(19)
(11) EP 0 242 411 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.10.1987  Patentblatt  1987/44

(21) Anmeldenummer: 86105357.7

(22) Anmeldetag:  17.04.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B28D 1/12, B23D 61/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(71) Anmelder: Müller, Roland
D-7523 Graben-Neudorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Roland
    D-7523 Graben-Neudorf (DE)

(74) Vertreter: Dipl.-Ing. Heiner Lichti Dipl.-Phys. Dr.rer.nat. Jost Lempert Dipl.-Ing. Hartmut Lasch 
Postfach 41 07 60
76207 Karlsruhe
76207 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Die Bezeichnung der Erfindung wurde geändert (Richtlinien für die Prüfung im EPA, A-III, 7.3).
     


    (54) Steinsägeband


    (57) Zur Vermeidung einer nachteiligen seitlichen Auslenkung eines Steinsägebandes (1) im Betrieb, schlägt die Erfindung vor, ein Steinsägeband (1) auszubilden, durch Verformungen (3) des Bandes (1) aus dessen Ebene heraus im die Diamant-Segmente (2) tragen­den Bereich.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Steinsägeband zum Sägen harter Materialien, wie Gesteinsblöcke, Glas, Keramik oder dergleichen, mit einer Bandsäge, wobei an einer Schmalseite Diamant-Segmente mit gegenseitigem Abstand angebracht sind.

    [0002] Es sind Steinsägebänder bekannt (DE-OS 30 26 980) auf deren Schmalkante, die gegebenenfalls mit Zahnausbildungen versehen ist, diamanthaltige Sinter-Segmente, kurz Diamant-Segmente durch Hartlöten aufgebracht sind. Die beim Sägen auftretenden Schnitt­kräfte, können eine Auslenkung des Steinsägebandes quer zur Schnittrichtung bewirken. Hierdurch entstehen in den zu sägenden Gesteinsblöcken, insbesondere wenn diese aus hartem Stein, wie Granit bestehen, krumme Schnittflächen, so daß die Steine entweder nachgeschliffen werden müssen, was sehr teuer und daher unwirtschaftlich ist, oder aber unbrauchbar werden. Es wurde schon versucht, die Auslenkung durch seitlich ange­ordnete Rollen zu vermindern (DE-GM 82 32 157).

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Stand der Technik ein Sägeband zu schaffen, das geringere Neigung zur seitlichen Auslenkung zeigt.

    [0004] Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe durch ein Sägeband der eingangs genannten Art gelöst,welches ausgebildet ist, durch Verformungen des Bandes aus dessen Ebene heraus im die Diamant-­Segmente tragenden Bereich.

    [0005] Die Erfindung ist besonders vorteilhaft bei Sägebändern, die nicht eine durchgehende Schneide aufweisen, an der durchgehende oder einzelne Diamant-Segmente befestigt sind, sondern die viel­mehr derart ausgebildet sind, daß das eigentliche Band hervor­stehende Zähne und zwischen diesen ausgebildete Lücken aufweist, wobei die Diamant-Segmente an den Zähnen angebracht sind. Eine solche Ausgestaltung wird geschaffen, um eine Verbesserung der Kühlverhältnisse und des Transports des Sägeabfalls zu erreichen. In äußerst bevorzugter Ausgestaltung ist daher vor­gesehen, daß an seiner die Diamant-Segmente tragenden Schmal­seite ausgeformte Zähne ausgebildet sind, an denen die Diamant-­Segmente angebracht sind und daß mindestens die Zähne die Ver­formungen aufweisen.

    [0006] Durch die erfindungsgemäßen Verformungen des Sägebands wird eine Aussteifung erreicht, so daß den eine seitliche Auslenkung verursachenden Schnittkräften erheblich mehr Widerstand entge­gengesetzt wird, die Säge gerade arbeitet und sich geradere Schnittergebnisse einstellen. Bei einem gezähnten Sägeband ist die Verformung grundsätzlich im Zahn ausgebildet, kann vor­zugsweise aber auch hier in den durchgehenden Bereich des Säge­ bandes hineinragen, soweit in diesem nicht Führungselemente wie Führungsrollen oder dergleichen angreifen; die Ver­formung kann also vorzugsweise in den sogenannten Vorlaufbe­reich des Bandes hineinragen.

    [0007] Weiterhin sollten die Verformungen eine Breite derart besitzen, daß, wenn sehr hohe Blöcke gesägt werden, sie nicht die beiden, den Sägespalt begrenzenden Wände des Blocks berühren, so daß in bevorzugter Ausgestaltung vorgesehen ist, daß die Breite der Verformungen derart ist, daß die Verformungen nicht über die kleinste seitliche Erstreckung der Diamant-Segmente seitlich hinausragen. Dies gilt insbesondere, wenn die Diamant-Segmente eine abwechselnde Auswärtsstellung nach der einen oder anderen Seite des Sägebandes aufweisen. Die Verformung kann in ver­schiedener Weise ausgebildet sein, so sehen bevorzugte Ausge­staltungen vor, daß die Verformungen Wellenform aufweisen oder daß die Verformungen zickzackförmig ausgebildet sind. Die Ver­formungen können fächerartig oder auch trapezförmig sein. Eine äußerst bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, daß die Ver­formungen als aus der Ebene des Sägebands herausgebogene Sicken ausgebildet sind, wobei weiterhin die Sicken abwechselnd von Zahn zu Zahn zu verschiedenen Seiten des Sägebandes herausge­formt sind.

    [0008] Durch die versteifenden Verformungen wird noch eine weitergehen­der Vorteil in folgender Hinsicht erreicht: Die gattungsge­mäßen Sägen werden mit einer Kühlflüssigkeit, vorzugsweise in mit Schmierstoffen versehenem Wasser gekühlt.Die Kühlflüssig­keit wird in Längsrichtung mitgerissen, wobei sich im wesent­lichen eine laminare Strömung ergibt. Die Kühlflüssigkeit wird im Sägebereich erhitzt, bleibt aber in weiter abliegenden Be­reichen kühl. Zwischen beiden Bereichen ergibt sich aufgrund der im wesentlichen laminaren Strömungen kaum ein Wärmeaustausch. Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen Verformungen werden Tur­bulenzen geschaffen, die zu einem intensiven Austausch kühler und erwärmter Flüssigkeit führen, so daß insgesamt die Kühl­wirkung verbessert wird.

    [0009] Beim Sägen von Gesteinsblöcken werden in der Regel Stahlbänder mit einer Breite von 1,65 mm als Trägermaterial benutzt, die Diamant-Segmente mit einer minimalen Breite von ca. 3 mm auf­weisen, so daß in diesem Fall die Differenzbreite von 1,35 mm zur Aufnahme der Sägezahnverformung zur Verfügung steht. Die Höhe der Verformung richtet sich, wie gesagt, nach der Höhe des Sägezahns, gemessen von der Auflötkante bis zum Grund der Lücken und unter Berücksichtigung des Vorlaufs des Sägebandes, von den treibenden und umlenkenden Rollen, gemessen vom Grund der Lücken bis zum äußersten Rand der Rollen.

    [0010] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Sägebandes unter Bezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:

    Fig. 1 Eine Seitenansicht auf ein gezahntes Sägeband;

    Fig. 2a einen vertikalen Schnitt durch ein gezahntes Säge­band nach dem Stande der Technik;

    Fig. 2b einen vertikalen Schnitt durch ein Sägeband; mit erfindungsgemäßen Aussteifungen; und

    Fig. 3 einen Schnitt A-A im Bereich des Sägezahnes in Aufsicht von oben mit dem befestigten Diamant-­Segment sowie eine Aufsicht von unten auf Säge­bänder im Bereich der Sägezähne vor Anbringung der Diamant-Segmente.



    [0011] Das in der Figur 1 dargestellte Sägeband 1 weist an seiner Un­terseite ausgebildete Stege oder Zähne 1 ʹ auf, an deren unteren Kante je ein Diamant-Segment 2 angeordnet, vorzugsweise durch Hartlöten befestigt ist. Die Stege oder Zähne 1 ʹ weisen Ver­formungen 3 (Figuren 2b, 3) aus der Ebene des Sägebandes 1 heraus auf. Zum Vergleich zur Figur 2b ist in Figur 2a ein ent­sprechender Schnitt eines herkömmlichen Sägebandes dargestellt. Die Verformungen 3 sind hier als Sicken ausgebildet, die ab­wechselnd an beiden Seiten des Sägebandes 1 ausgebildet sind (Figur 1). Durch die Verformungen 3 erhält das Sägeband 1 im Bereich der Verformungen eine höhere Stabilität. Die Verformungen 3 beim Sägeband 1 nach der Figur 1 können, wie dies dort darge­stellt ist, über die eigentlichen Zähne 1 ʹ hinaus in den nicht gezähnten Bereich bis in den sogenannten Vorlauf V hineinragen, an dem das Sägeband nicht an Führungs- oder Antriebsrollen an­liegt.


    Ansprüche

    1. Steinsägeband zum Sägen harter Materialien, wie Gesteins­blöcke, Glas, Keramik oder dergleichen, mit einer Bandsäge, wobei an einer Schmalseite Diamant-Segmente mit gegen­seitigem Abstand angebracht sind, gekennzeichnet durch Ver­formungen (3) des Bandes (1) aus dessen Ebene heraus im die Diamant-Segmente (2) tragenden Bereich.
     
    2. Steinsägeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an seiner die Diamant-Segmente (2) tragenden Schmalseite ausgeformte Zähne (1 ʹ) ausgebildet sind, an dennen die Diamant-Segmente (2) angebracht sind und das mindestens die Zähne (1 ʹ) die Verformungen (3) aufweisen.
     
    3. Steinsägeband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformungen (2) bis in den Vorlaufbereich (V) des Steinsägebandes (1) hineinragen.
     
    4. Steinsägeband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Breite der Verformungen (2) derart ist, daß die Verformungen (2) nicht über die kleinste seit­liche Erstreckung der Diamant-Segmente (2) seitlich hinaus­ragen.
     
    5. Steinsägeband nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die Verformungen Wellenform aufweisen.
     
    6. Steinsägeband nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Verformungen zickzackförmig aus­gebildet sind.
     
    7. Steinsägeband nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Verformungen trapezförmig ausgebildet sind.
     
    8. Steinsägeband nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Verformungen als aus der Ebene des Sägebandes (1) herausgebogene Sicken (3) ausgebildet sind.
     
    9. Steinsägeband nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicken (3) abwechselnd von Zahn zu Zahn (1 ʹ) zu ver­schiedenen Seiten des Sägebandes (1) herausgeformt sind.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht