[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Einstellen der Preßkraft des Preßbalkens
einer Planschneidemaschine, auf der Schneidgut-Stapel mit unterschiedlichen Formaten
geschnitten werden, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
an einer Planschneidemaschine mit Schneidtisch und Preßbalken, dessen Preßkraft änderbar
ist.
[0002] Bei Planschneidemaschinen hängt das Schneidergebnis unter anderem von der Preßkraft
ab, die der Preßbalken während des Schneidvorganges auf das Schneidgut ausübt. Eine
zu hohe Preßkraft führt zu einer Beschädigung des Materials an der Stapeloberfläche.
Bei zu geringer Preßkraft kann sich das Schneidgut durch die beim Schnitt vom Messer
ausgeübten Kräfte verschieben. Die Preßkraft ist abhängig von der Materialbeschaffenheit;
weicheres Schneidgut erfordert meist eine höhere Preßkraft als härteres Schneidgut.
Außerdem muß das Format des Stapels berücksichtigt werden; größere Schnittbreiten
erfordern eine höhere Preßkraft als kleinere Schnittbreiten.
[0003] Aus diesem Grund besitzen herkömmliche Planschneidmaschinen eine Einstellvorrichtung,
mit der die Bedienungsperson die jeweilige Preßkraft einstellen kann. Hierbei werden
aber häufig keine zufriedenstellenden Schneidergebnisse erzielt, sei es, weil die
Erfahrung der Bedienungsperson unzureichend ist, sei es, weil nicht immer eine Preßkraft-Umstellung
erfolgt, wenn dies erforderlich wäre. Insbesondere beim Zerteilen eines großformatigen
Stapels in immer kleinere Stapel, zum Beispiel für Etiketten, müßte in relativ kurzen
Abständen die Preßkraft neu eingestellt werden. Dies ist mühsam und zeitaufwendig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen
Art anzugeben, mit dessen Hilfe die Schneidergebnisse verbessert werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Breite des jeweils zugeführten
Stapels gemessen und die Preßkraft, ausgehend von einem vorgewählten Basiswert, automatisch
gleichsinnig mit der Breite geändert wird.
[0006] Bei diesem Vorgehen braucht die Bedienungsperson nur noch einen materialspezifischen
Basiswert zu wählen, während die breitenabhängige Änderung der Preßkraft automatisch
erfolgt. Der Basiswert läßt sich mit hoher Genauigkeit ermitteln, beispielsweise durch
eine Probepressung oder aufgrund gespeicherter Erfahrungswerte j von früheren Arbeiten
mit dem gleichen Schneidgut. Die Breite wird jeweils in unmittelbarem zeitlichen Zusammenhang
mit der Betätigung des Preßbalkens gemessen. Fehler aufgrund einer unzureichenden
Abschätzung durch die Bedienungsperson oder einer versehentlich versäumten Neueinstellung
der Preßkraft treten nicht auf. Beim Zerteilen eines großformatigen Stapels in kleinere
Formate sind auch keine Unterbrechungen zur Neueinstellung der Preßkraft erforderlich,
weil die Preßkraftänderung automatisch erfolgt. Dies ergibt eine erhebliche Zeitersparnis.
Da die Preßkraft sehr genau den tatsächlichen Erfordernissen angepaßt ist, ergibt
sich eine hohe gleichbleibende Schnittgenauigkeit über die gesamte Breite des Schneidguts.
Dies wiederum führt zu einer hohen Messerstandzeit und zu einer längeren Lebensdauer
der Schneidmaschine, also zu einer Kostenersparnis.
[0007] Besonders günstig ist es, wenn die Preßkraft breitenab- j hängig so geändert wird,
daß die Flächenpressung unter dem Preßbalken annähernd konstant bleibt. Dies bedeutet,
daß die Preßkraft - gegebenenfalls unter Beibehaltung einer kleinen Grundpressung
- linear mit der Breite abnimmt. In den meisten Fällen führt diese einfache Abhängigkeit
zu optimalen Ergebnissen.
[0008] Insbesondere kann der Basiswert für ein bestimmtes Schneidgut mit maximaler Breite
vorgewählt und zur Ermittlung der Preßkraft der Basiswert annähernd im Verhältnis
der gemessenen Breite zur maximalen Breite reduziert werden. Da der Basiswert der
größten Preßkraft entspricht, wirken sich eventuelle Ungenauigkeiten bei j der Wahl
des Basiswerts bei kleineren Breiten nur mit einem Bruchteil ihrer Größe aus.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist dafür gesorgt, daß für eine Anzahl von
wählbaren Basiswerten je eine Kennlinie, die für verschiedene Breiten unterschiedliche,
je einer Preßkraft zugeordnete Kennwerte aufweist, gespeichert, in Abhängigkeit von
der gemessenen Breite ein Kennwert einer gewählten Kennlinie abgerufen und hieraus
die Preßkraft abgeleitet wird. Durch die Verwendung der Kennlinien kann man unmittelbar
nach der Breitenmessung Preßkraft-Kennwerte abrufen. Es sind daher keine Rechenoperationen
erforderlich. Außerdem können diese Kennwerte maschinenspezifisch, also unter Berücksichtigung
aller Übertragungsfunktionen im Steuer- oder Regelkreis gewählt werden.
[0010] Letzteres läßt sich auf einfache Weise dadurch erzielen, daß mindestens zwei Kennwerte
jeder Kennlinie in einem Lernmodus dadurch bestimmt werden, daß ein den Kennwer- ten
entsprechender Hilfswert willkürlich geändert wird, bis die gewünschte Preßkraft erreicht
ist, und der so erzielte Hilfswert als Kennwert eingespeichert wird-.
[0011] Die gewünschte Preßkraft ist beispielsweise an einer Anzeige ablesbar. Der so eingespeicherte
Kennwert berücksichtigt die speziellen Eigenschaften der Maschine und ihrer Preßkraft-Einstellung.
[0012] Aus den im Lernmodus bestimmten Kennwerten können die übrigen gespeicherten Kennwerte
berechnet werden. Dies gilt insbesondere, wenn die Kennnlinie eine Gerade ist.
[0013] Vorzugsweise wird die Preßkraft in Abhängigkeit von einer sich breitenabhängig ändernden
Führungsgröße geregelt. Durch die Istwert-Rückführung bei der Regelung ergeben sich
besonders genaue Preßkraft-Einstellungen.
[0014] Zweckmäßigerweise dienen als Führungsgröße die Kennwerte der Kennlinie. Es ist günstig,
daß die Breite des Stapels in der Nähe der Schnittlinie gemessen wird. Damit ist sichergestellt,
daß diejenige Breite, die anschließend geschnitten werden soll, als Meßwert bei der
Preßkraft-Einstellung berücksichtigt wird.
[0015] Zur Ermittlung des Basiswertes für ein bestimmtes Schneidgut kann beispielsweise
so vorgegangen werden, daß ein Stapel mit vorgegebener Breite mit einer definierten
Preßkraft gepreßt, der Zusammendrückweg gemessen und aus diesem der mit ihm zunehmende
Basiswert abgeleitet wird. Eine solche Probepressung kann immer dann durchgeführt
werden, wenn noch keine Erfahrungswerte für ein bestimmtes Schneidgut vorliegen.
[0016] Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung an einer Planschneidemaschine
mit Schneidtisch und Preßbalken, dessen Preßkraft änderbar ist, hat das Kennzeichen,
daß am Schneidtisch eine Stapelbreiten-Meßvorrichtung angeordnet ist und daß ein vom
Meßergebnis beeinflußter Steuer- oder Regelkreis vorgesehen ist, der die Preßkraft
breitenabhängig ändert. Die Anordnung der Meßvorrichtung am Schneidtisch gewährleistet,
daß das jeweils aktuelle Breitenmaß in die Preßkraft-Einstellung eingeht. Der Steuer-
oder Regelkreis vermag die so vermittelte Preßkraft rasch einzustellen.
[0017] Insbesondere sollte sich die Meßvorrichtung im Schneidtisch unterhalb des Preßbalkens
befinden. Dies ergibt die genaue Zuordnung der Preßkraft zu der vom Preßbalken belasteten
Stapelbreite.
[0018] Günstig ist es, daß die Meßvorrichtung im Schneidtisch eine Reihe über dessen Breite
verteilt angeordnete Sensoren aufweist, die jeweils bei Überdeckung durch einen Stapel
ansprechen, und daß der Steuer- oder Regelkreis die Preßkraft in Abhängigkeit von
der Zahl der ansprechenden Sensoren ändert. Bei dieser Anordnung ist es gleichgültig,
ob sich der zu schneidende Stapel links, rechts oder in der Mitte des Schneidtisches
befindet.
[0019] Da jeder Sensor ein bestimmtes Breitenstück kennzeichnet, ! kann die Zahl der ansprechenden
Sensoren für die Breitenmessung genutzt werden.
[0020] Für die Sensoren kommen die verschiedensten Konstruktio- ; nen in Betracht, insbesondere
Tastkontakte, Näherungsinitiatoren, Reflexlichttaster o.dgl.
[0021] Die Vorrichtung umfaßt zweckmäßigerweise auch einen Kennlinien-Speicher, aus dem
Kennwerte zur Führung des Steuer- oder Regelkreises breitenabhängig abrufbar sind.
Dies ergibt einen sehr einfachen Aufbau des Steuer-oder Regelkreises.
[0022] Bei einer bevorzugten Konstruktion ist dafür gesorgt, daß der Preßbalken durch eine
hydraulische Kolben-Zylinder-Anordnung belastet und der zugeführte Druck mittels eines
Regelventils einstellbar ist, das in Abhängigkeit von einem abgerufenen Kennwert betätigbar
ist. Insbesondere gibt es ein Steuergerät, das eingangsseitig mit einer Basiswert-Einstellvorrichtung,
der Stapelbreiten-Meßvorrichtung, dem Kennlinien-Speicher und einer Istwert-Rückführung
sowie ausgangsseitig mit dem Stelleingang des Regelventils verbunden ist.
[0023] Hierbei kann an das Steuergerät auch ein Programmgeber angeschlossen sein, in dem
Basis- und gegegebenenfalls Breitenwerte gespeichert sind. In diesem Programmgeber
können Werte eines früheren Auftrags abgespeichert werden, so daß sie bei Durchführung
eines neuen Auftrags gleicher Art auf Knopfdruck abgerufen werden können.
[0024] Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung dargestellter, bevorzugter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten Vorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Preßbereich bei einem Stapel maximaler Breite,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Preßbereich bei einem Stapel geringerer Breite,
Fig. 4 ein Kennlinienfeld und
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform.
[0025] In Fig. 1 ist schematisch eine Planschneidemaschine 1 veranschaulicht, deren Preßbalken
2 in Ständerführungen 3 auf und ab bewegbar ist. Dem Antrieb dient eine richtungsumsteuerbare
Kolben-Zylinder-Anordnung 4, deren Arbeitsdruckraum 5 über eine Leitung 6 mit Druckflüssigkeit
versorgt werden kann. Die Druckflüssigkeit wird von einer Pumpe 7 aus einem Behälter
8 gefördert. Der hydraulische Druck wird mit einem beispielsweise als Proportionalventil
ausgebildeten Regelventil 9 eingestellt. Unterhalb des Preßbalkens 2 befindet sich
ein Schneidtisch 10, in welchem in einer Reihe unterhalb des Preßbalkens 2 schematisch
angedeutete Sensoren 11 untergebracht sind. Die Zahl richtet sich nach der Breite
des Schneidtisches und nach der gewünschten Genauigkeit der Breitenmessung.
[0026] Die Sensoren sind handelsübliche mechanische Kontakte (Tastkontakte), Näherungsinitiatoren,
Lichtschranken ; oder Reflexlichttaster, Luftdüsen mit Staudruckmesser o.dgl. Wie
die Fig. 2 und 3 zeigen, werden auf der Planschneidemaschine 1 Schneidgutstapel unterschiedlicher
Breite geschnitten. Fig. 2 zeigt einen breiten Stapel 12, Fig. 3 einen Stapel 12a
geringerer Breite. Infolgedessen sind in Fig. 2 alle 8 Sensoren abgedeckt, in Fig.
3 dagegen nur 3 Sensoren. Die Zahl N der abgedeckten Sensoren ist daher ein Maß für
die Breite der Stapel. ' Die Sensoren 11 bilden somit eine Stapelbreiten-Meßvorrichtung
13. Über die Signalleitung wird ein Breitensignal abgegeben, das gleich der Anzahl
N der erregten Sensoren 11 ist.
[0027] Um bei der maximalen Breite der Fig. 2 die richtige Zusammendrückung des Stapels
12 zu erhalten, ist eine Preßkraft P
1 erforderlich. Wenn das gleiche Schneidgut in ein kleineres Format geschnitten ist
und nunmehr beispielsweise die Breite der Fig. 3 hat, ist eine kleinere Preßkraft
notwendig, um die gleiche Flächenpressung wie bei Fig. 2 zu erhalten. Die Preßkraft
P
2 ist etwa gleich 3/8 x P
1.
[0028] Fig. 4 zeigt eine Kennlinienschar, in der die Preßkraft P über der Anzahl N der erregten
Sensoren 11 veranschaulicht ist. Auf der linken Ordinate sind Basiswerte B angegeben,
die bei einer bestimmten Schneidmaschine optimal sind, wenn ein bestimmtes Schneidgut
als Stapel maximaler Breite (vgl. Fig. 2) vorhanden ist. Die Kennlinien verlaufen
geradlinig bis zu einer Kleinst-Preßkraft C, wenn lediglich ein Sensor 11 abgedeckt
ist. Aus ihnen ist ablesbar, welche Preßkräfte notwendig sind, wenn für ein vorgegebenes
Schneidgut (mit einem bestimmten Basiswert B und gegebenenfalls einem zugehörigen
Kleinstwert C) irgendein Zwischenwert der Breite gemessen worden ist. Diese Zwischenwerte
der Preßkraft werden automatisch eingestellt, wenn zuvor eine der Kennlinien 14 aufgrund
des materialzugehörigen Basiswertes B ausgewählt worden ist.
[0029] Zu diesem Zweck ist ein Regelkreis 15 vorgesehen, der ein Steuergerät 16 besitzt.
Dessen erster Eingang 17 ist mit einer Basiswert-Einstellvorrichtung 18 verbunden.
Diese besitzt einen Wahlschalter 19, mit dem eine Kennlinie 14 ausgewählt werden kann,
deren Basiswert B dem gerade zu behandelnden Schneidgut entspricht. Ein zweiter Schalter
20 dient dazu, die breitenabhängige Beeinflussung zu- oder abzuschalten. Ein zweiter
Anschluß 21 ist mit einem nicht-flüchtigen Kennlinien-Speicher 22 verbunden, in dem
Kennlinien, ähnlich den Kennlinien 14 in Fig. 4, gespeichert sind. Hierbei genügt
es, für jede Kennlinie einzelne Kennwerte, entsprechend den Punkten X in Fig. 4, zu
speichern, die jeweils einer bestimmten Breite, dargestellt durch die Anzahl der ansprechenden
Sensoren, zugeordnet sind. Ein weiterer Eingang 23 empfängt die Breitensignale aus
der Leitung 14. Ein Eingang 24 nimmt über einen Wandler 25 Signale auf, welche dem
Istwert des Drucks in der Leitung 6 und damit der Preßkraft P entsprechen. Ein Ausgang
26 ist mit dem Regelventil 9 verbunden.
[0030] Ferner kann ein Programmgeber 27 vorhanden sein, der an die Stelle der Basiswert-Einstellvorrichtung
18 tritt, wenn bei einer früheren Verarbeitung das gleiche Schneidgut behandelt und
die damals eingestellten Werte im Programmgeber gespeichert worden sind.
[0031] Im Betrieb wird mit Hilfe der Basiswert-Einstellvorrichtung 18 zunächst ein dem zu
schneidenden Material zugehöriger Basiswert eingegeben. Dies bedeutet, daß im Kennlinienspeicher
22 eine bestimmte Kennlinie, die einer der Kennlinien 14 entspricht, ausgewählt worden
ist. Aus dieser Kennlinie werden in Abhängigkeit von der Zahl N der ansprechenden
Sensoren 11 bestimmte Kennwerte X abgerufen. Aufgrund dieser Kennwerte stellt das
Regelventil 9 einen bestimmten Druck in der Leitung 6 und damit eine bestimmte Preßkraft
P ein. Durch Rück- führung des Istwerts des Drucks am Eingang 24 ergibt sich eine
Regelung, bei der sich der erforderliche Preßdruck P genau einstellt. Ändert sich
die Stapelbreite, weil das ursprüngliche große Format geteilt worden ist, paßt sich
die Preßkraft automatisch der geringeren Breite an, so daß die Flächenpressung annähernd
konstant bleibt.
[0032] Wird ein anderes Schneidgut vorgelegt, kann ein ihm zugehöriger Basiswert mit Hilfe
des Schalters 19 und damit eine andere Kennlinie im Speicher 22 gewählt werden. Die
Arbeitsweise längs dieser Kennlinie ist der soeben beschriebenen Arbeitsweise gleich.
[0033] An den Eingang 24 ist über einen Wandler 28 eine Anzeigevorrichtung 29 angeschlossen,
an der man den Druck in der Leitung 6 bzw. die Preßkraft P ablesen kann.
[0034] In einem Lernmodus kann man die Preßkraft auch mit einem Hilfswertgeber 30 ändern.
Man kann damit den Hilfswert so weit ändern, bis die Anzeigevorrichtung 29 eine gewünschte
Preßkraft bwz. einen gewünschten hydraulischen Druck anzeigt. Wenn man dann diesen
Hilfswert in den Kennlinien-Speicher 22 überträgt, ist man sicher, daß ein Kennwert
eingespeichert wurde, der bei der betreffenden Schneidmaschine genau einer definierten
Preßkraft entspricht. Auf diese Weise kann man für alle Kennlinien, die in den Speicher
22 eingetragen werden sollen, die Größtwerte (entsprechend den Basiswerten B) und
die Kleinstwerte C ermitteln und einspeichern, während die dazwischenliegenden Kennwerte
23 durch einen im Steuergerät 16 enthaltenen Rechner berechnet werden können. Auf
diese Weise ist sichergestellt, daß für Schneidemaschinen der verschiedensten Größe
und Art der gleiche Aufbau des Regelkreises 15 verwendet werden kann. Vor der ersten
Inbetriebnahme braucht lediglich die Kennlinienschar eingespeichert zu werden, deren
genauer Verlauf sich mit Hilfe des Hilfswertgebers 30 festlegen läßt. Auf diese Weise
sind alle im Regelkreis 15 vorhandenen Übertragungsfunktionen einer individuellen
Maschine berücksichtigt. Man erhält außerordentlich genau angepaßte Preßkräfte.
[0035] Daß die Kennlinienschar im Speicher 22 den Kennlinien 14 der Fig. 4 nur entspricht,
ist verständlich, weil im Speicher 22 lediglich elektrische Daten festgehalten sind,
die im Regelkreis erst in die Preßkraft umgesetzt werden müssen.
[0036] Die Einstellung des Basiswertes mit Hilfe des Schalters 19 erfolgt aufgrund der Erfahrung,
die man bei früheren Schneidvorgängen gesammelt hat oder mit Hilfe einer Probepressung,
in der festgestellt wird, wie weit sich beim Aufbringen einer definierten Preßkraft
der Stapel 12 zusammendrücken läßt. In Fig. 2 ist beispielsweise veranschaulicht,
daß von der ersten Berührung des Stapels 12, die beispielsweise mit Hilfe eines Tasters
festgestellt werden kann, bis zum Stillstand des Preßbalkens 2 ein Weg a zurückgelegt
worden ist. GroBe Wege erfordern eine höhere Preßkraft, um den Stapel sicher zu halten,
kleinere Wege eine geringere Preßkraft.
[0037] i Die Ausführungsform der Fig. 5 unterscheidet sich von derjenigen der Fig. 1 lediglich
in einer anderen Kraftbeaufschlagung des Preßbalkens 2. Das Regelventil 9 wirkt auf
eine einseitig belastbare Kolben-Zylinder-Anordnung 105, die über mechanische Übertragungsglieder
31, mit dem Preßbalken 2 verbunden ist. Diese Teile werden durch eine Rückholfeder
32 unter gleichzeitigem Druckablaß in die Ruhelage zurückgebracht. In den Übertragungsgliedern
ist ein Kraftaufnehmer 33, beispielsweise ein Dehnungsmeßstreifen vorgesehen, von
dem über die Leitung 34 ein Istwert-Signal der Preßkraft zum Steuergerät 16 geleitet
wird. Die übrige Funktion entspricht derjenigen der Fig. 1.
[0038] Der Lernmodus kann selbstätig durchgeführt werden, indem jeweils automatisch eine
bestimmte Preßkraft vom Hilfskraftgeber 30 angesteuert und, wenn der gewünschte Wert
erreicht ist, automatisch der Hilfswert als Kennwert in den Speicher 22 übertragen
wird. Die Weiterschaltung zum nächsten Abgleich erfolgt dann ebenfalls automatisch.
Ein solcher Lernmodus nimmt nur wenige Minuten in Anspruch.
[0039] Die Eingabe des Basiswertes in der Einstellvorrichtung 18 erfolgt in codierter Form.
Statt der veranschaulichten Breiten-Meßvorrichtung 13 könnten auch andere bekannte
Meßvorrichtungen verwendet werden, beispielsweise mechanische oder optische Vorrichtungen,
die den Abstand zwischen den Stapelseiten messen.
1. Verfahren zum Einstellen der Preßkraft des Preßbalkens einer Planschneidemaschine,
auf der Schneidgut- Stapel mit unterschiedlichen Formaten geschnitten werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Breite des jeweils zugeführten Stapels (12) gemessen und die
Preßkraft (P), ausgehend von einem vorgewählten Basiswert (B), automatisch gleichsinnig
mit der Breite geändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßkraft breitenabhängig so geändert wird, daß die Flächenpressung unter dem
Preßbalken annähernd konstant bleibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Basiswert (8)
für ein bestimmtes Schneidgut mit maximaler Breite vorgewählt und zur Ermittlung der
Preßkraft (P) der Basiswert annähernd im Verhältnis der gemessenen Breite zur maxiamlen
Breite reduziert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für eine
Anzahl von wählbaren Basiswerten (B) je eine Kennlinie, die für verschiedene Breiten
unterschiedliche, je einer Preßkraft (P) zugeordnete Kennwerte aufweist, gespeichert,
in Abhängigkeit von der gemessenen Breite ein Kennwert einer gewählten Kennlinie abgerufen
und hieraus die Preßkraft (P) abgeleitet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Kennwerte
jeder Kennlinie in einem Lernmodus dadurch bestimmt werden, daß ein den Kennwerten
entsprechender Hilfswert willkürlich geändert wird, bis die gewünschte Preßkraft erreicht
ist, und der so erzielte Hilfswert als Kennwert eingespeichert wird. i
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß aus den im Lernmodus bestimmten
Kennwerten die übrigen gespeicherten Kennwerte berechnet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Preßkraft
(P) in Abhängigkeit von einer sich breitenabhängig ändernden Führungsgröße geregelt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Führungsgröße die Kennwerte
der Kennlinie dienen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite
des Stapels in der Nähe der Schnittlinie gemessen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittlung
des Basiswertes (B) für ein bestimmtes Schneidgut ein Stapel (12) mit vorgegebener
Breite mit einer definierten Preßkraft (P1) gepreßt, der Zusammendrückweg (a) gemessen und aus diesem der mit ihm zunehmende
Basiswert abgeleitet wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10
an einer Planschneidemaschine mit Schneidtisch und Preßbalken, dessen Preßkraft änderbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß am Schneidtisch (10) eine Stapelbreiten-Meßvorrichtung
(13) angeordnet ist und daß ein vom Meßergebnis beeinflußter Steuer- oder Regelkreis
(15) vorgesehen ist, der die Preßkraft (P) breitenabhängig ändert.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Meßvorrichtung
(13) im Schneidtisch (10) unterhalb des Preßbalkens (2) befindet.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung
(13) im Schneidtisch (10) eine Reihe über dessen Breite verteilt angeordnete Sensoren
(11) aufweist, die jeweils bei Überdeckung durch einen Stapel (12) ansprechen und
daß der Steuer- oder Regelkreis (15) die Preßkraft (P) in Abhängigkeit von der Zahl
der ansprechenden Sensoren (11) ändert.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, gekennzeichnet durch einen Kennlinien-Speicher
(22), aus dem Kennwerte (23) zur Führung des Steuer- oder Regelkreises (15) breitenabhängig
abrufbar sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Preßbalken (2) durch eine hydraulische Kolben-Zylinder-Anordnung (5; 15) belastet
und der zugeführte Druck mittels eines Regelventils (9) einstellbar ist, das in Abhängigkeit
von einem abgerufenen Kennwert betätigbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch ein Steuergerät (16), das eingangsseitig
mit einer Basiswert-Einstellvorrichtung (18), der Stapelbreiten-Meßvorrichtung (13),
dem Kennlinien-Speicher (22) und einer Istwert-Rückführung sowie ausgangsseitig mit
dem Stelleingang des Regelventils (9) verbunden ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß an das Steuergerät (16)
auch ein Programmgeber (27) angeschlossen ist, in dem Basis- und gegebenenfalls Breitenwerte
gespeichert sind.