[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine in Möbel, Wände od. dgl. in angepaßte Nuten einsetzbare
Rastschiene gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches und auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Möbelteiles, einer Wand oder eines Trägers zur Aufnahme einer Rastschiene gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 7.
[0002] Beispielsweise aus dem DE-GM 77 25 79O ist eine Rastschiene mit Lochraster bekannt.
[0003] Derartige Rastschienen werden in entsprechende Nuten eingesetzt, die in den Möbelwänden
eingefräst werden, so daß von der offenen Seite der Schiene her Beschläge in die
Löcher der Rastschiene eingehängt werden können, wobei die Beschläge z.B. als Haken
ausgebildet sind, die hinter Querstücke der Rastschiene greifen und Fachböden oder
andere Möbelteile tragen. Solche Rastschienen sind vielfach im Einsatz und bieten
den Vorteil, daß die Höhenlage der Beschläge und damit die Höhenlage der dadurch
gehaltenen Bauteile je nach Belieben verändert werden kann, ohne daß beim Einsetzen
oder Einhängen der Beschläge die Möbel oder Wandteile verletzt oder beschädigt werden.
Auch können derartige Rastschienen erhebliche Lasten aufnehmen, ohne daß ein Ausbrechen
der Beschläge aus der Wand des Möbelteiles befürchtet werden muß.
[0004] Als nachteilig bei den bekannten Rastschienen wurde empfunden, daß nach außen hin
die am Querstück am Grund der Schiene vorhandenen Löcher des Lochrasters zu erkennen
waren. Gemäß dem gattungsbildenden DE-GM 77 25 79O wurde daher vorgeschlagen, daß
die Schiene am freien Ende mindestens einer ihrer Schenkel eine sich quer auf den
anderen Schenkel zu erstreckende Abdecklippe trägt.
[0005] Eine solche Anordnung hat den Nachteil, daß weiterhin nach außen in der Wandung
des Möbelteiles erkennbar ist, daß hier ein zusätzliches Element untergebracht ist.
Üblicherweise bestehen die Möbelteile nach außen hin aus Holz, so daß die dann recht
breite, beispielsweise aus Kunststoff bestehende Abdecklippe den ästhetischen Eindruck
des Möbelteiles störte. Derartige bekannte Rastschienen weisen dabei eine Breite von
mindestens etwa 1O mm auf.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rastschiene zu schaffen und ein Verfahren
zum Einsetzen einer solchen Hohlschiene vorzuschlagen, bei welcher nach außen hin
in der Wandung des Möbelteiles nur ein Schlitz erkennbar ist.
[0007] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches
gelöst.
[0008] Mit anderen Worten ausgedrückt, schlägt die Erfindung eine Rastschiene vor, die
entweder aus einer Stegschiene besteht, deren Breite genau der Schlitzbreite entspricht,
wobei die Schlitzbreite zwischen 1,5 und 2mm liegen kann. Gemäß der Erfindung wird
weiterhin vorgeschlagen, die Schiene als sich nach hinten V-förmig öffnende oder verbreiternde
Schiene auszubilden, die in einen entsprechenden, nach hinten V-förmig weiteren Aufnahmeraum
des Möbelteiles eingesetzt wird, wobei dieser Aufnahmeraum nach außen hin nur durch
einen Schlitz begrenzt wird, der der Breite des Hakens oder Beschlages entspricht.
[0009] Ein solch schmaler Schlitz wirkt wie eine Schattenkante oder Schattenfuge und stört
das ästhetische Bild des Möbelteiles nicht.
[0010] Mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag können an der Außenseite der Wände des Möbelteiles
solche Rastschienen vorgesehen werden, so daß nunmehr zwei oder mehrere Einzelmöbel
durch entsprechende Fachböden oder sonstige einzuschaltende Möbelteile verbunden werden
können.
[0011] Das Verfähren gemäß der Erfindung kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, daß
der Raum zur Aufnahme der Rastschiene durch einen Sägeschnitt erzielt wird, der also
in die Außenseite des Möbelteiles nur einen Schlitz schafft, der gerade der Trägerdicke
entspricht. Wird eine sich nach hinten V-förmig verbreiternde Hohlschiene vorgeschlagen,
werden mehrere Sägeschnitte durch die gleiche Schlitzöffnung in der Außenseite des
Möbelteiles geführt, so daß dadurch der freie Raum hinter der schlitzförmigen Öffnung
in der Wandung des Möbelteiles erzielt wird.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
Die Zeichnungen zeigen dabei in
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer Rastschiene im eingesetzten Zustand, in
Fig. 2 eine schaubildliche Darstellung der Rastschiene gemäß Fig. 1, in
Fig. 3 eine abgeänderte Ausführungsform einer Rastschiene, in
Fig. 4 eine schaubildliche Darstellung der Rastschiene gemäß Fig. 3, in
Fig. 5 eine wiederum abgeänderte Ausführungsform einer Rastschiene und in
Fig. 6 eine schaubildliche Darstellung der Rastschiene gemäß Fig. 5.
[0013] In den Figuren ist mit 1 jeweils die Wandung eines Möbelteiles bezeichnet, in dem
zur Außenseite 3 hin ein Schlitz 2 erkennbar ist. Der Schlitz weist dabei eine Breite
von etwa 1,8 bis 2 mm auf.
[0014] Gemäß Fig. 1 ist in den Schlitz 2 eine Stegschiene 4 eingesetzt, die mit Hinterschneidungen
5 ausgerüstet ist, so daß Aufnahmeräume für die Haltebeschläge geschaffen werden,
die beispielsweise als Haken ausgebildet sein können. Die Verankerung der Stegschiene
4 in dem Schlitz 2 erfolgt durch in der Zeichnung aus Übersichtlichkeitsgründen nicht
dargestellte Verzahnungen, wobei auch oder zusätzlich ein entsprechendes Verkleben
der Stegschiene 4 in dem Schlitz 2 erfolgen kann.
[0015] Der Schlitz 2 wird bei der Ausführugsform gemäß Fig. 1 durch einen einfachen, über
die Länge des Mö belteiles geführten Sägeschnitt erzielt.
[0016] Bei dem in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Rastschiene
als U-Schiene 6 ausgebildet, die einen Frontsteg 7 aufweist, in dem die Rasteröffnungen
8 ausgenommen sind. An den Frontsteg 7 schließen sich Flansche 9 und 1O an, wobei
der Innenwinkel α zwischen den Flanschen 9 und 1O und dem Frontsteg 7 größer als 9O°
ist, so daß sich die Flansche V-förmig nach hinten erweitern. Vorzugsweise beträgt
der Winkel α 115°.
[0017] Der Raum, um diese V-förmige U-Schiene 6 aufzunehmen, wird dadurch erzielt, daß,
wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1, zuerst ein Sägeschnitt über die Länge des
Möbelteiles verlaufend geführt wird, der den Schlitz 2 und einen Raum 11 schafft,
der zur Aufnahme der widerhakenartigen Rückteile der in die Rasteröffnungen 8 einzuhängenden
Beschläge dient.
[0018] Durch den Schlitz 2 werden dann zwei weitere Sägeschnitte geführt, die die Räume
12 und 14 schaffen, die der Aufnahme der Flansche 1O und 9 der U-Schiene 6 dienen.
Aus dieser Erläuterung ist erkennbar, daß durch den gleichen Schlitz 2 ein sich nach
hinten öffnender Raum geschaffen wird, der eine sichere Festlegung der U-Schiene 6
ermöglicht. Auch hierbei können die nach außen gerichteten Seiten der Flansche 9
und 1O der U-Schiene 6 mit Verzahnungen ausgerüstet sein, die eine noch zusätzliche
Festlegung bewirken, wobei auch diese U-Schiene 6 eingeklebt sein kann.
[0019] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 wird die Rast schiene durch eine Hohlschiene
15 gebildet mit einem Mittelsteg 16, an den sich Flansche 17 und 18 anschließen,
die sich, ähnlich wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3, zur Rückseite hin öffnen,
d.h. V-förmig gestaltet sind, aber nach vorne die Vorderkante des Mittelsteges 16
übergreifen, so daß hier Seitenteile 19 und 2O geschaffen werden. In dem Mittelsteg
16 sind die Öffnungen 8 zur Aufnahme der Beschlagelemente ausgenommen.
[0020] Die Mittellinie FM der Flansche 17 und 18 schließt mit der Mittellinie SM des Mittelsteges
16 einen Winkel β von etwa 115° ein.
[0021] Der Aufnahmeraum für die Hohlschiene 15 wird dadurch erreicht, daß wiederum ein Sägeschnitt
über die Länge des Möbelteiles geführt wird, der den Schlitz 2 und den Raum 11 schafft.
Anschließend wird durch die Öffnung des Schlitzes 2 jeweils ein Sägeschnitt geführt,
der die Aufnahmeräume für die Flansche 17 und 18 schafft. Auf diese Weise werden zwischen
dem Raum 11 und den so geschaffenen beiden seitlichen Räumen Materialstutzen 21 und
22 gebildet, deren Kuppe durch zwei weitere, durch den Schlitz 2 geführte Sägeschnitte
abgeschnitten werden können.
[0022] Die Rastschienen 4, 6 und 15 können aus Metall oder Kunststoff bestehen.
[0023] Das Einführen der Rastschienen in ihre entsprechenden Aufnahmeräume erfolgt vorzugsweise
durch Einschieben in Längsachse der erzielten Sägeschnitte oder bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 1 durch Einpressen der Stegschiene 4 in den gebildeten Schlitz von außen,
wobei dann vorzugsweise eine Festlegung der Stegschiene 4 ausschließlich durch Verkleben
erfolgt.
1. In Möbel, Wände od. dgl. in angepaßte Nuten einsetzbare Rastschiene mit einem Lochraster
zum Einhängen von Beschlägen, wobei die Rastschiene zur Sichtseite einen nach außen
hin offenen, über die ganze Länge der Rastschiene verlaufenden Schlitz schafft, der
als sehr schmaler Spalt ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitz (2) auf beiden Seiten von dem Werkstoff des Möbel- oder Wandteiles
(1) begrenzt ist,
daß der Beschlag als plattenförmiges Hakenelement ausgebildet ist und
daß die Schlitzbreite der Dicke des Beschlages entspricht.
2. Rastschiene nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Stegschiene (4), die über ihre Länge gesehen mit in Längsachse der Stegschiene
(4) ausgerichteten Hinterschneidungen (5) zur Aufnahme und Festlegung der plattenförmigen
Hakenelemente ausgerüstet ist (Fig. 1 und 2).
3. Rastschiene nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine U-Schiene (6), in deren Frontsteg (7) die Rasteröffnungen (8) zur Aufnahme der
Hakenelemente ausgenommen sind und deren Flansche (9, 1O) an den Steg (7) mit einem
Innenwinkel α anschließen, der größer als 9O° ist.
4. Rastschiene nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel α etwa 115° be trägt.
5. Rastschiene nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Hohlschiene (15) mit einem Mittelsteg (16), in dem die Rasteröffnungen (8)
für die Hakenelemente ausgenommen sind und an den sich flügelartig nach vorne und
hinten erstreckende Flansche (17, 18) anschließen, deren Mittellinie FM mit der Mittellinie
SM des Steges (16) einen Winkel β größer als 9O° einschließen und die sich über den
Mittelsteg (16) hinaus nach vorne verjüngen, wobei die zum Innenraum hin gerichteten
Seitenwände der Flansche (17, 18) mit der zum Innenraum hin gerichteten Wand des
Mittelsteges (16) einen Winkel von 9O° einschliessen.
6. Rastschiene nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastschienen (4, 6, 15) an ihren mit den Wandteilen des sie aufnehmenden
Schlitzes (2) in Berührung kommenden Wandflächen mit einer widerhakenartig wirkenden
Verzahnung ausgerüstet sind.
7. Verfahren zur Herstellung eines Möbelteiles, einer Wand oder eines Trägers zur
Aufnahme einer Rastschiene mit einem Lochraster zum Einbringen von Beschlägen, dadurch gekennzeichnet, daß der die als U-Schiene (6) ausgebildete Rastschiene aufnehmende Schlitz durch
drei Sägeschnitte hergestellt wird, von denen der erste Sägeschnitt senkrecht zur
Oberfläche des Möbelteiles der Wand od. dgl. über eine Länge geführt wird, die der
Länge der aufzunehmenden Rastschiene entspricht und die beiden anschließenden Sägeschnitte
durch die durch den ersten Sägeschnitt hergestellte Öffnung, aber in einem Winkel
zu dem ersten hergestellten Sägeschnitt geführt werden, wobei der Winkel gegenüber
der Außenseite des Möbelteiles etwa 115° beträgt.
8. Verfahren zur Herstellung eines Möbelteiles, einer Wand oder eines Trägers zur
Aufnahme einer Rastschiene mit einem Lochraster zum Einbringen von Beschlägen, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einsetzen der als Hohlschiene (15) ausgebildeten Rastschiene fünf Sägeschnitte
in dem Werkstück durchgeführt werden, von denen der erste senkrecht zur Oberfläche
des Werkstückes, vorzugsweise über die gesamte Länge des Werkstückes gerichtet geführt
wird, die beiden nachfolgenden in einem Winkel zur Oberfläche des Werkstückes stehen,
der dem Winkel der Flansche gegenüber dem Mittelsteg entspricht und die beiden nachfolgenden
Sägeschnitte auf die Spitzen der zwischen den äußeren Sägeschnitten und dem mittleren
Sägeschnitt bestehenden Materialstutzen geführt wird, wobei alle Sägeschnitte durch
die gleiche Öffnung in der Wandung des Möbelteiles geführt werden.