(19)
(11) EP 0 243 753 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.11.1987  Patentblatt  1987/45

(21) Anmeldenummer: 87105246.0

(22) Anmeldetag:  09.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 39/14, B65H 29/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 28.04.1986 CH 1730/86

(71) Anmelder: Ferag AG
CH-8340 Hinwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Meier, Jacques
    CH-8344 Bäretswil (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Verarbeiten von in Schuppenformation anfallenden Druckereierzeugnissen, wie Zeitungen, Zeitschriften und dergleichen


    (57) Eine mit mehreren nebeneinander angeordneten Wickeln (W₁, W₂, W₃, W₄) beladene Palette (l6) wird mittels einer Kipp­einrichtung (22) um 90 o um eine horizontale Achse (29a) gekippt. Dabei werden die mit sich in horizontaler Rich­tung erstreckenden, miteinander fluchtenden Längsachsen (4a) angeordneten gleich grossen Wickel (W₁...W₄) in eine Lage gebracht, in der sie einen Turm bildend aufeinander­liegen, so dass sie deren Längsachsen (4a) in vertikaler Richtung erstrecken. Die aufeinanderliegenden Wickel (W₁...W₄) werden im Zuge des Kippens wieder auf eine Palet­te (33) aufgelegt, welche vor dem Kippen seitlich an die nebeneinanderliegenden Wickel (W₁...W₄) angelegt wird.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Verarbei­ten von Druckereierzeugnissen, wie Zeitungen, Zeitschrif­ten und dergleichen in Schuppenformation gemäss Oberbe­griff der Ansprüche l und 8 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieser Verfahren.

    [0002] Es ist bekannt, auf einen Wickelkern möglichst viele Druck­kereierzeugnisse aufzuwickeln, um bei den gegenwärtig üb­lichen hohen Arbeitsgeschwindigkeiten der Rotationsdruckmaschi­nen und der diesen nachgeschalteten Verarbeitungseinrich­tungen nicht zu häufig zu einem Austausch eines fertigen Wickels gegen einen leeren Wickelkern bzw. eines leeren Wickelkernes gegen einen neuen Wickel gezwungen zu werden (siehe z.B. die CH-PSen 559 69l und 642 602). Derartige Wickel sind nun sehr gross und schwer und lassen sich nicht so leicht handhaben.

    [0003] In der CH-PS 559 69l wird nun vorgeschlagen, den hohlzy­lindrischen Wickelkern mit scheibenförmigen Seitenwangen zu versehen, deren Durchmesser grösser ist als der Durch­messer des durch die aufgewickelten Druckereierzeugnisse gebildeten Wickels. Diese Seitenwangen werden als Rollkrän­ze ausgebildet, die ein Rollen des Wickelkernes samt den auf diesem aufgewickelten Druckereierzeugnissen ermöglicht. Die bewickelten Wickelkerne werden von der Aufwickelsta­tion jeweils einzeln einem Zwischenlager zugeleitet, wobei die Wickelkerne über wenigstens einen Teil ihres Weges ent­lang schiefer Ebenen gerollt werden. Für den Transport der Wickel werden aber auch Kreis- oder Kettenförderer verwen­det.

    [0004] Es ist weiter bekannt, die grossen und schweren Wickel mittels speziell für diesen Zweck konstruierten Transport­geräten zwischen den Auf- und Abwickelstationen und einem Zwischenlager zu transportieren (veröffentlichte interna­tionale Patentanmeldung WO 85/0l279).

    [0005] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, das bzw. die es erlaubt, die Druckereier­zeugnisse auf einfacherer Weise zu verarbeiten und vor allem mit einem weniger grossen Aufwand zu handhaben als bisher.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles der Ansprüche l und 8 gelöst.

    [0007] Die Vorrichtung zur Durchführung dieser Verfahren zeichnet sich durch die Merkmale des Anspruches l3 aus.

    [0008] Statt die mit in horizontaler Richtung verlaufender Längs­achse gebildeten Wickel einzeln zu transportieren, werden mehrere Wickel nebeneinander gestellt und dann gemeinsam derart gekippt, dass sie turmartig aufeinanderliegen. In dieser Lage lassen sich die Wickel ohne Schwierigkeiten transportieren. Hiezu werden die Wickel vorzugsweise auf eine als Transportelement ausgebildete Unterlage aufgelegt, was ein mechanisiertes Umschlagen einer Anzahl von Wickeln ermöglicht. Wird als Unterlage eine Palette, insbesondere eine Normpalette, verwendet, kann der Transport mittels herkömmlicher Geräte, z.B. mittels Hubstaplern, erfolgen.

    [0009] Die Lagerung dieser Wickeltürme kann ebenfalls auf einfa­che und platzsparende Weise erfolgen.

    [0010] An der Abwickelstation werden die aufeinanderliegenden Wik­kel wieder gemeinsam um etwa 90 ° gekippt und damit in eine Lage gebracht, in der sie wie ursprünglich nebeneinan­der angeordnet sind. Somit erstrecken sich die Längs­achsen der Wickel wieder etwa in horizontaler Rich­tung, wie das für das Abwickeln erforderlich ist.

    [0011] Aus der DE-PS 94l.600 ist eine Kippvorrichtung für Rollen aus Draht oder Bandeisen bekannt, mittels der eine Anzahl von nebeneinander stehender Rollen um 90° gekippt werden. Auf diese Weise entsteht ein Stapel mit vertikaler Längsachse, in dem die Rollen nun auf­einanderliegen. Dieser Stapel wird als Ganzes von der Kippvorrichtung auf eine Transporteinrichtung gescho­ben, welche den Stapel wegführt.

    [0012] Im folgenden werden anhand der Zeichnung Ausführungs­beispiele des Erfindungsgegenstandes näher erläutert.

    [0013] Es zeigen rein schematisch:

    Fig. l und 2 in Seitenansicht bzw. in Draufsicht eine Aufwickelstation,

    Fig. 3 und 4 ebenfalls in Seitenansicht und in Draufsicht eine Kippvorrichtung zum gleichzeitigen Kippen einer Anzahl von aus der Aufwickelstation entfernten Wickeln,

    Fig. 5 und 6 in Seitenansicht und in Draufsicht eine Kippvorrichtung zum gleichzeitigen Kip­pen einer Anzahl von in eine Abwickel­station zu verbringenden Wickeln, und

    Fig. 7 und 8 ebenfalls in Seitenansicht bzw. in Draufsicht eine Abwickelstation.



    [0014] In den Fig. l und 2 ist eine Aufwickelstation l ge­zeigt, die eine eine Aufwickelstelle 2 festlegende La­gerung 3 aufweist. Letztere dient zum Lagern von hohl­zylindrischen Wickelkernen 4, derart, dass diese um ihre im wesentlichen in horizontaler Richtung verlau­fende Achse 4a drehend angetrieben werden können. Im weiteren ist eine Lagerung 5 für eine Vorratsspule 6 für ein Wickelband 7 vorhanden. Auf diese Vorratsspule 6 wirkt eine Bremsanordnung 8 ein. Das Wickelband 7 ist über eine Antriebsrolle 9 geführt und verläuft auf der Oberseite eines als Wippe ausgebildeten Band­förderers l0 zum Wickelkern 4, mit dem das Wickelband 7 verbunden ist. Der Bandförderer l0, dessen Förderrich­tung in Fig. l mit A bezeichnet ist, ist um eine mit der Drehachse der Antriebsrolle 9 ausgerichtete Achse schwenk­bar gelagert. Die Antriebsrolle 9 und auch der Bandförde­rer l0 werden von einem Antriebsmotor ll angetrieben, der über ein Wicklergetriebe l2 den Wickelkern 4 in Richtung des Pfeiles B antreibt. Dem Bandförderer l0 ist ein Zu­förderer l3 vorgeschaltet, der die aufzuwickelnden Drucke­reierzeugnisse l4 in Schuppenformation S zuführt.

    [0015] Die Aufwickelstation l weist weiter ein benachbart zur Aufwickelstelle 2 angeordnetes Magazin l5 auf. Zu diesem gehört eine Palette l6, die auf einer Rollenbahn l7 auf­liegt. Mit l8 ist der Antrieb dieser Rollenbahn l7 bezeich­net. Letztere weist eine Förderrichtung C auf, die etwa rechtwinklig zur Rollrichtung D der fertigen Wickel W zum Magazin l5 verläuft. Die Aufwickelstelle 2 ist über eine leicht geneigte Rollbahn l9 mit der Palette l6 verbunden.

    [0016] Die vom Zuförderer l3 zugeführte Schuppenformation S wird mit einer Flachseite der Druckereierzeugnisse l4 dem Wik­kelkern 4 zugekehrt zusammen mit dem unter Zugspannung stehenden Wickelband 7 auf den Wickelkern 4 aufgewickelt, der wie bereits erwähnt in Richtung des Pfeiles B ange­trieben wird. Das Aufwickeln der Schuppenformation S zu­sammen mit dem Wickelband 7 auf den Wickelkern 4 erfolgt grundsätzlich auf die in der CH-PS 642 602 bzw. in der entsprechenden US-PS 4,438,6l8 beschriebene Weise.

    [0017] Nach Fertigstellung eines Wickels W wird dieser aus der Aufwickelstelle 2 heraus in Richtung des Pfeiles D in das Magazin l5 herausgerollt. Dabei liegt dieser Wickel W mit den Druckereierzeugnissen l4 der äussersten Wicklungslage, d.h. mit seinem Umfang, auf der Rollbahn l9 auf. Der fer­tige Wickel W gelangt zur Palette l6, auf der er mit sei­nem Umfang zur Auflage kommt. Mittels Arretierleisten 20, 2l wird der Wickel W am Wegrollen von der Palette l6 ge­hindert.

    [0018] Sobald die Aufwickelstelle 2 frei ist, kann ein neuer Wik­kelkern eingesetzt und mit einem neuen Wickelband 7 ver­bunden werden. Damit ist die Aufwickelstation l zum Bilden eines neuen Wickels bereit.

    [0019] Nachdem ein fertiger Wickel W auf die Palette l6 gerollt worden ist, wird letztere in Richtung des Pfeiles C vorge­schoben. Der nächste Wickel, d.h. der Wickel W₄, kommt nun neben den vorher erstellten Wickel, d.h. den Wickel W₃, zu liegen. Die vier gleich grossen Wickel W₁, W₂, W₃, W₄ sind nun mit ihren Flachseiten einander zugekehrt nebeneinander angeordnet, so dass die miteinander fluchtenden Wickelkern­achsen 4a im wesentlichen in horizontaler Richtung verlau­fen.

    [0020] Die voll beladenen Paletten l6 werden durch die Rollenbahn l7 zu einer Kippeinrichtung 22 gebracht, welche in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist. Diese Kippeinrichtung 22 weist zwei etwa rechtwinklig zueinander stehende Abstützungen 23 und 24 auf. Jede dieser Abstützungen 23, 24 besteht aus zwei zueinander parallelen, in einem Abstand voneinander angeordneten Abstützarmen 25 und 26 bzw. 27 und 28. Diese Abstützarme 25, 26, 27, 28 sind an einer gemeinsamen Schwenkwelle 29 angebracht, welche eine Schwenkachse 29a festlegt. Die Schwenkwelle 29 ist in Lagern 30, 3l gelagert und mit einem Antrieb 32 verbunden, der zum Drehen der Schwenkwelle 29 dient.

    [0021] Die mittels der Rollenbahn l7 zugeführte beladene Palette l6 wird in eine Lage gebracht, in der die Palette l6 sich über den Abstützarmen 25, 26 der Abstützung 23 befindet. Vorgängig wird an die etwa in vertikaler Richtung verlau­fenden Abstützarme 27, 28 der Abstützung 24 eine leere Palette 33 angelegt. An dieser kommt einer der sich auf der Palette l6 befindlichen Wickel, d.h. der Wickel W₁, mit seiner freiliegenden Seitenfläche zur Anlage.

    [0022] Nun wird mittels des Antriebes 32 die Kippeinrichtung 22 um die in horizontaler Richtung verlaufende Schwenkachse 29a in Richtung des Pfeiles E (Fig. 3) um 90 ° gekippt. Dabei werden die vorher nebeneinander angeordneten Wickel W₁...W₄ in eine Lage gebracht, in der sie mit im wesent­lichen in vertikaler Richtung verlaufender Längsachse 4a turmartig aufeinander liegen, wie das in Fig. 3 darge­stellt ist. Dabei liegen die Wickel W₁...W₄ auf der Palet­te 33 auf. Die zweite Palette l6 mit den Arretierleisten 20, 2l kann nun entfernt und einer weiteren Verwendung zu­geführt werden.

    [0023] Die als Turm auf der Palette 33 aufliegenden Wickel W₁...­W₄ können nun auf einfache Weise und mit herkömmlichen Umschlagmitteln wie z.B. Handhubwagen oder Gabelstaplern wegtransportiert werden und beispielsweise in einem Zwi­schenlager gelagert werden. In letzterem ist es möglich, zwei oder mehr beladene Paletten 33 aufeinander zu schich­ten, was ein platzsparendes Lagern ermöglicht. Das aus den verhältnismässig schweren, aufeinander liegenden Wickeln W₁...W₄ bestehende turmartige Gebilde ist sehr stabil und fällt beim Handhaben nicht so ohne weiteres auseinander.

    [0024] Für die Weiterverarbeitung der aufgewickelten Druckereier­zeugnisse l4 werden die beladenen Paletten 33 aus dem Zwi­schenlager (oder allenfalls auch direkt von einer Aufwik­kelstation l) zu einer Kippeinrichtung 34 gebracht, die in den Fig. 5 und 6 näher dargestellt ist und sowohl aufbau­wie funktionsmässig der Kippeinrichtung 22 gemäss den Fig. 3 und 4 entspricht. Diese Kippeinrichtung 34 weist eben­falls zwei Abstützungen 35 und 36 auf, die etwa rechtwink­lig zueinander stehen. Jede Abstützung 35, 36 wird durch zwei parallel zueinander und in einem Abstand voneinander verlaufende Abstützarme 37 und 38 bzw. 39 und 40 gebildet. Die Abstützarme 37, 38, 39, 40 sind an einer gemeinsamen Schwenkwelle 4l befestigt, die eine horizontale Schwenk­achse 4la festlegt. Die Schwenkwelle 4l ist in Lagern 42, 43 gelagert und mit einem Antrieb 44 verbunden, der zum Drehen der Schwenkwelle 4l samt den Abstützarmen 37, 38, 39, 40 dient.

    [0025] Die beladene Palette 33 mit den aufeinander liegenden Wik­keln W₁...W₄ wird derart an die Kippeinrichtung 34 heran­gebracht, dass die Abstützarme 39, 40 der Abstützung 36 die Palette 33 untergreifen. Vorgängig wird an die sich in vertikaler Richtung erstreckenden Abstützarme 37, 38 der Abstützung 35 eine Palette 45 angelegt, wie das in Fig. 5 dargestellt ist.

    [0026] Nun wird durch Inbetriebsetzung des Antriebes 44 die Kipp­vorrichtung 34 in Richtung des Pfeiles F (Fig. 5) um 90 ° gekippt. Dabei werden die aufeinander liegenden, gleich grossen Wickel W₁...W₄ in eine Lage verbracht, in der sie nebeneinander angeordnet sind, d.h. in der deren miteinan­der fluchtenden Längsachsen 4a wieder wie ursprünglich in horizontaler Richtung verlaufen. Die nun nebeneinander an­geordneten Wickel W₁...W₄ liegen nun mit ihrem Umfang auf der Palette 45 auf. Arretierleisten 46, 47 verhindern ein Wegrollen der Wickel W₁...W₄ von der Palette 45.

    [0027] Die auf einer Rollenbahn 48 aufliegende, beladene Palette 45 wird nun auf der Rollenbahn 48 zu einer in den Fig. 7 und 8 gezeigten Abwickelstation 49 transportiert.

    [0028] Diese Abwickelstation 49 ist der Aufwickelstation gemäss den Fig. l und 2 sehr ähnlich und weist eine eine Abwik­kelstelle 50 festlegende Lagerung 5l auf. Letztere dient zur drehbaren Lagerung der Wickel W um eine im wesentli­chen horizontale Achse 4a. Im weitern ist eine Lagerung 52 für Aufnahmespulen 53 für das Wickelband 7 vorhanden. Dieses wird über eine Antriebsrolle 54 geführt, welche von einem Antriebsmotor 55 angetrieben wird, der über ein Wicklergetriebe 56 die Aufnahmespule 53 in Richtung des Pfeiles G dreht. Im weitern treibt der Antriebsmotor 55 einen als Wippe ausgebildeten Bandförderer 57 an, dessen Förderrichtung in Fig. 7 mit H bezeichnet ist. Der Band­förderer 57 ist um eine mit der Drehachse der Antriebs­rolle 54 zusammenfallende Achse schwenkbar gelagert. Im weitern ist eine auf den Wickelkern 4 wirkende Brems­anordnung 58 vorgesehen. Dem Bandförderer 57 ist ein Weg­förderer 59 nachgeschaltet.

    [0029] Benachbart zur Abwickelstelle 50 ist ein Magazin 60 ange­ordnet, zu dem die mit den abzuwickelnden Wickeln W₁...W₄ beladenen Paletten 45 gebracht werden. Das Magazin 60 ist mittels einer leicht abfallenden Rollbahn 6l mit der Ab­wickelstelle 50 verbunden.

    [0030] Zum Transportieren der beladenen Paletten 45 von der Kipp­einrichtung 34 zum Magazin 60 wird die Rollenbahn 48 mit­tels eines Antriebes 62 in Richtung des Pfeiles I angetrie­ben.

    [0031] Die abzuwickelnden Wickel W werden von der Palette 45 über die Rollbahn 6l in Richtung des Pfeiles K in die Abwickel­stelle 50 gerollt, wie das in den Fig. 7 und 8 anhand des Wickels W₄ gezeigt ist. Durch Antreiben der Antriebsrolle 54 wird das Wickelband 7 und mit diesem die aufgewickelten Druckereierzeugnisse l4 vom Wickel W₄ abgewickelt und über den Bandförderer 57 und den Wegförderer 59 weggeführt. Das abgewickelte Wickelband 7 wird auf die Aufnahmespule 53 aufgewickelt. Der sich in Richtung des Pfeiles L (Fig. 7) drehende Wickel W₄ wird mittels der Bremsanordnung 58 leicht gebremst. Das Abwickeln der Druckereierzeugnisse l4 von den Wickeln W erfolgt grundsätzlich auf die in der CH-PS 649 062 bzw. der entsprechenden US-PS 4,438,6l8 be­schriebene Weise.

    [0032] Sobald alle Produkte eines Wickels, z.B. des Wickels W₄, abgewickelt sind, wird der nun leere Wickelkern 4 aus der Abwickelstelle 50 entfernt. Dasselbe trifft auch auf die Aufnahmespule 53 mit dem aufgewickelten Wickelband 7 zu. In der Zwischenzeit ist die Palette 45 in Richtung des Pfeiles I vorgeschoben worden, um den nächsten Wickel W₃ in eine mit der Rollbahn 6l ausgerichtete Lage zu bringen. Dieser Wickel W₃ kann nun zur Abwickelstelle 50 gerollt werden, sobald diese zu dessen Aufnahme bereit ist. Nach erfolgtem Verbinden des Wickelbandes 7 des Wickels W₃ mit einer Aufnahmespule 53 kann mit dem Abwickeln der Drucke­reierzeugnisse l4 dieses Wickels W₃ begonnen werden. Ent­sprechend werden nacheinander auch die übrigen Wickel W₂ und W₁ in die Abwickelstelle 50 gerollt und abgewickelt.

    [0033] Durch das beschriebene Kippen der Wickel um jeweils eine horizontale Achse 29a bzw. 4la um etwa 90 ° ist es auf einfache Weise möglich, die Wickel in eine zum Transpor­tieren und Lagern günstige Lage zu bringen, in der sie mit in vertikaler Richtung verlaufender Längsachse 4a aufein­ander liegen. Die Wickel W₁...W₄ lassen sich jedoch sehr schnell und auf einfache Weise aus der Aufwickelstelle 2 ent­fernen bzw. in die Abwickelstelle 50 einsetzen, weil die Wickel W₁...W₄ eine Lage einnehmen, in der deren Längs­achse 4a in horizontaler Richtung verläuft, wie das für das Auf- und Abwickeln gewünscht wird.

    [0034] Obwohl es vom zeitlichen und apparativen Aufwand her vor­teilhaft ist, die Wickel W₁...W₄ auf die Palette l6 zu rollen bzw. von der Palette 45 wegzurollen, ist es auch möglich, die Wickel W₁...W₄ auf andere geeignete Weise, z.B. mittels Umschlaggeräten, der Aufwickelstelle 2 zu entnehmen und auf die Palette l6 aufzulegen bzw. von der Palette 45 abzuheben und in die Abwickelstelle 50 einzu­setzen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Verarbeiten von in Schuppenformation anfallenden Druckereierzeugnissen, wie Zeitungen, Zeitschriften und dergleichen, bei dem die Schuppen­formation zusammen mit einem unter Zugspannung ste­henden Wickelband mit einer ihrer Flachseiten jeweils einem hohlzylindrischen, sich um eine im wesentlichen horizontale Achse drehenden Wickelkern zugekehrt auf diesen Wickelkern aufgewickelt wird, dadurch gekenn­zeichnet, dass eine Anzahl von fertigen Wickeln (W₁...­W₄) mit in im wesentlichen horizontaler Richtung ver­laufender Längsachse (4a) nebeneinander gestellt und durch gemeinsames Kippen um eine im wesentlichen ho­rizontale Achse (29a) um 90 ° in eine Lage gebracht werden, in der die Wickel (W₁...W₄) mit im wesentli­chen in vertikaler Richtung verlaufender Längsachse (4a) aufeinanderliegen.
     
    2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickel (W₁...W₄) vor dem Kippen nebeneinander auf eine als Transportelement ausgebildete Unterlage (l6), vorzugsweise eine Palette, gestellt werden, wel­che zusammen mit den Wickeln (W₁...W₄) gekippt wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickel (W₁...W₄) nacheinander aus einer Auf­wickelstelle (2) heraus auf die Unterlage (l6) gerollt werden.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche l bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickel (W₁...W₄) auf eine als Transportelement ausgebildete Unterlage (33), vorzugsweise eine Palette, gekippt werden.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage vor dem Kippen der Wickel (W₁...W₄) seitlich an die nebeneinander stehenden Wickel (W₁...W₄) angelegt und zusammen mit den Wik­keln (W₁...W₄) gekippt wird.
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche l bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickel (W₁...W₄) vor dem Zu­führen zu einer Abwickelstation (49) zusammen in ihre ursprüngliche Lage zurückgekippt werden, in der sie nebeneinander stehen.
     
    7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die nebeneinander stehenden Wickel (W₁...W₄) nacheinander zu einer Abwickelstelle (50) gerollt wer­den.
     
    8. Verfahren zum Verarbeiten von in Schuppenformation und zusammen mit einem Wickelband auf hohlzylindrische Wickelkerne aufgewickelten Druckereierzeugnissen, wie Zeitungen, Zeitschriften und dergleichen, bei dem die Druckereierzeugnisse zusammen mit dem Wickelband von den Wickeln abgewickelt werden, dadurch gekennzeich­net, dass die vor dem Abwickeln mit im wesentlichen in vertikaler Richtung verlaufender Längsachse (4a) aufeinanderliegenden Wickel (W₁...W₄) durch gemeinsa­mes Kippen um eine im wesentlichen horizontale Achse (4la) um 90 ° in eine Lage gebracht werden, in der die Wickel (W₁...W₄) mit im wesentlichen in horizontaler Richtung verlaufender Längsachse (4a) nebeneinander angeordnet sind.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wickel (W₁...W₄) vor dem Kippen aufeinander­liegend auf eine als Transportelement ausgebildete Unterlage (33), vorzugsweise eine Palette, aufgelegt werden, welche zusammen mit den Wickel (W₁...W₄) ge­kippt wird.
     
    l0. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Wickel (W₁...W₄) auf eine als Transportelement ausgebildete Unterlage (45), vor­zugsweise eine Palette, gekippt werden.
     
    11. Verfahren nach Anspruch l0, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (45) vor dem Kippen seitlich an die aufeinanderliegenden Wickel (W₁...W₄) angelegt und zusammen mit letzteren gekippt wird.
     
    12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis ll, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Kippen die nebeneinan­der stehenden Wickel (W₁..W₄) nacheinander zu einer Abwickelstelle (50) gerollt werden.
     
    13. Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren nach einem der Ansprüche l bis l2, gekennzeichnet durch eine Kippeinrichtung (22; 34) zum gemeinsamen Kippen je­weils einer Anzahl von Wickeln (W₁...W₄), die zwei etwa rechtwinklig zueinander stehende Abstützungen (23, 24; 35, 36) aufweist, die zusammen um eine im wesentlichen horizontale Achse (29a, 4la) um 90 ° schwenkbar sind.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch l3, dadurch gekennzeichnet, dass jede Abstützung durch eine Auflage (23, 24; 35, 36) für die Wickel (W₁...W₄) bzw. die als Transport­elemente ausgebildeten Unterlagen (l6, 33; 45 ) ge­bildet ist, wobei beide Auflagen (23, 24; 35, 36) an einer gemeinsamen, mit einem Drehantrieb (32; 44) ver­bundenen Schwenkwelle (29; 4l) befestigt sind.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht