[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Membrantastatur gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Eine solche Membrantastatur ist aus der US-PS 4 365 130 bekannt. Sie hat - von unten
nach oben - folgenden Aufbau:
- eine Stützplatte aus relativ hartem Material
- darüber liegt eine dünne Schicht aus Klebstoff und
- darüber eine Codierplatte aus flexiblem, elektrisch isolierendem Material.
[0003] Die Codierplatte besitzt an ihrer Oberseite elektrische Schaltkontaktflächen und
Leiterbahnen, die in herkömmlicher Weise, beispielsweise mittels Siebdruck- oder
Ätztechnik aus Kupfer, Silber oder sonstigem leitfähigen Material aufgebracht sind.
Über der Codierplatte ist eine Abstandhalteschicht aus elektrisch isolierendem Material
angeordnet, wobei diese Schicht gegenüberliegend zu den Schaltkontaktflächen Aussparungen
besitzt. Darüber liegt eine flexible Membran, die gegenüberliegend zu den Aussparungen
an ihrer Unterseite elektrisch leitfähige Bereiche aufweist. Darüber befindet sich
schließlich ein Deckel, der wiederum gegenüberliegend zu den Schaltkontaktflächen
Aussparungen besitzt.
[0004] Ein elektrischer Kontakt wird dadurch geschlossen, daß die flexible Membran beispielsweise
per Fingerdruck niedergedrückt wird, so daß ein elektrisch leitfähiger Bereich durch
die Aussparungen der Abstandhalteschicht hindurchragt und die zugehörigen Schaltkontaktflächen
auf der Codierplatte elektrisch miteinander verbindet.
[0005] Ähnliche Membrantastaturen sind auch aus folgenden Druckschriften bekannt:
- DE-OS 30 12 717
- US-PS 4 405 849
- US-PS 4 385 215.
[0006] Die Verwendung einer eigenen Abstandhaltefolie ist aufwendig. Zum einen muß ein
zusätzliches Bauteil gefertigt werden und zum anderen muß dieses bei der Montage präzise
ausgerichtet und fixiert werden, damit er sich beim späteren Betrieb nicht verschiebt.
[0007] Es ist daher auch schon vorgeschlagen worden (vgl. EP-A1-0 124 862, DE-OS 26 23 229,
US-PS 4 391 845), statt einer Abstandhaltefolie unmittelbar auf die Codierplatte Abstandhalter
bzw. sog. Spacer aufzubringen und zwar in Form von aufgedruckten (z.B. Siebdruck)
Isolierschichten oder in Form von aufgeklebten Distanzstücken.
[0008] Das Aufdrucken oder Aufkleben von Spacern hat allerdings folgende Nachteile:
Es wird ein zusätzlicher Arbeitsschritt erforderlich, der neben dem aufwendigen Ausrichten
einer Siebdruckmaschine auch Trocknungs- oder Aushärtzeiten mit sich bringt. Weiterhin
ist es beim Siebdruck nicht immer sicherzustellen, daß Schichten ausreichender Dicke
aufgedruckt werden.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Membrantastatur der eingangs genannten Art
dahingehend zu verbessern, daß sie bei vereinfachtem Aufbau sehr funktionssicher ist.
[0010] Die Funktionssicherheit bezieht sich darauf, daß Fehlkontakte verhindert werden
und daß die einzelnen Bauteile der Membrantastatur nicht mehr gegeneinander verrutschen
können. Weiterhin soll die Membrantastatur einfach herzustellen und zu montieren
sein.
[0011] Die oben angegebene Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles im Zusammenhang
mit der Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt der Membrantastatur nach der Erfindung;
Fig. 2 einen Schnitt einer Einzelheit nach einer Weiterbildung der Erfindung;
Fig. 3, 4 und 5 Draufsichten der Membrantastatur bei fortge lassener Membran zur
Darstellung der Anordnung der Stifte und
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer Variante der bei der Erfindung verwendeten
Stützplatte.
[0013] Die Membrantastatur der Fig. 1 besteht nur noch aus drei Grundkomponenten, nämlich
einer Stützplatte 10, einer Codierplatte 20 und einer Membran 30. Die Stützplatte
10, die beispielsweise auch das Gehäuse einer elektrotechnischen Funktionsgruppe,
beispielsweise das Gehäuse eines Fernbediensenders für Fernsehgeräte, das Gehäuse
eines Taschenrechners oder das Gehäuse einer Wähltastatur bei Telefonapparaten sein
kann, ist aus elektrisch nicht leitendem Material, wie z.B. Kunststoff und weist senkrecht
von seinem Boden abstehende Stifte 11 auf. Vorzugsweise sind diese Stifte einstückig
mit der Stützplatte verbunden. Sie können jedoch auch als separate Teile hergestellt
sein und nachträglich aufgeklebt, eingesetzt, eingeschraubt, vernietet usw. sein.
Der Querschnitt der Stifte 11 kann kreisförmig, quadratisch, rechteckig, dreieckig
oder von sonstiger Form sein.
[0014] In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 hat die Stützplatte 10 Seitenwände 15, deren
obere Stirnfläche in einer Ebene mit der oberen Stirnfläche der Stifte 11 liegt. Weiterhin
haben diese Seitenwände 15 an ihrem oberen Ende eine Verbreiterung 17, welche ihrerseits
eine Abschrägung 16 besitzt, die nach innen, d. h. zur gegenüberliegenden Seitenwand
weist.
[0015] Weiterhin besitzt die Membrantastatur eine Codierplatte 20, die Schaltkontaktflächen
21 sowie nicht dargestellte Leiterbahnen besitzt. Die Schaltkontaktflächen sind in
herkömmlicher Weise gestaltet, beispielsweise entsprechend den Schaltkontaktflächen
der US-PS 4 365 130 oder der US-PS 4 391 845. Die Codierplatte 20 selbst ist aus elektrisch
isolierendem Material. Sie kann auch aus einer dünnen, flexiblen Folie bestehen. Die
Schaltkontaktflächen und die Leiterbahnen sind in herkömmlicher Weise, beispielsweise
durch Ätzen oder Aufdrucken aus elektrisch leitfähigem Material hergestellt. Die Codierplatte
20 besitzt mehrere Öffnungen 22, die so angeordnet sind, daß jeweils durch eine der
Öffnungen einer der Stifte 11 hindurchragt. Die Codierplatte 20 wird dabei so in die
Stützplatte 10 eingesetzt, daß ihre Unterseite auf dem Boden der Stützplatte aufliegt.
Durch die Stifte 11 ist sie gegen seitliches Verrutschen gesichert. Weiterhin ist
sie dadurch gegenüber der Stützplatte zentriert.
[0016] Die dritte Baugruppe ist die Membran 30, die aus elastischem Material besteht und
zumindest gegenüberliegend zu den Schaltkontaktflächen 21 an ihrer Unterseite elektrisch
leitfähig ist. Beim Ausführungsbeispiel der Neuerung ist die Membran 30 an ihrer
gesamten Unterseite elektrisch leitfähig, beispielsweise durch eine Beschichtung
aus leitfähigem Lack. Die Membran 30 liegt auf der oberen Stirnseite der Stifte 11
und an den Rändern der Seitenwände 15 auf. Die Länge der Stifte 11 ist so gewählt,
daß die Stifte soweit aus der Codierplatte 20 herausragen, daß sie die Membran in
einem solchen Abstand oberhalb der Schaltkontaktflächen halten, daß einerseits unerwünschte
Berührungen zwischen der Membran und der Schaltkontaktflächen 21 bei mechanischen
Erschütterungen vermieden werden und andererseits die Membran 30 durch Fingerdruck
an ausgewählten "Schaltpunkten" in Richtung der Pfeile 32 die Schaltkontaktflächen
21 des ausgewählten Schaltkontaktes berühren und damit elektrisch miteinander verbinden.
[0017] Die Verbreiterung 17 der Seitenwände 15 wirkt zusammen mit den Abschrägungen 16 als
Schnappverschluß, der die Codierplatte 20 gegen ein Herausfallen sichert.
[0018] Als weitere Sicherung kann die Codierplatte 20 an der Stützplatte 10 angeklebt sein
und insbesondere im Bereich der Stifte 11. Mit anderen Worten kann zwischen dem Innendurchmesser
der Öffnungen 22 und dem Außendurchmesser der Stifte 11 ein Klebstoff vorhanden sein.
[0019] Nach der in Fig. 2 gezeigten Weiterbildung der Erfindung können die Stifte 11 durch
Warmverstauchung oder Ultraschallverschweißung einen verdickten Kopf 12 erhalten,
wodurch die Codierplatte 20 auch im Bereich der Stifte formschlüssig gegen ein Herausfallen
gesichert ist. Hier ist bei der Fertigung der Stützplatte darauf zu achten, daß die
Länge der Stifte 11 so gewählt ist, daß durch die beim Warmverstauchen erfolgte Verkürzung
noch ein ausreichender Abstand zwischen der Unterseite 31 der Membran 30 und den
Schaltkontaktflächen 21 verbleibt.
[0020] Die Fig. 3, 4 und 5 zeigen verschiedene Varianten für die Anordnung der Stifte 11
(und der Öffnungen 22) bezüglich der Schaltkontaktflächen 21. Die Schaltkontaktflächen
sind in diesen Figuren lediglich als Kreise dargestellt. Es sei jedoch darauf hingewiesen,
daß jegliche bekannte Formen von Schaltkontaktflächen hier verwendet werden können.
[0021] In den Fig. 3 und 4 ist eine "Vierpunktabstützung" vorgesehen, d. h. die Membran
wird bezüglich jeder Schaltkontaktfläche 21 durch vier Stifte abgestützt. Da in den
Figuren 3 und 4 die Schaltkontaktflächen 21 zeilen- und spaltenweise in gleichförmiger
Teilung angeordnet sind, können bei beiden Ausführungsbeispielen die Stifte 11 rotationssymmetrisch
bezogen auf die Mitte des Schaltkontaktflächen angeordnet sein, d.h. sie liegen auf
einem Kreis, dessen Mittelpunkt auch der Mittelpunkt der Schaltkontaktfläche ist.
[0022] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 liegen die Stifte 11 an Schnittpunkten von Diagonalen
23, die die Mittelpunkte von diagonal benachbarten Schaltkontaktflächen 21 miteinander
verbinden. Bezogen auf die zeilen- und spaltenweise Anordnung der Schaltkontaktflächen
21 bilden die um eine Schaltkontaktfläche angeordneten Stifte 11 also ein Quadrat.
[0023] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 4 handelt es sich ebenfalls um eine "Vierpunktabstützung".
Die einzelnen Stifte 11 liegen dabei jedoch auf Geraden 24, welche die Mittelpunkte
der Schaltkontaktflächen 21 zeilen- und spaltenweise verbinden. Weiterhin liegen
die Stifte 11 so auf diesen Linien, daß sie jeweils genau auf der Mitte zwischen
zwei benachbarten Schaltkontaktflächen liegen. Die eine Schaltkontaktfläche umgebenden
Stifte spannen damit ebenfalls ein Quadrat auf, das gegenüber den Quadraten der Fig.
3 jedoch um 45° gedreht ist.
[0024] In Fig. 5 ist eine "Dreipunktabstützung" gezeigt, d. h. pro Schaltkontaktfläche 21
ist die Membran nur durch drei Stifte 11 abgestützt. Diese spannen daher bezüglich
der jeweiligen Schaltkontaktfläche 21 ein Dreieck auf. Sofern der Abstand der Schaltkontaktflächen
21 in Zeilen- und Spaltenrichtung gleich ist, werden damit gleichseitige Dreiecke
gebildet, in deren Flächenschwerpunkt der Mittelpunkt der Schaltkontaktflächen liegt.
[0025] Ist dagegen - wie in Fig. 5 gezeigt - der Abstand in Zeilen- und Spaltenrichtung
verschieden, so werden gleichschenklige Dreiecke gebildet, wie durch die Linien 25,
26 und 27 angedeutet. Weiterhin liegen die Stifte 11 auf Linien 26, die zeilenweise
genau in der Mitte zwischen benachbarten Zeilen von Schaltkontaktflächen verläuft.
[0026] Fig. 6 zeigt noch eine Weiterbildung der Stützplatte 10. Diese hat zur Versteifung
senkrecht von ihrem Boden abstehende Stege 13 und 14, wobei an Kreuzungspunkten der
Stege 13 und 14 je ein Stift 11 nach oben absteht. Die Codierplatte liegt dann nur
auf der oberen Stirnseite der Stege auf. Auch hier sind die Seitenwände 15 - ähnlich
wie in Fig. 1 - hochgezogen, so daß ihre Stirnflächen in einer Ebene mit den Stirnflächen
der Stifte 11 liegt. Die Membran liegt dann also auch hier auf den Stiften 11 und
den Stirnflächen der Seitenwände 15 auf.
1. Membrantastatur mit einer Stützplatte, einer darauf angeordneten Codierplatte,
die elektrische Schaltkontaktflächen aufweist und mit einer flexiblen Membran, die
im Abstand gegenüberliegend zur Codierplatte angeordnet ist und zumindest gegenüberliegend
zu den Schaltkontaktflächen elektrisch leitfähige Bereiche aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Codierplatte (20) seitlich neben den Schaltkontaktflächen (21) Öffnungen
(22) aufweist, durch welche Stifte (11) aus elektrisch nicht leitendem Material hindurchragen
und daß sich die Stifte (11) von der Stützplatte (10) bis zur Membran (30) er strecken,
wobei sie über die Oberfläche der Codierplatte hinausragen.
2. Membrantastatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte (11) einstückig
mit der Stützplatte (10) verbunden sind.
3. Membrantastatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte
(11) einen verdickten Kopf (12) aufweisen, der die zugeordnete Öffnung (22) seitlich
überlappt.
4. Membrantastatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
Innendurchmesser der Öffnungen (22) und dem Außendurchmesser der Stifte (11) ein Klebstoff
vorhanden ist.
5. Membrantastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnung (22) und die Stifte (11) in der Draufsicht rotationssymmetrisch zu den Mittelpunkten
der Schaltkontaktflächen (21) angeordnet sind.
6. Membrantastatur nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (22)
und Stifte (11) in einem gleichförmigen Raster angeordnet sind und zwar so, daß sie
auf den Kreuzungspunkten von Diagonalen (23) liegen, die die Mittelpunkte benachbarter
Schaltkontaktflächen (21) verbinden.
7. Membrantastatur nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (22)
und Stifte (11) in einem gleichförmigen Raster angeordnet sind und zwar so, daß sie
auf Geraden (24) liegen, welche die Mittel punkte der Schaltkontaktflächen (21) zeilen-
und spaltenweise verbinden und wobei weiterhin die Öffnungen (22) und Stifte (11)
zu den Mittelpunkten der jeweils unmittelbar benachbarten Schaltkontaktflächen gleichen
Abstand haben.
8. Membrantastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Öffnungen (22) und die Stifte (11) so rings um die jeweiligen Schaltkontaktflächen
(21) angeordnet sind, daß Verbindungslinien (25, 26, 27) ein Dreieck bilden, in welchem
der Mittelpunkt der zugeordneten Schaltkontaktflächen (21) liegt.
9. Membrantastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützplatte (10) von ihrem Boden vertikal abstehende Stege (13, 14) aufweist, wobei
an Kreuzungspunkten der Stege jeweils ein Stift (11) über die Oberkante der Stege
absteht.
10. Membrantastatur nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Seitenwände (15)
der Stützplatte (10) in einer Ebene mit der oberen Stirnseite der Stifte (11) liegen.
11. Membrantastatur nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände
(15) der Stützplatte (10) einen verdickten Kopf (17) aufweisen, der eine Abschrägung
(16) aufweist, die nach innen, d. h. zur gegenüberliegenden Seitenwand hin geneigt
ist.
12. Membrantastatur nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Membran (30) an ihrer gesamten Unterseite elektrisch leitfähig ist.
13. Membrantastatur nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (30)
aus einem homogenen, elektrisch leitfähigen Material besteht.