(19)
(11) EP 0 242 674 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.10.1987  Patentblatt  1987/44

(21) Anmeldenummer: 87104993.8

(22) Anmeldetag:  03.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 5/72
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI SE

(30) Priorität: 22.04.1986 DE 8611045 U

(71) Anmelder: Schildkröt Sportartikel GmbH & Co. KG
D-8039 Puchheim/Bhf. (DE)

(72) Erfinder:
  • Goldbrunner, Hans
    D-8069 Reichertshausen (DE)
  • Pfeil, Harry
    D-8890 Aichach (DE)

(74) Vertreter: Schaumburg, Thoenes & Thurn 
Mauerkircherstrasse 31
81679 München
81679 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Behälter für Tischtennisbälle


    (57) Bei einem Behälter für Tischtennisbälle (18) mit einem länglichen prismatischen oder rohrförmigen verschließbaren Behälterkörper (12) zur Aufnahme einer Mehrzahl von in Be­hälterlängsrichtung hintereinander angeordneten Tischtennis­bällen (18) weist der Behälterkörper (12) nahe mindestens einem seiner Längsenden in einem zu seiner Längsachse paral­lelen Wandabschnitt (20) eine Ballaustrittsöffnung (22) und an einer zu dieser diametral gegenüberliegenden Stelle eine gegenüber dem Balldurchmesser kleinere Ausstoßöffnung (34) auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter für Tischtennisbälle mit einem länglichen prismatischen oder rohrförmigen ver­schließbaren Behälterkörper zur Aufnahme einer Mehrzahl von in Behälterlängsrichtung hintereinander angeordneten Tischtennisbällen.

    [0002] Üblicherweise werden Tischtennisbälle in Behältern der vor­stehend genannten Art vertrieben. Beim Tischtennisspiel be­steht für die Spieler die Schwierigkeit, sich mehrere Bälle bereitzuhalten, um nicht jedem verschlagenen Ball nachlau­fen zu müssen. Meist stecken sich die Spieler die Bälle in die Hosentasche. Dies ist nicht nur unbequem,sondern birgt auch die Gefahr in sich, daß die Bälle beschädigt werden. Zur Beseitigung dieses Nachteils ist aus dem deutschen Ge­brauchsmuster 85 12 171 bereits ein Tischtennisballhalter bekannt, der aus einem etwa 25 cm langen Vierkantrohr aus Kunststoff besteht, dessen eine Seitenfläche unter einem Winkel zur Längsachse geneigt ist und das an seinem einen Ende eine offene Plattform mit einer Ballstopkante auf­weist. Das Vierkantrohr kann an der Tischtennisplatte so befestigt werden, daß die Bälle auf einer schiefen Ebene stets gegen die Ballstopkante rollen. Damit liegt stets ein Ball griffbereit für den Spieler auf der Plattform.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ballspender anzugeben, der einfacher und preiswerter herzustellen ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Behälter der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Behälter­körper nahe mindestens einem seiner Längsenden in einem zu seiner Längsachse parallelen Wandabschnitt eine Ball­austrittsöffnung und an einer zu dieser diametral gegen­überliegenden Stelle eine gegenüber dem Balldurchmesser kleinere Ausstoßöffnung aufweist. Die erfindungsgemäße Lö­sung bietet die Möglichkeit, den Verpackungsbehälter, in dem die Tischtennisbälle angeboten und vertrieben werden, selbst als Ballspender zu verwenden. Nach dem Entfernen einer die Ballaustrittsöffnung bis zum Gebrauch der Tisch­tennisbälle verschließenden Abdeckung kann dann der Behäl­ter an der Tischtennisplatte so befestigt werden, daß er mit dem Ballaustrittsende nach unten weist. Der in der Ausstoßposition vor der Ballaustrittsöffnung liegende Ball kann von dem Spieler mit dem Finger durch die Aus­stoßöffnung aus der Ballaustrittsöffnung herausgestoßen werden. Nach der Entnahme des Balles fällt der nächste Ball automatisch in die Ausstoßposition.

    [0005] Vorzugsweise ist der Rand der Ballaustrittsöffnung minde­stens teilweise kreisbogenförmig mit einem dem Ballradius entsprechenden Krümmungsradius ausgebildet, so daß der Ball gegen einen kleinen Reibungswiderstand durch die Ballaus­trittsöffnung gestoßen werden muß und das selbsttätige Herausrollen des Balles aus dem Behälter vermieden wird. Zusätzlich oder alternativ dazu wird erfindungsgemäß vor­geschlagen, daß in den Weg des jeweils in der Ausstoßpo­sition befindlichen Balles ein elastisch auslenkbares er­stes Hemmelement ragt, das ein selbsttätiges Herausrollen des Balles durch die Ballaustrittsöffnung verhindert. In der gleichen Weise kann vorgesehen sein, daß in den Weg eines in die Ausstoßposition nachrückenden Balles ein elastisch auslenkbares zweites Hemmelement ragt. Dieses Hemmelement soll ein kontrolliertes Nachrücken des näch­sten Balles in die Ausstoßposition bewirken und verhin­dern, daß der nachrückende Ball unbeabsichtigt selbsttätig durch die Ballaustrittsöffnung austritt. Bei einer beson­ders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Be­hälteraustrittsöffnung durch eine Klappe verschließbar, die an der Behälterwand schwenkbar angelenkt ist. Besteht der Behälter beispielsweise aus Karton, so kann die Klappe auf einfache Weise entlang einer die Schwenkachse bilden­den Faltlinie einstückig mit einer der Behälterwand ausge­bildet sein. Die Klappe kann bis zum Gebrauch der Tisch­tennisbälle gleichzeitig die Abdeckung für die Ballaus­trittsöffnung bilden, indem die Klappe entlang ihrer spä­teren freien Ränder mit der Behälterwand durch Solltrenn­linien verbunden ist, an denen dann die Klappe auf einfa­che Weise aufgerissen werden kann. Bei dieser Lösung kann das zweite Hemmelement mit der Klappe einstückig verbunden sein, wobei es bezüglich der Klappenschwenkachse nach der der Klappe entgegengesetzten Seite weist. Die Klappe ver­hindert das selbsttätige Austreten eines Balles durch die Ballaustrittsöffnung. Wird der Ball ausgestoßen, so wird die Klappe nach außen aufgeschwenkt, wobei das in Form einer Zunge ausgebildete zweite Hemmelement nach innen in den Behälter hineinschwenkt und das Nachrücken des näch­sten Balles so lange verhindert, bis die Klappe nach dem Austritt des vorhergehenden Balles wieder in ihre Aus­gangslage zurückschwenkt, wobei das zweite Hemmelement den Weg für den nachrückenden Ball freigibt, der nun auf­grund der wieder geschlossenen Klappe nicht durch die Ball­austrittsöffnung selbsttätig austreten kann.

    [0006] Die Klappe und das mit ihr verbundene Hemmelement sowie der Schwenkwiderstand der Klappe können aber auch so ge­wählt werden, daß die offene Klappe von den auf das zwei­te Hemmelement drückenden Bällen in ihrer im wesentlichen horizontalen Stellung gehalten wird, ohne daß ein Ball in die Ausstoßposition gelangt. Erst durch weiteres Verschwen­ken der Klappe nach oben wird der Weg für einen nachrücken­den Ball freigegeben. Auf diese Weise kann der Spieler das Nachrücken der Bälle durch eine Betätigung der Klappe steuern.

    [0007] Die Befestigung des Behälters an der Tischtennisplatte kann in der aus dem Gebrauchsmuster 85 12 171 bereits be­kannten Weise beispielsweise durch ein selbstklebendes Klettband, durch ein Selbstklebeband oder mit Haftnoppen erfolgen.

    [0008] Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß der ohne­hin vorhandene Verpackungsbehälter für Tischtennisbälle mit geringstem zusätzlichem Aufwand so gestaltet wurde, daß er noch als Ballspender Verwendung finden kann.

    [0009] Die folgende Beschreibung erläutert in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung die Erfindung anhand von Ausführungs­beispielen. Es zeigen:

    Fig. 1 eine teilweise schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Verpak­kungsschachtel für Tischtennisbälle,

    Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die erfindungsge­mäße Verpackungsschachtel entlang Linie II-II in Fig. 1 und

    Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende perspektivische Teildarstellung einer abgewandelten Ausfüh­rungsform der erfindungsgemäßen Schachtel.



    [0010] In Fig. 1 erkennt man eine allgemein mit 10 bezeichnete Verpackungsschachtel zur Aufnahme von Tischtennisbällen. Die Schachtel 10 umfaßt einen quaderförmigen Körper 12, der an seinen Längsenden durch Laschen oder Klappen 14 und 16 in an sich bekannter Weise verschließbar ist. Die Innenabmessungen des Schachtelkörpers 12 sind so gewählt, daß eine Mehrzahl von Tischtennisbällen 18 in Schachtel­längsrichtung hintereinander oder übereinander angeordnet werden können, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.

    [0011] Nahe dem unteren Ende der Schachtel 10 ist in einer Sei­tenwand 20 des Schachtelkörpers 12 eine Ballaustrittsöff­nung 22 ausgebildet, deren Abmessungen so gewählt sind, daß ein Tischtennisball 18 gerade durch die Öffnung hin­durchpaßt, und die zunächst durch eine Klappe 24 verschlos­sen ist. Diese Klappe 24 ist entlang eines U-förmigen Rand­bereiches 26 mit der Seitenwand 20 zunächst durch eine Solltrennlinie verbunden, entlang der die Klappe 24 von der Seitenwand 20 getrennt werden kann, so daß sie um eine die Schwenkachse bildende Faltlinie 28 an der Seitenwand 20 schwenkbar angelenkt ist. Mit der Klappe 24 ist eine Nase oder Zunge 30 verbunden, die bezüglich der Schwenkachse 28 nach der der Klappe 24 entgegengesetzten Seite weist.

    [0012] In der der Seitenwand 20 gegenüberliegenden Seitenwand 32 ist eine Ausstoßöffnung 34 ausgebildet, die kleiner als der Durchmesser eines Tischtennisballes 18 ist.

    [0013] In der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Stellung der Schachtel befindet sich stets einer der Tischtennisbälle 18 in Ausstoßposition, so daß ein Tischtennisspieler einen Ball mit seinem Finger 36 durch die Ballaustrittsöffnung 22 ausstoßen kann, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Dabei wird durch den austretenden Tischtennisball 18 die Klappe 24 nach außen aufgeschwenkt, wobei die mit der Klappe 24 ver­bundene Zunge 30 ins Innere der Schachtel 10 hineinschwenkt und den nachfolgenden Tischtennisball 18 an einem Nachrük­ken in die Ausstoßposition hindert. Erst wenn der Tisch­tennisball 18 durch die Ballaustrittsöffnung 22 ausgetre­ten ist und die Klappe 24 in ihre Schließstellung zurück­schwenkt, kann der nächste Tischtennisball 18 in die Aus­stoßposition nachrücken, wobei er dann durch die geschlos­sene Klappe 24 am selbsttätigen Herausrollen aus der Schach­tel 10 gehindert wird.

    [0014] Bei geeigneter Wahl der Abmessungen der Klappe 24 und der mit ihr verbundenen Zunge 30 sowie des Schwenkwiderstandes der Klappe 24 läßt sich erreichen, daß die Bälle oberhalb der Ballaustrittsöffnung 22 die Klappe 24 durch Druck auf die Zunge 30 gerade annähernd in ihrer gestrichelt einge­zeichneten horizontalen Lage halten, ohne daß ein Ball in die Ausstoßposition nachrückt. Durch ein Verschwenken der Klappe 24 nach oben wird der Weg für einen nachrückenden Ball 18 freigegeben. Auf diese Weise kann der Spieler das Nachrücken der Bälle in die Ausstoßposition selbst steuern.

    [0015] Fig. 3 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei der die Ballaustrittsöffnung 22 nicht durch eine Klappe ver­schlossen ist. Bis zum Gebrauch kann die Ballaustrittsöff­nung 22 durch irgendeine ausbrechbare oder abreißbare Ab­ deckung verschlossen sein. Ein selbsttätiges Herausrollen eines Balles 18 durch die Ballaustrittsöffnung 22 wird bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 auf einfache Weise dadurch verhindert, daß in einer oder in beiden an die Seitenwand 20 anschließenden Seitenwänden 38, 40 des Schachtelkörpers 12 jeweils eine nach innen drückbare Nase 42 vorgesehen ist, die den in der Ausstoßposition 18 befindlichen Tischtennis­ball 18 genügend bremst, um sein selbsttätiges Herausrol­len zu verhindern. Desgleichen kann oberhalb der Ballaus­stoßöffnung 22 in der Seitenwand 20 eine entsprechende Na­se oder Zunge 44 ausgebildet sein, die den in die Ausstoß­position nachrückenden Ball 18 so abbremst, daß er nicht aufgrund des Schwunges beim Nachrücken bereits aus der Schachtel selbsttätig herausfällt.

    [0016] Besteht die Schachtel 10 aus Pappe, so lassen sich die Öff­nungen, Klappen und Nasen auf einfache Weise durch einige zusätzliche Stanzschnitte beim Herstellen der Faltschach­tel erzeugen.


    Ansprüche

    1. Behälter für Tischtennisbälle mit einem länglichen pris­matischen oder rohrförmigen verschließbaren Behälter­körper zur Aufnahme einer Mehrzahl von in Behälterlängs­richtung hintereinander angeordneten Tischtennisbällen, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälterkör­per (12) nahe mindestens einem seiner Längsenden in einem zu seiner Längsachse parallelen Wandabschnitt (20) eine Ballaustrittsöffnung (22) und an einer zu dieser diametral gegenüberliegenden Stelle eine gegenüber dem Balldurchmes­ser kleinere Ausstoßöffnung (34) aufweist.
     
    2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der Rand der Ballaustrittsöffnung (22) min­destens teilweise kreisbogenförmig mit einem dem Ball­radius entsprechenden Krümmungsradius ausgebildet ist.
     
    3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß in den Weg des jeweils in der Aus­stoßposition befindlichen Balles (18) ein elastisch aus­lenkbares erstes Hemmelement (24; 42) ragt.
     
    4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Weg eines in die Ausstoßposition nachrückenden Balles (18) ein elastisch auslenkbares zweites Hemmelement (30; 44) ragt.
     
    5. Behälter nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß das erste und/oder das zweite Hemm­element (24; 42 bzw. 30; 44) jeweils von einem Abschnitt der Behälterwand (20; 38) gebildet ist, der entlang eines Teils seines Umfanges mit der Behälterwand (20; 38) einstückig verbunden ist.
     
    6. Behälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­net, daß der das jeweilige Hemmelement (24, 30, 42, 44) bildende Wandabschnitt entlang seiner späteren freien Ränder mit der Behälterwand (20; 38) entlang Solltrennlinien verbunden ist.
     
    7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Behälteraustrittsöffnung (22) durch eine Klappe (24) verschließbar ist, die an der Behälterwand (20) schwenkbar angelenkt ist.
     
    8. Behälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­net, daß die Klappe (24) entlang einer die Schwenk­achse bildenden Faltlinie (28) einstückig mit der Behäl­terwand (20) ausgebildet ist.
     
    9. Behälter nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn­zeichnet, daß das zweite Hemmelement (30) mit der Klappe (24) einstückig verbunden ist und bezüglich der Klappenschwenkachse (28) nach der der Klappe (24) entgegengesetzten Seite weist.
     
    10. Behälter nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (24) entlang ihrer freien Ränder (26) mit der Behälterwand (20) durch Solltrennlinien verbunden ist.
     




    Zeichnung