[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Waschen von Zylindern in Rotationsdruckmaschinen
mit einer wahlweise an verschiedenen Zylindern anstellbaren Waschvorrichtung.
[0002] Aus der DE-AS 28 15 388 ist eine derartige Einrichtung bekannt, die zwei je eine
Rakelwalze und eine Waschwalze umfassende Waschvorrichtungen umfaßt. Diese sind auf
einer Traverse gelagert und derart verschwenkbar, daß die Wascheinrichtung wahlweise
an mehrere Zylinder eines Druckwerks anstellbar ist. Abgesehen davon, daß bereits
für ein Druckwerk zwei Waschvorrichtungen erforderlich sind, muß jedem weiteren Druckwerk
eine eigene Einrichtung zum Waschen der Zylinder zugeordnet werden.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Wascheinrichtung zu schaffen, die es erlaubt,
mit einer einzigen Waschvorrichtung bei hohem Bedienungskomfort die Zylinder mehrerer
Druckwerke einer Rotationsdruckmaschine reinigen zu können.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Waschvorrichtung zum Reinigen
mehrerer Zylinder einer Rotationsdruckmaschine mittels einer Transportvorrichtung
nacheinander zu mehreren Waschstationen an verschiedenen Druckwerken verfahrbar ist.
[0005] Hierdurch ergibt sich der Vorteil einer zentralen Steuerung des Waschvorganges von
einem Steuerpult aus. Der unrationelle Einsatz von mehreren Waschvorrichtungen für
jedes Druckwerk bzw. das aufwendige Umsetzen einer einzigen Waschvorrichtung von Hand
entsprechend der gängigen Praxis werden bei Anwendung der Erfindung überflüssig.
[0006] Nachfolgend ist die Erfindung in einer speziellen Ausgestaltungsform beschrieben
und anhand der Skizzen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch die Anwendung einer erfindungsgemäßen Wascheinrichtung an
einer herkömmlichen Bogenoffsetmaschine mit mehreren Druckwerken.
Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines Antriebsmittels und eines Fördermittels
Fig. 3 zeigt einen Längsschnitt durch die Anordnung nach Fig. 2
Fig. 4 zeigt eine Seitenansicht eines Teils des Führungssystems mit einer Abzweigstation
Fig. 5 zeigt einen Horizontalschnitt durch eine Waschstation
Fig. 6 zeigt die Vorderansicht eines Kupplungsstückes
Fig. 7 zeigt einen Vertikalschnitt durch ein Kupplungsstück mit einer Anschlußbuchse
Fig. 8 zeigt einen Teil-Längsschnitt durch eine Waschvorrichtung mit einem Stecker
[0007] Fig. 1 zeigt an einer Rotationsdruckmaschine 1 mit mehreren Druckwerken 2 ein System
von horizontalen Längsführungen 3. Zu den einzelnen Druckwerken 2 zweigen Vertikalführungen
4 ab. Von diesen Vertikalführungen 4 zweigen zu den zu waschenden Zylindern 5 Anschlußführungen
6 ab, die in die Waschstationen 7 einmünden. Die Verzweigung von den horizontalen
Längsführungen 3 zu den Vertikalführungen 4 sowie von letzteren zu den Anschlußführungen
6 erfolgt über Abzweigstastionen 8. Die Führungen 3, 4 und 6 bestehen, wie die Fig.
2 und 3 zeigen, aus Hohlprofil-Schienen 11, die beiderseits im Bereich der Seitenwände
der Druckwerke 2 angebracht sind. Am Führungssystem sind in Abständen, vorzugsweise
vor den Abzweigstationen 8 Antriebsmittel 9 angebracht. Diese umfassen als Zahnräder
ausgebildete Antriebselemente (10) die, wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, in begrenzten
Bereichen die Hohlprofil-Schienen 11 des Führungssystems durchdringen und mit den
darin befindlichen, als Ketten oder auch Seile ausgebildeten, flexiblen Fördermitteln
12 formschlüssig in Verbindung stehen. Bei Verwendung von Seilen sind auch Reibräder
als Antriebselemente möglich. Die Hohlprofil-Schienen sind dann als geschlitzte Rohre
ausgebildet. Die Antriebselemente 10 werden von umsteuerbaren Antriebsmotoren 13 betätigt.
Im gewählten Beispiel sind diese nur auf einer Maschinenseite vorhanden und die Bewegungen
der auf dieser Seite befindlichen Antriebselemente 10 werden über Synchronwellen 14
zu nicht dargestellten, gleichartigen Antriebselementen auf der anderen Maschinenseite
übertragen.
[0008] Wie Fig. 4 zeigt, sind in jeder Abzweigstation 8 die Hohlprofil-Schienen 11 durch
Aussparungen 15 unterbrochen. In diesem Bereich ist ein verschiebbares Paßstück 16
vorgesehen. Auf dem Paßstück 16 sitzt jeweils ein gerader Hohlprofil-Schienenabschnitt
17 und ein gekrümmter Hohlprofil-Schienenabschnitt 18. Diese können wechselweise je
nach Stellung des am verschiebbaren Paßstück 16 angreifenden Betätigungselements 19
die Aussparungen 15 in den Führungen 3, 4 überbrücken.
[0009] Die im übrigen nicht näher gezeigte, da bekannte Waschvorrichtung 20 steht über nur
schematisch dargestellte Verbindungselemente 21 mit den Fördermitteln 12 in Verbindung,
wobei die Verbindungselemente 21 durch einen fortlaufenden Schlitz 22 aus der Hohlprofil-Schiene
11 herausgeführt sind.
[0010] In Fig. 5 hat die Waschvorrichtung 20 eine Waschstation 7 angefahren, in die die
Hohlprofil-Schiene 11 einer Anschlußführung 6 des Führungssystems einmündet und die
den Weg der Waschvorrichtung 20 mittels eines Anschlags 23 begrenzt. Während eines
Aufenthaltes an einer Waschstation 7 drückt ein Stellzylinder 24 die an einem Kupplungsstück
25 befindlichen Anschlußbuchsen 26 gegen entsprechende Stecker 27 an der Waschvorrichtung
20, sodaß die erforderlichen Reinigungsfluide, Energien und Steuerimpulse von den
stationär bis zur Waschstation 7 verlegten Leitungen auf die Waschvorrichtung 20 übertragen
werden können. Nach Beendigung eines Waschvorganges vor dem Weitertransport der Waschvorrichtung
werden die Anschlußbuchsen 26 durch Zurückfahren des Kupplungsstücks 25 wieder von
den Steckern 27 entkuppelt, wobei Rückschlagventile 28 an den Anschlußbuchsen 26 für
ein Absperren der Fluidströme sorgen.
[0011] Die gesamte Einrichtung zum Waschen von Zylindern wird zweckmäßigerweise zentral
von einem Steuerpult aus betätigt. Dabei wird einer Steuereinheit, bestehend aus einem
Mikroprozessor mit angeschlossenem Programmspeicher, als Eingangsbefehl durch einen
oder mehrere Tastendrücke mitgeteilt, an welchem Zylinder welchen Druckwerks welches
Waschprogramm zu absolvieren ist. Dieser Eingangsbefehl löst aufgrund des gespeicherten
Programmablaufes eine Kette von einzelnen Stellbefehlen aus, durch welche die Antriebsmittel,
Abzweigstationen und Waschstationen über die ihnen zugeordneten Schaltmittel aktiviert
werden. Der gesamte Steuerungsteil besteht aus dem Fachmann bekannten Bauteilen und
ist daher nicht näher ausgeführt. Bei einer sehr langen, aus zahlreichen Druckwerken
bestehenden Maschine ist es denkbar, die Transportvorrichtung in einzelne Abschnitte
mit jeweils einer Waschvorrichtung zu unterteilen oder an einem durchgehenden Führungssystem
mehrere Waschvorrichtungen zu verfahren.
1. Einrichtung zum Waschen von Zylindern in Rotationsdruckmaschinen mit einer wahlweise
an verschiedene Zylinder anstellbaren Waschvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Waschvorrichtung (20) zum Reinigen mehrerer Zylinder (5) einer Rotationsdruckmaschine
(1) mittels einer Transportvorrichtung nacheinander zu mehreren Waschstationen (7)
an verschiedenen Druckwerken (2) verfahrbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportvorrichtung folgende Mittel umfaßt:
- ein beidseitig längs der Druckmaschine installiertes Führungssystem, welches aus
horizontalen Längsführungen (3), vertikalen Führungen (4), Anschlußführungen (6) und
zwischen diese geschalteten Abzweigstationen (8) besteht,
- Fördermittel (12), an denen die Waschvorrichtung (20) zum Transport befestigbar
ist und welche in oder an dem System von Führungen (3, 4, 6) horizontal und vertikal
verfahrbar sind,
- Antriebsmittel (9), welche wenigstens in einem Teilbereich der Gesamtlänge der Fördermittel
(12) ständig mit diesen im Eingriff stehen.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Führungssystem aus geschlitzten Hohlprofil-Schienen (11) besteht, welche die
Fördermittel (12) aufnehmen und durch deren Schlitz (22) ein Verbindungselement (21)
zwischen Waschvorrichtung (20) und den Fördermitteln (12) herausgeführt ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch Abzweigstationen mit
- einem Paßstück (16), das zwei im Längschnitt verschieden geformte Hohlprofilschienenteile
(17, 18) aufweist, deren Länge geringfügig kleiner ist als die der Aussparung (15)
in den Führungen (3, 4) und
- einem Betätigungselement (19), durch welches das Paßstück (16) in zwei Positionen
verfahrbar ist, eine erste, bei der das gerade Hohlprofilteil (17) beidseitig in Deckung
mit der Führung (3, 4) gebracht wird und eine zweite, bei der das gekrümmte Hohlprofilteil
(18) einseitig in Deckung mit der Führung (3, 4) gebracht und mit seinem anderen Ende
die Verbindung zwischen dieser und einer abzweigenden Führung (4, 6) hergestellt wird.
5. Einrichtung (12) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die flexiblen Fördermittel (12) aus einem Kettenstück oder einem Seil bestehen.
6. Einrichtung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch Antriebsmittel mit
- Antriebselementen (10), die reib- oder formschlüssig mit dem Fördermittel (12) im
Eingriff stehen und
- einem Antriebsmotor (13), durch den die Antriebselemente (10) wechselweise in zwei
entgegengesetzte Richtungen bewegbar sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine Waschstation (7) mit einem von einem Stellzylinder (24)
parallel zur Zylinderachse axial verschiebbaren Kupplungsstück (25), durch das mittels
an ihm befindlichen Anschlußbuchsen (26) beim Anfahren der Waschvorrichtung (20) gegen
einen Anschlag (23) die Verbindung zu an der Waschvorrichtung (20) angebrachten Steckern
(27) herstellbar ist.