[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine aussenisolierte Fenstereinfassung in einer seitlichen
Wagenkastenstruktur für Eisenbahnwagen zur Personenbeförderung, wobei die Wagenkastenstruktur
aus Seitenwand- bzw. Pfostenprofilen, einer auswechselbaren Aussenhaut und dazwischen
angeordnetem Isolationsmaterial besteht.
[0002] In der EP-OS 0 148 123 wird ein Wagenkastenaufbau mit auswechselbaren Aussenhautplatten
beschrieben. Diese sind einerseits lose in Nuten von Abstandshaltern, andererseits
lösbar an Haltern befestigt.
[0003] Eine derartige Anordnung bringt einmal den Vorteil, dass der Wagenkastenaufbau unabhängig
von einer später anzubringenden Inneneinrichtung mit einer Isolation belegt werden
kann und diese deshalb nachträglich keine Durchbrüche mehr erfährt. Damit werden später
erzeugte Kältebrücken vermieden. Bei leichteren Unfällen wird die eigentliche Tragstruktur
des Wagenkastens nicht in Mitleidenschaft gezogen, sondern lediglich die Isolation
und die sie abdeckende auswechselbare Schutzhaut. Bei einem solchen leichteren Unfall
brauchen nur die beschädigten Platten der Aussenhaut entfernt und durch neue ersetzt
zu werden.
[0004] Für die Isolation kann ein übliches Material, wie beispielsweise Glaswolle, gewählt
werden. Es bieten sich aber auch festere Materialien an, welche leichtere Stösse von
aussen besser abfangen können. Da das gesamte Isoliermaterial ausserhalb des Fahrgastraumes
angeordnet ist, wird die Sicherheit der Fahrgäste im Falle eines Fahrzeugbrandes erhöht.
Die gebaute Tragkonstruktion ist kostengünstiger.
[0005] Schliesslich kann durch die Wahl des Materials der Aussenhaut das Design des ganzen
Wagenkastenaufbaus günstig beeinflusst werden.
[0006] Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, eine aussenisolierte Fenstereinfassung
zu schaffen, die einerseits zu Aufbau und Design der EP-OS 0 148 123 passt und andererseits
die an den Wagenkastenaufbau gestellten Anforderungen erfüllt.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Fenstereinfassung aus
einem an den Seitenwand- und an den Pfostenprofilen lösbar befestigten, aus wenigstens
vier ausserhalb des Bereichs der Fensterecken angeordneten Profilstücken gebildeten
Innenrahmen mit einem Profillappen als Auflagefläche für die Aussenhaut, einem umlaufenden
Aussenrahmen mit einer hinterschnittenen Nut zur Aufnahme der der lösbaren Befestigung
am Innenrahmen dienenden Isoliermuttern und einem nach aussen verlaufenden, von der
Fensteröffnung wegweisend abgewinkelten Profillappen zum Festklemmen der Aussenhaut,
einer umlaufenden, auf dem Aussenrahmen aufliegenden Fassungsleiste aus einem wetterbeständigen,
elastischen Material zu Aufnahme der Fensterverglasung und einem zwischen dem Innen-
und Aussenrahmen festgeklemmten elastischen Dichtungselement mit einem Schlitz zur
Aufnahme der Aussenhaut besteht.
[0008] Die Fenstereinfassung ist ausserhalb der Tragkonstruktion der Wagenkastenstruktur
angeordnet und kann stufenweise demontiert werden. Dies gilt auch für die in der
Fenstereinfassung befestigten Abdeckplatten der Aussenhaut.
[0009] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Die schematischen Schnitte zeigen in
- Fig. 1 einen Horizontalschnitt durch einen Fensterpfosten mit beidseits angeordneten
Fenstereinfassungen, und
- Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die Fensterbrüstung.
[0010] Das stranggepresste Pfostenprofil 10 aus einer üblichen Aluminiumlegierung weist
an beiden Stirnseiten 10 je zwei hinterschnittene Nuten 12 zur Aufnahme von lösbaren
Befestigungsmitteln auf. Im Bereich des eine Symmetrieebene bildenden Querstegs 14
sind ebenfalls zwei nach aussen weisende Nuten 16, 18 angeordnet. Die nach innen
offene, hinterschnittene Nut 16 dient der Befestigung von Sitzen, Gepäckträgern,
elektrischen Apparaten und dgl. Die nach aussen weisende hinterschnittene Nut 18
nimmt isolierende Muttern 20 auf, die mittels einer Schraube 22 der Befestigung der
im Bereich des Pfostenprofils 10 aus zwei Abdeckplatten aus einem Aluminium-Kunstoff-Verbund
gebildeten Aussenhaut 24 dienen. Die übereinander geschobenen Platten werden vom
Kopf der Schraube 22 in die mit einem O-Ring 26 ausgelegte topfförmige Oeffnung eines
Gegenhalterstücks 28 gezogen. Die aufeinandergelegten Platten der Aussenhaut 24 sind
mit einer Klebstoffschicht 30 versehen, welche das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert.
[0011] Im Schnitt von Fig. 1 nicht sichtbar sind die mechanischen Befestigungsmittel des
Innenrahmens 32 an den Stirnseiten des Pfostenprofils 10. Zwei in Längsrichtung verlaufende
Nasen 34 des Innenrahmens 32 stehen in formschlüssigem Eingriff mit entsprechend
ausgebildeten Innenwänden der hinterschnittenen Nuten 12. Als mechanische Befestigungsmittel
dienen in die hinterschnittene Nut eingeführte Schraubenköpfe oder parallelogrammförmig
ausgebildete Klemmplättchen, wie sie beispielsweise in der DE-PS 27 51 753 beschrieben
sind. Ebenfalls nicht sichtbar sind die in den Innenrahmen gebohrten Löcher zwischen
den Nasen 34, welche der Durchführung eines Gewindestiftes dienen.
[0012] Der Innenrahmen 32 weist zwei Profilschenkel auf, die derart abgewinkelte Profilenden
36, 38 aufweisen, dass die Innenabdeckung 40, darauf aufliegend, in Richtung der
Fensterverglasung 42 abgeschrägt verläuft.
[0013] Der abgewinkelte Profillappen 44 des nach aussen weisenden Schenkels des Innenrahmens
32 bildet eine indirekte, parallel zur Fensterverglasung 42 angeordnete Auflagefläche
für die Aussenhaut 24.
[0014] Der Aussenrahmen 46 ist mittels in eine hinterschnittene Nut 48 eingeführter isolierender
Muttern 50, bestehend aus einer Gewindebuchse und einer Kunststoffummantelung, und
eines Gewindestifts 52 mit Schraubenkopf 54 am Innenrahmen 32 befestigt. In diesem
sind Bohrungen für den Gewindestift 52 ausgespart. Zwischen Schraubenkopf 54 und Innenrahmen
32 ist eine Unterlagscheibe 56 angeordnet.
[0015] Der abgewinkelte Profillappen 58 des Aussenrahmens 46 erstreckt sich, von der Fensteröffnung
wegweisend, über den Rand der Aussenhaut 24. Beim Anziehen des Gewindestifts 52 wird
nicht der Aussenrahmen 46 am Innenrahmen 32 befestigt, sondern der Profillappen 58
klemmt die in den Schlitz eines elastischen Dichtungselements 60 eingeführte Aussenhaut
24 gegen den Profillappen 44 des Innenrahmens 32. Der Spalt 62 ermöglicht die notwendige
Bewegungsfreiheit.
[0016] Die wie der Aussenrahmen 46 umlaufende Fassungsleiste 64 aus Gummi nimmt die Fensterverglasung
42 einfach auswechselbar auf. Diese besteht aus einer Doppelverglasung mit stirnseitigen
Isolierplatten 66 bekannter Bauart. In eine in Längsrichtung der Fassungsleiste 64
verlaufende, benach bart der Verglasung 42 angeordnete, im Querschnitt kreisförmig
ausgebildete Nut ist mittels eines speziellen Werkzeugs eine Gummischnur 68 von ebenfalls
kreisförmigem Querschnitt eingelegt. Nach nicht dargestellten Ausführungsformen
können die Nut und die Gummischnur 68 andere geometrische Querschnittsformen aufweisen,
beispeilsweise quadratisch, rechteckig, trapezförmig oder elliptisch. Zur Montage
oder Demontage der Fensterverglasung 42 wird die Gummischnur 68 entfernt, worauf
der elastische Lappen 70 der Fassungsleiste 64 hochgeklappt werden kann.
[0017] Ein weiterer, von der Fassungsleiste 64 abkragender Lappen 72 drückt die Innenabdeckung
40 im Fensterbereich gegen den Innenrahmen 32.
[0018] Die Fassungsleiste 64 aus Gummi ist beidseits über einen parallel zur Fensterverglasung
vom Aussenrahmen abkragenden Profillappen 74 gestülpt und derart gegen eine Verschiebung
nach aussen gesichert.
[0019] Sowohl beim Dichtungselement 60 als auch bei der Fassungsleiste 64 weisen die mit
nach aussen gerichteten Flächen der Aussenhaut 24 bzw. des Aussenrahmens 46 in Kontakt
tretenden Innenflächen in Längsrichtung verlaufende Rillen 76 auf.
[0020] Die in Fig. 2 dargestellte Fensterbrüstung entspricht im wesentlichen der linken
oder rechten Seite von Fig. 1, weil der Fenstereinbau an der Seitenwand und an den
Pfostenprofilen weitgehend gleich ausgebildet ist.
[0021] Seitenwand, Pfosten, Innenrahmen und Aussenrahmen sind vorzugsweise stranggepresste
Aluminiumprofile aus dem Fachmann bekannten Legierungen.
[0022] Die Aussenhaut besteht vorzugsweise aus einem Aluminium- oder Stahlblech, sie kann
jedoch auch aus einem Verbundwerkstoff, insbesondere einem Aluminium-Kunststoff-Verbund,
bestehen.
[0023] Aus der Zeichnung geht nicht hervor, dass der Innenrahmen 32 nicht als geschlossener
umlaufender Rahmen ausgebildet ist, sondern vorzugsweise aus vier Stücken besteht,
die sich in den runden Fensterecken nicht berühren. Ein Innenrahmen 32 aus mehr als
vier Profilstücken ist wohl möglich, aber aus fertigungstechnischen Gründen weniger
zweckmässig.
[0024] Das im Bereich des Pfostenprofils 10 und des Seitenwandprofils 78 angebrachte Isolationsmaterial
ist mit 80 bezeichnet.
1. Aussenisolierte Fenstereinfassung in einer seitlichen Wagenkastenstruktur für Eisenbahnwagen
zur Personenbeförderung, wobei die Wagenkastenstruktur aus Seitenwand- (78) bzw.
Pfostenprofilen (10), einer auswechselbaren Aussenhaut (24) und dazwischen angeordnetem
Isolationsmaterial (80) besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Fenstereinfassung aus einem an den Seitenwand- (78) und an den Pfostenprofilen
(10) lösbar befestigten, aus wenigstens vier ausserhalb des Bereichs der Fensterecken
angeordneten Profilstücken gebildeten Innenrahmen (32) mit einem Profillappen (44)
als Auflagefläche für die Aussenhaut (24), einem umlaufenden Aussenrahmen (46) mit
einer hinterschnittenen Nut (48) zur Aufnahme der der lösbaren Befestigung am Innenrahmen
(32) dienenden Isoliermuttern (50) und einem nach aussen verlaufenden, von der Fensteröffnung
wegweisend abgewinkelten Profillappen (58) zum Festklemmen der Aussenhaut (24), einer
umlaufenden, auf dem Aussenrahmen (46) aufliegenden Fassungsleiste (64) aus einem
wetterbeständigen, elastischen Material zur Aufnahme der Fensterverglasung (42)
und einem zwischen dem Innen- (32) und Aussenrahmen (46) festgeklemmten elastischen
Dichtungselement (60) mit einem Schlitz zur Aufnahme der Aussenhaut (24) besteht.
2. Fenstereinfassung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenrahmen
(32) in Längsrichtung verlaufende Nasen (34) aufweist, welche nach der Montage mit
entsprechend ausgebildeten Innenwänden der hinterschnittenen Nuten (12) der Seitenwand-
(78) oder Pfostenprofile (10) in formschlüssigem Eingriff stehen.
3. Fenstereinfassung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenrahmen
(32) in Richtung der Fensterverglasung (42) abgeschrägt verläuft und die abgewinkelten
Profilenden (36,38) eine Auflagefläche für die Innenabdeckung (40) bilden.
4. Fenstereinfassung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die in der hinterschnittenen Nut (48) des Aussenrahmens (46) angeordneten isolierenden
Muttern (50) eine von einer Kunststoffummantelung umgebene Gewindebuchse haben, in
welche eine entsprechende Bohrung im Innenrahmen (32) durchgreifende Gewindestifte
(52) eingreifen.
5. Fenstereinfassung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Fassungsleiste (64) aus Gummi beidseits über einen parallel zur Fensterverglasung
(42) vom Aussenrahmen (46) abkragenden Profillappen (74) gestülpt ist.
6. Fenstereinfassung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Fassungsleiste (64) aus Gummi benachbart der Fensterverglasung (42) eine in Längsrichtung
verlaufende, nach aussen offene hinterschnittene Nut aufweist, in welche eine Gummischnur
(68) eingeführt ist.
7. Fenstereinfassung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass hinterschnittene
Nut und Gummischnur (68) einen kreisförmigen Querschnitt haben.
8. Fenstereinfassung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
ein von der Fassungsleiste abkragender Lappen (72) die Innenabdeckung (40) im Fensterbereich
gegen den Innenrahmen (32) drückt.
9. Fenstereinfassung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
Seitenwand (78), Pfosten (10), Innenrahmen (32) und Aussenrahmen (46) aus stranggepressten
Aluminiumprofilen bestehen.
10. Fenstereinfassung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, die
Aussenhaut (24) aus einem Aluminiumblech, einem Stahlblech oder einer Verbundwerkstoffplatte
besteht.