(19)
(11) EP 0 243 837 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.11.1987  Patentblatt  1987/45

(21) Anmeldenummer: 87105782.4

(22) Anmeldetag:  18.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 39/14, B65H 29/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 30.04.1986 CH 1788/86

(71) Anmelder: Ferag AG
CH-8340 Hinwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Reist, Walter
    CH-8340 Hinwil (CH)

(74) Vertreter: Patentanwälte Schaad, Balass & Partner AG 
Dufourstrasse 101 Postfach
8034 Zürich
8034 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Verarbeiten von Druckereierzeugnissen wie Zeitungen, Zeitschriften und dergleichen


    (57) Der drehbar und entfernbar in einer mobilen Speicherein­heit (28) gelagerte Wickelkern (5O) wird mittels einer Antriebsrolle (l6) in Drehung versetzt, die am Umfang (5Oa, U) des Wickelkernes (5O) bzw. des sich auf diesem bildenden Wickels (W) angreift. In der Speichereinheit (28) ist ebenfalls entfernbar eine Wickelbandspule (42) angeordnet, die auch an ihrem Umfang (42a) angetrie­ben wird. Hiezu dient ebenfalls eine angetriebene An­triebsrolle (25). Dank dieser Umfangsantriebe für den Wickelkern (5O) bzw. den Wickel (W) und die Bandspule (42) können die Speichereinheiten (28) von einfacher Konstruk­tion sein. Dies erlaubt es auch, die Lagerung (35 bis 4O) für den Wickelkern (5O) und die Lagerung (45) für die Bandspule (42) so auszugestalten, dass Wickelkern (5O) und Bandspule (42) leicht von der Speichereinheit (28) entfernt werden können.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verarbeiten von insbesondere in Schuppenformation anfal­lenden Druckereierzeugnissen, wie Zeitungen, Zeitschriften und dergleichen, gemäss Oberbegriff des Anspruches l so­wie eine mobile Speichereinheit zur Verwendung in einer solchen Vorrichtung.

    [0002] Bei bekannten Vorrichtungen dieser Art ist sowohl der Wik­kelkern wie auch die Wickelbandspule fest im transporta­blen Gestell angeordnet (DE-OS 32 36 866 bzw. die dieser inhaltlich entsprechende GB-PS 2 l07 68l und EP-OS O l35 O8O bzw. die entsprechende US-PS 4,523,75l). Jedes Ge­stell weist Kopplungseinrichtungen zum Koppeln des Wickel­kernes und der Bandspule mit einer in der stationären Auf­wickelstation angeordneten Antriebseinheit auf.

    [0003] Diese bekannten mobilen Speichereinheiten sind nun kon­struktiv aufwendig und daher in der Anschaffung verhältnis­mässig teuer. Das bedeutet, dass seitens der Druckereibe­triebe eine beträchtliche Investition erforderlich ist, wird doch eine grosse Anzahl solcher Speichereinheiten be­nötigt. Hiezu trägt auch der Umstand bei, dass bei einer Zwischenlagerung der Wickel die zugeordnete Speicherein­heit ebenfalls im Zwischenlager verbleiben muss und daher für einen weiteren Einsatz nicht zur Verfügung steht.

    [0004] In der bereits erwähnten EP-OS O l35 O8O (bzw. der ent­sprechenden US-PS 4,523,75l) wird zwar eine Ausführungs­form vorgeschlagen, bei der der Wickelkern bzw. der sich auf diesem bildende Wickel am Umfang angetrieben wird. Dies bedeutet zwar, dass die Speichereinheit nicht mit ei­ner Kopplungsanordnung zum Koppeln des Wickelkernes mit dem stationären Antrieb versehen werden muss, doch sind im übrigen auch bei einer solchen Variante die vor­stehend dargelegten Nachteile vorhanden.

    [0005] Aus der EP-OS O l49 O58 sind nun verfahrbare Gestelle be­kannt, die ausserhalb einer Abwickelstation mit einem vol­len Wickel beladen werden, der zum Abwickeln bereit ge­macht wird. Anschliessend wird jeweils ein Gestell mit­samt dem Wickel in eine Abwickelstation gefahren, in der ein Ankoppeln an einen in der Abwickelstation angeordne­ten Antrieb erfolgt. Im Gestell ist neben der Lagerung für einen Wickel und eine Wickelbandspule noch eine Wegführung für die vom Wickel abgewickelten Druckereierzeugnisse vor­gesehen. Dies macht die Konstruktion jedoch ebenfalls auf­wendig. Im übrigen sind diese Gestelle von ihrem Aufbau her nicht zum Aufwickeln von Druckprodukten zu einem Wik­kel geeignet.

    [0006] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die mit einer möglichst geringen Anzahl von mobilen Spei­chereinheiten vielseitige Einsatzmöglichkeiten bietet.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches l gelöst.

    [0008] Die zur Verwendung in einer solchen Vorrichtung geeigneten Speichereinheiten zeichnen sich durch die im kennzeichnen­den Teil des Anspruches l2 aufgeführten Merkmale aus.

    [0009] Da die Möglichkeit gegeben ist, den Wickel und auch die Bandspule aus dem Gestell zu entfernen, müssen die mobilen Speichereinheiten nicht zwingend mit den Wickeln in einem Zwischenlager verbleiben. Vielmehr ist es möglich, die Speichereinheiten weiter zur Bildung von neuen Wickeln zu verwenden, während die fertigen Wickel zwischengelagert werden. Die Speichereinheiten können somit dauernd verwen­det werden und müssen nicht in Zwischenlagern blockiert bleiben.

    [0010] Eine besonders einfache Konstruktion der Speichereinheit ergibt sich dann, wenn sowohl der Wickelkern bzw. der Wik­kel wie auch die Bandspule an ihrem Umfang angetrieben werden. Bei einer solchen Ausführungsform ist es nicht er­forderlich, an der Speichereinheit selber eine Kupplungs­anordnung zum Koppeln von Wickelkern und Bandspule mit ei­nem Antrieb, der in der Aufwickelstation angeordnet ist, vorzusehen.

    [0011] Der Antrieb des Wickelkernes bzw. des Wickels und der Band­spule erfolgt zweckmässigerweise auf die in den abhängigen Ansprüchen 5 bis 7 umschriebenen Art.

    [0012] Das Abwickeln der Druckereierzeugnisse von den Wickeln er­folgt in einer Abwickelstation, die der Aufwickelstation sehr ähnlich ist. Eine bevorzugte Ausgestaltung einer sol­chen Abwickelstation bildet Gegenstand der abhängigen An­sprüche 8 bis ll.

    [0013] Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungs­beispiel des Erfindungsgegenstandes näher erläutert. Es zeigt rein schematisch:

    Fig. l Eine Aufwickelstation mit mobiler Speichereinheit in Seitenansicht,

    Fig. 2 In Seitenansicht die mobile Speichereinheit,

    Fig. 3 Die mobile Speichereinheit in Vorderansicht und teilweise im Schnitt,

    Fig. 4 Einen Schnitt entlang der Linie IV - IV in Fig. 3,

    Fig. 5 Einen Schnitt etwa entlang der Linie V - V in Fig. l,

    Fig. 6 In einer der Fig. 3 entsprechenden Darstellung eine mobile Speichereinheit mit entferntem Wik­kel und entfernter Bandspule,

    Fig. 7 Eine Aufwickelstation in Ausserbetriebstellung ohne angekoppelte mobile Speichereinheit, und

    Fig. 8 In Seitenansicht eine Abwickelstation.



    [0014] Die in Fig. l in Seitenansicht und nur rein schematisch dargestellte Aufwickelstation weist einen ortsfesten Rah­men 2 auf, in welchem eine Wippe 3 gelagert ist, die am einen Ende um die mit 3a bezeichnete Achse schwenkbar ist. In dieser Wippe 3 ist ein Bandförderer 4 angeordnet, der von einem im Rahmen 2 untergebrachten Antriebsmotor 5 in Richtung des Pfeiles A angetrieben wird. Die entsprechen­de Antriebsverbindung ist mit 6 bezeichnet. An der Wippe 3 greift eine Zylinder-Kolbeneinheit 7 an, welche am andern Ende um die Achse 7a schwenkbar im Rahmen 2 gelagert ist. Der Wippe 3 ist ein Bandförderer 8 vorgeschaltet, der auf nicht näher dargestellte Weise in Richtung des Pfeiles B angetrieben wird. Durch diesen Bandförderer 8 werden die in Schuppenformation S anfallenden Druckprodukte 9 zuge­führt und dem Bandförderer 4 übergeben. Wie aus Fig. l hervorgeht, liegt in der Schuppenformation S jeweils je­des Druckprodukt 9 auf dem vorauslaufenden Druckprodukt auf, so dass die vorlaufenden Kanten 9a, welche im vor­liegenden Fall die Falzkanten sind, in der Schuppenforma­tion S oben liegen.

    [0015] Zur Aufwickelstation l gehören weiter zwei Antriebsanord­nungen lO und ll. Die Antriebsanordnung lO, deren Aufbau aus Fig. 5 ersichtlich ist, weist einen Schwenkrahmen l2 auf, der um die Achse l2a schwenkbar in der Wippe 3 ge­lagert ist. Der Schwenkrahmen l2 weist zwei seitlich des Bandförderers 4 angeordnete Arme l3 und l4 auf, die an ihrem freien Ende eine Welle l5 tragen (Fig. 5). Auf die­ser Welle l5 sitzt eine als Reibrad ausgebildete Antriebs­rolle l6. Mit der Welle l5 fluchtend steht seitlich vom Arm l4 ein Bolzen l7 ab, an dem eine Zylinder-Kolbenein­heit l8 angreift. Letztere ist um die Achse l8a schwenk­bar an der Wippe 3 gelagert. Auf der dem Bolzen l7 gegen­überliegenden Seite ist die Welle l5 mit einem Kettenrad l9 verbunden, das über eine Kette 2O mit einem an der Wip­pe 3 drehbar gelagerten Kettenrad 2l in Antriebsverbindung steht. Das Kettenrad 2l wird vom Antriebsmotor 5 her über die nur schematisch dargestellte Antriebsverbindung 22 an­getrieben.

    [0016] Die andere Antriebsanordnung ll ist ähnlich aufgebaut wie die Antriebsanordnung lO und weist ebenfalls einen Schwenk­rahmen 23 auf, der um die Achse 23a schwenkbar im Rahmen 2 gelagert ist. Dieser Schwenkrahmen 23 weist eine Welle 24 auf, auf der eine ebenfalls als Reibrad ausgebildete An­triebsrolle 25 sitzt. Am Rahmen 23 greift eine Zylinder-­Kolbeneinheit 26 an, die um die Achse 26a schwenkbar im Rahmen 2 angeordnet ist. Die Welle 24 und somit auch die Antriebsrolle 25 werden ebenfalls vom Antriebsmotor 5 her angetrieben. Die diesbezügliche, nur schematisch angedeu­tete Antriebsverbindung ist mit 27 bezeichnet.

    [0017] In der Aufwickelstation l befindet sich eine mobile Spei­chereinheit 28, deren genauer Aufbau aus den Fig. 2 - 6 ersichtlich ist. Diese Speichereinheit 28 weist ein trans­portierbares Gestell 29 auf, das mit Füssen 3O versehen ist, die an der Unterseite einer Grundplatte 3l an dieser angebracht sind. Mit dieser Grundplatte 3l ist ferner eine aufrechtstehende, im wesentlichen vertikale Stütze 32 ver­bunden, welche durch zwei miteinander einen spitzen Winkel einschliessende Träger 33 und 34 gebildet ist. Am oberen Ende dieser Stütze 32 ist mit dieser eine Welle 35 verbun­den, die von der Stütze 32 sich im wesentlichen in hori­zontaler Richtung erstreckend absteht. Auf der Welle 35 ist drehbar eine Hülse 36 gelagert. An dieser Hülse 36 sind drei radial abstehende Stützarme 37, 38 und 39 be­festigt. Einer dieser Stützarme 39 ist mit einer ein- und ausfahrbaren Stütze 4O versehen.

    [0018] Im Träger 33 ist eine Oeffnung 4l vorhanden, in der eine Bandspule 42 für ein Wickelband 43 untergebracht ist. Mit ihrem Spulenkern 44 sitzt die Bandspule 42 auf einem La­gerbolzen 45, der die Oeffnung 4l durchsetzt und der her­ausziehbar im Träger 33 gelagert ist. Am Träger 33 und an der Grundplatte 3l sind Umlenkrollen 46, 47, 48 und 49 drehbar gelagert, über die das Wickelband 43 geführt ist. Letzteres verläuft von der Bandspule 42 zu einem als Hülse ausgebildeten, hohlzylindrischen Wickelkern 5O, der durch die Stützarme 37, 38, 39 gehalten ist. Letztere greifen an der Innenseite des Wickelkernes 5O an.

    [0019] Wie insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht, ist die Bandspule 42 gegenüber dem Wickelkern 5O seitlich versetzt. Durch Umlenkung des Wickelbandabschnittes 43a zwischen Bandspule 42 und Wickelkern 5O mittels der Umlenkrollen 46, 47, 48, 49 wird dieser Wickelbandabschnitt 43a in eine Lage ge­bracht, in der er etwa auf die Mitte des Wickelkernes 5O ausgerichtet auf diesen auflaufen kann, wie das aus den Fig. 3 und 5 ohne weiteres ersichtlich ist.

    [0020] Bevor eine Speichereinheit 28 in die Aufwickelstation l eingesetzt wird, wird auf die Stützarme 37, 38, 39 ein leerer Wickelkern 5O aufgesetzt. Zu diesem Zwecke wird die Stütze 4O eingefahren, der leere Wickelkern 5O auf die beiden andern Stützarme 37 und 38 aufgelegt und dann die Stütze 4O soweit ausgefahren, bis der Wickelkern 5O durch die Stützarme 37, 38, 39 verspannt ist und mit der Hülse 36 mitdrehen kann. Im weitern wird in die Oeffnung 4l eine volle Bandspule 42 eingesetzt, die frei drehbar auf dem Lagerbolzen 45 sitzt. Anschliessend wird das Wickelband 43 über die Umlenkrollen 46, 47, 48 und 49 geführt und mit dem Wickelkern 5O verbunden.

    [0021] Befindet sich die so vorbereitete Speichereinheit 28 in der Aufwickelstation l, so werden durch Betätigen der Zy­linder-Kolbeneinheiten l8 und 26 die Antriebsrollen l6 und 25 verschwenkt, bis sie am Umfang 5Oa des Wickelkernes 5O bzw. am Umfang 42a der Wickelbandspule 42 anliegen. Dabei kommt die Antriebsrolle l6 der Antriebsanordnung lO auf der äussersten Windung des bereits auf den Wickelkern 5O aufgewickelten Wickelbandes 43 zur Auflage, wie das Fig. 5 zeigt. Durch den Motor 5 werden nun einerseits der Bandför­derer 4 und anderseits die Antriebsrollen l6 und 25 ange­trieben, und zwar in Richtung D (Antriebsrolle l6) bzw. in Richtung E (Antriebsrolle 25). Die Drehbewegung der An­triebsrollen l6 und 25 hat infolge des Reibschlusses mit dem Wickelband 43 bzw. der Bandspule 42 zur Folge, dass der Wickelkern 5O in Richtung des Pfeiles F und die Wik­kelbandspule 42 in Richtung des Pfeiles G gedreht wird. Die durch den Bandförderer 4 zugeführte Schuppenformation S wird dabei zusammen mit dem Wickelband 43 auf den Wik­kelkern 5O aufgewickelt. Dieser Aufwickelvorgang erfolgt grundsätzlich gleich wie in der CH-PS 642 6O2 bzw. der entsprechenden US-PS 4,438,6l8 beschrieben.

    [0022] Damit das Wickelband 43 unter Zugspannung stehend auf den Wickelkern 5O bzw. den sich auf diesem bildenden Wickel W aufläuft, wird die Bandspule 42 durch die Antriebsanord­nung ll mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die etwas kleiner ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Wik­kelkernes 5O bzw. des Wickels W. Die Fördergeschwindigkeit des Bandförderers 4 entspricht etwa der Umfangsgeschwin­digkeit des Wickelkernes 5O bzw. des Wickels W. Letzterer wird im Bereich des Wickelbandes 43 etwas eingeschnürt. Da wie bereits erwähnt die Antriebsrolle l6 an der jeweils äussersten Windung des aufgewickelten Wickelbandes 43 an­greift, erfolgt der Antrieb des Wickels W in einem Abstand von der Drehachse 35a des Wickels W, der etwas kleiner ist als der Radius des Wickels ausserhalb des Bereiches des Wickelbandes 43.

    [0023] Wie bereits erwähnt werden die beiden Antriebsrollen l6 und 25 von ein und demselben Antriebsmotor 5 angetrieben. Letzterer treibt auch den Bandförderer 4 an. Die Antriebs­verbindungen 22 und 27 zwischen dem Motor 5 und den An­triebsrollen l6 und 25 enthält keine Rutschkupplungen, Wicklergetriebe und dergleichen.

    [0024] Hat der Wickel W seine Endkapazität erreicht, so wird das Wickelband 43 noch ein paarmal um den fertigen Wickel ge­schlungen. Die Antriebsrollen l6 und 25 werden mittels der Zylinder-Kolbeneinheiten l8 und 26 wieder vom Umfang U des Wickels W bzw. vom Umfang 42a der Bandspule 42 abgehoben. Dann wird die Speichereinheit 28 aus der Aufwickelstation l entfernt und durch eine neue, auf die beschriebene Weise vorbereitete Speichereinheit 28 ersetzt, auf deren Wickel­kern 5O dann erneut Druckprodukte 9 aufgewickelt werden.

    [0025] Bei der aus der Aufwickelstation l entfernten Speicherein­heit 28 wird nun die Stütze 4O eingefahren und damit der Wickelkern 5O samt dem Wickel W von der Mitnahmeverbindung mit den Stützarmen 37, 38, 39 gelöst. Durch Herausziehen des Lagerbolzens 45 wird die Bandspule 42 zur Entnahme aus der Oeffnung 4l freigegeben. Der Wickelkern 5O samt der die restliche Wickelbandlänge enthaltenden Bandspule 42 werden nun aus dem Gestell 29 entfernt und in ein Zwischen­lager verbracht. Ist das gesamte Wickelband 43 aufgewickelt worden, so kann der leere Spulenkern 44 getrennt vom Wickel W einer weiteren Verwendung zugeführt werden.

    [0026] In Fig. 6 ist die Speichereinheit 28 nach dem Entfernen des Wickels W und der Wickelbandspule 42 gezeigt. Die Speicher­einheit 28 ist nun für einen neuen Einsatz bereit, so z.B. zur Aufnahme eines leeren Wickelkernes 5O und einer vollen Bandspule 42, um für die Bildung eines neuen Wickels einge­setzt zu werden.

    [0027] In der Fig. 7 ist die Aufwickelstation l in ihrer Ausser­betriebstellung gezeigt, in der keine Speichereinheit 28 angekoppelt ist. Die Zylinder-Kolbeneinheiten 7, l8 und 26 befinden sich in eingefahrenem Zustand. Für die einzelnen Bauteile sind dieselben Bezugsziffern verwendet wie in Fig. l.

    [0028] Zum Abwickeln der Druckprodukte 9 von den Wickeln W ist ei­ne Abwickelstation 5l vorhanden, die in Fig. 8 dargestellt ist. Diese Abwickelstation 5l ist im Aufbau der Aufwickel­ station l sehr ähnlich und weist ebenfalls einen ortsfesten Rahmen 52 auf, in dem um eine Achse 53a schwenkbar eine Wippe 53 gelagert ist. In dieser Wippe 53 verläuft ein Bandförderer 54, der von einem im Rahmen 52 untergebrach­ten Antriebsmotor 55 in Richtung des Pfeiles H angetrieben wird. Die entsprechende Antriebsverbindung ist mit 56 be­zeichnet. An der Wippe 53 greift eine Zylinder-Kolbenein­heit 57 an, die um die Achse 57a schwenkbar im Rahmen 52 gelagert ist. Der Wippe 53 nachgeschaltet ist ein Bandför­derer 58, dessen Förderrichtung mit I bezeichnet ist.

    [0029] Die Abwickelstation 5l weist zwei Antriebsanordnungen 59, 6O auf, die gleich aufgebaut sind wie die Antriebsanord­nungen lO und ll der Aufwickelstation l. So weist die An­triebsanordnung 59 einen Schwenkrahmen 6l auf, der um die Achse 6la schwenkbar in der Wippe 53 gelagert ist. Dieser Schwenkrahmen 6l weist eine Welle 62 auf, auf der eine als Reibrad ausgebildete Antriebsrolle 63 sitzt. Am Rahmen 6l greift eine Zylinder-Kolbeneinheit 64 an, die um die Achse 64a schwenkbar an der Wippe 53 befestigt ist. Ueber eine nur schematisch darstellte Antriebsverbindung 65 wird die Antriebsrolle 63 vom Motor 55 her angetrieben.

    [0030] Die andere Antriebsanordnung 6O weist ebenfalls einen Schwenkrahmen 66 auf, der um die Achse 66a schwenkbar im Rahmen 52 gelagert ist. Der Schwenkrahmen 66 weist eine Welle 67 auf, auf der eine als Reibrad ausgebildete An­triebsrolle 68 sitzt. Am Schwenkrahmen 66 greift eine Zy­linder-Kolbeneinheit 69 an, die um die Achse 69a schwenk­bar im Rahmen 52 gelagert ist. Ueber die nur schematisch dargestellte, mit 7O bezeichnete Antriebsverbindung wird die Antriebsrolle 68 vom Motor 55 her angetrieben.

    [0031] Die Antriebsrollen 63 und 68 werden im Vergleich zu den An­triebsrollen l6 und 25 der Aufwickelstation l in entgegen­gesetzter Richtung angetrieben, nämlich in Richtung des Pfeiles K (Antriebsrolle 63) bzw. des Pfeiles L (Antriebs­rolle 68). Diese Antriebsrollen 63, 68 greifen ebenfalls am Umfang U des Wickels bzw. am Umfang 42a der Bandspule 42 an. Dies bedeutet, dass der Wickel in Richtung des Pfeiles M und die Bandspule 42 in Richtung des Pfeiles N gedreht werden. Gleich wie bei der Aufwickelstation l greift die Antriebsrolle 63 an der jeweils äussersten Windung des auf den Wickel W aufgewickelten Wickelbandes 43 an. Der Antrieb des Wickels W und der Bandspule 42 erfolgt im wesentlichen gleich wie anhand des Aufwickelvorganges beschrieben. Doch wird der Wickel W mit einer Umfangsgeschwindigkeit ange­trieben, die etwas geringer ist als die Umfangsgeschwindig­keit der Bandspule 42, um während des Abwickelvorganges das Wickelband 43 gespannt zu halten.

    [0032] Zum Abwickeln der Druckprodukte 9 von einem Wickel W wird dieser in eine leere Speichereinheit 28 eingesetzt. Dabei wird der Wickelkern 5O auf die Stützarme 37 und 38 aufge­legt, worauf die Stütze 4O ausgefahren und der Wickelkern 5O verspannt wird. Dann wird das freie Wickelbandende mit einem auf den Lagerbolzen 45 aufgesetzten Spulenkern 44 verbunden. Damit ist die Speichereinheit 28 für den Abwik­kelvorgang bereit.

    [0033] Die so vorbereitete Speichereinheit 28 wird in die Abwik­kelstation 5l verbracht, worauf die Antriebsrollen 63 und 68 an den Wickel W bzw. die Bandspule 42 angelegt werden. Durch Antreiben der Bandspule 42 wird das Wickelband 43 vom Wickel W abgewickelt, wobei gleichzeitig die Schuppenforma­tion S mitabgewickelt und durch den Bandförderer 54 wegge­führt und dem Bandförderer 58 übergeben wird. In der abge­wickelten Schuppenformation S liegt nun jedes Druckprodukt 9 nicht mehr auf dem vorangehenden, sondern auf dem nach­laufenden Druckprodukt auf. Dies bedeutet, dass die vor dem Aufwickeln vorlaufenden Kanten 9a nun die nachlaufenden Kan­ten bilden.

    [0034] Sobald alle Druckprodukte 9 abgewickelt sind, wird die nun entleerte Speichereinheit 28 aus der Abwickelstation 5l entfernt und durch eine beladene Speichereinheit 28 er­setzt, welche auf die beschriebene Weise entleert wird.

    [0035] Die entleerte Speichereinheit 28 kann nun direkt zu einer Aufwickelstation l gebracht werden, da sie grundsätzlich zum Aufwickeln von Druckprodukten bereit ist. Es ist je­doch auch möglich, den leeren Wickelkern 5O und die volle Bandspule 42 zu entfernen und die Speichereinheit 28 erneut mit einem vollen Wickel W und einem leeren Spulenkern 44 bzw. der zu diesem Wickel W gehörenden Bandspule 42 zu be­laden.

    [0036] Daneben besteht natürlich die Möglichkeit, nach Fertigstel­lung eines Wickels W diesen nicht von der Speichereinheit 28 abzuheben, sondern letztere mitsamt dem Wickel W und der Bandspule 42 direkt zu einer Abwickelstation 5l oder in ein Zwischenlager zu transportieren. In einem solchen Falle muss verhindert werden, dass sich das Wickelband 43 lockern kann, da sonst die Gefahr eines Auseinanderfallens des Wickels W besteht. Daher müssen an der Speichereinheit 28 Mittel zum Blockieren der Bandspule 42 und des Wickels W vorgesehen werden, damit sich diese nicht im Abwickelsinne drehen können. Diese Blockiermittel können beispielsweise Steckbolzen, die am Wickelkern 5O bzw. am Spulenkern 44 an­greifen, Bremsen oder dergleichen sein.

    [0037] Wie insbesondere aus Fig. 6 hervorgeht, sind die mobilen Speichereinheiten 28 einfach im Aufbau, da nur Lagerungen 35 bis 4O und 45 zum entfernbaren Lagern der Wickelkerne 5O bzw. der Bandspulen 42 sowie Umlenkrollen 46 bis 49 vor­gesehen werden müssen. Zum einfachen Aufbau trägt weiter der Umstand bei, dass die Bandspule 42 im Träger 33 unter­gebracht ist. Damit kann eine separate Stütze zum Lagern der Bandspule 42 eingespart werden.

    [0038] Da der Wickelkern 5O bzw. der Wickel W und die Bandspule 42 auf die beschriebene Weise an ihrem Umfang 5Oa bzw. U und 42a angetrieben werden, sind an der Speichereinheit 28 keine Kupplungen zum Ankoppeln der ortsfesten Antriebe er­forderlich.

    [0039] Die Speichereinheiten 28 sind dauernd einsatzfähig, da die Wickel W und die Bandspulen 42 entfernt werden können und die Speichereinheiten 28 damit nicht zwingend in einem Zwischenlager blockiert bleiben müssen.

    [0040] Dank des Umstandes, dass das Antreiben der Wickelkerne 5O bzw. der Wickel W und der Bandspulen 42 durch an derem Umfang angreifende Antriebsrollen erfolgt, können die An­triebsanordnungen lO, ll und 59, 6O sehr einfach sein. Rutschkupplungen, Wicklergetriebe und dgl. sind nicht nö­tig.

    [0041] Dadurch, dass die Antriebsrollen l6 bzw. 63 der Antriebs­anordnungen lO bzw. 59 am Wickelband 43 und nicht an den Druckprodukten 9 angreifen, besteht keine Gefahr der Ver­letzung dieser Druckprodukte 9.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Verarbeiten von insbesondere in Schuppenformation anfallenden Druckereierzeugnissen, wie Zeitungen, Zeitschriften und dergleichen, mit einer Anzahl von mobilen Speichereinheiten, von de­nen jede einen in einem Gestell drehbar gelagerten hohlzylindrischen Wickelkern sowie eine ebenfalls im Gestell drehbar gelagerte Bandspule für ein mit dem Wickelkern verbindbares Wickelband aufweist, und mit wenigstens einer stationären Aufwickelstation, an die jeweils eine Speichereinheit ankoppelbar ist und die eine die Druckereierzeugnisse an den Wickelkern bzw. den sich auf diesem bildenden Wickel leitende Zufüh­rung aufweist und die weiter mit einer Antriebsanord­nung zum Drehen des Wickelkernes bzw. des Wickels ver­sehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Wickelkerne (5O) wie auch die Bandspulen (42) wegnehm­bar in den Gestellen (29) gelagert sind.
     
    2. Vorrichtun9 nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass in der Aufwickelstation (l) eine zweite Antriebs­anordnung (ll) zum Drehen der Bandspule (42) vorgese­hen ist, wobei diese zweite Antriebsanordnung (ll) die Bandspule (42) mit einer Umfangsgeschwindigkeit anzutreiben bestimmt ist, die geringer ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Wickels (W).
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Antriebsanordnung (lO) am Umfang (5Oa, U) des Wickelkernes (5O) bzw. des Wickels (W) anzu­greifen bestimmt ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Antriebsanordnung (ll) am Umfang (42a) der Bandspule (42) anzugreifen bestimmt ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn­zeichnet, dass die erste bzw. zweite Antriebsanord­nung (lO, ll) eine an den Umfang (5Oa, U) des Wickel­kernes (5O) bzw. des Wickels (W) bzw. an den Umfang (42a) der Bandspule (42) anlegbare Antriebsrolle (l6; 25) aufweist, wobei die beiden Antriebsrollen (l6; 25) vorzugsweise von einem gemeinsamen Antrieb (5) her drehend angetrieben sind.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsrolle (l6) der ersten Antriebsan­ordnung (lO) am auf den Wickelkern (5O) bzw. den Wik­kel (W) aufgewickelten Wickelband (43) anzugreifen bestimmt ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn­zeichnet, dass jede Antriebsrolle (l6; 25) mit einem Schwenkmechanismus (l2, l8; 23, 26) verbunden ist, der die zugeordnete Antriebsrolle (l6; 25) von einer Ausserbetriebsstellung in eine Antriebsstellung schwenkt, in der die Antriebsrolle (l6; 25) am Umfang (5Oa, U; 42a) des Wickelkernes (5O) bzw. des Wickels (W) oder der Bandspule (42) angreift.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche l bis 7, gekenn­zeichnet durch wenigstens eine stationäre Abwickel­station (5l), an die jeweils eine einen Wickel (W) tragende Speichereinheit (28) ankoppelbar ist und die eine die abgewickelten Druckereierzeugnisse (9) wegtransportierende Wegführung (53) aufweist und die weiter mit einer am Umfang (42a) der Bandspule (42) anzugreifen bestimmten Antriebsanordnung (6O) verse­hen ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Abwickelstation (5l) eine zweite, am Um­fang (U) des Wickels (W) anzugreifen bestimmte An­triebsanordnung (59) zum Drehen des Wickels (W) mit einer Umfangsgeschwindigkeit, welche geringer ist als die Umfangsgeschwindigkeit der Bandspule (42), vorge­sehen ist.
     
    lO. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn­zeichnet, dass die erste bzw. zweite Antriebsanord­nung (59, 6O) eine an den Umfang (42a) der Bandspule (42) bzw. an den Umfang ( U ) des Wickels (W) an­legbare Antriebsrolle (68; 63) aufweist, wobei die beiden Antriebsrollen (68; 63) vorzugsweise von einem gemeinsamen Antrieb (55) her drehend angetrieben sind.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch lO, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsrolle (63) der zweiten Antriebsanord­nung (59) am auf den Wickel (W) aufgewickelten Wickel­band (43) anzugreifen bestimmt ist.
     
    12. Mobile Speichereinheit zur Verwendung in einer Vor­richtung gemäss einem der Ansprüche l bis ll, mit ei­nem Gestell zum drehbaren Lagern eines hohlzylindri­schen Wickelkernes einerseits und einer Bandspule für ein Wickelband andererseits, gekennzeichnet durch eine erste Lagerung (35 - 4O) zum wegnehmbaren Lagern jeweils eines Wickelkernes (5O) sowie eine zweite La­gerung (45) zum wegnehmbaren Lagern jeweils einer Bandspule (42).
     
    13. Speichereinheit nach Anspruch l2, dadurch gekennzeich­net, dass das Gestell (29) eine aufrechtstehende Stüt­ze (32) aufweist, an der eine im wesentlichen in hori­zontaler Richtung wegragende Welle (35) angebracht ist, auf der frei drehbar eine Hülse (36) sitzt, die mit radial abstehenden Stützarmen (37, 38, 39) verse­hen ist, welche an der Innenseite der Wickelkerne (5O) anzugreifen bestimmt sind.
     
    14. Speichereinheit nach Anspruch l3, dadurch gekenn­zeichnet, dass in der Stütze (32) die Lagerung (45) für die Bandspule (42) vorgesehen ist.
     
    15. Speichereinheit nach Anspruch l4, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Stütze (32) eine Oeffnung (4l) zur Aufnahme der Bandspulen (42) aufweist, die von einer vorzugsweise herausziehbaren Lagerwelle (45) für die Bandspulen (42) durchsetzt ist.
     
    16. Speichereinheit nach Anspruch l4 oder l5, dadurch ge­kennzeichnet, dass im Gestell (29) Umlenkrollen (46 - ­49) zum Umlenken des zwischen der gegenüber dem Wik­kelkern (5O) bzw. dem Wickel (W) seitlich versetzten Bandspule (42) und dem Wickelkern (5O) bzw. Wickel (W) verlaufenden Wickelbandabschnittes (43a) vorgesehen sind.
     
    17. Speichereinheit nach einem der Ansprüche l2 - l6, ge­kennzeichnet durch Mittel zum Blockieren des Wickel­kernes (5O) bzw. des Wickels (W).
     
    18. Speichereinheit nach einem der Ansprüche l2 - l7, ge­kennzeichnet durch Mittel zum Blockieren der Bandspule (42).
     




    Zeichnung






















    Recherchenbericht