[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter für Tischtennisbälle mit einem länglichen prismatischen
oder rohrförmigen verschließbaren Behälterkörper zur Aufnahme einer Mehrzahl von
in Behälterlängsrichtung hintereinander angeordneten Tischtennisbällen.
[0002] Üblicherweise werden Tischtennisbälle in Behältern der vorstehend genannten Art
vertrieben. Beim Tischtennisspiel besteht für die Spieler die Schwierigkeit, sich
mehrere Bälle bereitzuhalten, um nicht jedem verschlagenen Ball nachlaufen zu müssen.
Meist stecken sich die Spieler die Bälle in die Hosentasche. Dies ist nicht nur unbequem,sondern
birgt auch die Gefahr in sich, daß die Bälle beschädigt werden. Zur Beseitigung dieses
Nachteils ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster 85 12 171 bereits ein Tischtennisballhalter
bekannt, der aus einem etwa 25 cm langen Vierkantrohr aus Kunststoff besteht, dessen
eine Seitenfläche unter einem Winkel zur Längsachse geneigt ist und das an seinem
einen Ende eine offene Plattform mit einer Ballstopkante aufweist. Das Vierkantrohr
kann an der Tischtennisplatte so befestigt werden, daß die Bälle auf einer schiefen
Ebene stets gegen die Ballstopkante rollen. Damit liegt stets ein Ball griffbereit
für den Spieler auf der Plattform.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ballspender anzugeben, der einfacher
und preiswerter herzustellen ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Behälter der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß der Behälterkörper nahe mindestens einem seiner Längsenden in
einem zu seiner Längsachse parallelen Wandabschnitt eine Ballaustrittsöffnung und
an einer zu dieser diametral gegenüberliegenden Stelle eine gegenüber dem Balldurchmesser
kleinere Ausstoßöffnung aufweist. Die erfindungsgemäße Lösung bietet die Möglichkeit,
den Verpackungsbehälter, in dem die Tischtennisbälle angeboten und vertrieben werden,
selbst als Ballspender zu verwenden. Nach dem Entfernen einer die Ballaustrittsöffnung
bis zum Gebrauch der Tischtennisbälle verschließenden Abdeckung kann dann der Behälter
an der Tischtennisplatte so befestigt werden, daß er mit dem Ballaustrittsende nach
unten weist. Der in der Ausstoßposition vor der Ballaustrittsöffnung liegende Ball
kann von dem Spieler mit dem Finger durch die Ausstoßöffnung aus der Ballaustrittsöffnung
herausgestoßen werden. Nach der Entnahme des Balles fällt der nächste Ball automatisch
in die Ausstoßposition.
[0005] Vorzugsweise ist der Rand der Ballaustrittsöffnung mindestens teilweise kreisbogenförmig
mit einem dem Ballradius entsprechenden Krümmungsradius ausgebildet, so daß der Ball
gegen einen kleinen Reibungswiderstand durch die Ballaustrittsöffnung gestoßen werden
muß und das selbsttätige Herausrollen des Balles aus dem Behälter vermieden wird.
Zusätzlich oder alternativ dazu wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß in den Weg
des jeweils in der Ausstoßposition befindlichen Balles ein elastisch auslenkbares
erstes Hemmelement ragt, das ein selbsttätiges Herausrollen des Balles durch die
Ballaustrittsöffnung verhindert. In der gleichen Weise kann vorgesehen sein, daß in
den Weg eines in die Ausstoßposition nachrückenden Balles ein elastisch auslenkbares
zweites Hemmelement ragt. Dieses Hemmelement soll ein kontrolliertes Nachrücken des
nächsten Balles in die Ausstoßposition bewirken und verhindern, daß der nachrückende
Ball unbeabsichtigt selbsttätig durch die Ballaustrittsöffnung austritt. Bei einer
besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Behälteraustrittsöffnung
durch eine Klappe verschließbar, die an der Behälterwand schwenkbar angelenkt ist.
Besteht der Behälter beispielsweise aus Karton, so kann die Klappe auf einfache Weise
entlang einer die Schwenkachse bildenden Faltlinie einstückig mit einer der Behälterwand
ausgebildet sein. Die Klappe kann bis zum Gebrauch der Tischtennisbälle gleichzeitig
die Abdeckung für die Ballaustrittsöffnung bilden, indem die Klappe entlang ihrer
späteren freien Ränder mit der Behälterwand durch Solltrennlinien verbunden ist,
an denen dann die Klappe auf einfache Weise aufgerissen werden kann. Bei dieser Lösung
kann das zweite Hemmelement mit der Klappe einstückig verbunden sein, wobei es bezüglich
der Klappenschwenkachse nach der der Klappe entgegengesetzten Seite weist. Die Klappe
verhindert das selbsttätige Austreten eines Balles durch die Ballaustrittsöffnung.
Wird der Ball ausgestoßen, so wird die Klappe nach außen aufgeschwenkt, wobei das
in Form einer Zunge ausgebildete zweite Hemmelement nach innen in den Behälter hineinschwenkt
und das Nachrücken des nächsten Balles so lange verhindert, bis die Klappe nach dem
Austritt des vorhergehenden Balles wieder in ihre Ausgangslage zurückschwenkt, wobei
das zweite Hemmelement den Weg für den nachrückenden Ball freigibt, der nun aufgrund
der wieder geschlossenen Klappe nicht durch die Ballaustrittsöffnung selbsttätig
austreten kann.
[0006] Die Klappe und das mit ihr verbundene Hemmelement sowie der Schwenkwiderstand der
Klappe können aber auch so gewählt werden, daß die offene Klappe von den auf das
zweite Hemmelement drückenden Bällen in ihrer im wesentlichen horizontalen Stellung
gehalten wird, ohne daß ein Ball in die Ausstoßposition gelangt. Erst durch weiteres
Verschwenken der Klappe nach oben wird der Weg für einen nachrückenden Ball freigegeben.
Auf diese Weise kann der Spieler das Nachrücken der Bälle durch eine Betätigung der
Klappe steuern.
[0007] Die Befestigung des Behälters an der Tischtennisplatte kann in der aus dem Gebrauchsmuster
85 12 171 bereits bekannten Weise beispielsweise durch ein selbstklebendes Klettband,
durch ein Selbstklebeband oder mit Haftnoppen erfolgen.
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß der ohnehin vorhandene Verpackungsbehälter
für Tischtennisbälle mit geringstem zusätzlichem Aufwand so gestaltet wurde, daß er
noch als Ballspender Verwendung finden kann.
[0009] Die folgende Beschreibung erläutert in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung die
Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Verpakkungsschachtel für Tischtennisbälle,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die erfindungsgemäße Verpackungsschachtel entlang
Linie II-II in Fig. 1 und
Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende perspektivische Teildarstellung einer abgewandelten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schachtel.
[0010] In Fig. 1 erkennt man eine allgemein mit 10 bezeichnete Verpackungsschachtel zur
Aufnahme von Tischtennisbällen. Die Schachtel 10 umfaßt einen quaderförmigen Körper
12, der an seinen Längsenden durch Laschen oder Klappen 14 und 16 in an sich bekannter
Weise verschließbar ist. Die Innenabmessungen des Schachtelkörpers 12 sind so gewählt,
daß eine Mehrzahl von Tischtennisbällen 18 in Schachtellängsrichtung hintereinander
oder übereinander angeordnet werden können, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.
[0011] Nahe dem unteren Ende der Schachtel 10 ist in einer Seitenwand 20 des Schachtelkörpers
12 eine Ballaustrittsöffnung 22 ausgebildet, deren Abmessungen so gewählt sind, daß
ein Tischtennisball 18 gerade durch die Öffnung hindurchpaßt, und die zunächst durch
eine Klappe 24 verschlossen ist. Diese Klappe 24 ist entlang eines U-förmigen Randbereiches
26 mit der Seitenwand 20 zunächst durch eine Solltrennlinie verbunden, entlang der
die Klappe 24 von der Seitenwand 20 getrennt werden kann, so daß sie um eine die Schwenkachse
bildende Faltlinie 28 an der Seitenwand 20 schwenkbar angelenkt ist. Mit der Klappe
24 ist eine Nase oder Zunge 30 verbunden, die bezüglich der Schwenkachse 28 nach der
der Klappe 24 entgegengesetzten Seite weist.
[0012] In der der Seitenwand 20 gegenüberliegenden Seitenwand 32 ist eine Ausstoßöffnung
34 ausgebildet, die kleiner als der Durchmesser eines Tischtennisballes 18 ist.
[0013] In der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Stellung der Schachtel befindet sich stets
einer der Tischtennisbälle 18 in Ausstoßposition, so daß ein Tischtennisspieler einen
Ball mit seinem Finger 36 durch die Ballaustrittsöffnung 22 ausstoßen kann, wie dies
in Fig. 2 dargestellt ist. Dabei wird durch den austretenden Tischtennisball 18 die
Klappe 24 nach außen aufgeschwenkt, wobei die mit der Klappe 24 verbundene Zunge
30 ins Innere der Schachtel 10 hineinschwenkt und den nachfolgenden Tischtennisball
18 an einem Nachrükken in die Ausstoßposition hindert. Erst wenn der Tischtennisball
18 durch die Ballaustrittsöffnung 22 ausgetreten ist und die Klappe 24 in ihre Schließstellung
zurückschwenkt, kann der nächste Tischtennisball 18 in die Ausstoßposition nachrücken,
wobei er dann durch die geschlossene Klappe 24 am selbsttätigen Herausrollen aus
der Schachtel 10 gehindert wird.
[0014] Bei geeigneter Wahl der Abmessungen der Klappe 24 und der mit ihr verbundenen Zunge
30 sowie des Schwenkwiderstandes der Klappe 24 läßt sich erreichen, daß die Bälle
oberhalb der Ballaustrittsöffnung 22 die Klappe 24 durch Druck auf die Zunge 30 gerade
annähernd in ihrer gestrichelt eingezeichneten horizontalen Lage halten, ohne daß
ein Ball in die Ausstoßposition nachrückt. Durch ein Verschwenken der Klappe 24 nach
oben wird der Weg für einen nachrückenden Ball 18 freigegeben. Auf diese Weise kann
der Spieler das Nachrücken der Bälle in die Ausstoßposition selbst steuern.
[0015] Fig. 3 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei der die Ballaustrittsöffnung
22 nicht durch eine Klappe verschlossen ist. Bis zum Gebrauch kann die Ballaustrittsöffnung
22 durch irgendeine ausbrechbare oder abreißbare Ab deckung verschlossen sein. Ein
selbsttätiges Herausrollen eines Balles 18 durch die Ballaustrittsöffnung 22 wird
bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 auf einfache Weise dadurch verhindert, daß in
einer oder in beiden an die Seitenwand 20 anschließenden Seitenwänden 38, 40 des Schachtelkörpers
12 jeweils eine nach innen drückbare Nase 42 vorgesehen ist, die den in der Ausstoßposition
18 befindlichen Tischtennisball 18 genügend bremst, um sein selbsttätiges Herausrollen
zu verhindern. Desgleichen kann oberhalb der Ballausstoßöffnung 22 in der Seitenwand
20 eine entsprechende Nase oder Zunge 44 ausgebildet sein, die den in die Ausstoßposition
nachrückenden Ball 18 so abbremst, daß er nicht aufgrund des Schwunges beim Nachrücken
bereits aus der Schachtel selbsttätig herausfällt.
[0016] Besteht die Schachtel 10 aus Pappe, so lassen sich die Öffnungen, Klappen und Nasen
auf einfache Weise durch einige zusätzliche Stanzschnitte beim Herstellen der Faltschachtel
erzeugen.
1. Behälter für Tischtennisbälle mit einem länglichen prismatischen oder rohrförmigen
verschließbaren Behälterkörper zur Aufnahme einer Mehrzahl von in Behälterlängsrichtung
hintereinander angeordneten Tischtennisbällen, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterkörper (12) nahe mindestens einem seiner Längsenden in einem zu
seiner Längsachse parallelen Wandabschnitt (20) eine Ballaustrittsöffnung (22) und
an einer zu dieser diametral gegenüberliegenden Stelle eine gegenüber dem Balldurchmesser
kleinere Ausstoßöffnung (34) aufweist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand der Ballaustrittsöffnung (22) mindestens teilweise kreisbogenförmig
mit einem dem Ballradius entsprechenden Krümmungsradius ausgebildet ist.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Weg des jeweils in der Ausstoßposition befindlichen Balles (18) ein elastisch
auslenkbares erstes Hemmelement (24; 42) ragt.
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Weg eines in die Ausstoßposition nachrückenden Balles (18) ein elastisch
auslenkbares zweites Hemmelement (30; 44) ragt.
5. Behälter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das erste und/oder das zweite Hemmelement (24; 42 bzw. 30; 44) jeweils von einem
Abschnitt der Behälterwand (20; 38) gebildet ist, der entlang eines Teils seines Umfanges
mit der Behälterwand (20; 38) einstückig verbunden ist.
6. Behälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der das jeweilige Hemmelement (24, 30, 42, 44) bildende Wandabschnitt entlang
seiner späteren freien Ränder mit der Behälterwand (20; 38) entlang Solltrennlinien
verbunden ist.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälteraustrittsöffnung (22) durch eine Klappe (24) verschließbar ist, die
an der Behälterwand (20) schwenkbar angelenkt ist.
8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (24) entlang einer die Schwenkachse bildenden Faltlinie (28) einstückig
mit der Behälterwand (20) ausgebildet ist.
9. Behälter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Hemmelement (30) mit der Klappe (24) einstückig verbunden ist und
bezüglich der Klappenschwenkachse (28) nach der der Klappe (24) entgegengesetzten
Seite weist.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (24) entlang ihrer freien Ränder (26) mit der Behälterwand (20) durch
Solltrennlinien verbunden ist.