(19)
(11) EP 0 243 749 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.11.1987  Patentblatt  1987/45

(21) Anmeldenummer: 87105226.2

(22) Anmeldetag:  08.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F16C 33/61
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 28.04.1986 DE 3614390

(71) Anmelder: Hoesch Aktiengesellschaft
D-44145 Dortmund (DE)

(72) Erfinder:
  • Jacob, Werner, Dipl.-Ing.
    D-6000 Frankfurt 70 (DE)
  • Götze, Horst F.
    D-7454 Bodelshausen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zweireihiges ringförmiges, als Profildrahtlager ausgebildetes Schrägwälzlager


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf ein mehrreihiges ringförmiges Profildrahtlager mit je einem, jeweils einen Teil der Laufbahnen für die Rollkörper bildenden In- und Außenring und dazwischen angeordneten Rollkörpern mit mindestens drei Profillaufdrähten. Sie hat sich neben anderen insbesondere die Aufgabe gestellt, das Lager zwar stabil, aber bei Auftreten von extremen Querkräften so elastisch zu gestalten, daß sich beide Laufringe gegenseitig in gewissen Grenzen verwinden können und Verspannungen vermieden werden.
    Die Erfindung erreicht dies dadurch, daß die zwischen den Laufringen und den Rollkörpern bestehenden Kontakt-oder Abrollflächen mit einem von der geraden abweichenden und sich gegenseitig umgreifenden Profil versehen sind und daß diese Kontaktflächen so ausgebildet undioder angeordnet sind, daß in jeder der Laufbahnen ein Vierpunktlager vorhanden ist.
    Dieses Prinzip läßt sich sowohl bei Kugel- wie Zylinderrollenlagern praktizieren, wobei vorzugsweise nur drei Profillaufdrähte verwendet werden. Die Stützwinkel liegen je nach Lagerart zwischen ca. 30° und ca. 90°.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein mehrreihiges ringförmiges Profildrahtlager zur Aufnahme von Axial-, Radial- und Momentbelastungen, bestehend aus einem inneren und äußeren Laufring mit Laufbahnen für Rollkörper, die jeweils aus einem oder mehreren, im gesamten jedoch mindestens drei Profillaufdrähten bestehen.

    [0002] Diese Lager sind bekanntlich besonders vielschichtigen Anforderungen unterworfen; sie dürfen kein großes Gewicht haben, was bei Lagerdurchmessern von mehreren Metern schon ein Problem darstellt. Da insbesondere bei gepanzerten Fahrzeugen die motorische und von Seiten des Fahrgestells her mögliche Fahrgeschwindigkeit durch die Panzerung von Fahrgestell und Drehturm erheblich beschränkt wird, muß nicht nur beim Drahtlager, sondern auch am Fahrgestell selbst und den anderen Fahrzeugteilen an Gewicht gespart werden.

    [0003] Dies führt dazu, daß das Fahrgestell und Chassis dieser Fahrzeuge nicht so verwindungssteif sind, wie es eigentlich notwendig wäre. Diese geringere Steifigkeit des Fahrzeugs hat aber als Nebenwirkung den Vorteil, daß die Verbindungsstellen nicht so stark beansprucht werden wie bei starren Fahrgestellen.

    [0004] Auf das Drahtlager wirkt sich diese geringere Verwindungsfestigkeit jedoch nachteilig aus; denn im Gelände verbiegt sich das Fahrzeug dreidimensional, der Turm folgt über das Lager mit einer gewissen Verzögerung, so daß im Lager Verspannungen auftreten, die erheblich sein können. Wird dann auch noch geschossen, kommen Kräfte auf das Lager hinzu, die ein Vielfaches der Auflast betragen.

    [0005] Diese Beanspruchungen treten aber auch bei Lagern dieser Art auf, die bei stationären Aggregaten angewendet werden, wenn diese beispielsweise Vibrationen oder Lage- bzw. Lastveränderungen zum Horizont ausgesetzt werden.

    [0006] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, bei dieser Art von Lagern das Verhältnis zwischen Lastgröße und -einwirkung einerseits und Gewicht und Bauvolumen des Lagers andererseits zu verbessern. Vor allem aber soll die Einwirkung der unkontrolliert auf das Lager einwirkenden Kräfte so weitgehend wie möglich vermindert, dem Lager selbst also ebenfalls eine größere Elastizität gegeben werden; ferner soll damit die Qualität der Funktion des Lagers verbessert werden, so daß in auftretenden Extremfällen Lagerverspannungen nicht auftreten können.

    [0007] Die Erfindung löst diese Aufgaben bei Profildrahtlagern der eingangs genannten Art dadurch, daß zwei an sich bekannte Merkmale so miteinander kombiniert werden, daß eine Kombinationswirkung eintritt. Das eine der Merkmale besteht darin, daß alle Kontaktstellen zwischen den Profillaufdrähten und den Rollkörpern als von der Geraden abweichend und sich gegenseitig umgreifend ausgebildet sind; das zweite Merkmal schreibt vor, daß die Profillaufdrähte so ausgebildet und angeordnet sind, daß sich die Kontaktstellen gegenseitig so umfassen, daß in jeder der beiden Laufbahnen der Rollkörper ein Vierpunktlager vorhanden ist.

    [0008] Beide Merkmale der Erfindung sind für sich, und zwar in einer einzigen Druckschrift, nämlich in der CH-PS 555 012 offenbart, jedoch jeweils in einem anderen Zusammenhang: Bei den Beispielen der Fig. 1, 2, 5 und 6 handelt es sich um ein Vierpunktlager, das mittels kreuzweise angeordneten Zylinderrollen mit im Schnitt gesehen geraden Mantelflächen versehen ist; in Fig. 3 ist ein Lager dieser Art beschrieben, das zwar Kontaktstellen zwischen Kugeln und Laufbahnen der Profillaufdrähte mit von der Geraden abweichendem Schnittbild verwendet, das aber kein Vierpunktlager darstellt. Schließlich sind bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 beide Konstruktionen in je einer der Laufbahn miteinander kombiniert, wobei in der einen Laufbahn ein Vierpunktlager mittels Zylinderrollen gerader Mantelflächen vorhanden ist, in der anderen jedoch ein Zweipunktlager über Kugeln und von der Geraden abweichenden Kontaktstellen.

    [0009] Alle diese Lagerausführungen weisen die ihnen typischen Nachteile auf. Allen Figuren ist zu entnehmen, daß diese Lager starr und unnachgiebig sind und die Aufgabe, ein solches Lager in gewissen Grenzen elastisch zu halten, dabei überhaupt nicht angesprochen wurde. Bei allen Beispielen machen zunächst die Käfige der Rollkörper eine relative Bewegung zwischen den Laufringen unmöglich. Die Zylinderrollen mit geraden Mantelflächen sind kreuzweise angeordnet, wobei die Rollen des einen Stützwinkels etwas kürzer sind als die des anderen. Beim Auftreten von Verwindungskräften werden sich die kürzeren Rollen verschieben und zusätzlich zu den Käfigen Verspannungen hervorrufen, die das Lager blockieren. Es wird hierbei zwar ein mehrreihiges Vierpunktlager in beiden Laufbahnen erzielt, doch ist dieses Lager beispielsweise für Drehtürme von Panzern ungeeignet, weil sich der Drehturm in extremen Situationen nicht mehr drehen läßt.

    [0010] Ein Vierpunktlager ist aber erforderlich, will man mit drei Profillaufdrähten aus Gewichtsgründen auskommen und hohe Trag-und Stoßlasten bewältigen können. Dies ist eine jedem Fachmann geläufige Erkenntnis, die, in die Praxis so umzusetzen, daß Verspannungen vermieden werden können, bisher noch nicht möglich gewesen ist. Dies zeigen die Ausführungen der Fig. 3 und 4 der genannten Druckschrift, bei denen versucht wurde, mit Kugeln ein solches ringförmiges Profildrahtlager herzustellen. Auch dieses Lager ist in sich absolut starr. Wenn bei diesen Ausführungen die Kontaktstellen zwischen Laufbahnen und Kugeln im Schnitt von der Geraden abweichend ausgebildet sind, dann ausschließlich aus dem Grund, daß dadurch der Flächendruck zwischen ihnen verkleinert werden kann.

    [0011] Aus diesen Gründen ist auch schon vorgeschlagen worden, die Profillaufdrähte nicht starr in die Laufringe einzubetten, sondern zwischen sie und die Laufringe eine elastische Zwischenlage einzufügen, was zwar eine gewisse Elastizität des Lagers ergibt, was aber den Nachteil mit sich bringt, daß sie einen Resonanzboden bildet, der ein unerwünschtes Schwingen der beiden Laufringe zur Folge hat.

    [0012] Keiner der Fachleute, auch der Urheber des Profildrahtlagers der CH-PS 555 012 nicht, ist zu der Erkenntnis gelangt, daß man durch eine richtige Kombination der von ihm offenbarten Einzelmerkmale ein Vierpunktlager mit mehr Elastizität erreichen kann, wenngleich das Bedürfnis dafür seit Jahrzehnten besteht.

    [0013] Das durch die Erfindung erstrebte Hauptziel der Elastizität des Profildrahtlagers kann sowohl mit Kugeln wie mit Zylinderrollen als Rollkörper erreicht werden. Bei beiden Ausführungsmöglichkeiten ist es nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sinnvoll, daß jede der Kontaktstellen einen so großen Umfang aufweist, daß sich zwei Radien pro Kontaktstelle ergeben, die in dem Stützwinkel von ca. 90* zueinander stehen. Es ist aber auch möglich, in einem der Laufringe, vorzugsweise dem äußeren, zwei Profillaufdrähte einzuordnen, die in einem Abstand voneinander liegen sollen, daß deren Stützwinkel bis zu 90* beträgt. Dabei ist zu betonen, daß im anderen Laufring nur ein Profillaufdraht vorhanden sein muß, um eine ausreichende Beweglichkeit des Lagers zu erreichen.

    [0014] In diesem Zusammenhang ist es wichtig, darauf hinzuweisen, daß die aus drei Profillaufdrähten bestehenden Lager der CH-PS 555 012 sicher nicht zur Gewichtseinsparung des Lagers beitragen. Vergleicht man die Querschnitte zwischen den Profillaufdrähten 12, 13 einerseits mit dem Querschnitt des Profillaufdrahtes 14 der Fig. 3 dieser Patentschrift andererseits, so braucht wohl nicht erst nachgerechnet zu werden, welches Gewicht vier der Profillaufdrähte des Querschnitts der Profillaufdrähte 12, 13 haben würden. Die Anwendung von drei Profillaufdrähten hat demnach bei dem Prinzip dieser Patentschrift nicht die Bedeutung, die ihr zugeschrieben wird.

    [0015] Beim Gegenstand der Erfindung bekommt diese Konstruktion aber eine Bedeutung, weil der große gegenseitige Umfassungsgrad der Kontaktstellen die Elastizität des Lagers und die Vierpunktlagerung ermöglicht.

    [0016] Soll eine weitgehende Verwindungsmöglichkeit zwischen den beiden Laufringen erreicht werden, muß nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ein entsprechend großer Spalt zwischen den beiden Laufringen vorhanden sein, d. h., die Breite des Spalts ist bewußt nach den jeweils bestehenden Vorgaben auszulegen. Dabei muß, wie es die Erfindung weiter vorschlägt, der Käfig der Rollkörper so angeordnet sein, daß er auch in Extremlagen des Profildrahtlagers frei im Spalt liegt.

    [0017] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung umschließen bei einzelnen Ausführungsmöglichkeiten die Kontakstellen einander in solchem Umfang, daß sie zwei Stützwinkel ergeben. Dabei ergeben sich zwei Abschnitte der einen der Kontaktflächen, deren Radien den Stützwinkel bestimmen. Dies bewirkt zwar, daß die Rollkörper nicht mit ihrem vollen Umfang auf diesen Kontaktflächenteilen aufliegen, ergibt aber eine eindeutige Zweipunktlagerung dieser Laufbahn.

    [0018] Das Grundprinzip der Erfindung kann mit Zylinderrollen in zwei unterschiedlichen Versionen durchgeführt werden. So ist es bei einem Profildrahtlager mit vier Profillaufdrähten möglich, Zylinderrollen mit kreisförmigem Querschnitt kreuzweise vorzusehen. Bei einem Dreidrahtprofillager sind zwei Zylinderrollen zwischen den drei Profillaufdrähten einzulegen, deren Mantelfläche im Schnitt konkav ist.

    [0019] Diese und weitere Merkmale der Erfindung gehen aus den Ansprüchen und verschiedenen Ausführungsbeispielen der Erfindung hervor; es zeigen schematisch:

    Fig. 1 ein Dreiprofildrahtlager mit Kugeln als Rollkörper,

    Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt daraus in zwei Extremstellungen des Lagers,

    Fig. 3 ein gleiches Lager, jedoch mit fünf Profillaufdrähten,

    Fig. 4 ein Vierprofildrahtlager mit Zylinderrollen und

    Fig. 5 ein Dreiprofildrahtlager mit Zylinderrollen.



    [0020] Bei allen Ausführungsformen der Erfindung ist der äußere Laufring 1 zweigeteilt und der innere 2 einteilig, doch sind diese Kriterien nicht erfindungswesentlich. Der äußere Laufring 1 stützt sich mit der Auflagefläche 10 auf dem Fahrgestell eines Fahrzeugs ab und ist mit diesem in nicht dargestellter Weise formschlüssig verbunden. Die Bohrungen 11 sind über den Umfang des Profildrahtlagers verteilt und dienen dazu, die beiden Laufringteile miteinander zu verbinden. Beide Laufringteile 1 weisen zur Aufnahme der Profillaufdrähte je eine zylindrische Aussparung 12 auf. Diese Aussparungen können aber auch u- oder v-förmig sein.

    [0021] Der innere Laufring 2 ist einstückig und besitzt eine Auflagefläche 20 zur Aufnahme der nicht dargestellten zu schwenkenden Last. Die Bohrungen 21 dienen zur Aufnahme von Befestigungselementen. Bei 21 ist eine Aussparung 22 zur Aufnahme eines Profillaufdrahtes vorgesehen. Mit 23 ist der Spalt bezeichnet, der zwischen den beiden Laufringen 1 und 2 als Bewegungsraum für die beiden Laufringe frei bleibt. Diese Teile stimmen bei allen gezeigten Ausführungsbeispielen der Erfindung überein.

    [0022] In Fig. 1 ist nun ein Beispiel gezeigt, bei welchem Kugeln 3 als Rollkörper in einem Dreidrahtprofillager vorgesehen sind. Um hierbei ein Vierpunktlager erreichen zu können, sind die beiden Profillaufdrähte 4 so ausgebildet, daß sie eine Laufbahn 40 bilden, die in der Schnittzeichnung kreisförmig erscheint und einen wesentlichen Teil des Umfangs 30 der Kugeln 3 umfaßt. Die Laufbahn 40 und der Kugelumfang bilden die Kontaktstellen beider Teile des Lagers am äußeren Laufring 1. Diese Kontaktstelle 30, 40 ist im Verfolg des Kugelumfangs so lang, daß sie über einen Sektor hinausreicht, der durch einen Winkel begrenzt ist, und zwar so weit, daß der Stützwinkel gleichzeitig Radius 31 für zwei Kreisbögen 41, 42 ist. Beim Ausführungs-Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 3 beträgt er etwa 90 *, so daß sich die Kontaktstelle 30, 40 über mehr als ein Drittel des Kugelumfangs erstreckt und die Kreisbögen 41, 42 in der Laufbahnmitte 43 aufeinandertreffen, wo deshalb mit den Kugeln 3 kein Kontakt stattfindet. Die Laufbahn 40 ist also kein exaktes Gegenprofil zu den Kugeln 3, sie bildet aber bei 410 und 420 zwei Punkte des jeweiligen Vierpunktlagers.

    [0023] Im inneren Laufring 2 ist ein Profillaufdraht 5 eingelassen, der beiden Kugelreihen 3 als Kontaktfläche dient. Er weist zu diesem Zweck zwei Laufbahnen 50 auf, die genau gleich sind und deshalb der Einfachheit halber mit den selben Bezugszeichen versehen wurden. Auch diese Laufbahnen 50 sind wie die Laufbahnen 40 in zwei Hälften 51, 52 aufgeteilt, die die beiden letzten Punkte 510 und 520 der beiden Vierpunktlager bilden.

    [0024] In Fig. 2 ist nun gezeigt, wie sich das Profildrahtlager innerhalb von zwei Extremlagen bewegen kann, ohne daß Spannungen irgendwelcher Art auftreten können. Die Kugeln 3 können sich auf den von der Geraden abweichenden Kontaktstellen 30, 40 einerseits und 30, 50 andererseits abwälzen, so daß die beiden Laufringe gegenseitig eine gewisse Bewegungsfreiheit haben. Daran werden sie auch nicht durch die Käfige 32 gestört, da diese, wie die Fig. l erkennen läßt, auch bei Extremlagen frei liegen.

    [0025] Beim Ausführungsbeispiel nach der Fig. 3 sind alle Teile der beiden ersten Figuren übernommen worden, geändert ist nur, daß der eine Profillaufdraht 4 durch zwei Profillaufdrähte 6 mit den beiden Laufbahnen 60 ersetzt wurde. Sie sind in einem solchen Abstand voneinander angeordnet, daß die Radien 31, die auf die beiden Punkte 610 und 620 der einen Seite der beiden Vierpunkt-Profildrahtlager gerichtet sind, einen Winkel von ca. 90° bilden. Auch dieses Profildrahtlager arbeitet so, wie es in Fig. 2 dargestellt ist.

    [0026] Die Fig. 4 zeigt ein Vierpunkt-Profildrahtlager, das das Prinzip der Kreuzrollenlager für das Erfindungsprinzip geeignet macht. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung werden zur Erreichung zweier Vierpunkt-Profildrahtlagep vier Profillaufdrähte 7 mit den Laufbahnen 70 benötigt. Die Zylinder der einen Zylinderrollenreihe sind mit 71, die der anderen, um 180 dazu verdreht angeordneten mit 72 und deren Kontaktstellen mit 720 bezeichnet. Die Käfige 73 werden bei 710 aufgesetzt. Daß es sich hierbei um ein Vierpunkt-Profildrahtlager handelt, braucht nicht näher beschrieben zu werden.

    [0027] Das Beispiel der Fig. 5 zeigt eine andere Art von Zylinderrollen bei einem Lager nach der Erfindung. Bei dieser Ausführung werden drei Profillaufdrähte 8 mit kreisförmigem Profil 80 verwendet, deren Profil und Querschnitt gleich sind. Zwischen ihnen rollen die beiden Zylinderrollenreihen 9 ab, die mit je einem Käfig 91 versehen sind. Diese Zylinderrollen sind im Winkel von ca. 90° zueinander angeordnet und weisen eine konkav verlaufende Mantellinie 90 auf, die ebenfalls aus zwei Abschnitten besteht, wie sie in Fig. 2 vergrößert dargestellt ist, so daß sie hier nicht näher beschrieben werden muß.

    [0028] Die gestrichelt eingezeichneten Linien 81 zeigen, daß der Druckwinkel erheblich geringer ist als bei den Profildrahtlagern der Fig. 1 bis 4.

    [0029] Bei allen den gezeigten fünf Ausführungsbeispielen sind die Grundprinzipien der Erfindung eingehalten: ein doppeltes Vierpunkt-Profildrahtlager, bei dem alle gegenseitigen Kontaktflächen von der Geraden abweichend ausgebildet sind und das bei Extremlagen in den nötigen Grenzen nachgiebig, aber nicht labil ist.


    Ansprüche

    1. Mehrreihiges ringförmiges Profildrahtlager zur Aufnahme von Axial-, Radial- und Momentbelastungen, bestehend aus einem Innen- und Außenlaufring mit den entsprechenden Laufbahnen und dazwischen angeordneten Rollkörpern, wobei die Laufringe jeweils einen oder mehrere, im gesamten mindestens drei Profillaufdrähte aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufbahnen bzw. Kontaktstellen (30, 40; 40, 50; 60, 50; 70, 80) der Profillaufdrähte (4, 5, 6, 7, 8) und Rollkörper (3, 71, 72, 9) als von der Geraden, sich gegenseitig umgreifend, abweichend so ausgebildet oder/und angeordnet sind, daß in allen Laufbahnen ein Vierpunktlager vorhanden ist.
     
    2. Mehrreihiges Profildrahtlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede der Kontaktstellen einen so großen Umfang aufweisen, daß deren Stützwinkel etwa bis zu 90* beträgt.
     
    3. Mehrreihiges Profildrahtlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfang der Kontaktstellen (30, 40; 40, 50; 60, 50; 70, 80) geringer ist und in wenigstens einer der Laufbahnen zwei Profillaufdrähte angeordnet sind, die in solchem Abstand voneinander angeordnet sind, daß deren Laufbahnen einen Stützwinkel (Linien 31, 74, 82) von ca. 90° und damit die eine Seite eines Vierpunktlagers bilden.
     
    4. Mehrreihiges Profildrahtlager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen beiden Laufringen (1, 2) ein, deren gegenseitige Verwindung ermöglichender vergrößerter Spalt (23) vorgesehen ist.
     
    5. Mehrreihes Profildrahtlager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß käfiggefaßte Kugeln (3) als Rollkörper vorgesehen sind und daß deren Käfige (32) in jeder gegenseitigen Lage der Laufringe (1, 2) im Spalt (23) freiliegen.
     
    6. Mehrreihiges Profildrahtlager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die im Schnitt gesehene konkave Laufbahn (40, 41) der Profildrähte so eingeschliffen ist, daß sie zwei Kreisbogenteile (410, 420; 510, 520) bilden, deren Radien in einem Winkel von ca. 90° zueinander stehen.
     
    7. Mehrreihiges Profildrahtlager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollkörper als kreuzweise angeordnete Zylinderrollen (71, 72) ausgebildet sind.
     
    8. Mehrreihiges Profildrahtlager nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderrollen (71, 72) einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen und in jedem der beiden Laufringe (1, 2) je zwei Profillaufdrähte (4) mit der entsprechenden Gegenkontur zur Bildung eines Vierpunktlagers vorgesehen sind.
     
    9. Mehrreihiges Profildrahtlager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderrollen (71, 72) gegenüber ihrer Kontaktstelle mit den Laufbahnen zur Aufnahme eines Käfigs einen Sitz (710) aufweisen.
     
    10. Mehrreihiges Profildrahtlager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderrollen (9) eine konkav ausgebildete Mantelfläche (90) und die Profillaufdrähte (8) das Gegenprofil aufweisen.
     
    11. Mehrreihiges Profildrahtlager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zylinderrollen (9) im Winkel von ca. 90* zueinander angeordnet sind.
     
    12. Mehrreihiges Profildrahtlager nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die die Vierpunktlager ergebenden im Schnitt gesehen konkaven und konvexen Profile der Laufdrähte (4, 5, 7, 8) einerseits und der Rollkörper (3, 9) andererseits sich gegenseitig ganz umschließen, aber nur zum überwiegenden Teil in Kontakt miteinander stehen.
     
    Bezugszeichenliste
    1 äußerer geteilter Laufring
    10 Auflagefläche
    11 Bohrungen zur Aufnahme von Verbindungselementen
    12 Aussparung für die Aufnahme von Profillaufdrähten
    2 innerer Laufring
    20 Auflagefläche
    21 Bohrungen zur Aufnahme von Verbindungselementen
    22 Aussparung für die Aufnahme eines Profillaufdrahtes
    23 Spalt zwischen den Laufringen
    3 Kugeln als Rollkörper
    30 Umfang der Kugeln
    31 den Stützwinkel bildende Linien
    4 Profildrähte des Außenrings
    40 die durch die Profillaufdrähte gebildeten Laufbahnen
    41 einer der Teile der Laufbahn 40
    410 ein Punkt des Vierpunkt-Profildrahtlagers
    42 der zweite Teil der Laufbahn 40
    420 ein weiterer Punkt der Laufbahn 40
    43 Laufbahnmitte
    5 Profillaufdraht des Innenrings 2
    50 dessen zwei Laufbahnen
    51 einer der Teile der Laufbahnen 50
    510 ein dritter Punkt der beiden Vierpunkt-Profildrahtlager
    52 der zweite Teil der Laufbahnen 50
    520 der vierte Punkt der beiden Vierpunkt-Profildrahtlager
    53 Laufbahnmitte
    6 zwei Profillaufdrähte als eine Seite eines Vierpunkt-Profildrahtlagers
    60 durch diese gebildete Laufbahnen
    610 der eine Punkt dieser Lagerseite
    620 der andere Punkt dieser Lagerseite
     

    7 vier Profillaufdrähte für ein Zylinderrollenlager
    70 Laufbahnen dieser Drähte
    71 Zylinderrollen
    710 Sitz des Käfigs 73
    72 um 90° dazu versetzte Zylinderrollen
    720 Kontaktstelle der Zylinder
    73 Käfig
    74 den Druckwinkel bildende Linien
    8 drei Profillaufdrähte für ein Zylinderrollenlager
    80 Laufbahn der Drähte
    81 Radien der Kontaktflächen
    810 Kontaktstelle der Zylinderrollen
    820 den Druckwinkel bildende Linien
    9 Zylinderrollen
    90 Mantellinie der Zylinderrollen
    91 Käfig
     




    Zeichnung