[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung von auf einem Hordenwagen befindlichen Lebensmitteln
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Auf einem Hordenwagen befindliche Lebensmittel werden eingefroren, indem sie in ein
isoliertes Gehäuse geschoben werden und dort durch direkten Wärmeaustausch mit einem
kryogenen Kältemittel beaufschlagt werden. Als Kältemittel werden üblicherweise flüssiger
Stickstoff oder flüssiges Kohlendioxid verwendet. Das Kältemittel wird durch ein
Sprühsystem in das isolierte Gehäuse eingesprüht und verdampft durch den Kontakt
mit den abzukühlenden bzw. gefrierenden Lebensmitteln. Das nunmehr kalte gasförmige
Kältemittel wird durch einen oder mehrere Ventilatoren umgewälzt und durch strömt
dabei mehrfach die Etagen des Hordenwagens. Schließlich wird es durch eine Abzugsöffnung
aus dem isolierten Gehäuse entfernt.
[0003] Es ist hierbei unvermeidlich, daß die dem Sprühsystem am nächsten liegenden Lebensmittel
intensiver gekühlt werden als die weiter entfernt liegenden Lebensmittel. Durch die
unterschiedliche Kaltgasbeaufschlagung ergeben sich somit unterschiedliche Kühl-
oder Gefrierbedingungen für die einzelnen Produkte. Dies ist besonders bei empfindlichen
Lebensmitteln unerwünscht.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Gefrieren von
auf einem Hordenwagen befindlichen Lebensmitteln zu schaffen, die eine gleichmäßige
Kaltgasbeaufschlagung der auf den einzelnen Etagen des Hordenwagens befindlichen Lebensmittel
gestattet.
[0005] Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruches 1 berücksichtigten Stand der Technik
ist diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 angegebenen Merkmalen.
[0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist im Unteranspruch angegeben.
[0007] Die wechselseitige Beaufschlagung des Gefriergutes, welche die erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglicht, hat nicht nur den Vorteil, daß die Lebensmittel gleichmäßiger und damit
schonender gekühlt und gefroren werden, sondern es wird auch die Gefrierzeit reduziert
und der Kältemittelbedarf gesenkt.
[0008] Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schnitt.
[0009] Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung besteht aus einem isolierten Gehäuse
1, welches eine ebenfalls isolierte, nicht dargestellte Tür besitzt, durch welche
es mit einem Hordenwagen 2 beschickt werden kann. Auf den einzelnen Etagen 3 des Hordenwagens
befinden sich die zu gefrierenden Lebensmittel. Erfindungsgemäß ist an jeder Längsseite
des Hordenwagens 2 je ein Sprühsystem 4, 5 installiert. Die Sprühsysteme 4, 5 sind
durch Leitungen 6, 7 und Magnetventile 8,9 über eine Leitung 10 an einen nicht dargestellten
Speicher für flüssigen Stickstoff angeschlossen. Vor einer Längsseite des Hordenwagens
2 sind zwei Ventilatoren 11 angeordnet, die zum Umwälzen des eingesprühten und verdampften
flüssigen Stickstoffs dienen. Die Ventilatoren 11 sind auf einem Gerüst 12 befestigt,
von dem aus sich eine Abdeckung 13 über die Ventilatoren 11 und den Hordenwagen 2
erstreckt. Die Abdeckung 13 bewirkt eine zwangsweise Gasströmung durch die Etagen
3 des Hordenwagens 2. Erfindungsgemäß ist die Drehrichtung und damit die Förderrichtung
der Ventilatoren 11 umschaltbar. Die sich daraus ergebende Gasströmung ist durch nichtbezeichnete
Pfeile dargestellt. Durch die Abzugsöffnung 14 strömt das erwärmte Kältemittel aus
dem isolierten Gehäuse 1 ab. An einer Wand des isolierten Gehäuses 1 befindet sich
ein Schaltschrank 15.
[0010] Der Ablauf eines Gefriervorganges mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nachfolgend
beschrieben.
[0011] Zunächst wird am Schaltschrank 15 die Gefrierzeit und der Sprühtakt für die Sprühsysteme
4, 5 eingestellt. Diese Werte hängen von der Art der zu gefrierenden Lebensmittel
ab. Desgleichen wird am Schaltschrank 15 die Gefriertemperatur eingestellt. Der Sprühtakt
beträgt beispielsweise 5 min. Sobald die Einstellungen am Schaltschrank 15 beendet
sind, öffnet das Magnetventil 8 und flüssiger Stickstoff strömt durch die Leitung
6 und das Sprühsystem 4 in das innere des isolierten Gehäuses 1. Die Ventilatoren
11 werden gleichzeitig in Abhängigkeit vom Öffnungszustand der Magnetventile 8, 9
so geschaltet, daß sie den aus dem Sprühsystem 4 austretenden und verdampfenden Stickstoff
durch die Etagen 3 des Hordenwagens 2 saugen und vielfach umwälzen. Eine der eingesprühten
Stickstoffmenge entsprechende Menge gasförmigen Stickstoffs entweicht hierbei ständig
durch die Abzugsöffnung 14. Nach 5 min. wird das Magnetventil 8 geschlossen und
das Magentventil 9 geöffnet. Der flüssige Stickstoff gelangt nunmehr durch die Leitung
7 und das Sprühsystem 5 in das Innere des isolierten Gehäuses 1 und beaufschlagt
die andere Längsseite des Hordenwagens 2. Gleichzeitig wird die Drehrichtung der Ventilatoren
11 umgeschaltet, so daß sie nunmehr den versprühten und verdampften Stickstoff durch
die Etagen 3 des Hordenwagens 2 blasen und umwälzen. Nach Ablauf von 5 min. wird erneut
umgeschaltet und der flüssige Stickstoff wieder über das Magnetventil 8, die Leitung
6 und das Sprühsystem 4 eingesprüht. Der Vorgang wiederholt sich gemäß den am Schaltschrank
15 eingegebenen Werten solange, bis der Gefriervorgang in gewünschter Weise beendet
ist. Selbstverständlich ist es nicht erforderlich, daß während eines 5 minütigen Taktes
ständig flüssiger Stickstoff aus einem der beiden Sprühsysteme 4, 5 eingesprüht wird.
[0012] Die Zahl und Anordnung der Ventilatoren 11 wird so gewählt, daß sich ein weitgehend
gleichmäßiger Gasstrom durch die Etagen 3 des Hordenwagens 2 ausbildet. Für Hordenwagen
üblicher Größe genügen zwei übereinander angeordnete Ventilatoren 11.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient in erster Linie zum Einfrieren von Lebensmitteln,
doch ist unmittelbar ersichtlich, daß sie in gleicher Weise eingesetzt werden kann,
wenn die Lebensmittel nur gekühlt werden sollen.
1. Vorrichtung zum Gefrieren von auf einem Hordenwagen (2) befindlichen Lebensmitteln
mit flüssigem kryogenen Kältemittel, bestehend aus einem isolierten Gehäuse (1) zur
Aufnahme des Hordenwagens mit einem Sprühsystem zum Einsprühen des Kältemittels, mindestens
einem Ventilator zum Umwälzen des verdampften Kältemittels und einer Absaugöffnung
(14) für verdampftes Kältemittel,
dadurch gekennzeichnet,
daß an jeder Längsseite des Hordenwagens ein Sprühsystem (4,5) vorgesehen ist und
die Sprühsysteme durch umschaltbare Magnetventile (8,9)abwechselnd mit Kältemittel
beaufschlagbar sind, und das ferner die Ventilatoren (11) zum Umwälzen des verdampften
Kältemittels vor einer Längsseite des Hordenwagens angeordnet sind, eine umkehrbare
Dreh- und damit Förderrichtung besitzen und die Drehrichtung in Abhängigkeit vom
jeweils beaufschlagten Sprühsystem so umschaltbar ist, daß das aus den Sprühsystemen
austretende verdampfende Kältemittel jeweils über die Etagen des Hordenwagens gesaugt
bzw. geblasen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
zwei übereinander angeordnete Ventilatoren.