[0001] Die Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung für Medien, mit einem Speicher, dem
eine mit einer Handhabe betätigbare Austragpumpe zugeordnet ist, welche an einem am
Speicher anzuordnenden Pumpengehäuse mit einem den Speicher mit einer Pumpenkammer
verbindenden Saugkanal und einem von der Pumpenkammer zu einer Auslaßöffnung führenden
Auslaßkanal versehen ist.
[0002] Besonders pharmazeutische und kosmetische, aber auch technische und ähnliche Medien,
können im Anwendungszustand aus zwei oder mehr Komponenten bestehen, die aus Gründen
einer einzuhaltenden Reaktionszeit, einer möglichst frischen und daher wirksamen Zubereitung
oder weil sie im gemischten Zustand zu Veränderungen, beispielsweise geringerer Haltbarkeit,
neigen, möglichst erst kurz vor Gebrauch bzw. beim Gebrauch gemischt werden sollten.
Daher werden solche Mischmedien in der Regel getrennt voneinander in gesonderten
Gefäßen bereitgestellt. Entweder müssen die Komponenten vor dem Gebrauch gemischt
oder bei pharmazeutischen und kosmetischen Zubereitungen gelegentlich unmittelbar
nacheinander appliziert und dadurch zur Verbindung bzw. Mischung gebracht werden.
Hierzu bedarf es einiger Geschicklichkeit und auch hoher Sorgfalt, wenn es darauf
ankommt, daß die Komponenten in einem genauen Mengenverhältnis miteinander anzuwenden
sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Austragvorrichtung der genannten
Art zu schaffen, mit welcher mindestens zwei in Verbindung miteinander anzuwendende
Komponenten zeitlich aufeinander genau abgestimmt ausgebracht und durch einfache
Handbetätigung in Verbindung miteinander gebracht werden können, ohne daß die Medien
hierzu im Speicher einem Druck ausgesetzt werden müssen.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Austragvorrichtung der eingangs beschriebenen Art gemäß
der Erfindung dadurch gelöst, daß für mindestens zwei Medien - Komponenten gesonderte
Speicher mit gesonderten Austragpumpen vorgesehen sind und mindestens zwei Austragspumpen
mit einer einzigen Handhabe gemeinsam betätigbar sind. Dadurch werden einerseits
die Komponenten in ihren noch nicht verwendeten gespeicherten Vorratsmengen ständig
getrennt voneinander gehalten und andererseits können die beiden Komponenten durch
Betätigung nur einer einzigen Handhabe in einem relativ genau bestimmbaren Mengen
verhältnis in Verbindung miteinander gebracht bzw. ausgetragen werden. Austragpumpen
der genannten Art können nämlich als verhältnismäßig genau dosierende Dosierpumpen
ausgebildet sein, die mit jedem Pumptakt eine genau reproduzierbare Menge an Medium
fördern, wobei die gemeinsam zu betätigenden Austragpumpen je nach den Erfordernissen
gleiche oder unterschiedliche Fördermengen aufweisen können.
[0005] Es ist denkbar, die Anordnung so vorzusehen, daß die Austragpumpen nach Art einer
Registersteuerung unmittelbar aufeinander folgend, also nacheinander in Stufen fördern,
so daß die zugehörigen Komponenten nacheinander ausgetragen werden. Besonders vorteilhaft
ist es jedoch, wenn die Ausbildung so vorgesehen ist, daß bei Betätigung der Handhabe
mindestens zwei von dieser betätigbare Austragpumpen gleichzeitig bzw. simultan fördern,
so daß die Komponenten unmittelbar beim Austragen miteinander gemischt werden können.
Hierzu führen die Auslaßkanäle mindestens zweier Austragpumpen zweckmäßig zu einer
Komponenten-Mischzone, die vorzugsweise in unmittelbarer Nähe wenigstens einer Auslaßöffnung
liegt.
[0006] Ist mindestens eine Komponente von der Art, daß ihr eine unmittelbare Berührung mit
Luft vor Vermischung mit der anderen Komponente abträglich ist, so ist die Mischzone
vorteilhaft in Austragrichtung vor der Auslaßöffnung, insbesondere unmittelbar benachbart
zum Eintritt in eine Auslaßdüse vorgesehen, wobei vorzugsweise beide Auslaßkanäle
in einen gemeinsamen Endkanal übergehen, der seinerseits in die beispielsweise am
Umfang und/oder im Bereich ihrer hinteren Stirnseite mit schraubenwendelförmigen
oder spiralnutartigen Drallkanälen versehene Auslaßdüse mündet. Dadurch sind ab etwa
dem Bereich, in welchem die Komponenten zusammengebracht werden und vor der Auslaßöffnung
Wirbelzonen bzw. Wirbelkammern gebildet, in welchen die zusammengebrachten Komponenten
intensiv unter Ausnutzung des Förderdruckes vermischt werden.
[0007] Nicht nur bei aufeinanderfolgendem Austrag der Komponenten, sondern auch bei gleichzeitigem
Austrag kann es aber auch aufgrund spezifischer Eigenschaften dieser Komponenten
vorteilhaft sein, wenn die Komponenten erst außerhalb der Austragvorrichtung zusammengebracht
werden, so daß das Verbleiben vermischter Komponenten in der Austragvorrichtung völlig
ausgeschlossen ist. In diesem Fall liegt die Mischzone in Austragrichtung nach der
Auslaßöffnung, insbesondere außerhalb der Austragvorrichtung im Freien. Je nach Eigenart
des Mediums kann es dabei zweckmäßig sein, daß die austretenden Komponenten an benachbarten
Stellen gesondert aufgetragen und dann beispielsweise durch Verreiben miteinander
vermischt werden. Die Komponenten können aber auch in diesem Fall vor Erreichen der
Auftragstelle außerhalb der Austragvorrichtung sehr gut gemischt werden, da handbetätigbare
Pumpen bei Verwendung entsprechend gestalteter Auslaßdüsen besonders vorteilhaft
zur Erzeugung eines feinsten Sprühnebel-Strahles geeignet sind. Sind die Auslaßöffnungen
so zueinander ausgerichtet, daß sich die aus ihnen austretenden Strahle in nicht allzu
weiter Entfernung von den Auslaßdüsen überschneiden, so ist insbesondere bei Erzeugung
von Sprühnebel-Strahlen infolge der feinsten Tröpfchenverteilung des Mediums in dieser
durch Überschneidung gebildeten Sprühnebelzone eine sehr intensive Durchmischung
in äußerst kurzem zeitlichem Ab stand vor dem Auftreffen auf der Auftragstelle zu
erzielen. Dies kann in besonderem Maße bei pharmazeutischen Wirkstoffen von großem
Vorteil sein, da diese häufig eine umso bessere Wirksamkeit haben, je frischer sie
vor der Anwendung angemischt sind.
[0008] Zur Erzielung einer möglichst kompakten und leicht handzuhabenden Bauweise ist die
Austragöffnung bzw. sind die Austragöffnungen unmittelbar an der Handhabe vorgesehen,
wobei sie etwa bündig in einer Wandung der Handhabe liegen oder am Ende eines über
den Außenumfang der Handhabe vorstehenden Ansatzes, wie eines Schnabels, vorgesehen
sein können.
[0009] Vor allem wenn baulich gesonderte und erst durch die Austragvorrichtung räumlich
einander zugeordnete Speicher verwendet werden, ist es vorteilhaft, wenn zur Erzielung
einer möglichst großen Stabilität der Gesamtvorrichtung die Handhabe mindestens zwei
nebeneinanderliegende Austragpumpen miteinander,insbesondere nach Art einer Brücke,
verbindet und vorzugsweise einteilig ausgebildet ist. Dies wird noch weiter verbessert,
wenn die Handhabe im Bereich einer gemeinsamen brückenartigen Anschlußkappe für die
insbesondere flaschenförmigen Speicher liegt und vorzugsweise mit einem Wandungsrand
in einen ihrer Grundform entsprechenden Ringsteg der Anschlußkappe eingreift, so daß
die beiden gesonderten, flaschenförmigen und ggf. gleichen Speicher nicht unmittelbar
in Berührung oder mechanisch fester Verbindung miteinander stehen müssen, sondern
mit geringem Abstand auf Lücke benachbart zueinander angeordnet werden können.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Anschlußkappe jedoch gesonderte
Halterungen für die Austragpumpen sowie ggf. gesonderte Verbindungskappen für Flaschenhälse
der etwa parallel unmittelbar benachbart zueinander stehenden Speicher auf, wobei
auch die Anschlußkappe einteilig ausgebildet sein kann. Die Flaschenhälse können durch
einfache, druckdichte Schnappverbindungen gesondert oder gemeinsam in Eingriff mit
den Verbindungskappen gebracht werden, was insbesondere vorteilhaft ist, wenn die
beiden Speicher durch einen einzigen formfesten, beispielsweise einteiligen Bauteil
gebildet sind. Bei gesonderter Ausbildung der Speicher können die Flaschenhälse
aber auch über Gewinde in Eingriff mit den Verbindungskappen gebracht werden, da
die Speicher unabhängig voneinander in die Verbindungskappen eingeschraubt werden
können.
[0011] Zur weiteren Erhöhung der Festigkeit der Gesamtvorrichtung und zur Vermeidung von
eventuell zu Lecks führenden Belastungen der Verbindung der Austragvorrichtung mit
den Speichern, kann nach der Herstellung dieser Verbindung eine zusätzliche Halterungsbrücke
an den Speichern angebracht werden, die vorzugsweise durch eine flache, die Speicher
im Bodenbereich eng umschließende Steckkappe gebildet ist.
[0012] Die erfindungsgemäße Ausbildung ist insbesondere für solche Austragvorrichtungen
geeignet, bei denen die Austragpumpen nicht als Balg-, elastische Kammer - oder ähnliche
Pumpen, sondern als Schubkolbenpumpen ausgebildet sind, da diese wesentliche Vorteile
haben. Sie können mit hohen Förderdrücken betrieben werden, eignen sich zur sehr genauen
Dosierung, erlauben einen luftdichten Abschluß sowohl des Pumpengehäuses als auch
des Speichers bei Ausgangsstellung der Pumpe, gewährleisten eine hohe Austraggeschwindigkeit
und sind sowohl zum tropfenweisen als auch zum spritz strahlartigen oder sprühstrahlartigen
Austrag geeignet; ferner können sie sowohl für flüssige wie auch für pastöse bzw.
breiige oder ähnlich fließfähige Medien verwendet werden. Zweckmäßig weist die jeweilige
Austragpumpe ein vom Druck in der Pumpenkammer oder in Abhängigkeit von der Kolbenstellung
des Pumpkolbens gesteuertes Auslaßventil auf, das somit die Verbindung von der Pumpenkammer
zum Auslaßkanal erst öffnet, wenn in der Pumpenkammer bei geschlossenem Zustand eines
die Verbindung zum Speicher herstellenden Saugventiles ein verhältnismäßig hoher
Druck aufgebaut ist.
[0013] Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung gehen auch
aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils
für sich allein oder zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform
der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht sein können. Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Austragvorrichtung in Ansicht,
Fig. 2 die Austragvorrichtung gemäß Fig. 1 in Draufsicht,
Fig. 3 die Austragvorrichtung gemäß Fig. 1 in vergrößerter und teilweise axial geschnittener
Darstellung,
Fig. 4 einen Ausschnitt der Fig. 2 in vergrößerter und geschnittener Darstellung,
Fig. 5 eine weitere Ausführungsform einer Austragvorrichtung in einer Darstellung
entsprechend Fig. 2.
[0014] Wie die Fig. 1 bis 4 zeigen, weist eine erfindungsgemäße Austragvorrichtung 1 zwei
fläschchenförmige, im wesentlichen zylindrische Speicher 2 zur Vorratshaltung von
Medien-Komponenten auf, in die jeweils eine Austragpumpe 3 im Bereich des Flaschenhalses
4 eingesetzt ist. Die beiden Flaschenhälse 4 sind über eine in Draufsicht langrunde
Anschlußkappe 5 derart formschlüssig miteinander verbunden, daß die beiden Speicher
2 mit geringem Abstand voneinander parallel zueinander sowie in gleicher Höhe vorgesehen
sind. Im Bereich jedes etwa halbrunden Endes bildet die Anschlußkappe 5 an der Innenseite
eine im wesentlichen achssymmetrische Verbindungskappe 6, welche im Bereich des halbrunden
Endes mit der Anschlußkappe 5 eine gemeinsame Wandung bildet und gleiche Höhe wie
die Anschlußkappe 5 hat. Die Verbindungskappen 6 übergreifen die beiden Flaschenhälse
4 und sind über Schraub-Gewindeverbindungen 8 auf den Flaschenhälsen 4 festgezogen.
Jede Verbindungskappe 6 bildet eine Halterung 7 für die zugehörige Austragpumpe 3
in Form einer einen Ringflansch des Pumpengehäuses aufnehmenden Ringschulter, welche
diesen Ringflansch 11 unter Zwischenlage einer Ringdichtung 9 gegen die äußere Stirnfläche
des zugehörigen Flaschenhalses 4 spannt.
[0015] Beide Austragpumpen 3 sind mit einer gemeinsamen Handhabe 10 in Form einer achsparallel
zu den Austragpumpen 3 verschiebbaren Betätigungskappe verbunden, die im wesentlichen
gleiche Grundform wie die Anschlußkappe 5 aufweist, jedoch gegenüber dieser in Draufsicht
geringfügig kleiner ist. Die Handhabe 10 greift mit ihrem den Speichern 2 zugekehrten,
langrunden Wandungsrand 13 in die Innenseite eines sie mit geringem Spaltabstand
umgebenden Ringsteges 12 ein, der über die äußere Stirnseite der die Stirn wandungen
der Verbindungskappen 6 bildenden Stirnwand der Anschlußkappe 5 vorsteht. In der
den Wandungsrand 13 bildenden Umfangswand der Handhabe 10 ist benachbart zu deren
zur Betätigung zu drückenden Stirnwand eine Auslaßöffnung 16 vorgesehen, die über
Auslaßkanäle 14 der beiden Austragpumpen 3 und an diese anschließende Austrittskanäle
15 in der Handhabe 10 an die beiden Pumpenkammern beider Austragpumpen 3 angeschlossen
ist. Die beiden Austragpumpen 3 ihrerseits sind jeweils durch einen durch ein Steigrohr
gebildeten Saugkanal 17 saugseitig in Bodennähe an den zugehörigen Speicher 2 angeschlossen.
Durch Niederdrücken der Handhabe 10 entgegen der Kraft von Rückstellfedern der beiden
Austragpumpen 3 wird aus beiden Speichern 2 gleichzeitig Medium in Richtung zur Auslaßöffnung
16 gefördert und vor Erreichen der Auslaßöffnung 16 durch ggf. verwirbeltes Zusammenführen
mit der jeweils anderen Komponente gemischt, wonach das so hergestellte Mischmedium
als ein einziger, ggf. versprühter Strahl aus der Austrittsöffnung 16 austritt. Es
ist aber auch denkbar, die beiden Komponenten über gesonderte, unmittelbar benachbart
zueinander beispielsweise in konzentrischen Kränzen liegende Düsenöffnungen auszutragen
und dadurch bereits im Bereich des Austrittes zusammenzubringen; die Düsenöffnungen
können dann in einem gemeinsamen Düsenkörper vorgesehen sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die beiden achsgleich zueinanderliegenden Austrittskanäle 15 bis zur Anschlußstelle
an einen Endkanal 18 gegeneinander gerichtet bzw. durch einen einzigen durchgehenden
Kanal gebildet, an welchen der zur Auslaßöffnung 16 führende Endkanal 18 rechtwinklig
angeschlossen ist; im Bereich dieses Anschlußes ist die Anordnung einer im Querschnitt
ggf. erweiterten Wirbelkammer denkbar.
[0016] Die beiden Austrittskanäle 15 sind zweckmäßig gleich lang, so daß beide Komponenten
etwa gleichen Strömungsverhältnissen ausgesetzt sind. Die gemäß Fig. 2 am Ende eines
frei vorstehenden Schnabels 19 vorgesehene Auslaßöffnung 16 liegt an einer langen
Seite der Handhabe 10 und zwar in der Mitte dieser langen Seite.
[0017] Jede Austragpumpe 3 ist als Schubkolbenpumpe ausgebildet, deren durch den Flaschenhals
4 in den zugehörigen Speicher 2 ragendes, zum Saugkanal 17 im Außendurchmesser mehrfach
abgesetzt reduziertes Zylindergehäuse 20 über seine gesamte Länge mit Abstand vom
Innenumfang des Flaschenhalses 4 liegt. Die Austragpumpe 3 weist eine im Zylindergehäuse
20 verschiebbare Kolbeneinheit 21 mit einer elastischen Kolbenmanschette 22 auf, die
an ihrem äußeren Ende einteilig mit einer elastisch federnden Stauchhülse 23 ausgebildet
ist. Die Kolbenmanschette 22 und die Stauchhülse 23 sind am Außenumfang eines Kolbenstößels
24 angeordnet, welcher aus dem Pumpengehäuse und über den Ringsteg 12 in die Handhabe
10 vorsteht und von dem Auslaßkanal 14 durchsetzt ist. Die Kolbenmanschette 22 bildet
im Übergangsbereich zur Stauchhülse 23 den äußeren, ringförmigen Ventilschließteil
eines im einzelnen nicht näher dargestellten Auslaßventiles 25, dessen Ventilsitz
am Kolbenstößel 24 vorgesehen ist. Die Kolbenmanschette 22 kann einschließlich des
Ventilschließteiles unter rückfedernder Stauchung der Stauchhülse 23 gegenüber dem
Kolbenstößel 24 entgegen der Richtung des Pumphubes bewegt werden, wodurch das Auslaßventil
25 öffnet. Diese Bewegung kann entweder gegen Ende des Pumphubes durch Anschlag der
Kolbenmanschette 22 an einer Innenschulter des Zylindergehäuses 20 zwangs läufig
oder druckabhängig durch einen entsprechenden Überdruck in der Pumpenkammer erfolgen.
Das äußere Ende des Zylindergehäuses 20 ist von einer Zylinderdeckelkappe 27 verschlossen,
die den Ringflansch 11 bildet und von dem Kolbenstößel 24 durchsetzt ist. Zwischen
der Pumpenkammer und dem Saugkanal 17 weist jede Austragpumpe 3 ein Einlaßventil
26 in Form eines Kugelventiles auf, welches bei Überdruck in der Pumpenkammer, also
während des Pumphubes, schließt.
[0018] Die Handhabe 10 weist an der Innenseite ihrer Stirnwand, welche auch die Austrittskanäle
15 enthält, eine der Anzahl der Speicher 2 entsprechende Anzahl von vorstehenden Steckmuffen
28 auf, die axial gesichert durch Aufstecken mit den äußeren Enden der Kolbenstößel
24 verbunden sind, derart, daß alle Zylinderdeckelkappen 27 der Austragpumpen 3 von
der Handhabe 10 überdeckt sind.
[0019] Zur Stabilisierung der Lage der Speicher 2 gegeneinander in deren der Handhabe 10
gegenüberliegenden Bodenbereich ist eine Halterungsbrücke 29 in Form einer langrunden
Flachschale vorgesehen, welche mit ihren teilkreisförmigen Wandungsabschnitten die
Speicher 2 durch Aufstecken eng umschließt und mit ihrer Bodenplatte die Standfläche
der Austragvorrichtung bildet. Die Halterungsbrücke 29 bildet einen gesonderten Bauteil,
so daß die Speicher 2 zuerst an der Anschlußkappe 5 befestigt werden können, wonach
die Halterungsbrücke 29 angebracht wird.
[0020] Wie Fig. 4 zeigt, kann im Bereich der Auslaßöffnung 16 bzw. benachbart zu dieser
ein Düsenkörper 30 im Strömungsweg der Medien vorgesehen sein, der am Um fang mit
Drallnuten 31 versehen ist. Statt dessen oder zusätzlich hierzu können auch an mindestens
einer Stirnseite des Düsenkörpers 30 Spiralnuten 32 vorgesehen sein. Die zu mischenden
Medien-Komponenten werden entweder gesondert oder bereits zusammengeführt dem Düsenkörper
30 zugeführt, wo sie stark verwirbelt und dadurch intensiv vermischt werden, wonach
sie, ggf. als Sprühstrahl, durch die Auslaßöffnung 16 austreten.
[0021] Bei der Ausführungsform gem. Fig. 5 ist für jede Komponente eine gesonderte Auslaßöffnung
16a vorgesehen, wobei die beiden Auslaßöffnungen 16a im dargestellten Ausführungsbeispiel
nahe benachbart zueinander an den Enden von schräg gegeneinander gerichtet vorstehenden
Schnäbeln 19a vorgesehen sind. Die Austrittskanäle 15a stehen innerhalb der Austragvorrichtung
1a nicht in Verbindung miteinander, sondern die Medien-Komponenten treffen erst unmittelbar
nach Verlassen der Auslaßöffnungen 16a außerhalb der Austragvorrichtung 1a und in
unmittelbarer Nähe der Auslaßöffnungen 16a aufeinander, so daß sie dann hier zusammengeführt
und gemischt werden.
[0022] Besonders vorteilhaft ist es, wenn mindestens eine oder mindestens zwei Austragpumpen
hinsichtlich ihrer Austragmenge durch Einstellung veränderbar sind, beispielsweise
gemäß Patentanmeldung P 32 25 910.7, auf die wegen weiterer Einzelheiten Bezug genommen
wird. Dadurch läßt sich das Mischungsverhältnis der Komponenten jederzeit an die Erfordernisse
anpassen.
1. Austragvorrichtung (1) für Medien mit einem Speicher (2), dem eine mit einer Handhabe
(10) betätigbare Austragpumpe (3) zugeordnet ist, welche an einem am Speicher (2)
anzuordnenden Pumpengehäuse mit einem den Speicher (2) mit einer Pumpenkammer verbindenden
Saugkanal (17) und einem von der Pumpenkammer zu einer Auslaßöffnung (16) führenden
Auslaßkanal (14) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß für mindestens zwei Medien-Komponenten
gesonderte Speicher (2) mit gesonderten Austragpumpen (3) vorgesehen und mindestens
zwei Austragpumpen (3) mit einer einzigen Handhabe (10) gemeinsam betätigbar sind.
2. Austragvorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auslaßkanäle (14) mindestens zweier Austragpumpen (3) zu mindestens einer Komponenten-Mischzone
führen, die insbesondere in unmittelbarer Nähe wenigstens einer Auslaßöffnung (16)
liegt, daß ferner vorzugsweise mindestens eine Mischzone in Austragrichtung vor der
Auslaßöffnung (16), insbesondere unmittelbar benachbart zum Eintritt in eine Auslaßdüse
vorgesehen ist, wobei bevorzugt beide Auslaßkanäle (14) in einen gemeinsamen Endkanal
(18) übergehen, daß ferner vorzugsweise mindestens eine Mischzone im Bereich eines
Düsenkörpers (30) vorgesehen ist, der insbesondere am Umfang und/oder an mindestens
einer Stirnseite Drallnuten (31) bzw. Spiralnuten (32) aufweist, und daß vorzugsweise
mindestens eine Mischzone in Austragrichtung nach der Auslaßöffnung (16a), insbesondere
außerhalb der Austragvorrichtung (1a) in einer Sprühnebelzone im Freien vorgesehen
ist, wobei die Auslaßöffnungen (16a) für die Überschneidung ihrer Austragstrahle ausgerichtet
sein können.
3. Austragvorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Austragöffnung (16), insbesondere alle Austragöffnungen (16a),
an der Handhabe (10,10a) vorgesehen sind, und daß vorzugsweise wenigstens eine Austragöffnung
(16) am Ende eines frei vorstehenden Schnabels (19) o.dgl. liegt.
4. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Handhabe (10) mindestens zwei nebeneinanderliegende Austragpumpen
(3) miteinander, insbesondere nach Art einer Brücke, verbindet und vorzugsweise einteilig
ausgebildet ist.
5. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß an die Auslaßkanäle (14) der Austragpumpen (3) anschließende
Austrittskanäle (15) an, insbesondere in der Handhabe (10) vorgesehen sind und vorzugsweise
an Steckmuffen (28) der Handhabe (10) zur Verbindung mit den Austragpumpen (3) anschließen,
wobei vorzugsweise die Austrittskanäle (15) insbesondere achsgleich gegeneinander
gerichtet sind und/oder quer zur Auslaßöffnung (16) bzw. zum Endkanal (18) liegen
6. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnung (16) etwa in der Mitte zwischen den Austragpumpen
(3) und/oder etwa rechtwinklig zu deren gemeinsamer Axialebene liegt.
7. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Handhabe (10) im Bereich einer gemeinsamen brückenartigen
Anschlußkappe (5) für die beispielsweise flaschenförmigen Speicher (2) liegt und
insbesondere mit einem Wandungsrand (13) in einen ihrer Grundform entsprechenden Ringsteg
(12) der Anschlußkappe (5) eingreift, die vorzugsweise gesonderte Halterungen (7)
für die Austragpumpen (3) und/oder gesonderte Verbindungskappen (6) für Flaschenhälse
(4) der etwa parallel unmittelbar benachbart zueinander stehenden Speicher (2) aufweist
und insbesondere einteilig ausgebildet ist.
8. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Handhabe (10) und/oder die Anschlußkappe (5) langrund ist,
und daß die Austrittsöffnung (16) vorzugsweise an einer langen Seite der Handhabe
(10) liegt.
9. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine zusätzliche insbesondere von der Anschlußkappe (5) gesonderte,
und/oder dieser im Bodenbereich der Speicher (2) gegenüberliegende Halterungsbrücke
(29) für die Speicher (2) vorgesehen ist, die vorzugsweise durch eine flache, die
Speicher eng umschließende Steckkappe gebildet ist.
10. Austragvorrichtung, insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine Austragpumpe (3) als mit einem Kolbenstößel (24)
an die Handhabe (10) angeschlossene Schubkolbenpumpe ausgebildet ist, die vorzugsweise
jeweils eine über eine federnde Stauchhülse (23) axial verschiebbar an dem Kolbenstößel
(24) gelagerte Kolbenmanschette (22) und im Kolbenstößel (24) den mit einem Auslaßventil
(25) versehenen Auslaßkanal (14) aufweist, wobei das Auslaßventil (25) bei einer Verschiebelage
der Kolbenmanschette (22) gegenüber dem Kolbenstössel (24) geöffnet ist.