[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein mehrreihiges ringförmiges Profildrahtlager zur
Aufnahme von Axial-, Radial- und Momentbelastungen, bestehend aus einem inneren und
äußeren Laufring mit Laufbahnen für Rollkörper, die jeweils aus einem oder mehreren,
im gesamten jedoch mindestens drei Profillaufdrähten bestehen.
[0002] Diese Lager sind bekanntlich besonders vielschichtigen Anforderungen unterworfen;
sie dürfen kein großes Gewicht haben, was bei Lagerdurchmessern von mehreren Metern
schon ein Problem darstellt. Da insbesondere bei gepanzerten Fahrzeugen die motorische
und von Seiten des Fahrgestells her mögliche Fahrgeschwindigkeit durch die Panzerung
von Fahrgestell und Drehturm erheblich beschränkt wird, muß nicht nur beim Drahtlager,
sondern auch am Fahrgestell selbst und den anderen Fahrzeugteilen an Gewicht gespart
werden.
[0003] Dies führt dazu, daß das Fahrgestell und Chassis dieser Fahrzeuge nicht so verwindungssteif
sind, wie es eigentlich notwendig wäre. Diese geringere Steifigkeit des Fahrzeugs
hat aber als Nebenwirkung den Vorteil, daß die Verbindungsstellen nicht so stark beansprucht
werden wie bei starren Fahrgestellen.
[0004] Auf das Drahtlager wirkt sich diese geringere Verwindungsfestigkeit jedoch nachteilig
aus; denn im Gelände verbiegt sich das Fahrzeug dreidimensional, der Turm folgt über
das Lager mit einer gewissen Verzögerung, so daß im Lager Verspannungen auftreten,
die erheblich sein können. Wird dann auch noch geschossen, kommen Kräfte auf das Lager
hinzu, die ein Vielfaches der Auflast betragen.
[0005] Diese Beanspruchungen treten aber auch bei Lagern dieser Art auf, die bei stationären
Aggregaten angewendet werden, wenn diese beispielsweise Vibrationen oder Lage- bzw.
Lastveränderungen zum Horizont ausgesetzt werden.
[0006] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, bei dieser Art von Lagern das Verhältnis
zwischen Lastgröße und -einwirkung einerseits und Gewicht und Bauvolumen des Lagers
andererseits zu verbessern. Vor allem aber soll die Einwirkung der unkontrolliert
auf das Lager einwirkenden Kräfte so weitgehend wie möglich vermindert, dem Lager
selbst also ebenfalls eine größere Elastizität gegeben werden; ferner soll damit die
Qualität der Funktion des Lagers verbessert werden, so daß in auftretenden Extremfällen
Lagerverspannungen nicht auftreten können.
[0007] Die Erfindung löst diese Aufgaben bei Profildrahtlagern der eingangs genannten Art
dadurch, daß zwei an sich bekannte Merkmale so miteinander kombiniert werden, daß
eine Kombinationswirkung eintritt. Das eine der Merkmale besteht darin, daß alle Kontaktstellen
zwischen den Profillaufdrähten und den Rollkörpern als von der Geraden abweichend
und sich gegenseitig umgreifend ausgebildet sind; das zweite Merkmal schreibt vor,
daß die Profillaufdrähte so ausgebildet und angeordnet sind, daß sich die Kontaktstellen
gegenseitig so umfassen, daß in jeder der beiden Laufbahnen der Rollkörper ein Vierpunktlager
vorhanden ist.
[0008] Beide Merkmale der Erfindung sind für sich, und zwar in einer einzigen Druckschrift,
nämlich in der CH-PS 555 012 offenbart, jedoch jeweils in einem anderen Zusammenhang:
Bei den Beispielen der Fig. 1, 2, 5 und 6 handelt es sich um ein Vierpunktlager, das
mittels kreuzweise angeordneten Zylinderrollen mit im Schnitt gesehen geraden Mantelflächen
versehen ist; in Fig. 3 ist ein Lager dieser Art beschrieben, das zwar Kontaktstellen
zwischen Kugeln und Laufbahnen der Profillaufdrähte mit von der Geraden abweichendem
Schnittbild verwendet, das aber kein Vierpunktlager darstellt. Schließlich sind bei
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 beide Konstruktionen in je einer der Laufbahn miteinander
kombiniert, wobei in der einen Laufbahn ein Vierpunktlager mittels Zylinderrollen
gerader Mantelflächen vorhanden ist, in der anderen jedoch ein Zweipunktlager über
Kugeln und von der Geraden abweichenden Kontaktstellen.
[0009] Alle diese Lagerausführungen weisen die ihnen typischen Nachteile auf. Allen Figuren
ist zu entnehmen, daß diese Lager starr und unnachgiebig sind und die Aufgabe, ein
solches Lager in gewissen Grenzen elastisch zu halten, dabei überhaupt nicht angesprochen
wurde. Bei allen Beispielen machen zunächst die Käfige der Rollkörper eine relative
Bewegung zwischen den Laufringen unmöglich. Die Zylinderrollen mit geraden Mantelflächen
sind kreuzweise angeordnet, wobei die Rollen des einen Stützwinkels etwas kürzer sind
als die des anderen. Beim Auftreten von Verwindungskräften werden sich die kürzeren
Rollen verschieben und zusätzlich zu den Käfigen Verspannungen hervorrufen, die das
Lager blockieren. Es wird hierbei zwar ein mehrreihiges Vierpunktlager in beiden Laufbahnen
erzielt, doch ist dieses Lager beispielsweise für Drehtürme von Panzern ungeeignet,
weil sich der Drehturm in extremen Situationen nicht mehr drehen läßt.
[0010] Ein Vierpunktlager ist aber erforderlich, will man mit drei Profillaufdrähten aus
Gewichtsgründen auskommen und hohe Trag-und Stoßlasten bewältigen können. Dies ist
eine jedem Fachmann geläufige Erkenntnis, die, in die Praxis so umzusetzen, daß Verspannungen
vermieden werden können, bisher noch nicht möglich gewesen ist. Dies zeigen die Ausführungen
der Fig. 3 und 4 der genannten Druckschrift, bei denen versucht wurde, mit Kugeln
ein solches ringförmiges Profildrahtlager herzustellen. Auch dieses Lager ist in sich
absolut starr. Wenn bei diesen Ausführungen die Kontaktstellen zwischen Laufbahnen
und Kugeln im Schnitt von der Geraden abweichend ausgebildet sind, dann ausschließlich
aus dem Grund, daß dadurch der Flächendruck zwischen ihnen verkleinert werden kann.
[0011] Aus diesen Gründen ist auch schon vorgeschlagen worden, die Profillaufdrähte nicht
starr in die Laufringe einzubetten, sondern zwischen sie und die Laufringe eine elastische
Zwischenlage einzufügen, was zwar eine gewisse Elastizität des Lagers ergibt, was
aber den Nachteil mit sich bringt, daß sie einen
Resonanzboden bildet, der ein unerwünschtes Schwingen der beiden Laufringe zur Folge
hat.
[0012] Keiner der Fachleute, auch der Urheber des Profildrahtlagers der CH-PS 555 012 nicht,
ist zu der Erkenntnis gelangt, daß man durch eine richtige Kombination der von ihm
offenbarten Einzelmerkmale ein Vierpunktlager mit mehr Elastizität erreichen kann,
wenngleich das Bedürfnis dafür seit Jahrzehnten besteht.
[0013] Das durch die Erfindung erstrebte Hauptziel der Elastizität des Profildrahtlagers
kann sowohl mit Kugeln wie mit Zylinderrollen als Rollkörper erreicht werden. Bei
beiden Ausführungsmöglichkeiten ist es nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sinnvoll,
daß jede der Kontaktstellen einen so großen Umfang aufweist, daß sich zwei Radien
pro Kontaktstelle ergeben, die in dem Stützwinkel von ca. 90
* zueinander stehen. Es ist aber auch möglich, in einem der Laufringe, vorzugsweise
dem äußeren, zwei Profillaufdrähte einzuordnen, die in einem Abstand voneinander liegen
sollen, daß deren Stützwinkel bis zu 90
* beträgt. Dabei ist zu betonen, daß im anderen Laufring nur ein Profillaufdraht vorhanden
sein muß, um eine ausreichende Beweglichkeit des Lagers zu erreichen.
[0014] In diesem Zusammenhang ist es wichtig, darauf hinzuweisen, daß die aus drei Profillaufdrähten
bestehenden Lager der CH-PS 555 012 sicher nicht zur Gewichtseinsparung des Lagers
beitragen. Vergleicht man die Querschnitte zwischen den Profillaufdrähten 12, 13 einerseits
mit dem Querschnitt des Profillaufdrahtes 14 der Fig. 3 dieser Patentschrift andererseits,
so braucht wohl nicht erst nachgerechnet zu werden, welches Gewicht vier der Profillaufdrähte
des Querschnitts der Profillaufdrähte 12, 13 haben würden. Die Anwendung von drei
Profillaufdrähten hat demnach bei dem Prinzip dieser Patentschrift nicht die Bedeutung,
die ihr zugeschrieben wird.
[0015] Beim Gegenstand der Erfindung bekommt diese Konstruktion aber eine Bedeutung, weil
der große gegenseitige Umfassungsgrad der Kontaktstellen die Elastizität des Lagers
und die Vierpunktlagerung ermöglicht.
[0016] Soll eine weitgehende Verwindungsmöglichkeit zwischen den beiden Laufringen erreicht
werden, muß nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ein entsprechend großer Spalt
zwischen den beiden Laufringen vorhanden sein, d. h., die Breite des Spalts ist bewußt
nach den jeweils bestehenden Vorgaben auszulegen. Dabei muß, wie es die Erfindung
weiter vorschlägt, der Käfig der Rollkörper so angeordnet sein, daß er auch in Extremlagen
des Profildrahtlagers frei im Spalt liegt.
[0017] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung umschließen bei einzelnen Ausführungsmöglichkeiten
die Kontakstellen einander in solchem Umfang, daß sie zwei Stützwinkel ergeben. Dabei
ergeben sich zwei Abschnitte der einen der Kontaktflächen, deren Radien den Stützwinkel
bestimmen. Dies bewirkt zwar, daß die Rollkörper nicht mit ihrem vollen Umfang auf
diesen Kontaktflächenteilen aufliegen, ergibt aber eine eindeutige Zweipunktlagerung
dieser Laufbahn.
[0018] Das Grundprinzip der Erfindung kann mit Zylinderrollen in zwei unterschiedlichen
Versionen durchgeführt werden. So ist es bei einem Profildrahtlager mit vier Profillaufdrähten
möglich, Zylinderrollen mit kreisförmigem Querschnitt kreuzweise vorzusehen. Bei einem
Dreidrahtprofillager sind zwei Zylinderrollen zwischen den drei Profillaufdrähten
einzulegen, deren Mantelfläche im Schnitt konkav ist.
[0019] Diese und weitere Merkmale der Erfindung gehen aus den Ansprüchen und verschiedenen
Ausführungsbeispielen der Erfindung hervor; es zeigen schematisch:
Fig. 1 ein Dreiprofildrahtlager mit Kugeln als Rollkörper,
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt daraus in zwei Extremstellungen des Lagers,
Fig. 3 ein gleiches Lager, jedoch mit fünf Profillaufdrähten,
Fig. 4 ein Vierprofildrahtlager mit Zylinderrollen und
Fig. 5 ein Dreiprofildrahtlager mit Zylinderrollen.
[0020] Bei allen Ausführungsformen der Erfindung ist der äußere Laufring 1 zweigeteilt und
der innere 2 einteilig, doch sind diese Kriterien nicht erfindungswesentlich. Der
äußere Laufring 1 stützt sich mit der Auflagefläche 10 auf dem Fahrgestell eines Fahrzeugs
ab und ist mit diesem in nicht dargestellter Weise formschlüssig verbunden. Die Bohrungen
11 sind über den Umfang des Profildrahtlagers verteilt und dienen dazu, die beiden
Laufringteile miteinander zu verbinden. Beide Laufringteile 1 weisen zur Aufnahme
der Profillaufdrähte je eine zylindrische Aussparung 12 auf. Diese Aussparungen können
aber auch u- oder v-förmig sein.
[0021] Der innere Laufring 2 ist einstückig und besitzt eine Auflagefläche 20 zur Aufnahme
der nicht dargestellten zu schwenkenden Last. Die Bohrungen 21 dienen zur Aufnahme
von Befestigungselementen. Bei 21 ist eine Aussparung 22 zur Aufnahme eines Profillaufdrahtes
vorgesehen. Mit 23 ist der Spalt bezeichnet, der zwischen den beiden Laufringen 1
und 2 als Bewegungsraum für die beiden Laufringe frei bleibt. Diese Teile stimmen
bei allen gezeigten Ausführungsbeispielen der Erfindung überein.
[0022] In Fig. 1 ist nun ein Beispiel gezeigt, bei welchem Kugeln 3 als Rollkörper in einem
Dreidrahtprofillager vorgesehen sind. Um hierbei ein Vierpunktlager erreichen zu können,
sind die beiden Profillaufdrähte 4 so ausgebildet, daß sie eine Laufbahn 40 bilden,
die in der Schnittzeichnung kreisförmig erscheint und einen wesentlichen Teil des
Umfangs 30 der Kugeln 3 umfaßt. Die Laufbahn 40 und der Kugelumfang bilden die Kontaktstellen
beider Teile des Lagers am äußeren Laufring 1. Diese Kontaktstelle 30, 40 ist im Verfolg
des Kugelumfangs so lang, daß sie über einen Sektor hinausreicht, der durch einen
Winkel begrenzt ist, und zwar so weit, daß der Stützwinkel gleichzeitig Radius 31
für zwei Kreisbögen 41, 42 ist. Beim Ausführungs-Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis
3 beträgt er etwa 90
*, so daß sich die Kontaktstelle 30, 40 über mehr als ein Drittel des Kugelumfangs
erstreckt und die Kreisbögen 41, 42 in der Laufbahnmitte 43 aufeinandertreffen, wo
deshalb mit den Kugeln 3 kein Kontakt stattfindet. Die Laufbahn 40 ist also kein exaktes
Gegenprofil zu den Kugeln 3, sie bildet aber bei 410 und 420 zwei Punkte des jeweiligen
Vierpunktlagers.
[0023] Im inneren Laufring 2 ist ein Profillaufdraht 5 eingelassen, der beiden Kugelreihen
3 als Kontaktfläche dient. Er weist zu diesem Zweck zwei Laufbahnen 50 auf, die genau
gleich sind und deshalb der Einfachheit halber mit den selben Bezugszeichen versehen
wurden. Auch diese Laufbahnen 50 sind wie die Laufbahnen 40 in zwei Hälften 51, 52
aufgeteilt, die die beiden letzten Punkte 510 und 520 der beiden Vierpunktlager bilden.
[0024] In Fig. 2 ist nun gezeigt, wie sich das Profildrahtlager innerhalb von zwei Extremlagen
bewegen kann, ohne daß Spannungen irgendwelcher Art auftreten können. Die Kugeln 3
können sich auf den von der Geraden abweichenden Kontaktstellen 30, 40 einerseits
und 30, 50 andererseits abwälzen, so daß die beiden Laufringe gegenseitig eine gewisse
Bewegungsfreiheit haben. Daran werden sie auch nicht durch die Käfige 32 gestört,
da diese, wie die Fig. l erkennen läßt, auch bei Extremlagen frei liegen.
[0025] Beim Ausführungsbeispiel nach der Fig. 3 sind alle Teile der beiden ersten Figuren
übernommen worden, geändert ist nur, daß der eine Profillaufdraht 4 durch zwei Profillaufdrähte
6 mit den beiden Laufbahnen 60 ersetzt wurde. Sie sind in einem solchen Abstand voneinander
angeordnet, daß die Radien 31, die auf die beiden Punkte 610 und 620 der einen Seite
der beiden Vierpunkt-Profildrahtlager gerichtet sind, einen Winkel von ca. 90° bilden.
Auch dieses Profildrahtlager arbeitet so, wie es in Fig. 2 dargestellt ist.
[0026] Die Fig. 4 zeigt ein Vierpunkt-Profildrahtlager, das das Prinzip der Kreuzrollenlager
für das Erfindungsprinzip geeignet macht. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung
werden zur Erreichung zweier Vierpunkt-Profildrahtlagep vier Profillaufdrähte 7 mit
den Laufbahnen 70 benötigt. Die Zylinder der einen
Zylinderrollenreihe sind mit 71, die der anderen, um 180 dazu verdreht angeordneten
mit 72 und deren Kontaktstellen mit 720 bezeichnet. Die Käfige 73 werden bei 710 aufgesetzt.
Daß es sich hierbei um ein Vierpunkt-Profildrahtlager handelt, braucht nicht näher
beschrieben zu werden.
[0027] Das Beispiel der Fig. 5 zeigt eine andere Art von Zylinderrollen bei einem Lager
nach der Erfindung. Bei dieser Ausführung werden drei Profillaufdrähte 8 mit kreisförmigem
Profil 80 verwendet, deren Profil und Querschnitt gleich sind. Zwischen ihnen rollen
die beiden Zylinderrollenreihen 9 ab, die mit je einem Käfig 91 versehen sind. Diese
Zylinderrollen sind im Winkel von ca. 90° zueinander angeordnet und weisen eine konkav
verlaufende Mantellinie 90 auf, die ebenfalls aus zwei Abschnitten besteht, wie sie
in Fig. 2 vergrößert dargestellt ist, so daß sie hier nicht näher beschrieben werden
muß.
[0028] Die gestrichelt eingezeichneten Linien 81 zeigen, daß der Druckwinkel erheblich geringer
ist als bei den Profildrahtlagern der Fig. 1 bis 4.
[0029] Bei allen den gezeigten fünf Ausführungsbeispielen sind die Grundprinzipien der Erfindung
eingehalten: ein doppeltes Vierpunkt-Profildrahtlager, bei dem alle gegenseitigen
Kontaktflächen von der Geraden abweichend ausgebildet sind und das bei Extremlagen
in den nötigen Grenzen nachgiebig, aber nicht labil ist.
1. Mehrreihiges ringförmiges Profildrahtlager zur Aufnahme von Axial-, Radial- und
Momentbelastungen, bestehend aus einem Innen- und Außenlaufring mit den entsprechenden
Laufbahnen und dazwischen angeordneten Rollkörpern, wobei die Laufringe jeweils einen
oder mehrere, im gesamten mindestens drei Profillaufdrähte aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Laufbahnen bzw. Kontaktstellen (30, 40; 40, 50; 60, 50; 70, 80) der Profillaufdrähte
(4, 5, 6, 7, 8) und Rollkörper (3, 71, 72, 9) als von der Geraden, sich gegenseitig
umgreifend, abweichend so ausgebildet oder/und angeordnet sind, daß in allen Laufbahnen
ein Vierpunktlager vorhanden ist.
2. Mehrreihiges Profildrahtlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede
der Kontaktstellen einen so großen Umfang aufweisen, daß deren Stützwinkel etwa bis
zu 90* beträgt.
3. Mehrreihiges Profildrahtlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Umfang der Kontaktstellen (30, 40; 40, 50; 60, 50; 70, 80) geringer ist und in wenigstens
einer der Laufbahnen zwei Profillaufdrähte angeordnet sind, die in solchem Abstand
voneinander angeordnet sind, daß deren Laufbahnen einen Stützwinkel (Linien 31, 74,
82) von ca. 90° und damit die eine Seite eines Vierpunktlagers bilden.
4. Mehrreihiges Profildrahtlager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen beiden Laufringen (1, 2) ein, deren gegenseitige Verwindung
ermöglichender vergrößerter Spalt (23) vorgesehen ist.
5. Mehrreihes Profildrahtlager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß käfiggefaßte Kugeln (3) als Rollkörper vorgesehen sind und daß
deren Käfige (32) in jeder gegenseitigen Lage der Laufringe (1, 2) im Spalt (23) freiliegen.
6. Mehrreihiges Profildrahtlager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die im Schnitt gesehene konkave Laufbahn (40, 41) der Profildrähte
so eingeschliffen ist, daß sie zwei Kreisbogenteile (410, 420; 510, 520) bilden, deren
Radien in einem Winkel von ca. 90° zueinander stehen.
7. Mehrreihiges Profildrahtlager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rollkörper als kreuzweise angeordnete Zylinderrollen (71,
72) ausgebildet sind.
8. Mehrreihiges Profildrahtlager nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zylinderrollen (71, 72) einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen und in jedem der
beiden Laufringe (1, 2) je zwei Profillaufdrähte (4) mit der entsprechenden Gegenkontur
zur Bildung eines Vierpunktlagers vorgesehen sind.
9. Mehrreihiges Profildrahtlager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zylinderrollen (71, 72) gegenüber ihrer Kontaktstelle mit
den Laufbahnen zur Aufnahme eines Käfigs einen Sitz (710) aufweisen.
10. Mehrreihiges Profildrahtlager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderrollen (9) eine konkav ausgebildete Mantelfläche
(90) und die Profillaufdrähte (8) das Gegenprofil aufweisen.
11. Mehrreihiges Profildrahtlager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderrollen (9) im Winkel von ca. 90* zueinander angeordnet sind.
12. Mehrreihiges Profildrahtlager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die die Vierpunktlager ergebenden im Schnitt gesehen konkaven
und konvexen Profile der Laufdrähte (4, 5, 7, 8) einerseits und der Rollkörper (3,
9) andererseits sich gegenseitig ganz umschließen, aber nur zum überwiegenden Teil
in Kontakt miteinander stehen.
Bezugszeichenliste
1 äußerer geteilter Laufring
10 Auflagefläche
11 Bohrungen zur Aufnahme von Verbindungselementen
12 Aussparung für die Aufnahme von Profillaufdrähten
2 innerer Laufring
20 Auflagefläche
21 Bohrungen zur Aufnahme von Verbindungselementen
22 Aussparung für die Aufnahme eines Profillaufdrahtes
23 Spalt zwischen den Laufringen
3 Kugeln als Rollkörper
30 Umfang der Kugeln
31 den Stützwinkel bildende Linien
4 Profildrähte des Außenrings
40 die durch die Profillaufdrähte gebildeten Laufbahnen
41 einer der Teile der Laufbahn 40
410 ein Punkt des Vierpunkt-Profildrahtlagers
42 der zweite Teil der Laufbahn 40
420 ein weiterer Punkt der Laufbahn 40
43 Laufbahnmitte
5 Profillaufdraht des Innenrings 2
50 dessen zwei Laufbahnen
51 einer der Teile der Laufbahnen 50
510 ein dritter Punkt der beiden Vierpunkt-Profildrahtlager
52 der zweite Teil der Laufbahnen 50
520 der vierte Punkt der beiden Vierpunkt-Profildrahtlager
53 Laufbahnmitte
6 zwei Profillaufdrähte als eine Seite eines Vierpunkt-Profildrahtlagers
60 durch diese gebildete Laufbahnen
610 der eine Punkt dieser Lagerseite
620 der andere Punkt dieser Lagerseite
7 vier Profillaufdrähte für ein Zylinderrollenlager
70 Laufbahnen dieser Drähte
71 Zylinderrollen
710 Sitz des Käfigs 73
72 um 90° dazu versetzte Zylinderrollen
720 Kontaktstelle der Zylinder
73 Käfig
74 den Druckwinkel bildende Linien
8 drei Profillaufdrähte für ein Zylinderrollenlager
80 Laufbahn der Drähte
81 Radien der Kontaktflächen
810 Kontaktstelle der Zylinderrollen
820 den Druckwinkel bildende Linien
9 Zylinderrollen
90 Mantellinie der Zylinderrollen
91 Käfig