(19)
(11) EP 0 242 607 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
14.06.1989  Patentblatt  1989/24

(21) Anmeldenummer: 87104216.4

(22) Anmeldetag:  21.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 39/14

(54)

Einrichtung an einer Wickelstation für Druckprodukte zum Austauschen von Wickelgestellen

Device for exchanging roll supports in a winding station for printed products

Dispositif pour échanger le support d'un rouleau de produits imprimés dans une station d'enroulement


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE GB LI SE

(30) Priorität: 14.04.1986 CH 1474/86

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
28.10.1987  Patentblatt  1987/44

(73) Patentinhaber: Ferag AG
CH-8340 Hinwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Stauber, Hans-Ulrich
    CH-8624 Grüt (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass, Menzl & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
GB-A- 2 107 681
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches I.

    [0002] Druckprodukte in Form von auf einem Wickelkern aufgewickelten Wickel anstelle eines herkömmlichen quaderförmigen Stapels zu speichern ist beispielsweise aus der CH-PS 642.602 bekannt. Abgesehen von der erheblich grösseren Speicherkapazität, bietet ein solcher Wickel unter anderen Dingen den Vorteil, dass darin die Formation, in der die Druckprodukte normalerweise aus der Druckerpresse anfallen, nämlich die Schuppenformation, gewissermassen "eingefroren" wird und im Zuge des Abwickelns des Wickels ohne weiteres wieder hergestellt werden kann.

    [0003] Ebenso ist es beispielsweise aus der CH-PS 652.699 bekannt, solche Wickel samt Nebenaggregaten, insbesondere samt einer Vorratsrolle für das Trennband einzeln in einem mobilen Gestell zu lagern. In solchen Gestellen gelagerte Wickel lassen sich handhaben, ohne dass zusätzliche Operationen an einem fertig aufgewickelten Wickel oder an einem fertig abgewickelten Wickelkern notwendig wären. Insbesondere lassen sich solche Gestelle an Wickelstationen (seien es nun Aufwickelstationen oder Abwickelstationen) ankoppeln, die dann den zum Auf- bzw. zum Abwickeln des Wickels erforderlichen Antrieb dem im Gestell vorhandenen Nebenaggregaten vermitteln.

    [0004] Die Kenntnis der beiden genannten CH-PS wird vorausgesetzt, so dass es sich hier erübrigt, zu erläutern, wie ein Druckprodukte-Wickel entsteht und wieder abgebaut wird. Ebenso dürfte es sich erübrigen, im einzelnen zu erläutern, was unter einem mit Nebenaggregaten versehenen Wickelgestell zu verstehen ist.

    [0005] Die voll aufgewickelten Wickel haben einen maximalen Durchmesser, der mitbestimmt ist vom zugehörigen Wickelgestell.

    [0006] Wenn es nun darum geht, vergleichsweise dicke Druckprodukte in einem solchen Wickel zu speichern oder einem solchen Wickel zu entnehmen, wird klar, dass die Anzahl der in ein- und demselben Wickel speicherbaren Druckprodukte verhältnismässig gering ist im Vergleich zur Anzahl in einem Wickel gleicher Abmessungen gespeicherter, dünnerer Druckprodukte.

    [0007] Dementsprechend ist auch die Verweilzeit eines mit einem solchen Wickel versehenen oder zu versehendes Wickelgestelles an der Wickelstation vergleichsweise kurz, so dass die durch den bisher von Hand oder mittels herkömmlicher Transportmittel (beispielsweise Traktoren, Stapler) erfolgten Austausch von Wickelgestellen erforderliche Stillstandszeit der Wickelstation bereits in der Grössenordnung der Verweilzeit oder sogar darüber liegt.

    [0008] Zweck der Erfindung ist es daher, eine Einrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die gestattet, die Stillstandszeiten der Wickelstation beim Austausch der Wickelgestelle auf ein Mindestmass zu vermindern.

    [0009] Zu diesem Zweck weist die vorgeschlagene Einrichtung die im Kennzeichen des Patentanspruches I aufgeführten Merkmale auf.

    [0010] Damit ist es möglich, den Austausch von Wickelgestellen an der Station zu mechanisieren und damit die Verweilzeit eines Gestelles an der Station dazu zu benützen, das nächste an die Station im Austausch anzukoppelnde Wickelgestell in Bereitstellung zu bringen.

    [0011] Bevorzugte Ausführungsformen der vorgeschlagenen Einrichtung sind den abhängigen Ansprüchen definiert.

    [0012] Die Erfindung ist nachstehend rein beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:

    Fig. I eine Draufsicht auf eine Einrichtung, bei der ein Gestell mit einem vollen Wickel bereit ist, mittels des Mitnehmerwagens in Richtung auf eine Wickelstation verfahren zu werden,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf die Einrichtung der Fig. I, bei der eine Plattform sich bereits in eingefahrenem Zustand befindet, und zur Aufnahme des Gestells mit dem leeren Wickel bereit ist,

    Fig. 3 eine Draufsicht auf die Einrichtung der Fig. 2, bei der das Gestell mit dem geleerten Wickel mittels der Plattform ausgefahren ist und der Mitnehmerwagen im Begriffe steht, ein weiteres, mit einem vollen Wickel versehenes Gestell zu "holen",

    Fig. 4 eine Seitenansicht der Einrichtung der Fig. 3 in Richtung des Pfeiles IV, wobei links strichpunktiert noch das Gestell mit dem leeren Wickel in angekoppelter Stellung und rechts ebenfalls strichpunktiert der Mitnehmerwagen am einen Ende seines möglichen Fahrweges dargestellt ist,

    Fig. 5 in grösserem Massstab eine Stirnansicht des Mitnehmerwagens in Richtung des Pfeiles V der Fig. 4 und

    Fig. 6 eine Draufsicht auf den Mitnehmerwagen der Fig. 5.



    [0013] Zunächst wird auf die Fig. I bis 4 Bezug genommen. Die dargestellte Einrichtung 10 ist einer Wickelstation, im vorliegenden Beispiel einer Abwickelstation II zugeordnet. Der nachfolgenden Beschreibung wird noch zu entnehmen sein, dass die Einrichtung auch an einer Aufwickelstation zugeordnet werden kann, dann allerdings mit einem anderen Bewegungsablauf ihrer beweglichen Komponenten.

    [0014] Die wesentlichen Komponenten der Einrichtung sind:

    Ein in Einzelheiten noch zu beschreibender, selbstfahrender Mitnehmerwagen 12, der geführt durch eine geradlinige Schienenanordnung 13 auf die Station 11 zu und von dieser weg verfahrbar ist. Ferner gehört zur Einrichtung eine auf frei drehbaren Rädern 14 abgestützte Plattform 15 (in Fig. I und 2 leer), deren eine Seite mit einem Ausleger 16 versehen ist.



    [0015] Der Ausleger 16 ist mittels Rollen 17 in ein Gleis bildenden Führungsschienen 18 geführt parallel zu sich selbst verschiebbar und an seinem Ende 19 am Ende einer Kolbenstange 20 eines doppeltwirkenden, pneumatischen oder hydraulischen Kolben-Zylinder-Aggregates 21 angelenkt, dessen Zylinder bei 22 ortsfest, hier an der Station II, angelenkt ist. Wird dieses Kolben-Zylinder-Aggregat 21 im Sinne des Ausfahrens der Kolbenstange 20 beaufschlagt, dann wird der Ausleger 16 parallel zu sich selbst und damit auch die Plattform 15 längs der Führungsschiene 18 bis an deren Ende verfahren (siehe Fig. I und 3). Umgekehrt wird die Plattform 15 zur Station II hingezogen, wenn das Kolben-Zylinder-Aggregat 21 im Sinne des Rückzuges der Kolbenstange 20 beaufschlagt wird.

    [0016] Die Plattform 15 ist in der Art eines Tiefgangwagens ausgebildet, d.h. ihre in den Draufsichten der Fig. I und 2 sichtbare Auflagefläche liegt nur wenige Millimeter über dem Boden. Damit ein Wickelgestell mit geleertem Wickel ohne grösseren Widerstand auf die Plattform 15 gehievt werden kann, ist diese mit kleinen Auffahrrampen 23 versehen, wobei der Abstand der äusseren Auffahrrampen 23 voneinander der Spur der Rollen 25 eines der Wickelgestelle 26 entspricht. Auf die mittlere der Auffahrrampen 23 fahren - wie sich noch zeigen wird - zum Mitnehmerwagen gehörende Rollen auf.

    [0017] In Fig. I ist ein mit einem vollen Wickel 24 beladenes Wickelgestell 26 in Draufsicht dargestellt. In diesem Zusammenhang sei nun insbesondere auf Fig. 4 Bezug genommen. Daraus ist ersichtlich, dass jedes Wickelgestell 26 einen im wesentlichen viereckigen Grundrahmen 28 aufweist, der an zwei seiner Ecken über Rollen 25 und an den übrigen Ecken über Füsse 29 am Boden abgestützt ist. Vom Grundrahmen 28 gehen zu beiden Seiten des Wickels 24 je zwei kräftige, gegeneinander geneigte Stützbeine 30 aus, die an ihren oberen Enden mit einem Lagerbock 31 verbunden sind. Im Lagerbock 31 ist der Kern 27 des Wickels 24 drehbar gelagert. Der Kern 27 und damit der Wickel 24 ist über ein drehfest mit ihm verbundenes Kettenrad 32 und über eine nicht dargestellte Kette antreibbar.

    [0018] An den mit den Füssen 29 versehenen Ecken besitzt der Grundrahmen 28 eine Quertraverse 33 (vgl. Fig. 5), in der eine nach unten offene Ausnehmung 34 ausgebildet ist. Diese Ausnehmung 34 bildet gewissermassen die eine Hälfte einer Kupplung, mit der der Mitnehmerwagen 12 an das Gestell kuppelbar ist.

    [0019] Es wird nun auf die Fig. 5 und 6 Bezug genommen. Der Mitnehmerwagen 12 besitzt ein selbstfahrendes Antriebs-Aggregat 35, das mittels vertikalachsiger Rollen 36 an einem vertikalen Schenkel 37 der Schienenanordnung 13 geführt ist. An der einen Seite dieses Schenkels 37 ist eine über deren gesamte Länge sich erstreckende Zahnstange 38 verankert (diese Zahnstange kann auch durch eine aufgeschweisste Rollenkette gebildet sein).

    [0020] Auf einer Grundplatte 39 des Antriebsaggregates 35 ist ein vertikalachsiger Getriebemotor 40 angeflanscht, auf dessen die Grundplatte 39 durchsetzenden Abtriebswelle ein mit der Zahnstange 38 kämmendes Zahnrad 41 aufgekeilt ist. Schliesslich ist das Antriebsaggregat 35 über horizontalachsige Rollen 42 auf einem Bodenblech 43 der Schienenanordnung 13 abgestützt.

    [0021] Seitlich ist am Antriebsaggregat 35 über zwei horizontale und zur Schienenanordnung 13 parallele Schwenkzapfen 44 ein Hauptrahmen 45 angelenkt, an dem über horizontale und zur Schienenanordnung 13 rechtwinklige Schwenkzapfen 46 ein Hilfsrahmen 47 angelenkt ist. In Fig. 6 ist der Hilfsrahmen 47 - obwohl nicht im Schnitt - zur Verdeutlichung mit einer von links oben nach rechts unten füh renden Schraffur dargestellt. Daraus ist ersichtlich, dass der im wesentlichen U-förmige Hilfsrahmen 47 mit den Enden seiner Schenkel am Hauptrahmen 45 angelenkt ist. In der Mitte des die beiden Schenkel des Hilfsrahmens 47 verbindenden Querstrebe ist ein nach oben abstehender Mitnehmerzapfen 48 mit einem kugeligen Ende verankert. Der Mitnehmerzapfen 48 und insbesondere sein kugeliges Ende ist dazu bestimmt, in die Ausnehmung 34 der Quertraverse 33 einzugreifen (in Fig. 5 gestrichelt), und bildet somit die zweite Hälfte der Kupplung mit der der Mitnehmerwagen 12 an eines der Wickelgestelle 26 kuppelbar ist.

    [0022] Zum Hochschwenken des Hilfsrahmens 47 und damit zum Heben des Mitnehmerzapfens 48 ist zwischen dem Hilfsrahmen 47 und einer diesen untergreifenden Traverse des Hauptrahmens 45 ein mit Druckluft beaufschlagbarer Balg 49 vorgesehen.

    [0023] Der Hauptrahmen 45 ist in seiner in Fig. 5 und 6 dargestellten Horizontallage über zwei den Mitnehmerzapfen 48 flankierende Rollen 50 am Boden abgestützt. Wie erwähnt, ist der Hauptrahmen 45 am Antriebsaggregat 35 angelenkt. Zum Hochklappen des Hauptrahmens 45 und damit auch des Hilfsrahmens 47 ist am Antriebsaggregat 35 ein Pneumatik-oder Hydraulikzylinder 51 angelenkt, dessen Kolbenstange 52 bei 53 an einer zum Hauptrahmen 45 gehörenden, aufrecht stehenden Strebe 54 angelenkt ist. Wird dieser Zylinder 51 im Sinne eines Rückzuges der Kolbenstange 52 beaufschlagt, wird der in Fig. 5 in heruntergeklappter Horizontallage gezeigte Hauptrahmen 45 im Gegenuhrzeigersinn bis in eine Vertikallage hochgeklappt. Dieser Zustand ist in Fig. 3 dargestellt, woraus ersichtlich ist, dass der Mitnehmerwagen 12 mit hochgeklappten Rahmen 45 und 47 imstande ist, an einem Wickelgestell 26 vorbeizufahren.

    [0024] Nachzutragen bleibt noch, dass zur genauen, seitlichen Positionierung eines in Bereitschaftsstellung gebrachten Wickelgestelles 26 am Boden Seitenanschläge 55 verankert sind, die mit dem Grundrahmen 28 des Wickelgestelles 26 zusammenwirken.

    [0025] Zur Beschreibung des Bewegungsablaufes wird nochmals auf die Fig. bis 4 verwiesen.

    [0026] Fig. I: Das dargestellte Wickelgestell 26 befindet sich in Bereitschaftsstellung,der Mitnehmerwagen 12 ist an ihm angekuppelt, wobei die mit den Füssen 29 versehenen Ecken des Grundrahmens 28 leicht angehoben sind. Der normalerweise von den Füssen 29 getragene Teil des Gesamtgewichtes des mit dem vollen Wickel 24 versehenen Gestells 26 wird nun von den Rollen 50 des Hauptrahmens 45 über den gedehnten Balg 49 übernommen. Die Plattform 15 ist seitlich ausgefahren. Nun wird der Getriebemotor 40 in dem Drehsinne eingeschaltet, dass der Mitnehmerwagen 12 mit dem angekuppelten Wickelgestell auf die Station II zu verfahren wird. Diese Bewegung endet, sobald das Wickelgestell 26 in die zur Wickelstation II gehörende Anschlussgabel 56 eingefahren ist. Diese Anschlussgabel 56 dient dazu, die im Wickelgestell 26 selbst vorhandenen und in Fig. 4 mit 57 bezeichneten, an sich "toten" Nebenaggregate zu aktivieren.

    [0027] Fig. 2: Bei an der Station 11 angeschlossenem Wickelgestell 26 verbleibt der Mitnehmerwagen 12 vorerst noch in der in Fig. 2 ersichtlichen Lage, während das Kolben-Zylinder-Aggregat 21 im Sinne eines Rückzuges der Kolbenstange 20 beaufschlagt wird. Die Plattform 15 wird dadurch in die aus Fig. 2 ersichtliche Bereitschaftsstellung gefahren. Derweil wird der auf den an der Station 11 angekoppelten Gestell vorhandene Wickel 24 bereits abgebaut, was in Fig. 2 durch seinen bereits geringeren Durchmesser angegeben ist. Sobald der Wickel 24 leer ist, wird der Getriebemotor 40 des nun wieder an dem Gestell 26 angekuppelten Mitnehmerwagens 12 in dem Drehsinne eingeschaltet, dass sich der Mitnehmerwagen 12 und mit ihm das nachgeschleppte Gestell 26 von der Station entfernt wird. Diese Bewegung hält aber nur solange an, bis das nun erheblich leichtere Gestell 26 vollständig auf der Plattform 15 ist. Danach kuppelt sich der Mitnehmerwagen 12 durch Absenken seines Mitnehmerzapfens 48 vom Gestell los und entfernt sich ein Stück weiter von der Station II.

    [0028] Fig. 3: Es wird nun das Kolben-Zylinder-Aggregat 21 im Sinne des Ausfahrens der Kolbenstange 20 beaufschlagt. Die Plattform 15, die nun das nur noch den leeren Wickelkern 27 tragende Gestell aufgenommen hat, wird damit in die dargestellte Position ausgefahren, wo das Gestell gewissermassen als "Leergebinde" abholbereit ist. Gleichzeitig hat der Mitnehmerwagen 12 durch Beaufschlagung des Zylinders 51 die Rahmen 45 und 47 hochgeklappt und fährt an einem inzwischen in Bereitschaftsstellung zwischen die Seitenanschläge 55 gebrachten, weiteren Wickelgestell 26 mit einem vollen Wickel 24 vorbei, wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist.

    [0029] Sobald der Mitnehmerwagen das weitere Gestell 26 "nach hinten überholt" hat, werden dessen Rahmen 45 und 47 in die Horizontallage abgeklappt. Mit abgeklapptem Rahmen 45 und 47 bewegt sich nun der Mitnehmerwagen 12 ein Stück weit in Richtung zur Station 11. Danach wird der Hilfsrahmen 47 angehoben, um den Mitnehmerzapfen 48 in Eingriff mit der Ausnehmung 34 im weiteren Gestell 26 zu bringen. Danach wird das Gestell 26 wieder zur Station hin verfahren, bis es in dessen Anschlussgabei 56 gelangt.

    [0030] Dieser für den Abwickelvorgang an der Station II beschriebene Bewegungsablauf lässt sich aber auch in einen solchen für einen Aufwickelvorgang abwandeln, wenn davon ausgegangen wird, dass die Plattform 15 zur Aufnahme von jeweils einem vergleichsweise leichten Wickelgestell 26 mit einem leeren Wickelkern 27 dient, und der Mitnehmerwagen 12 in der Hauptsache zur geradlinigen Verschiebung von einem einen vollen Wickel 24 tragenden Gestell 26.

    [0031] Es wurde festgestellt, dass mit der beschriebenen Einrichtung ein Gestellwechsel an der Station II in bedeutend weniger Zeit als 30 Sekunden vorgenommen werden kann, während die Verweilzeit an der Station eines Gestelles 26 mit einem Wickel 24 der vergleichsweise wenige, aber dafür sehr dicke Druckprodukte beinhaltet, in der Regel doch mehrere Minuten dauert. Diese Verweilzeit reicht bei weitem aus, um ein leeres Gestell 26 von der Plattform 15 abzuholen und ein mit einem vollen Wickel 24 versehenes Gestell in Bereitschaftslage zwischen die Seitenanschläge 55 zu bringen.


    Ansprüche

    I. Einrichtung an einer Wickelstation (11) für Druckprodukte zum Austauschen eines von der Wickelstation (11) zu entfernenden, mobilen Wickelgestelles (26) gegen ein an die Wickelstation anzukoppelndes, mobiles Wickelgestell (26), dadurch gekennzeichnet, dass ein längs einer geradlinigen Bahn geführter, an jeweils eines der Wickelgestelle (26) koppelbarer, auf die Wickelstation (11) zu und von dieser weg verfahrbarer Mitnehmerwagen (12) vorgesehen ist, sowie eine in die geradlinige Bahn in die Nähe der Wickelstation (11) einfahrbare und seitlich aus der Bahn ausfahrbare Plattform (15) zur Aufnahme eines geleerten Wickelgestelles (26).
     
    2. Einrichtung nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmerwagen (12) mit einem heb- und senkbaren Kupplungselement (48) versehen ist, das dazu bestimmt ist, von unten her in ein zugeordnetes, am Wickelgestell (26) ausgebildetes Kupplungslied (34) einzugreifen.
     
    3. Einrichtung nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet dass das Kupplungselement (48) einerends an einem Hilfsrahmen (47) angeordnet ist, der andernends um eine quer zur Fahrtrichtung des Mitnehmerwagens (12) gerichtete horizontale Achse (46) schwenkbar in einem Hauptrahmen (45) gelagert ist.
     
    4. Einrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die eine, zur Fahrtrichtung des Mitnehmerwagens (12) parallele Seite des Hauptrahmens (45) um eine zur Fahrtrichtung des Mitnehmerwagens (12) parallele Achse (44) schwenkbar an einem in Schienen (13) geführten Antriebsaggregat (35) angelenkt ist.
     
    5. Einrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Hilfsrahmen (47) mittels eines am Hauptrahmen (45) abgestützten Fluidikaggregates (49) schwenkbar ist.
     
    6. Einrichtung nach Patentanspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Fluidikaggregat durch einen pneumatisch aufblähbaren oder dehnbaren Balg (49) gebildet ist.
     
    7. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hauptrahmen (45) mittels eines am Antriebsaggregat (35) angelenkten Fluidikaggregates (51) von einer Horizontallage in eine Vertikallage und zurück schwenkbar ist.
     
    8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsaggregat (35) ein durch einen Motor (40) antreibbares Zahnrad (41) aufweist, das in eine an den Schienen (13) vorhandene, ortsfeste Zahnstange (38) eingreift.
     
    9. Einrichtung nach einem der Patentansprüche I bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattform (15) mittels Führungsschienen (18) geführt ist, die von der Wickelstation (11) weg in einem Winkel von höchstens 90° zur geradlinigen Bahn gerichtet sind.
     
    10. Einrichtung nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattform (15) mit einem Ausleger (16) versehen ist, der über Rollen (17) in den Führungsschienen (18) geführt ist.
     
    11. Einrichtung nach Patentanspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschienen (18) geradlinig sind.
     
    12. Einrichtung nach Patentanspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattform (15) mittels eines einerends ortsfest und andernends am Ausleger (16) angelenkten Kolben-Zylinder-Aggregates (20, 21) verfahrbar ist.
     
    13. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 9 bis i2, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattform (15) in der Art eines Tiefgangwagens ausgebildet und auf frei drehbaren Rädern (14) abgestützt ist, deren Drehachsen rechtwinklig zu den Führungsschienen (18) gerichtet sind.
     
    14. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Hauptrahmen (45) in Horizontallage mittels frei drehbarer Rollen (50) auf dem Boden abgestützt ist.
     


    Claims

    1. System at a winding station (11) for printed products, for exchanging a mobile winding frame (26) which is to be withdrawn from the winding station for a mobile winding frame (26) which is to be coupled to the winding station, characterised in that there is provided a carriage (12) which is guided along a straight track, may be coupled to either one of the winding frames (26) and is displaceable towards and away from the winding station (11), and a platform (15) insertible into the straight track close to the winding station (11) and laterally withdrawable out of the track and intended for reception of an emptied winding frame (26).
     
    2. System according to claim 1, characterised in that the carriage (12) is provided with a coupling element (48) which can be raised and lowered, which is intended to engage from below into an associated coupling member (34) formed on the winding frame (26).
     
    3. System according to claim 2, characterised in that the coupling element (48) is installed at one end on an auxiliary frame (47) which is pivotally mounted at the other end in a main frame (45) around a horizontal spindle (46) extending transversely to the direction of travel of the carriage (12).
     
    4. System according to claim 3, characterised in that the one side of the main frame (45) which is parallel to the direction of travel of the carriage (12) is hinged on a driving assembly (35) guided on rails (13) and pivotable around an axis (44) parallel to the direction of travel of the driving carriage (12).
     
    5. System according to claim 3, characterised in that the auxiliary frame (47) is pivotable by means of a fluid-operated assembly (49) supported on the main frame (45).
     
    6. System according to claim 5, characterised in that the fluid-operated assembly is formed by a pneumatically inflatable or expansible bellows (49).
     
    7. System according to one of claims 4 to 6, characterised in that the main frame (45) may be pivoted from a horizontal position into a vertical position and back, by means of a fluid-operated assembly (51) articulated on the driving assembly (35).
     
    8. System according to one of the claims 4 to 7, characterised in that the driving assembly (35) comprises a pinion (41) drivable by means of a motor (40), which engages in a fixed toothed rack (38) on the rails (13).
     
    9. System according to one of the claims 1 to 8, characterised in that the platform (15) is guided by means of guide rails (18) which extend away from the winding station (11) at an angle of at most 90° to the straight track.
     
    10. System according to claim 9, characterised in that the platform (15) is povided with an outrigger (16) which is guided via rollers (17) in the guiding rails (18).
     
    11. System according to claim 9 or 10, characterised in that the guiding rails (18) are rectilinear.
     
    12. System according to claim 10 or 11, characterised in that the platform (15) is displaceable to means of a pistoncylinder assembly (20, 21), which is fixedly mounted at one end and articulated on the outrigger (16) at the other end.
     
    13. System according to one of the claims 9 to 12, characterised in that the platform (15) is constructed in the manner of a low-loader and is supported on freely rotatable wheels (14) whose axes of rotation are directed at right angles to the guiding rails (18).
     
    14. System according to one of claims 7 to 13, characterised in that the main frame (45) is supported on the ground by means of freely rotatable rollers (50), when in the horizontal position.
     


    Revendications

    1. Dispositif prévu sur un poste d'enroulement (11) pour des produits d'imprimerie pour remplacer un bâti d'enroulement mobile (26) à retirer du poste d'enroulement (11) par un bâti d'enroulement mobile (26) à coupler au poste d'enroulement, caractérisé en ce qu'on prévoit un chariot d'entraînement (12) guidé le long d'une voie rectiligne, pouvant être couplé à un des bâtis d'enroulement (26) et pouvant être amené au poste d'enroulement (11) et en être eloigné, ainsi qu'une plateforme (15) pouvant être amenée sur la voie rectiligne à proximité du poste d'enroulement (11) et être sortie latéralement de cette voie, pour revevoir un bâti d'enroulement vide (26).
     
    2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le chariot d'entraînement (12) est muni d'un élément d'accouplement (48) pouvant être soulevée et abaissé, qui est destiné à pénétrer par dessous dans un organe d'accouplement (34) formé sur un bâti d'enroulement (26).
     
    3. Dispositif selon la revendication 2, caractérisé en ce que l'élément d'accouplement (48) est disposé à une extrémité sur un cadre auxiliaire (47) qui, à l'autre extrémité, est monté pivotant dans un cadre principal (45) autour d'un axe horizontal (46) orienté transversalement au sens de déplacement du chariot (12).
     
    4. Dispositif selon la revendication 3, caractérisé en ce que l'un des côtés du cadre principal (45) parallèle au sens de déplacement du chariot d'entraînement (12) est articulé sur un groupe d'entraînement (35) guidé dans des rails (13) en pivotant autour d'un axe (44) parallèle au sens de déplacement du chariot d'entraînement (12).
     
    5. Dispositif selon la revendication 3, caractérisé en ce que le cadre axiliaire (47) peut pivoter au moyen d'un groupe fluidique (49) soutenu sur le cadre principal (45).
     
    6. Dispositif selon la revendication 5, caractérisé en ce que le groupe fluidique est constitué par un soufflet gonflable ou extensible pneumatiquement (49).
     
    7. Dispositif selon l'une des revendications 4 à 6, caractérisé en ce que le cadre principal (45) peut pivoter d'une position horizontale dans une position verticale, et inversement, au moyen d'un groupe fluidique (51) articulé sur le groupe d'entraînement (35).
     
    8. Dispositif selon l'une des revendications 4 à 7, caractérisé en ce que le groupe d' entraînement (35) comporte une roue dentée (41) pouvant être entraînée par un moteur (40), laquelle roue pénètre dans une crémaillère (38) fixe prévue sur les rails (13).
     
    9. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que la plateforme (15) est guidée au moyen de rails de guidage (18) qui s'écartent du poste d'enroulement (11) en faisant un angle de 90° au plus avec la voie rectiligne.
     
    10. Dispositif selon la revendication 9, caractérisé en ce que la plateforme (15) est munie d'un bras (16) qui est guidé dans les rails de guidage (18) par l'intermédiaire de galets (17).
     
    11. Dispositif selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce que les rails de guidage (18) sont rectilignes.
     
    12. Dispositif selon la revendication 10 ou 11, caractérisé en ce que la plateforme (15) peut être déplacée au moyen d'un vérin (20, 21), fixe à une extrémité et articulé sur le bras (16) à l'autre extrémité.
     
    13. Dispositif selon l'une des revendications 9 à 12, caractérisé en ce que la plateforme (15) est réalisée à la façon d'un chariot surbaissé et s'appuie sur des roues (14) tournant librement, dont les axes de rotation sont orientés perpendiculairement aux rails de guidage (18).
     
    14. Dispositif selon l'une des revendications 7 à 13, caractérisé en ce que le cadre principal (45) s'appuie sur le sol, en position horizontale, au moyen de galets (50) tournant librement.
     




    Zeichnung