[0001] Die Erfindung betrifft eine Rollenrotations-Offstdruckmaschine mit einem Druckwerk
für fliegenden Plattenwechsel, in dem ein Plattenzylinder-/Gummizylinderpaar für
den Plattenwechsel stillgesetzt und das andere an einen gemeinsamen rotierenden Gegendruckzylinder
angestellt werden kann, wobei beim Schöndruck-/Widerdruckbetrieb der Gegendruckzylinder
als Papierleitwalze für die zwischen den Gummituchzylindern geführte Bahn verwendbar
ist und auf der Achse des Gegendruckzylinders Zahnräder positioniert sind, die über
eine erste oder zweite Kupplung den Hauptantrieb wahlweise mit einem der beiden Gummizylinderantriebsräder
verbinden.
[0002] In der älteren, nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung P 35 10 823.1-27 ist ein
Druckwerk der vorgenannten Art beschrieben. Bei diesem Druckwerk ist der Antriebsräderzug
an einer Seite der Maschine angeordnet, für die einzelnen Betriebsarten bedarf es
der Verschiebung von Zahnrädern. Die Zahnräder weisen zumindest teilweise eine Profilverschiebung
auf.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Rollenrotations-Offsetdruckmaschine der eingangs
bezeichneten Gattung mit einem Antrieb aufzuzeigen, bei dem die Zahnräder keine wesentliche
Profilverschiebung aufweisen und stets miteinander kämmen, so daß eine Verschiebung
derselben nicht erforderlich ist. Diese Aufgabe wird durch die Anwendung der Merkmale
des kennzeichnenden Tiels des Patentanspruches 1 gelöst. Weiterbildungen ergeben sich
aus den Unteransprüchen und aus der Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen.
In diesen zeigen jeweils schematisch:
Fig.1 das erfindungsgemäße Druckwerk im Schön-/Widerdruckbetrieb,
Fig.2 das erfindungsgemäße Druckwerk im Zweifarben-Schöndruckbetrieb,
Fig.3 eine Seitenansicht des Druckwerkes gemäß Fig.1 und 2 und
Fig.4 eine perspektivische Darstellung des Druckwerkes gemäß Fig.1 bis 3.
[0004] Die Figuren 1 und 2 lassen ein Druckwerk, bestehend aus fünf Zylindern erkennen,
in dem eine Druckträgerbahn 1 wahlweise beidseitig, d.h. mit einem Schön- und Widerdruck
(Fig.1) oder von einer Seite mit einem zweifachen Schöndruck (Fig.2) versehen werden
kann, wie angedeutet. Wird die Druckträgerbahn 1 lediglich mit einem Schöndruck versehen,
so kann das dargestellte Druckwerk im sogenannten "fliegenden Plattenwechsel" arbeiten,
bei dem bekanntlich ein Gummizylinder-/Plattenzylinderpaar jeweils für den Plattenwechsel
stillgesetzt werden kann, während das andere Gummizylinder-/ Plattenzylinderpaar zum
Aufbringen eines Schöndruckes verwendet wird.
[0005] Das Druckwerk umfaßt zwei Gummizylinder 2, 3, an die jeweils einer der Plattenzylinder
4, 5 anstellbar ist. Bei der Betriebsweise gemäß Fig.1 wird die Druckträgerbahn 1
mit einem Schön- und einem Widerdruck versehen, wobei der Aufdruck zwischen den beiden
Gummizylindern 2, 3 erfolgt und der Gegendruckzylinder 6, wenn gewünscht, als Papierleitwalze
fungiert. Der Gegendruckzylinder 6 kann dabei an den oberen Gummizylinder 2 angestellt
oder geringfügig abgestellt sein. Bei der Betriebsweise gemäß Fig. 2 wird auf einer
Seite der Druckträgerbahn 1 ein zweifacher schöndruck aufgebracht, wobei der gemeinsame
Gegendruckzylinder sowohl an den Gummizylinder 2 als auch an den Gummizylinder 3 angestellt
ist und die Gummizylinder 2, 3 müssen voneinander beasbstandet sein.
[0006] Die dargestellten Zylinder 2 bis 6 weisen jeweils Gruben 7 bis 11 auf, die jeweils
bei den verschiedenen Betriebsarten eine bestimmte Position zu benachbarten Zylindern
aufweisen müssen. Wenn bie der Betriebsart gemäß Fig. 1 im Schön-/Widerdruck gearbeitet
wird, muß die Grube 8 des Gummizylinders 3 der Grube 7 des Gummizylinders 2 gegenüberstehen.
Bei Wechsel auf Produktion gemäß Fig. 2 muß der untere Gummizylinder 3 so verdreht
werden, daß seine Grube 8 der Grube 11 des Gegendruckzylinders 6 gegenübersteht.
[0007] In vorteilhafter Weise geschieht dies bei dem erfindungsgemäßen Druckwerk durch die
Verwendung von drei Kupplungen, die in bestimmten Positionen die Antriebe miteinander
kuppeln, also Kupplungen mit Festpunktschaltung.
[0008] Die Figuren 3 und 4 zeigen die Zylinder 2 bis 6, auf deren jeweiligen Wellen bzw.
Wellenstummeln 13 bis 17 entsprechende Zahnräder positioniert sind. Der Hauptantrieb
von einem Zahnrad 18 gelangt auf ein Zahnrad 19, das drehfest auf der Welle 17 des
Gegendruckzylinders 6 angeordnet ist. Auf der gleichen Welle 17 ist ein weiteres Zahnrad
20 positioniert, das wahlweise mit Hilfe einer Kupplung 21 mit der Welle 17 verbindbar
ist. Mit dem Zahnrad 20 kämmt ein Zahnrad 22, das auf der Welle 13 des oberen Gummizylinders
2 angeordnet ist und mit dem Zahnrad 22 kämmt wiederum ein Zahnrad 23 auf der Welle
15 des oberen Plattenzylinders 4. Beim Betätigen der Kupplung 21 können somit der
gemeinsame Gegendruckzylinder 6 und das obere Gummizylinger-/Plattenzylinderpaar 2,
4 angetrieben werden, während das untere Zylinderpaar 3, 5 für einen Plattenwechsel
bei abgestellten Zylindern stillgesetzt werden kann.
[0009] Im Ausführungsbeispiel auf der anderen Seite des Druckzylinders 6 ist ein weiteres
Zahnrad 24 angeordnet, das durch Betätigen einer Kupplung 25 wahlweise mit der Welle
17 des Gegendruckzylinders 6 verbunden werden kann. Das Zahnrad 24 kämmt mit einem
im Ausführungsbeispiel vorzugsweise doppeltbreiten Zahnrad 26 auf der Welle 14 des
Gummizylinders 3. Außerdem kämmt mit dem doppeltbreiten Zahnrad 26 ein Zahnrad 27,
das auf der Welle 16 des unteren Plattenzylinders 5 angeordnet ist. Wird anstelle
der Kupplung 21 die Kupplung 25 aktiviert, so kann gemeinsam mit dem Gegendruckzylinder
6 das untere Gummizylinder-/Plattenzylinderpaar 3, 5 angetrieben werden, während bei
gelöster Kupplung 21 das obere Gummizylinder-/Plattenzylinderpaar 2, 4 für einen Plattenwechsel
stillgesetzt werden kann. Es bietet sich auch die Möglichkeit, durch Betätgigen der
beiden Kupplungen 21, 25 bei entsprechender Anstellung beider Zylinder 2, 3 an den
Gegendruckzylinder 6, sowohl das obere als auch das untere Gummituch-/Plattenzylinderpaar
2, 4 bzw. 3, 5 anzutreiben, so daß bei einer Führung der Druckträgerbahn 1 gemäß Fig.2
um den Gegendruckzylinder ein Zweifacher Schöndruck möglich ist.
[0010] In erfindungsgemäßer Weise wird auf der Welle eines Gummizylinders, beispielsweise
auf der Welle 13 des oberen Gummizylinders 2, ein weiteres Zahnrad 28 positioniert,
das mit Hilfe einer dritten Kupplung wahlweise an die Welle 13 des Gummizylinders
2 ankuppelbar ist. Das Zahnrad 28 kämmt stets direkt oder indirekt mit dem Zahnrad
26, mit dem auch das Zahnrad 24 kämmt. Das Zahnrad 26 ist deshalb vorzugsweise doppeltbreit.
[0011] Soll das erfindungsgemäße Druckwerk im Schön- und Widerdruckbetrieb arbeiten, bei
dem die Druckträgerbahn 1 gemäß Fig.1 zwischen den beiden Gummizylindern 2, 3 hindurchgeführt
wird, wobei der Gegendruckzylinder 6 lediglich als Papierführungswalze dienen kann,
so müssen die dritte Kupplung 29 und im Ausführungsbeispiel die Kupplung 21 aktiviert
werden, während die Kupplung 25 gelöst ist. Dadurch gelangt der Antrieb von den Zahnrädern
18, 19, 20, 22, 28 kommend auf das doppeltbreite Zahnrad 26 und die Zahnräder 27 und
23. Somit werden sämtliche Zylinder 2 bis 6 angetrieben, wobei jedoch in erfindungsgemäßer
Weise eine Drehrichtungsumkehr für das im Ausführungsbeispiel untere Zylinderpaar
3, 5 erreicht wurde.
[0012] Im zweifachen Schöndruckbetrieb sowie im einfachen Schöndruckbetrieb, d.h. beim fliegenden
Plattenwechsel, sind die Kupplungen 21 und 25 bzw. 21 oder 25 aktiviert, während beiden
Betriebsarten die Kupplung 29 nicht geschaltet ist. Das Zahnrad 28 wird durch das
doppeltbreite Zahnrad 26 mitgenommen und dreht frei auf der entgegengesetzt rotierenden
Welle 13, falls das untere Zylinderpaar 3, 5 aktiviert ist.
[0013] Wie die Figuren 3 und 4 zeigen, können die verwendeten Zahnräder bei allen Betriebsarten
stets im Eingriff verbleiben. Somit ist keine wesentliche Profilverschiebung erforderlich.
Es versteht sich, daß unter Anwendung des der Erfindung zugrunde liegenden Prinzips
der Antrieb für den zweifachen Schöndruck und für den Plattenwechsel auch variiert
werden kann, wobei entsprechende, im Einzelfall gewünschte Anordngen der Kupplungen
und Zahnräder auf anderen Seiten der Zylinder 2 bis 6 ebenso möglich sind.
[0014] Die Zahnräder 24, 26, 28 können direkt, wie im Ausführungsbeispiel miteinander kämmen.
Es ist jedoch auch besonders bei entsprechend großen Maschinen möglich, zwischen diesen
weitere Zahnräder bzw. Zahnräderpaare anzuordnen, so daß die Zahnräder indirekt miteinander
in Zahneingriff stehen.
1. Rollenrotations Offsetdruckmaschine mit einem Druckwerk für fliegenden Plattenwechsel,
in dem ein Plattenzylinder-/Gummizylinderpaar für den Plattenwechsel stillgesetzt
und das andere an einen gemeinsamen rotierenden Gegendruckzylinder angestellt werden
kann, wobei beim Schöndruck-/Widerdruckbetrieb der Gegendruckzylinder als Papierleitwalze
für die zwischen den Gummituchzylindern geführte Bahn verwendbar ist und auf der Achse
des Gegendruckzylinders Zahnräder positioniert sind, die über eine erste oder zweite
Kupplung den Hauptantrieb wahlweise mit einem der beiden Gummizylinderantriebsräder
verbinden,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein auf der Welle (14) eines Gummizylinders (3) angeordnetes Zahnrad (26) direkt
oder indirekt mit einem auf der Welle (13) des anderen Gummizylinders (2) und mit
einem auf der Welle (17) des Gegendruckzylinders (6) angeordneten Zahnrad (24) in
Zahneingriff steht, daß durch eine dritte Kupplung (29) das Zahnrad (28) mit der Welle
(13) des anderen Gummizylinders (2) verbindbar ist, in der Weise, daß im Schön- und
Widerdruckbetrieb (1/1) eine (21) der beiden Kupplungen (21, 25) aktiviert wird und
den an den Gegendruckzylinder (6) angelegten Hauptantrieb (18, 19) über ein Zahnrad
(22) an einen Gummizylinder (2) legt, von dem bei aktivierter dritter Kupplung (29)
über das Zahnrad (28) der Antrieb an den anderen Gummizylinder (3) gelangt und daß
die drei Kupplungen (21, 25, 29) mit Festpunktschaltungen sind.
2. Rollenrotation-Offsetdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Kupplungen (21, 25) auf unterschiedlichen Seiten des Gegendruckzylinders
(6) angeordnet sind und daß auf einer Seite des Gegendruckzylinders (6) das mit einer
Kupplung (z.B. 25) zusammenwirkende Zahnrad (24) mit einem doppeltbreiten Zahnrad
(26) auf der Welle (14) eines Gummizylinders (3) stets kämmt.