[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Entnahmesonde für heiße Gasproben, bestehend
aus einem Innenrohr zur Gasführung und einem das Innenrohr umschließenden, eine Flüssigkeitskühlung
aufweisenden Mantel.
[0002] Um bei Prozessen, bei denen heiße Gase auftreten, die Prozeßführung in Abhängigkeit
von der Zusammensetzung dieser Heißgase steuern zu können, müssen aus dem Reaktionsraum
Gasproben über eine Entnahmesonde abgezogen werden. Diese Entnahmesonden sind aufgrund
der Heißgase einer hohen Temperaturbelastung ausgesetzt, so daß es erforderlich wird,
den Mantel dieser Entnahmesonden zu kühlen. Die Mantelkühlung der Entnahmesonden bringt
allerdings die Gefahr einer Taupunktunterschreitung mit sich, was zu einer unerwünschten
Kondensatbildung im Innenrohr der Entnahmesonde führen kann. Diese Kondensatbildung
ist insbesondere dann unangenehm, wenn die Gasprobe mit Staub belastet ist, wie dies
beispielsweise beim Kalzinieren von Zementrohmehl der Fall ist, weil sich der mitgeführte
Staub mit dem Kondensat zu einem Schlamm verbindet, der an dem Innenrohr der Entnahmesonde
anbacken und den freien Strömungsquerschnitt einengen kann. Um eine solche Taupunktunterschreitung
zu vermeiden, ist es bekannt, die Kühlung des Mantels der Entnahmesonde so zu führen,
daß die Temperatur des Kühlmittels zumindest im Bereich des die Gasprobe führenden
Innenrohres stets oberhalb des Taupunktes der Gasprobe bleibt. Eine solche Kühlungsführung
bedarf jedoch einer vergleichsweise aufwendigen Steuerung und bringt für alle jene
Fälle besondere Probleme mit sich, bei denen der Taupunkt der Gasprobe oberhalb
der Verdampfungstemperatur der für die Kühlung eingesetzten Flüssigkeit, im allgemeinen
Wasser, liegt.
[0003] Der Erfindung stellt sich somit die Aufgabe, eine Entnahmesonde der eingangs geschilderten
Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern, daß eine Kondensatbildung im Innenrohr
der gekühlten Entnahmesonde ausgeschlossen werden kann. Außerdem soll beim Einsatz
einer Flüssigkeitskühlung ein Verdampfen der Kühlflüssigkeit selbst dann vermieden
werden, wenn der Taupunkt der Gasprobe oberhalb der Verdampfungstemperatur der Kühlflüssigkeit
liegt.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß das Innenrohr mit einer Heizung
versehen und gegenüber dem gekühlten Mantel durch eine Wärmeisolierung abgeschirmt
ist.
[0005] Durch das Vorsehen einer Wärmeisolierung zwischen dem Innenrohr und dem gekühlten
Mantel der Entnahmesonde kann in einfacher Weise eine Rückwirkung der Kühlflüssigkeitstemperatur
auf die Temperatur der Wandung des Innenrohres unterbunden werden, so daß das Innenrohr
unabhängig von der Temperatur des gekühlten Außenmantels mittels einer Heizung auf
einem gewünschten Temperaturniveau gehalten werden kann. Damit kann eine Taupunktunterschreitung
im Bereich des Innenrohres mit Sicherheit ausgeschlossen werden, und zwar auch in
den ungünstigen Fällen, bei denen der Taupunkt der abzuziehenden Gasprobe höher als
der Verdampfungspunkt der Kühlflüssigkeit des Sondenmantels liegt. Es können folglich
aufwendige Steuerungen für den Kühlkreislauf entfallen, weil lediglich gewährleistet
werden muß, daß die Temperatur der Kühlflüssigkeit unterhalb des Verdampfungspunktes
bleibt.
[0006] Obwohl für das Innenrohr der Entnahmesonde jede Heizung eingesetzt werden kann,
die eine entsprechende Aufwärmung des Innenrohres erlaubt, ergeben sich besonders
vorteilhafte Verhältnisse, wenn eine elektrische Widerstandsheizung vorgesehen wird,
weil sich diese elektrische Widerstandscheizung in einfacher Weise in Abhängigkeit
von der Temperatur des Innenrohres steuern läßt.
[0007] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar
wird eine erfindungsgemäße Entnahmesonde für heiße Gasproben in einem vereinfachten
Axialschnitt gezeigt.
[0008] Die dargestellte Entnahmesonde für heiße Gasproben besteht im wesentlichen aus einem
Innenrohr 1 für die Gasführung und einem das Innenrohr 1 umschließenden Mantel 2,
der zwei konzentrische Ringräume 3 und 4 für die Kühlflüssigkeit aufweist. Die über
einen Anschlußstutzen 5 zugeführte Kühlflüssigkeit wird innerhalb des äußeren Ringraumes
3 des Mantels 2 gegen das Einführende 6 der Entnahmesonde geleitet und strömt dann
nach einer Umlenkung durch den inneren Ringraum 4 zu einem Anschluß 7 für den Kühlflüssigkeitsrücklauf
zurück. Das den Heißgasen innerhalb des Reaktionsraumes ausgesetzte Einführende 6
der Entnahmesonde bleibt folglich von unzulässig hohen Temperaturbelastungen frei.
[0009] Damit bei einer solchen Kühlung des Sondenmantels 2 keine Taupunktunterschreitung
im Bereich des Innenrohres 1 auftreten kann, wird das Innenrohr 1 mit Hilfe einer
Heizung 8 in Form wenigstens eines um das Innenrohr schraubenförmig gewundenen, elektrischen
Heizleiters auf eine Temperatur aufgewärmt, die oberhalb des Taupunktes der durch
das Innenrohr abgezogenen Gasprobe liegt. Eine gegenseitige Beeinflussung der Kühlung
des Mantels 2 und der Heizung 8 des Innenrohres 1 der Entnahmesonde wird durch eine
entsprechende Wärmeisolierung 9 zwischen dem Innenrohr und dem Mantel 2 unterbunden.
Das durch das Innenrohr 1 strömende Gas kann folglich ohne Gefahr einer Kondensatbildung
innerhalb der Entnahmesonde über einen Gasanschluß 10 abgeführt und beispielsweise
einem Filter zugefördert werden. Zur Steuerung der Heizung 8 kann ein Thermostat eingesetzt
werden, der im Bereich des Gasanschlusses 10 an das Innenrohr 1 angeschlossen ist
und die Heizung 8 einschaltet, sobald die Temperatur des Innenrohres im Bereich des
kalten Austrittsendes eine vorgegebene Grenztemperatur unterschreitet.
Entnahmesonde für heiße Gasproben, bestehend aus einem Innenrohr (1) zur Gasführung
und einem das Innenrohr (1) umschließenden, eine Flüssigkeitskühlung aufweisenden
Mantel (2), dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (1) mit einer Heizung (8) versehen
und gegenüber dem gekühlten Mantel (2) durch eine Wärmeisolierung (9) abgeschirmt
ist.