(19)
(11) EP 0 243 643 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.11.1987  Patentblatt  1987/45

(21) Anmeldenummer: 87103799.0

(22) Anmeldetag:  16.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E06B 11/00, E05G 5/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 25.03.1986 CH 1195/86
24.10.1986 CH 4232/86

(71) Anmelder: Max Bertschinger Metallbau-Sicherheitstechnik
CH-8810 Horgen (CH)

(72) Erfinder:
  • Bertschinger, Jules
    CH-8810 Horgen (CH)

(74) Vertreter: Kerr, Andrew 
Postfach 444 Finkelerweg 44
4144 Arlesheim
4144 Arlesheim (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Personenvereinzelung


    (57) Die vorliegende Erfindung betrifft eine Personenvereinze­lung, die begrenzten Zugang zu einem gesicherten Raum er­möglicht, mit einer äusseren Tür (1), die den Zugang von ausserhalb eines gesicherten Raumes in eine Kabine (5) ermöglicht und so vorgesehen ist, dass sie nur Platz für eine Person bietet, mit einer inneren Tür (7), die den Zugang von besagter Kabine (5) zum gesicherten Raum ermög­licht, mit Mitteln, die vorgesehen sind, um zu verhin­dern, dass beide Türen (1, 7) gleichzeitig geöffnet werden können, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hüftschikane (2) auf der Innenseite der äusseren Tür (1) angebracht ist, die durch Betreten der Kabine (5) zwangsläufig ge­schlossen wird.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Personenvereinze­lung, die nur in begrenztem Umfang Zugang in einen Raum wie eine Bank ermöglicht, sowie eine Hüftschikane, die in eine solche Personenvereinzelung eingebaut ist.

    [0002] Mit der anwachsenden Gewalt und Kriminalität, die heutzu­tage immer gegenwärtig ist, und auch der ständig zunehmen­den Brutalität der Straftaten besteht sogar eine ständig anwachsende Nachfrage nach Sicherheitseingangssystemen wie zum Beispiel Personenvereinzelungen, die einfach und leicht in der Anwendung sind. Besonders die Bankkunden oder das Bankpersonal sollten keine unbequeme Personenver­einzelung durchschreiten müssen, bevor sie die Bank betre­ten können.

    [0003] Räume mit begrenztem Zugang können zum Beispiel Banken, Komputerzentralen, Kernkraftanlagen und militärische Anla­gen usw. umfassen.

    [0004] Es ist bereits, zum Beispiel in der südafrikanischen Patentanmeldung Nr. 8171138, eine Zugangskontrolle vorge­schlagen worden, die eine erste und eine zweite Tür umfasst, wobei beide durch einen Rahmen gesichert sind und der Raum zwischen den beiden Türen klein genug ist, um nur eine Person bequem und vernünftig darin Platz fin­den zu lassen, Mittel zur Identifizierung einer Person, Mittel zum Oeffnen und Schliessen der Türen und Mittel, die ein genehmigtes Signal von sich geben, um das Oeffnen und Schliessen der beiden Türen in einer gewuenschten Reihenfolge nur der Person zu genehmigen, die zuvor identifiziert worden ist, sodass nur eine Person pro Mal durch die beiden Türen gehen kann.

    [0005] In der Praxis entsteht bei dieser früheren Personenverein­zelung und vielen ähnlichen Vorrichtungen der Nachteil, dass unter der Vorraussetzung, dass der Raum zwischen den beiden Türen wirklich so eng sein sollte, dass er nur einer schlanken Person den Zugang ermöglicht, wenn diese ihre Arme eng an den Körper anlegt, es für sie daher un­möglich wäre, ihre Hände zu heben, um eine Karte in eine Kontrollvorrichtung zu schieben oder eine alphanumerische Tastatur zu betätigen (ganz davon abgesehen, dass sie an Platzangst leiden wërde). Zusätzlich wuerde der Raum für eine wohlproportionierte Person sicherlich für zwei dünne Personen ausreichen.

    [0006] Daher ist jetzt eine Personenvereinzelung vorgesehen, die diese obenerwähnten Probleme behebt.

    [0007] Gemäss der vorliegenden Erfindung ist eine Personenverein­zelung vorgesehen, die nur begrenzten Zugang zu einem ge­sicherten Raum zulässt, die eine äussere Tür, die Zugang von ausserhalb des Raumes in eine Kabine bietet, die nur für eine Person eingerichtet ist, und eine innere Tür auf­weist, die den Zugang von der Kabine zum gesicherten Raum ermöglicht, mit Mitteln, die vorgesehen sind, um zu ver­hindern, dass beide Türen gleichzeitig geöffnet werden können, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hüftschikane mit Platz für eine einzige Person an der Innenseite der äusseren Türe angebracht ist, die es erzwingt, dass das Betreten der Kabine zwangsläufig zum Schliessen der äus­seren Türe führt. Es ist zu betonen dass es unmöglich ist, die Kabine zu betreten, ohne dass die innere Tür geschlossen ist.

    [0008] Durch die Verwendung einer Hüftschikane - die Hüftmasse variieren im allgemeinen weniger als die der anderen Kör­perteile - ist die Möglichkeit wesentlich verringert, dass sich zwei Personen gleichzeitig in den Raum zwischen den beiden Türen zwängen können. Es ist vorzugsweise auch eine zusätzliche Hüftschikane an der inneren Türe ange­bracht.

    [0009] Die Hüftschikane ist an der äusseren Tür so angebracht, dass die den gleichzeitigen Zugang von zwei Personen in die Personenvereinzelung verhindert.

    [0010] Ebenfalls erfindungsgemäss ist ein Satz Hüftschikanen vor­gesehen, die so angepasst sind, dass sie in der Personen­vereinzelung der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Eine grössere Hüftschikane wird normalerweise an der äusseren Türe der Personenvereinzelung befestigt, die sich nach aussen von der Sicherheitszone weg öffnet. Diese grössere Hüftschikane bildet im allgemeinen eine L-Form mit einem zentralen Einschnitt oder einer ausge­schnittenen Stelle, um so genügend Platz für die Hüften eines völlig, durchschnittlichen Menschen zu bieten.

    [0011] Gewöhnlicherweise ist ebenfalls eine kleinere Hüftschika­ne vorgesehen, die auf der anderen Innenseite der Perso­nenvereinzelung auf der gleichen Höhe wie besagte grösse­re Hüftschikane vorgesehen und so eingerichtet ist, dass der Einlass für mehr als eine Person jederzeit unmöglich ist.

    [0012] Die Hüftschikane kann getrennt hergestellt und verkauft und dann in eine bestehende Personenvereinzelung einge­baut werden, um die zusätzliche Sicherheit zu bieten.

    [0013] Die Personenvereinzelung ist vorzugsweise mit einem Zähl- oder Aufnahmemechnanismus ausgerüstet, der mit einer EDV-­Vorrichtung verbunden ist, sodass zu jedem gegebenen Zeit­punkt, zum Beispiel am Tagesende, wenn der gesicherte Raum geschlossen ist, eine Kontrolle durchgeführt werden kann, ob sich nicht unbefugte Personen im Sperrgebiet ver­steckt halten. Es können hier auch andere Arten von Mecha­nismen verwendet werden.

    [0014] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden jetzt im Zusam­menhang mit den in der Zeichnung wiedergegebenen Ausfüh­rungsformen erläutert.

    Fig. 1 zeigt eine Draufsicht der erfindungsgemäs­sen Personenvereinzelung bei der Einlassphase von ausser­halb eines gesicherten Raumes,

    Fig. 2 zeigt die Personenvereinzelung von Fig. 1 in der Phase, wenn beide Türen geschlossen sind und

    Fig. 3 zeigt die Personenvereinzelung von Fig. 1 in der Phase, wenn die Tür, die den Zugang zum gesicher­ten Raum gewährt, offen ist.

    Figuren 4 bis 6 zeigen ähnliche Ansichten einer andere Ausführungsform der Personenvereinzelung, deren zweite Tür, die den Zugang zum gesicherten Raum gewährt, sich seitwärts öffnet.



    [0015] Die in Figuren 1 bis 3 und 4 bis 6 dargestellten Personen­vereinzelungen umfassen eine äussere Tür 1, die mit einer Hüftschikane 2 versehen ist, wobei die Türe durch ein ge­wöhnliches Scharnier 3 befestigt ist. Die Personenverein­zelung hat eine zusätzliche innere Türe 7, die auch mit einem Scharnier befestigt und mit einer zusätzlichen Schi­kane 4 ausgerüstet ist. Wenn die beiden Türen 1,7 ge­schlossen sind, bilden die beiden Schikanen 2,4 einen Raum, der gross genug ist, um Platz für eine sich in der Personenvereinzelung befindliche Person zu bieten. Die Schikanen 2 und 4 sind vorzugsweise aus stabilem Material wie zum Beispiel gefästem Holz, Aluminium oder Stahl her­ gestellt. Posltermaterial könnte in bestimmten Fällen auch verwendet werden, macht es aber für mehr als eine Person einfacher, in die Personenvereinzelung einzudrin­gen. Um starker Platzangst vorzubeugen, können eine oder mehrere oder alle Wände der Personenvereinzelung aus transparentem oder lichtdurchlässigem Material wie Glas, das vorzugsweise kugelsicheres Glas sein sollte, herge­stellt sein.

    [0016] Bei der Verwendung wirkt Personenvereinzelung folgen­dermassen. Eine Person, die von ausserhalb des gesicher­ten Raumes um Einlass begehrt, öffnet die äussere Türe 1. Dies ist nur dann möglich, wenn die innere Türe 7 ge­schlossen ist. Die äussere Türe 1 kann geöffnet werden, indem man sie einfach nur mit der Hand betätigt oder einen Kode in eine Tastatur eingibt oder eine Karte in das Kartenlesegerät einführt. Die um Einlass begehrende Person stellt sich dann mit ihren Hüften gegen die Hüft­schikane 2. Während sie in die Personenvereinzelung ein­tritt, schliesst sich zwangsläufig die äussere Tür 1. Die Person steht dann in der Kontrollkabine 5 der Personenver­einzelung. Obwohl ihre Hüften mehr oder weniger eng an der Hüftschikane 2 und der zusätzlichen Schikane 4 anlie­gen, wird sie keine Platzangst verspüren, da die Personen­vereinzelung selbst genügend Raum bietet, und die Person beim Eintreten die Hände frei hat. Die Person kann zusätz­lich die Hüftschikanen 2,4 als Abstellplatz für mitgeführ­te Gegenstände wie Handtaschen oder Koffer benutzen, die sie in den gesicherten Raum mitführen möchte. Von der Per­son kann jetzt vorzugsweise beim Eintreten verlangt wer­den, dass sie sich einigen Identifizierungsmassnahmen unterwirft. Eine solche Identifizierung innerhalb der Personenvereinzelung kann bei der Kontrolltafel 6 statt­finden. Hat die Identifizierung stattgefunden, oder wenn keine Identifizierung vorgesehen ist, folgt das Schlies­sen und Verrigeln der äusseren Tür 1, die innere Tür 7 wird entriegelt und die eintretende Person kann die inne­re Tür 7 öffnen und den gesicherten Raum betreten. Solan­ge die innere Tür 7 offen und entriegelt ist, ist das Oeffnen der äusseren Tür unmöglich.

    [0017] Für eine Person, die den gesicherten Raum verlassen möch­te, ist der obenbeschriebene Vorgang grundsätzlich umge­kehrt. Normalerweise ist beim Verlassen keine Identifizie­rung notwendig, es sei denn die Personenvereinzelung führt eine genau Komputerliste aller Personen, die den Raum betreten haben. Dadurch wäre es nicht nur möglich, die Anzahl der Personen zu erfassen, sondern auch genaue Angaben über alle Personen zu erlangen, die den gesicher­ten Raum betreten aber noch nicht verlassen haben.


    Ansprüche

    1. Personenvereinzelung, die begrenzten Zugang zu einem gesicherten Raum ermöglicht, mit einer äusseren Tür (1), die den Zugang von ausserhalb eines gesicherten Rau­mes in eine Kabine (5) ermöglicht und so vorgesehen ist, dass die nur Platz für eine Person bietet, mit einer inne­ren Tür (7), die den Zugang von besagter Kabine (5) zum gesicherten Raum ermöglicht, mit Mitteln, die vorgesehen sind, um zu verhindern, dass beide Türen gleichzeitig ge­öffnet werden können, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hüftschikane (2) auf der Innenseite der äusseren Tür (1) angebracht ist, die durch Betreten der Kabine (5) zwangs­läufig geschlossen wird.
     
    2. Personenvereinzelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Tür (7) mit einer zusätz­lichen Hüftschikane (4) ausgerüstet ist.
     
    3. Personenvereinzelung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Hüftschikane (4) an der inneren Kabinenwand befestigt ist.
     
    4. Personenvereinzelung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzlich Hüftschikane (4) an der inneren Tür (7) befestigt ist.
     
    5. Personenvereinzelung nach einem der vorange­henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mit einer oder mehreren Identifizierungsvorrichtungen ver­sehen ist, wie zum Beispiel einem Kartenlesegerät oder einer Tastatur ausserhalb der Personenvereinzelung oder in ihrem Innern.
     
    6. Personenvereinzelung nach einem der vorange­henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seiten­wände oder Türen aus transparentem oder lichtdurchlässi­gem Material wie vorzugsweise kugelsicherem Glas oder Plastik hergestellt sind.
     
    7. Ein Hüftschikanensatz, der in einer Personen­vereinzelung, wie in Anspruch 1 bis 6 vorgesehen, verwend­bar ist.
     




    Zeichnung