(19)
(11) EP 0 242 841 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.10.1987  Patentblatt  1987/44

(21) Anmeldenummer: 87105816.0

(22) Anmeldetag:  21.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B26D 7/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 24.04.1986 DE 3613835

(71) Anmelder: Mohr, Wolfgang
D-65719 Hofheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Mohr, Wolfgang
    D-65719 Hofheim (DE)

(74) Vertreter: Knoblauch, Ulrich, Dr.-Ing., Patentanwälte Dr. Knoblauch 
Kühhornshofweg 10
D-60320 Frankfurt
D-60320 Frankfurt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Einstellen der Presskraft des Pressbalkens einer Planschneidemaschine


    (57) Ein Verfahren zum Einstellen der Preßkraft des Preßbalkens einer Planschneidemaschine (1) sieht vor, daß die Breite des jeweils zugeführten Schneidgut-Stapels gemessen und die Preßkraft (P), ausgehend von einem vorgewählten Basiswert, automatisch gleichsinnig mit der Breite geändert wird. Zu diesem Zweck weist eine entsprechende Vorrichtung am Schneidtisch (10) eine Stapelbreiten-Meßvorrichtung (13) auf. Ein vom Meßergebnis beeinflußter Steuer- oder Regelkreis (15) ändert die Preßkraft (P) breitenabhängig. Dies führt zu sehr genauen Schneidergebnissen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Einstellen der Preßkraft des Preßbalkens einer Planschneidemaschine, auf der Schneidgut-Stapel mit unterschiedlichen Formaten geschnitten werden, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens an einer Planschneidemaschine mit Schneidtisch und Preßbalken, dessen Preßkraft änderbar ist.

    [0002] Bei Planschneidemaschinen hängt das Schneidergebnis unter anderem von der Preßkraft ab, die der Preßbalken während des Schneidvorganges auf das Schneidgut ausübt. Eine zu hohe Preßkraft führt zu einer Beschädigung des Materials an der Stapeloberfläche. Bei zu geringer Preßkraft kann sich das Schneidgut durch die beim Schnitt vom Messer ausgeübten Kräfte verschieben. Die Preßkraft ist abhängig von der Materialbeschaffenheit; weicheres Schneidgut erfordert meist eine höhere Preßkraft als härteres Schneidgut. Außerdem muß das Format des Stapels berücksichtigt werden; größere Schnittbreiten erfordern eine höhere Preßkraft als kleinere Schnittbreiten.

    [0003] Aus diesem Grund besitzen herkömmliche Planschneidmaschinen eine Einstellvorrichtung, mit der die Bedienungsperson die jeweilige Preßkraft einstellen kann. Hierbei werden aber häufig keine zufriedenstellenden Schneidergebnisse erzielt, sei es, weil die Erfahrung der Bedienungsperson unzureichend ist, sei es, weil nicht immer eine Preßkraft-Umstellung erfolgt, wenn dies erforderlich wäre. Insbesondere beim Zerteilen eines großformatigen Stapels in immer kleinere Stapel, zum Beispiel für Etiketten, müßte in relativ kurzen Abständen die Preßkraft neu eingestellt werden. Dies ist mühsam und zeitaufwendig.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art anzugeben, mit dessen Hilfe die Schneidergebnisse verbessert werden können.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Breite des jeweils zugeführten Stapels gemessen und die Preßkraft, ausgehend von einem vorgewählten Basiswert, automatisch gleichsinnig mit der Breite geändert wird.

    [0006] Bei diesem Vorgehen braucht die Bedienungsperson nur noch einen materialspezifischen Basiswert zu wählen, während die breitenabhängige Änderung der Preßkraft automatisch erfolgt. Der Basiswert läßt sich mit hoher Genauigkeit ermitteln, beispielsweise durch eine Probepressung oder aufgrund gespeicherter Erfahrungswerte j von früheren Arbeiten mit dem gleichen Schneidgut. Die Breite wird jeweils in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang mit der Betätigung des Preßbalkens gemessen. Fehler aufgrund einer unzureichenden Abschätzung durch die Bedienungsperson oder einer versehentlich versäumten Neueinstellung der Preßkraft treten nicht auf. Beim Zerteilen eines großformatigen Stapels in kleinere Formate sind auch keine Unterbrechungen zur Neueinstellung der Preßkraft erforderlich, weil die Preßkraftänderung automatisch erfolgt. Dies ergibt eine erhebliche Zeitersparnis. Da die Preßkraft sehr genau den tatsächlichen Erfordernissen angepaßt ist, ergibt sich eine hohe gleichbleibende Schnittgenauigkeit über die gesamte Breite des Schneidguts. Dies wiederum führt zu einer hohen Messerstandzeit und zu einer längeren Lebensdauer der Schneidmaschine, also zu einer Kostenersparnis.

    [0007] Besonders günstig ist es, wenn die Preßkraft breitenab- j hängig so geändert wird, daß die Flächenpressung unter dem Preßbalken annähernd konstant bleibt. Dies bedeutet, daß die Preßkraft - gegebenenfalls unter Beibehaltung einer kleinen Grundpressung - linear mit der Breite abnimmt. In den meisten Fällen führt diese einfache Abhängigkeit zu optimalen Ergebnissen.

    [0008] Insbesondere kann der Basiswert für ein bestimmtes Schneidgut mit maximaler Breite vorgewählt und zur Ermittlung der Preßkraft der Basiswert annähernd im Verhältnis der gemessenen Breite zur maximalen Breite reduziert werden. Da der Basiswert der größten Preßkraft entspricht, wirken sich eventuelle Ungenauigkeiten bei j der Wahl des Basiswerts bei kleineren Breiten nur mit einem Bruchteil ihrer Größe aus.

    [0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist dafür gesorgt, daß für eine Anzahl von wählbaren Basiswerten je eine Kennlinie, die für verschiedene Breiten unterschiedliche, je einer Preßkraft zugeordnete Kennwerte aufweist, gespeichert, in Abhängigkeit von der gemessenen Breite ein Kennwert einer gewählten Kennlinie abgerufen und hieraus die Preßkraft abgeleitet wird. Durch die Verwendung der Kennlinien kann man unmittelbar nach der Breitenmessung Preßkraft-Kennwerte abrufen. Es sind daher keine Rechenoperationen erforderlich. Außerdem können diese Kennwerte maschinenspezifisch, also unter Berücksichtigung aller Übertragungsfunktionen im Steuer- oder Regelkreis gewählt werden.

    [0010] Letzteres läßt sich auf einfache Weise dadurch erzielen, daß mindestens zwei Kennwerte jeder Kennlinie in einem Lernmodus dadurch bestimmt werden, daß ein den Kennwer- ten entsprechender Hilfswert willkürlich geändert wird, bis die gewünschte Preßkraft erreicht ist, und der so erzielte Hilfswert als Kennwert eingespeichert wird-.

    [0011] Die gewünschte Preßkraft ist beispielsweise an einer Anzeige ablesbar. Der so eingespeicherte Kennwert berücksichtigt die speziellen Eigenschaften der Maschine und ihrer Preßkraft-Einstellung.

    [0012] Aus den im Lernmodus bestimmten Kennwerten können die übrigen gespeicherten Kennwerte berechnet werden. Dies gilt insbesondere, wenn die Kennnlinie eine Gerade ist.

    [0013] Vorzugsweise wird die Preßkraft in Abhängigkeit von einer sich breitenabhängig ändernden Führungsgröße geregelt. Durch die Istwert-Rückführung bei der Regelung ergeben sich besonders genaue Preßkraft-Einstellungen.

    [0014] Zweckmäßigerweise dienen als Führungsgröße die Kennwerte der Kennlinie. Es ist günstig, daß die Breite des Stapels in der Nähe der Schnittlinie gemessen wird. Damit ist sichergestellt, daß diejenige Breite, die anschließend geschnitten werden soll, als Meßwert bei der Preßkraft-Einstellung berücksichtigt wird.

    [0015] Zur Ermittlung des Basiswertes für ein bestimmtes Schneidgut kann beispielsweise so vorgegangen werden, daß ein Stapel mit vorgegebener Breite mit einer definierten Preßkraft gepreßt, der Zusammendrückweg gemessen und aus diesem der mit ihm zunehmende Basiswert abgeleitet wird. Eine solche Probepressung kann immer dann durchgeführt werden, wenn noch keine Erfahrungswerte für ein bestimmtes Schneidgut vorliegen.

    [0016] Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung an einer Planschneidemaschine mit Schneidtisch und Preßbalken, dessen Preßkraft änderbar ist, hat das Kennzeichen, daß am Schneidtisch eine Stapelbreiten-Meßvorrichtung angeordnet ist und daß ein vom Meßergebnis beeinflußter Steuer- oder Regelkreis vorgesehen ist, der die Preßkraft breitenabhängig ändert. Die Anordnung der Meßvorrichtung am Schneidtisch gewährleistet, daß das jeweils aktuelle Breitenmaß in die Preßkraft-Einstellung eingeht. Der Steuer- oder Regelkreis vermag die so vermittelte Preßkraft rasch einzustellen.

    [0017] Insbesondere sollte sich die Meßvorrichtung im Schneidtisch unterhalb des Preßbalkens befinden. Dies ergibt die genaue Zuordnung der Preßkraft zu der vom Preßbalken belasteten Stapelbreite.

    [0018] Günstig ist es, daß die Meßvorrichtung im Schneidtisch eine Reihe über dessen Breite verteilt angeordnete Sensoren aufweist, die jeweils bei Überdeckung durch einen Stapel ansprechen, und daß der Steuer- oder Regelkreis die Preßkraft in Abhängigkeit von der Zahl der ansprechenden Sensoren ändert. Bei dieser Anordnung ist es gleichgültig, ob sich der zu schneidende Stapel links, rechts oder in der Mitte des Schneidtisches befindet.

    [0019] Da jeder Sensor ein bestimmtes Breitenstück kennzeichnet, ! kann die Zahl der ansprechenden Sensoren für die Breitenmessung genutzt werden.

    [0020] Für die Sensoren kommen die verschiedensten Konstruktio- ; nen in Betracht, insbesondere Tastkontakte, Näherungsinitiatoren, Reflexlichttaster o.dgl.

    [0021] Die Vorrichtung umfaßt zweckmäßigerweise auch einen Kennlinien-Speicher, aus dem Kennwerte zur Führung des Steuer- oder Regelkreises breitenabhängig abrufbar sind. Dies ergibt einen sehr einfachen Aufbau des Steuer-oder Regelkreises.

    [0022] Bei einer bevorzugten Konstruktion ist dafür gesorgt, daß der Preßbalken durch eine hydraulische Kolben-Zylinder-Anordnung belastet und der zugeführte Druck mittels eines Regelventils einstellbar ist, das in Abhängigkeit von einem abgerufenen Kennwert betätigbar ist. Insbesondere gibt es ein Steuergerät, das eingangsseitig mit einer Basiswert-Einstellvorrichtung, der Stapelbreiten-Meßvorrichtung, dem Kennlinien-Speicher und einer Istwert-Rückführung sowie ausgangsseitig mit dem Stelleingang des Regelventils verbunden ist.

    [0023] Hierbei kann an das Steuergerät auch ein Programmgeber angeschlossen sein, in dem Basis- und gegegebenenfalls Breitenwerte gespeichert sind. In diesem Programmgeber können Werte eines früheren Auftrags abgespeichert werden, so daß sie bei Durchführung eines neuen Auftrags gleicher Art auf Knopfdruck abgerufen werden können.

    [0024] Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung dargestellter, bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten Vorrichtung gemäß der Erfindung,

    Fig. 2 einen Schnitt durch den Preßbereich bei einem Stapel maximaler Breite,

    Fig. 3 einen Schnitt durch den Preßbereich bei einem Stapel geringerer Breite,

    Fig. 4 ein Kennlinienfeld und

    Fig. 5 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform.



    [0025] In Fig. 1 ist schematisch eine Planschneidemaschine 1 veranschaulicht, deren Preßbalken 2 in Ständerführungen 3 auf und ab bewegbar ist. Dem Antrieb dient eine richtungsumsteuerbare Kolben-Zylinder-Anordnung 4, deren Arbeitsdruckraum 5 über eine Leitung 6 mit Druckflüssigkeit versorgt werden kann. Die Druckflüssigkeit wird von einer Pumpe 7 aus einem Behälter 8 gefördert. Der hydraulische Druck wird mit einem beispielsweise als Proportionalventil ausgebildeten Regelventil 9 eingestellt. Unterhalb des Preßbalkens 2 befindet sich ein Schneidtisch 10, in welchem in einer Reihe unterhalb des Preßbalkens 2 schematisch angedeutete Sensoren 11 untergebracht sind. Die Zahl richtet sich nach der Breite des Schneidtisches und nach der gewünschten Genauigkeit der Breitenmessung.

    [0026] Die Sensoren sind handelsübliche mechanische Kontakte (Tastkontakte), Näherungsinitiatoren, Lichtschranken ; oder Reflexlichttaster, Luftdüsen mit Staudruckmesser o.dgl. Wie die Fig. 2 und 3 zeigen, werden auf der Planschneidemaschine 1 Schneidgutstapel unterschiedlicher Breite geschnitten. Fig. 2 zeigt einen breiten Stapel 12, Fig. 3 einen Stapel 12a geringerer Breite. Infolgedessen sind in Fig. 2 alle 8 Sensoren abgedeckt, in Fig. 3 dagegen nur 3 Sensoren. Die Zahl N der abgedeckten Sensoren ist daher ein Maß für die Breite der Stapel. ' Die Sensoren 11 bilden somit eine Stapelbreiten-Meßvorrichtung 13. Über die Signalleitung wird ein Breitensignal abgegeben, das gleich der Anzahl N der erregten Sensoren 11 ist.

    [0027] Um bei der maximalen Breite der Fig. 2 die richtige Zusammendrückung des Stapels 12 zu erhalten, ist eine Preßkraft P1 erforderlich. Wenn das gleiche Schneidgut in ein kleineres Format geschnitten ist und nunmehr beispielsweise die Breite der Fig. 3 hat, ist eine kleinere Preßkraft notwendig, um die gleiche Flächenpressung wie bei Fig. 2 zu erhalten. Die Preßkraft P2 ist etwa gleich 3/8 x P1.

    [0028] Fig. 4 zeigt eine Kennlinienschar, in der die Preßkraft P über der Anzahl N der erregten Sensoren 11 veranschaulicht ist. Auf der linken Ordinate sind Basiswerte B angegeben, die bei einer bestimmten Schneidmaschine optimal sind, wenn ein bestimmtes Schneidgut als Stapel maximaler Breite (vgl. Fig. 2) vorhanden ist. Die Kennlinien verlaufen geradlinig bis zu einer Kleinst-Preßkraft C, wenn lediglich ein Sensor 11 abgedeckt ist. Aus ihnen ist ablesbar, welche Preßkräfte notwendig sind, wenn für ein vorgegebenes Schneidgut (mit einem bestimmten Basiswert B und gegebenenfalls einem zugehörigen Kleinstwert C) irgendein Zwischenwert der Breite gemessen worden ist. Diese Zwischenwerte der Preßkraft werden automatisch eingestellt, wenn zuvor eine der Kennlinien 14 aufgrund des materialzugehörigen Basiswertes B ausgewählt worden ist.

    [0029] Zu diesem Zweck ist ein Regelkreis 15 vorgesehen, der ein Steuergerät 16 besitzt. Dessen erster Eingang 17 ist mit einer Basiswert-Einstellvorrichtung 18 verbunden. Diese besitzt einen Wahlschalter 19, mit dem eine Kennlinie 14 ausgewählt werden kann, deren Basiswert B dem gerade zu behandelnden Schneidgut entspricht. Ein zweiter Schalter 20 dient dazu, die breitenabhängige Beeinflussung zu- oder abzuschalten. Ein zweiter Anschluß 21 ist mit einem nicht-flüchtigen Kennlinien-Speicher 22 verbunden, in dem Kennlinien, ähnlich den Kennlinien 14 in Fig. 4, gespeichert sind. Hierbei genügt es, für jede Kennlinie einzelne Kennwerte, entsprechend den Punkten X in Fig. 4, zu speichern, die jeweils einer bestimmten Breite, dargestellt durch die Anzahl der ansprechenden Sensoren, zugeordnet sind. Ein weiterer Eingang 23 empfängt die Breitensignale aus der Leitung 14. Ein Eingang 24 nimmt über einen Wandler 25 Signale auf, welche dem Istwert des Drucks in der Leitung 6 und damit der Preßkraft P entsprechen. Ein Ausgang 26 ist mit dem Regelventil 9 verbunden.

    [0030] Ferner kann ein Programmgeber 27 vorhanden sein, der an die Stelle der Basiswert-Einstellvorrichtung 18 tritt, wenn bei einer früheren Verarbeitung das gleiche Schneidgut behandelt und die damals eingestellten Werte im Programmgeber gespeichert worden sind.

    [0031] Im Betrieb wird mit Hilfe der Basiswert-Einstellvorrichtung 18 zunächst ein dem zu schneidenden Material zugehöriger Basiswert eingegeben. Dies bedeutet, daß im Kennlinienspeicher 22 eine bestimmte Kennlinie, die einer der Kennlinien 14 entspricht, ausgewählt worden ist. Aus dieser Kennlinie werden in Abhängigkeit von der Zahl N der ansprechenden Sensoren 11 bestimmte Kennwerte X abgerufen. Aufgrund dieser Kennwerte stellt das Regelventil 9 einen bestimmten Druck in der Leitung 6 und damit eine bestimmte Preßkraft P ein. Durch Rück- führung des Istwerts des Drucks am Eingang 24 ergibt sich eine Regelung, bei der sich der erforderliche Preßdruck P genau einstellt. Ändert sich die Stapelbreite, weil das ursprüngliche große Format geteilt worden ist, paßt sich die Preßkraft automatisch der geringeren Breite an, so daß die Flächenpressung annähernd konstant bleibt.

    [0032] Wird ein anderes Schneidgut vorgelegt, kann ein ihm zugehöriger Basiswert mit Hilfe des Schalters 19 und damit eine andere Kennlinie im Speicher 22 gewählt werden. Die Arbeitsweise längs dieser Kennlinie ist der soeben beschriebenen Arbeitsweise gleich.

    [0033] An den Eingang 24 ist über einen Wandler 28 eine Anzeigevorrichtung 29 angeschlossen, an der man den Druck in der Leitung 6 bzw. die Preßkraft P ablesen kann.

    [0034] In einem Lernmodus kann man die Preßkraft auch mit einem Hilfswertgeber 30 ändern. Man kann damit den Hilfswert so weit ändern, bis die Anzeigevorrichtung 29 eine gewünschte Preßkraft bwz. einen gewünschten hydraulischen Druck anzeigt. Wenn man dann diesen Hilfswert in den Kennlinien-Speicher 22 überträgt, ist man sicher, daß ein Kennwert eingespeichert wurde, der bei der betreffenden Schneidmaschine genau einer definierten Preßkraft entspricht. Auf diese Weise kann man für alle Kennlinien, die in den Speicher 22 eingetragen werden sollen, die Größtwerte (entsprechend den Basiswerten B) und die Kleinstwerte C ermitteln und einspeichern, während die dazwischenliegenden Kennwerte 23 durch einen im Steuergerät 16 enthaltenen Rechner berechnet werden können. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß für Schneidemaschinen der verschiedensten Größe und Art der gleiche Aufbau des Regelkreises 15 verwendet werden kann. Vor der ersten Inbetriebnahme braucht lediglich die Kennlinienschar eingespeichert zu werden, deren genauer Verlauf sich mit Hilfe des Hilfswertgebers 30 festlegen läßt. Auf diese Weise sind alle im Regelkreis 15 vorhandenen Übertragungsfunktionen einer individuellen Maschine berücksichtigt. Man erhält außerordentlich genau angepaßte Preßkräfte.

    [0035] Daß die Kennlinienschar im Speicher 22 den Kennlinien 14 der Fig. 4 nur entspricht, ist verständlich, weil im Speicher 22 lediglich elektrische Daten festgehalten sind, die im Regelkreis erst in die Preßkraft umgesetzt werden müssen.

    [0036] Die Einstellung des Basiswertes mit Hilfe des Schalters 19 erfolgt aufgrund der Erfahrung, die man bei früheren Schneidvorgängen gesammelt hat oder mit Hilfe einer Probepressung, in der festgestellt wird, wie weit sich beim Aufbringen einer definierten Preßkraft der Stapel 12 zusammendrücken läßt. In Fig. 2 ist beispielsweise veranschaulicht, daß von der ersten Berührung des Stapels 12, die beispielsweise mit Hilfe eines Tasters festgestellt werden kann, bis zum Stillstand des Preßbalkens 2 ein Weg a zurückgelegt worden ist. GroBe Wege erfordern eine höhere Preßkraft, um den Stapel sicher zu halten, kleinere Wege eine geringere Preßkraft.

    [0037] i Die Ausführungsform der Fig. 5 unterscheidet sich von derjenigen der Fig. 1 lediglich in einer anderen Kraftbeaufschlagung des Preßbalkens 2. Das Regelventil 9 wirkt auf eine einseitig belastbare Kolben-Zylinder-Anordnung 105, die über mechanische Übertragungsglieder 31, mit dem Preßbalken 2 verbunden ist. Diese Teile werden durch eine Rückholfeder 32 unter gleichzeitigem Druckablaß in die Ruhelage zurückgebracht. In den Übertragungsgliedern ist ein Kraftaufnehmer 33, beispielsweise ein Dehnungsmeßstreifen vorgesehen, von dem über die Leitung 34 ein Istwert-Signal der Preßkraft zum Steuergerät 16 geleitet wird. Die übrige Funktion entspricht derjenigen der Fig. 1.

    [0038] Der Lernmodus kann selbstätig durchgeführt werden, indem jeweils automatisch eine bestimmte Preßkraft vom Hilfskraftgeber 30 angesteuert und, wenn der gewünschte Wert erreicht ist, automatisch der Hilfswert als Kennwert in den Speicher 22 übertragen wird. Die Weiterschaltung zum nächsten Abgleich erfolgt dann ebenfalls automatisch. Ein solcher Lernmodus nimmt nur wenige Minuten in Anspruch.

    [0039] Die Eingabe des Basiswertes in der Einstellvorrichtung 18 erfolgt in codierter Form. Statt der veranschaulichten Breiten-Meßvorrichtung 13 könnten auch andere bekannte Meßvorrichtungen verwendet werden, beispielsweise mechanische oder optische Vorrichtungen, die den Abstand zwischen den Stapelseiten messen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Einstellen der Preßkraft des Preßbalkens einer Planschneidemaschine, auf der Schneidgut- Stapel mit unterschiedlichen Formaten geschnitten werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des jeweils zugeführten Stapels (12) gemessen und die Preßkraft (P), ausgehend von einem vorgewählten Basiswert (B), automatisch gleichsinnig mit der Breite geändert wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßkraft breitenabhängig so geändert wird, daß die Flächenpressung unter dem Preßbalken annähernd konstant bleibt.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Basiswert (8) für ein bestimmtes Schneidgut mit maximaler Breite vorgewählt und zur Ermittlung der Preßkraft (P) der Basiswert annähernd im Verhältnis der gemessenen Breite zur maxiamlen Breite reduziert wird.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für eine Anzahl von wählbaren Basiswerten (B) je eine Kennlinie, die für verschiedene Breiten unterschiedliche, je einer Preßkraft (P) zugeordnete Kennwerte aufweist, gespeichert, in Abhängigkeit von der gemessenen Breite ein Kennwert einer gewählten Kennlinie abgerufen und hieraus die Preßkraft (P) abgeleitet wird.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Kennwerte jeder Kennlinie in einem Lernmodus dadurch bestimmt werden, daß ein den Kennwerten entsprechender Hilfswert willkürlich geändert wird, bis die gewünschte Preßkraft erreicht ist, und der so erzielte Hilfswert als Kennwert eingespeichert wird. i
     
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß aus den im Lernmodus bestimmten Kennwerten die übrigen gespeicherten Kennwerte berechnet werden.
     
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßkraft (P) in Abhängigkeit von einer sich breitenabhängig ändernden Führungsgröße geregelt wird.
     
    8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Führungsgröße die Kennwerte der Kennlinie dienen.
     
    9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite des Stapels in der Nähe der Schnittlinie gemessen wird.
     
    10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittlung des Basiswertes (B) für ein bestimmtes Schneidgut ein Stapel (12) mit vorgegebener Breite mit einer definierten Preßkraft (P1) gepreßt, der Zusammendrückweg (a) gemessen und aus diesem der mit ihm zunehmende Basiswert abgeleitet wird.
     
    11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10 an einer Planschneidemaschine mit Schneidtisch und Preßbalken, dessen Preßkraft änderbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß am Schneidtisch (10) eine Stapelbreiten-Meßvorrichtung (13) angeordnet ist und daß ein vom Meßergebnis beeinflußter Steuer- oder Regelkreis (15) vorgesehen ist, der die Preßkraft (P) breitenabhängig ändert.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Meßvorrichtung (13) im Schneidtisch (10) unterhalb des Preßbalkens (2) befindet.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung (13) im Schneidtisch (10) eine Reihe über dessen Breite verteilt angeordnete Sensoren (11) aufweist, die jeweils bei Überdeckung durch einen Stapel (12) ansprechen und daß der Steuer- oder Regelkreis (15) die Preßkraft (P) in Abhängigkeit von der Zahl der ansprechenden Sensoren (11) ändert.
     
    14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, gekennzeichnet durch einen Kennlinien-Speicher (22), aus dem Kennwerte (23) zur Führung des Steuer- oder Regelkreises (15) breitenabhängig abrufbar sind.
     
    15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßbalken (2) durch eine hydraulische Kolben-Zylinder-Anordnung (5; 15) belastet und der zugeführte Druck mittels eines Regelventils (9) einstellbar ist, das in Abhängigkeit von einem abgerufenen Kennwert betätigbar ist.
     
    16. Vorrichtung nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch ein Steuergerät (16), das eingangsseitig mit einer Basiswert-Einstellvorrichtung (18), der Stapelbreiten-Meßvorrichtung (13), dem Kennlinien-Speicher (22) und einer Istwert-Rückführung sowie ausgangsseitig mit dem Stelleingang des Regelventils (9) verbunden ist.
     
    17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß an das Steuergerät (16) auch ein Programmgeber (27) angeschlossen ist, in dem Basis- und gegebenenfalls Breitenwerte gespeichert sind.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht