(19)
(11) EP 0 242 587 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.10.1987  Patentblatt  1987/44

(21) Anmeldenummer: 87103924.4

(22) Anmeldetag:  18.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F25D 3/11, A23L 3/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 27.03.1986 DE 3610563

(71) Anmelder: MESSER GRIESHEIM GMBH
D-60314 Frankfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • Buchmüller, Jürgen
    D-4150 Krefeld (DE)
  • Hoffmanns, Wolfgang
    D-4156 Willich (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Gefrieren von auf einem Hordenwagen befindlichen Lebensmitteln


    (57) Auf Hordenwagen (2) befindliche Lebensmittel werden ge­froren, indem sie in einem isolierten Gehäuse (1) mit einem flüssigen kryogenen Kältemittel, gewöhnlich Stick­stoff oder Kohlendioxid, besprüht werden. Das verdampfte Kältemittel wird durch Ventilatoren umgewälzt und schließ­lich durch eine Abzugsöffnung (14) aus dem isolierten Ge­häuse entfernt. Die Kältemittelbeaufschlagung der Lebens­mittel ist hierbei ungleichmäßig, da die in der Nähe des Sprühsystems befindlichen Lebensmittel stärker gekühlt werden, als weiter entfernt befindliche Lebensmittel. Zwecks Vergleichmäßigung der Kältemittelbeaufschlagung wird an jeder Längsseite des Hordenwagens ein Sprühsystem (4,5) angeordnet. Die beiden Sprühsysteme werden ab­wechselnd mit Kältemittel beaufschlagt. Die Umwälzventi­latoren (11) befinden sich auf einer Längsseite des Hor­denwagens und besitzen eine umkehrbare Dreh- und Förder­richtung. Ihre Drehrichtung wird in Abhängigkeit vom je­weils beaufschlagten Sprühsystem so geschaltet, daß das austretende verdampfende Kältemittel jeweils über die Etagen (3) des Hordenwagens gesaugt bzw. geblasen wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung von auf einem Hordenwagen befindlichen Lebensmitteln nach dem Ober­begriff des Anspruches 1.

    [0002] Auf einem Hordenwagen befindliche Lebensmittel werden eingefroren, indem sie in ein isoliertes Gehäuse ge­schoben werden und dort durch direkten Wärmeaustausch mit einem kryogenen Kältemittel beaufschlagt werden. Als Kältemittel werden üblicherweise flüssiger Stick­stoff oder flüssiges Kohlendioxid verwendet. Das Kälte­mittel wird durch ein Sprühsystem in das isolierte Ge­häuse eingesprüht und verdampft durch den Kontakt mit den abzukühlenden bzw. gefrierenden Lebensmitteln. Das nunmehr kalte gasförmige Kältemittel wird durch einen oder mehrere Ventilatoren umgewälzt und durch­ strömt dabei mehrfach die Etagen des Hordenwagens. Schließlich wird es durch eine Abzugsöffnung aus dem isolierten Gehäuse entfernt.

    [0003] Es ist hierbei unvermeidlich, daß die dem Sprühsystem am nächsten liegenden Lebensmittel intensiver gekühlt werden als die weiter entfernt liegenden Lebensmittel. Durch die unterschiedliche Kaltgasbeaufschlagung er­geben sich somit unterschiedliche Kühl- oder Gefrier­bedingungen für die einzelnen Produkte. Dies ist be­sonders bei empfindlichen Lebensmitteln unerwünscht.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Gefrieren von auf einem Hordenwagen be­findlichen Lebensmitteln zu schaffen, die eine gleich­mäßige Kaltgasbeaufschlagung der auf den einzelnen Etagen des Hordenwagens befindlichen Lebensmittel ge­stattet.

    [0005] Ausgehend von dem im Oberbegriff des Anspruches 1 be­rücksichtigten Stand der Technik ist diese Aufgabe er­findungsgemäß gelöst mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.

    [0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist im Unteranspruch angegeben.

    [0007] Die wechselseitige Beaufschlagung des Gefriergutes, welche die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht, hat nicht nur den Vorteil, daß die Lebensmittel gleichmäßiger und damit schonender gekühlt und gefroren werden, sondern es wird auch die Gefrierzeit reduziert und der Kältemit­telbedarf gesenkt.

    [0008] Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schnitt.

    [0009] Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung besteht aus einem isolierten Gehäuse 1, welches eine ebenfalls isolierte, nicht dargestellte Tür besitzt, durch welche es mit einem Hordenwagen 2 beschickt werden kann. Auf den einzelnen Etagen 3 des Hordenwagens befinden sich die zu gefrierenden Lebensmittel. Erfindungsgemäß ist an jeder Längsseite des Hordenwagens 2 je ein Sprüh­system 4, 5 installiert. Die Sprühsysteme 4, 5 sind durch Leitungen 6, 7 und Magnetventile 8,9 über eine Leitung 10 an einen nicht dargestellten Speicher für flüssigen Stickstoff angeschlossen. Vor einer Längs­seite des Hordenwagens 2 sind zwei Ventilatoren 11 angeordnet, die zum Umwälzen des eingesprühten und ver­dampften flüssigen Stickstoffs dienen. Die Ventilatoren 11 sind auf einem Gerüst 12 befestigt, von dem aus sich eine Abdeckung 13 über die Ventilatoren 11 und den Hordenwagen 2 erstreckt. Die Abdeckung 13 bewirkt eine zwangsweise Gasströmung durch die Etagen 3 des Horden­wagens 2. Erfindungsgemäß ist die Drehrichtung und da­mit die Förderrichtung der Ventilatoren 11 umschaltbar. Die sich daraus ergebende Gasströmung ist durch nichtbe­zeichnete Pfeile dargestellt. Durch die Abzugsöffnung 14 strömt das erwärmte Kältemittel aus dem isolierten Gehäuse 1 ab. An einer Wand des isolierten Gehäuses 1 befindet sich ein Schaltschrank 15.

    [0010] Der Ablauf eines Gefriervorganges mit der erfindungsge­mäßen Vorrichtung wird nachfolgend beschrieben.

    [0011] Zunächst wird am Schaltschrank 15 die Gefrierzeit und der Sprühtakt für die Sprühsysteme 4, 5 eingestellt. Diese Werte hängen von der Art der zu gefrierenden Lebensmittel ab. Desgleichen wird am Schaltschrank 15 die Gefriertemperatur eingestellt. Der Sprühtakt beträgt beispielsweise 5 min. Sobald die Einstellungen am Schalt­schrank 15 beendet sind, öffnet das Magnetventil 8 und flüssiger Stickstoff strömt durch die Leitung 6 und das Sprühsystem 4 in das innere des isolierten Gehäuses 1. Die Ventilatoren 11 werden gleichzeitig in Abhängigkeit vom Öffnungszustand der Magnetventile 8, 9 so geschaltet, daß sie den aus dem Sprühsystem 4 austretenden und ver­dampfenden Stickstoff durch die Etagen 3 des Horden­wagens 2 saugen und vielfach umwälzen. Eine der einge­sprühten Stickstoffmenge entsprechende Menge gasförmigen Stickstoffs entweicht hierbei ständig durch die Abzugs­öffnung 14. Nach 5 min. wird das Magnetventil 8 geschlos­sen und das Magentventil 9 geöffnet. Der flüssige Stick­stoff gelangt nunmehr durch die Leitung 7 und das Sprüh­system 5 in das Innere des isolierten Gehäuses 1 und beaufschlagt die andere Längsseite des Hordenwagens 2. Gleichzeitig wird die Drehrichtung der Ventilatoren 11 umgeschaltet, so daß sie nunmehr den versprühten und ver­dampften Stickstoff durch die Etagen 3 des Hordenwagens 2 blasen und umwälzen. Nach Ablauf von 5 min. wird er­neut umgeschaltet und der flüssige Stickstoff wieder über das Magnetventil 8, die Leitung 6 und das Sprüh­system 4 eingesprüht. Der Vorgang wiederholt sich ge­mäß den am Schaltschrank 15 eingegebenen Werten solange, bis der Gefriervorgang in gewünschter Weise beendet ist. Selbstverständlich ist es nicht erforderlich, daß während eines 5 minütigen Taktes ständig flüssiger Stickstoff aus einem der beiden Sprühsysteme 4, 5 eingesprüht wird.

    [0012] Die Zahl und Anordnung der Ventilatoren 11 wird so ge­wählt, daß sich ein weitgehend gleichmäßiger Gasstrom durch die Etagen 3 des Hordenwagens 2 ausbildet. Für Hordenwagen üblicher Größe genügen zwei übereinander angeordnete Ventilatoren 11.

    [0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient in erster Linie zum Einfrieren von Lebensmitteln, doch ist unmittelbar ersichtlich, daß sie in gleicher Weise eingesetzt werden kann, wenn die Lebensmittel nur gekühlt werden sollen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Gefrieren von auf einem Hordenwagen (2) befindlichen Lebensmitteln mit flüssigem kryogenen Kälte­mittel, bestehend aus einem isolierten Gehäuse (1) zur Aufnahme des Hordenwagens mit einem Sprühsystem zum Einsprühen des Kältemittels, mindestens einem Ventilator zum Umwälzen des verdampften Kältemittels und einer Ab­saugöffnung (14) für verdampftes Kältemittel,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an jeder Längsseite des Hordenwagens ein Sprüh­system (4,5) vorgesehen ist und die Sprühsysteme durch umschaltbare Magnetventile (8,9)abwechselnd mit Kälte­mittel beaufschlagbar sind, und das ferner die Venti­latoren (11) zum Umwälzen des verdampften Kältemittels vor einer Längsseite des Hordenwagens angeordnet sind, eine umkehrbare Dreh- und damit Förderrichtung be­sitzen und die Drehrichtung in Abhängigkeit vom jeweils beaufschlagten Sprühsystem so umschaltbar ist, daß das aus den Sprühsystemen austretende verdampfende Kälte­mittel jeweils über die Etagen des Hordenwagens ge­saugt bzw. geblasen wird.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
    gekennzeichnet durch
    zwei übereinander angeordnete Ventilatoren.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht