[0001] Gegenstand der Erfindung sind Lederbehandlungsmittel, die eine Mischung aus
a) 2-98 Gew.-% eines Adduktes mit einem Molgewicht von 500-50.000
eines Alkylenoxides an eine oder mehrere Hydroxygruppen enthaltende aliphatische oder
aromatische Verbindung und
b) 98-2 Gew.-X eines Carboxylgruppen oder deren Salze enthaltenden Reaktionsproduktes
mit einem Molgewicht von 170-20.000 aus
einer mindestens zwei Carboxylgruppen oder deren Anhydride enthaltenden aliphatischen,
cycloaliphatischen oder aromatischen Verbindung
und
einer mindestens zwei Hydroxy- und/oder primäre oder sekundäre Aminogruppen und gegebenenfalls
Ether- oder tertiäre Aminogruppen enthaltenden aliphatischen oder cycloaliphatischen
Verbindung
enthalten, ihre Verwendung sowie Leder, die durch Behandlung mit diesen Mitteln erhalten
wurden.
[0002] Die erfindungsgemäßen Lederbehandlungsmittel enthalten die Komponenten a) und b)
vorzugsweise im Gewichtsverhältnis 95:5 bis 5:95. Sie werden als Lösung, Emulsion
oder Dispersion, bevorzugt als wäßrige Lösung eingesetzt. Der pH-Wert der wäßrigen
Lösungen liegt dabei zwischen 3 und 9, bevorzugt zwischen 5 und 8.
[0003] Die Gesamtkonzentration von a) und b) in den Lederbehandlungsmitteln liegt beispielsweise
bei 15-60 Gew.-X, bevorzugt bei 30-60 Gew.-X.
[0004] Die Komponenten a) sind frei von Aminogruppen und besitzen bevorzugt ein Molgewicht
von 500-10.000.
[0005] Die Komponenten b) besitzen insbesondere ein Molgewicht von 300-10.000.
[0006] Eine bevorzugte Mischung enthält als Komponente
a) ein Addukt von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an eine Verbindung der Formel

mit R = H, geradkettig oder verzweigtes, gegebenenfalls durch 1-5 OH-Gruppen substituiertes
C1-C5-Alkyl,
R1 = H, C1-C12-Alkyl oder

und als Komponente
b) ein Reaktionsprodukt einer Säure der Formel

mit X = C1-C8-Alkylen, -CH=CH-, Cyclohexylen oder gegebenenfalls durch COOH oder Cl substituiertes
Phenylen,
oder ihrer Anhydride und einer Verbindung der Formel


oder

mit Y = geradkettiges oder verzweigtes, gegebenenfalls durch 1-4 OH-Gruppen substituiertes
C2-C8-Alkylen oder

Yl = C2-C6-Alkylen, gegebenenfalls durch Methyl substituiertes Cyclohexylen,
Y2 = Ethylen, 1,2- oder 1,3-Propylen,
R2, R3 = H, CH3,
R4 = H, -Y2-OH,
m = 3-13, insbesondere einen Mittelwert von 8,
n = 2, 3 oder 4.
[0007] Eine besonders bevorzugte Mischung enthält als Komponente
a) einen Alkohol der Formel (I) und als Komponente
b) ein Reaktionsprodukt aus Maleinsäure oder Phthalsäure oder deren Anhydriden und
einem Alkohol der Formel (V).
[0008] Die Komponenten a) werden hergestellt durch Addition von Ethylen- undloder Propylenoxid
an geeignete Starter. Als solche hydroxyfunktionellen Startkomponenten können beispielsweise
eingesetzt werden: Wasser; Monoalkohole wie Methanol, Ethanol, Butanol; Diole wie
Ethylenglykol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol, 1,4-
und 3,6-Dianhydrosorbit, 4,4'-Dihydroxydiphenylpropan; Triole wie Glycerin, Trimethylolethan,
Trimethylolpropan; höhere Polyole wie Pentaerythrit, Sorbit, Mannit, Formit, Formose,
Sucrose; Phenol und Alkylphenole wie Nonylphenol.
[0009] Bevorzugt werden solche Verbindungen a), die bei 20°C zu mehr als 1 g/1 wasserlöslich
sind.
[0010] Die Komponenten b) werden durch Umsetzung von mehrwertigen Carbonsäuren mit mehrwertigen
Alkoholen, Aminen und Aminoalkoholen zu Oligo-ester-amid-carbonsäuren erhalten. Die
Carbonsäuren können in Form ihrer Anhydride eingesetzt werden.
[0011] Als Beispiele für Carbonsäuren seien genannt: Bernsteinsäure, Adipinsäure, Korksäure,
Azelainsäure, Sebacinsäure, Phthalsäure, Tetrahydrophthalsäure, Hexahydrophthalsäure,
Isopthalsäure, Terephthalsäure, Tetrachlorphthalsäure, Glutarsäure, Maleinsäure, Fumarsäure.
[0012] Als Beispiele für mehrwertige Alkohole seien genannt: Ethylenglykol, 1,2-Propandiol,
1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, 2,3-Butandiol, 1,6-Hexandiol, 1,8-Oetandiol, Neopentylglykol,
1,4-Bis-Chydroxymethyl]-cyclohexan, 2-Melhyl-1,3-propandiol, Glycerin, Trimethylolpropan,
1,2,6-Hexantriol, 1,2,4-Butantriol, Trimethylolethan, Pentaerythrit, Chinit, Mannit,
Sorbit, Formit, Methylglykosid, ferner insbesondere Oligoethylenglykole und Oligopropylenglykole.
[0013] Als Beispiele für mehrwertige Amine seien genannt: Ethylendiamin, 1,2-Propylendiamin,
1,3-Propylendiamin, 1,6-Hexamethylendiamin, l-Amino-3-aminomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexan,
l,4-Diaminocyclohexan, Diethylentriamin, Triethylentetramin, Dipropylentriamin, Tripropylentetramin.
[0014] Als Beispiele für Aminoalkohole seien genannt: Ethanolamin, Diethanolamin, N-Methyl-ethanolamin,
N-Methyl-diethanolamin, Isopropanolamin, Diisopropanolamin, N-Methylisopropanolamin,
N-Methyldiisopropanolamin,
[0015] Bei der Färbung von Leder gibt es häufig das Problem, daß der Farbstoff innerhalb
der zur Verfügung stehenden Zeit nicht genügend tief in das Innere des Leders eindringt.
Eine Abhilfe kann darin bestehen, daß man die Färbung in Gegenwart von wäßrigen Ammoniak
bei pH-Werten bis zu 9 durchführt. Der Lederfärbung mit Ammoniak als Penetrationshilfsmittel
sind jedoch Grenzen gesetzt. Ammoniak entweicht bei den bei der Färberei üblichen
Temperaturen von über 40°C sehr leicht, kann Schwierigkeiten beim späteren Absäuern
bewirken und dazu führen, daß anwesende Fettungsmittel bzw. Nachgerbstoffe wieder
aus den Leder extrahiert werden.
[0016] Andererseits werden in der Literatur (G. Otto, " Das Färben des Leders", Darmstadt
1962) kationische Hilfsmittel beschrieben. Dabei handelt es sich entweder um langkettige
quaternäre Ammoniumsalze oder um Kondensate von Fettsäuren mit Triethanolamin. Auch
Ethylenoxid-Addukte an Fettsäureamide, Fettsäuren oder Fettsäurealkohole werden in
der Färberei als Egalisierhilfsmittel eingesetzt (G.Otto, S. 94).
[0017] Die DE-AS 2 856 628 beschreibt Ethylenoxid-Addukte an Alkylamine mit 8-20 C-Atomen
als Egalisierer und Penetrationshilfsmittel für Farbstoffe.
[0018] Die DE-AS 2 539 671 zeigt ebenfalls, daß C
4-22-Alkylamine mit Hydroxyethylendgruppen Färbungen egalisieren. Ein Alkylamin mit vorzugsweise
mehr als 12 C-Atomen in der Alkylgruppe sowie mit Hydroxyethylgruppen wird als Färbereihilfsmittel
in der GB-PS 705 335 beschrieben.
[0019] Nichtionische Additionsprodukte von Ethylenoxid werden zusammen mit ethoxylierten
C
10-22-Fettaminen als oberflächenaktive Färbereihilfsmittel für Stickstoff enthaltende Substrate
wie beispielsweise Leder in der US-PS 3 334 960 beschrieben.
[0020] Alle diese Produkte zeichnen sich durch eine oft erhebliche oberflächenaktive Wirkung
aus, die einerseits durch Verminderung der Agglomerationswirkung der Farbstoffe für
deren verbesserte Farbausbeute sorgt, andererseits aber dafür verantwortlich ist,
daß während der Färbung unerwünschter Schaum gebildet wird, der beim Auftrocknen auf
der Lederoberfläche Flecken verursacht. Durch die Anwesenheit der kationischen Gruppen
und die gleichzeitige Oberflächenaktivität werden die Farbstoffe in der wäßrigen Flotte
stabilisiert. Dadurch werden die Farbstoffe trotz starken Absäuerns weniger gut aus
der Färbeflotte ausgezogen.
[0021] Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die erfindungsgemäßen Mischungen diese
Nachteile nicht zeigen. Sie bewirken ein tiefes Eindringen des Farbstoffs in das Leder
und gleichzeitig eine hohe Farbstärke an der Oberfläche und eine ausgezeichnete Auszehrung
der Färbeflotte.
[0022] Das Verfahren zur Lederbehandlung mit den neuen Mischungen erfolgt nach bekannten
Methoden in Gerbfässern oder Gerbmischern. Die Temperaturen liegen im allgemeinen
bei 10-90°C, vorzugsweise bei 30-60°C. Die wäßrigen Behandlungsflotten enthalten insgesamt
0,01-20 Gew.-X, vorzugsweise 0,2-2 Gew.-X (bezogen auf das Falzgewicht) der erfindungsgemäßen
Mittel.
[0023] Die Behandlung kann vor oder gleichzeitig mit dem Färben und auch zusammen mit der
Fettung durchgeführt werden.
[0024] Vorzugsweise werden die erfindungsgemäßen Produkte zusammen mit dem Farbstoff in
Lösung eingesetzt.
[0025] Als Farbstoffe sind die zur Lederfärbung üblichen Farbstoffe, die beispielsweise
im Colour Index, Bd. 2, 3. Aufl., beschrieben sind, geeignet.
[0026] Die Menge des auf das Leder aufgezogenen Farbstoffs und die Farbstoffmenge in der
Restflotte wird in den folgenden Beispielen optisch nach dem von H. Träubel und A.
Goffin in "Leder und Häutemarkt, Sept. 1985" beschriebenen Test (im folgenden mit
"Test A" bezeichnet) bestimmt.
1. Herstellung der Komponenten a)
[0027] Alkylenoxid-Addukte werden auf bekannte Weise durch Addition von Oxiranen auf Starteralkoholate
und anschließende Neutralisation, Filtration von Salzen und gegebenenfalls Zusatz
von Oxidationsinhibitoren hergestellt.
Produkt 1.1.
[0028] 50 Teile eines Polyetheralkohols auf Basis von Butanol und Ethylenoxid/Propylenoxid
im Molverhältnis 1:1, der überwiegend Hydroxyethyl-Endgruppen aufweist, mit einem
mittleren Molgewicht von 2240 werden unter Rühren in 50 Tlen Wasser gelost.
Produkt 1.2.
[0029] 50 Teile eines Polyetheralkohols auf Basis von Butanol und Ethylenoxid/Propylenoxid
im Molverhältnis 1:1, der überwiegend Hydroxyethylendgruppen aufweist, mit einem mittleren
Molgewicht von 1870 werden unter Rühren in 50 Teilen Wasser gelöst.
Produkt 1.3.
[0030] 50 Teile eines Polyetheralkohols auf Basis von Butanol und Ethylenoxid/Propylenoxid
in Molverhältnis 1:1, der überwiegend Hydroxyethylendgruppen aufweist, mit einem mittleren
Molgewicht 1400 werden unter Rühren in 50 Teilen Wasser gelöst.
Produkt 1.4.
[0031] 50 Teile eines Polyethertriols auf Basis von Glycerin und Ethylenoxid/Propylenoxid
im Molverhältnis 1:1, das überwiegend Hydroxyethyl-Endgruppen aufweist, mit einem
mittleren Molgewicht von 4670 werden unter Rühren in 50 Teilen Wasser gelöst.
Produkt 1.5.
[0032] 50 Teile eines Polyetherpolyols auf Basis von Sorbit und Ethylenoxid/Propylenoxid
im Molverhältnis 9:1, das überwiegend Hydroxyethyl-Endgruppen aufweist, mit einem
mittleren Molgewicht von 4800 werden unter Rühren in 50 Teilen Wasser gelöst.
2. Herstellung der Komponenten b)
Produkt 2.1.
[0033] 576 Teile Trimellitsäureanhydrid werden bei 180°C aufgeschmolzen. Dazu tropft man
im Verlauf von 2 Stunden 268 Teile Dipropylenglykol. Anschließend werden im Wasserstrahlvakuum
54 Teile Wasser abdestilliert bis die Säurezahl des Produktes 288 mg KOH/g beträgt.
Nach Abkühlen auf 100°C löst man das Produkt in einem Gemisch aus 618 Teilen Wasser
und 260 Teilen 25 %igem Ammoniak.
Produkt 2.2.
[0034] 392 Teile Maleinsäureanhydrid werden bei 160°C aufgeschmolzen. Dazu tropft man im
Verlauf von 2 Stunden 740 Teile eines Oligoethylenglykols mit einem zahlenmittleren
Molgewicht von 370. Man rührt noch 2 Stunden bis die Säurezahl des Gemisches 203 beträgt.
Nach Abkühlen auf 100°C löst man das Produkt in einem Gemisch aus 996 Teilen Wasser
und 272 Teilen 25 %igem Ammoniak zu einer Lösung mit einem Feststoffgehalt von 50
K.
Produkt 2.3.
[0035] 592 Teile Phthalsäureanhydrid werden bei 140°C aufgeschmolzen. Dazu tropft man im
Verlauf von 2 Stunden 740 Teile des Oligoethylenglykols wie in Beispiel 2.2. Man rührt
noch 2 Stunden bis die Säurezahl des Gemischs 171 beträgt. Nach Abkühlen auf 100°C
löst man das Produkt in einem Gemisch aus 1196 Teilen Wasser und 272 Teilen 25 %igem
Ammoniak zu einer Lösung mit einem Feststoffgehalt von 50 X.
Produkt 2.4.
[0036] Analog zu 2.1. werden 924 Teile Hexahydrophthalsäureanhydrid und 438 Teile 2,2,4-Trimethylpentandiol-1,3
bei 180°
C bis zu einer Säurezahl von 247 mg KOH/g umgesetzt und in einem Gemisch aus 768 Teilen
Wasser und 269,5 Teilen 25 Xigem Ammoniak gelöst.
Produkt 2.5.
[0037] Analog zu 2.4. werden 800 Teile Bernsteinsäureanhydrid und 417 Teile Neopentylglykol
bei 120°C bis zu einer Säurezahl von 373 umgesetzt und in einem Gemisch aus 941 Teilen
Wasser und 550 Teilen 25 Xigen Ammoniak gelöst.
Produkt 2.6.
[0038] 500 Teile Glutarsäureanhydrid werden bei 140°C vorgelegt und 372,5 Teile 1-Amino-3-aminomethyl-3,5,5-trimethylcylo-
hexan im Verlauf von 2 Stunden unter Rühren zugetropft. Das hochviskose Produkt wird
noch 3 Stunden bei 140°C gerührt bis eine Säurezahl von 282 erreicht ist. Nach Abkühlen
wird durch Zugabe eines Gemisches aus 375 Teilen Wasser und 153,6 Teilen Ammoniak
eine Lösung mit einem Feststoffgehalt von 50 % eingestellt.
3. Herstellung der erfindungsgemäßen Mischungen
[0039] Sie werden durch Mischen der Komponenten a) und b) erhalten. Im einzelnen wurde die
in Tab. 1 aufgeführten Zusammensetzungen 3.1.-3.9 hergestellt und geprüft.

4. Anwendungsbeispiele
[0040] Chromgegerbte Leder (4,0 X Cr
2O
3 bezogen auf 14 % Wasser) werden geteilt und auf verschiedene Arten weiterverarbeitet
(Prozentangaben beziehen eich auf das Falzgewicht).
Methode A
[0041] Das Leder wird gewaschen, neutralisiert, nachgegerbt und gefärbt nach folgender Rezeptur:

[0042] Zur Färbung läßt man nach der Nachgerbung die Flotte ab und gibt 300 % Wasser von
50°C und 0,5 % der erfindungsgemäßen Mischungen 3.1.-3.9 zu. Nach 15 min werden 1,5
X Direct Brown 80 (C.I. 20210) und 3 % Fettlickergemisch (1) zugesetzt. Nach 40 minütiger
Laufzeit erfolgt eine Farbstoffixierung durch 20 minütige Behandlung mit 1 % 85 %iger
Ameisensäure (pH 4-4,5).
[0043] (1) = Mischung aus
60 Tln. natürlicher und synthetischer Fettsäuren,
30 Tln. unverzweigter chlorierter Kohlenwasserstoffe und
10 Tln. synthetischen Klauenöls.
[0044] Das Leder wird wie üblich fertiggestellt. Es besitzt eine zufriedenstellende Stärke
der Oberflächenfärbung und eine gute Eindringtiefe des Farbstoffs.
Methode B
[0045] Waschen, Neutralisieren und Nachgerben erfolgen wie bei Methode A. Die Färbung wird
folgendermaßen durchgeführt.
[0046] In der Flotte (300 %, 50°C) werden 1,8 % der erfindungsgemäßen Mischungen 3.1.-3.9.
und 1,5 % des Farbstoffes Direct Brown 80 (= C.I. 20210) unmittelbar nacheinander
in beliebiger Reihenfolge gegeben. Die Laufzeit beträgt 40 min. Fettung und Absäuern
erfolgen wie bei Methode A.
[0047] Es werden ebenfalls Leder mit hoher bis sehr hoher Farbstärke sowie eine gute Eindringtiefe
des Farbstoffs erzielt.
Methode C
[0048] Nach Waschen und Neutralisation analog Methode A wird das Leder ohne Nachgerbung
zunächst mit 0,8 % der erfindungsgemäßen Mischung 3.3. bzw. 3.6, 15 min behandelt
(300 % Wasser, 50°C). Die Färbung erfolgt dann mit 1 X C.I. Acid Black 173 (40 min).
Fettung, Farbstoffixierung und Fertigstellung erfolgen wie bei Methode A (Tabelle
2).
[0049] Anstelle von C.I. Acid Black 173 können auch C.I. Acid Red 279 und C.I. Acid Brown
429 eingesetzt werden.
Methode D
[0050] Das Leder wird wie in Methode C behandelt, zwischen Neutralisation und Färbung wird
jedoch eine Nachgerbung wie in Methode A durchgeführt.
Methode E
[0051] Wet Blue-Leder wird folgendermaßen behandelt.

[0052] Die Behandlung mit dem MitleL 3.3 bzw. 3.6. und die Färbung erfolgen wie in Methode
C beschrieben.
Methode F
[0053] Die Leder werden wie in Methode C gewaschen, neutralisiert und gefärbt, wobei jedoch
entweder 1 % C.I. Acid Red 279 (Tabelle 3) oder 1 % C.I. Acid Brown 429 (Tabelle 4)
verwendet werden.
[0054] Wie in Methode C wird ein Chromauszug hergestellt.
Methode G
[0055] Die Leder werden wie in Methode D gewaschen, neutralisiert und nachgegerbt und wie
in Methode F gefärbt. Anschließend wird der Chromauszug hergestellt.
Methode H
[0056] Waschen, Nachgerben, Neutralisieren und Nachgerben erfolgen analog Methode E und
die Färbung analog Methode F. Anschließend wird wiederum der Chromauszug hergestellt.
[0057] Bei den Methoden F-H werden die in den Tabellen 3 und 4 angegebenen Mengen des Mittels
3.3.eingesetzt.
1. Mittel zur Behandlung von Leder, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Mischung
aus
a) 2-98 Gew.-X eines Adduktes mit einem Molgewicht von 500-50.000
eines Alkylenoxides an eine oder mehrere Hydroxylgruppen enthaltende aliphatische
oder aromatische Verbindung und
b) 98-2 Gew.-% eines Carboxylgruppen oder deren Salze enthaltenden Reaktionsproduktes
mit einem Molgewicht von 170-20.000 aus
einer mindestens zwei Carboxylgruppen oder deren Anhydride enthaltenden aliphatischen,
cycloaliphatischen oder aromatischen Verbindung
und
einer mindestens zwei Hydroxy- und/oder primäre oder sekundäre Aminogruppen und gegebenenfalls
Ether- und tertiäre Aminogruppen enthaltenden aliphatischen oder cycloaliphatischen
Verbindung
enthalten.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Komponente
a) ein Addukt von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an eine Verbindung der Formel

mit R = H, geradkettig oder verzweigtes, gegebenenfalls durch 1-5 OH-Gruppen substituiertes
C1-C5-Alkyl,
R1 = H, C1-C12-Alkyl oder

und als Komponente
b) ein Reaktionsprodukt einer Säure der Formel

mit X = C1-C8-Alkylen, -CH=CH-, Cyclohexylen oder gegebenenfalls durch COOH oder Cl substituiertes
Phenylen,
oder ihrer Anhydride und einer Verbindung der Formel


oder

mit Y = geradkettiges oder verzweigtes, gegebenenfalls durch 1-4 OH-Gruppen substituiertes
C2-CS-Alkylen oder

Y1 = C2-C6-Alkylen, gegebenenfalls durch Methyl substituiertes Cyclohexylen,
Y2 = Ethylen, 1,2- oder 1,3-Propylen,
R2, R3 = H, CH3,
R4 = H, -Y2-OH,
m = 3-13, insbesondere einen Mittelwert von 8,
n = 2, 3 oder 4,
enthalten.
3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Komponente a) einen
Alkohol der Formel

und als Komponente b) ein Reaktionsprodukt aus Maleinsäure oder Phthalsäure oder deren
Anhydriden und aus einem Alkohol der Formel

worin R, R
2, R
3 und m die in Anspruch 2 angegebene Bedeutung haben,
enthalten.
4. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie Lösungen, Emulsionen oder
Dispersionen mit einem Gesamtgehalt von a) und b) von 15-60 Gew.-X darstellen.
5. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie wäßrige Lösungen mit einem
Gesamtgehalt von a) und b) von 15-60 Gew.-X und einem pH-Wert von 3-9 darstellen.
6. Verfahren zur Behandlung von Leder, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Mittel
des Anspruchs 1 vor oder gleichzeitig mit einem Farbstoff auf gegerbtes Leder einwirken
läßt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das Leder bei 10-90°C
mit einer wäßrigen Flotte behandelt, die 0,01-20 Gew.-X eines Mittels des Anspruchs
1 enthält.
8. Leder, erhalten durch Behandlung mit einem Mittel des Anspruchs 1.