[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Platten oder Gummitücher tragenden Zylindern
einer Rotationsdruckmaschine, insbesondere Bogenoffsetmaschine, zum Festhalten der
Enden von Zwischenlagen aus Papier oder Karton in einem parallel zur Zylinderachse
im Zylindermantel verlaufenden, Spannmittel umfassenden Spannkanal.
[0002] Bei Rotationsdruckmaschinen, insbesondere im Bogenoffsetbereich, werden als Teil
des Aufzuges des ein Gummituch oder eine Platte tragenden Zylinders Zwischenlagen
aus Papier oder Pappe zur Einstellung des Durchmessers und der Vorspannung des Aufzuges
verwendet. Bei einer aus der DE-AS 11 45 185 bekannten Anordnung wird die Zwischenlage
in die Zylindergrube in den Zwischenraum zwischen der Grubenwand und einer Spannstange
eingeführt und durch Drehen der exzentrischen Spannstange gegen die Grubenwand gedrückt.
Abgesehen von dieser relativ aufwendigen Konstruktion ist dort - insbesondere bei
größeren Formaten - auch mit einem erhöhten Bedienungsaufwand zu rechnen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung zu
schaffen, die bei geringem konstruktivem Aufwand eine einfache Bedienung gewährleistet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein abgewinkelter Teil der
Zwischenlage von Magnetfolienstreifen an einem metallischen Teil des Spannkanals in
Anlage gehalten ist.
[0005] Nachfolgend sind drei verschiedene Ausführungsformen der Erfindung für Offsetdruckmaschinen
anhand der Zeichnungen beschrieben.
[0006] Dabei zeigt
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung mit einer
abgesetzten Spannkanalseitenwand und zwei Magnetfolienstreifen,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform mit gerader Spannkanalseitenwand und zwei Magnetfolienstreifen
und
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform mit einem einzigen Magnetfolienstreifen dessen
Breite gleich der Spannkanaltiefe ist.
[0007] Bei der ersten Ausführungsform nach Fig. 1 ist in den Zylindermantel 1 eines Gummituchzylinders
2, dessen Aufzug aus dem Gummituch 3 und einer Zwischenlage 4 besteht, zur Aufnahme
der Haltevorrichtungen für den Aufzug ein achsparallel verlaufender Spannkanal 5 eingearbeitet.
Der vordere abgewinkelte Teil 6 der Zwischenlage 4 ist zwischen der magnetisierten
Seite eines ersten Magnetfolienstreifens 7 und einer magnetisierten Seite eines zweiten,
doppeltwirkenden Magnetfolienstreifens 8 eingeklemmt. Die andere magnetisierte Seite
des zweiten Magnetfolienstreifens 8 hält das gesamte Paket aus beiden Magnetfolienstreifen
7 und 8 und der Zwischenlage 4 in Anlage an einer Seitenwand 9 des Spannkanals 5.
Die Seitenwand 9 weist in ihrem oberen Teil einen rechteckigen Vorsprung 10 auf, der
sich von der Eintrittskante 11 des Spannkanals 5 über einen Teil seiner Tiefe 12 erstreckt
und mit seiner Unterkante 13 einen Anschlag für die Oberkante des zweiten Magnetfolienstreifens
8 bildet. Die Breite 14 des Vorsprungs 10 ist so gewählt, daß sie der Dicke des zweiten
Magnetfolienstreifens 8 entspricht.
[0008] Im Beispiel nach Fig. 2 ist in den Zylindermantel 15 eines Gummituchzylinders 16
ein achsparalleler Spannkanal 17 eingearbeitet, der die Haltevorrichtungen eines aus
einem Gummituch 18 und einer Zwischenlage 19 bestehenden Aufzuges aufnimmt. Die Seitenwand
20 des Spannkanals 17 schließt in diesem Beispiel im Gegensatz zu den beiden anderen
Beispielen mit der Tangente an seiner Eintrittskante 21 einen kleineren Winkel als
90° ein. Der vordere abgewinkelte Teil 22 der Zwischenlage 19 ist zwischen der magnetisierten
Seite eines ersten Magnetfolienstreifens 23 und einer magnetisierten Seite eines zweiten,
doppeltwirkenden Magnetfolienstreifens 24 eingeklemmt. Das gesamte Paket wird von
der anderen magnetisierten Seite des zweiten Magnetfolienstreifens 24 an der Seitenwand
20 des Spannkanals 17 in Anlage gehalten. Die achsparallele Ausrichtung der Vorderkante
der Zwischenlage 22 wird hier durch bündiges Anschieben der Oberkante des zweiten
Magnetfolienstreifens 24 an die Eintrittskante 21 des Spannkanals 17 erreicht. Die
Tiefe 25 des Spannkanals 17 ist hier wie auch im ersten Beispiel größer als die Breite
der Magnetfolienstreifen 23 und 24.
[0009] Im dritten Ausführungsbeispiel ist in den Zylindermantel 26 eines Gummituchzylinders
27 ein achsparalleler Spannkanal 28 eingearbeitet, der zur Aufnahme der Haltevorrichtungen
für den Aufzug, bestehend aus Gummituch 29 und Zwischenlage 30, dient. Der über der
Eintrittskante 31 der Spannkanals 28 abgewinkelte vordere Teil 32 der Zwischenlage
30 wird durch einen einfachen Magnetfolienstreifen 33 an einer Seitenwand 34 des Spannkanals
28 in Anlage gehalten. Die Tiefe 35 des Spannkanals 28 ist so gewählt, daß sie der
Breite des Magnetfolienstreifens 33 gleichkommt oder diese geringfügig übersteigt.
Die Vorderkante der Zwischenlage 30 und die Unterkante des Magnetfolienstreifens 33
finden somit einen gemeinsamen Anschlag am Boden 36 des Spannkanals 28.
[0010] Allen drei Ausführungsbeispielen gemeinsam ist, daß nur der vordere Teil 6, 22 oder
32 der Zwischenlage 4, 19 oder 30 im Spannkanal 5, 17 oder 28 gehalten wird. Das andere,
nicht dargestellte Ende ist frei beweglich und wird beim Spannen des Gummituches 3,
18 oder 29 mitgezogen und über der nicht dargestellten, der Eintrittskante 11, 21
oder 31 gegenüberliegenden Kante des Spannkanals 5, 17 oder 28 festgeklemmt.
[0011] Die doppeltwirkenden Magnetfolienstreifen 8 und 24 werden vorzugsweise durch rückseitiges
Verkleben zweier einfacher Magnetfolienstreifen hergestellt. Vorteilhaft ist es, wenn
die in die Magnetfolien integrierten U-Magneten in axialer Richtung, also parallel
zur Druckanfangskante verlaufen. Diese Festlegung der Magnetrichtung gewährleistet
beim Klemmen der Zwischenlage beim Auflegen der ersten Magnetfolie auf die zweite
ein selbsttätiges paralleles Ausrichten der Folienstreifen zueinander.
[0012] Die gewählten Ausführungsbeispiele geben den Kerngedanken der Erfindung nicht in
allen möglichen Formen wieder. Durch andersartige Kombination der gezeigten Merkmale
sind auch andere Ausführungsformen ableitbar. Ebenso ist es denkbar, die Magnetfolienstreifen
nicht nur an der Seitenwand des Spannkanals, sondern auch an anderen in ihm angeordneten
metallischen Teilen, wie z. B. an einer Spannspindel oder -schiene zu befestigen.
Haltevorrichtungen für Gummitücher sind dem Fachmann bekannt und wurden daher nicht
dargestellt.
[0013] Mit der erfindungsgemäßen Anordnung wird gegenüber bekannten Haltevorrichtungen eine
wesentliche Vereinfachung bei der Montage des Aufzuges bei geringem konstruktivem
Aufwand erreicht.
1. Vorrichtung an Platten oder Gummitücher tragenden Zylindern einer Rotationsdruckmaschine,
insbesondere Bogenoffsetmaschine, zum Festhalten der Enden von Zwischenlagen aus Papier
oder Karton in einer parallel zur Zylinderachse im Zylindermantel verlaufenden, Spannmittel
umfassenden Spannkanal,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein abgewinkelter Teil (6, 22, 32) der Zwischenlage (4, 19, 30) von Magnetfolienstreifen
(7, 8, 23, 24, 33) an einem metallischen Teil des Spannkanals (5, 17, 28) in Anlage
gehalten ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der abgewinkelte Teil (6, 22) der Zwischenlage (4, 19) zwischen einem einseitig
wirkenden ersten Magnetfolienstreifen (7, 23) und einem doppelseitig wirkenden zweiten
Magnetfolienstreifen (8, 24) eingeklemmt und von der Rückseite des letzteren in Anlage
an einem metallischen Teil (9, 20) des Spannkanals (5, 17) gehalten ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der abgewinkelte Teil (32) der Zwischenlage (30) von einem einseitig wirkenden
Magnetfolienstreifen (33) in Anlage an einem metallischen Teil (34) des Spannkanals
(28) gehalten ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das metallische Teil des Spannkanals (5, 17, 28) von einer Seitenwand (9, 20,
34) desselben gebildet wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwand (9) einen an ihrer Eintrittskante (11) beginnenden uns sich über
einen Teil ihrer Tiefe (12) erstreckenden Vorsprung (10) aufweist, dessen radiale
Breite (14) der Dicke des zweiten Magnetfolienstrifens (8) entspricht und dessen dem
Boden des Spannkanals (5) zugewandte Unterseite (13) einen Anschlag für die dem Zylindermantel
(1) zugewandte Oberkante des zweiten Magnetfolienstreifens (8) bildet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spannkanal (28) eine Tiefe (35) aufweist, die der Breite des Magnetfolienstreifens
(33) entspricht und der Boden (36) des Spannkanals (28) einen Anschlag für die Unterkante
des Magnetfolienstreifens (33) bildet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die doppelseitig wirkenden Magnetfolienstreifen (8, 24) aus zwei einseitig wirkenden,
Rücken an Rücken verklebten Magnetfolienstreifen gebildet werden.