[0001] Die Erfindung betrifft einen Haartrockner, Heizlüfter oder ein ähnliches, ein elektrisches
Heizelement und ein Gebläse aufweisendes elektrisches Gerät zum Anschluß an eine
Wechselspannungsquelle, mit einem, ggf. mehrere Abschnitte aufweisenden Heizwiderstand
und einem, vorzugsweise als Gleichstrommotor ausgeführten Gebläsemotor, wobei Schalter
zum Ein- und Ausschalten des Gebläsemotors und des Heizwiderstands sowie, vorzugsweise,
eine dem Gebläsemotor zugeordnete Gleichrichterschaltung vorgesehen sind.
[0002] Bei allen bislang bekannten Haartrocknern, Heizlüftern od. dgl. (vgl. u. a. DE-OS
33 42 206), die an einer Spannung betrieben werden, die erheblich größer ist als die
Nennspannung des Gebläsemotors, erfolgt die Spannungsversorgung des Gebläsemotors
über einen Spannungsabgriff am Heizwiderstand. Das ist zwar schaltungstechnisch zweckmäßig,
nämlich eine einfache Lösung, bedeutet aber, daß keine Kaltluft im eigentlichen Sinne
geblasen werden kann. In jedem Fall wird nämlich zumindest ein Teil des Heizwiderstands
von dem über den Gebläsemotor geführten Strom durchflossen und die geblasene Luft
wird zum Teil erwärmt. Insoweit wird auch elektrische Energie unnötigerweise verbraucht,
wenn man sich den Haartrockner, Heizlüfter od. dgl. in der Kaltstufe betreiben möchte.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Haartrockner, Heizlüfter od. dgl.
zum Anschluß an eine Wechselspannungsquelle anzugeben, bei dem mit einfachen schaltungstechnischen
Mitteln eine echte Kaltstufe realisiert ist.
[0004] Der erfindungsgemäße Haartrockner, Heizlüfter od. dgl., bei dem die zuvor aufgezeigte
Aufgabe gelöst ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß der Gebläsemotor, ggf. mit der
Gleichrichterschaltung, und eine Kondensatoranordnung in einer Reihenschaltung angeordnet
sind und die Reihenschaltung dem Heizwiderstand parallel geschaltet ist. Es ergibt
sich von selbst, daß zu den zuvor genannten Reihenschaltungen auch noch die ggf. vorhandenen
Schalter gehören bzw. gehören können, wenn man nicht unter Verzicht auf unterschiedliche
Schaltstufen nur einen einzigen gemeinsamen Schalter vor sieht. Die Kondensatoranordnung
hat mindestens einen Kondensator, so daß sich hier eine gemischt ohmisch-induktive-kapazitive
Reihenschaltung ergibt. Die Kondensatoranordnung hat dabei einen unendlich hohen
Gleichstromwiderstand, wirkt aber wechselspannungsmäßig als Spannungsteilerwiderstand.
Durch Wahl der Kapazität der Kondensatoranordnung kann, eine bestimmte Nennspannung
und eine bestimmte Frequenz der Wechselspannungsquelle vorausgesetzt, die Betriebsspannung
des Gebläsemotors genau vorgegeben werden. Da der über den Gebläsemotor fließende
Strom den Heizwiderstand nicht durchströmt, ergibt sich bei Einschaltung des Gebläsemotors
und Ausschaltung des Heizwiderstands eine echte Kaltstufe, und zwar mit äußerst einfachen
schaltungstechnischen Mitteln und bei Realisierung eines geringstmöglichen Verbrauchs
an elektrischer Energie in der Kaltstufe.
[0005] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung auszugestalten
und weiterzubilden, was im folgenden nur beispielhaft erläutert werden soll.
[0006] Zunächst kann die Kondensatoranordnung zwei oder mehrere parallel geschaltete Kondensatoren
aufweisen, wenn dies schaltungstechnisch bzw. vom Raumbedarf her zweckmäßig sein
sollte.
[0007] Unter Berücksichtigung dessen, daß der Wechselstromwiderstand der Kondensatoranordnung
von der Kapazität der Kondensatoranordnung und von der Frequenz der Wechselspannungsquelle
abhängt, können unterschiedliche Anschlußspannungen einerseits der Wechselspannungsquelle,
andererseits des zu verwendenden Gebläsemotors dadurch berücksichtigt werden, daß
mehrere, unterschiedliche Kapazitäten aufweisende Kondensatoranordnungen vorgesehen
und wahlweise einschaltbar sind und/oder daß die Kapazität der bzw. einer Kondensatoranordnung
einstellbar ist. In gewissem Maße kann so auch eine Steuerung der Drehzahl des Gebläsemotors
stattfinden. Evtl. kann auch der Heizwiderstand entsprechend umgeschaltet werden (DE-OS
33 42 206 und DE-OS 32 34 012).
[0008] Bedienungstechnisch empfiehlt es sich, daß der Schalter zum Ein- und Ausschalten
des Hiezwiderstands und der Schalter zum Ein- und Ausschalten des Gebläsemotors in
einem Stufenschalter zusammengefaßt sind und der Schalter zum Ein- und Ausschalten
des Heizwiderstands nach dem Schalter zum Ein- und Ausschalten des Gebläsemotors schließt
und vor diesem öffnet. Dadurch ist sichergestellt, daß der Heizwiderstand erst von
Strom durchflossen wird, wenn der Gebläsemotor schon läuft. Dadurch wird die Gefahr
einer Überhitzung verringert.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung nochmals näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 das Blockschaltbild eines aus dem Stand der Technik bekannten Haartrockners
und
Fig. 2 das Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Haartrockners.
[0010] Zunächst ist darauf hinzuweisen, daß die Lehre der Erfindung insbesondere auf Haartrockner
und Heizlüfter bezogen ist, jedoch grundsätzliche Anwendung bei allen elektrischen
Geräten mit einem Heizwiderstand und einem Gebläsemotor finden kann.
[0011] Der in Fig. 1 in einem Blockschaltbild dargestellte, aus dem Stand der Technik bekannte
Haartrockner dient zum Anschluß an eine Wechselspannungsquelle 1 und weist einen Heizwiderstand
2 und einen Gebläsemotor 3 auf. Der Heizwiderstand 2 könnte auch mehrere Abschnitte
aufweisen, wie das aus dem Stand der Technik bekannt ist. Der Gebläsemotor 3 ist im
hier dargestellten Beispiel und in an sich üblicher Weise als Gleichstrommotor ausgeführt.
Über eine Sicherung 4 ist ein Schutz des Haartrockners gegen Überhitzung gegeben,
strichpunktiert ist dargestellt, daß diese Sicherung 4 auch für den Gebläsemotor
3 wirksam geschaltet werden kann. Ein Schalter 5 dient zum Ein- und Ausschalten der
gesamten Schaltungsanordnung, ein Schalter 6 zum Zu- und Abschalten eines Teils des
Heizwiderstands 2. Im übrigen ist dem Gebläsemo tor 3, der hier als Gleichstrommotor
ausgeführt ist, eine Gleichrichterschaltung 7 zugeordnet, die im hier dargestellten
Ausführungsbeispiel als Vollweg-Diodengleichrichter ausgeführt ist.
[0012] Der Gebläsemotor 3 ist über die Gleichrichterschaltung 7 einerseits an einen Pol
der Wechselspannungsquelle 1, andererseits an einen Spannungsabgriff des Heizwiderstands
2 angeschlossen. Bei eingeschaltetem Haartrockner, also geschlossenem Schalter 5,
jedoch geöffnetem Schalter 6 arbeitet der Gebläsemotor 3. Auch ein Teil des Heizwiderstands
2 wird zwangsweise vom Strom durch den Gebläsemotor 3 durchflossen, so daß der Heizwiderstand
2 mehr oder weniger ungewollt auch erwärmt wird. Mit dem in Fig. 1 dargestellten bekannten
Haartrockner kann also keine Kaltluft geblasen werden, eine echte Kaltstufe ist hier
nicht realisiert. Außerdem ergibt sich ein unnötig hoher Verbrauch an elektrischer
Energie.
[0013] Die zuvor angesprochenen Schwierigkeiten sind bei dem erfindungsgemäßen Haartrockner
gemäß Fig. 2 dadurch gelöst, daß der Gebläsemotor 3 mit der Gleichrichterschaltung
7 und eine Kondensatoranorndung 8 in einer Reihenschaltung 9 angeordnet sind und
die Reihenschaltung 9 dem Heizwiderstand 2 parallel geschaltet ist. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel weist die Kondensatoranordnung 8 zwei parallel geschaltete Kondensatoren
10 auf. Der Schalter 5 zum Ein- und Ausschalten des Heizwiderstands 2 ist zum Heizwiderstand
2 in Reihe geschaltet, der Schalter 6 zum Ein- und Ausschalten des Gebläsemotors 3
ist zu der Reihenschaltung 9 in Reihe geschaltet. Bei geschlossenen Schaltern 5, 6
ergibt sich so hier eine gemischt ohmisch-induktiv-kapazitive Brückenschaltung mit
dem im wesentlichen rein ohmischen Heizwiderstand 2 in einem Brückenzweig und der
ohmisch-induktiv-kapazitiven Anordnung am Gebläsemotor 3 sowie der rein kapazitiven
Kondensatoranordnung 8 im anderen Brückenzweig. Bei einer Nennspannung der Wechselspannungsquelle
1 von 220 V bei einer Frequenz von 50 Hz haben die beiden Kondensatoren 10 der Kondensatoranordnung
8 jeweils eine Kapazität von 3,5 µF, so daß an der Kondensatoranordnung wechselspannungsmäßig
etwa 180 V Spannungsabfall auftritt. Der Gebläsemotor 3 ist hier als Gleichstrommotor
mit einer Nennspannung von 38 V und einer Nennleistung von 20 W ausgeführt. Mit einem
Heizwiderstand 2 von ca. 40Ω ergibt sich eine Nenn-Heizleistung von ca. 1.200 W, bei
einem Heizwiderstand 2 von ca. 50Ω ergibt sich eine Nenn-Heizleistung von ca. 1.000
W. In der reinen Kaltstufe mit geöffnetem Schalter 5 ergibt sich lediglich eine Leistung
von 20 W, da der Heizwiderstand 2 nicht von Strom durchflossen wird.
1. Haartrockner, Heizlüfter od. dgl. zum Anschluß an eine Wechselspannungsquelle,
mit einem, ggf. mehrere Abschnitte ausweisenden Heizwiderstand und einem, vorzugsweise
als Gleichstrommotor ausgeführten Gebläsemotor, wobei Schalter zum Ein- und Ausschalten
des Gebläsemotors und des Heizwiderstands sowie, vorzugsweise, eine dem Gebläsemotor
zugeordnete Gleichrichterschaltung vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Gebläsemotor (3), ggf. mit der Gleichrichterschaltung (7), und eine Kondensatoranorndung
(8) in einer Reihenschaltung (9) angeordnet sind und die Reihenschaltung (9) dem Heizwiderstand
(2) parallel geschaltet ist.
2. Haartrockner, Heizlüfter od. dgl. nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kondensatoranordnung (8) zwei oder mehrere parallel geschaltete Kondensatoren
(10) aufweist.
3. Haartrockner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere, unterschiedliche
Kapazitäten aufweisende Kondensatoranordnungen vorgesehen und wahlweise einschaltbar
sind.
4. Haartrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kapazität der bzw. einer Kondensatoranordnung einstellbar ist.
5. Haartrockner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schalter (5) zum Ein- und Ausschalten des Heizwiderstands (2) und der Schalter (6)
zum Ein- und Ausschalten des Gebläsemotors (3) in einem Stufenschalter zusammengefaßt
sind und der Schalter (5) zum Ein- und Ausschalten des Heizwiderstands (2) nach dem
Schalter (6) zum Ein- und Ausschalten des Gebläsemotors (3) schließt und vor diesem
öffnet.