[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verarbeiten von insbesondere
in Schuppenformation anfallenden Druckereierzeugnissen, wie Zeitungen, Zeitschriften
und dergleichen, gemäss Oberbegriff des Anspruches l sowie eine mobile Speichereinheit
zur Verwendung in einer solchen Vorrichtung.
[0002] Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art ist sowohl der Wikkelkern wie auch die Wickelbandspule
fest im transportablen Gestell angeordnet (DE-OS 32 36 866 bzw. die dieser inhaltlich
entsprechende GB-PS 2 l07 68l und EP-OS O l35 O8O bzw. die entsprechende US-PS 4,523,75l).
Jedes Gestell weist Kopplungseinrichtungen zum Koppeln des Wickelkernes und der
Bandspule mit einer in der stationären Aufwickelstation angeordneten Antriebseinheit
auf.
[0003] Diese bekannten mobilen Speichereinheiten sind nun konstruktiv aufwendig und daher
in der Anschaffung verhältnismässig teuer. Das bedeutet, dass seitens der Druckereibetriebe
eine beträchtliche Investition erforderlich ist, wird doch eine grosse Anzahl solcher
Speichereinheiten benötigt. Hiezu trägt auch der Umstand bei, dass bei einer Zwischenlagerung
der Wickel die zugeordnete Speichereinheit ebenfalls im Zwischenlager verbleiben
muss und daher für einen weiteren Einsatz nicht zur Verfügung steht.
[0004] In der bereits erwähnten EP-OS O l35 O8O (bzw. der entsprechenden US-PS 4,523,75l)
wird zwar eine Ausführungsform vorgeschlagen, bei der der Wickelkern bzw. der sich
auf diesem bildende Wickel am Umfang angetrieben wird. Dies bedeutet zwar, dass die
Speichereinheit nicht mit einer Kopplungsanordnung zum Koppeln des Wickelkernes mit
dem stationären Antrieb versehen werden muss, doch sind im übrigen auch bei einer
solchen Variante die vorstehend dargelegten Nachteile vorhanden.
[0005] Aus der EP-OS O l49 O58 sind nun verfahrbare Gestelle bekannt, die ausserhalb einer
Abwickelstation mit einem vollen Wickel beladen werden, der zum Abwickeln bereit
gemacht wird. Anschliessend wird jeweils ein Gestell mitsamt dem Wickel in eine
Abwickelstation gefahren, in der ein Ankoppeln an einen in der Abwickelstation angeordneten
Antrieb erfolgt. Im Gestell ist neben der Lagerung für einen Wickel und eine Wickelbandspule
noch eine Wegführung für die vom Wickel abgewickelten Druckereierzeugnisse vorgesehen.
Dies macht die Konstruktion jedoch ebenfalls aufwendig. Im übrigen sind diese Gestelle
von ihrem Aufbau her nicht zum Aufwickeln von Druckprodukten zu einem Wikkel geeignet.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, die mit einer möglichst geringen Anzahl von mobilen Speichereinheiten
vielseitige Einsatzmöglichkeiten bietet.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles
des Anspruches l gelöst.
[0008] Die zur Verwendung in einer solchen Vorrichtung geeigneten Speichereinheiten zeichnen
sich durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches l2 aufgeführten Merkmale aus.
[0009] Da die Möglichkeit gegeben ist, den Wickel und auch die Bandspule aus dem Gestell
zu entfernen, müssen die mobilen Speichereinheiten nicht zwingend mit den Wickeln
in einem Zwischenlager verbleiben. Vielmehr ist es möglich, die Speichereinheiten
weiter zur Bildung von neuen Wickeln zu verwenden, während die fertigen Wickel zwischengelagert
werden. Die Speichereinheiten können somit dauernd verwendet werden und müssen nicht
in Zwischenlagern blockiert bleiben.
[0010] Eine besonders einfache Konstruktion der Speichereinheit ergibt sich dann, wenn sowohl
der Wickelkern bzw. der Wikkel wie auch die Bandspule an ihrem Umfang angetrieben
werden. Bei einer solchen Ausführungsform ist es nicht erforderlich, an der Speichereinheit
selber eine Kupplungsanordnung zum Koppeln von Wickelkern und Bandspule mit einem
Antrieb, der in der Aufwickelstation angeordnet ist, vorzusehen.
[0011] Der Antrieb des Wickelkernes bzw. des Wickels und der Bandspule erfolgt zweckmässigerweise
auf die in den abhängigen Ansprüchen 5 bis 7 umschriebenen Art.
[0012] Das Abwickeln der Druckereierzeugnisse von den Wickeln erfolgt in einer Abwickelstation,
die der Aufwickelstation sehr ähnlich ist. Eine bevorzugte Ausgestaltung einer solchen
Abwickelstation bildet Gegenstand der abhängigen Ansprüche 8 bis ll.
[0013] Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
näher erläutert. Es zeigt rein schematisch:
Fig. l Eine Aufwickelstation mit mobiler Speichereinheit in Seitenansicht,
Fig. 2 In Seitenansicht die mobile Speichereinheit,
Fig. 3 Die mobile Speichereinheit in Vorderansicht und teilweise im Schnitt,
Fig. 4 Einen Schnitt entlang der Linie IV - IV in Fig. 3,
Fig. 5 Einen Schnitt etwa entlang der Linie V - V in Fig. l,
Fig. 6 In einer der Fig. 3 entsprechenden Darstellung eine mobile Speichereinheit
mit entferntem Wikkel und entfernter Bandspule,
Fig. 7 Eine Aufwickelstation in Ausserbetriebstellung ohne angekoppelte mobile Speichereinheit,
und
Fig. 8 In Seitenansicht eine Abwickelstation.
[0014] Die in Fig. l in Seitenansicht und nur rein schematisch dargestellte Aufwickelstation
weist einen ortsfesten Rahmen 2 auf, in welchem eine Wippe 3 gelagert ist, die am
einen Ende um die mit 3a bezeichnete Achse schwenkbar ist. In dieser Wippe 3 ist ein
Bandförderer 4 angeordnet, der von einem im Rahmen 2 untergebrachten Antriebsmotor
5 in Richtung des Pfeiles A angetrieben wird. Die entsprechende Antriebsverbindung
ist mit 6 bezeichnet. An der Wippe 3 greift eine Zylinder-Kolbeneinheit 7 an, welche
am andern Ende um die Achse 7a schwenkbar im Rahmen 2 gelagert ist. Der Wippe 3 ist
ein Bandförderer 8 vorgeschaltet, der auf nicht näher dargestellte Weise in Richtung
des Pfeiles B angetrieben wird. Durch diesen Bandförderer 8 werden die in Schuppenformation
S anfallenden Druckprodukte 9 zugeführt und dem Bandförderer 4 übergeben. Wie aus
Fig. l hervorgeht, liegt in der Schuppenformation S jeweils jedes Druckprodukt 9
auf dem vorauslaufenden Druckprodukt auf, so dass die vorlaufenden Kanten 9a, welche
im vorliegenden Fall die Falzkanten sind, in der Schuppenformation S oben liegen.
[0015] Zur Aufwickelstation l gehören weiter zwei Antriebsanordnungen lO und ll. Die Antriebsanordnung
lO, deren Aufbau aus Fig. 5 ersichtlich ist, weist einen Schwenkrahmen l2 auf, der
um die Achse l2a schwenkbar in der Wippe 3 gelagert ist. Der Schwenkrahmen l2 weist
zwei seitlich des Bandförderers 4 angeordnete Arme l3 und l4 auf, die an ihrem freien
Ende eine Welle l5 tragen (Fig. 5). Auf dieser Welle l5 sitzt eine als Reibrad ausgebildete
Antriebsrolle l6. Mit der Welle l5 fluchtend steht seitlich vom Arm l4 ein Bolzen
l7 ab, an dem eine Zylinder-Kolbeneinheit l8 angreift. Letztere ist um die Achse
l8a schwenkbar an der Wippe 3 gelagert. Auf der dem Bolzen l7 gegenüberliegenden
Seite ist die Welle l5 mit einem Kettenrad l9 verbunden, das über eine Kette 2O mit
einem an der Wippe 3 drehbar gelagerten Kettenrad 2l in Antriebsverbindung steht.
Das Kettenrad 2l wird vom Antriebsmotor 5 her über die nur schematisch dargestellte
Antriebsverbindung 22 angetrieben.
[0016] Die andere Antriebsanordnung ll ist ähnlich aufgebaut wie die Antriebsanordnung lO
und weist ebenfalls einen Schwenkrahmen 23 auf, der um die Achse 23a schwenkbar im
Rahmen 2 gelagert ist. Dieser Schwenkrahmen 23 weist eine Welle 24 auf, auf der eine
ebenfalls als Reibrad ausgebildete Antriebsrolle 25 sitzt. Am Rahmen 23 greift eine
Zylinder-Kolbeneinheit 26 an, die um die Achse 26a schwenkbar im Rahmen 2 angeordnet
ist. Die Welle 24 und somit auch die Antriebsrolle 25 werden ebenfalls vom Antriebsmotor
5 her angetrieben. Die diesbezügliche, nur schematisch angedeutete Antriebsverbindung
ist mit 27 bezeichnet.
[0017] In der Aufwickelstation l befindet sich eine mobile Speichereinheit 28, deren genauer
Aufbau aus den Fig. 2 - 6 ersichtlich ist. Diese Speichereinheit 28 weist ein transportierbares
Gestell 29 auf, das mit Füssen 3O versehen ist, die an der Unterseite einer Grundplatte
3l an dieser angebracht sind. Mit dieser Grundplatte 3l ist ferner eine aufrechtstehende,
im wesentlichen vertikale Stütze 32 verbunden, welche durch zwei miteinander einen
spitzen Winkel einschliessende Träger 33 und 34 gebildet ist. Am oberen Ende dieser
Stütze 32 ist mit dieser eine Welle 35 verbunden, die von der Stütze 32 sich im wesentlichen
in horizontaler Richtung erstreckend absteht. Auf der Welle 35 ist drehbar eine Hülse
36 gelagert. An dieser Hülse 36 sind drei radial abstehende Stützarme 37, 38 und 39
befestigt. Einer dieser Stützarme 39 ist mit einer ein- und ausfahrbaren Stütze 4O
versehen.
[0018] Im Träger 33 ist eine Oeffnung 4l vorhanden, in der eine Bandspule 42 für ein Wickelband
43 untergebracht ist. Mit ihrem Spulenkern 44 sitzt die Bandspule 42 auf einem Lagerbolzen
45, der die Oeffnung 4l durchsetzt und der herausziehbar im Träger 33 gelagert ist.
Am Träger 33 und an der Grundplatte 3l sind Umlenkrollen 46, 47, 48 und 49 drehbar
gelagert, über die das Wickelband 43 geführt ist. Letzteres verläuft von der Bandspule
42 zu einem als Hülse ausgebildeten, hohlzylindrischen Wickelkern 5O, der durch die
Stützarme 37, 38, 39 gehalten ist. Letztere greifen an der Innenseite des Wickelkernes
5O an.
[0019] Wie insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht, ist die Bandspule 42 gegenüber dem Wickelkern
5O seitlich versetzt. Durch Umlenkung des Wickelbandabschnittes 43a zwischen Bandspule
42 und Wickelkern 5O mittels der Umlenkrollen 46, 47, 48, 49 wird dieser Wickelbandabschnitt
43a in eine Lage gebracht, in der er etwa auf die Mitte des Wickelkernes 5O ausgerichtet
auf diesen auflaufen kann, wie das aus den Fig. 3 und 5 ohne weiteres ersichtlich
ist.
[0020] Bevor eine Speichereinheit 28 in die Aufwickelstation l eingesetzt wird, wird auf
die Stützarme 37, 38, 39 ein leerer Wickelkern 5O aufgesetzt. Zu diesem Zwecke wird
die Stütze 4O eingefahren, der leere Wickelkern 5O auf die beiden andern Stützarme
37 und 38 aufgelegt und dann die Stütze 4O soweit ausgefahren, bis der Wickelkern
5O durch die Stützarme 37, 38, 39 verspannt ist und mit der Hülse 36 mitdrehen kann.
Im weitern wird in die Oeffnung 4l eine volle Bandspule 42 eingesetzt, die frei drehbar
auf dem Lagerbolzen 45 sitzt. Anschliessend wird das Wickelband 43 über die Umlenkrollen
46, 47, 48 und 49 geführt und mit dem Wickelkern 5O verbunden.
[0021] Befindet sich die so vorbereitete Speichereinheit 28 in der Aufwickelstation l, so
werden durch Betätigen der Zylinder-Kolbeneinheiten l8 und 26 die Antriebsrollen
l6 und 25 verschwenkt, bis sie am Umfang 5Oa des Wickelkernes 5O bzw. am Umfang 42a
der Wickelbandspule 42 anliegen. Dabei kommt die Antriebsrolle l6 der Antriebsanordnung
lO auf der äussersten Windung des bereits auf den Wickelkern 5O aufgewickelten Wickelbandes
43 zur Auflage, wie das Fig. 5 zeigt. Durch den Motor 5 werden nun einerseits der
Bandförderer 4 und anderseits die Antriebsrollen l6 und 25 angetrieben, und zwar
in Richtung D (Antriebsrolle l6) bzw. in Richtung E (Antriebsrolle 25). Die Drehbewegung
der Antriebsrollen l6 und 25 hat infolge des Reibschlusses mit dem Wickelband 43
bzw. der Bandspule 42 zur Folge, dass der Wickelkern 5O in Richtung des Pfeiles F
und die Wikkelbandspule 42 in Richtung des Pfeiles G gedreht wird. Die durch den
Bandförderer 4 zugeführte Schuppenformation S wird dabei zusammen mit dem Wickelband
43 auf den Wikkelkern 5O aufgewickelt. Dieser Aufwickelvorgang erfolgt grundsätzlich
gleich wie in der CH-PS 642 6O2 bzw. der entsprechenden US-PS 4,438,6l8 beschrieben.
[0022] Damit das Wickelband 43 unter Zugspannung stehend auf den Wickelkern 5O bzw. den
sich auf diesem bildenden Wickel W aufläuft, wird die Bandspule 42 durch die Antriebsanordnung
ll mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die etwas kleiner ist als die Umfangsgeschwindigkeit
des Wikkelkernes 5O bzw. des Wickels W. Die Fördergeschwindigkeit des Bandförderers
4 entspricht etwa der Umfangsgeschwindigkeit des Wickelkernes 5O bzw. des Wickels
W. Letzterer wird im Bereich des Wickelbandes 43 etwas eingeschnürt. Da wie bereits
erwähnt die Antriebsrolle l6 an der jeweils äussersten Windung des aufgewickelten
Wickelbandes 43 angreift, erfolgt der Antrieb des Wickels W in einem Abstand von
der Drehachse 35a des Wickels W, der etwas kleiner ist als der Radius des Wickels
ausserhalb des Bereiches des Wickelbandes 43.
[0023] Wie bereits erwähnt werden die beiden Antriebsrollen l6 und 25 von ein und demselben
Antriebsmotor 5 angetrieben. Letzterer treibt auch den Bandförderer 4 an. Die Antriebsverbindungen
22 und 27 zwischen dem Motor 5 und den Antriebsrollen l6 und 25 enthält keine Rutschkupplungen,
Wicklergetriebe und dergleichen.
[0024] Hat der Wickel W seine Endkapazität erreicht, so wird das Wickelband 43 noch ein
paarmal um den fertigen Wickel geschlungen. Die Antriebsrollen l6 und 25 werden mittels
der Zylinder-Kolbeneinheiten l8 und 26 wieder vom Umfang U des Wickels W bzw. vom
Umfang 42a der Bandspule 42 abgehoben. Dann wird die Speichereinheit 28 aus der Aufwickelstation
l entfernt und durch eine neue, auf die beschriebene Weise vorbereitete Speichereinheit
28 ersetzt, auf deren Wickelkern 5O dann erneut Druckprodukte 9 aufgewickelt werden.
[0025] Bei der aus der Aufwickelstation l entfernten Speichereinheit 28 wird nun die Stütze
4O eingefahren und damit der Wickelkern 5O samt dem Wickel W von der Mitnahmeverbindung
mit den Stützarmen 37, 38, 39 gelöst. Durch Herausziehen des Lagerbolzens 45 wird
die Bandspule 42 zur Entnahme aus der Oeffnung 4l freigegeben. Der Wickelkern 5O samt
der die restliche Wickelbandlänge enthaltenden Bandspule 42 werden nun aus dem Gestell
29 entfernt und in ein Zwischenlager verbracht. Ist das gesamte Wickelband 43 aufgewickelt
worden, so kann der leere Spulenkern 44 getrennt vom Wickel W einer weiteren Verwendung
zugeführt werden.
[0026] In Fig. 6 ist die Speichereinheit 28 nach dem Entfernen des Wickels W und der Wickelbandspule
42 gezeigt. Die Speichereinheit 28 ist nun für einen neuen Einsatz bereit, so z.B.
zur Aufnahme eines leeren Wickelkernes 5O und einer vollen Bandspule 42, um für die
Bildung eines neuen Wickels eingesetzt zu werden.
[0027] In der Fig. 7 ist die Aufwickelstation l in ihrer Ausserbetriebstellung gezeigt,
in der keine Speichereinheit 28 angekoppelt ist. Die Zylinder-Kolbeneinheiten 7, l8
und 26 befinden sich in eingefahrenem Zustand. Für die einzelnen Bauteile sind dieselben
Bezugsziffern verwendet wie in Fig. l.
[0028] Zum Abwickeln der Druckprodukte 9 von den Wickeln W ist eine Abwickelstation 5l
vorhanden, die in Fig. 8 dargestellt ist. Diese Abwickelstation 5l ist im Aufbau der
Aufwickel station l sehr ähnlich und weist ebenfalls einen ortsfesten Rahmen 52 auf,
in dem um eine Achse 53a schwenkbar eine Wippe 53 gelagert ist. In dieser Wippe 53
verläuft ein Bandförderer 54, der von einem im Rahmen 52 untergebrachten Antriebsmotor
55 in Richtung des Pfeiles H angetrieben wird. Die entsprechende Antriebsverbindung
ist mit 56 bezeichnet. An der Wippe 53 greift eine Zylinder-Kolbeneinheit 57 an,
die um die Achse 57a schwenkbar im Rahmen 52 gelagert ist. Der Wippe 53 nachgeschaltet
ist ein Bandförderer 58, dessen Förderrichtung mit I bezeichnet ist.
[0029] Die Abwickelstation 5l weist zwei Antriebsanordnungen 59, 6O auf, die gleich aufgebaut
sind wie die Antriebsanordnungen lO und ll der Aufwickelstation l. So weist die Antriebsanordnung
59 einen Schwenkrahmen 6l auf, der um die Achse 6la schwenkbar in der Wippe 53 gelagert
ist. Dieser Schwenkrahmen 6l weist eine Welle 62 auf, auf der eine als Reibrad ausgebildete
Antriebsrolle 63 sitzt. Am Rahmen 6l greift eine Zylinder-Kolbeneinheit 64 an, die
um die Achse 64a schwenkbar an der Wippe 53 befestigt ist. Ueber eine nur schematisch
darstellte Antriebsverbindung 65 wird die Antriebsrolle 63 vom Motor 55 her angetrieben.
[0030] Die andere Antriebsanordnung 6O weist ebenfalls einen Schwenkrahmen 66 auf, der um
die Achse 66a schwenkbar im Rahmen 52 gelagert ist. Der Schwenkrahmen 66 weist eine
Welle 67 auf, auf der eine als Reibrad ausgebildete Antriebsrolle 68 sitzt. Am Schwenkrahmen
66 greift eine Zylinder-Kolbeneinheit 69 an, die um die Achse 69a schwenkbar im
Rahmen 52 gelagert ist. Ueber die nur schematisch dargestellte, mit 7O bezeichnete
Antriebsverbindung wird die Antriebsrolle 68 vom Motor 55 her angetrieben.
[0031] Die Antriebsrollen 63 und 68 werden im Vergleich zu den Antriebsrollen l6 und 25
der Aufwickelstation l in entgegengesetzter Richtung angetrieben, nämlich in Richtung
des Pfeiles K (Antriebsrolle 63) bzw. des Pfeiles L (Antriebsrolle 68). Diese Antriebsrollen
63, 68 greifen ebenfalls am Umfang U des Wickels bzw. am Umfang 42a der Bandspule
42 an. Dies bedeutet, dass der Wickel in Richtung des Pfeiles M und die Bandspule
42 in Richtung des Pfeiles N gedreht werden. Gleich wie bei der Aufwickelstation l
greift die Antriebsrolle 63 an der jeweils äussersten Windung des auf den Wickel W
aufgewickelten Wickelbandes 43 an. Der Antrieb des Wickels W und der Bandspule 42
erfolgt im wesentlichen gleich wie anhand des Aufwickelvorganges beschrieben. Doch
wird der Wickel W mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die etwas geringer
ist als die Umfangsgeschwindigkeit der Bandspule 42, um während des Abwickelvorganges
das Wickelband 43 gespannt zu halten.
[0032] Zum Abwickeln der Druckprodukte 9 von einem Wickel W wird dieser in eine leere Speichereinheit
28 eingesetzt. Dabei wird der Wickelkern 5O auf die Stützarme 37 und 38 aufgelegt,
worauf die Stütze 4O ausgefahren und der Wickelkern 5O verspannt wird. Dann wird das
freie Wickelbandende mit einem auf den Lagerbolzen 45 aufgesetzten Spulenkern 44 verbunden.
Damit ist die Speichereinheit 28 für den Abwikkelvorgang bereit.
[0033] Die so vorbereitete Speichereinheit 28 wird in die Abwikkelstation 5l verbracht,
worauf die Antriebsrollen 63 und 68 an den Wickel W bzw. die Bandspule 42 angelegt
werden. Durch Antreiben der Bandspule 42 wird das Wickelband 43 vom Wickel W abgewickelt,
wobei gleichzeitig die Schuppenformation S mitabgewickelt und durch den Bandförderer
54 weggeführt und dem Bandförderer 58 übergeben wird. In der abgewickelten Schuppenformation
S liegt nun jedes Druckprodukt 9 nicht mehr auf dem vorangehenden, sondern auf dem
nachlaufenden Druckprodukt auf. Dies bedeutet, dass die vor dem Aufwickeln vorlaufenden
Kanten 9a nun die nachlaufenden Kanten bilden.
[0034] Sobald alle Druckprodukte 9 abgewickelt sind, wird die nun entleerte Speichereinheit
28 aus der Abwickelstation 5l entfernt und durch eine beladene Speichereinheit 28
ersetzt, welche auf die beschriebene Weise entleert wird.
[0035] Die entleerte Speichereinheit 28 kann nun direkt zu einer Aufwickelstation l gebracht
werden, da sie grundsätzlich zum Aufwickeln von Druckprodukten bereit ist. Es ist
jedoch auch möglich, den leeren Wickelkern 5O und die volle Bandspule 42 zu entfernen
und die Speichereinheit 28 erneut mit einem vollen Wickel W und einem leeren Spulenkern
44 bzw. der zu diesem Wickel W gehörenden Bandspule 42 zu beladen.
[0036] Daneben besteht natürlich die Möglichkeit, nach Fertigstellung eines Wickels W diesen
nicht von der Speichereinheit 28 abzuheben, sondern letztere mitsamt dem Wickel W
und der Bandspule 42 direkt zu einer Abwickelstation 5l oder in ein Zwischenlager
zu transportieren. In einem solchen Falle muss verhindert werden, dass sich das Wickelband
43 lockern kann, da sonst die Gefahr eines Auseinanderfallens des Wickels W besteht.
Daher müssen an der Speichereinheit 28 Mittel zum Blockieren der Bandspule 42 und
des Wickels W vorgesehen werden, damit sich diese nicht im Abwickelsinne drehen können.
Diese Blockiermittel können beispielsweise Steckbolzen, die am Wickelkern 5O bzw.
am Spulenkern 44 angreifen, Bremsen oder dergleichen sein.
[0037] Wie insbesondere aus Fig. 6 hervorgeht, sind die mobilen Speichereinheiten 28 einfach
im Aufbau, da nur Lagerungen 35 bis 4O und 45 zum entfernbaren Lagern der Wickelkerne
5O bzw. der Bandspulen 42 sowie Umlenkrollen 46 bis 49 vorgesehen werden müssen.
Zum einfachen Aufbau trägt weiter der Umstand bei, dass die Bandspule 42 im Träger
33 untergebracht ist. Damit kann eine separate Stütze zum Lagern der Bandspule 42
eingespart werden.
[0038] Da der Wickelkern 5O bzw. der Wickel W und die Bandspule 42 auf die beschriebene
Weise an ihrem Umfang 5Oa bzw. U und 42a angetrieben werden, sind an der Speichereinheit
28 keine Kupplungen zum Ankoppeln der ortsfesten Antriebe erforderlich.
[0039] Die Speichereinheiten 28 sind dauernd einsatzfähig, da die Wickel W und die Bandspulen
42 entfernt werden können und die Speichereinheiten 28 damit nicht zwingend in einem
Zwischenlager blockiert bleiben müssen.
[0040] Dank des Umstandes, dass das Antreiben der Wickelkerne 5O bzw. der Wickel W und der
Bandspulen 42 durch an derem Umfang angreifende Antriebsrollen erfolgt, können die
Antriebsanordnungen lO, ll und 59, 6O sehr einfach sein. Rutschkupplungen, Wicklergetriebe
und dgl. sind nicht nötig.
[0041] Dadurch, dass die Antriebsrollen l6 bzw. 63 der Antriebsanordnungen lO bzw. 59 am
Wickelband 43 und nicht an den Druckprodukten 9 angreifen, besteht keine Gefahr der
Verletzung dieser Druckprodukte 9.
1. Vorrichtung zum Verarbeiten von insbesondere in Schuppenformation anfallenden Druckereierzeugnissen,
wie Zeitungen, Zeitschriften und dergleichen, mit einer Anzahl von mobilen Speichereinheiten,
von denen jede einen in einem Gestell drehbar gelagerten hohlzylindrischen Wickelkern
sowie eine ebenfalls im Gestell drehbar gelagerte Bandspule für ein mit dem Wickelkern
verbindbares Wickelband aufweist, und mit wenigstens einer stationären Aufwickelstation,
an die jeweils eine Speichereinheit ankoppelbar ist und die eine die Druckereierzeugnisse
an den Wickelkern bzw. den sich auf diesem bildenden Wickel leitende Zuführung aufweist
und die weiter mit einer Antriebsanordnung zum Drehen des Wickelkernes bzw. des Wickels
versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Wickelkerne (5O) wie auch die
Bandspulen (42) wegnehmbar in den Gestellen (29) gelagert sind.
2. Vorrichtun9 nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass in der Aufwickelstation
(l) eine zweite Antriebsanordnung (ll) zum Drehen der Bandspule (42) vorgesehen
ist, wobei diese zweite Antriebsanordnung (ll) die Bandspule (42) mit einer Umfangsgeschwindigkeit
anzutreiben bestimmt ist, die geringer ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Wickels
(W).
3. Vorrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Antriebsanordnung
(lO) am Umfang (5Oa, U) des Wickelkernes (5O) bzw. des Wickels (W) anzugreifen bestimmt
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Antriebsanordnung
(ll) am Umfang (42a) der Bandspule (42) anzugreifen bestimmt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste bzw.
zweite Antriebsanordnung (lO, ll) eine an den Umfang (5Oa, U) des Wickelkernes (5O)
bzw. des Wickels (W) bzw. an den Umfang (42a) der Bandspule (42) anlegbare Antriebsrolle
(l6; 25) aufweist, wobei die beiden Antriebsrollen (l6; 25) vorzugsweise von einem
gemeinsamen Antrieb (5) her drehend angetrieben sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsrolle (l6)
der ersten Antriebsanordnung (lO) am auf den Wickelkern (5O) bzw. den Wikkel (W)
aufgewickelten Wickelband (43) anzugreifen bestimmt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass jede Antriebsrolle
(l6; 25) mit einem Schwenkmechanismus (l2, l8; 23, 26) verbunden ist, der die zugeordnete
Antriebsrolle (l6; 25) von einer Ausserbetriebsstellung in eine Antriebsstellung schwenkt,
in der die Antriebsrolle (l6; 25) am Umfang (5Oa, U; 42a) des Wickelkernes (5O) bzw.
des Wickels (W) oder der Bandspule (42) angreift.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche l bis 7, gekennzeichnet durch wenigstens
eine stationäre Abwickelstation (5l), an die jeweils eine einen Wickel (W) tragende
Speichereinheit (28) ankoppelbar ist und die eine die abgewickelten Druckereierzeugnisse
(9) wegtransportierende Wegführung (53) aufweist und die weiter mit einer am Umfang
(42a) der Bandspule (42) anzugreifen bestimmten Antriebsanordnung (6O) versehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Abwickelstation
(5l) eine zweite, am Umfang (U) des Wickels (W) anzugreifen bestimmte Antriebsanordnung
(59) zum Drehen des Wickels (W) mit einer Umfangsgeschwindigkeit, welche geringer
ist als die Umfangsgeschwindigkeit der Bandspule (42), vorgesehen ist.
lO. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste bzw.
zweite Antriebsanordnung (59, 6O) eine an den Umfang (42a) der Bandspule (42) bzw.
an den Umfang ( U ) des Wickels (W) anlegbare Antriebsrolle (68; 63) aufweist, wobei
die beiden Antriebsrollen (68; 63) vorzugsweise von einem gemeinsamen Antrieb (55)
her drehend angetrieben sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch lO, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsrolle (63)
der zweiten Antriebsanordnung (59) am auf den Wickel (W) aufgewickelten Wickelband
(43) anzugreifen bestimmt ist.
12. Mobile Speichereinheit zur Verwendung in einer Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche
l bis ll, mit einem Gestell zum drehbaren Lagern eines hohlzylindrischen Wickelkernes
einerseits und einer Bandspule für ein Wickelband andererseits, gekennzeichnet durch
eine erste Lagerung (35 - 4O) zum wegnehmbaren Lagern jeweils eines Wickelkernes (5O)
sowie eine zweite Lagerung (45) zum wegnehmbaren Lagern jeweils einer Bandspule (42).
13. Speichereinheit nach Anspruch l2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (29)
eine aufrechtstehende Stütze (32) aufweist, an der eine im wesentlichen in horizontaler
Richtung wegragende Welle (35) angebracht ist, auf der frei drehbar eine Hülse (36)
sitzt, die mit radial abstehenden Stützarmen (37, 38, 39) versehen ist, welche an
der Innenseite der Wickelkerne (5O) anzugreifen bestimmt sind.
14. Speichereinheit nach Anspruch l3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Stütze
(32) die Lagerung (45) für die Bandspule (42) vorgesehen ist.
15. Speichereinheit nach Anspruch l4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stütze (32)
eine Oeffnung (4l) zur Aufnahme der Bandspulen (42) aufweist, die von einer vorzugsweise
herausziehbaren Lagerwelle (45) für die Bandspulen (42) durchsetzt ist.
16. Speichereinheit nach Anspruch l4 oder l5, dadurch gekennzeichnet, dass im Gestell
(29) Umlenkrollen (46 - 49) zum Umlenken des zwischen der gegenüber dem Wikkelkern
(5O) bzw. dem Wickel (W) seitlich versetzten Bandspule (42) und dem Wickelkern (5O)
bzw. Wickel (W) verlaufenden Wickelbandabschnittes (43a) vorgesehen sind.
17. Speichereinheit nach einem der Ansprüche l2 - l6, gekennzeichnet durch Mittel
zum Blockieren des Wickelkernes (5O) bzw. des Wickels (W).
18. Speichereinheit nach einem der Ansprüche l2 - l7, gekennzeichnet durch Mittel
zum Blockieren der Bandspule (42).