(19)
(11) EP 0 242 881 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.10.1987  Patentblatt  1987/44

(21) Anmeldenummer: 87105959.8

(22) Anmeldetag:  23.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E01C 23/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE FR

(30) Priorität: 23.04.1986 DE 3613784

(71) Anmelder: Heilit & Woerner Bau-AG
D-81677 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Schulte, Richard
    D-8000 München 71 (DE)

(74) Vertreter: Prechtel, Jörg, Dipl.-Phys. Dr. et al
Patentanwälte H. Weickmann, Dr. K. Fincke F.A. Weickmann, B. Huber Dr. H. Liska, Dr. J. Prechtel, Dr. B. Böhm Postfach 86 08 20
81635 München
81635 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Betondecken-Fertiger


    (57) Ein Betondecken-Fertiger (10) weist eine Vorrichtung zum Herstellung einer in Fertingungsrichtung A verlaufenden Längsscheinfuge (96) auf mit einem Vorformer (38) im Bereich von Verdichtungsaggregaten (30,34) und einem von diesem gesonderten Fugenhauptformer (44) im Bereich einer Glättbohle (30). Hierdurch lassen sich maßhaltige, geradlinige Längsscheinfugen bei einfacher Handhabbarkeit des Betondecken-Fertigers (10) erreichen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Betondecken-Fertiger mit einer Vorrichtung zum Herstellen einer in Fertigungsrichtung verlaufenden Längsscheinfuge mittels eines bis in den Bereich von Verdichtungsaggregaten, insbesondere in Form von Tauchrüttlern und einer diesen nachgeschalteten Druckplatte, reichenden Fugenbildners, mit einer Glätteinrichtung und ggf. mit einer dem Fugenbildner folgenden Vorrichtung zum Benetzen oder zum Ausfüllen der gebildeten Fuge.

    [0002] Bei einem aus der DE-OS 15 34 243 bekannten Betondecken- Fertiger besteht der Fugenbildner aus einem kurzen vor den Verdichtungsaggregaten endenden Rohrabschnitt, durch den im Zuge der Vorwärtsbewegung des Betondecken-Fertigers fortlaufend ein elastisches Fugendichtungsprofil in den noch plastischen Beton eingeführt wird. Das Eintrittsende des Rohrabschnitts befindet sich an einer vertikalen Schüttwand des Fertigers, hinter die der Betonvorrat geschüttet wird. Das Fugendichtungsprofil kann dann ohne weiteres von einer vor dieser Wand angeordneten Spule in den Rohrabschnitt eingeführt werden. Diese bekannte Anordnung ist nicht geeignet für Betondecken-Fertiger ohne derartige Schüttwand, welche auf das vor ihnen aufgeschüttete Einbaumaterial zufahren und selbsttätig verteilen und zur Betondecke verarbeiten. Nachteilig ist ferner, daß bei dem bekannten Betondecken-Fertiger auf den Fugenbildner die Druckplatte sowie die Glätteinrichtungen folgen, so daß die Gefahr besteht, daß die Glättbewegungen (insbesondere bei Verwendung von Glättbohlen) den Fugenverlauf beeinträchtigen.

    [0003] Aus der DE-PS 32 21 028 ist ein Betondecken-Fertiger bekannt, welcher ohne Schüttwand auskommt und daher auch vor dem Fertiger aufgeschüttetes Einbaumaterial verarbeiten kann. An diesen Fertiger ist ein die Längsscheinfuge ausbildendes Profilstahlband angebracht, welches sich über das hintere Ende des Betondecken-Fertigers hinaus bis in den Bereich des Besenstriches erstreckt. Auf diese Weise erhält man zwar eine Längsscheinfuge mit maßhaltigem Querschnitt und guter Geradheit; der Betrieb des Betondecken-Fertigers wird durch dieses lange Profilstahlband jedoch erschwert, insbesondere beim Fertigungsstart sowie beim Fertigungsstop. Auch ist nachteilig, daß die Besenstrichbühne einen vorgegebenen Abstand entsprechend der Profilstahlbandlänge einhalten muß. Ferner ist es praktisch unmöglich, den Fertiger momentan zurückzusetzen, was erforderlich sein kann, um Fehlfertigungen ausgleichen zu können. Bei dem Anlegen von Beschleunigungs- und Verzögerungsspuren (B-V-Spuren) wird häufig eine seitliche Gleitschalung zur seitlichen Begrenzung der weiterlaufenden Hauptfahrbahn eingesetzt, und zwar gerade an der Stelle der bisherigen Längsscheinfuge. Das Profilstahlbahn der bekannten Anordnung ist hierbei äußerst störend.

    [0004] Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, einen Betondecken- Fertiger der eingangs genannten Art bereitzustellen, wel- cher bei einfachem Aufbau und einfacher Handhabung Längsscheinfugen guter Maßhaltigkeit und Geradheit liefert und dabei vor dem Fertiger aufgeschüttetes Einbaumaterial verarbeiten kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Fugenbildner einen Fugenvorformer im Bereich der Druckplatte und einen von diesem gesonderten Fugenhauptformer im Bereich der Glätteinrichtung, insbesondere Glättbohle, des Betondecken-Fertigers umfaßt. Der Fugenhauptformer befindet sich im Bereich der Glätteinrichtung, also in einem Bereich mit bereits verdichtetem und daher weniger plastischem Beton, der anschließend praktisch keinen Vibrationen, Rüttelbewegungen oder dergl. ausgesetzt ist. Die vom Fugenhauptformer gebildete Längsscheinfuge hat daher eine hohe Formbeständigkeit. Bei Einsatz der Vorrichtung zur Benetzung oder Ausfüllung der gebildeten Fuge unmittelbar anschließend an den Fugenbildner noch im Bereich des Betondecken-Fertigers wird von vorneherein eine ordnungsgemäße Fugenbehandlung sichergestellt unter Vermeidung eines später durchzuführenden Bearbeitungsschrittes. Die Aufgabe des mit dem Fugenhauptformer fluchtenden Fugenvorformers ist es, Steine oder dergl. aus dem Wege zu räumen, so daß der Fugenhauptformer problemlos in den bereits mehr oder weniger verdichteten Beton einschneiden kann. Da sich der Fugenvorformer noch im Bereich des plastischen Betons befindet, bereitet es ihm keine Schwierigkeiten, auch größere Steine aus dem Wege zu räumen.

    [0006] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Fugenvorformer im Bereich der Vorderkante der Druckplatte angeordnet ist. Bevorzugt ist hierbei vorgesehen, daß der vorzugsweise angenähert schwertförmige Fugenvorformer lösbar an der Druckplatte angebracht ist. Auf diese Weise erspart man sich eine gesonderte Halterung für den Fugenvorformer. Überdies ist er leicht zugänglich, was die Montage und ggf. Demontage, bzw. ein Auswechseln gegen eine andere Bauform (bei Wechsel des Fugenquerschnitts) erleichtert. Die Unterseite der Druckplatte ist anschließend an den Fugenvorformer im Bereich der Vorderkante durchgehend glatt, so daß sich eine äußerst gleichmäßige Verdichtung des Betons ergibt. Dies ist für die Deckenqualität von großer Wichtigkeit.

    [0007] Ferner wird vorgeschlagen, daß der Fugenhauptformer die Glättbohle unterquert und vorzugsweise mit dieser höhenmäßig verkoppelt ist. Es ergibt sich in der Folge eine maßhaltige Fugenausbildung in diesem zumindest ober- flächlich noch in Bewegung befindlichen Betondeckenbereich. Die höhenmäßige Verkopplung mit der das endgültige Deckenniveau festlegenden Glättbohle sichert die Einhaltung einer exakten Fugentiefe.

    [0008] Um hierbei besonders einfachen Aufbau bei zuverlässiger Funktion sicherzustellen, wird vorgeschlagen, daß der Fugenhauptformer sich über ein Gleit- oder Rollenlager an der horizontal hin- und herbewegbaren Glättbohle abstützt.

    [0009] Ferner wird vorgeschlagen, daß der vorzugsweise angenähert schwertförmige Fugenhauptformer mit einem Betondeckenfertigerrahmen um eine vertikale Achse im Bereich des Vorderendes des Fugenhauptformers schwenkbar verbunden ist. Hierdurch wird bei besonders einfachem Aufbau unmittelbar die richtige Orientierung des Fugenhauptformers sichergestellt, da es sich nach Art eines Steuerruders entsprechend der Richtung des vorbeiströmenden Betonmaterials selbsttätig einstellt.

    [0010] Um im Bedarfsfalle schnell und einfach die bereits angesprochene seitliche Gleitschalung zum Anlegen der B-V-Spur am Betondeckenfertiger im Bereich der Längsscheinfuge montieren zu können, wird vorgeschlagen, daß der Fugenhauptformer an einem bzw. dem Betondeckenfertigerrahmen seitlich verlagerbar ist. Bevorzugt wird hierbei ein den Fugenhauptformer mit dem Betondeckenfertigerrahmen verbindender Schwenkarm eingesetzt.

    [0011] Alternativ oder zusätzlich zu dem im vorstehenden angegebenen Fugenvorformer im Bereich der Vorderkante der Druckplatte wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß ein mit einem Rüttelantrieb versehener Fugenvorformer im Bereich zwischen Druckplatte und Fugenhauptformer vorgesehen ist. Dieser Vorformer sichert unter allen Betriebsbedingungen einen von Zuschlagstoffen freien Weg für den nachfolgenden Fugenhauptformer, vor allem dann, wenn der Fugenhauptformer unmittelbar auf den Fugenvorformer folgt. Es muß lediglich ein kleiner Bewegungsspalt für die Rüttelbewegung des Fugenvorformers vorgesehen sein. Der Fugenvorformer an der Druckplattenvorderkante kann in vielen Fällen entfallen, so daß das Umrüsten beim Anbringen einer Zwischenschalung erleichtert wird. Der Fugenvorformer zwischen Druckplatte und Fugenhauptformer kann nämlich besonders leicht entfernt werden durch einfaches Abziehen nach oben. Eine seitliche Lagenjustierung des Fugenvorformers erübrigt sich, wenn dieser erfindungsgemäß in einer druckplattenfesten oder betondeckenfertigerrahmenfesten Gabel seitlich geführt ist.

    [0012] Besonders einfacher, mechanisch robuster Aufbau ergibt sich, wenn der Fugenvorformer an einem Vertikalträger angebracht ist, an welchem ein Rüttelantrieb, vorzugsweise Unwuchtmotor, gehaltert ist. Hierbei kann der Vertikalträger über Gummielemente an einer rahmenfesten Einhängegabel gelagert sein, was das Entfernen des Fugenvorformers nach oben erleichtert. Hierbei kann der Fugenvorformer im Bereich der Gabel über eine lösbare elastische Lasche mit der Druckplatte bzw. mit dem Betondeckenfertigerrahmen verbunden sein.

    [0013] Vor allem im oberen Fugenbereich unterhalb der Betondeckenoberseite besteht die Gefahr, daß die Fugenflanken zusammenbacken. Dies liegt zum einendaran, daß die oberen Betonschichten fließfähiger sind als die unteren Schichten und zum anderen darin, daß der Besenstrich bei noch wenig erhärtetem Beton zu einem Zusammenstreichen der Fuge führt. Ein im oberen Fugenbereich in die Fuge eingesetztes Fugenband würde diese Gefahr praktisch beseitigen. Dieses Band müßte jedoch ausreichende Breite aufweisen, um den kritischen Bereich abzudecken. Das Einführen eines entsprechend breiten Bandes in die Fuge bereitet jedoch Schwierigkeiten, wenn das Band von einem oberhalb der Betondecke angeordneten Vorrat (insbesondere Spule) geliefert wird. Es müssen zugsteife Bänder verwendet werden, um ein Reißen des Bandes, sei es beim Verlegen oder in der Fuge, zuverlässig zu verhindern. Derartige zugfeste Bänder lassen sich in der Bandebene praktisch nicht verbiegen. Beispiele für derartige Bänder sind die beim Kisten- oder Paketverpacken oder beim Verpacken von Palettenladungen üblichen Faserbänder, insbesondere Glasfaser-Bänder. Diese sind äußerst reißfest, witterungsbeständig und dabei kostengünstig erhältlich.

    [0014] Würde man nun ein derartiges Band mit einer die Fugenbreite weit übersteigenden Bandbreite in die Fuge einführen, so muß, aufgrund der Zugsteifigkeit, das Band in einem ersten Biegungsabschnitt um eine zur Flachseite des Bandes parallele Achse aus der vertikalen Zufuhrrichtung in die horizontale Nutenlängsrichtung umgebogen werden und anschließend in einem zweiten Biegungsabschnitt um 90° um seine Längsachse verwunden werden, damit es in der vertikalen Nutlängsebene zum Liegen kommt. Der erste und zweite Biegungsabschnitt müssen sich unterhalb der Betondeckenoberseite befinden mit der Folge, daß das Einbaumaterial beidseits der Fuge stark aufgewühlt wird. Im Bereich zumindest des ersten Biegungsabschnitts steht die Breitseite des Bandes nämlich senkrecht auf der vertikalen Nutlängsebene. Zur Bandbreite kommt noch die entsprechende Dimension des das Band führenden Rohrs oder dergl. hinzu.

    [0015] Erfindungsgemär wird der Fugenhauptformer mit einer Zuführung für wenigstens zwei in der Fuge übereinander angeordnete Fugendichtungsbänder versehen. Die wenigstens zwei übereinander angeordneten Fugendichtungsbänder verhindern das Zusammenbacken der Nutseitenwände in einem ausreichend großen Nuthöhenbereich. Aufgrund der Aufteilung in mehrere entsprechend schmälere Bänder ist die Abmessung der Zuführung senkrecht zur vertikalen Fugenebene dementsprechend reduziert. Das Einbaumaterial wird allenfalls geringfügig durch die Zuführung gestört. Die nachfolgende Glättbohle sorgt für eine zuverlässige Beseitigung eventueller Beeinträchtigungen der Betonstruktur.

    [0016] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Zuführung die Bänder mit Abstand übereinander in die Fuge einführt. Der Abstand kann beispielsweise bis zu 5 mm betragen, so daß die effektive Höhe des durch die Bänder gesicherten Fugenbereichs dementsprechend erhöht ist. Bei dem genannten Abstand bis maximal etwa 5 mm ist das gewünschte Aufreißen der Scheinfuge dennoch sichergestellt.

    [0017] Einfacher Aufbau und zuverlässige Funktion der Zuführung sind gewährleistet, wenn für jedes Band ein dem Fugenquerschnitt angepaßtes flaches Zuführungsrohr vorgesehen ist mit einem ersten Biegungsabschnitt um eine zur Flachseite des Zuführungsrohrs parallele Achse und mit einem zweiten Biegungsabschnitt mit Verwindung des Zuführrohrs um seine Längsachse.

    [0018] Eine die Fugenbreite allenfalls gering übersteigende Breite des Fugenhauptformers bei kostengünstiger Herstellbarkeit und hoher mechanischer Stabilität erreicht man dadurch, daß der Fugenhauptformer mit folgenden untereinander starr verbundenen, vorzugsweise verschleißten, Teilen gebildet ist, einem plattenförmigen Unterteil, einem plattenförmigen Oberteil sowie mit den Führungsrohren, welche einen zwischen Unterteil und Oberteil ausgebildeten, vorzugsweise L-förmigen Spalt ausfüllen. Die Zuführung ist also mit dem Fugenhauptformer integriert.

    [0019] Unabhängig von der vorstehend beschriebenen speziellen Bauart der Zuführung wird vorgeschlagen, daß am Fugenhauptformer eine Zuführung für wenigstens ein Fugendichtungsprofil vorgesehen ist, sowie eine Einrichtung zur Benetzung des Profils. Das Fugendichtprofil zieht also die Benetzungsflüssigkeit dochtähnlich mit sich in die Fuge, so daß spezielle bauliche Maßnahmen, z.B. Druckapparaturen zum Zuführen des Benetzungsmittels, sich erübrigen. So kann der Einfachheit halber ein Einfülltrichter am Eingabeende eines das Fugendichtungsprofil aufnehmenden und in die Fuge einführenden Führungsrohrs vorgesehen sein.

    [0020] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Herstellen einer Längsscheinfuge mit Hilfe eines Betondecken- Fertigers, insbesondere mit den vorstehend angeführten erfindungsgemäßen Merkmalen. Es wurde erkannt, daß die Hauptfunktion der Längsscheinfuge nämlich die einer Sollbruchstelle bereits dann erfüllt ist, wenn man gemäß der Erfindung die Fuge mit einem ein Zusammenkleben der Fugenseitenwände verhindernden Trennmittel und/oder Abbindebeschleuniger benetzt. Unter Umständen kann man auf das Einführen eines Fugendichtungsprofils (z.B. Dichtungsband) verzichten. Zur Erhöhung der Funktionssicherheit kann man auch die Benetzungsflüssigkeiten mit dem Dichtungsprofil kombinieren. Es kommt vorzugsweise ein wachsartiges Trennmittel in Frage. Es kann beispielsweise auf die Fugenwände gesprüht werden. Der bauliche Aufwand hierfür ist vorteilhaft gering; es wird nur relativ wenig Trennmittel benötigt.

    [0021] Alternativ oder zusätzlich hierzu wird vorgeschlagen, daß man die Fuge mit Stützmaterial, vorzugsweise Sand oder Bentonit ausfüllt. Man kann die Fuge auch ausschäumen.

    [0022] Die Erfindung betrifft auch einen Betondecken-Fertiger mit einer Vorrichtung zum Herstellen einer in Fertigungsrichtung verlaufenden Längsscheinfuge und zum Einbau wenigstens eines Fugenbandes, umfassend einen im Bereich zwischen Verdichtungsaggregaten, insbesondere in Form von Rüttlern und einer diesen nachgeordneten Druckplatte, und einer Glätteinrichtung, insbesondere Glättbohle, angeordneten Fugenformer, welcher mit einer Zuführung für das wenigstens eine Fugenband versehen ist.

    [0023] Ein derartiger Betondecken-Fertiger ist bekannt (DE-AS 15 34 258) und DE-OS 32 21 028). Hierbei wird ein einziges Band durch den hohlen Fugenformer der hinter dem Fugenformer gebildeten Fuge zugeführt. Das verwendete Band muß hierbei zugelastisch sein, damit es innerhalb des Fugenformers in einer Vertikal-Ebene liegend sich um eine horizontale Querachse verbiegen kann (Figuren 2 und 3 der DE-AS 15 34 258). Bei den bekannten Anordnungen endet der Fugenformer mit Abstand vor der nachfolgenden Glätteinrichtung (Glättplatte bzw. Glättbohle) . Die Tiefe der Fuge entspricht somit im wesentlichen der Breite des Bandes, da eine tiefere Fuge im Bereich unterhalb des Bandes von der Gätteinrichtung zugedrückt werden würde. Das aus relativ weichem Material bestehende Band muß, um Beschädigungen beispielsweise durch eine nachfolgende Besenstrich-Einrichtung zu vermeiden, relativ tief in die Fuge eingesetzt werden mit der Gefahr, daß der Scheinfugenrand unregelmäßig wird. Schließlich muß der Fugenformer relativ lang ausgebildet sein, da eine größeres Krümmung des Bandes in einer vertikalen, die Bandseitenfläche enthaltenden Ebene nur schlecht möglich ist.

    [0024] Um eine größere wirksame Nut-Tiefe bei vorgegebener Breite des Fugenbandes mit baulich einfachen Mitteln zu erhalten, wird vorgeschlagen, daß der Fugenformer die Glätteinrichtung unterquert.

    [0025] Da die Nut anschließend an den Fugenbildner nicht mehr von einer Glätteinrichtung beeinträchtigt wird, kann erfindungsgemäß eine Nut mit die Gesamtbreite des wenigstens einen Fugenbandes weit übersteigender Tiefe angefertigt werden.

    [0026] Das wenigstens eine Fugenband erstreckt sich im Bereich der Oberfläche der Betondecke; der Fugenbereich unterhalb des wenigstens einen Fugenbandes bleibt im wesentlichen erhalten.

    [0027] Um ein im wesentlichen zug-unelastisches und damit mechanisch wesentlich stabileres Band als (endloses) Fugenband einsetzen zu können, wird vorgeschlagen, daß die Zuführung das wenigstens eine Band um eine zur Flachseite des Bandes parallele Achse biegt und um die Längsrichtung des Bandes verwindet. Auf diese Weise kann das Band von einem Bandvorrat, z.B. Rolle, oberhalb der Betondecke in den Fugenformer geführt und in vertikaler Ebene liegend mit horizontaler Längsrichtung in die Fuge eingelegt werden. Die Biegung beträgt beispielsweise 90° ebenso wie die Verwindung.

    [0028] Die Länge des Fugenformer (in Förderrichtung) kann gegenüber der bekannten Form verkürzt werden, da der Krümmungsradius des Bandes bei einer Biegung um eine zur Flachseite des Bandes parallele Achse vergleichsweise klein-gewählt werden kann. Das mechanisch stabile Band kann mit verringertem Abstand unterhalb der Oberfläche der Betondecke-in die Nut eingesetzt werden, da die Beschädigungsgefahr durch eine nachfolgende Besenstrich-Einrichtung wesentlich reduziert ist.

    [0029] Um eine vorgegebene Band-Gesamtbreite innerhalb der Nut zu erreichen, ist bevorzugt vorgesehen,.daß die Zuführung wenigstens zwei Bänder übereinander in die Fuge einführt. Die Baubreite des Fugenformers in Richtung quer zur Förderrichtung, die aufgrund der Verwindung des Bandes wenigstens gleich der jeweiligen Bandbreite ist, wird aufgrund der Teilung des Bandes klein gehalten.

    [0030] Die Erfindung wird im folgenden an bevorzugten Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnung erläutert.

    [0031] Es zeigt:

    Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Betondecken-Fertigers (Schnitt nach Linie I-I in Fig. 2);

    Fig. 2 eine teilweise Draufsicht auf die Anordnung in Fig. 1 (Blickrichtung II in Fig. l);

    Fig. 3 eine Seitenansicht ähnlich Fig. 1 einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Betondecken-Fertigers;

    Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV in Fig. 3 und

    Fig. 5 einen Detailschnitt nach Linie V-V in Fig. 3.



    [0032] Der in den Figuren 1 und 2 schematisch dargestellte Betondecken-Fertiger trägt die Bezugsziffer 10. Der Betondecken-Fertiger stützt sich mit Laufwerken üblicher Art, insbesondere mit in Fig. 1 strichliert angedeuteten seitlichen Raupenlaufwerken 12, auf dem Untergrund 14 bzw. auf nicht dargestellten seitlichen Laufbahnen ab. Die Fertigungsrichtung ist in Fig. 1 mit einem Pfeil A angedeutet. An seinem in Richtung A vorderen Ende weist der Betondecken-Fertiger 10 Verteilerbleche 16 auf, die über ein Rohr 18 miteinander verbunden sind.

    [0033] Das Rohr 18 ist über einen Träger 22 an einem rahmenfesten Rohr 21 quer zur Fertigungsrichtung A mit Hilfe eines nicht dargestellten Bewegungsantriebs hin und her verschiebbar gelagert.

    [0034] Auf die Verteilerbleche 16 folgt ein Dosierschieber 26, welcher um eine rahmenfeste horizontale Querachse 28 verschwenkbar gelagert ist, um einer nachfolgenden Druckplatte 30 Einbaumaterial 20 in vorher bestimmbarer Menge, insbesondere Schichtdicke,zuführen zu können. Der Aufbau sowie die Steuerung des Dosierschiebers 26 kann der DE-OS 32 32 020 entsprechen.

    [0035] Zwischen Druckplatte 30 und dem Schild 32 des Dosierschiebers 26 sind Tauchrüttler 34 üblichen Aufbaus angeordnet. Diese bilden zusammen mit der Druckplatte 30 Verdichtungsaggregate für das Einbaumaterial 20. Im Bereich der (abgeschrägten) Vorderkante 36 der Druckplatte 30 ist an der Druckplatte ein angenähert schwertförmiger Fugenvorformer 38 in nicht näher dargestellter Weise lösbar angebracht. Da sich seine vertikale Rückkante 40 in im Verhältnis zur Länge a der Druckplattenunterseite 42 vergleichsweise geringem Abstand zur Vorderkante 36 befindet, ist die Unterseite 42 praktisch erhebungsfrei, so daß eine gleichmäßige Verdichtung des Einbaumaterials 20 durch die Druckplatte 30 gewährleistet ist. Der Fugenvorformer 38 hat die Funktion, gröbere Bestandteile des Einbaumaterials 20, insbesondere Steine, aus dem Wege eines nachfolgenden,in Flucht mit dem Fugenvorformer 38 liegenden Fugenhauptformers 44 zu räumen. Dies wird dadurch erleichtert, daß der Fugenvorformer sich noch im Wirkungsbe-reich der Tauchrüttler 34 befindet, also in einem Bereich, in welchem das Einbaumaterial 20 noch gut fließfähig ist.

    [0036] Der wiederum angenähert schwertförmige Fugenhauptformer 44 unterquert eine auf die Druckplatte 30 folgende Glättbohle 46. Sein Vorlaufende 48 ist geringfügig angespitzt, um körnige Strukturen des Einbaumaterials 20 ohne weiteres abweisen zu können, die hinter dem Fugenvorformer 38 dementsprechend geringfügig in den Weg des nachlaufenden Fugenhauptformers 44 eingedrungen sind. Der Fugenhauptformer 44 ist an einem die Glättbohle 46 U-förmig umgreifenden Halterahmen 50 vorgesehen. Über diesen Halterahmen stützt sich der Fugenhauptformer 44 an der Glättbohle 46 ab. Dies ist schematisch durch eine an einem oberen Längsholm 52 des Halterahmens 50 drehbar gelagerte Rolle 54 mit zur Fertigungsrichtung A paralleler Drehachse angedeutet. Die Rolle stützt sich an der Oberseite 56 der Glättbohle 46 ab. Die Rolle 54 sowie ein lichter Bewegungsabstand zwischen der Unterseite 58 der Glättbohle und dem oberen Längsrand 60 des Fugenhauptformers 44 gestatten die übliche Hin- und Herbewegung der Glättbohle (Doppelpfeil B in Figur 2 quer zur Richtung A), ohne daß der Fugenhauptformer 44 mitgenommen wird. Aufgrund dieser Höhenankopplung des Fugenhauptformers 44 an die Glättbohle 46 wird eine definierte konstante Fugentiefe b sichergestellt, da die Glättbohle 46 die Betondeckenoberfläche 62 festlegt.

    [0037] Mit dem Betondeckenfertigerrahmen 24 ist der Fugenhauptformer über einen Schwenkarm 64 verbunden. Dieser ist mit seinem einen Ende an einem vertikal verlaufenden Rahmenträger 66 angelehnt (vertikale Achse 68) und mit seinem anderen Ende mit dem Halterahmen 50 gelenkig verbunden (vertikale Achse 70). Die Gelenkverbindung zwischen Arm 46 und Halterahmen 50 läßt eine Vertikalverschiebung des Rahmens 50 gegenüber dem Arm 64 zu, entsprechend der jeweiligen Höheneinstellung der Glättbohle 46. Dies ist in den Figuren 1 und 2 dadurch angedeutet, daß ein vertikaler Rahmenschenkel 72 des Halterahmens 50 in zwei vertikal übereinanderliegenden Gelenkaugen 74 des rechteckrahmenartigen Rahmens 64 höhenverstellbar gehaltert ist.

    [0038] Der Rahmenschenkel 72 ist mit dem Fugenhauptformer 44 im Bereich des vorderen Endes des Fugenhauptformers starr verbunden. Auf diese Weise ergibt sich nach Art eines nachgeschleppten Steuerruders selbsttätig die gewünschte Orientierung des Fugenhauptformers parallel zur Fertigungsrichtung A.

    [0039] Der Schwenkarm G4 wird durch entsprechende Stellmittel in der gewünschten Winkellage (Fugenhauptformer 44 in Flucht mit dem Fugenvorformer 38) gehalten. Durch entsprechendes seitliches Verschwenken des Arms 64 (in Figur 2 entgegen dem Uhrzeigersinn) kann der Fugenhauptformer 44 seitlich verschwenkt werden in eine in Figur 2 strichliert angedeutete Warteposition 78. Diese Schwenkbewegung des Arms 64 kann durch Hydraulikzylinder oder dergleichen bewirkt werden. In den Figuren 1 und 2 ist eine besonders einfache Verstelleinrichtung dargestellt, die aus einer Spindel 80 mit Handrad 82 besteht, die beispielsweise an einem horizontalen Rahmenteil 84 des Betondeckenfertigerrahmens 24 axial unverschiebbar jedoch um ihre Achse verdrehbar gelagert ist. Dementsprechend greift die Spindel 80 in eine Spindelmutter 85 ein, die am Arm 64 unverdrehbar jedoch geringfügig um eine vertikale Achse 86 verschwenkbar gelagert ist. Dementsprechend ist die Spindel 80 auch am Rahmenteil 84 über eine entsprechende,nicht dargestellte Zwischenhülse um eine vertikale Achse 88 geringfügig verschwenkbar, um das beim Verschwenken des Arms 64 zwangsläufig auftretende Mitschwenken der Spindel 80 zuzulassen.

    [0040] Auf den Fugenhauptformer 44 folgt eine in den Figuren 1 und 2 angedeutete Fugenfüllvorrichtung 90. Diese ist mit dem Betondecken-Fertigerrahmen 24 starr verbunden, beispielsweise über einen sich an den horizontalen Rahmenteil 84 anschließenden,zweifach abgeknickten Rahmenteil 92. Der Fugenfüllvorrichtung 90 wird über einen Zuführschlauch 94 von einem nicht dargestellten Vorratsbehälter Fugenfüllmaterial zugeführt. Dieses Material wird über nicht näher dargestellte Düsen der Fugenfüll- vorrichtung in die hinter dem Fugenhauptformer 44 ausgebildetet Längsscheinfuge 96 eingefüllt. Bei dem Fugenfüllmaterial kann es sich um Stützmaterial, vorzugsweise Sand oder Bentonit handeln. Man kann die Fuge auch ausschäumen. Schließlich kann man auch die Fuge 96 mit einem das Zusammenkleben der Fugenseitenwände verhindernden Trennmittel benetzen. Hierfür kommt ein wachsartiges Trennmittel in Frage.

    [0041] Die Fugenfüll-Vorrichtung kann auch, abweichend von den Prinzipdarstellungen in Fig. 1 und 2, unmittelbar am Fugenhauptformer 44 befestigt sein, so daß die Fugen- füll-Vorrichtung mitsamt dem Fugenhauptformer 44 weggeschwenkt werden kann, falls eine Zwischenschalung mon- tiert werden soll. In dem später noch an Hand der Figuren 3 bis 5 zu erläuternden Ausführungsbeispiel ist eine der Fugenfüll-Vorrichtung 90 entsprechende Zuführung für Fugendichtungsbänder unmittelbar am Fugenhauptformer angebracht.

    [0042] Mit dem vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Betondeckenfertiger lassen sich maßhaltige geradlinige Fugen erzielen, die ggf. in einem Arbeitsgang zugleich verfüllt werden können. Der Betondecken-Fertiger ist leicht zu handhaben. Soll zur Herstellung einer B- und V-Spur anstelle der bisherigen Längsscheinfuge eine seitliche Gleitschalung am Betondecken-Fertiger angebracht werden, so genügt es, wenn man den Fugenhauptformer 44 durch entsprechendes Verschwenken des Schwenkarms 64 wegschwenkt. Der Fugenvorformer 38 kann entweder ebenfalls demontiert werden oder unter Umständen auch an Ort und Stelle bleiben, wobei dann die Gleitschalung eine dem Umriß des Fugenvorformers 38 entsprechende Ausnehmung aufweist.

    [0043] Die selben Vorteile lassen sich mit dem im folgenden an Hand der Figuren 3 bis 5 zu erläuternden zweiten Ausführungsbeispiel erzielen. Bauelemente des mit 110 bezeichneten Betondecken-Fertigers, die solchen in Figuren 1 und 2 entsprechen, sind mit den selben Bezugsziffern, jeweils vermehrt um die Zahl 100, versehen. Die Seitenansicht der Fig. 3 zeigt, im Gegensatz zur Fig. 1, lediglich den interessierenden Teil des Fertigers 110 im Bereich der Glättbohle 146. Die übrigen Bauteile sind dementsprechend gemäß Fig. 1 zu ergänzen.

    [0044] Man erkennt in den Figuren 3 und 4 die Druckplatte 130, deren Unterseite 142 die Betondeckenoberfläche 162 festlegt. An einem horizontal verlaufenden Rahmenteil 184 und an der Druckplatte 130 ist der Schwenkarm 164 um eine vordere Achse 168 schwenkbar gelagert; durch nicht dargestellte Stellmittel wird der Schwenkarm 164 in der gewünschten Winkellage gehalten. Am hinteren Ende des Arms 164 ist der Fugenhauptformer 144 um eine zur Achse 168 parallelevertikal verlaufende Achse 170 schwenkbar und zusätzlich noch höhenverstellbar gelagert. Der Fugenhauptformer 144 wird in seiner vorgesehenen Höhe unmittelbar unterhalb der Glättbohle 146 dadurch gehalten, daß er sich an einer Rolle 154 mit einem quer zur Richtung A verlaufenden fugenhauptformerfesten Winkel 153 abstützt, dessen Länge wenigstens dem Hub der Glättbohle 146 entspricht. Zur genauen Höhenjustierung ist die Rolle 164 an einem an der Glättbohle 146 in einem Schwenkgelenk 147 schwenkbar angebrachten Arm 155 gelagert. Dieser Arm 155 läßt sich über einen Einstell-Schraubbolzen 157 gegenüber der Gättbohle 146 in vertikaler Ebene neigungsverstellen.

    [0045] Wie die Figuren 3 und 5 zeigen, besteht der Fugenhauptformer 144 aus einem plattenförmigen Unterteil 202, zwei zweifach gebogenen, flach gedrückten Führungsrohren 204 und 206 sowie einem plattenförmigen Oberteil 208. Die Führungsrohre 204, 206 füllen einen im wesentlichen L-förmigen Spalt 210 zwischen Ober- und Unterteil 208 bzw. 202 aus. Die genannten Teile sind verschweißt. Das Oberteil 208 ist starr mit dem die Achse 170 bildenden Vertikalschenkel 172 verbunden. Im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel gemäß Figuren 1 und 2 wird die Glättbohle 146 nicht von einem Rechteckrahmen des Fugenhauptformers umgriffen.

    [0046] Durch die beiden Führungsrohre 204 und 206 wird jeweils ein zugfestes Fugenband 212 in die Längsscheinfuge 196 eingeführt. Dabei werden die Fugenbänder 212 jeweils von einer Vorratsrolle 214 oberhalb des Fugenhauptformers 144 abgespult. Die Drehachse 216 der Rollen verläuft in Querrichtung. Da die Fugenbänder 212 innerhalb der Fuge 196 mit ihrer Breitenrichtung in einer Vertikal-ebene liegen und in horizontaler Richtung sich erstrecken, muß das zugfeste Band in einem ersten Biegungsabschnitt 218 des jeweiligen Führungsrohrs um 90° um eine zur Achse 216 parallele Krümmungsachse gebogen werden (entlang einer Zylindermantelfläche) und anschließend in einem zweiten Biegungsabschnitt 220 um seine Längsrichtung um 90° verwunden werden.

    [0047] Die Bänder 212 werden knapp unterhalb der Fahrbahnoberfläche 162 in die Fuge 196 eingeführt, und zwar mit einem lichten Abstand voneinander von maximal etwa 5 mm. Die Breite der Bänder beträgt vorzugsweise etwa 5 mm. Auf diese Weise wird ein Bereich von etwa 15 mm der Fuge 196 unmittelbar unterhalb der Oberfläche 162 durch die Fugenbänder 212 gegen ein Zusammenbacken gesichert. Der sich daran anschließende tiefer liegende Bereich der beispielsweise etwa 90 mm tiefen und etwa 4 mm breiten Fugen ist weniger gefährdet.

    [0048] Mit den Fugenbändern 212 wird Wasserglas als Abbindebeschleuniger der Fuge 196 zugeführt. Hierzu muß lediglich an den Eingabeenden 222 der Führungsrohre 204, 206 Flüssigkeit zugeführt werden; die Fugenbänder 212 ziehen dann die Flüssigkeit mit sich in die Fuge 196. In Fig. 3 ist mit einer Strich-Punkt-Linie ein Einfülltrichter 224 angedeutet, welcher die oberen Rohrenden 222 umgibt und für die Benetzung der in die Enden 222 einlaufenden Fugenbänder 212 mit der Flüssigkeit sorgt. Ein Zufuhrrohr 225 für die Flüssigkeit oberhalb des Trichters 224 ist mit einer Strich-Punkt-Punkt-Linie angedeutet.

    [0049] Zusätzlich oder anstelle des Fugenvorformers 38 im Bereich der Vorderkante 36 der Druckplatte 30 gemäß Figuren 1 und 2 ist bei der Ausführungsform gemäß Figuren 3 bis 5 ein Fugenvorformer 138' zwischen Druckplatte 130 und Fugenhauptformer 144 vorgesehen. Er weist wiederum eine Schwertform mit abgerundeter Vorlaufkante 139 auf. Die horizontale Unterkante 141 des Fugenvorformers 138' geht, von einem geringfügigen Bewegungsspalt 143 zwischen Fugenvorformer 138' und Fugenhauptformer 144 abgesehen, unmittelbar in die horizontale Unterkante 145 des Fugenhauptformers 144 über.

    [0050] Der Fugenvorformer 138' ist an einem Vertikalträger 230 angebracht, welcher den Fugenvorformer 138'gabelartig umgreift (Befestigungsbolzen 231). Eine an der Druckplatte 130 angebrachte horizontale Führungsgabel 234 sorgt für eine seitliche Führung des Vertikalträgers 230, welcher über einen an seinem oberen Ende montierten Unwuchtmotor 232 in vertikale Vibration (Doppelpfeil C in den Figuren 3 und 4) gebracht werden kann. Im Bereich der Gabel 234 ist der Vertikalträger 230 über eine lösbare elastische Lasche (gummiertes Gewebeband) 238 mit der Druckplatte 130 lösbar verbunden. Man erkennt in Fig. 3 einen eine Vertikalbohrung am druckplattenseitigen Ende der Lasche 238 durchsetzenden Bolzen 240 an der Druckplatte 130 mit Sicherungssplint 242. Die Lasche 238 überträgt die vom Einbaumaterial auf den Fugenvorformer 138' ausgeübten Schubkräfte auf die Druckplatte 130. Dabei läßt sie die Vibrationsschwingungen C des Vertikalträgers 230 uneingeschränkt zu.

    [0051] Im Bereich knapp unterhalb seines oberen Endes ist der Vertikalträger 230 in eine Lagergabel 246 am Rahmenteil 184 unter Zwischenschaltung von Gummielementen 248 eingehängt und mittels Schrauben 250 fixiert.

    [0052] Zur Gestalltung des Schwenkarms 164 ist nachzutragen, daß die Rahmenebene des Arms gegenüber dem Vertikalträger 230 seitlich versetzt ist. Um dennoch die Drehachse 170 des Fugenhauptformers und mit ihr die Mittellängsebene des Fugenhauptformers 144 mit der Mittellängsebene des Fugenvorformers 138' zusammenfallen lassen zu können, sind am Arm 164 in Fig. 4 strichliert angedeutete Winkel 251 angebracht, an welchen wiederum eine die Schwenkachse 170 definierende armfeste Rohrhülse 252 angebracht ist, und zwar in Flucht mit dem Fugenvorformer 138'. Soll der Fugenvorformer 138' entfernt werden, beispielsweise um eine Zwischenschalung montieren zu können, muß lediglich der Sicherungssplint 242 gezogen werden, damit die Lasche 238 frei wird. Ferner müssen die beiden Muttern 250 gelöst werden, so daß dann der Vertikalträger 230 nach oben aus der Gabel 246 abgehoben werden kann.

    [0053] Die Erfindung, wie vorgehend beschrieben, kann wie folgt zusammengefaßt werden:

    [0054] Ein Betondecken-Fertiger 10 weist eine Vorrichtung zum Herstellen einer in Fertigungsrichtung A verlaufenden Längsscheinfuge 96 auf mit einem Vorformer 38 im Bereich von Verdichtungsaggregaten 30,34 und einem von diesem gesonderten Fugenhauptformer 44 im Bereich einer Glättbohle 30. Hierdurch lassen sich maßhaltige, geradlinige Längsscheinfugen bei einfacher Handhabbarkeit des Betondecken- Fertigers 10 erreichen.


    Ansprüche

    1. Betondecken-Fertiger mit einer Vorrichtung zum Herstellen einer in Fertigungsrichtung verlaufenden Längsscheinfuge mittels eines bis in den Bereich von Verdichtungsaggregaten, insbesondere in Form von Tauchrüttlern und einer diesen nachgeschalteten Druckplatte, reichenden Fugenbildners mit einer Glätteinrichtung und ggf. mit einer dem Fugenbildner folgenden Vorrichtung zum Benetzen oder zum Ausfüllen der gebildeten Fuge,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß der Fugenbildner wenigstens einen Fugenvorformer (38;138') im Bereich der Druckplatte (30;130) und einen von diesem gesonderten Fugenhauptformer (44;144) im Bereich der Glätteinrichtung, insbesondere Glättbohle (30;130) des Betondeckenfertigers (10;110) umfaßt.
     
    2. Betondecken-Fertiger nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß der Fugenhauptformer (44;144) die Glättbohle (46) unterquert und vorzugsweise mit dieser höhenmäßig verkoppelt ist.
     
    3. Betondecken-Fertiger nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß der Fugenhauptformer (44;144) sich über ein Gleit-oder Rollenlager (54;154) an der horizontal hin- und herbewegbaren Glättbohle (46;146) abstützt.
     
    4. Betondecken-Fertiger nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß der vorzugsweise angenähert schwertförmige Fugenhauptformer (44;144) mit einem Betondeckenfertigerrahmen (24;184) um eine vertikale Achse (70;170) im Bereich des Vorderendes des Fugenhauptformers (44;144) schwenkbar verbunden ist.
     
    5. Betondecken-Fertiger nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß der Fugenhauptformer (44;144) an einem bzw. dem Betondeckenfertigerrahmen (24;184) seitlich verlagerbar gehaltert ist.
     
    6. Betondecken-Fertiger nach Anspruch 5,
    gekennzeichnet durch
    einen den Fugenhauptformer (44;144) mit dem Betondeckenfertigerrahmen (24;184) verbindenden Schwenkarm (64;164).
     
    7. Betondecken-Fertiger nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß ein mit einem Rüttelantrieb (232) versehener Fugenvorformer (1381) im Bereich zwischen Druckplatte (130) und Fugenhauptformer (144) vorgesehen ist.
     
    8. Betondecken-Fertiger nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß der Fugenhauptformer (144) unmittelbar auf den Fugenvorformer (138') folgt.
     
    9. Betondecken-Fertiger nach Anspruch 7 oder 8,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß der Fugenvorformer (138') in einer druckplattenfesten oder betondeckenfertigerrahmenfesten Gabel (234) seitlich geführt ist.
     
    10. Betondecken-Fertiger nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß der Fugenvorformer (138') im Bereich der Gabel (234) über eine lösbare elastische Lasche (238) mit der Druckplatte (130) bzw. mit dem Betondecken- Fertigerrahmen verbunden ist.
     
    11. Betondecken-Fertiger nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet ,
    daß der Fugenvorformer (138') an einem Vertikalträger (230) angebracht ist, an welchem ein Rüttelantrieb, vorzugsweise Unwuchtmotor (232), gehaltert ist.
     
    12. Betondecken-Fertiger nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß der Vertikalträger (230) über Gummielemente (248) an einer rahmenfesten Einhängegabel (246) gelagert ist.
     
    13. Betondecken-Fertiger nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß der Fugenhauptformer (144) mit einer Zuführung für wenigstens ein, vorzugsweise zwei in der Fuge (196) übereinander angeordnete Fugendichtungsbänder (212) versehen ist.
     
    14. Betondecken-Fertiger (10) mit einer Vorrichtung zum Herstellen einer in Fertigungsrichtung (A) verlaufenden Längsscheinfuge (196) und zum Einbau wenigstens eines Fugenbandes (212), umfassend einen im Bereich zwischen Verdichtungsaggregaten, insbesondere in Form von Rüttlern und einer diesen nachgeordneten Druckplatte (142), und einer Glätteinrichtung, insbesondere Glättbohle (146), angeordneten Fugenformer (144), welcher mit einer rohrförmigen Zuführung (204,206) für das wenigstens eine Fugenband (212) versehen ist, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß der Fugenformer (144) samt rohrförmiger Zuführung (204,206) die Glätteinrichtung (146) unterquert.
     
    15. Betondecken-Fertiger nach Anspruch 13 oder 14,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß die Zuführung das wenigstens eine Band (212) um eine zur Flachseite des Bandes (212) parallele Achse biegt und um die Längsrichtung des Bandes (212) verwindet.
     
    16. Betondecken-Fertiger nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet ,
    daß die Zuführung wenigstens zwei Bänder übereinander in die Fuge einführt.
     
    17. Betondecken-Fertiger nach Anspruch 16,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß die Zuführung die Bänder (212) mit Abstand übereinander in die Fuge (196) einführt.
     
    18. Betondecken-Fertiger nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet ,
    daß für jedes Band (212) ein dem Fugenquerschnitt angepaßtes flaches Zuführungsrohr (204,206) vorgesehen ist mit einem ersten Biegungsabschnitt (218) um eine zur Flachseite des Zuführungsrohrs parallele Achse und mit einem zweiten Biegungsabschnitt (220) mit Verwindung des Zuführrohrs um seine Längsrichtung.
     
    19. Betondecken-Fertiger nach Anspruch 18,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß der Fugenformer (144) mit folgenden untereinander starr verbundenen, vorzugsweise verschweißten, Teilen gebildet ist, einem plattenförmigen Unterteil (202), einem plattenförmigen Oberteil (208) sowie mit den Führungsrohren (204,206), welche einen zwischen Unterteil (202) und Oberteil (208) ausgebildeten, vorzugsweise L-förmigen Spalt (210) ausfüllen.
     
    20. Betondecken-Fertiger nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß am Fugenhauptformer (144) eine Zuführung für wenigstens ein Fugendichtungsprofil vorgesehen ist, sowie eine Einrichtung zur Benetzung des Profils.
     
    21. Betondecken-Fertiger nach Anspruch 20,
    dadurch gekennzeichnet ,
    daß ein Einfülltrichter (224) am Eingabeende eines das Fugendichtungsprofil aufnehmenden und in die Fuge (196) einführenden Führungsrohrs (204,206) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung