(19)
(11) EP 0 243 667 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.11.1987  Patentblatt  1987/45

(21) Anmeldenummer: 87104212.3

(22) Anmeldetag:  21.03.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 83/14, B65D 81/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 29.04.1986 DE 3614515

(71) Anmelder: Ing. Erich Pfeiffer GmbH & Co. KG
78315 Radolfzell (DE)

(72) Erfinder:
  • Skorka, Thomas
    D-7760 Radolfzell (DE)
  • Schütz, Hans-Josef
    D-7710 Donaueschingen (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Ruff, Beier, Schöndorf und Mütschele 
Willy-Brandt-Strasse 28
70173 Stuttgart
70173 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Austragvorrichtung für Medien


    (57) Eine Austragvorrichtung (1) weist zwei gegeneinander und nach außen abgedichtete Speicher (2) für geson­derte Medien-Komponenten sowie für jeden Speicher (2) eine gesonderte Austragpumpe (3) auf, wobei jedoch beide Austragpumpen (3) über eine gemeinsame Hand­habe (10) simultan betätigbar sind. Dadurch werden die Komponenten gesondert angesaugt und bis zu einer inner­halb der Handhabe (10) oder außerhalb von dieser liegen­den Mischzone getrennt gehalten, jedoch im Hinblick auf ihre Anwendung zu einem spätest möglichen Zeitpunkt zusammengebracht. Die Komponenten können dabei in ge­nau dosiertem Mengenverhältnis zusammengeführt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung für Medien, mit einem Speicher, dem eine mit einer Handhabe betätigbare Austragpumpe zugeordnet ist, welche an einem am Speicher anzuordnenden Pumpen­gehäuse mit einem den Speicher mit einer Pumpenkam­mer verbindenden Saugkanal und einem von der Pumpen­kammer zu einer Auslaßöffnung führenden Auslaßkanal versehen ist.

    [0002] Besonders pharmazeutische und kosmetische, aber auch technische und ähnliche Medien, können im Anwendungszustand aus zwei oder mehr Komponenten bestehen, die aus Gründen einer einzuhaltenden Reaktionszeit, einer möglichst frischen und daher wirksamen Zubereitung oder weil sie im gemischten Zustand zu Veränderungen, beispielsweise geringerer Haltbarkeit, neigen, möglichst erst kurz vor Ge­brauch bzw. beim Gebrauch gemischt werden sollten. Daher werden solche Mischmedien in der Regel ge­trennt voneinander in gesonderten Gefäßen bereit­gestellt. Entweder müssen die Komponenten vor dem Gebrauch gemischt oder bei pharmazeutischen und kosmetischen Zubereitungen gelegentlich unmittel­bar nacheinander appliziert und dadurch zur Ver­bindung bzw. Mischung gebracht werden. Hierzu be­darf es einiger Geschicklichkeit und auch hoher Sorgfalt, wenn es darauf ankommt, daß die Kompo­nenten in einem genauen Mengenverhältnis mitein­ander anzuwenden sind.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Aus­tragvorrichtung der genannten Art zu schaffen, mit welcher mindestens zwei in Verbindung miteinander anzuwendende Komponenten zeitlich aufeinander ge­nau abgestimmt ausgebracht und durch einfache Hand­betätigung in Verbindung miteinander gebracht wer­den können, ohne daß die Medien hierzu im Speicher einem Druck ausgesetzt werden müssen.

    [0004] Diese Aufgabe wird bei einer Austragvorrichtung der eingangs beschriebenen Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß für mindestens zwei Medien - ­Komponenten gesonderte Speicher mit gesonderten Austragpumpen vorgesehen sind und mindestens zwei Austragspumpen mit einer einzigen Handhabe gemein­sam betätigbar sind. Dadurch werden einerseits die Komponenten in ihren noch nicht verwendeten ge­speicherten Vorratsmengen ständig getrennt vonein­ander gehalten und andererseits können die beiden Komponenten durch Betätigung nur einer einzigen Handhabe in einem relativ genau bestimmbaren Mengen­ verhältnis in Verbindung miteinander gebracht bzw. ausgetragen werden. Austragpumpen der genannten Art können nämlich als verhältnismäßig genau dosierende Dosierpumpen ausgebildet sein, die mit jedem Pump­takt eine genau reproduzierbare Menge an Medium fördern, wobei die gemeinsam zu betätigenden Aus­tragpumpen je nach den Erfordernissen gleiche oder unterschiedliche Fördermengen aufweisen können.

    [0005] Es ist denkbar, die Anordnung so vorzusehen, daß die Austragpumpen nach Art einer Registersteuerung un­mittelbar aufeinander folgend, also nacheinander in Stufen fördern, so daß die zugehörigen Komponenten nacheinander ausgetragen werden. Besonders vorteil­haft ist es jedoch, wenn die Ausbildung so vorge­sehen ist, daß bei Betätigung der Handhabe mindestens zwei von dieser betätigbare Austragpumpen gleichzeitig bzw. simultan fördern, so daß die Komponenten unmittel­bar beim Austragen miteinander gemischt werden können. Hierzu führen die Auslaßkanäle mindestens zweier Austragpumpen zweckmäßig zu einer Komponenten-Misch­zone, die vorzugsweise in unmittelbarer Nähe wenig­stens einer Auslaßöffnung liegt.

    [0006] Ist mindestens eine Komponente von der Art, daß ihr eine unmittelbare Berührung mit Luft vor Vermischung mit der anderen Komponente abträglich ist, so ist die Mischzone vorteilhaft in Austragrichtung vor der Auslaßöffnung, insbesondere unmittelbar benachbart zum Eintritt in eine Auslaßdüse vorgesehen, wobei vorzugsweise beide Auslaßkanäle in einen gemeinsamen Endkanal übergehen, der seinerseits in die bei­spielsweise am Umfang und/oder im Bereich ihrer hin­teren Stirnseite mit schraubenwendelförmigen oder spiralnutartigen Drallkanälen versehene Auslaßdüse mündet. Dadurch sind ab etwa dem Bereich, in welchem die Komponenten zusammengebracht werden und vor der Auslaßöffnung Wirbelzonen bzw. Wirbelkammern gebil­det, in welchen die zusammengebrachten Komponenten intensiv unter Ausnutzung des Förderdruckes vermischt werden.

    [0007] Nicht nur bei aufeinanderfolgendem Austrag der Kompo­nenten, sondern auch bei gleichzeitigem Austrag kann es aber auch aufgrund spezifischer Eigenschaften die­ser Komponenten vorteilhaft sein, wenn die Komponenten erst außerhalb der Austragvorrichtung zusammengebracht werden, so daß das Verbleiben vermischter Komponenten in der Austragvorrichtung völlig ausgeschlossen ist. In diesem Fall liegt die Mischzone in Austragrichtung nach der Auslaßöffnung, insbesondere außerhalb der Aus­tragvorrichtung im Freien. Je nach Eigenart des Mediums kann es dabei zweckmäßig sein, daß die austretenden Komponenten an benachbarten Stellen gesondert aufge­tragen und dann beispielsweise durch Verreiben mitein­ander vermischt werden. Die Komponenten können aber auch in diesem Fall vor Erreichen der Auftragstelle außerhalb der Austragvorrichtung sehr gut gemischt werden, da handbetätigbare Pumpen bei Verwendung ent­sprechend gestalteter Auslaßdüsen besonders vorteil­haft zur Erzeugung eines feinsten Sprühnebel-Strahles geeignet sind. Sind die Auslaßöffnungen so zueinander ausgerichtet, daß sich die aus ihnen austretenden Strahle in nicht allzu weiter Entfernung von den Aus­laßdüsen überschneiden, so ist insbesondere bei Er­zeugung von Sprühnebel-Strahlen infolge der feinsten Tröpfchenverteilung des Mediums in dieser durch Über­schneidung gebildeten Sprühnebelzone eine sehr inten­sive Durchmischung in äußerst kurzem zeitlichem Ab­ stand vor dem Auftreffen auf der Auftragstelle zu erzielen. Dies kann in besonderem Maße bei pharma­zeutischen Wirkstoffen von großem Vorteil sein, da diese häufig eine umso bessere Wirksamkeit haben, je frischer sie vor der Anwendung angemischt sind.

    [0008] Zur Erzielung einer möglichst kompakten und leicht handzuhabenden Bauweise ist die Austragöffnung bzw. sind die Austragöffnungen unmittelbar an der Hand­habe vorgesehen, wobei sie etwa bündig in einer Wandung der Handhabe liegen oder am Ende eines über den Außenumfang der Handhabe vorstehenden Ansatzes, wie eines Schnabels, vorgesehen sein können.

    [0009] Vor allem wenn baulich gesonderte und erst durch die Austragvorrichtung räumlich einander zugeordnete Speicher verwendet werden, ist es vorteilhaft, wenn zur Erzielung einer möglichst großen Stabilität der Gesamtvorrichtung die Handhabe mindestens zwei neben­einanderliegende Austragpumpen miteinander,insbeson­dere nach Art einer Brücke, verbindet und vorzugs­weise einteilig ausgebildet ist. Dies wird noch wei­ter verbessert, wenn die Handhabe im Bereich einer gemeinsamen brückenartigen Anschlußkappe für die insbesondere flaschenförmigen Speicher liegt und vorzugsweise mit einem Wandungsrand in einen ihrer Grundform entsprechenden Ringsteg der Anschlußkappe eingreift, so daß die beiden gesonderten, flaschen­förmigen und ggf. gleichen Speicher nicht unmittel­bar in Berührung oder mechanisch fester Verbindung miteinander stehen müssen, sondern mit geringem Ab­stand auf Lücke benachbart zueinander angeordnet werden können.

    [0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Anschlußkappe jedoch gesonderte Halterungen für die Austragpumpen sowie ggf. gesonderte Verbindungskappen für Flaschenhälse der etwa parallel unmittelbar be­nachbart zueinander stehenden Speicher auf, wobei auch die Anschlußkappe einteilig ausgebildet sein kann. Die Flaschenhälse können durch einfache, druck­dichte Schnappverbindungen gesondert oder gemeinsam in Eingriff mit den Verbindungskappen gebracht werden, was insbesondere vorteilhaft ist, wenn die beiden Speicher durch einen einzigen formfesten, beispiels­weise einteiligen Bauteil gebildet sind. Bei geson­derter Ausbildung der Speicher können die Flaschen­hälse aber auch über Gewinde in Eingriff mit den Ver­bindungskappen gebracht werden, da die Speicher un­abhängig voneinander in die Verbindungskappen einge­schraubt werden können.

    [0011] Zur weiteren Erhöhung der Festigkeit der Gesamtvor­richtung und zur Vermeidung von eventuell zu Lecks führenden Belastungen der Verbindung der Austragvor­richtung mit den Speichern, kann nach der Herstellung dieser Verbindung eine zusätzliche Halterungsbrücke an den Speichern angebracht werden, die vorzugsweise durch eine flache, die Speicher im Bodenbereich eng umschließende Steckkappe gebildet ist.

    [0012] Die erfindungsgemäße Ausbildung ist insbesondere für solche Austragvorrichtungen geeignet, bei denen die Austragpumpen nicht als Balg-, elastische Kammer - ­oder ähnliche Pumpen, sondern als Schubkolbenpumpen ausgebildet sind, da diese wesentliche Vorteile haben. Sie können mit hohen Förderdrücken betrieben werden, eignen sich zur sehr genauen Dosierung, erlauben einen luftdichten Abschluß sowohl des Pumpengehäuses als auch des Speichers bei Ausgangsstellung der Pumpe, gewährleisten eine hohe Austraggeschwindigkeit und sind sowohl zum tropfenweisen als auch zum spritz­ strahlartigen oder sprühstrahlartigen Austrag ge­eignet; ferner können sie sowohl für flüssige wie auch für pastöse bzw. breiige oder ähnlich fließ­fähige Medien verwendet werden. Zweckmäßig weist die jeweilige Austragpumpe ein vom Druck in der Pumpen­kammer oder in Abhängigkeit von der Kolbenstellung des Pumpkolbens gesteuertes Auslaßventil auf, das somit die Verbindung von der Pumpenkammer zum Aus­laßkanal erst öffnet, wenn in der Pumpenkammer bei geschlossenem Zustand eines die Verbindung zum Spei­cher herstellenden Saugventiles ein verhältnismäßig hoher Druck aufgebaut ist.

    [0013] Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiter­bildungen der Erfindung gehen auch aus der Beschrei­bung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungs­form der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirk­licht sein können. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen

    Fig. 1 eine erfindungsgemäße Austragvorrichtung in Ansicht,

    Fig. 2 die Austragvorrichtung gemäß Fig. 1 in Draufsicht,

    Fig. 3 die Austragvorrichtung gemäß Fig. 1 in vergrößerter und teilweise axial ge­schnittener Darstellung,

    Fig. 4 einen Ausschnitt der Fig. 2 in vergrößer­ter und geschnittener Darstellung,

    Fig. 5 eine weitere Ausführungsform einer Aus­tragvorrichtung in einer Darstellung ent­sprechend Fig. 2.



    [0014] Wie die Fig. 1 bis 4 zeigen, weist eine erfindungs­gemäße Austragvorrichtung 1 zwei fläschchenförmige, im wesentlichen zylindrische Speicher 2 zur Vorratshal­tung von Medien-Komponenten auf, in die jeweils eine Austragpumpe 3 im Bereich des Flaschenhalses 4 ein­gesetzt ist. Die beiden Flaschenhälse 4 sind über eine in Draufsicht langrunde Anschlußkappe 5 derart formschlüssig miteinander verbunden, daß die beiden Speicher 2 mit geringem Abstand voneinander parallel zueinander sowie in gleicher Höhe vorgesehen sind. Im Bereich jedes etwa halbrunden Endes bildet die An­schlußkappe 5 an der Innenseite eine im wesentlichen achssymmetrische Verbindungskappe 6, welche im Be­reich des halbrunden Endes mit der Anschlußkappe 5 eine gemeinsame Wandung bildet und gleiche Höhe wie die Anschlußkappe 5 hat. Die Verbindungskappen 6 übergreifen die beiden Flaschenhälse 4 und sind über Schraub-Gewindeverbindungen 8 auf den Flaschenhälsen 4 festgezogen. Jede Verbindungskappe 6 bildet eine Hal­terung 7 für die zugehörige Austragpumpe 3 in Form einer einen Ringflansch des Pumpengehäuses aufnehmen­den Ringschulter, welche diesen Ringflansch 11 unter Zwischenlage einer Ringdichtung 9 gegen die äußere Stirnfläche des zugehörigen Flaschenhalses 4 spannt.

    [0015] Beide Austragpumpen 3 sind mit einer gemeinsamen Hand­habe 10 in Form einer achsparallel zu den Austrag­pumpen 3 verschiebbaren Betätigungskappe verbunden, die im wesentlichen gleiche Grundform wie die An­schlußkappe 5 aufweist, jedoch gegenüber dieser in Draufsicht geringfügig kleiner ist. Die Handhabe 10 greift mit ihrem den Speichern 2 zugekehrten, lang­runden Wandungsrand 13 in die Innenseite eines sie mit geringem Spaltabstand umgebenden Ringsteges 12 ein, der über die äußere Stirnseite der die Stirn­ wandungen der Verbindungskappen 6 bildenden Stirn­wand der Anschlußkappe 5 vorsteht. In der den Wan­dungsrand 13 bildenden Umfangswand der Handhabe 10 ist benachbart zu deren zur Betätigung zu drückenden Stirnwand eine Auslaßöffnung 16 vorgesehen, die über Auslaßkanäle 14 der beiden Austragpumpen 3 und an diese anschließende Austrittskanäle 15 in der Handhabe 10 an die beiden Pumpenkammern beider Austragpumpen 3 angeschlossen ist. Die beiden Aus­tragpumpen 3 ihrerseits sind jeweils durch einen durch ein Steigrohr gebildeten Saugkanal 17 saug­seitig in Bodennähe an den zugehörigen Speicher 2 angeschlossen. Durch Niederdrücken der Handhabe 10 entgegen der Kraft von Rückstellfedern der beiden Austragpumpen 3 wird aus beiden Speichern 2 gleich­zeitig Medium in Richtung zur Auslaßöffnung 16 gefördert und vor Erreichen der Auslaßöffnung 16 durch ggf. verwirbeltes Zusammenführen mit der je­weils anderen Komponente gemischt, wonach das so hergestellte Mischmedium als ein einziger, ggf. versprühter Strahl aus der Austrittsöffnung 16 aus­tritt. Es ist aber auch denkbar, die beiden Kompo­nenten über gesonderte, unmittelbar benachbart zu­einander beispielsweise in konzentrischen Kränzen liegende Düsenöffnungen auszutragen und dadurch bereits im Bereich des Austrittes zusammenzubringen; die Düsenöffnungen können dann in einem gemeinsamen Düsenkörper vorgesehen sein. Im dargestellten Aus­führungsbeispiel sind die beiden achsgleich zuein­anderliegenden Austrittskanäle 15 bis zur Anschluß­stelle an einen Endkanal 18 gegeneinander gerichtet bzw. durch einen einzigen durchgehenden Kanal ge­bildet, an welchen der zur Auslaßöffnung 16 führen­de Endkanal 18 rechtwinklig angeschlossen ist; im Bereich dieses Anschlußes ist die Anordnung einer im Querschnitt ggf. erweiterten Wirbelkammer denkbar.

    [0016] Die beiden Austrittskanäle 15 sind zweckmäßig gleich lang, so daß beide Komponenten etwa gleichen Strömungs­verhältnissen ausgesetzt sind. Die gemäß Fig. 2 am Ende eines frei vorstehenden Schnabels 19 vorge­sehene Auslaßöffnung 16 liegt an einer langen Sei­te der Handhabe 10 und zwar in der Mitte dieser langen Seite.

    [0017] Jede Austragpumpe 3 ist als Schubkolbenpumpe ausge­bildet, deren durch den Flaschenhals 4 in den zuge­hörigen Speicher 2 ragendes, zum Saugkanal 17 im Außendurchmesser mehrfach abgesetzt reduziertes Zylindergehäuse 20 über seine gesamte Länge mit Ab­stand vom Innenumfang des Flaschenhalses 4 liegt. Die Austragpumpe 3 weist eine im Zylindergehäuse 20 verschiebbare Kolbeneinheit 21 mit einer elastischen Kolbenmanschette 22 auf, die an ihrem äußeren Ende einteilig mit einer elastisch federnden Stauchhülse 23 ausgebildet ist. Die Kolbenmanschette 22 und die Stauchhülse 23 sind am Außenumfang eines Kolben­stößels 24 angeordnet, welcher aus dem Pumpengehäuse und über den Ringsteg 12 in die Handhabe 10 vorsteht und von dem Auslaßkanal 14 durchsetzt ist. Die Kolben­manschette 22 bildet im Übergangsbereich zur Stauch­hülse 23 den äußeren, ringförmigen Ventilschließ­teil eines im einzelnen nicht näher dargestellten Auslaßventiles 25, dessen Ventilsitz am Kolben­stößel 24 vorgesehen ist. Die Kolbenmanschette 22 kann einschließlich des Ventilschließteiles unter rückfedernder Stauchung der Stauchhülse 23 gegenüber dem Kolbenstößel 24 entgegen der Richtung des Pump­hubes bewegt werden, wodurch das Auslaßventil 25 öffnet. Diese Bewegung kann entweder gegen Ende des Pumphubes durch Anschlag der Kolbenmanschette 22 an einer Innenschulter des Zylindergehäuses 20 zwangs­ läufig oder druckabhängig durch einen entsprechen­den Überdruck in der Pumpenkammer erfolgen. Das äußere Ende des Zylindergehäuses 20 ist von einer Zylinderdeckelkappe 27 verschlossen, die den Ring­flansch 11 bildet und von dem Kolbenstößel 24 durch­setzt ist. Zwischen der Pumpenkammer und dem Saug­kanal 17 weist jede Austragpumpe 3 ein Einlaßven­til 26 in Form eines Kugelventiles auf, welches bei Überdruck in der Pumpenkammer, also während des Pumphubes, schließt.

    [0018] Die Handhabe 10 weist an der Innenseite ihrer Stirn­wand, welche auch die Austrittskanäle 15 enthält, eine der Anzahl der Speicher 2 entsprechende Anzahl von vorstehenden Steckmuffen 28 auf, die axial ge­sichert durch Aufstecken mit den äußeren Enden der Kolbenstößel 24 verbunden sind, derart, daß alle Zylinderdeckelkappen 27 der Austragpumpen 3 von der Handhabe 10 überdeckt sind.

    [0019] Zur Stabilisierung der Lage der Speicher 2 gegenein­ander in deren der Handhabe 10 gegenüberliegenden Bodenbereich ist eine Halterungsbrücke 29 in Form einer langrunden Flachschale vorgesehen, welche mit ihren teilkreisförmigen Wandungsabschnitten die Speicher 2 durch Aufstecken eng umschließt und mit ihrer Bodenplatte die Standfläche der Austragvor­richtung bildet. Die Halterungsbrücke 29 bildet einen gesonderten Bauteil, so daß die Speicher 2 zuerst an der Anschlußkappe 5 befestigt werden können, wonach die Halterungsbrücke 29 angebracht wird.

    [0020] Wie Fig. 4 zeigt, kann im Bereich der Auslaßöffnung 16 bzw. benachbart zu dieser ein Düsenkörper 30 im Strömungsweg der Medien vorgesehen sein, der am Um­ fang mit Drallnuten 31 versehen ist. Statt dessen oder zusätzlich hierzu können auch an mindestens einer Stirnseite des Düsenkörpers 30 Spiralnuten 32 vorgesehen sein. Die zu mischenden Medien-Kompo­nenten werden entweder gesondert oder bereits zu­sammengeführt dem Düsenkörper 30 zugeführt, wo sie stark verwirbelt und dadurch intensiv vermischt werden, wonach sie, ggf. als Sprühstrahl, durch die Auslaßöffnung 16 austreten.

    [0021] Bei der Ausführungsform gem. Fig. 5 ist für jede Komponente eine gesonderte Auslaßöffnung 16a vor­gesehen, wobei die beiden Auslaßöffnungen 16a im dargestellten Ausführungsbeispiel nahe benachbart zueinander an den Enden von schräg gegeneinander ge­richtet vorstehenden Schnäbeln 19a vorgesehen sind. Die Austrittskanäle 15a stehen innerhalb der Aus­tragvorrichtung 1a nicht in Verbindung miteinander, sondern die Medien-Komponenten treffen erst un­mittelbar nach Verlassen der Auslaßöffnungen 16a außerhalb der Austragvorrichtung 1a und in unmittel­barer Nähe der Auslaßöffnungen 16a aufeinander, so daß sie dann hier zusammengeführt und gemischt werden.

    [0022] Besonders vorteilhaft ist es, wenn mindestens eine oder mindestens zwei Austragpumpen hinsichtlich ihrer Austrag­menge durch Einstellung veränderbar sind, beispielsweise gemäß Patentanmeldung P 32 25 910.7, auf die wegen wei­terer Einzelheiten Bezug genommen wird. Dadurch läßt sich das Mischungsverhältnis der Komponenten jederzeit an die Erfordernisse anpassen.


    Ansprüche

    1. Austragvorrichtung (1) für Medien mit einem Speicher (2), dem eine mit einer Handhabe (10) betätigbare Austragpumpe (3) zugeordnet ist, welche an einem am Speicher (2) anzu­ordnenden Pumpengehäuse mit einem den Speicher (2) mit ei­ner Pumpenkammer verbindenden Saugkanal (17) und einem von der Pumpenkammer zu einer Auslaßöffnung (16) führenden Aus­laßkanal (14) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß für mindestens zwei Medien-Komponenten gesonderte Speicher (2) mit gesonderten Austragpumpen (3) vorgesehen und min­destens zwei Austragpumpen (3) mit einer einzigen Handha­be (10) gemeinsam betätigbar sind.
     
    2. Austragvorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßkanäle (14) mindestens zweier Austragpumpen (3) zu mindestens einer Komponenten-Mischzo­ne führen, die insbesondere in unmittelbarer Nähe wenigs­tens einer Auslaßöffnung (16) liegt, daß ferner vorzugswei­se mindestens eine Mischzone in Austragrichtung vor der Auslaßöffnung (16), insbesondere unmittelbar benachbart zum Eintritt in eine Auslaßdüse vorgesehen ist, wobei be­vorzugt beide Auslaßkanäle (14) in einen gemeinsamen End­kanal (18) übergehen, daß ferner vorzugsweise mindestens eine Mischzone im Bereich eines Düsenkörpers (30) vorgesehen ist, der insbesondere am Umfang und/oder an mindestens einer Stirnseite Drallnuten (31) bzw. Spiralnuten (32) aufweist, und daß vorzugsweise mindestens eine Mischzone in Austrag­richtung nach der Auslaßöffnung (16a), insbesondere außer­halb der Austragvorrichtung (1a) in einer Sprühnebelzone im Freien vorgesehen ist, wobei die Auslaßöffnungen (16a) für die Überschneidung ihrer Austragstrahle ausgerichtet sein können.
     
    3. Austragvorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Austragöffnung (16), insbesondere alle Austragöffnungen (16a), an der Hand­habe (10,10a) vorgesehen sind, und daß vorzugsweise wenigs­tens eine Austragöffnung (16) am Ende eines frei vorstehen­den Schnabels (19) o.dgl. liegt.
     
    4. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehen­den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe (10) mindestens zwei nebeneinanderliegende Austragpumpen (3) miteinander, insbesondere nach Art einer Brücke, ver­bindet und vorzugsweise einteilig ausgebildet ist.
     
    5. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehen­den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an die Auslaß­kanäle (14) der Austragpumpen (3) anschließende Austritts­kanäle (15) an, insbesondere in der Handhabe (10) vorgesehen sind und vorzugsweise an Steckmuffen (28) der Handhabe (10) zur Verbindung mit den Austragpumpen (3) anschließen, wo­bei vorzugsweise die Austrittskanäle (15) insbesondere achs­gleich gegeneinander gerichtet sind und/oder quer zur Aus­laßöffnung (16) bzw. zum Endkanal (18) liegen
     
    6. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehen­den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Austritts­öffnung (16) etwa in der Mitte zwischen den Austragpumpen (3) und/oder etwa rechtwinklig zu deren gemeinsamer Axial­ebene liegt.
     
    7. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehen­den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe (10) im Bereich einer gemeinsamen brückenartigen Anschluß­kappe (5) für die beispielsweise flaschenförmigen Speicher (2) liegt und insbesondere mit einem Wandungsrand (13) in einen ihrer Grundform entsprechenden Ringsteg (12) der An­schlußkappe (5) eingreift, die vorzugsweise gesonderte Hal­terungen (7) für die Austragpumpen (3) und/oder gesonderte Verbindungskappen (6) für Flaschenhälse (4) der etwa parallel unmittelbar benachbart zueinander stehenden Speicher (2) aufweist und insbesondere einteilig ausgebildet ist.
     
    8. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehen­den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabe (10) und/oder die Anschlußkappe (5) langrund ist, und daß die Austrittsöffnung (16) vorzugsweise an einer langen Sei­te der Handhabe (10) liegt.
     
    9. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehen­den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche insbesondere von der Anschlußkappe (5) gesonderte, und/oder dieser im Bodenbereich der Speicher (2) gegenüberliegende Halterungsbrücke (29) für die Speicher (2) vorgesehen ist, die vorzugsweise durch eine flache, die Speicher eng um­schließende Steckkappe gebildet ist.
     
    10. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehen­den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Austragpumpe (3) als mit einem Kolbenstößel (24) an die Handhabe (10) angeschlossene Schubkolbenpumpe ausgebildet ist, die vorzugsweise jeweils eine über eine federnde Stauch­hülse (23) axial verschiebbar an dem Kolbenstößel (24) ge­lagerte Kolbenmanschette (22) und im Kolbenstößel (24) den mit einem Auslaßventil (25) versehenen Auslaßkanal (14) aufweist, wobei das Auslaßventil (25) bei einer Verschie­belage der Kolbenmanschette (22) gegenüber dem Kolbenstös­sel (24) geöffnet ist.
     




    Zeichnung