[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Verstellen und Verlagern einer Ladevorrichtung
für ein Gewinnungsorgan, insbesondere als Förderschnecke ausgebildetes Ladeorgan,
das ggf. gleichzeitig das Gewinnungsorgan bildet, wobei das Ladeorgan mit mindestens
einem außerhalb des Arbeitsbereiches des Gewinnungsorganes angeordneten Führungselement
für das abzufördernde Material zusammenwirkt, welches widerum mit einer Öffnung versehen
ist, durch die das Material auf ein im rückwärtigen Bereich des Führungselementes
angeordnetes Fördermittel übergeben wird, wobei die Ladevorrichtung mittels einer
Aufhängung an einem dahinter angeordneten, vorzugsweise auf Raupen verfahrbaren Gerät,
quer davor liegend, angelenkt ist.
[0002] Durch die DE-PS 3323395 sowie die DE-PS 2517122 sind Vortriebsmaschinen für Bergbaustrecken
und Tunnelstrecken bekannt. Die Ladeorgane sind als Förderschnecken ausgebildet, die
mit Tragrahmen beiderseits der Fördervorrichtung armartig schwenkbar sind. In den
Tragarmen sind im rückwärtigen Bereich der Förderschnecken und zu diesen parallel
laderinnenbildende Führungselemente angeordnet. Die Förderschnecken sind auf ihrem
Schneckensteg zumindest bereichsweise mit Brechwerkzeugen besetzt, wobei die Führungselemente
in diesem Bereich als Brechwiderlager dienen. Die Tragrahmen sind unabhängig voneinander
um ihre vertikalen Achsen schwenkbar, um so eine gewisse Kurvengängikeit der gesamten
Maschine zu gewährleisten. Das eigentliche Gewinnungsorgan ist vor den Förderschnecken
angeordnet, so daß hier eine Trennung zwischen den Vorgängen Gewinnen und Abtransportieren
gegeben ist.
[0003] Vortriebsmaschinen der angesprochenen Gattung eignen sich gut im Untertagebau, wo
lediglich geringe Abtragshöhen gegeben sind. Vielfach sind den Ladeorganen die eigentlichen
Gewinnungsorgane vorgeschaltet, so daß die Ladeorgane selber nur das zu Boden fallende
abgehauene Material aufzunehmen und ggf. noch zerkleinern müssen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine im gattungsbildenden Teil des Hauptpatentanspruches
beschriebene Ladevorrichtung dahingehend weiterzubilden, daß einerseits ein kontinuierlicher
Schneid- und Förderprozess der Ladevorrichtung bzw. des Gewinnungsorganes erreicht
wird.
[0005] Andererseits soll das Lade- bzw. das Gewinnungsorgan zum Abbau auch höhergelegenerer
Materialien heb- und senkbar sowie in Querrichtung verstellbar sein. Ferner soll in
allen Abbausituationen gewährleistet werden, daß das abzufördernde Gut bei der Übergabe
auf einen hinter der Ladevorrichtung angeordneten Abförderer nicht auf den Erdboden
fällt und so ein Zurückfahren des Gerätes zum neuerlichen Einsammeln des durchgefallenen
Haufwerkes notwendig macht. Darüberhinaus soll der konstruktive Aufbau vereinfacht
werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das aus Förderschnecke und
Führungselement gebildete Ladeorgan bzw. das Gewinnungsorgan auf der Vorderseite der
Aufhängung um eine horizontale Achse drehbar gelagert ist und daß die Aufhängung selber
und damit auch das Ladeorgan bzw. das Gewinnungsorgan geräteseitig um einen, ebenfalls
horizontal verlaufenden, jedoch in einer anderen Ebene als die horizontale Achse angeordneten
Achszapfen schwenkbar ist.
[0007] Wie bereits im gattungsbildenden Teil des Hauptpatentanspruches angesprochen, kann
das Ladeorgan gleichzeitig das Gewinnungsorgan bilden oder aber als separates Bauteil
ausgebildet sein, so daß sich der gegenständliche Schutz auf beide Varianten erstreckt.
[0008] Durch die erfindungsgemäßen Merkmale wird sichergestellt, daß bei verhältnismäßig
einfachem konstruktivem Aufbau in jeder Höhen- oder Neigungsstellung des Ladeorganes
bzw. des Gewinnungsorganes ein kontinuierlicher Schneid- und Fördervorgang durchführbar
ist.
[0009] Vorzugsweise ist die Aufhängung gabelförmig ausgebildet und die Ladevorrichtung ist
im Bereich der freien Enden der Gabel - also dem abzubauenden Material zugewandt -
um eine horizontal sich zwischen den Gabelschenkeln erstreckende horizontale Achse
schwenkbar, wobei aus baulichen Gründen die freien Gabelschenkel, sich, ausgehend
vom Gerät, geneigt verlaufend, in Richtung der horizontalen Achse erstrecken. Die
so gebildeten relativ kurzen Hebelwege erlauben zum einen eine kompakte Bauform und
zum anderen ein leichteres Anheben der Ladevorrichtung bzw. des Gewinnungsorganes
um die horizontale Achse herum. Zum Drehen der Ladevorrichtung um die horizontale
Achse wird mindestens ein außerhalb derselben gelenkig an der Gabel und mit seinem
anderen Ende an einer vertikalen Verlängerung des Führungselementes befestigter Hydraulikzylinder
verwendet.
[0010] Einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß ist das Fördermittels, welches das durch
die Ladevorrichtung zugeführte Haufwerk übernimmt, aus einem Förderband gebildet,
dessen eine Umlenkung ebenfalls um die zwischen den Gabelschenkeln sich erstreckende
horizontale Achse erfolgt. Durch diese Maßnahme wird die kompakte Bauform noch verbessert,
da die ansonsten notwendige separate Umlenkrolle entfallen kann, zumal sie unmittelbar
durch die horizontale Achse selber gebildet werden kann. Vorzugsweise ist die horizontale
Achse im Bereich der Gabelschenkel mittels Gleitlagern verlagert, um so auch eventuelle
Querbewegungen ohne Beschädigungen aufnehmen zu können.
[0011] Wie bereits oben angesprochen, ist die Gabel und somit das Ladeorgan bzw. das Gewinnungsorgan
um einen Achszapfen, der entlang der Gerätemitte horizontal verläuft, schwenkbar.
Die Schwenkbewegung wird, als bevorzugte Weiterbildung des Erfindungsgedankens, durch
mindestens einen außerhalb der Gerätemitte angeordneten vertikalen Hubzylinder erzeugt.
[0012] Der Achszapfen ist vorzugsweise im Bereich der Gabelaufhängung gleitgelagert.
[0013] Die beim Abbau des Materials auftretenden Reaktionskräfte in Längsrichtung des Gerätes
können bewirken, daß der ohnehin zwischen den Stirnflächen des Gerätes und der Gabel
vorhandene geringe Spalt durch Verkantung der Gabel in der einen oder anderen Richtung
geschlossen wird und die Bauteile unter metallischer Berühung reibend aneinanderliegen.
Einerseits kann es so zu Beschädigungen an den aneinanerreibenden Flächen kommen und
zum anderen wird der Achszapfen in Mitleidenschaft gezogen, so daß sich hier später
unerwünschte Exentrizitäten einstellen können.
[0014] Um dem auf einfache Weise Abhilfe zu schaffen, wird vorgeschlagen, daß zur Reduzierung
des zwischen Gabel- und Gerät vorhandenen Spaltes im stirnseitigen Bereich der Gabel
und/oder im korrespondierenden Gerätebereich Gleitkörper angeordnet sind. Diese können
vorzugsweise im Bereich der Gabel- bzw. Geräteaußenkanten angeordnet werden. Durch
diese Maßnahmen können die Kräfte wesentlich besser von der Ladevorrichtung bzw. dem
Gewinnungsorgan auf das Gerät übertragen werden, wobei gleichzeitig der Achszapfen
und die Gabel entlastet werden.
[0015] Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird wie folgt beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 Tagebaugerät mit einem als Gewinnungsorgan ausgebildeten Ladeorgan
Fig. 2 Schematische Darstellung der Gabel und des Gerätes mit dazwischen angeordneten
Gleitkörpern
[0016] Fig. 1 zeigt ein Tagebaugerät 1, welches im wesentlichen folgende Bauteile aufweist:
Ein Raupenfahrwerk 2 mit Unterbau 3, einem darauf angeordneten Oberbau 4, einem kombinierten
Gewinnungs- und Ladeorgan 5, einem Führungselement 6, einem Antrieb 7 für das Gewinnungs-
und Ladeorgan 5, einer Aufhängung 8 für das Gewinnungs- und Ladeorgan 5 sowie einem
als Förderband ausgebildeten Fördermittel 9. Die Funktionsweise des Tagebaugerätes
1 stellt sich etwa wie folgt dar: Das Gerät 1 fährt mit dem quer davorliegenden Gewinnungs-
und Ladeorgan 5 in das abzubauende Material 10 hinein. Das Gewinnungs- und Ladeorgan
5 ist als gegensinnig zur Mitte hin fördernde Förderschnecke (nicht dargestellt) ausgebildet,
die vorzugsweise im Bereich ihrer äußeren Umfangsfläche mit Brechelementen in Form
von Meißeln oder dgl. besetzt ist. Das Gewinnungs- und Ladeorgan 5 arbeitet unterschlächtig,
d.h. das gewonnene Material wird zwischen dem Gewinnungs- und Ladeorgan 5 und dem
dahinter angeordneten Führungselement 6 zur Mitte gefördert und durch eine hier vorgesehene
Öffnung 11 dem geräteseitig vorgesehenen Förderband 9 übergeben. Das kombinierte Gewinnungs-
und Ladeorgan 5 sowie das Führungselement 6 sind im Bereich der, aus einer Gabel gebildeten
Aufhängung 8 um eine horizontale Achse 12 drehbar gelagert.
[0017] Die Aufhängung selber und damit auch das Gewinnungs- und Ladeorgan 5 ist geräteseitig
um einen ebenfalls horizontal verlaufenden jedoch in einer anderen Ebene als die horizontale
Achse 12 angeordneten Achszapfen 13 in Querrichtung schwenkbar. Die horizontale Achse
12 ist zwischen den Endbereichen 14 der Gabelschenkel angeordnet. Zum Drehen des Gewinnungs-
und Ladeorganes 5 um die horizontale Achse 12 dienen Hydraulikzylinder 15, die einerseits
gelenkig an der Gabel 8 und andererseits an einer vertikalen Verlängerung 16 des Führungselementes
6 angeordnet sind. Während der Betätigung der Hydraulikzylinder 15 schwenken diese
bei gleichzeitigem Anheben des Gewinnungs- und Ladeorganes 5 um den gabelseitigen
Gelenkpunkt 17.
[0018] Um eine kompakte Bauweise zu erreichen, ist die Umlenkrolle 18 des Förderbandes 9
ebenfalls um die horizontale Achse 12 herumgelegt. Ein Herabfallen des gewonnen Materials
auf den Erdboden 20 wird durch weitere nicht dargestellte Organe verhindert.
Die Schwenkbewegung der Gabel 8 um den Achszapfen 13, der vorzugsweise entlang der
Gerätemittellinie verläuft, wird durch einen außerhalb der Gerätemittellinie, sich
zwischen dem Oberbau 4 und der Gabel 8 erstreckenden Hubzylinder 21 erzeugt.
[0019] Figur 2 zeigt einen Teilausschnitt der Gabel 8. Sie besteht aus einem quer vor dem
Gerät angeordneten Schenkel 24 sowie jeweils einem seitlichen Schenkel 25. Die Gabel
8 ist geräteseitig um den schon angesprochenen Achszapfen 13 (nur angedeutet) schwenkbar
und in diesem Bereich gleitgelagert 26. In den Endbereichen 14 der Gabelschenkel 25
sind zur Aufnahme der horizontalen Achse 12 Gleitlager 27 vorgesehen. Zur Schonung
des Achszapfens 13 bei Reaktionskräften F, die entgegen der Schneidrichtung wirken,
ist in den Außenbereichen 28,29 sowohl des Gabelschenkels 24 als auch der korrespondierenden
Stirnseite 30 des Gerätes 1 jeweils ein Gleitelement 31, 32 vorgesehen. Durch diese
Maßnahme wird einerseits der ohnehin vorhandene Spalt c reduziert und zum anderen
eine metallische Berührung der Flächen 28 und 30 vermieden, wobei die eigentliche
Berührung zwischen den Gleitelementen 31 und 32 stattfindet. Da die Verkantung nunmehr
nahezu ausgeschlossen ist, werden der Achszapfen 13 und auch die Gabel 8 kaum noch
belastet.
1. Einrichtung zum Verstellen und Verlagern einer Ladevorrichtung für ein Gewinnungsorgan,
insbesondere als Förderschnecke ausgebildetes Ladeorgan, das ggf. gleichzeitig das
Gewinnungsorgan bildet, wobei das Ladeorgan mit mindestens einem außerhalb des Arbeitsbereiches
des Gewinnungsorganes angeordneten Führungselement für das abzufördernde Material
zusammenwirkt, welches widerum mit einer Öffnung versehen ist, durch die das Material
auf ein im rückwäritgen Bereich des Führungselementes angeordnetes Fördermittel übergeben
wird und die Ladevorrichtung mittels einer Aufhängung an einem dahinter angeordneten,
vorzugsweise auf Raupen verfahrbaren Gerät, quer davor liegend, angelenkt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das aus Förderschnecke und Führungselement (6) gebildete Ladeorgan
bzw. das Gewinnungsorgan (5) auf der Vorderseite der Aufhängung (8) um eine horizontale
Achse (12) drehbar gelagert ist und daß die Aufhängung (8) selber und damit auch das
Ladeorgan bzw. das Gewinnungsorgan (5) geräteseitig um einen ebenfalls horizontal
verlaufenden jedoch in einer anderen Ebene als die horizontale Achse (12) angeordneten
Achszapfen (13) schwenkbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufhängung (8) gabelförmig
ausgebildet und die Ladevorrichtung (5) im Bereich der freien Enden (14) der Gabel
(8) um eine, horizontal sich zwischen den Gabelschenkeln (25) erstreckende horizontale
Achse (12) schwenkbar ist.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die freien
Gabelschenkel (25), ausgehend vom Gerät (1), sich in Richtung der horizontalen Achse
(12) erstrecken.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Drehen
der Ladevorrichtung (5) um die horizontale Achse (12) mindestens ein außerhalb derselben
gelenkig (17) an der Gabel (8) und mit seinem anderen Ende an einer vertikalen Verlängerung
(16) des Führungselementes (6) befestigter Hydraulikzylinder (15) einsetzbar ist.
5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Fördermittel
aus einem Förderband (9) gebildet ist, dessen eine Umlenkung (18) ebenfalls um die
zwischen den Gabelschenkeln (25) sich erstreckende horizontale Achse (12) erfolgt.
6. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontale
Achse (12) im Bereich der Gabelschenkel (25) mittels Gleitlagern (27) verlagert ist.
7. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkbewegung
der Gabel (8) um den Achszapfen (13) durch mindestens einen außerhalb der Gerätemittellinie
angeordneten vertikalen Hubzylinder (21) erzeugbar ist.
8. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Achszapfen
(13) im Bereich der Gabelaufhängung gleitgelagert (26) ist.
9. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Reduzierung
des zwischen Gabel und Gerät vorhandenen Spaltes (c) im stirnseitigen Bereich der
Gabel (8) und/oder im korrespondierenden Gerätebereich (30) Gleitkörper (31,32) angeordnet
sind.
10. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9, gekennzeichnet durch im Bereich der Geräteaußenkanten
(29) und/oder der Gabelaußenkanten (28) angeordnete Gleitkörper (31,32).