[0001] Die Erfindung betrifft eine Stahlrohrstütze für Deckenschalungen oder dergleichen,
die zwei teleskopartig ineinander steckende Rohre aufweist, von denen das äußere
am Einsteckende ein Gewinde aufweist, wobei im Bereich des Gewindes ein sich in Richtung
der Längsachse der Stütze erstreckendes, diese in radialer Richtung durchsetzendes
Langloch vorgesehen ist, durch das und zugleich durch ein im eingesteckten Rohr vorgesehenes
Loch ein Bolzen zu stecken ist, der sich auf einer auf das Gewinde des äußeren Rohres
aufgeschraubten Gewindemuffe abstützen kann.
[0002] Stahlrohrstützen dieser Art werden vielfach, insbesondere im Betonbau zum Einschalen
von Decken oder dergleichen, benutzt. Dabei ist es bekannt (DE-GM 84 21 204), zum
Zwecke der sogenannten Schnellabsenkung zwischen der Gewindemuffe und dem durch die
beiden Rohre gesteckten Bolzen eine frei drehbare Buchse anzuordnen, deren dem Bolzen
zugewandte Kante in Form einer Nockenfläche mit in unterschiedlicher Höhenlage befindlichen
Auflageflächen ausgebildet ist, auf denen sich der Bolzen mit seinen beiden aus der
Stahlrohrstütze herausragenden Enden abstützt. Zum Einschalen und während der Schalzeit
liegt der Bolzen auf den höher liegenden Auflageflächen auf. Soll das Kopfende der
Stahlrohrstütze zum Zwecke der Schnellabsenkung von der Schalung gelöst werden, um
die Gewindemuffe spannungsfrei herabdrehen zu können, wird die Buchse um etwa 90°
verdreht, so daß der Bolzen auf die tiefer liegenden Auflageflächen herabrutschen
kann und dementsprechend der Kopf der Stahlrohrstütze von der Schalung frei kommt.
[0003] Es hat sich herausgestellt, daß bei der Montage einer derartigen Stahlrohrstütze
durch das dabei notwendige Verdrehen der Gewindemuffe die auf ihr aufliegende Buchse
verdreht werden kann, so daß die Schnellabsenkung schon vor der endgültigen Montage
erfolgt und die Stahlrohr stütze bei unachtsamer Montage mit abgesenktem Kopf montiert
wird. In diesem Fall ist eine Schnellabsenkung für den Ausbau nicht mehr möglich.
Hinzu kommt, daß die mit der Nockenfläche versehene frei drehbare Buchse ein zusätzliches
Bauteil ist, welches nicht nur zusätzliche Kosten verursacht, sondern auch das Gewicht
der Stahlrohrstütze erhöht. Schließlich hat sich auch noch als nachteilhaft erwiesen,
daß die für diese Art der Schnellabsenkung vorgesehene Buchse nicht nachträglich
an bereits vorhandenen teleskopartigen Stahlrohrstützen angebracht werden kann, weil
nach neueren Vorschriften die beiden Rohre einer Stahlrohrstütze unverlierbar miteinander
verbunden sein müssen, d.h. also nicht auseinander gezogen werden können, so daß die
Buchse auch nicht mehr nachträglich aufgesteckt werden kann.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Schnellabsenkung zu vereinfachen und
zugleich die Möglichkeit zu schaffen, auch bereits zusammengebaute Stahlrohrstützen
mit einer einfachen und preiswerten Schnellabsenkung auszustatten.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der durch die miteinander
fluchtenden Löcher der teleskopartig zusammengesteckten beiden Rohre der Stahlrohrstütze
gesteckte und sich auf der Gewindemuffe abstützende Bolzen zwei in unterschiedlichem
radialen Abstand von seiner Längsachse und im gegenseitigen Abstand liegende Auflageflächen
für das eingesteckte Rohr aufweist, auf denen das Rohr abwechselnd aufliegen kann,
je nachdem welche Position des eingesteckten Rohres gewünscht ist. Im Gegensatz zu
vorbekannten Stahlrohrstützen mit Schnellabsenkung wird gemäß der vorliegenden Erfindung
für die Schnellabsenkung kein zusätzliches Bauteil benötigt. Vielmehr ist lediglich
eine Modifikation des einzusteckenden Bolzens erforderlich, so daß für die Schnellabsenkung
kein zusätzliches Bauteil benötigt wird und bereits fertiggestellte Stahlrohrstützen
mit der erfindungsgemäßen Schnellabsenkung problemlos ausgestattet werden können,
weil zu diesem Zweck lediglich der sowieso erforderliche Bolzen ausgetauscht werden
muß.
[0006] Vorzugsweise hat der für die Schnellabsenkung ausgestaltete Bolzen zwischen seinen
Enden zwei im Abstand des Durchmessers des eingesteckten Rohres der Stahlrohrstütze
liegende Vertiefungen, die mindestens so breit wie die Wandstärke des Rohres sind.
Die Vertiefungen können beispielsweise exentrisch zur Längsachse des Bolzens angebracht
sein. Diese Vertiefungen lassen sich einfach und preiswert herstellen und dienen als
die eine der beiden Auflageflächen für das eine Rohr der Stütze, während die Mantelfläche
oder Außenfläche des Bolzens die andere Auflagefläche bildet.
[0007] Um das für die Schnellabsenkung erforderliche Versetzen bzw. axiale Verschieben des
Bolzens zu erleichtern, kann der Bolzen in die Vertiefungen führende leicht geneigte
Ebenen aufweisen. Mit einem Hammerschlag auf das eine aus der Stahlrohrstütze herausragende
Ende des Bolzens läßt sich dieser problemlos aus der Monatagestellung in die für die
Schnellabsenkung gewünschte Position verstellen.
[0008] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weist der Bolzen an einem Ende einen seine
Einstecktiefe begrenzenden Anschlag auf, beispielsweise eine sich gegen die Außenseite
der Gewindemuffe legende Nase. Dadurch ist gewährleistet, daß die für die normale
Betriebsstellung gewünschte Position genau einzustellen ist, obwohl die eigentlichen
Auflagebereiche, welche sich innerhalb der Stahlrohrstütze befinden, von außen praktisch
nicht sichtbar sind.
[0009] Da die Gewindemuffe beim Einstellen der gewünschten Schalposition des Stützenkopfes
gedreht wird, der eingesteckte Bolzen sich jedoch nur in axialer Richtung bewegen
läßt, wird der Bolzen beim Verdrehen der Gewindemuffe nicht in unerwünschter Weise
verstellt. Somit ist die Montage der mit der erfindungsgemäßen Schnellabsenkung ausgestatteten
Stahlrohrstütze vereinfacht. Hinzu kommt, daß für die Schnellabsenkung keine zusätzlichen
Bauteile erforderlich sind, welche Kosten verursachen und das Gewicht der Stahlrohrstütze
vergrößern.
[0010] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Stahlrohrstütze
mit Schnellabsenkung dargestellt, und zwar zeigt
Figur 1 einen Längsschnitt einer Stahlrohrstütze mit Außengewinde in der Betriebsposition
und
Figur 2 einen Längsschnitt der Stahlrohrstütze wie in Figur 1, jedoch mit abgesenktem
inneren Rohrstück, so daß die Kopfplatte von der Schalung, welche sie ursprünglich
abgestützt hat, gelöst ist.
[0011] Eine Stahlrohrstütze 1, von der in der Zeichnung nur der obere Bereich dargestellt
ist, weist ein äußeres Rohr 2 und ein in dieses eingestecktes, teleskopartig ein-
und ausfahrbares inneres Rohr 3 auf, welches am äußeren Ende mit einer Kopfplatte
4 versehen ist. Diese Stahlrohrstütze kann jedoch auch in umgekehrter Position benutzt
werden, so daß die Platte 4 dann als Fuß auf dem Boden aufliegt, während dann eine
am äußeren Ende des Rohres 2 angebrachte, in der Zeichnung nicht dargestellte ähnliche
Platte als Kopfplatte dient.
[0012] Am in der Zeichnung oberen Ende des Rohres 2 ist an diesem eine rohrförmige Verlängerung
5 mit Außengewinde 6 befestigt, auf das eine Gewindemuffe 7 aufgeschraubt ist. Die
Verlängerung 5 enthält ein sich in Richtung der Längsachse der Stahlrohrstütze 1 erstreckendes
Langloch 8, durch das ein Bolzen 9 gesteckt werden kann, der sich auf der Gewindemuffe
7 abstützt.
[0013] Das innere Rohr 3 ist mit einer Anzahl von im axialen Abstand voneinander angeordneten,
es in radialer Richtung durchsetzenden Löchern 10 versehen, durch die der Bolzen 9
gesteckt werden kann. Zum Einstecken des Bolzens 9 wird eines der Löcher 10 des inneren
Rohres 3 in den Bereich des Langloches 8 gebracht und der Bolzen dann eingesteckt.
Daraufhin wird die Gewindemuffe 7 auf dem Gewinde 6 verdreht, bis sich die Platte
4 in der gewünschten Höhenlage befindet.
[0014] Der Bolzen 9 weist auf einer Seite zwei Vertiefungen 11 und 12 auf, die in einem
dem Durchmesser des inneren Rohres 3 entsprechenden Abstand voneinander vorgesehen
sind und eine Breite aufweisen, die größer als die Wandstärke des Rohres 3 ist. Die
Vertiefungen 11 und 12 sind beim dargestellten Ausführungsbeispiel exzentrisch vom
Bolzen 9 angeordnet.
[0015] Am hinteren Ende des Bolzens 9 ist ein Auge 13 argeordnet, durch das ein Drahtring
14 gesteckt ist, der um das Rohr 2 herumgeführt ist, um den Bolzen 9 unverlierbar
mit der Rohrstütze 1 zu verbinden und zu verhindern, daß der Bolzen verkehrt herum,
nämlich mit den Vertiefungen 11 und 12 zur Gewindemuffe 7 weisend, eingesteckt werden
kann.
[0016] Das Auge 13 ist mit einer Verlängerung in Form eines Steges 15 versehen, der sich
in Längsrichtung des Bolzens 9 auf der Außenseite desselben erstreckt und einen Anschlag
bildet, mit dem die Einstecktiefe des Bolzens 9 begrenzt wird.
[0017] Wie Figur 1 zeigt, liegt der Steg 15 am eingesteckten Rohr 3 an, wenn der Bolzen
9 in die normale Betriebsposition eingesteckt ist, bei der sich das innere Rohr 3
auf Bolzenabschnitten 9a und 9b neben den Vertiefungen 11 und 12 abstützt. Diese
Bolzenabschnitte 9a und 9b können in Richtung zu der zugeordneten Vertiefung 11 bzw.
12 leicht abgeschrägt sein, um die beim Absenken des inneren Rohres 3 erforderliche
Gleitbewegung zwischen Bolzen 9 und dem aufliegenden Rohr 3 zu erleichtern.
[0018] Um die Stahlrohrstütze 1 aus der in Figur 1 dargestellten Position, bei der die Platte
4 an der Unterseite einer Schalung 16 oder eines sonstigen abzustützenden Teiles anliegt,
in die in Figur 2 dargestellte Position zu bringen, bei der das innere Rohr 3 abgesenkt
ist und sich die Platte 4 dementsprechend im Abstand von der Schalung oder dergleichen
befindet, wird der Bolzen 9 so weit nach links verschoben, daß das innere Rohr 3 in
den Bereich der Ausnehmungen 11 und 12 gelangt. Hierzu wird beispielsweise auf das
in der Zeichnung rechts dargestellte Ende 12a des Bolzens 9 mit einem Hammer geschlagen.
Besonders wenn die Bolzenabschnitte 9a und 9b leicht abgeschrägt sind, genügt ein
einziger Hammerschlag, um den Bolzen aus der Position gemäß Figur 1 in die Position
gemäß Figur 2 zu verschieben. Somit ist eine einfache Schnellabsenkung und ein schneller
Ausbau der Stahlrohrstütze 1 gewährleistet.
[0019] Die Vertiefungen 11 und 12 brauchen dabei nicht sonderlich tief zu sein, so daß sie
den tragenden Querschnitt des Bolzens kaum schwächen, weil es für die Schnellabsenkung
ausreicht, den über die Platte 4 auf die Gewindemuffe 7 wirkenden Druck aufzuheben.
Zum Ausbauen der Stahlrohrstütze 1 wird die Gewindemuffe 7 zurückgedreht, was ohne
besonderen Kraftaufwand möglich ist, sobald der auf sie wirkende Stützdruck aufgehoben
ist.
[0020] Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Vertiefungen 11 und 12 exzentrisch
angeordnet. Der den Anschlag bildende Steg 15 ist den Vertiefungen 11 und 12 gegenüberliegend
auf der Außenseite des Bolzens 9 vorgesehen, so daß man beim Einstecken des Bolzens
lediglich darauf achten muß, daß der Steg 15 nach oben weist, um sicherzustellen,
daß beim Zurückschlagen des Bolzens 9 die gewünschte Absenkung erreicht wird. Dies
ist gewährleistet, wenn der Steg, wie in Figur 1 gezeigt, in das Langloch 8 des äußeren
Rohres 2 ragt.
[0021] Da die Vertiefungen 11 und 12 den tragenden Querschnitt des Bolzens 9 nicht wesentlich
schwächen, kann man auch bereits vorhandene Stahlrohrstützen mit derartigen Bolzen
ausstatten, weil deren Gesamtdurchmesser gegenüber bisher verwendeten Bolzen nicht
vergrößert zu werden braucht und der Bolzen 9 dementsprechend auch in die Löcher des
inneren Rohres 3 und das Langloch des äußeren Rohres 2 bereits vorhandener Stahlrohrstützen
paßt.
1. Stahlrohrstütze für Deckenschalungen oder dergleichen, mit zwei teleskopartig ineinandersteckenden
Rohren, von denen das äußere am Einsteckende ein Gewinde aufweist und im Bereich des
Gewindes ein sich in Richtung der Längsachse der Stütze erstreckendes, diese in radialer
Richtung durchsetzendes Langloch enthält, durch das und ein im eingesteckten Rohr
vorgesehenes Loch ein Bolzen zu stecken ist, der sich auf einer auf das Gewinde des
äußeren Rohres aufgeschraubten Gewindemuffe abstützen kann,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Bolzen (9) zwei in unterschiedlichem radialen Abstand von seiner Längsachse
bzw. in unterschiedlichen Ebenen und im vom Durchmesser des eingesteckten Rohres
bestimmten gegenseitigen Abstand liegende Auflageflächen (9a, 9b und 11, 12) für das
eingesteckte Rohr (3) aufweist.
2. Stahlrohrstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (9) zwischen
seinen Enden zwei im Abstand des Durchmessers des eingesteckten Rohres (3) liegende
Vertiefungen (11, 12) enthält.
3. Stahlrohrstütze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (11,
12) exzentrisch zur Längsachse des Bolzens (9) ausgebildet sind.
5. Stahlrohrstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Bolzen (9) in die Vertiefungen (11, 12) führende geneigte Ebenen (9a, 9b) aufweist.
5. Stahlrohrstütze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Bolzen (9) an einem Ende einen seine Einstecktiefe begrenzenden Anschlag (15)
aufweist.
6. Stahlrohrstütze nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag ein sich
in Längsrichtung des Bolzens (9) auf seiner Außenseite erstreckender Steg (15) ist,
der in das Langloch (8) des äußeren Rohres (2) paßt.
7. Stahlrohrstütze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (15) auf
derselben Seite des Bolzens (9) wie die Vertiefungen (11, 12) vorgesehen ist.