[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Sicherstellung der Kälteversorgung eines
Kälteverbrauchers, bei der Flüssiggas aus einem Vorratsbehälter über eine Zuleitung
mit einem zwischengeschalteten Flüssiggasventil einer Flüssiggasentnahmevorrichtung
zugeführt wird.
[0002] Die permanente Kälteversorgung eines Kälteverbrauchers ist in den verschiedensten
technischen Arbeitsgebieten von Relevanz. Vorrichtungen zur Kälteversorgung finden
überall dort Anwendung, wo Gegenstände oder Stoffe schnell auf tiefe Temperaturen
abgekühlt werden sollen. Bei chargenweisen Kühl- und Frostprozessen mit Flüssiggas
wird das verwendete Flüssiggas, z.B. flüssiger Stickstoff, über wärmeisolierte Zuleitungen
zum Verbrauchsort transportiert und nach öffnung eines Flüssiggasventils dem Verbraucher
zugeführt.
[0003] Bei Unterbrechung des Kühlprozesses erwärmt sich jedoch das Flüssiggas in der Zuleitung
zur Flüssiggasentnahmevorrichtung und geht in die gasförmige Phase über. Beim erneuten(Kühlvorgang
ergeben sich somit je nach Dauer der Unterbrechung verschieden lange Kühlausfälle,
da zunächst nur wärmeres, verdampftes Flüssiggas aus der Flüssiggasentnahmevorrichtung
strömt. Bei kurzzeitigen Kühlprozessen führt dies zu großen Regelproblemen. Um diese
Nachteile der Tot
- zeiten zu beseitigen, wurde eine Kalthaltevorrichtung entwickelt, die in der DE-PS
26 47 961 beschrieben ist.
[0004] Gemäß dieser Vorrichtung wird das Flüssiggas unter Druck aus dem Vorratstank einem
Phasenabscheider zugeführt, wobei der Flüssigkeitsstand über eine Meßeinrichtung bestimmt
wird und über eine Steuereinheit mit einem Regelventil zum Ablassen der entstehenden
Dämpfe des Flüssiggases verbunden ist. Flüssiger Stickstoff kann blasenfrei am Boden
des Phasenabscheiders entnommen werden. Für den Phasenabscheider zur Trennung von
Gas-undFlüssigphase ist aber ein separater isolierter Auffangbehälter notwendig. Somit
muß mehr Platz für den Einbau dieser Vorrichtung aufgewendet werden.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art zur- Kälteversorgung eines Kälteverbrauchers zu entwickeln, mit der ohne aufwendige
und teure Konstruktion sichergestellt werden kann, daß das flüssige Kältemittel ständig,
insbesondere auch nach Entnahmepausen am Ende einer Flüssiggaszuleitung an der Flüssiggasentnahmevorrichtung
entnommen werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der Flüssiggasleitung ein
Temperaturfühler sowie eine Entnahmestelle für verdampftes Flüssiggas angeordnet sind,
die mit einem Gasabblasventil ausgestattet ist, wobei der Temperaturfühler mit dem
Gasabblasventil über einen Grenzwertgeber in Verbindung steht.
[0007] Mit dieser Anordnung können ohne großen konstruktiven Aufwand Kühlprozesse, insbesondere
solche, die chargenweise ablaufen, einwandfrei geregelt werden. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung bewirkt, daß bei Kühlbeginn unabhängig von der Dauer der Unterbrechung
des Kühlprozesses am Entnahmeventil des Kälteverbrauchers flüssiges Kaltgas vorliegt.
Totzeiten nach Kühlpausen können somit vermieden werden. Die kompakte Bauweise der
erfindungsgemäßen Vorrichtung bringt den Vorteil mit sich, daß im Gegensatz zum Phasenabscheider
die Vorrichtung nur geringen Platzbedarf hat.
[0008] Vorteilhaft ergibt sich durch die erfindungsgemäße Vorrichtung folgende Arbeitsweise:
Das flüssige Kältemittel fließt nach öffnung des Flüssiggasentnähmeventil-s aus dem
Vorratsbehälter über die Hauptleitung zum Kälteverbraucher.
[0009] Bei einer Entnahmepause schließt dieses Ventil. Da aber für den nächsten E-ntnahmezyklus
am Ende der Zuleitung am Entnahmeventil blasenfreies Flüssiggas benötigt wird, müssen
die durch Erwärmung des flüssigen Kältemittels entstehenden Dämpfe aus der Zuleitung
abgezogen werden.
[0010] Ein Temperaturfühler überwacht die Temperatur des Flüssiggases und mißt den Temperaturunterschied
zwischen Flüssigphase und Gasphase des Kältemittels,
[0011] Die gemessenen Werte werden an einen Grenzwertschalter weitergegeben, der dadurch
ein Gasabblasventil, das in der Gasentnahmeleitung eingebaut ist, steuert. Bei Erhöhung
der Temperatur, also bei Übergang in die Gasphase wird das
Gasabblasventil geöffnet, das in einer vorteilhaften Variante des erfindungsgemäßen
Vorrichtung ein Tieftemperaturmagnetventil ist. Uber eine Entnahmeleitung für die
gasförmige Phase des Flüssiggases, die in einer vorteilhaften Variante dieser Vorrichtung
zwischen Temperaturfühler und Flüssiggasentnahmeventil angeordnet ist, wird so lange
Gas abgelassen, bis der Temperaturfühler wieder von Flüssiggas umspült wird. Dadurch
wird der Temperaturfühler gekühlt und der dazugehörige Grenzwertschalter gibt ein
Signal zum Schließen des Ventils.
[0012] Das ausströmende gasförmige Kältemittel kann ins Freie abgegeben oder über einen
Kondensator zurück zum Vorratstank geführt werden. Wird über den Temperaturfühler
das Signal zum Schließen des Ventils gegeben, ist gewährleistet, daß am Entnahmeventil
nur flüssiges Kältemittel ansteht.
[0013] Im folgenden werden weitere Details der Erfindung anhand der in der Figur wiedergegebenen
schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels beschrieben:
Das flüssige Kältemittel kommt über eine Zuleitung 1 aus einem (hier nicht gezeichneten)
Vorratsbehälter und strömt über ein Flüssiggasentnahmeventil 5 zu einem Kälteverbraucher
6. Das Flüssiggasentnahmeventil 5 kann z.B. ein Tieftemperaturmagnetventil sein, das
vom Verbraucher gesteuert wird. In einer Kühlpause ist dieses Ventil geschlossen und
die Temperatur des Kältemittels wird von einem Temperaturfühler 2 kontrolliert. Diese
Werte werden an einen Grenzwertschalter 3 weitergegeben. Bei Erwärmung durch Gasansammlung
gibt der Grenzwertschalter 3 einem Gasabblasventil 4 ein Signal zum öffnen und die
entstandenen Dämpfe werden über eine Entnahmeleitung 7 so lange abgeblasen, bis der
Temperaturfühler 2 wieder von Flüssiggas umspült und dadurch gekühlt wird.
[0014] Mit Vorzug wird die erfindungsgemäße Vorrichtung bei chargenweisen Kühl- und Frostprozessen
in Kuttern und Mischern sowie bei der Herstellung oder Behandlung von Milchpulver,
Textilien, Kunststoff-Folien, Schlauchseelen, Vulkanfiber etc. verwendet.
1. Vorrichtung zur Sicherstellung der Kälteversorgung eines Kälteverbrauchers, bei
der Flüssiggas aus einem Vorratsbehälter über eine Zuleitung mit einem zwischengeschalteten
Flüssiggasventil einer Flüssiggasentnahmevorrichtung zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Flüssiggasleitung (1) ein Temperaturfühler (2) sowie eine Entnahmestelle
(7) für verdampftes Flüssiggas angeordnet sind, die mit einem Gasabblasventil (4)
ausgestattet ist, wobei der Temperaturfühler (2) mit dem Gasabblasventil (4) über
einen Grenzwertgeber (3) in Verbindung steht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gasabblasventil (4)
ein Magnetventil ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahmestelle
(7) zwischen dem Temperaturfühler (2) und dem Flüssiggasventil (5) liegt.