(19)
(11) EP 0 243 307 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.10.1987  Patentblatt  1987/44

(21) Anmeldenummer: 87810216.9

(22) Anmeldetag:  07.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B61D 25/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 25.04.1986 CH 1695/86

(71) Anmelder: ALUSUISSE-LONZA SERVICES AG
CH-8034 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Ritzl, Antal
    CH-8047 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Aussenisolierte Fenstereinfassung


    (57) Die aussenisolierte Fenstereinfassung wird in einer seitlichen Wagenkastenstruktur für Eisenbahnwagen zur Personenbeförderung verwendet. Diese Wagenkastenstruktur besteht aus Seitenwand- (78) bzw. Pfostenprofilen einer auswechselbaren Aussenhaut (24) und dazwischen angeordnetem Isolationsmaterial (80).
    An den Seitenwand- (78) und an den Pfostenprofilen (10) ist die Fenstereinfassung lösbar befestigt. Der aus wenigstens vier ausserhalb des Bereichs der Fensterecken angeordneten Profilstücken gebildete Innenrahmen (32) mit einem Profil­lappen (44) dient als Auflagefläche für die Aussenhaut (24) und nimmt einen umlaufenden Aussenrahmen (46) mit einer hinterschnittenen Nut (48) auf. Ein von der Fensteröffnung wegweisend abgewinkelter Profillappen (58) des Aussenrah­mens (46) klemmt die Aussenhaut (24) fest und haltert eine Fassungsleiste (64) aus einem wetterbeständigen, elasti­schen Material zur Aufnahme der Fensterverglasung (42).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine aussenisolierte Fen­stereinfassung in einer seitlichen Wagenkastenstruktur für Eisenbahnwagen zur Personenbeförderung, wobei die Wagenka­stenstruktur aus Seitenwand- bzw. Pfostenprofilen, einer auswechselbaren Aussenhaut und dazwischen angeordnetem Iso­lationsmaterial besteht.

    [0002] In der EP-OS 0 148 123 wird ein Wagenkastenaufbau mit aus­wechselbaren Aussenhautplatten beschrieben. Diese sind einerseits lose in Nuten von Abstandshaltern, andererseits lösbar an Haltern befestigt.

    [0003] Eine derartige Anordnung bringt einmal den Vorteil, dass der Wagenkastenaufbau unabhängig von einer später anzubrin­genden Inneneinrichtung mit einer Isolation belegt werden kann und diese deshalb nachträglich keine Durchbrüche mehr erfährt. Damit werden später erzeugte Kältebrücken vermie­den. Bei leichteren Unfällen wird die eigentliche Trag­struktur des Wagenkastens nicht in Mitleidenschaft gezogen, sondern lediglich die Isolation und die sie abdeckende aus­wechselbare Schutzhaut. Bei einem solchen leichteren Unfall brauchen nur die beschädigten Platten der Aussenhaut ent­fernt und durch neue ersetzt zu werden.

    [0004] Für die Isolation kann ein übliches Material, wie bei­spielsweise Glaswolle, gewählt werden. Es bieten sich aber auch festere Materialien an, welche leichtere Stösse von aussen besser abfangen können. Da das gesamte Isoliermate­rial ausserhalb des Fahrgastraumes angeordnet ist, wird die Sicherheit der Fahrgäste im Falle eines Fahrzeugbrandes er­höht. Die gebaute Tragkonstruktion ist kostengünstiger.

    [0005] Schliesslich kann durch die Wahl des Materials der Aussen­haut das Design des ganzen Wagenkastenaufbaus günstig be­einflusst werden.

    [0006] Der Erfinder hat sich die Aufgabe gestellt, eine aussen­isolierte Fenstereinfassung zu schaffen, die einerseits zu Aufbau und Design der EP-OS 0 148 123 passt und anderer­seits die an den Wagenkastenaufbau gestellten Anforderungen erfüllt.

    [0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Fenstereinfassung aus einem an den Seitenwand- und an den Pfostenprofilen lösbar befestigten, aus wenigstens vier ausserhalb des Bereichs der Fensterecken angeordneten Pro­filstücken gebildeten Innenrahmen mit einem Profillappen als Auflagefläche für die Aussenhaut, einem umlaufenden Aussenrahmen mit einer hinterschnittenen Nut zur Aufnahme der der lösbaren Befestigung am Innenrahmen dienenden Iso­liermuttern und einem nach aussen verlaufenden, von der Fensteröffnung wegweisend abgewinkelten Profillappen zum Festklemmen der Aussenhaut, einer umlaufenden, auf dem Aus­senrahmen aufliegenden Fassungsleiste aus einem wetterbe­ständigen, elastischen Material zu Aufnahme der Fenster­verglasung und einem zwischen dem Innen- und Aussenrahmen festgeklemmten elastischen Dichtungselement mit einem Schlitz zur Aufnahme der Aussenhaut besteht.

    [0008] Die Fenstereinfassung ist ausserhalb der Tragkonstruktion der Wagenkastenstruktur angeordnet und kann stufenweise de­montiert werden. Dies gilt auch für die in der Fensterein­fassung befestigten Abdeckplatten der Aussenhaut.

    [0009] Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestell­ten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die schematischen Schnitte zeigen in

    - Fig. 1 einen Horizontalschnitt durch einen Fensterpfo­sten mit beidseits angeordneten Fenstereinfassun­gen, und

    - Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die Fensterbrüstung.



    [0010] Das stranggepresste Pfostenprofil 10 aus einer üblichen Aluminiumlegierung weist an beiden Stirnseiten 10 je zwei hinterschnittene Nuten 12 zur Aufnahme von lösbaren Befe­stigungsmitteln auf. Im Bereich des eine Symmetrieebene bildenden Querstegs 14 sind ebenfalls zwei nach aussen wei­sende Nuten 16, 18 angeordnet. Die nach innen offene, hin­terschnittene Nut 16 dient der Befestigung von Sitzen, Ge­päckträgern, elektrischen Apparaten und dgl. Die nach aus­sen weisende hinterschnittene Nut 18 nimmt isolierende Mut­tern 20 auf, die mittels einer Schraube 22 der Befestigung der im Bereich des Pfostenprofils 10 aus zwei Abdeckplatten aus einem Aluminium-Kunstoff-Verbund gebildeten Aussen­haut 24 dienen. Die übereinander geschobenen Platten werden vom Kopf der Schraube 22 in die mit einem O-Ring 26 ausge­legte topfförmige Oeffnung eines Gegenhalterstücks 28 gezo­gen. Die aufeinandergelegten Platten der Aussenhaut 24 sind mit einer Klebstoffschicht 30 versehen, welche das Eindrin­gen von Feuchtigkeit verhindert.

    [0011] Im Schnitt von Fig. 1 nicht sichtbar sind die mechanischen Befestigungsmittel des Innenrahmens 32 an den Stirnseiten des Pfostenprofils 10. Zwei in Längsrichtung verlaufende Nasen 34 des Innenrahmens 32 stehen in formschlüssigem Ein­griff mit entsprechend ausgebildeten Innenwänden der hin­terschnittenen Nuten 12. Als mechanische Befestigungsmittel dienen in die hinterschnittene Nut eingeführte Schrauben­köpfe oder parallelogrammförmig ausgebildete Klemmplätt­chen, wie sie beispielsweise in der DE-PS 27 51 753 be­schrieben sind. Ebenfalls nicht sichtbar sind die in den Innenrahmen gebohrten Löcher zwischen den Nasen 34, welche der Durchführung eines Gewindestiftes dienen.

    [0012] Der Innenrahmen 32 weist zwei Profilschenkel auf, die der­art abgewinkelte Profilenden 36, 38 aufweisen, dass die In­nenabdeckung 40, darauf aufliegend, in Richtung der Fen­sterverglasung 42 abgeschrägt verläuft.

    [0013] Der abgewinkelte Profillappen 44 des nach aussen weisenden Schenkels des Innenrahmens 32 bildet eine indirekte, paral­lel zur Fensterverglasung 42 angeordnete Auflagefläche für die Aussenhaut 24.

    [0014] Der Aussenrahmen 46 ist mittels in eine hinterschnittene Nut 48 eingeführter isolierender Muttern 50, bestehend aus einer Gewindebuchse und einer Kunststoffummantelung, und eines Gewindestifts 52 mit Schraubenkopf 54 am Innenrahmen 32 befestigt. In diesem sind Bohrungen für den Gewindestift 52 ausgespart. Zwischen Schraubenkopf 54 und Innenrahmen 32 ist eine Unterlagscheibe 56 angeordnet.

    [0015] Der abgewinkelte Profillappen 58 des Aussenrahmens 46 er­streckt sich, von der Fensteröffnung wegweisend, über den Rand der Aussenhaut 24. Beim Anziehen des Gewindestifts 52 wird nicht der Aussenrahmen 46 am Innenrahmen 32 befe­stigt, sondern der Profillappen 58 klemmt die in den Schlitz eines elastischen Dichtungselements 60 eingeführte Aussenhaut 24 gegen den Profillappen 44 des Innenrahmens 32. Der Spalt 62 ermöglicht die notwendige Bewegungsfrei­heit.

    [0016] Die wie der Aussenrahmen 46 umlaufende Fassungsleiste 64 aus Gummi nimmt die Fensterverglasung 42 einfach auswech­selbar auf. Diese besteht aus einer Doppelverglasung mit stirnseitigen Isolierplatten 66 bekannter Bauart. In eine in Längsrichtung der Fassungsleiste 64 verlaufende, benach­ bart der Verglasung 42 angeordnete, im Querschnitt kreis­förmig ausgebildete Nut ist mittels eines speziellen Werk­zeugs eine Gummischnur 68 von ebenfalls kreisförmigem Quer­schnitt eingelegt. Nach nicht dargestellten Ausführungsfor­men können die Nut und die Gummischnur 68 andere geometri­sche Querschnittsformen aufweisen, beispeilsweise quadra­tisch, rechteckig, trapezförmig oder elliptisch. Zur Monta­ge oder Demontage der Fensterverglasung 42 wird die Gummi­schnur 68 entfernt, worauf der elastische Lappen 70 der Fassungsleiste 64 hochgeklappt werden kann.

    [0017] Ein weiterer, von der Fassungsleiste 64 abkragender Lappen 72 drückt die Innenabdeckung 40 im Fensterbereich gegen den Innenrahmen 32.

    [0018] Die Fassungsleiste 64 aus Gummi ist beidseits über einen parallel zur Fensterverglasung vom Aussenrahmen abkragenden Profillappen 74 gestülpt und derart gegen eine Verschiebung nach aussen gesichert.

    [0019] Sowohl beim Dichtungselement 60 als auch bei der Fassungs­leiste 64 weisen die mit nach aussen gerichteten Flächen der Aussenhaut 24 bzw. des Aussenrahmens 46 in Kontakt tre­tenden Innenflächen in Längsrichtung verlaufende Rillen 76 auf.

    [0020] Die in Fig. 2 dargestellte Fensterbrüstung entspricht im wesentlichen der linken oder rechten Seite von Fig. 1, weil der Fenstereinbau an der Seitenwand und an den Pfostenpro­filen weitgehend gleich ausgebildet ist.

    [0021] Seitenwand, Pfosten, Innenrahmen und Aussenrahmen sind vor­zugsweise stranggepresste Aluminiumprofile aus dem Fachmann bekannten Legierungen.

    [0022] Die Aussenhaut besteht vorzugsweise aus einem Aluminium- oder Stahlblech, sie kann jedoch auch aus einem Verbund­werkstoff, insbesondere einem Aluminium-Kunststoff-Verbund, bestehen.

    [0023] Aus der Zeichnung geht nicht hervor, dass der Innenrahmen 32 nicht als geschlossener umlaufender Rahmen ausgebildet ist, sondern vorzugsweise aus vier Stücken besteht, die sich in den runden Fensterecken nicht berühren. Ein Innen­rahmen 32 aus mehr als vier Profilstücken ist wohl möglich, aber aus fertigungstechnischen Gründen weniger zweckmässig.

    [0024] Das im Bereich des Pfostenprofils 10 und des Seitenwandpro­fils 78 angebrachte Isolationsmaterial ist mit 80 bezeich­net.


    Ansprüche

    1. Aussenisolierte Fenstereinfassung in einer seitlichen Wagenkastenstruktur für Eisenbahnwagen zur Personenbe­förderung, wobei die Wagenkastenstruktur aus Seiten­wand- (78) bzw. Pfostenprofilen (10), einer auswechsel­baren Aussenhaut (24) und dazwischen angeordnetem Iso­lationsmaterial (80) besteht,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    die Fenstereinfassung aus einem an den Seitenwand- (78) und an den Pfostenprofilen (10) lösbar befestigten, aus wenigstens vier ausserhalb des Bereichs der Fenster­ecken angeordneten Profilstücken gebildeten Innenrahmen (32) mit einem Profillappen (44) als Auflagefläche für die Aussenhaut (24), einem umlaufenden Aussenrahmen (46) mit einer hinterschnittenen Nut (48) zur Aufnahme der der lösbaren Befestigung am Innenrahmen (32) die­nenden Isoliermuttern (50) und einem nach aussen ver­laufenden, von der Fensteröffnung wegweisend abgewin­kelten Profillappen (58) zum Festklemmen der Aussenhaut (24), einer umlaufenden, auf dem Aussenrahmen (46) auf­liegenden Fassungsleiste (64) aus einem wetterbeständi­gen, elastischen Material zur Aufnahme der Fensterver­glasung (42) und einem zwischen dem Innen- (32) und Aussenrahmen (46) festgeklemmten elastischen Dichtungs­element (60) mit einem Schlitz zur Aufnahme der Aussen­haut (24) besteht.
     
    2. Fenstereinfassung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass der Innenrahmen (32) in Längsrichtung verlau­fende Nasen (34) aufweist, welche nach der Montage mit entsprechend ausgebildeten Innenwänden der hinter­schnittenen Nuten (12) der Seitenwand- (78) oder Pfo­stenprofile (10) in formschlüssigem Eingriff stehen.
     
    3. Fenstereinfassung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, dass der Innenrahmen (32) in Richtung der Fensterverglasung (42) abgeschrägt verläuft und die ab­gewinkelten Profilenden (36,38) eine Auflagefläche für die Innenabdeckung (40) bilden.
     
    4. Fenstereinfassung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da­durch gekennzeichnet, dass die in der hinterschnittenen Nut (48) des Aussenrahmens (46) angeordneten isolieren­den Muttern (50) eine von einer Kunststoffummantelung umgebene Gewindebuchse haben, in welche eine entspre­chende Bohrung im Innenrahmen (32) durchgreifende Ge­windestifte (52) eingreifen.
     
    5. Fenstereinfassung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da­durch gekennzeichnet, dass die Fassungsleiste (64) aus Gummi beidseits über einen parallel zur Fenstervergla­sung (42) vom Aussenrahmen (46) abkragenden Profillap­pen (74) gestülpt ist.
     
    6. Fenstereinfassung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da­durch gekennzeichnet, dass die Fassungsleiste (64) aus Gummi benachbart der Fensterverglasung (42) eine in Längsrichtung verlaufende, nach aussen offene hinter­schnittene Nut aufweist, in welche eine Gummischnur (68) eingeführt ist.
     
    7. Fenstereinfassung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich­net, dass hinterschnittene Nut und Gummischnur (68) ei­nen kreisförmigen Querschnitt haben.
     
    8. Fenstereinfassung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da­durch gekennzeichnet, dass ein von der Fassungsleiste abkragender Lappen (72) die Innenabdeckung (40) im Fen­sterbereich gegen den Innenrahmen (32) drückt.
     
    9. Fenstereinfassung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da­durch gekennzeichnet, dass Seitenwand (78), Pfosten (10), Innenrahmen (32) und Aussenrahmen (46) aus stranggepressten Aluminiumprofilen bestehen.
     
    10. Fenstereinfassung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da­durch gekennzeichnet, die Aussenhaut (24) aus einem Aluminiumblech, einem Stahlblech oder einer Verbund­werkstoffplatte besteht.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht