[0001] Die Erfindung betrifft einen handbetätigten elektrischen Schalter mit den im Oberbegriff
des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Derartige Schalter sind beispielsweise aus EP-A-0127784 bekannt. Sie weisen einen
am Schaltergehäuse drehbar gelagerten, zweiarmigen Schalthebel auf, durch dessen Schwenkung
zwischen einer Schließ- und Offenstellung eine Kontaktbrücke geöffnet oder geschlossen
wird. Die Kontaktbrücke wird antriebskinematisch über einen Kniehebel bewegt, der
aus einem mit dem Schalthebel verbundenen Antriebsarm und einem in einem Dreh-Schiebe-Gelenk
an diesem gelagerten Druckstößel gebildet ist. Der Druckstößel dient als Druckübertragungsteil
und wirkt mit seinem Freiende auf die Kontaktbrücke.
[0003] Bei der Überführung des Schalthebels aus der Einschaltstellung in die Ausschaltstellung
wird der Kniehebel durch seine Strecklage hindurchgedrückt. Dabei wandert die Gelenkachse
des Kniehebels nach unten in Richtung auf die Kontaktbrücke. Über den Druckstößel
wird die Kontaktbrücke nach unten geöffnet. Der Kniehebel befindet sich anschließend
in einer überstreckten Endlage, in der er durch den Kontaktfederdruck gehalten wird.
[0004] Durch die entgegengesetzte Drehung des Schalthebels gelangt der Kniehebel aus seiner
Überstreckstellung in den normalen Knickbereich. Da sich der Druckstößel im Dreh-Schiebegelenk
des Antriebsarmes des Schalthebels frei bewegen kann, wird der Kniehebel durch die
Kontakt feder schlagartig in seine Knickstellung übergeführt und die Kontaktbrücke
geschlossen.
[0005] Nachteilig bei einem derartigen Schalter ist die Vielzahl der benötigten Einzelteile
und Gelenkverbindungen. Bei der Momenteinschaltung müssen diese Teile mitbeschleunigt
werden, was die Einschaltgeschwindigkeit herabsetzt. Aufgabe der Erfindung ist es
daher, einen handbetätigten Schalter der eingangs genannten Art mit von einer Schalthebelbetätigung
unbeeinflußbarer Momenteinschaltung zu schaffen, der konstruktiv einfach aufgebaut
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 gelöst. Durch
die gehäuseseitige Verrastung des Druckstößels in Kontaktöffnungsstellung ist dieser
in Kontaktöffnungsstellung lediglich ein Distanzstück, welches die Kontaktbrücke in
einer von den Festkontakten beabstandeten Stellung hält.
[0007] Durch Schließschwenkung des Schalthebels wird die Rastnase außer Eingriff mit dem
Rastvorsprung gebracht. Nach Überschreiten der Kniehebelstrecklage in Kontaktschließrichtung
ist der Druckstößel im Schalthebel frei beweglich. Durch den Kontaktfederdruck wird
er zusammen mit der Kontaktbrücke schlagartig in die Kontaktschließstellung bewegt.
Dadurch ist eine bedienungsunabhängige Momenteinschaltung gewährleistet. Diese ist
auch durch ein Anhalten des Schalthebels in einer nicht definierten Mittelstellung
nicht zu verhindern. Somit ist jederzeit ein definiertes Einschaltverhalten gewährleistet.
Die Momenteinschaltung kann darüber hinaus noch rascher als bei Schaltern nach dem
Stande der Technik stattfinden, da die zu beschleunigenden Massen geringer sind. Dadurch
können höhere Schaltgeschwindigkeiten und damit -leistungen erzielt werden. Weiter
unterstützt wird dieser Effekt durch die geringeren, internen Reibungskräfte zwischen
den beweglichen Teilen der Schaltmechanik infolge Wegfalls von Achsverbindungen.
[0008] In der verrasteten Öffnungsstellung des Schalters ist die Bewegung des Schalthebels
durch die dreh-schiebegelenkartige Verbindung zwischen Druckstößel und Antriebsarm
über einen begrenzten Winkelbereich von etwa 60° möglich. Der erfindungsgemäße Schalter
benötigt in einer konstruktiv vorteilhaften Ausbildung zusätzlich zum Schalthebel
für die Kontaktbrückenbetätigung nur ein einziges Bauteil, nämlich den Druckstößel.
Dies bedeutet eine wesentliche Vereinfachung in konstruktiver und fertigungstechnischer
Hinsicht. Der Materialaufwand für die Schaltmechanik ist ebenso reduziert, wie auch
eine schmale Bauweise derartiger Schalter begünstigt ist. Die schaltmechanischen Bewegungen
werden alle in einer Ebene vollzogen.
[0009] Gemäß Anspruch 2 ist der Schalthebel durch die Verrastung des Druckstößels in Kontaktöffnungsstellung
vom Kontaktfederdruck vollständig entlastet. Der Schalthebel fällt damit bei geräteüblicher
vertikaler Montage des Gerätes durch sein Eigengewicht in die Ausschalt-Endlage.
[0010] Gemäß dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruches 3 liegt die Kontaktbrücke unter
dem Kontaktfederdruck am kontaktseitigen Ende des Druckstößels an. Auch hier sind
keine weiteren konstruktiven Elemente notwendig, um eine definierte Lage des Druckstößels
gegenüber der Kontaktbrücke zu gewährleisten.
[0011] Das in Anspruch 4 angegebene Konstruktionsmerkmal verhindert ein seitliches Ausweichen
des kontaktseiti gen Endes des Druckstößels und verbessert somit die Druckübertragung
zwischen ihm und der Kontaktbrücke. Die relative Lage der beiden Bauteile ist dadurch
zueinander fixiert, bei der Kontaktbewegung wälzt sich das kontaktseitige Ende des
Druckstößels lediglich auf der Kontaktbrücke in einem eng begrenzten Flächenbereich
ab.
[0012] Am selben Ende des Druckstößels ist eine in seiner Längsrichtung verlaufende Sackbohrung
angebracht, in der eine Druckfeder einliegt (Anspruch 5). Diese dient als Spielausgleichsfeder
für den Fall, daß durch Längentoleranzen des Druckstößels seine Anlage an der Kontaktbrücke
insbesondere in der Geschlossenstellung des Schalters nicht immer gewährleistet ist.
Durch die Spielausgleichsfeder ist trotzdem eine Druckübertragung zwischen diesen
Bauteilen insoweit möglich, als der Schalthebel in seine Endstellung (Anschlagstellung)
gedrückt wird. Dadurch werden bei der Aneinanderreihung mehrerer erfindungsgemäßer
Schalter eine gleiche Ausrichtung der Betätigungsarme der Schalthebel und somit ein
ästhetisch vorteilhafter Gesamteindruck erreicht.
[0013] Die Ansprüche 7 bis 9 betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der in Anspruch 6 niedergelegten,
besonders einfachen Ausgestaltung des Dreh-Schiebegelenks zwischen Antriebsarm und
Druckstößel. Die Führungsnut verläuft über einen Winkelbereich von etwa 90°, der dem
Schwenkwinkel des Schalthebels entspricht und von in bzw. entgegen der Drehschließrichtung
an ihrem Ende angeordneten Anschlagflächen begrenzt ist. Die Anschlagflächen werden
im folgenden Ausschalt- bzw. Einschaltflanke genannt. Der Sinngehalt dieser Bezeichnungen
wird aus der Figurenbeschreibung klar. Der Winkelbereich der Führungsnut liegt dem
Betätigungsarm des Schalthebels diametral gegenüber. Da die Schwenkachse des Schalthebels
etwa in der gleichen Ebene wie die den Schalthebel umgebende Außenwandung liegt, ist
mit dieser Anordnung gewährleistet, daß die Führungsnut in jeder Betätigungsstellung
des Schalthebels im Innern des Schaltergehäuses liegt. Damit können keine Fremdkörper,
Schmutz od.dgl. in die Führungsnut eindringen und die Schalterfunktion behindern.
Die inneren beweglichen Teile der Schaltmechanik sind in jeder Stellung des Schalthebels
zudem abgedeckt und vor Manipulationen, Verschmutzung od.dgl. geschützt.
[0014] Gemäß Anspruch 10 wirkt in Einschaltstellung die Kraft der Kontaktfeder über den
Druckstößel auf den Schalthebel, wodurch dieser in seiner definierten Einschalt-Schwenkstellung
fixiert ist. Weiterhin wird damit verhindert, daß das Führungsende des Druckstößels
aus der Führungsnut herausrutscht und damit eine Funktionsstörung des Schalters verursacht.
Besonders vorteilhaft ist eine etwas geringere Länge des Druckstößels als der Abstand
zwischen Kontaktbrückenmitte und der Ausschaltflanke in Kontaktschließstellung, wie
es das Kennzeichen des Anspruches 11 beschreibt. Bei einer derartigen Konstruktion
ist nämlich jederzeit sichergestellt, daß trotz der vorhandenen Fertigungstoleranzen
in der Länge des Druckstößels ein Aufliegen der Kontaktbrücke auf den beiden Festkontakten
in Schließstellung jederzeit gewährleistet ist. Würde die Druckstößellänge nämlich
größer sein als dieser Abstand, so würde die Kontaktbrücke in Schließstellung nicht
in vorschriftsmäßige Anlage an ihren Gegenkontakt kommen. Der Spielausgleich wird
dabei von der Spielausgleichsfeder am kontaktseitigen Ende des Druckstößels übernommen.
[0015] Gemäß Anspruch 12 ist der Schalthebel relativ zum Druckstößel bewegbar, ohne daß
auf diesen eine Kraft ausgeübt wird. Der Druckstößel selbst verharrt dabei in seiner
verrasteten Offenstellung, die vorteilhafterweise durch flüchtiges oder unzureichendes
Drehen des Schalthebels nicht aufgehoben wird. Eine Fehlbedienung des handbetätigten
Sicherungsschalters wird damit wirkungsvoll vermieden.
[0016] Die Ansprüche 13 und 14 beschreiben Maßnahmen, die den Verschleiß innerhalb der Schaltmechanik
herabsetzen und damit für eine definierte Schaltkinematik auch über einen längeren
Anwendungszeitraum des Schalters sorgen. Die Anschlagflächen der Führungsnut, die
Aus- und Einschaltflanke also, sind lagerpfannenartig ausgebildet, das Führungsende
des Druckstößels weist eine entsprechend konvex gewölbte Form auf. Damit sind die
Kontaktflächen zwischen Führungsende des Druckstößels und der Führungsnut großflächig.
Es ergeben sich keine punktuellen Berührungsstellen, an denen hohe Kräfte und damit
hoher Abrieb auftreten.
[0017] Im Anspruch 15 ist ein Konstruktionsmerkmal angegeben, das einer verbesserten Verrastung
des Druckstößels in seiner Offenstellung dient. Die gegenüberliegenden Verrastungsflächen
der Rastnase bzw. des Rastvorsprunges verlaufen bezüglich der Druckstößellängsachse
in einem sich in Kontaktschließrichtung öffnenden, spitzen Winkel. Damit hintergreift
die Rastnase des Druckstößels quasi den an einem Gehäuseinnenteil liegenden Rastvorsprung.
Die Verrastung kann nicht durch eine einfache seitliche Bewegung aufgehoben werden,
sondern der Druckstößel muß eine kombinierte Bewegung in längsaxialer und seitlicher
Richtung ausführen.
[0018] Die Erfindung wird in einem Ausführungsbeispiel anhand der beiliegenden Figuren näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine seitliche Ansicht eines Sicherungsschalters bei geöffnetem Gehäuse in
geschlossener Stellung,
Fig. 2 eine seitliche Ansicht gemäß Fig. 1 in Offenstellung und
Fig. 3 eine vergrößerte, schematische Darstellung der Schaltmechanik in verschiedenen
Schaltstellungen.
[0019] Die Figuren 1 und 2 zeigen die Schaltmechanik des Sicherungsschalters 1, dessen Kunststoffgehäuse
im wesentlichen quaderförmig ausgebildet und aus zwei Gehäusehalbschalen 2 aufgebaut
ist. Jeweils zu beiden Seiten des Gehäuses sind gegenüberliegend zwei Anschlußklemmen
3 angeordnet. Die Anschlußleitungen werden dabei durch Gehäuseöffnungen 4 an die Anschlußklemmen
3 herangeführt und durch die Klemmschrauben 5 festgelegt.
[0020] Den Raum zwischen den beiden Anschlußklemmen teilen sich der Schacht 6 für den von
oben einsetzbaren Schmelzsicherungseinsatz 7 und die Schaltmechanik für die Handbetätigung
des Sicherungsschalters 1. Die Lagerichtungen von Anschlußklemmen 3, Schacht 6 und
Schaltmechanik 8 liegen dabei etwa parallel in einer Ebene nebeneinander, der erfindungsgemäße
Schalter ist also sehr schmal aufgebaut.
[0021] Die Schaltmechanik 8 besteht aus dem Schalthebel 9, der an einem an die Oberseite
des Sicherungsschalters 1 angeformten Gehäusevorsprung 10 um die Schwenkachse 42 schwenkbar
gelagert ist, aus dem etwa senkrecht zur Gehäuseoberseite verlaufenden Druckstößel
11 und der von diesem entgegen der Kontaktschließrichtung 12 beaufschlagten Kontaktbrücke
13. Durch die Kontakt brücke 13 ist der durch den Sicherungsschalter 1 führende Strompfad
manuell unterbrechbar. Der Strompfad verläuft zwischen der ersten seitlichen Anschlußklemme
3 über den ersten Festkontakt 14, die Kontaktbrücke 13, den zweiten Festkontakt 15,
den Fußkontakt 16 für den Schmelzsicherungseinsatz 7, über den Schmelzsicherungseinsatz
7 selbst und schließlich über dessen Kopfkontakt 17 zur zweiten Anschlußklemme 3ʹ.
[0022] Zwischen dem Schacht 6 für den Schmelzsicherungseinsatz 7 und der Schaltmechanik
8 befindet sich weiterhin eine Verriegelungsmechanik 18, die ein Schließen der Kontaktbrücke
13 bei nicht eingesetztem Schmelzsicherungseinsatz 7 verhindert. Ihre Funktionsweise
ist in EP-A-0184652 beschrieben.
[0023] Im folgenden wird anhand der Fig. 3 der Aufbau und die Kinematik der Schaltmechanik
8 erläutert. Der in der Haupterstreckungsebene des Sicherungsschalters 1 schwenkbar
am Gehäusevorsprung 10 gelagerte Schalthebel 9 ist zweiarmig ausgebildet. Der außenliegende
Betätigungsarm 19 dient als Handhabe und überdeckt in der geschlossenen Stellung (Fig.
1) die Schraubkappe 20 für den Schmelzsicherungseinsatz 7. Der Betätigungsarm 19 ist
etwa L-förmig ausgebildet, wobei sein Drehlagerschenkel 21 in die als Schalthebellagerkörper
dienende Zylinderrolle 22 übergeht. Im Drehlagerschenkel 21 ist zusätzlich ein federbeaufschlagtes
Sollknickgelenk 23 eingebaut, das den Schalter vor gewaltsamem Schließen bei nicht
eingesetztem Schmelzsicherungseinsatz 7 und damit verriegeltem Schalthebel 9 schützen
soll. Deren Aufbau und Funktion ist ebenfalls in EP-A-0184652 beschrieben.
[0024] Der dem Betätigungsarm 19 abgewandte Teil der Zylinderrolle 22 ist der Antriebsarm
24 für den Druckstößel 11. Diese beiden Teile bilden antriebskinematisch die Lenker
eines Kniehebels 25, durch dessen Knick- bzw. Streckbewegung die Kontaktbrücke 13
in ihre Schließ- bzw Offenstellung übergeführt wird. Das Kniegelenk des Kniehebels
25 ist ein Dreh-Schiebegelenk. Es ist dadurch gebildet, daß das kniegelenkseitige
Führungsende 26 des Druckstößels 11 in einer Führungsnut 27 einliegt, die am freien,
ungelagerten Ende des Antriebsarmes 24 des Schalthebels 9 kreisbogenartig um die Schwenkachse
42 gekrümmt in dessen Schwenkrichtung 36 verläuft. Das Führungsende 26 des Druckstößels
11 ist also drehbar und in Nutlängsrichtung verschiebbar am Antriebsarm 24 gelagert.
[0025] Die kreisbogenförmig in der Schwenkebene des Schalthebels 9 verlaufende Führungsnut
27 überstreicht einen Winkelbereich von etwa 90°, der ungefähr dem Schwenkwinkel
des Schalthebels 9 entspricht, und ist an beiden Enden von zwei Anschlagflächen -
der Ausschaltflanke 37 und der Einschaltflanke 40 - begrenzt. Die Führungsnut 27
liegt dem Betätigungsarm 19 des Schalthebels 9 diametral gegenüber. In Nutrichtung
verlaufend ist die Führungsnut 27 etwa trogartig ausgemuldet.
[0026] Der Druckstößel 11 erstreckt sich vom Antriebsarm 24 des Schalthebels 9 etwa in Kontaktschließrichtung
12 in das Schalterinnere hinein. Sein kontaktseitiges Ende 28 verläuft zwischen den
beiden Festkontakten 14,15 der Kontaktstelle hindurch und beaufschlagt die Kontaktbrücke
13 entgegen der Kontaktschließrichtung 12. Die Kontaktbrücke 13 steht durch die beiden
sich am Gehäuseboden 29 abstützenden Kontaktfedern 30 unter ständiger Federbeaufschlagung
in Kontaktschließrichtung 12. Dadurch ist die ständige, gegenseitige Anlage des kontaktseitigen
Endes 28 des Druckstößels 11 und des Mittenbereiches der Kontaktbrücke 13 gewährleistet.
An das kontaktseitige Ende 28 des Druckstößels 11 sind etwa rechtwinklig aus der Gelenkebene
des Kniehebels 25 vorstehend zwei Führungsstifte 31 angeformt, die jeweils in eine
in der Gehäuseinnenwandung 32 gegenüberliegende, in der Kontaktschließrichtung 12
der Kontaktbrücke 13 verlaufende Führungsausnehmung 33 eingreifen. Damit ist das kontaktseitige
Ende 28 seitlich fixiert und seine Bewegung im Gehäuse lediglich in Kontaktschließrichtung
12 möglich.
[0027] Zwischen seinen beiden Enden weist der Druckstößel 11 eine seitlich etwa in der Kniehebelebene
angeordnete Rastnase 34 auf, die nach einer in Kontaktöffnungsrichtung erfolgenden
Hindurchführung des Druckstößels 11 durch die Kniehebelstrecklage unter dem Kontaktfederdruck
der in Offenstellung befindlichen Kontaktbrücke 13 in einer Anschlagstellung an einem
gehäusefesten Rastvorsprung 35 liegt. Die sich gegenüberliegenden Verrastungsflächen
von Rastnase 34 und Rastvorsprung 35 verlaufen bezüglich der Druckstößellängsachse
in einem sich in Kontaktschließrichtung 12 öffnenden, spitzen Winkel 41. Dadurch ist
eine sichere Verrastung des Druckstößels 11 gewährleistet.
[0028] In Fig. 3 ist der schaltkinematische Ablauf dargestellt. In der Schließstellung des
Schalters 1 (Fig. 3A) befindet sich der aus Antriebsarm 24 und Druckstößel 11 gebildete
Kniehebel 25 in seiner extremalen Knickstellung. Das Führungsende 26 des Druckstößels
liegt in dieser Position in der Führungsnut 27 an der diese in Schwenkschließrichtung
36 des Schalthebels 9 begrenzenden Ausschaltflanke 37 an. Der Schaltkontakt über Festkontakt
14, Kontaktbrücke 13 und Festkontakt 15 ist durch die Federbeaufschlagung mittels
der Kontaktfedern 30 zuverlässig geschlossen. Da die Länge des Druckstößels 11 den
Abstand zwischen der Anschlagfläche 37 und der Kontaktbrückenmitte nicht überschreiten
darf, ist die Länge zur Absicherung gegen Fertigungstoleranzen etwas kleiner gewählt
als diese kritische Distanz. Um das damit verbundene Spiel auszugleichen, ist im kontaktseitigen
Ende 28 des Druckstößels 11 eine Sackbohrung 38 vorgesehen, in der die Spielausgleichsfeder
39 liegt. In der in Fig. 3A gezeigten Schließstellung stützt sich diese Spielausgleichsfeder
39 an der Kontaktbrücke 13 ab, drückt den Druckstößel 11 nach oben und bringt damit
den Schalthebel 9 in die gezeigte definierte Schließstellungs-Endlage. Für eine sichere
Kontaktgabe muß die von der Spielausgleichsfeder 39 aufgebrachte Federkraft geringer
sein als die der Kontaktfedern 30.
[0029] Die Schalteröffnung wird durch eine Drehung des Schalthebels 9 im Uhrzeigersinn
bewirkt. Durch die Ausschaltflanke 37 - deshalb so bezeichnet, weil sie den Druckstößel
11 bei der Ausschaltbewegung beaufschlagt - werden das Führungsende 26 des Druckstößels
11 und damit dieser selbst entgegen der Kontaktschließrichtung 12 nach unten verschoben,
was eine Trennung der Kontaktbrücke 13 von den Festkontakten 14,15 bewirkt. Diese
Bewegung wird bis zum Erreichen der Streckstellung des Kniehebels 25 (Fig. 3B, Schalthebel
9 durchgezogen dargestellt) vollzogen. Nach Überschreiten des Totpunktes des Kniehebels
25 gleitet der Druckstößel 11 in der Führungsnut 27 durch die Federbeaufschlagung
seitens der Kontaktfedern 30 in Kontaktschließrichtung. Durch die gleichzeitige seitliche
Bewegung jedoch hintergreift die Rastnase 34 den Rastvorsprung 35 am Gehäuse, wodurch
der Druckstößel 11 und damit die Kontaktbrücke 13 in der Offenstellung (Fig. 3C) fixiert
sind. Das Führungsende 26 des Druckstößels 11 liegt jetzt etwa im Mittenbereich der
Führungsnut 27. Dadurch ist der Schalthebel 9 zwischen der in Fig. 3C gezeigten extremalen
Offenstellung und etwa der in Fig. 3B gezeigten Mittelstellung frei beweglich, ohne
daß die Verrastung zwischen Druckstößel und Rastvorsprung 35 aufgehoben wird.
[0030] Der aus Rastnase 34 und -vorsprung 35 bestehenden Verrastung kommt also die Aufgabe
zu, die Funktion des Druckstößels 11 abwechselnd zu ändern. Bei der Kontaktöffnungsbewegung
der Schaltmechanik ist der Druckstößel 11 der Lenker eines Kniehebels 25, der vom
Antriebsarm 24, von seiner Ausschaltflanke 37 an der Führungsnut 27 und dem Führungsende
26 als Kniegelenk und dem Druckstößel 11 gebildet wird. In Kontaktöffnungsstellung
koppelt die Verrastung den Druckstößel 11 von Antriebsarm 24 ab, der Stößel ist quasi
nur noch Distanzstück.
[0031] Bei der entgegengesetzten Drehung des Schalthebels 9 zur Schließung des Sicherungsschalters
1 durchmißt der Schalthebel 9 zunächst den erwähnten Freiweg. Danach beaufschlagt
der Schalthebel 9 mit seiner die Führungsnut 27 entgegen der Schließrichtung 36 des
Schalthebels 9 begrenzenden Einschaltflanke 40 das Führungsende 26 des Druckstößels
11. Durch eine überlagerte Bewegung in längsaxialer und seitlicher Richtung wird die
Verrastung zwischen Rastnase 34 und Rastvorsprung 35 gelöst. Der Druckstößel 11 ist
jetzt wieder ein Lenker des Kniehebels 25. Dieser ist jedoch variiert worden, da der
schalthebelseitige Lenker vom Antriebsarm 24 mit der Einschaltflanke 40 als Kniegelenkteil
gebildet ist. Die Kniegelenkachse liegt jetzt nicht mehr in der Pfanne der Ausschaltflanke
37, sondern in der Pfanne der Einschaltflanke 40.
[0032] Kurz nach Lösung der Verrastung wird wieder die Streckstellung des Kniehebels erreicht
(Fig. 3B, Schalthebel 9 strichliert dargestellt). Nach Überschreitung des unteren
Totpunktes des Antriebsarmes 24 werden der Druckstößel 11 durch die Kontaktfedern
30 schlagartig in Kontaktschließrichtung 12 verschoben und dabei der Kontakt geschlossen.
Da das Führungsende 26 dabei frei in der quasi vor ihm liegenden Führungsnut 27 gleiten
kann, müssen zur Kontaktschließung lediglich die Kontaktbrücke 13 und der Druckstößel
11 beschleunigt werden. Eine sehr schnelle Momenteinschaltung, die zudem durch den
Schalthebel 9 nicht behindert werden kann, ist damit gewährleistet.
[0033] Zur Herabsetzung des Verschleißes sind die Anschlagflächen 37,41 etwa lagerpfannenartig
ausgebildet, das Führungsende 26 des Druckstößels 11 ist konvex gewölbt.
Bezugszeichenliste
[0034]
1 Schalter
2 Gehäusehalbschale
3,3ʹ Anschlußklemmen
4 Gehäuseöffnung
5 Klemmschrauben
6 Schacht
7 Schmelzsicherungseinsatz
8 Schaltmechanik
9 Schalthebel
10 Gehäusevorsprung
11 Druckstößel
12 Kontaktschließrichtung
13 Kontaktbrücke
14 Festkontakt
15 Festkontakt
16 Fußkontakt
17 Kopfkontakt
18 Verriegelungsmechanik
19 Betätigungsarm
20 Schraubkappe
21 Drehlagerschenkel
22 Zylinderrolle
23 Sollknickgelenk
24 Antriebsarm
25 Kniehebel
26 Führungsende
27 Führungsnut
28 kontaktseitiges Ende
29 Gehäuseboden
30 Kontaktfeder
31 Führungsstift
32 Gehäuseinnenwandung
33 Führungsausnehmung
34 Rastnase
35 Rastvorsprung
36 Schließrichtung
37 Ausschaltflanke
38 Sackbohrung
39 Spielausgleichsfeder
40 Einschaltflanke
41 Winkel
42 Schalthebelschwenkachse
1. Handbetätigter elektrischer Schalter (1)
- mit einem am Schaltergehäuse schwenkbar gelagerten, zweiarmigen Schalthebel (9),
-- an dessen Antriebsarm (24) das Führungsende (26) eines Druckstößels (11) gelagert
ist, und zwar
--- um eine zur Schalthebelschwenkachse (42) parallele Achse schwenkbar und
--- etwa in Schwenkrichtung des Antriebsarms (24) begrenzt verschiebbar, und
-- dessen Antriebsarm (24) gemeinsam mit dem Druckstößel (11) antriebskinematisch
die Lenker eines Kniehebels (25) bildet, und
- mit einer Kontaktbrücke (13),
-- die infolge einer durch Schwenkung des Schalthebels (9) bewirkten Hindurchführung
des Kniehebels (25) durch seine Strecklage vom Druckstößel (11) gegen den Druck einer
Kontaktfeder (30) aus einer Kontaktschließstellung (Fig. 1,3A) in eine Kontaktöffnungsstellung
(Fig. 2;3C) wieder zurück überführbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckstößel (11)
- zwischen seinen Enden (Führungsende 26, kontaktseitiges Ende 28) mit einer Rastnase
(34) versehen ist, die
-- nach einer in Kontaktöffnungsrichtung erfolgenden Hindurchführung des Druckstößels
(11) durch die Kniehebelstrecklage bei in Öffnungsstellung befindlicher Kontaktbrücke
(13) unter dem Druck der Kontaktfeder (30) hinter einem gehäusefesten Rastvorsprung
(35) einrastet und in dieser Raststellung die Kontaktbrücke (13) in Kontaktöffnungsstellung
hält, und
-- durch Schwenkung des Schalthebels (9) in Schließrichtung (36) aus ihrer Raststellung
gelöst wird, sowie
- nach Überschreiten der Kniehebelstrecklage in Schließrichtung (36) durch die sich
unter dem Kontaktfederdruck ohne Behinderung durch den Schalthebel (9) schließende
Kontaktbrücke (13) in seine Schließstellung (Fig. 3A) zurückgestoßen wird.
2. Schalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalthebel (9) durch die Verrastung des Druckstößels (11) in Kontaktöffnungsstellung
vom Kontaktfederdruck entlastet ist.
3. Schalter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontaktbrücke (13) unter dem Kontaktfederdruck am kontaktseitigen Ende (28)
des Druckstößels (11) anliegt.
4. Schalter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß an das kontaktseitige Ende (28) des Druckstößels (11) ein etwa rechtwinklig aus
der Bewegungsebene des Kniehebels (25) vorstehender Führungsstift (31) ein- oder beidseitig
angeformt ist, der in einer in der gegenüberliegenden Gehäuseinnenwandung (32) angeordneten,
in Kontaktschließrichtung (12) der Kontaktbrücke (13) verlaufenden Führungsausnehmung
(33) in Kontaktschließrichtung (12) geführt ist.
5. Schalter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckstößel (11) an seinem kontaktseitigen Ende (28) eine in seiner Längsrichtung
verlaufende Sackbohrung (38) aufweist, in der eine Druckfeder (Spielausgleichsfeder
39) einliegt.
6. Schalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckstößel (11) mit seinem kontaktfernen Führungsende (26) in einer am ungelagerten
Ende des Antriebsarms (24) des Schalthebels (9) in dessen Schwenkrichtung verlaufenden
Führungsnut (27) drehbar und in Nutrichtung verschiebbar einliegt.
7. Schalter nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsachse der Führungsnut (27) für das Führungsende (26) des Druckstößels
(11) kreisbogenförmig um die Schwenkachse (42) des Schalthebels (9) in dessen Drehebene
verläuft.
8. Schalter nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsnut (27)
- über einen Winkelbereich verläuft, der dem Schwenkwinkel des Schalthebels (9) entspricht
und
- von in bzw. entgegen der Schließrichtung (36) an ihrem Ende angeordneten Anschlagflächen
(Ausschaltflanke 37 bzw. Einschaltflanke 40) begrenzt ist.
9. Schalter nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsnut (27) dem Betätigungsarm (19) des Schalthebels (9) diametral gegenüberliegt.
10. Schalter nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Schließstellung des Schalthebels (9) das Führungsende (26) des Druckstößels
(11) an der die Führungsnut (27) in Schließrichtung (36) des Schalthebels (9) begrenzenden
Ausschaltflanke (37) anliegt.
11. Schalter nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckstößel (11) eine etwas geringere Länge als der in Kontaktschließrichtung
gemessene Abstand zwischen Kontaktbrückenmitte und der die Führungsnut (27) in Drehschließrichtung
(36) des Schalthebels (9) begrenzenden Ausschaltflanke (37) aufweist.
12. Schalter nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Offenstellung des Schalthebels (9) das Führungsende (26) des Druckstößels (11)
eine von der Einschaltflanke (40) und der Ausschaltflanke (37) der Führungsnut (27)
beabstandete Stellung einnimmt. (Fig. 3C)
13. Schalter nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausschaltflanke (37º und/oder die Einschaltflanke (40) der Führungsnut (27)
lagerpfannenartig ausgebildet sind.
14. Schalter nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungsende (26) des Druckstößels (11) konvex gewölbt ausgebildet ist.
15. Schalter nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gegenüberliegenden Verrastungsflächen der Rastnase (34) und/oder des Rastvorsprunges
(35) mit der Druckstößellängsachse einen sich in Kontaktschließrichtung (12) öffnenden,
spitzen Winkel (41) bilden.