(19)
(11) EP 0 243 570 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.11.1987  Patentblatt  1987/45

(21) Anmeldenummer: 86890120.8

(22) Anmeldetag:  29.04.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G01N 1/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: VOEST-ALPINE INDUSTRIEANLAGENBAU GESELLSCHAFT m.b.H.
A-4020 Linz (AT)

(72) Erfinder:
  • Ramsner, Wolfgang
    A-4431 Haiderhofen (AT)
  • Ruemer, Karl
    A-4222 St. Georgen (AT)
  • Hölzl, Kurt
    A-4152 Sarleinsbach (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Gerhard, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Gerhard Hübscher Dipl.-Ing. Helmut Hübscher Dipl.-Ing. Heiner Hübscher Spittelwiese 7
4020 Linz
4020 Linz (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Entnahmesonde für heisse Gasproben


    (57) Damit Entnahmesonden für heiße Gasproben keiner unzulässigen Temperaturbelastung ausgesetzt werden, weist ihr das gas­führende Innenrohr (1) umschließender Mantel (2) eine Flüssigkeitskühlung auf.
    Um eine Taupunktunterschreitung aufgrund der Flüssigkeits­kühlung zu vermeiden, ist das Innenrohr (1) mit einer Heizung (8) versehen und gegenüber dem gekühlten Mantel (2) durch eine Wärmeisolierung (9) abgeschirmt.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Entnahmesonde für heiße Gasproben, bestehend aus einem Innenrohr zur Gasführung und einem das Innenrohr umschließenden, eine Flüssigkeitskühlung aufweisenden Mantel.

    [0002] Um bei Prozessen, bei denen heiße Gase auftreten, die Pro­zeßführung in Abhängigkeit von der Zusammensetzung dieser Heißgase steuern zu können, müssen aus dem Reaktionsraum Gasproben über eine Entnahmesonde abgezogen werden. Diese Entnahmesonden sind aufgrund der Heißgase einer hohen Tempe­raturbelastung ausgesetzt, so daß es erforderlich wird, den Mantel dieser Entnahmesonden zu kühlen. Die Mantelkühlung der Entnahmesonden bringt allerdings die Gefahr einer Tau­punktunterschreitung mit sich, was zu einer unerwünschten Kondensatbildung im Innenrohr der Entnahmesonde führen kann. Diese Kondensatbildung ist insbesondere dann unangenehm, wenn die Gasprobe mit Staub belastet ist, wie dies bei­spielsweise beim Kalzinieren von Zementrohmehl der Fall ist, weil sich der mitgeführte Staub mit dem Kondensat zu einem Schlamm verbindet, der an dem Innenrohr der Ent­nahmesonde anbacken und den freien Strömungsquerschnitt einengen kann. Um eine solche Taupunktunterschreitung zu vermeiden, ist es bekannt, die Kühlung des Mantels der Ent­nahmesonde so zu führen, daß die Temperatur des Kühlmittels zumindest im Bereich des die Gasprobe führenden Innenrohres stets oberhalb des Taupunktes der Gasprobe bleibt. Eine solche Kühlungsführung bedarf jedoch einer vergleichsweise aufwendigen Steuerung und bringt für alle jene Fälle be­sondere Probleme mit sich, bei denen der Taupunkt der Gas­probe oberhalb der Verdampfungstemperatur der für die Kühlung eingesetzten Flüssigkeit, im allgemeinen Wasser, liegt.

    [0003] Der Erfindung stellt sich somit die Aufgabe, eine Ent­nahmesonde der eingangs geschilderten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern, daß eine Kondensatbildung im Innenrohr der gekühlten Entnahmesonde ausgeschlossen werden kann. Außerdem soll beim Einsatz einer Flüssigkeitskühlung ein Verdampfen der Kühlflüssigkeit selbst dann vermieden werden, wenn der Taupunkt der Gasprobe oberhalb der Ver­dampfungstemperatur der Kühlflüssigkeit liegt.

    [0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß das Innenrohr mit einer Heizung versehen und gegenüber dem ge­kühlten Mantel durch eine Wärmeisolierung abgeschirmt ist.

    [0005] Durch das Vorsehen einer Wärmeisolierung zwischen dem Innen­rohr und dem gekühlten Mantel der Entnahmesonde kann in einfacher Weise eine Rückwirkung der Kühlflüssigkeitstem­peratur auf die Temperatur der Wandung des Innenrohres unterbunden werden, so daß das Innenrohr unabhängig von der Temperatur des gekühlten Außenmantels mittels einer Heizung auf einem gewünschten Temperaturniveau gehalten werden kann. Damit kann eine Taupunktunterschreitung im Bereich des Innenrohres mit Sicherheit ausgeschlossen werden, und zwar auch in den ungünstigen Fällen, bei denen der Taupunkt der abzuziehenden Gasprobe höher als der Verdampfungspunkt der Kühlflüssigkeit des Sondenmantels liegt. Es können folglich aufwendige Steuerungen für den Kühlkreislauf entfallen, weil lediglich gewährleistet werden muß, daß die Temperatur der Kühlflüssigkeit unterhalb des Verdampfungspunktes bleibt.

    [0006] Obwohl für das Innenrohr der Entnahmesonde jede Heizung ein­gesetzt werden kann, die eine entsprechende Aufwärmung des Innenrohres erlaubt, ergeben sich besonders vorteilhafte Verhältnisse, wenn eine elektrische Widerstandsheizung vor­gesehen wird, weil sich diese elektrische Widerstandscheizung in einfacher Weise in Abhängigkeit von der Temperatur des Innenrohres steuern läßt.

    [0007] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar wird eine erfindungsgemäße Entnahme­sonde für heiße Gasproben in einem vereinfachten Axialschnitt gezeigt.

    [0008] Die dargestellte Entnahmesonde für heiße Gasproben besteht im wesentlichen aus einem Innenrohr 1 für die Gasführung und einem das Innenrohr 1 umschließenden Mantel 2, der zwei kon­zentrische Ringräume 3 und 4 für die Kühlflüssigkeit auf­weist. Die über einen Anschlußstutzen 5 zugeführte Kühl­flüssigkeit wird innerhalb des äußeren Ringraumes 3 des Mantels 2 gegen das Einführende 6 der Entnahmesonde geleitet und strömt dann nach einer Umlenkung durch den inneren Ring­raum 4 zu einem Anschluß 7 für den Kühlflüssigkeitsrücklauf zurück. Das den Heißgasen innerhalb des Reaktionsraumes aus­gesetzte Einführende 6 der Entnahmesonde bleibt folglich von unzulässig hohen Temperaturbelastungen frei.

    [0009] Damit bei einer solchen Kühlung des Sondenmantels 2 keine Taupunktunterschreitung im Bereich des Innenrohres 1 auf­treten kann, wird das Innenrohr 1 mit Hilfe einer Heizung 8 in Form wenigstens eines um das Innenrohr schraubenförmig gewundenen, elektrischen Heizleiters auf eine Temperatur aufgewärmt, die oberhalb des Taupunktes der durch das Innen­rohr abgezogenen Gasprobe liegt. Eine gegenseitige Beein­flussung der Kühlung des Mantels 2 und der Heizung 8 des Innenrohres 1 der Entnahmesonde wird durch eine entsprechende Wärmeisolierung 9 zwischen dem Innenrohr und dem Mantel 2 unterbunden. Das durch das Innenrohr 1 strömende Gas kann folglich ohne Gefahr einer Kondensatbildung innerhalb der Entnahmesonde über einen Gasanschluß 10 abgeführt und bei­spielsweise einem Filter zugefördert werden. Zur Steuerung der Heizung 8 kann ein Thermostat eingesetzt werden, der im Bereich des Gasanschlusses 10 an das Innenrohr 1 ange­schlossen ist und die Heizung 8 einschaltet, sobald die Temperatur des Innenrohres im Bereich des kalten Austritts­endes eine vorgegebene Grenztemperatur unterschreitet.


    Ansprüche

    Entnahmesonde für heiße Gasproben, bestehend aus einem Innenrohr (1) zur Gasführung und einem das Innenrohr (1) umschließenden, eine Flüssigkeitskühlung aufweisenden Mantel (2), dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (1) mit einer Heizung (8) versehen und gegenüber dem gekühlten Mantel (2) durch eine Wärmeisolierung (9) abgeschirmt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht