[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Koaxiallautsprecher mit einer Membran zur Abstrahlung
von Tönen hoher Frequenzen, der sogenannten Hochtonmembran, und einer Membran zur
Abstrahlung von Tönen niedrigerer Frequenzen, der Tieftonmembran. Die Membranen werden
durch koaxiale Schwingspulen bewegt, die in den Luftspalt je eines einen Magneten
enthaltenden Magnetkreises eintauchen.
[0002] Aus der DE-OS 28 19 548 ist ein solcher Lautsprecher bekannt, bei dem die Tieftonmembran
als Frontkegel für den Lautsprecher und die Hochtonmembran im rückwärtigen Teil des
Lautsprechers angeordnet ist, so daß sich für den Hochtonbereich eine hornartige Konstruktion
ergibt. Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil, daß eine Phasenverschiebung des von
der Hochtonmembran abgestrahlten Schalles gegenüber dem von der Tieftonmembran abgestrahlten
Schallanteil entsteht. Dies führt zu Interferenzen, die sich nachteilig auf das Klangverhalten
des Lautsprechers auswirken. Außerdem bringt die hornartige Konstruktion für den Hochtonteil
horntypische Verzerrungen, insbesondere bei Tönen von Instrumenten, die im Hochtonbereich
empfindlich sind.
[0003] Die Magnete sind bei diesem bekannten Lautsprecher als Ringmagnete ausgebildet, wobei
die koaxialen Magnetkreise übereinander gestapelt sind. Dies ermöglicht zwar eine
Verringerung des Streuflusses im Bereich der Polplatten der Magnete, jedoch ist keine
äußere Rückführung für das Magnetfeld vorgesehen, wodurch dieser an sich gegebene
Vorteil zumindest teilweise wieder aufgehoben wird. Durch den seitlichen Streufluß
können zudem benachbarte hierauf empfindliche Geräte, z. B. Videogeräte oder Fernsehgeräte
gestört werden.
[0004] Die angegebene Konstruktion des Lautsprechers ist außerdem aufwendig und daher teuer.
[0005] Ein weitere Koaxiallautsprecher ist aus der japanischen Offenlegungsschrift 16-177798
bekannt. Dieser Lautsprecher weist Flachmembranen auf, und zwar eine kleine zentrale
Hochtonmembran und eine diese umgebende Tieftonmembran, die jeweils mit einer Schwingspule
versehen sind, die in die Luftspalte zweier im wesentlichen vollständig entkoppelter
Magnetkreise eintauchen. Der kleinere Magnet für die Schwingspule der Hochtonmembran
liegt vor dem größeren Magneten für die Schwingspule der Tieftonmembran.
[0006] Bei diesem Lautsprecher liegen die Angriffspunkte der Schwingspulen an den Flachmembranen
in einer Ebene, so daß keine Phasenverschiebungen wie bei dem obigen Lautsprecher
auftreten. Außerdem weist der Magnetkreis für die Schwingspule der Tieftonmembran
zwar eine äußere Rückführung für den Magnetfluß auf, jedoch ist der Streufluß insbesondere
nach oben in Richtung auf die Membranen nur durch hochwertiges Material zu verkleinern.
Hierdurch werden die Tonqualität und auch die Störsicherheit des Lautsprechers verschlechtert.
Außerdem ist durch die nicht gekoppelten Magnetkreise der Wirkungsgrad des Lautsprechers
relativ gering, so daß starke und somit teuere Magnete für einen akzeptablen Wirkungsgrad
notwendig sind.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Koaxiallautsprecher anzugeben, der
bei einfacher Konstruktion und geringstmöglichem Materialaufwand hohe Tonqualität
und sehr guten Wirkungsgrad aufweist, so daß das Aufwands-Leistungsverhältnis optimal
ist.
[0008] Diese Aufgabe wird für einen Lautsprecher, dessen elastischen- Aufhängepunkte der
Membranen in der gleichen Ebene liegen, dadurch gelöst, daß die Magnete der koaxialen
Magnetkreise mit gleichnamigen Polen gegenüberliegend angeordnet sind und für diese
Pole ein gemeinsames Polstück aufweisen.
[0009] Durch diese Maßnahme wird die Magnetflußdichte in dem gemeinsamen Polstück erhöht.
Hierdurch wird auch die Magnetflußdichte im Luftspalt des Magnetkreises für die Schwingspule
der Tieftonmembran angehoben, so daß die Wirkung dieses Tieftonteiles optimiert wird.
Dementsprechend können für dieses Magnetfeld handelsübliche preiswerte Magnete verwendet
werden. Die gleichen Vorteile treffen auch für den Magnetkreis für die Schwingspule
der Hochtonmembran zu. Außerdem ist durch diese Kopplung der Magnetkreise der Wirkungsgrad
des Lautsprechers hoch.
[0010] Durch die angegebene Maßnahme wird auch der Streufluß merklich herabgesenkt, insbesondere,
da der Magnet für die Schwingspule der Tieftonmembran eine äußere Rückführung für
das Magnetfeld und damit eine Abschirmung aufweist. Der für die Störsicherheit maßgebliche
Streufluß des Magneten für die Schwingspule der Tieftonmembran wird durch diese Maßnahmen
praktisch zu Null gemacht.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die koaxialen Magnetfelder unter Zwischenschaltung
des gemeinsamen Polstückes in Richtung der Achse des Koaxiallautsprechers aufeinandergestapelt,
wobei dann das gemeinsame Polstück eine parallel zu der Ebene, in der die Angriffspunkte
der Schwingspulen an den Membranen liegen, ausgerichtete Polplatte ist. Dies ergibt
eine besonders einfache Konstruktion des Lautsprechers, bei der mit Hilfe der Polplatte
auch eine Zentrierung der Magnete beider Magnetkreise möglich ist.
[0012] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung können jedoch die Magnete der
Magnetkreise senkrecht zur Achse des Koaxiallautsprechers unter Zwischenschaltung
des gemeinsamen, dann ringförmigen Polstückes ineinander geschachtelt sein.
[0013] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0014] Die Erfindung ist in zwei Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung stellen dar:
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines Koaxiallautsprechers
gemäß der Erfindung;
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel eines Koaxiallautsprechers
gemäß der Erfindung.
[0015] In Fig. 1 ist ein Koaxiallautsprecher 1 mit einer kegelstumpfförmigen Tieftonmembran
2 und einer kalottenförmigen Hochtonmembran 3 dargestellt, die in einem Lautsprecherträger
4 bei 5 und 6 bzw. 7 elastisch aufgehängt sind. Die Membranen 2 und 3 sind jeweils
mit einer Schwingspule 9 bzw. 10 verbunden, und zwar jeweils im Bereich des Anfangs
der elastischen Aufhängungen 5 bzw. 7, so daß die Angriffspunkte der Schwingspulen
9 und 10 an den Membranen 2 und 3 in einer gemeinsamen Ebene 8 liegen. Die Schwingspulen
9 und 10 tauchen in Luftspalte je eines Magnetkreises 11 für die Tieftonmembran 2
bzw. 12 für die Hochtonmembran 3 ein. Jeder Magnetkreis weist einen Ringmagneten 13
bzw. 14 auf, deren Nord- und Südpole durch N bzw. S dargestellt sind. Die Magnete
13 und 14 sind koaxial in bezug auf die Mittelachse A des Lautsprechers 1. Sie sind
übereinander gestapelt, wobei zwischen den gegenüberliegenden Nordpolen der Magnete
13 und 14 eine für beide Magnetkreise gemeinsame Polplatte 15 gelegen ist, deren Plattenebene
senkrecht zur Mittelachse A des Lautsprechers 1 verläuft. An den Innenseiten der beiden
Ringmagnete 13 und 14 weist diese Polplatte Absätze 16 auf, durch die die Ringmagnete
13 und 14 zentrisch gehalten werden. Die Polplatte setzt sich in einem zentrischen
zylindrischen Ansatz 17 in Richtung auf die Hochtonmembran bis zum Luftspalt 10 fort.
Der Magnetkreis 12 wird durch einen oberen Polring 18 geschlossen, der gleichzeitig
mit einem Ansatz 18a den Ringmagneten 14 zentriert.
[0016] Die radial äußeren Enden der Polplatte 15 begrenzen den Luftspalt für die Schwingspule
9 der Tieftonmembran. Der Magnetkreis wird durch einen im Querschnitt L-förmigen Polring
19 geschlossen, der an seinem inneren, der Achse A des Lautsprechers zugewandten Rand
einen Ansatz 20 aufweist, durch den der Ringmagnet 13 zentriert wird.
[0017] Durch die Anordnung der Ringmagnete 13 und 14 mit gegenüberliegenden gleichnamigen
Polen wird erreicht, daß sich die magnetischen Flußlinien innerhalb der Polplatte
15 abstoßen und in die jeweiligen Luftspalte unter Erhöhung der Magnetflußdichte gepreßt
werden. Dadurch wird Streuung in diesem Bereich nahezu vollständig vermieden. Andererseits
liegt die gesamte Magnetkonstruktion radial innerhalb der Schwingspule 9 für die Tieftonmembran
2, so daß Streufelder stets auf den außen liegenden Polring 19 stoßen und in den Luftspalt
des Magnetkreises 11 zurückgeleitet werden. Die Herstellung und Montage des Lautsprechers
ist einfach, da durch die Ansätze an den Polringen 18 und 19 die gesamte Anordnung
selbständig zentriert wird. Hierdurch läßt sich auch der Einsatz von Montagematerial,
wie Schrauben oder ähnlichem auf ein Minimum begrenzen.
[0018] In Fig. 2 ist ein Koaxiallautsprecher 1' mit Flachmembranen 2' für die Abstrahlung
von Tönen tieferer Frequenzen bzw. 3' für die Abstrahlung von Tönen höherer Frequenzen
dargestellt. Für gleiche oder gleichartige Teile werden die gleichen Bezugsziffern
wie in Fig. 1 verwendet, denen jedoch ein Strich (') hinzugefügt ist.
[0019] Die Ringmagnete 13' und 14' sind so ausgerichtet, daß ihre Polflächen koaxial in
bezug auf die Mittelachse A' des Lautsprechers liegen. Zwischen den einander zugewandten
gleichnamigen Polen, in diesem Falle den Nordpolen N ist eine gemeinsame, in diesem
Falle ringförmige Polplatte 15' angeordnet, die sich oberhalb der Magnete als Ringplatte
21 zu den Luftspalten der jeweiligen Magnetkreise 11' bzw. 12' erstreckt. Der Magnetkreis
11' für die Schwingspule 9', die mit der Tieftonmembran 2' verbunden ist, wird über
einen Polring 19' geschlossen, der Magnetkreis 12' für die Schwinspule 10' der Hochtonmembran
3' wird durch einen Polring 18' geschlossen. Bei dieser Ausführungsform ist gegebenenfalls
noch eine hier nicht gezeigte magnetische Abschirmung an der Rückseite des Lautsprecherträgers
4' vorgesehen.
[0020] Die Ringmagnete können in herkömmlicher Weise sowohl Permanentmagnete oder Elektromagnete
sein. Auch die Form der Hochton- und Tieftonmembran ist beispielhaft, solange sichergestellt
ist, daß die Angriffspunkte der Schwingspulen an den Membranen im wesentlichen in
einer Ebene liegen.
1. Koaxiallautsprecher mit einer ersten Membran zur Abstrahlung von Tönen hoher Frequenzen
(Hochtonmembran), mit einer die Hochtonmembran umgebenden zweiten Membran zur Abstrahlung
tieferer Frequenzen (Tieftonmembran), mit zwei koaxialen Schwingspulen, die mit der
Hochton- bzw. Tieftonmembran verbunden sind, wobei die Angriffspunkte der Schwingspulen
an den Membranen in einer Ebene liegen, und mit zwei jeweils einen Magneten aufweisenden
koaxialen Magnetkreisen, in deren Luftspalte die Schwingspulen der Hochton- bzw. Tieftonmembran
eintauchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnete (13, 14) der koaxialen Magnetkreise
(11, 12) mit gleichnamigen Polen (N) gegenüberliegend angeordnet sind und für diese
Pole (N) ein gemeinsames Polstück (15) aufweisen.
2. Koaxiallautsprecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnete (13,
14) der koaxialen Magnetkreise (11, 12) unter Zwischenschaltung des gemeinsamen Polstückes
(15) in Richtung der Achse (A) des Koaxiallautsprechers (1) aufeinandergestapelt sind,
und daß das gemeinsame Polstück (15) eine parallel zu der Ebene (9), in der die Angriffspunkte
der Schwingspulen (9, 10) an den Membranen (2, 3) liegen, ausgerichtete Polplatte
ist.
3. Koaxiallautsprecher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnete
(13, 14) der Magnetkreise (11, 12) innerhalb der Schwingspule (9) der Tieftonmembran
(2) liegen.
4. Koaxiallautsprecher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Magnete (13, 14) etwa gleichen Durchmesser haben.
5. Koaxiallautsprecher nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Magnete (13, 14) der koaxialen Magnetkreise (11, 12) mit ihren Polflächen senkrecht
zur Achse (A) des Koaxiallautsprechers (1) angeordnet sind und daß die Polplatte (15)
einen durch die Öffnung des oberen, den Membranen (2, 3) zugewandten Magneten (14)
ragenden zentrischen Ansatz (17) aufweist, der bis zum Luftspalt des der Hochtonmembran
(3) zugeordneten Magnetkreises (12) reicht.
6. Koaxiallautsprecher nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der untere, der Tieftonmembran (2) zugeordnete Magnetkreis (11) einen den Magneten
(13) außen umgebenen, im Querschnitt etwa L-förmigen Polring (19) aufweist.
7. Koaxiallautsprecher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das gemeinsame Polstück (15) Ansätze (16) zur Zentrierung und Lagefixierung der
Magnete (13, 14) aufweist.
8. Koaxiallautsprecher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polflächen
der Magnete (13', 14') der beiden Magnetkreise (11', 12') die Mittelachse (A') des
Koaxiallautsprechers (1') ringförmig umgeben und unter Zwischenschaltung des gemeinsamen
ringförmigen Polstückes (15) ineinandergeschachtelt sind.
9. Koaxiallautsprecher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Magnete (13, 14) Ringmagnete sind.