(19)
(11) EP 0 242 777 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.10.1987  Patentblatt  1987/44

(21) Anmeldenummer: 87105519.0

(22) Anmeldetag:  14.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H05B 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 24.04.1986 DE 3613893

(71) Anmelder: WIK Elektro-Hausgeräte-Vertriebsgesellschaft mbH & Co. Produktions-Kommanditgesellschaft
D-45355 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hafemann, Klaus
    D-4300 Essen 1 (DE)

(74) Vertreter: Gesthuysen, Hans Dieter, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Gesthuysen, von Rohr & Weidener, Postfach 10 13 54
D-45013 Essen
D-45013 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Haartrockner, Heizlüfter od. dgl.


    (57) Bei einem Haartrockner, Heizlüfter od. dgl. zum Anschluß an eine Wechsel­spannungsquelle (1), mit einem, ggf. mehrere Abschnitte aufweisenden Heiz­widerstand (2) und einem, vorzugsweise als Gleichstrommotor ausgeführten Gebläsemotor (3), bei dem Schalter zum Ein- und Ausschalten des Gebläse­motors (3) und des Heizwiderstands (2) sowie, vorzugsweise, eine dem Ge­bläsemotor (3) zugeordnete Gleichrichterschaltung (7) vorgesehen sind, kann mit einfachen schaltungstechnischen Mitteln eine echte Kaltstufe da­durch realisiert werden, daß der Gebläsemotor (3), ggf. mit der Gleich­richterschaltung (7), und eine Kondensatoranordnung (8) in einer Reihen­schaltung (9) angeordnet sind und die Reihenschaltung (9) dem Heizwider­stand (2) parallel geschaltet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Haartrockner, Heizlüfter oder ein ähnliches, ein elektrisches Heizelement und ein Gebläse aufweisendes elektrisches Ge­rät zum Anschluß an eine Wechselspannungsquelle, mit einem, ggf. mehrere Abschnitte aufweisenden Heizwiderstand und einem, vorzugsweise als Gleich­strommotor ausgeführten Gebläsemotor, wobei Schalter zum Ein- und Ausschal­ten des Gebläsemotors und des Heizwiderstands sowie, vorzugsweise, eine dem Gebläsemotor zugeordnete Gleichrichterschaltung vorgesehen sind.

    [0002] Bei allen bislang bekannten Haartrocknern, Heizlüftern od. dgl. (vgl. u. a. DE-OS 33 42 206), die an einer Spannung betrieben werden, die erheblich größer ist als die Nennspannung des Gebläsemotors, erfolgt die Spannungs­versorgung des Gebläsemotors über einen Spannungsabgriff am Heizwiderstand. Das ist zwar schaltungstechnisch zweckmäßig, nämlich eine einfache Lösung, bedeutet aber, daß keine Kaltluft im eigentlichen Sinne geblasen werden kann. In jedem Fall wird nämlich zumindest ein Teil des Heizwiderstands von dem über den Gebläsemotor geführten Strom durchflossen und die geblasene Luft wird zum Teil erwärmt. Insoweit wird auch elektrische Energie unnötigerwei­se verbraucht, wenn man sich den Haartrockner, Heizlüfter od. dgl. in der Kaltstufe betreiben möchte.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Haartrockner, Heizlüfter od. dgl. zum Anschluß an eine Wechselspannungsquelle anzugeben, bei dem mit einfachen schaltungstechnischen Mitteln eine echte Kaltstufe reali­siert ist.

    [0004] Der erfindungsgemäße Haartrockner, Heizlüfter od. dgl., bei dem die zuvor aufgezeigte Aufgabe gelöst ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Geblä­semotor, ggf. mit der Gleichrichterschaltung, und eine Kondensatoranord­nung in einer Reihenschaltung angeordnet sind und die Reihenschaltung dem Heizwiderstand parallel geschaltet ist. Es ergibt sich von selbst, daß zu den zuvor genannten Reihenschaltungen auch noch die ggf. vorhandenen Schalter gehören bzw. gehören können, wenn man nicht unter Verzicht auf unterschiedliche Schaltstufen nur einen einzigen gemeinsamen Schalter vor­ sieht. Die Kondensatoranordnung hat mindestens einen Kondensator, so daß sich hier eine gemischt ohmisch-induktive-kapazitive Reihenschaltung er­gibt. Die Kondensatoranordnung hat dabei einen unendlich hohen Gleichstrom­widerstand, wirkt aber wechselspannungsmäßig als Spannungsteilerwiderstand. Durch Wahl der Kapazität der Kondensatoranordnung kann, eine bestimmte Nennspannung und eine bestimmte Frequenz der Wechselspannungsquelle voraus­gesetzt, die Betriebsspannung des Gebläsemotors genau vorgegeben werden. Da der über den Gebläsemotor fließende Strom den Heizwiderstand nicht durchströmt, ergibt sich bei Einschaltung des Gebläsemotors und Ausschal­tung des Heizwiderstands eine echte Kaltstufe, und zwar mit äußerst ein­fachen schaltungstechnischen Mitteln und bei Realisierung eines geringst­möglichen Verbrauchs an elektrischer Energie in der Kaltstufe.

    [0005] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfin­dung auszugestalten und weiterzubilden, was im folgenden nur beispielhaft erläutert werden soll.

    [0006] Zunächst kann die Kondensatoranordnung zwei oder mehrere parallel geschal­tete Kondensatoren aufweisen, wenn dies schaltungstechnisch bzw. vom Raum­bedarf her zweckmäßig sein sollte.

    [0007] Unter Berücksichtigung dessen, daß der Wechselstromwiderstand der Konden­satoranordnung von der Kapazität der Kondensatoranordnung und von der Fre­quenz der Wechselspannungsquelle abhängt, können unterschiedliche Anschluß­spannungen einerseits der Wechselspannungsquelle, andererseits des zu ver­wendenden Gebläsemotors dadurch berücksichtigt werden, daß mehrere, unter­schiedliche Kapazitäten aufweisende Kondensatoranordnungen vorgesehen und wahlweise einschaltbar sind und/oder daß die Kapazität der bzw. einer Kon­densatoranordnung einstellbar ist. In gewissem Maße kann so auch eine Steuerung der Drehzahl des Gebläsemotors stattfinden. Evtl. kann auch der Heizwiderstand entsprechend umgeschaltet werden (DE-OS 33 42 206 und DE-OS 32 34 012).

    [0008] Bedienungstechnisch empfiehlt es sich, daß der Schalter zum Ein- und Aus­schalten des Hiezwiderstands und der Schalter zum Ein- und Ausschalten des Gebläsemotors in einem Stufenschalter zusammengefaßt sind und der Schalter zum Ein- und Ausschalten des Heizwiderstands nach dem Schalter zum Ein- und Ausschalten des Gebläsemotors schließt und vor diesem öffnet. Dadurch ist sichergestellt, daß der Heizwiderstand erst von Strom durchflossen wird, wenn der Gebläsemotor schon läuft. Dadurch wird die Gefahr einer Überhitzung verringert.

    [0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung nochmals näher er­läutert. In der Zeichnung zeigt

    Fig. 1 das Blockschaltbild eines aus dem Stand der Technik bekannten Haartrockners und

    Fig. 2 das Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Haartrockners.



    [0010] Zunächst ist darauf hinzuweisen, daß die Lehre der Erfindung insbesondere auf Haartrockner und Heizlüfter bezogen ist, jedoch grundsätzliche Anwen­dung bei allen elektrischen Geräten mit einem Heizwiderstand und einem Ge­bläsemotor finden kann.

    [0011] Der in Fig. 1 in einem Blockschaltbild dargestellte, aus dem Stand der Tech­nik bekannte Haartrockner dient zum Anschluß an eine Wechselspannungsquelle 1 und weist einen Heizwiderstand 2 und einen Gebläsemotor 3 auf. Der Heizwi­derstand 2 könnte auch mehrere Abschnitte aufweisen, wie das aus dem Stand der Technik bekannt ist. Der Gebläsemotor 3 ist im hier dargestellten Bei­spiel und in an sich üblicher Weise als Gleichstrommotor ausgeführt. Über eine Sicherung 4 ist ein Schutz des Haartrockners gegen Überhitzung gegeben, strichpunktiert ist dargestellt, daß diese Sicherung 4 auch für den Geblä­semotor 3 wirksam geschaltet werden kann. Ein Schalter 5 dient zum Ein- und Ausschalten der gesamten Schaltungsanordnung, ein Schalter 6 zum Zu- und Ab­schalten eines Teils des Heizwiderstands 2. Im übrigen ist dem Gebläsemo­ tor 3, der hier als Gleichstrommotor ausgeführt ist, eine Gleichrichter­schaltung 7 zugeordnet, die im hier dargestellten Ausführungsbeispiel als Vollweg-Diodengleichrichter ausgeführt ist.

    [0012] Der Gebläsemotor 3 ist über die Gleichrichterschaltung 7 einerseits an einen Pol der Wechselspannungsquelle 1, andererseits an einen Spannungsabgriff des Heizwiderstands 2 angeschlossen. Bei eingeschaltetem Haartrockner, also ge­schlossenem Schalter 5, jedoch geöffnetem Schalter 6 arbeitet der Gebläse­motor 3. Auch ein Teil des Heizwiderstands 2 wird zwangsweise vom Strom durch den Gebläsemotor 3 durchflossen, so daß der Heizwiderstand 2 mehr oder weniger ungewollt auch erwärmt wird. Mit dem in Fig. 1 dargestellten bekannten Haartrockner kann also keine Kaltluft geblasen werden, eine echte Kaltstufe ist hier nicht realisiert. Außerdem ergibt sich ein unnötig hoher Verbrauch an elektrischer Energie.

    [0013] Die zuvor angesprochenen Schwierigkeiten sind bei dem erfindungsgemäßen Haartrockner gemäß Fig. 2 dadurch gelöst, daß der Gebläsemotor 3 mit der Gleichrichterschaltung 7 und eine Kondensatoranorndung 8 in einer Reihen­schaltung 9 angeordnet sind und die Reihenschaltung 9 dem Heizwiderstand 2 parallel geschaltet ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Kondensatoranordnung 8 zwei parallel geschaltete Kondensatoren 10 auf. Der Schalter 5 zum Ein- und Ausschalten des Heizwiderstands 2 ist zum Heizwi­derstand 2 in Reihe geschaltet, der Schalter 6 zum Ein- und Ausschalten des Gebläsemotors 3 ist zu der Reihenschaltung 9 in Reihe geschaltet. Bei geschlossenen Schaltern 5, 6 ergibt sich so hier eine gemischt ohmisch-­induktiv-kapazitive Brückenschaltung mit dem im wesentlichen rein ohmischen Heizwiderstand 2 in einem Brückenzweig und der ohmisch-induktiv-kapazitiven Anordnung am Gebläsemotor 3 sowie der rein kapazitiven Kondensatoranord­nung 8 im anderen Brückenzweig. Bei einer Nennspannung der Wechselspannungs­quelle 1 von 220 V bei einer Frequenz von 50 Hz haben die beiden Kondensa­toren 10 der Kondensatoranordnung 8 jeweils eine Kapazität von 3,5 µF, so daß an der Kondensatoranordnung wechselspannungsmäßig etwa 180 V Spannungs­abfall auftritt. Der Gebläsemotor 3 ist hier als Gleichstrommotor mit einer Nennspannung von 38 V und einer Nennleistung von 20 W ausgeführt. Mit einem Heizwiderstand 2 von ca. 40Ω ergibt sich eine Nenn-Heizleistung von ca. 1.200 W, bei einem Heizwiderstand 2 von ca. 50Ω ergibt sich eine Nenn-­Heizleistung von ca. 1.000 W. In der reinen Kaltstufe mit geöffnetem Schal­ter 5 ergibt sich lediglich eine Leistung von 20 W, da der Heizwiderstand 2 nicht von Strom durchflossen wird.


    Ansprüche

    1. Haartrockner, Heizlüfter od. dgl. zum Anschluß an eine Wechselspannungs­quelle, mit einem, ggf. mehrere Abschnitte ausweisenden Heizwiderstand und einem, vorzugsweise als Gleichstrommotor ausgeführten Gebläsemotor, wobei Schalter zum Ein- und Ausschalten des Gebläsemotors und des Heizwiderstands sowie, vorzugsweise, eine dem Gebläsemotor zugeordnete Gleichrichterschal­tung vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Gebläsemotor (3), ggf. mit der Gleichrichterschaltung (7), und eine Konden­satoranorndung (8) in einer Reihenschaltung (9) angeordnet sind und die Reihenschaltung (9) dem Heizwiderstand (2) parallel geschaltet ist.
     
    2. Haartrockner, Heizlüfter od. dgl. nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß die Kondensatoranordnung (8) zwei oder mehrere parallel geschal­tete Kondensatoren (10) aufweist.
     
    3. Haartrockner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere, unterschiedliche Kapazitäten aufweisende Kondensatoranordnungen vorgesehen und wahlweise einschaltbar sind.
     
    4. Haartrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapazität der bzw. einer Kondensatoranordnung einstellbar ist.
     
    5. Haartrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter (5) zum Ein- und Ausschalten des Heizwiderstands (2) und der Schalter (6) zum Ein- und Ausschalten des Gebläsemotors (3) in einem Stufenschalter zusammengefaßt sind und der Schalter (5) zum Ein- und Aus­schalten des Heizwiderstands (2) nach dem Schalter (6) zum Ein- und Aus­schalten des Gebläsemotors (3) schließt und vor diesem öffnet.
     




    Zeichnung