(19)
(11) EP 0 243 767 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.11.1987  Patentblatt  1987/45

(21) Anmeldenummer: 87105399.7

(22) Anmeldetag:  11.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A47B 96/14, B27F 5/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 23.04.1986 DE 3613655

(71) Anmelder: hülsta-werke Hüls GmbH & Co KG
D-48693 Stadtlohn (DE)

(72) Erfinder:
  • Hüls, Karl
    D-4424 Stadtlohn (DE)
  • Hettich, Volker, Dipl.-Ing.
    D-7297 Alpirsbach (DE)

(74) Vertreter: Habbel, Hans-Georg, Dipl.-Ing. 
Postfach 34 29
D-48019 Münster
D-48019 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) In Möbel, Wände od.dgl. einsetzbare Rastschiene und Verfahren zum Einsetzen einer solchen Rastschiene


    (57) Die Erfindung betrifft eine in Möbel, Wände od. dgl. einsetzbare Hohlschiene mit einem Lochraster zum Einhängen von Beschlägen, wobei die Breite des nach außen hin offenen Schlitzes nur als sehr schmaler Spalt ausgebildet ist, wobei der Schlitz auf beiden Seiten von dem Werkstoff des Möbel- oder Wandteiles begrenzt ist,
    der Beschlag als plattenförmiges Halteelement ausge­bildet ist und
    die Schlitzbreite der Dicke des Beschlages ent­spricht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine in Möbel, Wände od. dgl. in angepaßte Nuten einsetzbare Rastschiene gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches und auf ein Verfahren zur Herstellung eines Möbelteiles, einer Wand oder eines Trägers zur Aufnahme einer Rastschiene gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 7.

    [0002] Beispielsweise aus dem DE-GM 77 25 79O ist eine Rastschiene mit Lochraster bekannt.

    [0003] Derartige Rastschienen werden in entsprechende Nuten eingesetzt, die in den Möbelwänden eingefräst wer­den, so daß von der offenen Seite der Schiene her Beschläge in die Löcher der Rastschiene eingehängt werden können, wobei die Beschläge z.B. als Haken ausgebildet sind, die hinter Querstücke der Rast­schiene greifen und Fachböden oder andere Möbelteile tragen. Solche Rastschienen sind vielfach im Einsatz und bieten den Vorteil, daß die Höhenlage der Be­schläge und damit die Höhenlage der dadurch gehal­tenen Bauteile je nach Belieben verändert werden kann, ohne daß beim Einsetzen oder Einhängen der Be­schläge die Möbel oder Wandteile verletzt oder be­schädigt werden. Auch können derartige Rastschienen erhebliche Lasten aufnehmen, ohne daß ein Ausbrechen der Beschläge aus der Wand des Möbelteiles befürch­tet werden muß.

    [0004] Als nachteilig bei den bekannten Rastschienen wurde empfunden, daß nach außen hin die am Querstück am Grund der Schiene vorhandenen Löcher des Lochrasters zu erkennen waren. Gemäß dem gattungsbildenden DE-GM 77 25 79O wurde daher vorgeschlagen, daß die Schiene am freien Ende mindestens einer ihrer Schenkel eine sich quer auf den anderen Schenkel zu erstreckende Abdecklippe trägt.

    [0005] Eine solche Anordnung hat den Nachteil, daß weiter­hin nach außen in der Wandung des Möbelteiles er­kennbar ist, daß hier ein zusätzliches Element un­tergebracht ist. Üblicherweise bestehen die Möbel­teile nach außen hin aus Holz, so daß die dann recht breite, beispielsweise aus Kunststoff bestehende Ab­decklippe den ästhetischen Eindruck des Möbelteiles störte. Derartige bekannte Rastschienen weisen dabei eine Breite von mindestens etwa 1O mm auf.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rast­schiene zu schaffen und ein Verfahren zum Einsetzen einer solchen Hohlschiene vorzuschlagen, bei welcher nach außen hin in der Wandung des Möbelteiles nur ein Schlitz erkennbar ist.

    [0007] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches gelöst.

    [0008] Mit anderen Worten ausgedrückt, schlägt die Erfin­dung eine Rastschiene vor, die entweder aus einer Stegschiene besteht, deren Breite genau der Schlitz­breite entspricht, wobei die Schlitzbreite zwischen 1,5 und 2mm liegen kann. Gemäß der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen, die Schiene als sich nach hinten V-förmig öffnende oder verbreiternde Schiene auszubilden, die in einen entsprechenden, nach hin­ten V-förmig weiteren Aufnahmeraum des Möbelteiles eingesetzt wird, wobei dieser Aufnahmeraum nach außen hin nur durch einen Schlitz begrenzt wird, der der Breite des Hakens oder Beschlages entspricht.

    [0009] Ein solch schmaler Schlitz wirkt wie eine Schatten­kante oder Schattenfuge und stört das ästhetische Bild des Möbelteiles nicht.

    [0010] Mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag können an der Außenseite der Wände des Möbelteiles solche Rast­schienen vorgesehen werden, so daß nunmehr zwei oder mehrere Einzelmöbel durch entsprechende Fachböden oder sonstige einzuschaltende Möbelteile verbunden werden können.

    [0011] Das Verfähren gemäß der Erfindung kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, daß der Raum zur Aufnahme der Rastschiene durch einen Sägeschnitt erzielt wird, der also in die Außenseite des Möbelteiles nur einen Schlitz schafft, der gerade der Trägerdicke entspricht. Wird eine sich nach hinten V-förmig ver­breiternde Hohlschiene vorgeschlagen, werden mehrere Sägeschnitte durch die gleiche Schlitzöffnung in der Außenseite des Möbelteiles geführt, so daß dadurch der freie Raum hinter der schlitzförmigen Öffnung in der Wandung des Möbelteiles erzielt wird.

    [0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfol­gend anhand der Zeichnungen erläutert. Die Zeich­nungen zeigen dabei in

    Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer Rast­schiene im eingesetzten Zustand, in

    Fig. 2 eine schaubildliche Darstellung der Rast­schiene gemäß Fig. 1, in

    Fig. 3 eine abgeänderte Ausführungsform einer Rastschiene, in

    Fig. 4 eine schaubildliche Darstellung der Rast­schiene gemäß Fig. 3, in

    Fig. 5 eine wiederum abgeänderte Ausführungsform einer Rastschiene und in

    Fig. 6 eine schaubildliche Darstellung der Rast­schiene gemäß Fig. 5.



    [0013] In den Figuren ist mit 1 jeweils die Wandung eines Möbelteiles bezeichnet, in dem zur Außenseite 3 hin ein Schlitz 2 erkennbar ist. Der Schlitz weist dabei eine Breite von etwa 1,8 bis 2 mm auf.

    [0014] Gemäß Fig. 1 ist in den Schlitz 2 eine Stegschiene 4 eingesetzt, die mit Hinterschneidungen 5 ausgerüstet ist, so daß Aufnahmeräume für die Haltebeschläge ge­schaffen werden, die beispielsweise als Haken ausge­bildet sein können. Die Verankerung der Stegschiene 4 in dem Schlitz 2 erfolgt durch in der Zeichnung aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellte Verzahnungen, wobei auch oder zusätzlich ein ent­sprechendes Verkleben der Stegschiene 4 in dem Schlitz 2 erfolgen kann.

    [0015] Der Schlitz 2 wird bei der Ausführugsform gemäß Fig. 1 durch einen einfachen, über die Länge des Mö­ belteiles geführten Sägeschnitt erzielt.

    [0016] Bei dem in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausfüh­rungsbeispiel ist die Rastschiene als U-Schiene 6 ausgebildet, die einen Frontsteg 7 aufweist, in dem die Rasteröffnungen 8 ausgenommen sind. An den Frontsteg 7 schließen sich Flansche 9 und 1O an, wobei der Innenwinkel α zwischen den Flanschen 9 und 1O und dem Frontsteg 7 größer als 9O° ist, so daß sich die Flansche V-förmig nach hinten erwei­tern. Vorzugsweise beträgt der Winkel α 115°.

    [0017] Der Raum, um diese V-förmige U-Schiene 6 aufzu­nehmen, wird dadurch erzielt, daß, wie bei der Aus­führungsform gemäß Fig. 1, zuerst ein Sägeschnitt über die Länge des Möbelteiles verlaufend geführt wird, der den Schlitz 2 und einen Raum 11 schafft, der zur Aufnahme der widerhakenartigen Rückteile der in die Rasteröffnungen 8 einzuhängenden Beschläge dient.

    [0018] Durch den Schlitz 2 werden dann zwei weitere Säge­schnitte geführt, die die Räume 12 und 14 schaffen, die der Aufnahme der Flansche 1O und 9 der U-Schiene 6 dienen. Aus dieser Erläuterung ist erkennbar, daß durch den gleichen Schlitz 2 ein sich nach hinten öffnender Raum geschaffen wird, der eine sichere Festlegung der U-Schiene 6 ermöglicht. Auch hierbei können die nach außen gerichteten Seiten der Flan­sche 9 und 1O der U-Schiene 6 mit Verzahnungen aus­gerüstet sein, die eine noch zusätzliche Festlegung bewirken, wobei auch diese U-Schiene 6 eingeklebt sein kann.

    [0019] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 wird die Rast­ schiene durch eine Hohlschiene 15 gebildet mit einem Mittelsteg 16, an den sich Flansche 17 und 18 an­schließen, die sich, ähnlich wie bei der Ausfüh­rungsform gemäß Fig. 3, zur Rückseite hin öffnen, d.h. V-förmig gestaltet sind, aber nach vorne die Vorderkante des Mittelsteges 16 übergreifen, so daß hier Seitenteile 19 und 2O geschaffen werden. In dem Mittelsteg 16 sind die Öffnungen 8 zur Aufnahme der Beschlagelemente ausgenommen.

    [0020] Die Mittellinie FM der Flansche 17 und 18 schließt mit der Mittellinie SM des Mittelsteges 16 einen Winkel β von etwa 115° ein.

    [0021] Der Aufnahmeraum für die Hohlschiene 15 wird dadurch erreicht, daß wiederum ein Sägeschnitt über die Länge des Möbelteiles geführt wird, der den Schlitz 2 und den Raum 11 schafft. Anschließend wird durch die Öffnung des Schlitzes 2 jeweils ein Sägeschnitt geführt, der die Aufnahmeräume für die Flansche 17 und 18 schafft. Auf diese Weise werden zwischen dem Raum 11 und den so geschaffenen beiden seitlichen Räumen Materialstutzen 21 und 22 gebildet, deren Kuppe durch zwei weitere, durch den Schlitz 2 ge­führte Sägeschnitte abgeschnitten werden können.

    [0022] Die Rastschienen 4, 6 und 15 können aus Metall oder Kunststoff bestehen.

    [0023] Das Einführen der Rastschienen in ihre entsprechen­den Aufnahmeräume erfolgt vorzugsweise durch Ein­schieben in Längsachse der erzielten Sägeschnitte oder bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 durch Ein­pressen der Stegschiene 4 in den gebildeten Schlitz von außen, wobei dann vorzugsweise eine Festlegung der Stegschiene 4 ausschließlich durch Verkleben er­folgt.


    Ansprüche

    1. In Möbel, Wände od. dgl. in angepaßte Nuten einsetzbare Rastschiene mit einem Lochraster zum Einhängen von Beschlägen, wobei die Rast­schiene zur Sichtseite einen nach außen hin offenen, über die ganze Länge der Rastschiene verlaufenden Schlitz schafft, der als sehr schmaler Spalt ausgebildet ist, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Schlitz (2) auf beiden Seiten von dem Werkstoff des Möbel- oder Wandteiles (1) begrenzt ist,
    daß der Beschlag als plattenförmiges Haken­element ausgebildet ist und
    daß die Schlitzbreite der Dicke des Beschla­ges entspricht.
     
    2. Rastschiene nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Stegschiene (4), die über ihre Länge gesehen mit in Längsachse der Steg­schiene (4) ausgerichteten Hinterschneidungen (5) zur Aufnahme und Festlegung der platten­förmigen Hakenelemente ausgerüstet ist (Fig. 1 und 2).
     
    3. Rastschiene nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine U-Schiene (6), in deren Frontsteg (7) die Rasteröffnungen (8) zur Aufnahme der Hakenelemente ausgenommen sind und deren Flansche (9, 1O) an den Steg (7) mit einem Innenwinkel α anschließen, der größer als 9O° ist.
     
    4. Rastschiene nach Anspruch 3, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Winkel α etwa 115° be­ trägt.
     
    5. Rastschiene nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Hohlschiene (15) mit einem Mittel­steg (16), in dem die Rasteröffnungen (8) für die Hakenelemente ausgenommen sind und an den sich flügelartig nach vorne und hinten er­streckende Flansche (17, 18) anschließen, deren Mittellinie FM mit der Mittellinie SM des Steges (16) einen Winkel β größer als 9O° einschließen und die sich über den Mittelsteg (16) hinaus nach vorne verjüngen, wobei die zum Innenraum hin gerichteten Sei­tenwände der Flansche (17, 18) mit der zum Innenraum hin gerichteten Wand des Mittel­steges (16) einen Winkel von 9O° einschlies­sen.
     
    6. Rastschiene nach einem oder mehreren der vor­hergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Rastschienen (4, 6, 15) an ihren mit den Wandteilen des sie aufneh­menden Schlitzes (2) in Berührung kommenden Wandflächen mit einer widerhakenartig wirken­den Verzahnung ausgerüstet sind.
     
    7. Verfahren zur Herstellung eines Möbelteiles, einer Wand oder eines Trägers zur Aufnahme einer Rastschiene mit einem Lochraster zum Einbringen von Beschlägen, dadurch gekenn­zeichnet, daß der die als U-Schiene (6) aus­gebildete Rastschiene aufnehmende Schlitz durch drei Sägeschnitte hergestellt wird, von denen der erste Sägeschnitt senkrecht zur Oberfläche des Möbelteiles der Wand od. dgl. über eine Länge geführt wird, die der Länge der aufzunehmenden Rastschiene entspricht und die beiden anschließenden Sägeschnitte durch die durch den ersten Sägeschnitt hergestellte Öffnung, aber in einem Winkel zu dem ersten hergestellten Sägeschnitt geführt werden, wo­bei der Winkel gegenüber der Außenseite des Möbelteiles etwa 115° beträgt.
     
    8. Verfahren zur Herstellung eines Möbelteiles, einer Wand oder eines Trägers zur Aufnahme einer Rastschiene mit einem Lochraster zum Einbringen von Beschlägen, dadurch gekenn­zeichnet, daß zum Einsetzen der als Hohl­schiene (15) ausgebildeten Rastschiene fünf Sägeschnitte in dem Werkstück durchgeführt werden, von denen der erste senkrecht zur Oberfläche des Werkstückes, vorzugsweise über die gesamte Länge des Werkstückes gerichtet geführt wird, die beiden nachfolgenden in einem Winkel zur Oberfläche des Werkstückes stehen, der dem Winkel der Flansche gegenüber dem Mittelsteg entspricht und die beiden nachfolgenden Sägeschnitte auf die Spitzen der zwischen den äußeren Sägeschnitten und dem mittleren Sägeschnitt bestehenden Ma­terialstutzen geführt wird, wobei alle Säge­schnitte durch die gleiche Öffnung in der Wandung des Möbelteiles geführt werden.
     




    Zeichnung