[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Außenrundschleifen von rotationssymmetrischen
Werkstücken entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein solches Verfahren
ist bekannt aus US-PS 42 18 850.
[0002] Bei dieser dem Verfahren zugrunde liegenden Einrichtung ist die Werkzeugaufnahme
bzw. der Werkzeugschlitten auf einer Wippe gelagert, die um eine zur Längsachse des
Werkstücks, z.B. Walze, parallele Schwenkachse schwenkbar gelagert ist. Eine auf dem
Werkzeuglängsschlitten gelagerte Kurvenscheibe dient dabei dazu, die Verschwenkbewegung
der Wippe und damit die Zustellbewegung der Schleifscheibe zu steuern. Dies erfolgt
abhängig von den in einem Rechner gespeicherten Werten (siehe z.B. US 42 18 850).
[0003] Bei dem Schleifen von Walzen, wobei es auf sehr große Genauigkeit von wenigen tausendstel
Millimetern ankommt, sind die verschiedensten Fehlermöglichkeiten und es sind auch
einige Korrekturmöglichkeiten im Stand der Technik bekanntgeworden. Gemäß US-PS 45
16 212 hat man Maßnahmen getroffen, um ein nicht vollständig starres Verhalten von
Werkzeugaufnahme bzw. Werkzeugschlitten und Werkzeugbett zu kompensieren. Hierbei
wird laufend der gerade hergestellte Durchmesser des Werkstücks sowie die Abweichung
von dem jeweils eingestellten Sollwert erfaßt, und entsprechend der Differenz eine
Nachstellung der Schleifscheibe abhängig von einer gemessenen Leistungsdifferenz des
Schleifscheibenantriebs vorgenommen.
[0004] Erfindungsgemäß hat man erkannt, daß eine Fehlerquelle auch eine Schiefstellung des
Werkstücks in der Aufspannung bzw. im Verhältnis zum Werkzeugbett ist. Die Aufgabe
der Erfindung ist es, diesen Fehler zu korrigieren. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Eine besonders vorteilhafte Ausbildung ergibt sich dabei mit Patentanspruch 2.
[0006] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert. Dabei stellt
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Werkzeugmaschine mit aufgespannter Walze R und
Fig. 2 und 3 Querschnitte entsprechend der Angabe in Fig. 1 dar.
[0007] Auf dem Werkzeugbett 1 sind Lagerböcke 4 und 5 angeordnet, auf denen die Walze R
mittels ihrer seitlichen Zapfen 2 und 3 gelagert ist. Es ist eine Zentrierung mittels
Zentrierzapfen 6 und 7 vorgesehen. Der Antrieb erfolgt vom Motor 8 über eine Scheibe
10, die mittels Rollen 9 und 11 an Nocken 12 eines Mitnehmerteils 33 angreift, das
an dem rechten Walzenende festgespannt ist. Auf dem vorderen Werkzeugbett 13 ist der
Längsschlitten 14 der Werkzeughalterung gelagert. Dieser wird translatorisch angetrieben
über Antriebsmotor 18, Welle 22 und Getriebe 21. Auf dem Längsschlitten 14 ist der
Support 17 verschieblich gelagert, dessen Antrieb aber hier nicht dargestellt ist.
Auf dem Support befindet sich nun die durch Lagerbolzen 41 in einer zur Walzenachse
senkrechten Ebene schwenkbare Wippe 16, die die Schleifscheibe 15 samt deren Antriebsmotor
trägt. Nach der Bewegung des Schlittens 14 werden die Führungsbahnen des Betts 13
durch Teleskopabdeckungen 25 und 26 abgedeckt. Es ist in Fig. 1 noch ein kleines
Bett 35 für einen Meßschlitten dargestellt, der den digitalen Wegaufnehmer 39, den
zugehörigen Auswert- und Anzeigeteil 33 sowie den Meßwagen 38 trägt, der als Motor
bzw. mit einem Motor integriert ausgebildet ist. Dies ist aber keine unbedingt notwendige
Einrichtung; es können nämlich für den vorliegenden Zweck auch die Durchmesser der
Walze getrennt mit einem Handgerät gemessen werden. Die verschiedenen Werkzeugwege
werden durch Drehwegaufnehmer gemessen, wie z.B. für die Längsbewegung des Schlittens
14 bei 24 und für die Supportbewegung bei 44 angedeutet.
[0008] Die Verstellung der Wippe 16 erfolgt durch eine Gewindespindel 37 eines Getriebes
36, das von einem Motor 40, der vorzugsweise ein Schrittmotor ist, angetrieben wird.
[0009] Wie gesagt, kann die Messung des Durchmessers mittels der Einrichtung 33, 38 und
39 erfolgen, jedoch kann auch ohne weiteres von Hand mit einem Handmeßgerät jeweils
der Durchmesser an den beiden Walzenenden gemessen werden. Diese Durchmesser bzw.
die Abweichung der beiden Durchmesser wird in Bezug gesetzt zu den vom Drehweggeber
44 gemessenen Abständen des Supports 17 bzw. Wippe 16 und Schleifscheibe 15 beim Anfunken
von der Walzenoberfläche im Bereich dieser beiden Walzenenden, bzw. ebenfalls zu
der Differenz dieser beiden relativen Wegstrecken. Eine hieraus resultierende, weitere
restliche Differenz ist ein Maß für die Schiefstellung der Walze in Bezug auf das
Werkzeugbett 13 bzw. den Verfahrweg der Schleifscheibe 5 in Längsrichtung dieses Bettes.
Diese Differenz wird als Korrekturwert in den Rechner eingegeben, der diese Korrektur
in seinem Programm bei der Herstellung des Profils der Walzenoberfläche berücksichtigt.
Hierdurch kann sowohl eine genau zylindrische als auch eine genaue Bombierkurve geschliffen
werden, ohne daß der Schiefstellungsfehler hier stark eingeht. Praktisch heißt das,
daß z.B. bei der Herstellung einer bombierten Walzenoberfläche, die Impulse für den
Schrittmotor 40 je nach Stellung der Schleifscheibe 15 in Richtung der Walzenachse
entsprechend einem korrigierten Sollwert aufgegeben werden.
[0010] Es ist natürlich auch möglich, den Werkzeugschlitten - transversal - bei Vermeidung
der Wippe digital gesteuert über z.B. ein mit Stirnverzahnungsrädern und/oder Kegelrädern
ausgebildetes Getriebe über einen Schrittmotor zu verstellen, wie geschildert, abhängig
von den vorher ermittelten Korrekturwerten der Zustellung der Schleifscheibe.
1. Verfahren zum Außenrundschleifen von rotationssymmetrischen Werkstücken (Walzen
oder Zylindern oder Hohlzylindern) mittels rechnergesteuerter Schleifmaschinen, dadurch
gekennzeichnet, daß abhängig von vorher bei Einrichtung der Maschine bzw. vor der
Speisung der Prozeßsteuerung mit den Ausgangswerten gemessenen oder ermittelten Werten
a) der Werkstückdurchmesser an den beiden (stirnseitigen) Werkstückenden und
b) der erfaßten Wegdifferenz der an den beiden Werkstückenden sich ergebenden Zustellung
der Schleifscheibe (15) beim Anfunken
in den Rechner je Längeneinheit des Werkstücks (Walze, Zylinder) Korrekturwerte der
Zustellung oder der Bombierungskurve eingegeben werden.
2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugaufnahme
auf einem um eine zur Werkstückachse parallele Achse schwenkbar in Form einer Wippe
(16) ausgebildeten Teil des Werkzeugschlittens (17) angeordnet ist, die durch veränderliche
Einstellmittel (36), z.B. eine Gewindespindel (37), die durch einen Schrittmotor (40)
angetrieben ist, um die genannte Achse (41) schwenkbar ist.