(19)
(11) EP 0 243 608 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.11.1987  Patentblatt  1987/45

(21) Anmeldenummer: 87102691.0

(22) Anmeldetag:  25.02.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E02D 17/13, E02F 5/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR NL

(30) Priorität: 10.04.1986 DE 3612020

(71) Anmelder: HOCHTIEF AKTIENGESELLSCHAFT VORM. GEBR. HELFMANN
D-45128 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hentschel, Volker
    D-4270 Dorsten 11 (DE)

(74) Vertreter: Andrejewski, Walter, Dr. et al
Patentanwälte Andrejewski, Honke & Partner Postfach 10 02 54
45002 Essen
45002 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Einbringen eines im wesentlichen vertikalen Bodenschlitzes


    (57) Vorrichtung zum Einbringen eines im wesentlichen vertikalen Boden­schlitzes im Zuge der Herstellung einer Dicht- oder Stützwand, mit Maschinenrahmen, Lagerschild, zumindest zwei Schneidrädern und Mo­tor/Getriebe-Anordnung. Der Lagerschild (1) ist an den Maschinenrahmen angeschlossen und trägt die Schneidräder (2) sowie die Motor/Getriebe-­Anordnung (3). Die Schneidräder sind auf einer gemeinsamen Welle (4) ange­ordnet und Teile der Getriebeanordnung sind von einem Schneidrad umfaßt. An den Lagerschild ist ein beidseits vorkragendes, rohrför­miges Gehäuse angeschlossen, in dem die beiden Schneidräder mit einfassenden Naben (7), die auf die gemeinsame Welle aufgesetzt sind, gelagert sind. Auf eine der Naben ist ein Antriebshohlrad (8) für die Schneidräder aufgesetzt, welches in das Gehäuse mit Umlaufspiel ein­gepaßt ist. Das Antriebshohlrad kämmt mit den Antriebsritzeln (9) einer Mehrzahl von über den Umfang des Antriebshohlrades verteilten An­triebsmotoren, die an einem in das Gehäuse eingesetzten Antriebsmo­torträger (10) gelagert sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Vorrichtung zum Einbringen eines im wesentlichen vertikalen Bodenschlitzes im Zuge der Herstellung einer Dicht- oder Stützwand, - mit Maschinenrahmen, Lagerschild, zumindest zwei Schneidrädern und Motor/Getriebe-Anord­nung, wobei der Lagerschild an den Maschinenrahmen angeschlossen ist und die Schneidräder sowie die Motor/Getriebe-Anordnung trägt, wobei fernerhin die Schneidräder auf einer gemeinsamen Welle angeord­net sind und Teile der Getriebeanordnung von einem Schneidrad um­faßt sind. Es versteht sich, daß der Lagerschild an den Maschinen­rahmen lenkbar angeschlossen sein kann (DE-OS 36 02 387, PatG § 3, (2)).

    [0002] Bei der bekannten gattungsgemäßen Ausführungsform (DE-OS 34 24 999, PatG § 3 (1)) befinden sich die Antriebsmotoren oberhalb des Lagerschildes im Maschinenrahmen. Transmissionselemente führen von diesen Antriebsmotoren durch Ausnehmungen und Auskammerungen des Lagerschildes bis in den Bereich der Achse der Schneidräder. In Aus­nehmungen oder Auskammerungen des Lagerschildes sind auch andere Getriebe untergebracht. Die Ausnehmungen oder Auskammerungen wer­den mit zunehmendem Antriebsdrehmoment für die Schneidräder größer. Sie reduzieren das Flächenträgheitsmoment des Lagerschildes. Damit nichtsdestoweniger die erheblichen Beanspruchungen aufgenommen wer­den können, muß der Lagerschild entsprechend dick ausgeführt wer­den. Das ist nachteilig, weil daraus ein verhältnismäßig breiter la­gerschildseitiger Abstand der Schneidräder resultiert und folglich bei arbeitenden Schneidrädern zwischen diesen eine störend breite Bodenrippe stehenbleibt.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vor­richtung so weiter auszubilden, daß mit einem sehr schmalen Lager­schild mit geringem lagerschildseitigen Abstand der Schneidräder gear­beitet werden kann und nichtsdestoweniger große Antriebsdrehmomente in die Schneidräder eingetragen werden können.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß an den Lager­schild ein beidseits vorkragendes, rohrförmiges Gehäuse angeschlos­sen ist, in dem die beiden Schneidräder mit einfassenden Naben, die auf die gemeinsame Welle aufgesetzt sind, gelagert sind, daß auf eine der Naben ein Antriebshohlrad für die Schneidräder aufgesetzt ist, welches in das Gehäuse mit Umlaufspiel eingepaßt ist, und daß das Antriebshohlrad mit den Antriebsritzeln einer Mehrzahl von über den Umfang des Antriebshohlrades verteilten Antriebsmotoren kämmt, die an einem in das Gehäuse eingesetzten Antriebsmotorträger gela­gert sind.

    [0005] Das läßt sich im einzelnen auf verschiedene Weise verwirklichen. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, die sich durch Ein­fachheit und Funktionssicherheit auszeichnet, ist dadurch gekennzeich­net, daß die Schneidräder mit ihren Naben in dem Gehäuse mittels Kegelrollenlager gelagert sind. Das Antriebshohlrad ist zweckmäßiger­weise auf die zugeordnete Nabe mittels Spannsatz aufgesetzt. Die An­zahl der über den Umfang des Antriebshohlrades verteilten Antriebs­motoren ist grundsätzlich beliebig. Zur Erzielung sehr gleichmäßiger Beanspruchungsverhältnisse wird man im allgemeinen zumindest drei Antriebsmotoren vorsehen. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfin­ dung, die es erlaubt, sehr große Antriebsdrehmomente in die Schneid­räder einzuleiten, ist dadurch gekennzeichnet, daß über den Umfang des Antriebshohlrades fünf Antriebsmotoren angeordnet sind, die als Hydraulikmotoren ausgeführt sind. Die Schneidräder wird man auf die gemeinsame Welle im allgemeinen unter Zwischenschaltung einer Verzahnung aufsetzen, die Schneidräder können dann bei Wartungs- und Pflegearbeiten auch leicht abgezogen werden.

    [0006] Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei der erfindungsge­mäßen Vorrichtung mit einem sehr schmalen Lagerschild und folglich mit einem geringen lagerschildseitigen Abstand der Schneidräder gear­beitet werden kann. Zwischen den Schneidrädern bleibt daher nur eine schmale Bodenrippe stehen, die wegbricht oder leicht freige­spült werden kann. Das für die Erfindung wesentliche Gehäuse be­wirkt zugleich eine sichere Kapselung der Motor/Getriebe-Anordnung. Es versteht sich, daß zwischen den rotierenden und den nichtrotieren­den Teilen geeignete Dichtungen angeordnet werden. Spalträume zwi­schen rotierenden und nichtrotierenden Teilen können ohne Schwierig­keiten gespült und dadurch freigehalten werden.

    [0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausfüh­rungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung

    Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrich­tung ausschnittsweise und

    Fig. 2 einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach Fig. 1, ebenfalls ausschnittsweise.



    [0008] Die in den Figuren ausschnittsweise dargestellte Vorrichtung dient zum Einbringen eines im wesentlichen vertikalen Bodenschlitzes im Zuge der Herstellung einer Dicht- oder Stützwand. Die nichtrotieren­den Teile wurden zur Verdeutlichung in dickerer Strichführung ge­zeichnet als die mit engerer Schraffierung dargestellten rotierenden Teile. Zum grundsätzlichen Aufbau gehören.
    ein Maschinenrahmen,
    ein Lagerschild 1,
    zumindest zwei Schneidräder 2 und
    eine Motor/Getriebe-Anordnung 3.

    [0009] Der Maschinenrahmen wurde nicht gezeichnet. Der Lagerschild 1 ist, gegebenenfalls lenkbar, an den Maschinenrahmen angeschlossen. Er trägt die Schneidräder 2 sowie die Motor/Getriebe-Anordnung 3. Die Schneidräder 2 sind auf einer gemeinsamen Welle 4 angeordnet. Teile der Getriebeanordnung sind von einem Schneidrad 2 umfaßt.

    [0010] An den Lagerschild 1 ist ein beidseits vorkragendes rohrförmiges Ge­häuse 5 angeschlossen, welches zu den Schneidrädern 2 hin weitge­hend durch einen mit dem rohrförmigen Teil des Gehäuses 5 verbun­ denen Deckel 6 abgeschlossen ist. In dem Gehäuse 5, genauer in dem Deckel 6, sind die beiden Schneidräder 2 mit einfassenden, auf die gemeinsame Welle 4 aufgesetzten Naben 7 gelagert. Auf die rechte der Naben 7 ist ein Antriebshohlrad 8 für die Schneidräder 2 aufge­setzt. Dieses ist in das Gehäuse 5 mit Umfangslaufspiel S eingepaßt. Das Antriebshohlrad 8 kämmt mit dem Antriebsritzel 9 einer Mehrzahl von Antriebsmotoren 3, die über den Umfang des Antriebshohlrades 8 verteilt sind. Diese Antriebsmotoren 3 sind an einem in das Gehäu­se eingesetzten Antriebsmotorträger 10 gelagert.

    [0011] Die Schneidräder 2 sind mit ihren Naben 7 in dem Gehäuse mittels Kegelrollenlager 11 gelagert. Das Antriebshohlrad 8 ist auf die zuge­ordnete Nabe 7 mittels Spannsatz 12 aufgesetzt. Im Ausführungsbei­spiel sind über den Umfang des Antriebshohlrades 8 fünf Antriebsmo­toren 3 angeordnet. Diese sind als Hydraulikmotoren ausgeführt. Die Schneidräder 2 sind auf die gemeinsame Welle 4 unter Zwischenschal­tung einer Verzahnung 13 aufgesetzt. Die Schneidräder 2 sind um­fangsseitig mit Schneidzähnen 14 versehen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Einbringen eines im wesentlichen vertikalen Boden­schlitzes im Zuge der Herstellung einer Dicht- oder Stützwand, -mit
    Maschinenrahmen,
    Lagerschild,
    zumindest zwei Schneidrädern und
    Motor/Getriebe-Anordnung,
    wobei der Lagerschild an den Maschinenrahmen angeschlossen ist und die Schneidräder sowie die Motor-Getriebe-Anordnung trägt, wobei fer­nerhin die Schneidräder auf einer gemeinsamen Welle angeordnet sind und Teile der Getriebeanordnung von einem Schneidrad umfaßt sind, dadurch gekennzeichnet, daß an den Lager­schild (1) ein beidseits vorkragendes, rohrförmiges Gehäuse (5) ange­schlossen ist,
    in dem die beiden Schneidräder (2) mit einfassenden Na­ben (7), die auf die gemeinsame Welle (4) aufgesetzt sind, gelagert sind,
    daß auf eine der Naben (7) ein Antriebshohlrad (8) für die Schneid­räder (2) aufgesetzt ist, welches in das Gehäuse (5) mit Umlaufspiel (S) eingepaßt ist, und daß das Antriebshohlrad (8) mit den Abtriebs­ritzeln (9) einer Mehrzahl von über den Umfang des Antriebshohlra­des (8) verteilten Antriebsmotoren (3) kämmt, die an einem in das Gehäuse (5) eingesetzten Antriebsmotorträger (10) gelagert sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidräder (2) mit ihren Naben (7) in den Gehäuse (5) mittels Ke­gelrollenlager (11) gelagert sind.
     
    3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß das Antriebshohlrad (8) auf die zugeordnete Nabe (7) mittels Spannsatz (12) aufgesetzt ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß über den Umfang des Antriebshohlrades (8) fünf An­triebsmotoren (3) angeordnet sind, die als Hydraulikmotoren ausge­führt sind.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Schneidräder (2) auf die gemeinsame Welle (4) un­ter Zwischenschaltung einer Verzahnung (13) aufgesetzt sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht