[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Ansauggeräuschdämpfer, insbesondere für Brennkraftmaschinen,
der im Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruches angegebenen Bauart.
[0002] Ein derartiger Ansauggeräuschdämpfer ist beispielsweise aus der DE-AS 1 027 464 bekannt.
Bei dieser bekannten Bauart strömt die von der Brennkraftmaschine angesaugte Luft
über einen einzigen Diffusor der Dämpfungskammer des Ansauggeräuschdämpfers zu. Einen
wesentlichen Einfluß auf die geometrischen Abmessungen des Ansauggeräuschdämpfers
und insbesondere des Diffusors ergeben sich aus dem Luftaufwand der Brennkraftmaschine
bei Vollastbetrieb. Ferner wird für einen derartigen Ansauggeräuschdämpfer auch angestrebt,
daß dieser mit dem übrigen Ansaugsystem der Brennkraftmaschine einen günstigen Drehmomentenverlauf
im unteren und mittleren Drehzahlbereich bewirkt. Aus dem Bestreben, einerseits den
Strömungswiderstand des Ansauggeräuschdämpfers für den Vollastbetrieb möglichst niedrig
zu halten und andererseits den Einfluß des Ansaugdämpfers auf die Dynamik im Ansaugsystem
der Brennkraftmaschine zur Erzielung eines günstigen Drehmomentenverlaufes möglichst
hoch anzusetzen, ist in der Gestaltung des Ansauggeräuschdämpfers ein Kompromiß einzugehen,
mit dem Nachteil, daß dieser eine relativ hohe Eigenfrequenz aufweist. Diese mit der
Drehzahl der Brennkraftmaschine über deren Ansaugtakte in funktioneller Beziehung
stehende Eigenfrequenz des Ansauggeräuschdämpfers liegt im allgemeinen in einem jenseits
der Drehmomentenspitze liegenden Drehzahlbereich der Brennkraftmaschine. Da eine akkustisch
wirksame Dämpfung erst jenseits der Eigenfrequenz einsetzt, fällt die akkustische
Wirkung des Ansauggeräuschdämpfers in einen Betriebsbereich der Brennkraftmaschine,
in dem diese einen deutlich über dem Ansauggeräusch liegenden Geräuschpegel aufweist.
Dies bedeutet andererseits, daß das Ansauggeräusch beim Betrieb der Brennkraftmaschine
in niedrigen Drehzahlen und insbesondere im Bereich der Drehmomentenspitze wahrnehmbar
ist. Da Fahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen, in diesem verbrauchsgünstigen
Drehzahlbereich bevorzugt betrieben werden, ist hiermit eine ausgeprägte akkustische
Belästigung durch das Ansauggeräusch gegeben.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Ansauggeräuschdämpfer der eingangs
beschriebenen Bauart so zu verbessern, daß ohne Leistungs- und Drehmoment-Einbuße
der Brennkraftmaschine die akkustische Wirkung des Ansauggeräuschdämpfers auch bei
niederen und mittleren Drehzahlen deutlich verbessert ist.
[0004] Die Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, daß mehere und unterschiedlich
große Diffusoren am Ansauggeräuschdämpfer angeordnet sind. Ein Ansauggeräuschdämpfer
mit mehreren und im Hinblick auf verschieden große Durchmesser unterschiedlich große
Diffusoren weist dementsprechend viele und unterschiedliche Eigenresonanzen auf, wobei
die kleinste Eigenresonanz durch den Diffusor mit den kleinsten Abmessungen bestimmt
wird. Mit der Erfindung kann in vorteilhafter Weise eine im niederen Drehzahlbereich
der Brennkraftmaschine liegende Eigenresonanzfrequenz des Ansauggeräuschdämpfers erzielt
werden, so daß mit der damit verbundenen, früher einsetzenden Dämpfung mit dem Ansauggeräuschdämpfer
das Ansauggeräusch in wünschenswerter Weise gedämpft werden kann, ohne daß dabei ein
Verlust an Drehmoment oder Leistung der Brennkraftmaschine hingenommen werden muß.
[0005] Zur Erzielung eines Ansauggeräuschdämpfers mit einer bei niedrigen Drehzahlen der
Brennkraftmaschine liegenden Eigenresonanzfrequenz genügt es bereits, den Ansauggeräuschdämpfer
mit zwei Diffusoren auszubilden, die bei etwa gleicher Lange verschieden große Strömungsquerschnitte
aufweisen. Damit kann zum einen der Bauaufwand für den Ansauggeräuschdämpfer kleingehalten
werden, und zum anderen eine niedrige Eigenfrequenz durch deutlich unterschiedliche
Strömungsquerschnitte der beiden Diffusoren in Bezug zueinander erzielt werden.
[0006] Die bei parallel betriebenen Diffusoren des Ansauggeräuschdämpfers erfindungsgemäß
erreichte Dämpfung des Ansauggeräusches kann weiter dadurch gesteigert werden, daß
mindestens ein Diffusor mit einem last- und drehzahlabhängig steuerbaren Absperrorgan
ausgerüstet ist. Vorzugsweise ist jeder Diffusor mit einem Absperrorgan ausgerüstet,
wobei einer der beiden Diffusoren einen relativ kleinen Strömungsquerschnitt zur Erzielung
eines günstigen Drehmomentverlaufes aufweist.
[0007] Die vorbeschriebene Ausgestaltung der Erfindung bietet neben einer vorteilhaft wirkungsvollen
Dämpfung des Ansauggeräusches den weiteren Vorteil einer drehmomentsteigernden Wirkung
an der Brennkraftmaschine. Mit der Erfindung bietet sich somit der zusätzliche Vorteil,
einen der beiden Diffusoren für einen optimalen Drehmomentverlauf im unteren und mittleren
Drehzahlbereich der Maschine auszubilden, wobei der andere Diffusor auf Leistung ausgelegt
werden kann, ohne Hinnahme akkustischer Nachteile im gesamten Betriebsbereich der
Brennkraftmaschine.
[0008] Zur Erzielung eines raschen Wechsels von einem Diffusor auf den anderen entsprechend
einem Lastwechsel der Brennkraftmaschine ist mindestens ein Absperrorgan mit einem
Stellmotor ausgerüstet, der über eine vorzugsweise elektronische Steuereinrichtung
ansteuerbar ist. Bei Verwendung eines Stellmotores ist es denkbar, beide Klappen mechanisch
miteinander in Antriebsverbindung zu bringen. Für eine feinfühlig arbeitende Betätigung
der Klappen kann jede der Klappen mit einem Stellmotor ausgerüstet sein. Als Stellgrößen
können ein Luftmengen- oder Luftmassen-Signal, ein vom Saugrohrunterdruck abgeleitetes
Signal oder der Saugrohrunterdruck direkt sowie ein Signal der Drehzahl der Brennkraftmaschine
dienen.
[0009] Die Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Ansauggeräuschdämpfers mit parallelgeschalteten
Diffusoren,
Fig. 2,3 jeweils einen Ansauggeräuschdämpfer mit abschaltbaren Diffusoren und einer
der jeweiligen Gemischbildungseinrichtung entsprechenden Steuereinrichtung für die
Absperrorgane der Diffusoren.
[0010] Ein schematisch und teilweise geschnitten dargestellter Ansauggeräuschdämpfer 1 umfaßt
ein Gehäuse 2, das eine Dämpfungskammer 3 begrenzt. In der Dämpfungskammer 3 ist ein
Luftfiltereinsatz 4 angeordnet. Stromab des Luftfiltereinsatzes 4 steht der Ansauggeräuschdämpfer
1 über eine Öffnung 5 im Gehäuse 2 mit dem übrigen, nicht dargestellten Ansaugsystem
einer Brennkraftmaschine in luftführender Verbindung.
[0011] Stromauf des Luftfiltereinsatzes 4 wird die Ansaugluft aus der freien Umgebung über
unterschiedlich große Diffusoren 6 und 7 der Dämpfungskammer 3 zugeführt. Die Diffusoren
6 und 7 sind etwa von gleicher Länge und weisen, relativ zueinander, verschieden große
Strömungsquerschnitte auf. Als Strömungsquerschnitt der Diffusoren 6 und 7 wird ein
mittlerer Ansaugquerschnitt A
M verstanden. Die mittleren Strömungsquerschnitte A
M6 und
AM7 werden aus den einströmseitigen Querschnitten A
61 und A
71 sowie aus den kammerseitigen Querschnitten A
62 und A
72 bestimmt nach der Formel A
M=

.
[0012] Allgemein sind bei einem Ansauggeräuschdämpfer mit einem Diffusor dessen Länge und
dessen mittlerer Strömungsquerschnitt sowie das Volumen der Dämpfungskammer des Ansauggeräuschdämpfers
für die Eigenresonanzfrequenz f
0 wesentlich bestimmend. Bei Konstanthaltung zweier der vorgenannten Größen und einer
Aufteilung der dritten Größe nach unterschiedlichen Werten können mit der Anzahl der
Aufteilungen nach unterschiedlichen Werten ebensoviele Eigenresonanzfrequenzen f
0 für einen Ansauggeräuschdämpfer erzielt werden. Der Ansauggeräuschdämpfer 1 mit den
Diffusoren 6 und 7 von unterschiedlichen, mittleren Strömungsquerschnitten A
M6 und A
M7 weist demnach zwei Eigenresonanzfrequenzen f
06 und f
07 auf. Die Größen der unterschiedlichen Strömungsquerschnitte A
M6 und A
M7 sind so gewählt, daß die Eigenresonanzfrequenz f
06 des Diffusors 6 in einem niedrigen Drehzahlbereich der Brennkraftmaschine liegt.
Damit wird mit dem Ansauggeräuschdämpfer 1 eine Dämpfung des Ansauggeräusches in einem
wegen des relativ hohen Drehmomentverlaufes beim Betrieb der Brennkraftmaschine bzw.
des Fahrzeuges häufig benutzten Drehzahlbereich erzielt. Mit der gleichzeitigen bzw,
parallelen Benutzung beider Diffusoren 6 und 7 über den gesamten Betriebsbereich der
Brennkraftmaschine wird gegenüber einem Ansaugdämpfer mit nur einem Diffusor damit
eine früher einsetzende Dämpfung des Ansauggeräusches erreicht.
[0013] Die Dämpfung des Ansauggeräusches kann weiter zusätzlich nach niederen Drehzahlen
der Brennkraftmaschine dadurch verschoben werden, daß jeder Diffusor 8,9 eines Ansauggeräuschdämpfers
10 jeweils mit einem Absperrorgan 11 bzw. 12 ausgerüstet ist, wobei die Absperrorgane
11 und 12 last- und drehzahlabhängig gesteuert werden. Jedes der Absperrorgane 11,12
ist mit einem durch gestrichelte Linien versinnbildlichten Stellmotor 13,14 ausgerüstet,
der über eine vorzugsweise elektronische Steuereinrichtung 15 ansteuerbar ist.
[0014] Mit den steuerbaren Klappen 11 und 12 ist es möglich, die Ansaugluft für die Brennkraftmaschine
über den einen oder den anderen der unterschiedlich großen Diffusoren 8 und 9 der
Brennkraftmaschine zuzuführen. Beim Betrieb der Brennkraftmaschine im unteren Drehzahlbereich
ist die Klappe 11 des Diffusors 8 geöffnet, der relativ zum Diffusor 9 einen kleineren
Strömungsquerschnitt aufweist. Der Diffusor 8 ist für diesen Drehzahlbereich in seinen
geometrischen Abmessungen so abgestimmt, daß in diesem Drehzahlbereich bei Vollast
ein günstiger Drehmomentverlauf erzielt wird. Bei Betrieb der Brennkraftmaschine im
oberen Drehzahlbereich wird die Klappe 12 des einen größeren Strömungsquerschnitt
aufweisenden Diffusors 9 geöffnet, während die Klappe 11 des Diffusors geschlossen
wird und somit dieser Diffusor abgeschaltet ist. Durch den getrennten Betrieb der
Diffusoren 8 und 9 kann jeder der Diffusoren 8,9 entsprechend seinem Einsatzbereich
in seinen geometrischen Abmessungen bezüglich des Drehmomentes bzw. bezüglich der
Leistung optimal ausgebildet werden. Durch die unterschiedlichen geometrischen Abmessungen
ergeben sich ferner zwei unterschiedliche Eigenresonanzfrequenzen f
08 und f
091 wobei f
08 sehr klein ist. Damit wird bei dem Ansauggeräuschdämpfer 10 schon ab kleinen Drehzahlen
eine hohe Dämpfungswirkung erreicht, und damit der Pegel des Ansauggeräusches niedrig
gehalten.
[0015] In Fig. 2 ist weiter mit 16 ein Teil einer Ansauganlage der nicht gezeigten Brennkraftmaschine
bezeichnet. Mit dem Teil der Ansauganlage 16 in Wirkverbindung steht ein Gerät 17
einer Gemischbildungsanlage. Bei einer Brennkraftmaschine mit elektronischer Einspritzung
ist das Gerät 17 ein Luftmengenmesser, der über eine Leitung 18 ein Signal an die
elektronische Steuereinrichtung 15 liefert. Dieses Luftmengensignal auf der Leitung
18 wird mit einem Drehzahl-Signal der Brennkraftmaschine auf einer Leitung 19 in der
Steuereinrichtung 15 verarbeitet zu einem Ausgangssignal an einen Verstärker 20, zur
Ansteuerung des einen oder anderen Stellmotors 13,14.
[0016] Erfolgt bei einer Brennkraftmaschine die Gemischbildung über einen Vergaser, so kann
das Gerät 17 ein Sensor sein, der ein dem jeweiligen Saugrohrunterdruck entsprechendes
Signal über die Leitung 18 an die Steuereinrichtung 15 abgibt, wobei die weitere Signalverarbeitung
analog zur vorbeschriebenen Steuerung abläuft.
[0017] Fig. 3 zeigt einen Ansauggeräuschdämpfer 10 mit pneumatischen Stellmotoren 21 und
22 für die Absperrorgane 11 und 12. Die Stellmotore 21 und 22 werden über den Saugrohrunterdruck
stromab des als Vergaser ausgebildeten Gerätes 17 in dem Teil 16 der nicht weiter
gezeigten Ansauganlage der Brennkraftmaschine betätigt. Zwischen einer ansaugseitigen
Unterdruckleitung 23 und Steuerleitungen 24 und 25 zu den Stellmotoren 21 und 22 ist
ein steuerbares Ventil 26 angeordnet. Das Ventil 26 wird von einer elektronischen
Steuereinrichtung 27 angesteuert, die mit Signalen über die Drosselklappenstellung
und die Drehzahl der Brennkraftmaschine versorgt wird.
1. Ansauggeräuschdämpfer, insbesondere für Brennkraftmaschinen,
- mit einem eine Dämpfungskammer (3) begrenzenden Gehäuse (2) und
- einem die Ansaugluft aus der freien Umgebung der Dämpfungskammer zuführenden Diffusor,
dadurch gekennzeichnet,
- daß mehrere und unterschiedlich große Diffusoren (6,7;8,9) angeordnet sind.
2. Ansauggeräuschdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Diffusoren
(6,9;8,9) von etwa gleicher Länge und verschieden großen Strömungsquerschnitten (AM6, AM7) angeordnet sind.
3. Ansauggeräuschdämpfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Diffusor (8,9) mit einem last- und drehzahlabhängig steuerbaren Absperrorgan (11,12)
ausgerüstet ist.
4. Ansauggeräuschdämpfer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
- daß jeder Diffusor (8,9) mit einem Absperrorgan (11,12) ausgerüstet ist, wobei
- einer der beiden Diffusoren (8) einen relativ kleinen Strömungsquerschnitt für einen
günstigen Drehmomentverlauf der Brennkraftmaschine aufweist.
5. Ansauggeräuschdämpfer nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
- daß mindestens ein Absperrorgan (11,12) mit einem Stellmotor (13,14;21,22) in Antriebsverbindung
steht,
- der über eine elektronische und/oder pneumatische Steuereinrichtung (15;26,27) ansteuerbar
ist.