[0001] Die Erfindung betrifft eine Überwachungsvorrichtung für die geschuppte Bogenzufuhr
zu Druckmaschinen, mit einer an einem Träger oberhalb einer Unterlage der geschuppt
angeordneten Bogen drehbar gelagerten Abtastrolle, wobei der Träger durch einen Stellmotor
derart einstellbar ist, daß die Abtastrolle nur dann gedreht wird, wenn eine bestimmte
Anzahl von Bogen übereinanderliegen, mit einem mit der Abtastrolle zusammenwirkenden
Sensor, wobei zwischen der Abtastrolle und der Unterlage eine im wesentlichen rechtwinklig
zur Ebene der Bogen quer zu ihrer Achsrichtung bewegliche Zwischenrolle vorgesehen
sein kann.
[0002] Bei einer derartigen aus der DE-PS 31 18 010 bekannten Vorrichtung ist die Abtastrolle,
die mit den Bogen nicht unmittelbar in Berührung kommt, sondern über eine zwischen
den Bogen und der Abtastrolle angeordnete Rolle angetrieben wird, begrenzt drehbar.
Ein Sensor erkennt, wenn die Abtastrolle einen vorbestimmten Drehwinkel zurückgelegt
hat, und gibt dann ein Signal ab. Es ist eine Feder vorgesehen, die die Abtastrolle
aus der zuletzt genannten Stellung in eine Grundstellung zurückschwenkt. In der Grundstellung
wird durch die Abtastrolle ein Kontakt betätigt und dadurch eine Kontrollampe im golöschten
Zustand gehalten. Die Abtastrolle und die Zwischenrolle sind an einem Träger gelagert.
Die Höhe des Trägers und damit die Höhe der Zwischenrolle über der Unterlage der Bogen,
einer angetriebenen Walze, kann durch einen von einer Bedienungsperson zu schaltenden
Elektromotor eingestellt werden. Die Einstellung wird so vorgenommen, daß z.B. bei
zwei übereinanderliegenden Bogen die Zwischenrolle die Abtastrolle nicht berührt,
wodurch diese in Grundstellung bleibt, daß aber bei drei Bogen die Zwischenrolle
die Abtastrolle entgegen der Kraft der Feder verdreht. Dabei leuchtet die Kontrollampe
auf. Nach dem Ende der Dreifachüberlappung erlischt die Kontrollampe wieder. Dadurch
kann die Bedienungsperson die korrekte Einstellung der Überwachungsvorrichtung kontrollieren
und ggf. durch Einschalten des Elektromotors eine korrekte Einstellung herbeiführen.
Ist die Überlappung zu lang, liegt also ein Mehrfachbogen vor, so spricht der Sensor
an und veranlaßt ein Fehlersignal.
[0003] Bei der bekannten Vorrichtung ist durch die Größe des Schwenkwinkels der Abtastrolle
bis zum Auslösen des Sensors die Länge des Überlappungsbereichs, bei dem der Sensor
noch nicht auslöst, vorgegeben und kann nicht oder nur schwierig verändert werden.
Besonders beim erstmaligen Verwenden von Bogen mit einer bischer nicht verwendeten
Dicke erfordert das Einstellen der Überwachungsvorrichtung eine erhöhte Aufmerksamkeit.
Zwar ist zum Einrichten der bekannten Maschine vorgesehen, den die Höhe des Trägers
verstellenden Motor dann mit einem den Abstand der Abtastrolle von der Unterlage des
Papiers vergrößernden Antriebsimpuls zu beaufschlagen, wenn sich die Abtastrolle verdreht,
wobei anzunehmen ist, daß der Motor nur eingeschaltet werden soll, wenn die Anzahl
der zum Verdrehen führenden übereinander liegenden Bogen kleiner ist als vorgesehen.
Dieser Vorgang muß jedoch von der Bedienungsperson überwacht werden.
[0004] Die Abtastrolle der bekannten Maschine benötigt nach dem Auftreten einer zulässigen
Überlappung eine gewisse Zeit, um wieder in ihre Grundstellung zu gelangen. Damit
die Abtastrolle kurzen Abständen zwischen den Überlappungen folgen kann, muß eine
starke Rückstellkraft für die Abtastrolle erzeugt werden und dementsprechend eine
ausreichend stark vorgespannte Feder vorgesehen werden. Das Spannen dieser Feder während
einer Überlappung bremst die Bogen und kann den Bogentransport beeinflussen und die
Oberfläche der Bogen beschädigen, insbesondere, wenn diese bereits bedruckt sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Überwachungsvorrichtung der eingangs
geschilderten Art zu schaffen, die sich leicht handhaben läßt. Diese Aufgabe wird
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Abtastrolle unbegrenzt drehbar gelagert
ist, daß der Sensor derart ausgebildet ist, daß er jede Drehbewegung der Abtastrolle
erfaßt, daß eine Vorrichtung zum Messen des Abstands der Abtastrolle bzw. der Zwischenrolle
von der Unterlage der geschuppten Bogen vorgesehen ist, daß eine Steuervorrichtung
vorgesehen ist, die mit dem Sensor, der Meßvorrichtung und dem Stellmotor gekoppelt
ist, daß eine Vorrichtung zum Erzeugen eines für den Drehwinkel der Druckmaschine
charakteristischen Signals vorgesehen ist, das der Steuervorrichtung zugeführt wird,
und daß die Steuervorrichtung derart ausgebildet ist, daß sie den Schuppenaufbau überwacht.
[0006] Eine derartige Überwachung ist möglich, weil anhand des für den Drehwinkel charakteristischen
Signals festgestellt werden kann, ob die Vorderkante eines Bogens zu dem Zeitpunkt,
zu dem sie an der Abtastrolle eintreffen muß, tatsächlich eintrifft, oder ob die
Vorderkante eines Bogens zu diesem Zeitpunkt ausbleibt oder zu anderen Zeitpunkten
eintrifft. Durch die Vorrichtung zum Messen des Abstands der Abtastrolle von der Unterlage
kann dabei die Dicke des unter die Abtastrolle laufenden Bogens schnell ermittelt
werden, und diese Information kann zur weiteren Überwachung des Schuppenaufbaus herangezogen
werden.
[0007] Das für den Drehwinkel der Maschine charakteristische Signal ist zweckmäßigerweise
ein Taktsignal, das den jeweiligen Drehwinkel der Druckmaschine ausreichend genau
anzeigt, beispielsweise für eine volle Umdrehung der Druckmaschine 1024 Impulse aufweist.
Die Drehbewegung der Abtastrolle wird nicht oder nicht notwendigerweise zur Erfassung
der Länge eines Überlappungsbereichs mehrerer Bogen verwendet.
[0008] Es ist zwar durch die DE-OS 29 30 270 eine Kontrolleinrichtung für die Zufuhr von
Bogen bekannt, mit der Unregelmäßigkeiten in der Bogenzufuhr erkannt werden sollen,
bei welcher Vorrichtung ein Weggeber vorgesehen ist, durch den der Abstand zwischen
zwei Rollen, der der Dicke eines zwischen den Rollen liegenden Bogens entspricht,
gemessen werden kann. Bei der bekannten Vorrichtung wird jedoch die mit dem Weggeber
gekoppelte Rolle stets durch eine Feder gegen die andere Rolle gedrückt, wodurch besonders
empfindliche Bogen in ihrer Oberflächengüte beeinträchtigt werden können. Die mit
dem Weggeber gekoppelte Rolle dient nicht zur Ermittlung der Länge des Überlappungsbereichs.
[0009] Die Erfindung umfaßt zwei eng miteinander verwandte Ausführungsformen, wobei bei
der einen Ausführungsform die Abtastrolle unmittelbar mit den Bogen zusammenwirkt,
und bei der anderen Ausführungsform wie beim eingangs genannten Stand der Technik
die Abtastrolle von einer Zwischenrolle gedreht wird, wenn die Zwischenrolle durch
unter ihr hindurchlaufende Bogen angehoben und gedreht wird.
[0010] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ohne Zwischenrolle liegt darin,
daß die Vorrichtung so eingestellt werden kann, daß die Abtastrolle beim störungsfreien
Bogentransport nicht in Berührung mit den Bogen ist. Lediglich dann, wenn zu viele
Bogen übereinanderliegen, kommt die Abtastrolle mit dem obersten Bogen in Berührung,
wird durch diesen gedreht, und der Sensor meldet dies und gibt ein Fehlersignal ab.
[0011] Der Abstand der Vorderkanten unmittelbar aufeinanderfolgender Bogen hängt vom Typ
des Anlegers ab. Daher hängt die Anzahl der sich einander maximal überlappenden Bogen
von der Bogenlänge ab. Bei einfachen Ausführungsformen der Erfindung kann die Anzahl
der maximal sich überlappenden Bogen vom Bediener in die Steuervorrichtung eingegeben
werden, oder aber es kann die Bogenlänge eingegeben werden, und die Vorrichtung ermittelt
die Anzahl der sich maximal überlappenden Bogen.
[0012] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist jedoch vorgesehen, daß die Steuervorrichtung
derart ausgebildet ist, daß sie die Bogenlänge selbsttätig ermittelt. Dies erfolgt
dadurch, daß eine Abnahme der Gesamtdicke der übereinander liegenden Bogen erfaßt
und dadurch die hintere Kante eines Bogens festgestellt wird. Diese Ausführungsform
ermöglicht es, daß die Vorrichtung die Anzahl der zulässigerweise maximal einander
überlappenden Bogen völlig selbsttätig ermittelt.
[0013] Wenn die Anzahl der maximal einander überlappenden Bogen bekannt ist, so besteht
die vorteilhafte Möglichkeit, daß die Einstellung der Abtastrolle bzw. Zwischenrolle
auf eine derartige Höhe, daß die Bogen die mit ihnen unmittelbar in Berührung kommende
Rolle, nämlich die Abtastrolle bzw. Zwischenrolle, nur dort berühren, wo eine vorbestimmte
Anzahl von Bogen sich überlappen, selbsttätig und schnell vorgenommen werden kann.
Vorteilhaft erfolgt dabei die Einstellung so, daß die Höhe der Abtastrolle bzw. Zwischenrolle,
d.h. der kleinste Abstand der Abtastrolle bzw. Zwischenrolle von der Unterlage, bei
der es sich im allgemeinen um eine angetriebene Walze handeln wird, um weniger als
eine Bogendicke größer ist als die Gesamtdicke der sich zulässigerweise maximal überlappenden
Bogen.
[0014] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Steuervorrichtung derart ausgebildet,
daß sie beim Durchlaufen des ersten Bogens unter der Abtastrolle bzw. Zwischenrolle
durch Höhenverstellung des Trägers die Dicke des Bogens ermittelt und die Abtastrolle
bzw. Zwischenrolle auf eine Höhe einstellt, die größer ist als die Dicke eines einzelnen
Bogens, jedoch kleiner als die zweifache Bogendicke.
[0015] Wird dann die Vorderkante eines zweiten Bogens erkannt, der mit dem ersten Bogen
überlappt, so veranlaßt die Steuervorrichtung, daß die Abtastrolle bzw. Zwischenrolle
auf eine Höhe eingestellt wird, die größer ist als die zweifache Bogendicke, jedoch
kleiner als die dreifache Bogendicke, und so fort.
[0016] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Steuervorrichtung derart ausgebildet,
daß sie während des Vorhandenseins des die Drehung der Abtastrolle anzeigenden Signals
des Sensors das für den Drehwinkel der Druckmaschine charakteristische Signal auswertet,
um hierdurch die Länge des Überlappungsbereichs zu ermitteln.
[0017] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist eine Krafterzeugungsvorrichtung vorgesehen,
die die Abtastrolle mit einer durch die Steuervorrichtung einstellbaren Kraft belastet.
Während beim Stand der Technik, beispielsweise bei der zuletzt genannten Druckschrift,
die Kraft, mit der die Abtastrolle auf der Oberseite der Bogen aufliegt, durch eine
Feder vorgegeben wird und lediglich von Hand einstellbar ist, ermöglicht es somit
die geschilderte Ausführungsform, die Kraft automatisch einzustellen. Als Maß kann
hierfür die Bogendicke, ggf. gemeinsam mit einer Angabe über die Papierart, dienen.
Die einzustellende Kraft kann in einem Speicher der Steuervorrichtung vorgegeben sein.
Soweit die Papierdikke die Kraft bestimmt, kann die Steuervorrichtung, die die Papierdicke
automatisch erfaßt, die Kraft selbst automatisch einstellen. Die Kraft kann weitgehend
unabhängig von der Lage der Abtastrolle eingestellt werden, wenn dies nötig ist. Als
Krafterzeugungsvorrichtuing ist gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ein Elektromotor
vorgesehen.
[0018] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Steuervorrichtung
das vom Sensor gelieferte Signal und das für den Drehwinkel der Maschine charakteristische
Signal miteinander vergleicht und bei Abweichungen, die ein vorbestimmtes Maß überschreiten,
ein Störungssignal abgibt. Während die eingangs beschriebene Erfindung es nicht erfordert,
den Drehwinkel der Abtastrolle genau zu erfassen, weil lediglich die Tatsache einer
Drehbewegung der Abtastrolle festgestellt werden muß, ist gemäß dieser Ausführungsform
vorgesehen, daß die Abtastrolle ein für den Drehwinkel der Abtastrolle charakteristisches
Signal abgibt, das Rückschlüsse auf die Länge des Überlappungsbereichs zuläßt. Dieses
Signal wird mit dem für den Drehwinkel der Maschine charakteristischen Signal verglichen,
das vorzugsweise ein Taktsignal ist, und dessen Taktfrequenz ein Maß für die Transportgeschwindigkeit
der Bogen ist. Wenn beispielsweise infolge eines Blockierens der Abtastrolle unzulässige
Abweichungen zwischen dem Drehwinkel der Abtastrolle (oder der Zeit, während der
sich die Abtastrolle dreht) und dem vom Maschinentakt abhängigen Signal auftreten,
so wird dies erkannt.
[0019] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist das für den Drehwinkel der Maschine charakteristische
Signal ein Taktsignal, und die Steuervorrichtung ist derart ausgebildet, daß sie
das Auftreten der Vorderkante eines Bogens an der Abtastrolle bzw. Zwischenrolle mit
der Phase des Taktsignals vergleicht und bei einer unzulässigen Abweichung ein Störungssignal
abgibt. Durch diese Weiterbildung der Erfindung kann besonders einfach überwacht werden,
ob die Vorderkanten der Bogen stets innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls, das
durch den Maschinentakt bestimmt wird, auftreten, wie dies bei ordnungsgemäßer Arbeitsweise
der die Bogen zur Druckmaschine zuführenden Vorrichtung der Fall ist.
[0020] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Ausführungsform der
Erfinddung verwirklicht sein. Es zeigen
Fig. 1 schematisch und teilweise abgebrochen eine Druckmaschine mit einem Bogenanleger,
Fig. 2 den im Bogenanleger der Fig. 1 vorgesehenen Teil der Überwachungsvorrichtung
in einer schematischen Darstellung,
Fig. 3 eine andere Ausführungsform der in Fig. 2 gezeigten Vorrichtung,
Fig. 4 ein Blockschaltbild der Überwachungsvorrichtung,
Fig. 5 eine Darstellung verschiedener Signalverläufe,
Fig. 6 eine Darstellung, in der zwei verschiedene Betriebsmöglichkeiten der Vorrichtung
gezeigt sind.
[0021] In Fig. 1 ist schematisch ein Teil einer Druckmaschine 1 gezeigt, der von einem Bogenanleger
2 sich überlappende Bogen aus Papier von einem Stapel 3 zugeführt werden. Die sich
teilweise überlappenden Bogen durchlaufen eine Abtastvorrichtung 4 und gelangen über
einen Anlegertisch 5 zur Druckmaschine 1. Mit einem Zahnrad der Druckmaschine 1, das
bei jedem Maschinentakt, der einem einzigen Druckvorgang entspricht, eine volle Umdrehung
ausführt, ist ein Taktgeber 6 verbunden. Dieser ist nur schematisch dargestellt und
weist eine Strichscheibe mit im Beispiel 1024 Marken auf. Die Drehung der Strichscheibe
wird von einer Lichtschranke abgetastet, die ein Taktsignal entsprechend der Drehung
der Strichscheibe erzeugt. Aus dem Taktsignal kann der augenblickliche Drehwinkel
der Druckmaschine 1 ermittelt werden. Eine oberhalb des Anlegertisches 5 angeordnete
Führungsschiene 8 (Fig. 2) sorgt dafür, daß die Papierbogen nicht zu weit nach oben
geraten können.
[0022] Die Abtasteinrichtung 4 ist in Fig. 2 in einer Seitenansicht gezeigt. Eine rotierend
angetriebene Transportrolle 9 ragt in eine Aussparung des Anlegertisches 5 und fördert
in Fig. 2 von rechts kommende Papierbogen nach links. An einem maschinenfesten Teil
10 ist ein mehrarmiger Hebel 11 an einer Welle 12 schwenkbar gelagert. Das in Fig.
2 nach links weisende End des Hebels 11 trägt eine Abtastrolle 13, die eine von einem
am Hebel 11 befestigten Sensor 14 abtastbare Strichmarkierung 15 trägt, die zusammen
mit dem Sensor einen Inkrementgeber bildet. Der Sensor 14 ist in der Lage, eine Drehung
der Abtastrolle 13 festzustellen. Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist der
Sensor 14 zusammen mit weiteren Einrichtungen auch in der Lage, den Drehwinkel der
Abtastrolle 13 festzustellen.
[0023] An einem nach oben ragenden Vorsprung 17 des maschinenfesten Teils 10 ist eine Stange
18 angelenkt, die ein Gewinde trägt. Auf diesem Gewinde ist eine Hülse 26 schraubbar
geführt, die in eine Verbreiterung 27 übergeht, die einen Anschlag für die Bewegung
eines weiteren Arms 28 des Hebels 11 nach links in Fig. 2 bildet. Die Hülse 26 ist
mit der Welle eines als Gleichstrommotor ausgebildeten Motors 22 verbunden. Die Stromzuführung
erfolgt über Leitungen 23. An der in Fig. 2 linken Seite des Motors 22 ist ein Potentiometer
20 am Gehäuse 24 des Motors befestigt. Die Welle des Motors 22 ist mit dem Schleifer
des Potentiometers 20 verbunden, und die mit dem Schleifer verbundene Anschlußleitung
des Potentiometers 20 ist mit dem Bezugszeichen 21 versehen. Das Gehäuse 24 des Motors
ist in nicht dargestellter Weise durch einen Vorsprung des Gehäuses, der in einen
Schlitz eines maschinenfesten Teils eingreift, gegen Verdrehen gesichert. Der Motor
22 kann daher die Hülse 26 verdrehen, wodurch die Gesamtlänge von Stange 18 und Hülse
26 je nach Drehrichtung des Motors 22 vergrößert oder verkleinert wird, so daß hierdurch
der Abstand des Anschlags von dem Vorsprung 17 verändert werden kann.
[0024] Durch Verdrehen der Hülse 26 kann der lichte Abstand 30 zwischen der Transportrolle
9 und der Abtastrolle 13 verändert werden, wenn diese nicht von Bogen angehoben wird.
[0025] Die Welle 12, an der der Hebel 11 befestigt ist, ist mit dem Rotor eines weiteren
Gleichstrommotors 32 verbunden, dessen Feld durch Dauermagnete erzeugt wird. Einer
Ankerwicklung 33 des weiteren Motors 32 kann Gleichstrom zugeführt werden, der je
nach Stromrichtung auf den Hebel 11 ein Drehmoment in der Ansicht der Fig. 2 im Gegenuhrzeigersinn
oder im Uhrzeigersinn ausübt. Dadurch kann je nach Stromrichtung und Stromstärke
der von der Abtastrolle 13 auf zwischen ihr und der Transportrolle 9 befindliche Bogen
ausgeübte Druck, der das durch das Gewicht der einzelnen Teile unter Berücksichtigung
der Hebelverhältnisse erzeugt wird, vergrößert oder verkleinert werden, um hierdurch
einen gewünschten Druck oder eine gewünschte von der Abtastrolle 13 erzeugte Kraft
zu erzeugen.
[0026] Das in Fig. 3 gezeigte Ausführungsbeispiel einer Abtastvorrichtung unterscheidet
sich von dem in Fig. 2 gezeigten Beispiel im wesentlichen dadurch, daß die Abtastrolle
13 nicht unmittelbar mit der Oberseite der Papierbogen in Kontakt kommen kann, sondern
daß zwischen der Abtastrolle 13 und der Transportrolle 9 eine Zwischenrolle 40 angeordnet
ist, deren Gewicht durch eine Zugfeder 42 getragen wird, die an dem die Abtastrolle
13 tragenden Hebel verankert ist. Die Abtastrolle 13 wird bei diesem Ausführungsbeispiel
nur dann gedreht, wenn die Zwischenrolle 40 durch Papierbogen von der Transportrolle
9 so weit weg bewegt worden ist, daß sie die Abtastrolle 13 berührt. Bei dieser Vorrichtung
kann durch die Einstellung der Hülse 26 die unterste mögliche Stellung der Abtastrolle
13 und dadurch (unter Berücksichtigung der Eigenschaften der Zugfeder 42) der Zwischenrolle
40 vorgegeben werden, und durch den dem weiteren Motor 32 zugeführten Strom kann,
solange die soeben genannte unterste Stellung nicht erreicht ist, die Kraft eingestellt
werden, mit der die Zwischenrolle 40 auf die Papierbogen drückt.
[0027] Fig. 4 zeigt das Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Überwachungsvorrichtung,
die die Vorrichtung nach Fig. 2 enthält. Ein Mikrocomputer 51, beispielsweise ein
Intel SBC86/12, ist über ein Bussystem 70 mit einer Maschinensteuervorrichtung 50
verbunden, durch die die Druckmaschine 1 gesteuert werden kann. Durch die geschilderte
Verbindung wird ein Datenaustausch zwischen der Maschinensteuerung 50 und der Vorrichtung
zur Überwachung der Bogenzufuhr möglich.
[0028] Der Taktgeber 6 (vgl. Fig. 1) an der Druckmaschine 1 liefert auf einer Leitung 78
ein Maschineentaktsignal an den Mikrocomputer 51, der in Zusammenhang mit einem auf
einer Ausgangsleitung 71 des Sensors 14 erscheinenden Signal Weglängen errechnen
und weiter verarbeiten kann. Die erforderliche Andruckkraft, die durch den weiteren
Motor 32 erzeugt wird, wird durch den Mikrocomputer 51 aufgrund der mittels des Potentiometers
20 ermittelten Dicke der einzelnen Papierbogen errechnet und in Form eines digitalen
Sollwertes auf einer Leitung 75 an einen Digital/Analog-Umsetzer 59 weitergegeben.
Proportional zu einem an dessen Ausgang erscheinenden analogen Sollwert 76 wird durch
eine Motorstromregelung 60 ein Motorstrom erzeugt und dem weiteren Motor 32 zugeführt.
Der Motorstrom wird mittels einer lediglich angedeuteten Gegenkopplung konstant gehalten.
Der dem Abstand 30 (Fig. 2) proportionale Analogwert, der vom Potentiometer 20 über
dessen mit dem Schleifer verbundene Leitung 21 geliefert wird, wird zunächst einem
Analog/Digital-Umsetzer 54 zugeführt, dessen Ausgangssignal dem Mikrocomputer 51 über
eine Leitung 72 zugeführt wird. Das Einstellen des Abstandes 30 erfolgt durch den
Motor 22, dem über eine Treiberstufe 56 der erforderliche Strom zugeführt wird. Die
Treiberstufe 56 kann sowohl manuell über einen Taster 57 als auch automatisch über
ein auf einer Leitung 73 geliefertes Ausgangssignal des Mikrocomputers 51 angesteuert
werden.
[0029] Eine Anzeige 58, die mit Leuchtdioden arbeitet und vom Mikrocomputer 51 gesteuert
wird, zeigt dem Bediener die korrekte Bogenüberlappung sowie eventuell auftretende
fehlende Bogen oder Mehrfachbogen an.
[0030] Über einen symbolisch dargestellten von Hand zu betätigenden Schalter 53 kann die
Betriebsart der Überwachungsvorrichtung eingestellt werden.
[0031] Anhand der Fig. 5 wird das Auftreten einiger Signale der Überwachungsvorrichtung
erläutert. Mit dem Bezugszeichen 80 ist schematisch die Überlappung einzelner Papierbogen
B gezeigt, wobei der in Bewegungsrichtung vordere Endbereich eines folgenden Bogen
unter dem hinteren Endbereich des vorhergehenden Bogens liegt. Die Darstellung 80
zeigt lediglich Einfachüberlappungen. Die Kurve 81 zeigt die Gesamtdicke der Bogen
B, wie sie im zeitlichen Ablauf an der Abtastrolle 13 auftritt, gestrichelt. Die Gesamdicke
schwankt zwischen der Dicke d eines einfachen Bogens und der doppelten Dicke eines
einfachen Bogens, nämlich 2d, dort, wo sich zwei Bogen B überlappen. Die Höhe der
Abtastrolle 13 über der Transportrolle 9 (Fig. 2) ist zur Unterdrückung von Störungen,
beispielsweise infolge von geringfügigen Dickenschwankungen der Bogen, um einen bestimmten
Prozentsatz Td (weniger als 100 %) größer als die Dicke d eines einfachen Bogens,
jedoch kleiner als die doppelte Bogendicke 2d. Diese Tatsache ist durch eine oberhalb
der Kurve 81 eingezeichnete Abtastrolle 13 illustriert.
[0032] Zu den Zeiten, wo an der Abtastrolle 13 Überlappungen zwischen zwei Bogen B auftreten,
dreht sich die Abtastrolle 13, und der Sensor 14 liefert somit eine durch den Drehwinkel
der Abtastrolle 13 in seiner Dauer bestimmtes Signal, das durch den Kurvenverlauf
82 dargestellt wird. Dabei entspricht die Größe S1, die der Dauer der Abgabe dieses
Signals entspricht, der Länge einer Überlappung von im Beispiel zwei Bogen B. Während
einer folgenden Wegstrecke S3 der Bewegung der Bogen B liefert der Sensor 14 keine
Signale, weil die Abtastrolle 13 keinen Bogen berührt und daher stillsteht. Die Wegstrecke
S2 ist durch die Konstruktion des Bogenanlegers bedingt konstant. Diese Wegstrecke
S2 entspricht dem Abstand der Vorderkanten zweier unmittelbar aufeinander folgender
Bogen und ist die Summe der Größen S1 und S3. Dieser Zusammenhang gilt nur, wenn,
wie im Beispiel, maximal zwei Bogen übereinander überlappen. Die Größen S1, S2 und
S3 werden nicht durch Zählen der Impulse des vom Sensor 14 gelieferten Signals ermittelt,
sondern durch Zählen der Impulse des vom Taktgebers 6 gelieferten Signals, das beim
Lauf der Druckmaschine ständig vorhanden ist. Die Bogenlänge b, die für die Einstellung
formatabhängiger Einrichtungen der Druckmaschine 1 verwendet werden kann, wird aus
den Größen S1, S2 und S3 und aus der Anzahl der maximal einander überlappenden Bogen
durch den Mikrocomputer 51 ermittelt. Im Beispiel, wo sich lediglich zwei Bogen bei
einem korrekten Schuppenaufbau überlappen können, ist die Größe b die Summe von S1
und S2.
[0033] Die Längenbestimmung der gennannten Größen anhand der Impulsanzahl des vom Taktgeber
6 abgegebenen Signals ist geschwindigkeitsunabhängig. Über das Bussystem 70 enthält
die Maschinensteuerung 50 die Längeninformation zum Verstellen formatabhängiger Einrichtungen
an der Druckmaschine.
[0034] Die Abtastrolle 13 ist nicht bestmöglich reibungsfrei gelagert, sondern mit etwas
Reibung, damit sie nach Ende des Kontakts mit den Bogen rasch zum Stillstand kommt.
Damit die Beschleunigung der Abtastrolle 13 aus dem Stillstand keine Schäden an der
Oberfläche der Papierbogen verursacht, ist die Abtastrolle 13 mit sehr geringem Gewicht
und Massenträgheitsmoment konstruiert und im wesentlichen durch ein leichtes Kunststoffrad
gebildet.
[0035] Anhand der Fig. 6 wird erläutert, wie die Überwachungsvorrichtung (mit der in Fig.
2 gezeigten Abtastvorrichtung) den Einstellvorgang ausführt. Beim Starten der Druckmaschine
wird zunächst anhand einer im Speicher der Maschinensteuerung 50 vorhandenen Information
geprüft, ob eine Neueinstellung der Tastrolle 13 erforderlich ist. Dies ist beispielsweise
dann der Fall, wenn nach einem Fehler die vom Bogenanleger gelieferten, einander
überlappenden Bogen abgeräumt wurden und deshalb der Aufbau einer geschuppten Bogenzufuhr
neu überwacht werden muß. Ist keine Neueinstellung erforderlich, so wird die Bogenüberwachung
an dem Punkt fortgeführt, an dem sie unterbrochen wurde.
[0036] In Fig. 6 zeigt das Diagramm 100 die Anordnung einander überlappender Bogen B, wobei
man sich diese Bogen als von rechts nach links in Fig. 6 laufend vorstellen muß. Im
Diagramm 101 ist mit einer gestrichelten Linie der Verlauf der Gesamtdicke der Bogen
dargestellt, ähnlich wie mit der Kurve 81 in Fig. 5. Mit einer ausgezogenen Linie
ist die Höheneinstellung der Abtastrolle 13 bei der Bogenzuführüberwachung mit Längenbestimmung
gezeigt, und im Diagramm 102 bei einer reinen Mehrfachbogenkontrolle. Im Diagramm
102 ist wiederum mit einer gestrichelten Linie der Dickenverlauf der Bogen in gleicher
Weise wie im Diagramm 101 eingezeichnet.
[0037] Die Zeitachse verläuft in Fig. 6 von links nach rechts. Nach einem Start wird die
Tastrolle 13 mittels des Hebels 11 und des Motors 22 von einer Grundstellung, die
zum Zeitpunkt P1 vorhanden ist, in der sie von der rotierenden Transportrolle 9 abgehoben
ist, zur Transportrolle 9 bewegt. Sobald der Sensor 14 Signale abgibt, die die Drehung
der Tastrolle 13 anzeigen, hat diese die Transportrolle 9 berührt. Dies ist zum Zeitpunkt
P2 der Fall. Es wird nun der vom Potentiometer 20 an der Leitung 21 gelieferte Spannungswert
in den Mikrocomputer 51 eingespeichert und dort dem Wert O für den Abstand 30 zugeordnet.
Danach wird die Abtastrolle 13 durch Einschalten des Motors 22 wieder so weit von
der Transportrolle 9 abgehoben, daß sie stehenbleibt und daher der Sensor 14 keine
Signale mehr abgibt; dies ist zum Zeitpunkt P3 der Fall. Die bisher beschriebenen
Vorgänge sind abgeschlossen, bevor der erste Bogen zur Abtastrolle 13 gelangt.
[0038] Zum Zeitpunkt P4 wird durch Eintreffen der Vorderkante des ersten Bogens die Abtastrolle
13 gedreht und der Sensor 14 gibt Signale ab. Die Vorderkante des ersten Bogens (oder
der Zeitpunkt P4) muß innerhalb eines vorbestimmten Maschinenwinkels (Drehstellung
des den Taktgeber 6 antreibenden Maschinenteils) auftreten; ist dies nicht der Fall,
so wird durch die Überwachungsvorrichtung gemeldet, daß ein Bogen fehlt (Fehlbogen).
Nach dem Erkennen des ersten Bogens im Zeitpunkt P4 wird die Abtastrolle 13 weiter
angehoben, und zwar solange, bis der Sensor 14 kein Signal mehr abgibt; dies ist zum
Zeitpunkt P5 der Fall. Nun wird das vom Potentiometer 20 zu diesem Zeitpunkt gelieferte
Signal vom Mikrocomputer 51 gelesen und abgespeichert. Der Mikrocomputer 51 ermittelt
unter Berücksichtigung der Kennlinie des Potentiometers 20 und der Steigung des Gewindes
der Stange 18 die Bogendicke d und bestimmt nun anhand einer abgespeicherten Tabelle
die Andruckkraft, mit der der Motor 32 den Hebel 11 in der Darstellung der Fig. 2
im Gegenuhrzeigersinn, also gegen die Bogen bzw. an den Anschlag 27 drücken soll,
und den hierzu gehörenden Motorstrom. Außerdem wird ein neuer Abstand 30 berechnet,
der geringfügig kleiner ist als die doppelte Bogendicke 2d, und dieser neue Abstand
wird eingestellt. Dieser Vorgang ist zum Zeitpunkt P6 abgeschlossen.
[0039] Der genannte Abstand, der der einfachen Bogendicke d plus einer Toleranz Td (kleiner
als d) entspricht, ist so gewählt, daß einerseits Ungleichmäßigkeiten im Bedruckstoff
(Papierbogen) nicht zum Mitdrehen der Abtastrolle 13 führen, daß andererseits aber
die Anfangskante des nächsten Bogens zum Zeitpunkt P7 eindeutig erkannt wird. Zunächst
wird vom Mikrocomputer 51 wieder geprüft, ob die Bogenanfangskante des nächsten Bogens
zum Zeitpunkt P7 innerhalb eines zulässigen Maschinenwinkelbereichs eintrifft; danach
wird die Abtastrolle 13 durch Steuerung vom Mikrocomputer 51 um den Betrag einer Bogendicke
d höher gestellt. Dieser Vorgang ist kurz nach dem Zeitpunkt P7 abgeschlossen. Beim
Anheben der Abtastrolle 13 zum Zeitpunkt P4 und P7 wird eine Speicherstelle im Mikrocomputer
51 um den Betrag 1 erhöht, so daß die Anzahl n der zu einem bestimmten Zeitpunkt übereinanderliegenden
Bogen ebenfalls bekannt ist.
[0040] Zum Zeitpunkt P8, der der erwarteten Vorderkante des in Fig. 6 dritten Bogens entspricht,
wird zunächst die vom Bediener vorgewählte Betriebsart, nämlich entweder eine Mehrfachbogenkontrolle
(Darstellung 102) oder die Bogenzuführüberwachung mit Bogenlängenmessung (Darstellung
101) vom Mikrocomputer 51 festgestellt, und danch wird die Justierung des Zwischenraums
30 beim Ablauf gemäß Darstellung 101 auf (n-l)xd+Td zum Zeitpunkt P9 oder in der
Darstellung 102 auf den Wert nxd+Td vorgenommen.
[0041] Der Transportweg der Bogen zwischen den Zeitpunkten P7 und P8 entspricht der konstanten
Länge S2 in Fig. 5, die durch den Typ des Bogenanlegers 2 vorgegeben ist.
[0042] Aus der Tatsache, daß zum Zeitpunkt P8 die Abtastrolle 13 nicht gedreht wird, erkennt
die Vorrichtung, daß wiederum nur eine zweifache Überlappung vorliegt.
[0043] Der Zeitpunkt P9 liegt sehr kurze Zeit nach dem Zeitpunkt P8. Bei der Bogenzuführüberwachung
mit Bogenlängenmessung (Darstellung 101) kommt somit die Abtastrolle 13 sehr kurze
Zeit, nachdem die Vorderkante des dritten Bogens B in Fig. 6 bei ihr eingetroffen
ist, in Berührung mit der Oberseite der geschuppten Bogen und wird gedreht. Im Zeitpunkt
P10 hört die Drehung auf, weil hier die Überlappung zweier Bogen endet. Die Steuervorrichtung
kann nun die Bogenlänge errechnen aus dem Vorschub der Bogen zwischen den Zeitpunkten
P8 und P10 gemessenen Überlappungslänge. Falls das Absenken der Abtastrolle 13 nach
dem Zeitpunkt P8 nicht rasch genug möglich ist, so wird zweckmäßigerweise die dem
Zeitpunkt P10 folgende Überlappung zur Messung der Länge der Überlappung herangezogen.
Die Bogenlänge kann durch die Vorrichtung ständig ermittelt werden.
[0044] Fig. 6 zeigt lediglich Zweifachüberlappungen. Wenn sich mehr als zwei Bogen gleichzeitig
überlappen, dann kann bei der Bogenzuführkontrolle (Darstellung 101) die Bogenlänge
noch nicht im Zeitpunkt P10 errechnet werden, sondern erst zu einem entsprechen später
liegenden Zeitpunkt. Die Bogenlänge kann somit erst nach dem Zeitpunkt ermittelt
werden, in dem die maximal auftretende Anzahl von Überlappungen vorliegt.
[0045] Bei der Bogenzuführungskontrolle (Darstellung 101) werden die in Fig. 5 dargestellten
und beschriebenen Größen S1, S2, S3, n ständig gemessen bzw. errechnet. Da sowohl
bei fehlenden Bogen als auch bei Mehrfachbogen und extremen, die Funktion der Druckmaschine
beeinträchtigenden Bogenverschiebungen die Signalabgabe des Sensors 14 an der Tastrolle
13 beeinflußt wird, werden diese Fehler sicher erkannt und gemeldet. Bei jeder Überlappung
von zwei Bogen wird die Abtastrolle 13 bei dieser Betriebsart gedreht.
[0046] Bei fehlendem Bogen wird dem Bediener mittels der Leuchtdiodenanzeige 58 ein Fehlbogen
signalisiert und durch Weiterleiten dieser Meldung an die Maschinensteuerung 50 ggf.
eine Unterbrechung der Bogenzufuhr bewirkt. Die auf dem Anlegertisch 5 bereits befindlichen
Bogen werden danach noch bedruckt und anschließend das Bedrucken eingestellt. Durch
einen Start-Befehl des Bedieners wird die Fehlermeldung aufgehoben und der Aufbau
der geschuppten Bogenzufuhr wird, wie oben beschrieben, erneut überwacht.
[0047] Zu viel geförderte Bogen (Mehrfachbogen) werden ebenfalls optisch angezeigt und an
die Maschinensteuerung 50 gemeldet. Die fehlerhafte Stelle im Bogenstrom, also in
den aufeinanderfolgenden Bogen, wird nun, nachdem der Bogenanleger abgestellt worden
ist, noch weiter transportiert, bis der Mehrfachbogen eine dem Bediener leicht zugängliche
Stelle erreicht hat und die Maschine einen Bedruckvorgang gerade beendet hat. Anschließend
wird der Bedruckvorgang durch die Maschine eingestellt und der zu viel geförderte
Bogen kann mühelos vom Bediener entfernt werden. Nach dem Starten der Druckmaschine
wird der Aufbau der geschuppten Bogenzufuhr neu kontrolliert.
[0048] Bei der reinen Mehrfachbogenkontrolle gemäß Darstellung 102 gibt normalerweise der
Sensor 14 kein Signal ab, weil die Abtastrolle 13 auch im Bereich von Überlappungen
nicht mit dem Bogen in Kontakt kommt. Es werden daher durch Überwachung einer Drehung
der Abtastrolle 13 anhand des Ausgangssignals des Sensors 14 ausschließlich zu viel
geförderte Bogen und lange, die Funktion der Druckmaschine beeinträchtigende Falten
im Bedruckstoff erkannt, wenn diese Falten eine Mitdrehung der Abtastrolle 13 bewirken.
[0049] Kurz nach dem Zeitpunkt P10, d.h. dem Erkennen der Hinterkante des zweiten Bogens
in Fig. 6, hat die Vorrichtung erstmals alle Daten ermittelt, die für die geschilderten
Funktionsabläufe der Vorrichtung bei der Bogenzuführüberwachung mit Bogenlängenmessung
(Darstellung 101) erforderlich sind.
[0050] Bei der Mehrfachbogenkontrolle (Darstellung 102) hat die Vorrichtung kurz vor dem
Zeitpunkt P8, wo am Ausbleiben einer Dickenzunahme erkannt wird, daß nur Zweifachüberlappungen
vorkommen, alle Daten ermittelt, die für die hier erforderlichen Funktionsabläufe
erforderlich sind.
[0051] Dem Mikrocomputer 51 ist bekannt, wieviele Impulse des vom Taktgeber 6 gelieferten
Signals auftreten, bis ein vom Bogenanleger aufgelegter Bogen bei der Abtastrolle
13 eintrifft. Wird der Bogenanleger während des Laufs der Druckmaschine 1 abgeschaltet,
sollen die auf dem Anlegertisch 5 vorhandenen Bogen jedoch noch bedruckt werden, so
nimmt die Gesamtdicke der unter der Abtastrolle 13 vorbeilaufenden Bogen allmählich
ab. Damit auch dieser Abbau der geschuppten Bogenzufuhr zuverlässig überwacht werden
kann, wird durch den Mikrocomputer 51 die Abtastrolle 13 dann, wenn aufgrund eines
Abschaltsignals des Bogenanlegers dessen Stillstand dem Mikrocomputer 51 bekannt ist,
die Abtastrolle jeweils kurz nach dem Vorbeilaufen der Hinterkante eines Bogens um
eine Bogendicke abgesenkt. Sofern die Bogen noch ordnungsgemäß liegen und zugeführt
werden, wird dabei die Abtastrolle 13 nicht gedreht. Sofern jedoch einer der Bogen
Falten hat oder ein Mehrfachbogen auftritt, wird dies durch die Abtastrolle 13 erkannt,
die in diesem Falle gedreht wird. Ein Fehlbogen kann in diesem Stadium der Abtastung
nicht erkannt werden; der Fehlbogen muß jedoch vorher erkannt worden sein, also die
Abtastrolle die Vorderkanten der Bogen abgetastet hat.
1. Überwachungsvorrichtung für die geschuppte Bogenzufuhr zu Druckmaschinen, mit einer
an einem Träger oberhalb einer Unterlage der geschuppt angeordneten Bogen drehbar
gelagerten Abtastrolle (13), wobei der Träger durch einen Stellmotor derart einstellbar
ist, daß die Abtastrolle nur dann gedreht wird, wenn eine bestimmte Anzahl von Bogen
übereinanderliegen, mit einem mit der Abtastrolle (13) zusammenwirkenden Sensor (14),
wobei zwischen der Abtastrolle und der Unterlage eine im wesentlichen rechtwinklig
zur Ebene der Bogen quer zu ihrer Achsrichtung bewegliche Zwischenrolle (40) vorgesehen
sein kann,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastrolle (13) unbegrenzt drehbar gelagert ist,
daß der Sensor (14) derart ausgebildet ist, daß er jede Drehbewegung der Abtastrolle
(13) erfaßt, daß eine Vorrichtung zum Messen des Abstands der Abtastrolle (13) bzw.
der Zwischenrolle (40) von der Unterlage der geschuppten Bogen vorgesehen ist, daß
eine Steuervorrichtung vorgesehen ist, die mit dem Sensor, der Meßvorrichtung und
dem Stellmotor gekoppelt ist, daß eine Vorrichtung zum Erzeugen eines für den Drehwinkel
der Druckmaschine charakteristischen Signals vorgesehen ist, das der Steuervorrichtung
zugeführt wird, und daß die Steuervorrichtung derart ausgebildet ist, daß sie den
Schuppenaufbau überwacht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung
derart ausgebildet ist, daß sie die Bogenlänge selbsttätig ermittelt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung
derart ausgebildet ist, daß sie beim Durchlaufen des ersten Bogens unter der Abtastrolle
(13) bzw. Zwischenrolle (40) durch Höhenverstellung des Trägers die Dicke des Bogens
ermittelt und die Abtastrolle (13) bzw. Zwischenrolle (40) auf eine Höhe einstellt,
die größer ist als die Dicke eines einzelnen Bogens, jedoch kleiner als die zweifache
Bogendicke.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuervorrichtung derart ausgebildet ist, daß sie während des Vorhandenseins
des die Drehung der Abtastrolle (13) anzeigenden Signals des Sensors (14) das für
den Drehwinkel der Druckmaschine charakteristische Signal auswertet, um hierdurch
die Länge des Überlappungsbereichs zu ermitteln.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Krafterzeugungsvorrichtung vorgesehen ist, die die Abtastrolle (13) oder Zwischenrolle
(40) mit einer durch die Steuervorrichtung einstellbaren Kraft belastet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Krafterzeugungseinrichtung
ein elektrischer Motor (32) ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Speicher zum
Speichern der durch die Krafterzeugungsvorrichtung auszuübenden Kraft mindestens
in Abhängigkeit von der Papierdicke vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung
derart ausgebildet ist, daß sie die Kraft auf einen im Speicher enthaltenen Wert selbsttätig
einstellt.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuervorrichtung das vom Sensor (14) gelieferte Signal und das für die Drehzahl
der Druckmaschine (1) charakteristische Signal miteinander vergleicht und bei Abweichungen,
die ein vorbestimmtes Maß überschreiten, ein Störungssignal abgibt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das für die Drehzahl der Druckmaschine (1) charakteristische Signal ein Taktsignal
ist, und daß die Steuervorrichtung derart ausgebildet ist, daß sie das Auftreten der
Vorderkante eines Bogens an der Abtastrolle (13) mit der Phase des Taktsignals vergleicht
und bei einer unzulässigen Abweichung ein Störungssignal abgibt.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuervorrichtung derart ausgebildet ist, daß sie beim Vorliegen eines das Abschalten
des Bogenanlegers anzeigenden Signals den Schuppenabbau überwacht.