[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verarbeiten
von vorzugsweise in Schuppenformation anfallenden flächigen Erzeugnissen, insbesondere
Druckereierzeugnissen, gemäss Oberbegriff des Anspruches 1 bzw. des Anspruches 6.
[0002] Es ist bekannt, in Schuppenformation anfallende Druckprodukte zusammen mit einem
unter Zugspannung stehenden Wikkelband auf einen Wickelkern aufzuwickeln (CH-PS 642
602 und die dieser inhaltlich entsprechenden US-PS 4,438,618). Hiezu wird der Wickelkern
unter Zwischenschaltung eines Wicklergetriebes von einem Antriebsmotor her angetrieben.
Letzterer treibt weiter eine Förderrolle an, über die das von einer Bandspule zum
Wickelkern verlaufende Wickelband geführt ist. Die Bandspule wird dabei durch eine
Bremsanordnung leicht gebremst.
[0003] Auf grundsätzlich dieselbe Weise erfolgt das Antreiben des Wickelkernes und das Erzeugen
einer Zugspannung im von der Bandspule ablaufenden Wickelband bei der Einrichtung
gemäss DE-OS 32 36 866 bzw. der entsprechenden GB-PS 2 107 681.
[0004] Bei beiden Lösungen ist das Antriebssystem von eher aufwendiger Bauart. Bei der letztgenannten
Einrichtung kommt noch hinzu, dass der Wickelkern und die Bandspule in einem mobilen
Gestell und nicht ortsfest gelagert sind. Um den Wickelkern bzw. die Fördererrolle
an der Auf- und Abwickelstation mit der sich in diesen Stationen befindlichen Antriebseinrichtungen
koppeln zu können, muss das Gestell mit Kopplungsanordnungen versehen sein, was zu
einem verhältnismässig komplizierten Aufbau des Gestelles führt.
[0005] Aus der EP-OS 0 135 080 und der entsprechenden US-PS 4,523,751 ist eine Aufwickelvorrichtung
für Druckprodukte bekannt, bei der der Wickelkern und die Wickelbandspule ebenfalls
in einem mobilen Gestell gelagert sind, der Antrieb des Wickelkernes bzw. des sich
auf diesem bildenden Wickels jedoch am Umfang des Wickelkernes bzw. des Wickels erfolgt.
Obwohl somit nur noch für das Antreiben der Bandspule am Gestell Kopplungsanordnungen
vorgesehen werden müssen, ist immer noch eine aufwendige Konstruktion nötig. Im weiteren
besteht bei dieser Ausführungsform die Gefahr, dass durch die Antriebsanordnung für
den Wickel, die ein am Umfang des Wickels anliegendes Förderband aufweist, die Druckprodukte
beschädigt werden. Letzteres trifft auch auf die in der GB-PS 1 275 674 beschriebene
Aufwickelvorrichtung zu.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, das bzw. die mit einfachen Mitteln
ein schonendes Verarbeiten der Erzeugnisse ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles
des Anspruches 1 bzw. des Anspruches 6 gelöst.
[0008] Da die den Wickelkern bzw. den Wickel in Drehung versetzende Antriebsanordnung am
auf den Wickelkern bzw. den Wickel aufgewickelten Wickelband angreift, kommt die Antriebsanordnung
nicht in Berührung mit den aufgewickelten Erzeugnissen. Somit besteht keine Gefahr
einer Beschädigung der Erzeugnisse. Die Antriebsanordnung kann sehr einfach ausgebildet
werden, d.h. eine an das aufgewickelte Wickelband andrückbare Antriebsrolle aufweisen.
Die Uebertragung der Antriebskräfte erfolgt von dieser Antriebsrolle auf die straff
gespannten, übereinander liegenden Wicklungslagen des Wickelbandes, so dass eine praktisch
schlupffreie Kraftübertragung erfolgen kann. Da der Wickel im Bereich des Wickelbandes
eingeschnürt ist, greift die Antriebsrolle in einem Abstand von der Drehachse des
Wickels an diesem an, der etwas kleiner ist als der Radius des Wikkels in den ausserhalb
des Wickelbandes liegenden Bereichen.
[0009] Es ist zweckmässig, auch die Bandspule an ihrem Umfang anzutreiben, vorzugsweise
mit einer Umfangsgeschwindigkeit, die etwas kleiner ist als die Umfangsgeschwindigkeit
des Wickels. Auf diese Weise kann im Wickelband ohne grossen Aufwand die erforderliche
Zugspannung erzeugt werden.
[0010] Die Antriebsanordnungen zum Antreiben des Wickelkernes bzw. des Wickels und der Bandspule
werden zur Erzielung einer einfachen Konstruktion zweckmässigerweise wie in den abhängigen
Ansprüchen 7 bis 10 angegeben ausgebildet.
[0011] Das Abwickeln der Erzeugnisse vom Wickel zusammen mit dem Wickelband erfolgt vorzugsweise
auf die in den Ansprüchen 3 und 4 sowie 11 bis 16 definierte Weise.
[0012] Die erfindungsgemässe Ausgestaltung des Antriebes für den Wickelkern bzw. den Wickel
und die Bandspule ermöglicht es, bei einer Verwendung von mobilen Speichereinheiten
diese konstruktiv sehr einfach auszubilden und weiter die Möglichkeit zu schaffen,
Wickelkern und Bandspule wegnehmbar in der Speichereinheit zu lagern.
[0013] Im folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
näher erläutert. Es zeigt rein schematisch:
Fig. 1 Eine Aufwickelstation mit mobiler Speichereinheit in Seitenansicht, Fig. 2
In Seitenansicht die mobile Speichereinheit,
Fig. 3 Die mobile Speichereinheit in Vorderansicht und teilweise im Schnitt,
Fig. 4 Einen Schnitt entlang der Linie IV - IV in Fig. 3,
Fig. 5 Einen Schnitt etwa entlang der Linie V - V in - Fig. 1,
Fig. 6 In einer der Fig. 3 entsprechenden Darstellung eine mobile Speichereinheit
mit entferntem Wikkel und entfernter Bandspule,
Fig. 7 Eine Aufwickelstation in Ausserbetriebstellung ohne angekoppelte mobile Speichereinheit,
und
Fig. 8 In Seitenansicht eine Abwickelstation.
[0014] Die in Fig. 1 in Seitenansicht und nur rein schematisch dargestellte Aufwickelstation
weist einen ortsfesten Rahmen 2 auf, in welchem eine Wippe 3 gelagert ist, die am
einen Ende um die mit 3a bezeichnete Achse schwenkbar ist. In dieser Wippe 3 ist ein
Bandförderer 4 angeordnet, der von einem im Rahmen 2 untergebrachten Antriebsmotor
5 in Richtung des Pfeiles A angetrieben wird. Die entsprechende Antriebsverbindung
ist mit 6 bezeichnet. An der Wippe 3 greift eine Zylinder-Kolbeneinheit 7 an, welche
am andern Ende um die Achse 7a schwenkbar im Rahmen 2 gelagert ist. Der Wippe 3 ist
ein Bandförderer 8 vorgeschaltet, der auf nicht näher dargestellte Weise in Richtung
des Pfeiles B angetrieben wird. Durch diesen Bandförderer 8 werden die in Schuppenformation
S anfallenden Druckprodukte 9 zugeführt und dem Bandförderer 4 übergeben. Wie aus
Fig. 1 hervorgeht, liegt in der 5chuppenformation -5 jeweils jedes Druckprodukt 9
auf dem vorauslaufenden Druckprodukt auf, so dass die vorlaufenden Kanten 9a, welche
im vorliegenden Fall die Falzkanten sind, in der Schuppenformation S oben liegen.
[0015] Zur Aufwickelstation 1 gehören weiter zwei Antriebsanordnungen 10 und 11. Die Antriebsanordnung
10, deren Aufbau aus Fig. 5 ersichtlich ist, weist einen Schwenkrahmen 12 auf, der
um die Achse 12a schwenkbar in der Wippe 3 gelagert ist. Der Schwenkrahmen 12 weist
zwei seitlich des Bandförderers 4 angeordnete Arme 13 und 14 auf, die an ihrem freien
Ende eine Welle 15 tragen (Fig. 5). Auf dieser Welle 15 sitzt eine als Reibrad ausgebildete
Antriebsrolle 16. Mit der Welle 15 fluchtend steht seitlich vom Arm 14 ein Bolzen
17 ab, an dem eine Zylinder-Kolbeneinheit 18 angreift. Letztere ist um die Achse 18a
schwenkbar an der Wippe 3 gelagert. Auf der dem Bolzen 17 gegenüberliegenden Seite
ist die Welle 15 mit einem Kettenrad 19 verbunden, das über eine Kette 20 mit einem
an der Wippe 3 drehbar gelagerten Kettenrad 21 in Antriebsverbindung steht. Das Kettenrad
21 wird vom Antriebsmotor 5 her über die nur schematisch dargestellte Antriebsverbindung
22 angetrieben.
[0016] Die andere Antriebsanordnung 11 ist ähnlich aufgebaut wie die Antriebsanordnung 10
und weist ebenfalls einen Schwenkrahmen 23 auf, der um die Achse 23a schwenkbar im
Rahmen 2 gelagert ist. Dieser Schwenkrahmen 23 weist eine Welle 24 auf, auf der eine
ebenfalls als Reibrad ausgebildete Antriebsrolle 25 sitzt. Am Rahmen 23 greift eine
Zylinder-Kolbeneinheit 26 an, die um die Achse 26a schwenkbar im Rahmen 2 angeordnet
ist. Die Welle 24 und somit auch die Antriebsrolle 25 werden ebenfalls vom Antriebsmotor
5 her angetrieben. Die diesbezügliche, nur schematisch angedeutete Antriebsverbindung
ist mit 27 bezeichnet.
[0017] In der Aufwickelstation 1 befindet sich eine mobile Speichereinheit 28, deren genauer
Aufbau aus den Fig. 2 - 6 ersichtlich ist. Diese Speichereinheit 28 weist ein transportierbares
Gestell 29 auf, das mit Füssen 30 versehen ist, die an der Unterseite einer Grundplatte
31 an dieser angebracht sind. Mit dieser Grundplatte 31 ist ferner eine aufrechtstehende,
im wesentlichen vertikale Stütze 32 verbunden, welche durch zwei miteinander einen
spitzen Winkel einschliessende Träger 33 und 34 gebildet ist. Am oberen Ende dieser
Stütze 32 ist mit dieser eine Welle 35 verbunden, die von der Stütze 32 sich im wesentlichen
in horizontaler Richtung erstreckend absteht. Auf der Welle 35 ist drehbar eine Hülse
36 gelagert. An dieser Hülse 36 sind drei radial abstehende Stützarme 37, 38 und 39
befestigt. Einer dieser Stützarme 39 ist mit einer ein- und ausfahrbaren Stütze 40
versehen.
[0018] Im Träger 33 ist eine Oeffnung 41 vorhanden, in der eine Bandspule 42 für ein Wickelband
43 untergebracht ist. Mit ihrem Spulenkern 44 sitzt die Bandspule 42 auf einem Lagerbolzen
45, der die Oeffnung 41 durchsetzt und der herausziehbar im Träger 33 gelagert ist.
Am Träger 33 und an der Grundplatte 31 sind Umlenkrollen 46, 47, 48 und 49 drehbar
gelagert, über die das Wickelband 43 geführt ist. Letzteres verläuft von der Bandspule
42 zu einem als Hülse ausgebildeten, hohlzylindrischen Wickelkern 50, der durch die
Stützarme 37, 38, 39 gehalten ist. Letztere greifen an der Innenseite des Wickelkernes
50 an.
[0019] Wie insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht, ist die Bandspule 42 gegenüber dem Wickelkern
50 seitlich versetzt. Durch Umlenkung des Wickelbandabschnittes 43a zwischen Bandspule
42 und Wickelkern 50 mittels der Umlenkrollen 46, 47, 48, 49 wird dieser Wickelbandabschnitt
43a in eine Lage gebracht, in der er etwa auf die Mitte des Wickelkernes 50 ausgerichtet
auf diesen auflaufen kann, wie das aus den Fig. 3 und 5 ohne weiteres ersichtlich
ist.
[0020] Bevor eine Speichereinheit 28 in die Aufwickelstation 1 eingesetzt wird, wird auf
die Stützarme 37, 38, 39 ein leerer Wickelkern 50 aufgesetzt. Zu diesem Zwecke wird
die Stütze 40 eingefahren, der leere Wickelkern 50 auf die beiden andern Stützarme
37 und 38 aufgelegt und dann die Stütze 40 soweit ausgefahren, bis der Wickelkern
50 durch die Stützarme 37, 38, 39 verspannt ist und mit der Hülse 36 mitdrehen kann.
Im weitern wird in die Oeffnung 41 eine volle Bandspule 42 eingesetzt, die frei drehbar
auf dem Lagerbolzen 45 sitzt. Anschliessend wird das Wickelband 43 über die Umlenkrollen
46, 47, 48 und 49 geführt und mit dem Wickelkern 50 verbunden.
[0021] Befindet sich die so vorbereitete Speichereinheit 28 in der Aufwickelstation 1, so
werden durch Betätigen der Zylinder-Kolbeneinheiten 18 und 26 die Antriebsrollen 16
und 25 verschwenkt, bis sie am Umfang 50a des Wickelkernes 50 bzw. am Umfang 42a der
Wickelbandspule 42 anliegen. Dabei kommt die Antriebsrolle 16 der Antriebsanordnung
10 auf der äussersten Windung des bereits auf den Wickelkern 50 aufgewickelten Wickelbandes
43 zur Auflage, wie das Fig. 5 zeigt. Durch den Motor 5 werden nun einerseits der
Bandförderer 4 und anderseits die Antriebsrollen 16 und 25 angetrieben, und zwar in
Richtung D (Antriebsrolle 16) bzw. in Richtung E (Antriebsrolle 25). Die Drehbewegung
der Antriebsrollen 16 und 25 hat infolge des Reibschlusses mit dem Wickelband 43 bzw.
der Bandspule 42 zur Folge, dass der Wickelkern 50 in Richtung des Pfeiles F und die
Wikkelbandspule 42 in Richtung des Pfeiles G gedreht wird. Die durch den Bandförderer
4 zugeführte Schuppenformation S wird dabei zusammen mit dem Wickelband 43 auf den
Wikkelkern 50 aufgewickelt. Dieser Aufwickelvorgang erfolgt grundsätzlich gleich wie
in der CH-PS 642 602 bzw. der entsprechenden US-PS 4,438,618 beschrieben.
[0022] Damit das Wickelband 43 unter Zugspannung stehend auf den Wickelkern 50 bzw. den
sich auf diesem bildenden Wickel W aufläuft, wird die Bandspule 42 durch die Antriebsanordnung
11 mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die etwas kleiner ist als die Umfangsgeschwindigkeit
des Wikkelkernes 50 bzw. des Wickels W. Die Fördergeschwindigkeit des Bandförderers
4 entspricht etwa der Umfangsgeschwindigkeit des Wickelkernes 50 bzw. des Wickels
W. Letzterer wird im Bereich des Wickelbandes 43 etwas eingeschnürt. Da wie bereits
erwähnt die Antriebsrolle 16 an der jeweils äussersten Windung des aufgewickelten
Wickelbandes 43 angreift, erfolgt der Antrieb des Wickels W in einem Abstand von der
Drehachse 35a des Wickels W, der etwas kleiner ist als der Radius des Wickels ausserhalb
des Bereiches des Wickelbandes 43.
[0023] Wie bereits erwähnt werden die beiden Antriebsrollen 16 und 25 von ein und demselben
Antriebsmotor 5 angetrieben. Letzterer treibt auch den Bandförderer 4 an. Die Antriebsverbindungen
22 und 27 zwischen dem Motor 5 und den Antriebsrollen 16 und 25 enthält keine Rutschkupplungen,
Wicklergetriebe und dergleichen.
[0024] Hat der Wickel W seine Endkapazität erreicht, so wird das Wickelband 43 noch ein
paarmal um den fertigen Wickel geschlungen. Die Antriebsrollen 16 und 25 werden mittels
der-Zylinder-Kolbeneinheiten 18 und 26 wieder vom Umfang
U des Wickels W bzw. vom Umfang 42a der Bandspule 42 abgehoben. Dann wird die Speichereinheit
28 aus der Aufwickelstation 1 entfernt und durch eine neue, auf die beschriebene Weise
vorbereitete Speichereinheit 28 ersetzt, auf deren Wickelkern 50 dann erneut Druckprodukte
9 aufgewickelt werden.
[0025] Bei der aus der Aufwickelstation 1 entfernten Speichereinheit 28 wird nun die Stütze
40 eingefahren und damit der Wickelkern 50 samt dem Wickel W von der Mitnahmeverbindung
mit den Stützarmen 37, 38, 39 gelöst. Durch Herausziehen des Lagerbolzens 45 wird
die Bandspule 42 zur Entnahme aus der Oeffnung 41 freigegeben. Der Wickelkern 50 samt
der die restliche Wickelbandlänge enthaltenden Bandspule 42 werden nun aus dem Gestell
29 entfernt und in ein Zwischenlager verbracht. Ist das gesamte Wickelband 43 aufgewickelt
worden, so kann der leere Spulenkern 44 getrennt vom Wickel W einer weiteren Verwendung
zugeführt werden.
[0026] In Fig. 6 ist die Speichereinheit 28 nach dem Entfernen des Wickels W und der Wickelbandspule
42 gezeigt. Die Speichereinheit 28 ist nun für einen neuen Einsatz bereit, so z.B.
zur Aufnahme eines leeren Wickelkernes 50 und einer vollen Bandspule 42, um für die
' Bildung eines neuen Wickels eingesetzt zu werden.
[0027] In der Fig. 7 ist die Aufwickelstation 1 in ihrer Ausserbetriebstellung gezeigt,
in der keine Speichereinheit 28 angekoppelt ist. Die Zylinder-Kolbeneinheiten 7, 18
und 26 befinden sich in eingefahrenem Zustand. Für die einzelnen Bauteile sind dieselben
Bezugsziffern verwendet wie in Fig. 1.
[0028] Zum Abwickeln der Druckprodukte 9 von den Wickeln W ist eine Abwickelstation 51 vorhanden,
die in Fig. 8 dargestellt ist. Diese Abwickelstation 51 ist im Aufbau der Aufwickelstation
1 sehr ähnlich und weist ebenfalls einen ortsfesten Rahmen 52 auf, in dem um eine
Achse 53a schwenkbar eine Wippe 53 gelagert ist. In dieser Wippe 53 verläuft ein Bandförderer
54, der von einem im Rahmen 52 untergebrachten Antriebsmotor 55 in Richtung des Pfeiles
H angetrieben wird. Die entsprechende Antriebsverbindung ist mit 56 bezeichnet. An
der Wippe 53 greift eine Zylinder-Kolbeneinheit 57 an, die um die Achse 57a schwenkbar
im Rahmen 52 gelagert ist. Der Wippe 53 nachgeschaltet ist ein Bandförderer 58, dessen
Förderrichtung mit I bezeichnet ist.
[0029] Die Abwickelstation 51 weist zwei Antriebsanordnungen 59, 60 auf, die gleich aufgebaut
sind wie die Antriebsanordnungen 10 und 11 der Aufwickelstation 1. So weist die Antriebsanordnung
59 einen Schwenkrahmen 61 auf, der um die Achse 61a schwenkbar in der Wippe 53 gelagert
ist. Dieser Schwenkrahmen 61 weist eine Welle 62 auf, auf der eine als Reibrad ausgebildete
Antriebsrolle 63 sitzt. Am Rahmen 61 greift eine Zylinder-Kolbeneinheit 64 an, die
um die Achse 64a schwenkbar an der Wippe 53 befestigt ist. Ueber eine nur schematisch
darstellte Antriebsverbindung 65 wird die Antriebsrolle 63 vom Motor 55 her angetrieben.
[0030] Die andere Antriebsanordnung 60 weist ebenfalls einen Schwenkrahmen 66 auf, der um
die Achse 66a schwenkbar im Rahmen 52 gelagert ist. Der Schwenkrahmen 66 weist eine
Welle 67 auf, auf der eine als Reibrad ausgebildete Antriebsrolle 68 sitzt. Am Schwenkrahmen
66 greift eine Zylinder-Kolbeneinheit 69 an, die um die Achse 69a schwenkbar im Rahmen
52 gelagert ist. Ueber die nur schematisch dargestellte, mit 70 bezeichnete Antriebsverbindung
wird die Antriebsrolle 68 vom Motor 55 her angetrieben.
[0031] Die Antriebsrollen 63 und 68 werden im Vergleich zu den Antriebsrollen 16 und 25
der Aufwickelstation 1 in entgegengesetzter Richtung angetrieben, nämlich in Richtung
des Pfeiles K (Antriebsrolle 63) bzw. des Pfeiles L (Antriebsrolle 68). Diese Antriebsrollen
63, 68 greifen ebenfalls am Umfang U des Wickels bzw. am Umfang 42a der Bandspule
42 an. Dies bedeutet, dass der Wickel in Richtung des Pfeiles M und die Bandspule
42 in Richtung des Pfeiles N gedreht werden. Gleich wie bei der Aufwickelstation 1
greift die Antriebsrolle 63 an der jeweils äussersten Windung des auf den Wickel W
aufgewickelten Wickelbandes 43 an. Der Antrieb des Wickels W und der Bandspule 42
erfolgt im wesentlichen gleich wie anhand des Aufwickelvorganges beschrieben. Doch
wird der Wickel W mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben, die etwas geringer
ist als die Umfangsgeschwindigkeit der Bandspule 42, um während des Abwickelvorganges
das Wickelband 43 gespannt zu halten.
[0032] Zum Abwickeln der Druckprodukte 9 von einem Wickel W wird dieser in eine leere Speichereinheit
28 eingesetzt. Dabei wird der Wickelkern 50 auf die Stützarme 37 und 38 aufgelegt,
worauf die Stütze 40 ausgefahren und der Wickelkern 50 verspannt wird. Dann wird das
freie Wickelbandende mit einem auf den Lagerbolzen 45 aufgesetzten Spulenkern 44 verbunden.
Damit ist die Speichereinheit 28 für den Abwikkelvorgang bereit.
[0033] Die so vorbereitete Speichereinheit 28 wird in die Abwikkelstation 51 verbracht,
worauf die Antriebsrollen 63 und 68 an den Wickel W bzw. die Bandspule 42 angelegt
werden. Durch Antreiben der Bandspule 42 wird das Wickelband 43 vom Wickel W abgewickelt,
wobei gleichzeitig die Schuppenformation S mitabgewickelt und durch den Bandförderer
54 weggeführt und dem Bandförderer 58 übergeben wird. In der abgewickelten Schuppenformation
S liegt nun jedes Druckprodukt 9 nicht mehr auf dem vorangehenden, sondern auf dem
nachlaufenden Druckprodukt auf. Dies bedeutet, dass die vor dem Aufwickeln vorlaufenden
Kanten 9a nun die nachlaufenden Kanten bilden.
[0034] Sobald alle Druckprodukte 9 abgewickelt sind, wird die nun entleerte Speichereinheit
28 aus der Abwickelstation 51 entfernt und durch eine beladene Speichereinheit 28
ersetzt, welche auf die beschriebene Weise entleert wird.
[0035] Die entleerte Speichereinheit 28 kann nun direkt zu einer Aufwickelstation 1 gebracht
werden, da sie grundsätzlich zum Aufwickeln von Druckprodukten bereit ist. Es ist
jedoch auch möglich, den leeren Wickelkern 50 und die volle Bandspule 42 zu entfernen
und die Speichereinheit 28 erneut mit einem vollen Wickel W und einem leeren Spulenkern
44 bzw. der zu diesem Wickel W gehörenden Bandspule 42 zu beladen.
[0036] Daneben besteht natürlich die Möglichkeit, nach Fertigstellung eines Wickels W diesen
nicht von der Speichereinheit 28 abzuheben, sondern letztere mitsamt dem Wickel W
und der Bandspule 42 direkt zu einer Abwickelstation 51 oder in ein Zwischenlager
zu transportieren. In einem solchen Falle muss verhindert werden, dass sich das Wickelband
43 lockern kann,. da sonst die Gefahr eines Auseinanderfallens des Wickels W besteht.
Daher müssen an der Speichereinheit 28 Mittel zum Blockieren der Bandspule 42 und
des Wickels W vorgesehen werden, damit sich diese nicht im Abwickelsinne drehen können.
Diese Blockiermittel können beispielsweise Steckbolzen, die am Wickelkern 50 bzw.
am Spulenkern 44 angreifen, Bremsen oder dergleichen sein.
[0037] Wie insbesondere aus Fig. 6 hervorgeht, sind die mobilen Speichereinheiten 28 einfach
im Aufbau, da nur Lagerungen 35 bis 40 und 45 zum entfernbaren Lagern der Wickelkerne
50 bzw. der Bandspulen 42 sowie Umlenkrollen 46 bis 49 vorgesehen werden müssen. Zum
einfachen Aufbau trägt weiter der Umstand bei, dass die Bandspule 42 im Träger 33
untergebracht ist. Damit kann eine separate Stütze zum Lagern der Bandspule 42 eingespart
werden.
[0038] Da der Wickelkern 50 bzw. der Wickel W und die Bandspule 42 auf die beschriebene
Weise an ihrem Umfang 50a bzw. U und 42a angetrieben werden, sind an der Speichereinheit
28 keine Kupplungen zum Ankoppeln der ortsfesten Antriebe erforderlich.
[0039] Die Speichereinheiten 28 sind dauernd einsatzfähig, da die Wickel W und die Bandspulen
42 entfernt werden können und die Speichereinheiten 28 damit nicht zwingend in einem
Zwischenlager blockiert bleiben müssen.
[0040] Dank des Umstandes, dass das Antreiben der Wickelkerne 50 bzw. der Wickel W und der
Bandspulen 42 durch an derem Umfang angreifende Antriebsrollen erfolgt, können die
Antriebsanordnungen 10, 11 und 59, 60 sehr einfach sein. Rutschkupplungen, Wicklergetriebe
und dgl. sind nicht nötig.
[0041] Dadurch, dass die Antriebsrollen 16 bzw. 63 der Antriebsanordnungen 10 bzw. 59 am
Wickelband 43 und nicht an den Druckprodukten 9 angreifen, besteht keine Gefahr der
Verletzung dieser Druckprodukte 9.
[0042] Es versteht sich, dass die vorstehend erläuterte Art und Weise des Antriebes des
Wickelkernes bzw. des Wickels und der Bandspule auch dann Vorteile bringt, wenn Wickelkern
und Bandspule nicht wegnehmbar in der mobilen Speichereinheit oder überhaupt nicht
in einer solchen Speichereinheit gelagert sind, sondern mittels Lagerungen, die fest
an den Auf- und Abwickelstationen angeordnet sind, wie das z.B. aus der bereits früher
erwähnten CH-PS 642 602 und der entsprechenden US-PS 4,438,681 bekannt ist.
1. Verfahren zum Verarbeiten von vorzugsweise in Schuppenformation anfallenden flächigen
Erzeugnissen, insbesondere Druckereierzeugnissen, bei dem die Erzeugnisse zusammen
mit einem unter Zugspannung stehenden Wickelband, dessen Breite vorzugsweise geringer
ist als die Breite der Erzeugnisse, auf einen Wickelkern zu einem Wickel aufgewickelt
werden, wobei der Wickelkern bzw. der sich auf diesem bildende Wickel durch einen
auf seinen Umfang einwirkenden Antrieb in Drehung versetzt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass der Antrieb (10) nur am aufgewickelten Wickelband (43) angreift.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wickelband (43) von
einer Bandspule (42) abgewickelt wird, die an ihrem Umfang (42a) mit einer Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben wird, die vorzugsweise geringer ist als die Umfangsgeschwindigkeit des
Wickels (W).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Erzeugnisse zusammen mit dem Wickelband
vom Wickel abgewickelt werden und das Wickelband auf eine drehend angetriebene Bandspule
aufgewickelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Bandspule (42) durch einen an
ihrem Umfang (42a) angreifenden Antrieb (60) in Drehung versetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickel (W) an seinem
Umfang (U) mit einer Umfangsgeschwindigkeit angetrieben-wird, die vorzugsweise kleiner
ist als die Umfangsgeschwindigkeit der Bandspule (42).
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickel (W) durch einen
am aufgewickelten Wickelband (43) angreifenden Antrieb (59) angetrieben wird.
6. Vorrichtung zum Verarbeiten von vorzugsweise in Schuppenformation anfallenden flächigen
Erzeugnissen, insbesondere Druckereierzeugnissen, mit einem Wickelkern, der durch
eine auf seinen Umfang einwirkende Antriebsanordnung drehend antreibbar ist, mit einer
drehbar gelagerten Bandspule mit einem mit dem Wickelkern verbindbaren Wickelband,
dessen Breite vorzugsweise geringer ist als die Breite der Erzeugnisse, und einer
Zuführung zum Zuführen der zusammen mit dem Wickelband auf den Wickelkern zu einem
Wickel aufzuwickelnden Erzeugnisse zum Wickelkern, dadurch gekennzeichnet, dass die
Antriebsordnung (10) nur am aufgewickelten Wickelband (43) angreift.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine zweite Antriebsanordnung
(11), die am Umfang (42a) der Bandspule (42) angreift und diese mit einer Umfangsgeschwindigkeit
antreibt, die vorzugsweise kleiner ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Wickels
(W).
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste bzw.
zweite Antriebsanordnung (10, 11) eine an das auf den Wickelkern (50) bzw. den Wickel
(W) aufgewickelte Wickelband (43) bzw. an den Umfang (42a) der Bandspule 42 anlegbare
Antriebsrolle (16; 25) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Antriebsrollen
(16; 25) von einem gemeinsamen Antrieb (5) her angetrieben sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass jede Antriebsrolle
(16; 25) mit einem Schwenkmechanismus (12, 18; 23, 26) verbunden ist, der die zugeordnete
Antriebsrolle (16; 25) von einer Ausserbetriebsstellung in eine Antriebsstellung schwenkt,
in der diese Antriebsrolle (16; 25) am aufgewickelten Wickelband (43) bzw. am Umfang
(42a) der Bandspule (42) angreift.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10 zum Abwickeln der Erzeugnisse und
des Wickelbandes vom Wikkel, gekennzeichnet durch eine am Umfang (42a) der Bandspule
(42) angreifende Antriebsanordnung (60) zum drehenden Antreiben der Bandspule (42)
zwecks Aufwicklung des Wickelbandes (43).
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine zweite Antriebsanordnung
(59), die am auf den Wickel (W) aufgewickelten Wickelband (43) angreift und den Wickel
(W) mit einer Umfangsgeschwindigkeit antreibt, die vorzugsweise kleiner ist als die
Umfangsgeschwindigkeit der Bandspule (42).
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste bzw.
zweite Antriebsanordnung (60, 59) eine an den Umfang (42a) der Bandspule (42) bzw.
an das auf den Wickel (W) aufgewickelte Wikkelband (43) anlegbare Antriebsrolle (68;
63) aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Antriebsrollen
(68; 63) von einem gemeinsamen Antrieb (55) her angetrieben sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass jede Antriebsrolle
(68; 63) mit einem Schwenkmechanismus (66, 69; 61, 64) verbunden ist, der die zugeordnete
Antriebsrolle (68; 63) von einer Ausserbetriebsstellung in eine Antriebsstellung schwenkt,
in der diese Antriebsrolle (68; 63) am Umfang (42a) der Bandspule (42) bzw. am auf
den Wickel (W) aufgewickelten Wickelband (43) angreift.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der
hohlzylindrische Wickelkern (50) und die Bandspule (42) frei drehbar in einer mobilen
Speichereinheit (28) gelagert sind, die an eine Aufwickelstation (1) bzw. eine Abwickelstation
(51) ankoppelbar ist, in der sich die erste und zweite Antriebsanordnung (10, 11;
60, 59) befindet.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Wickelkern (50)
und die Bandspule (42) wegnehmbar in der mobilen Speichereinheit (28) gelagert sind.