[0001] Die Erfindung bezieht sich auf das Verpacken von Lasten und insbesondere auf eine
Maschine zum spiralförmigen Umwickeln von Verpackungsgut mit einer vorgereckten Kunststoff-Streckfolienbahn
durch Relativdrehung des Verpackungsguts und einer Folien-Vorratsrolle.
[0002] Bei vielen Wickelmaschinen werden die Abzugs-, Streck- und Bahntransportkräfte aus
der Relativdrehung zwischen Verpackungsgut und Folienvorratsrolle abgeleitet und
über die Folienbahn übertragen. Zu Beginn des Wickelvorgangs bis wenigstens zum Ablauf
eines Teils der ersten Umdrehung sollte die Folienbahn von Zugkräften soweit als möglich
entlastet werden. Zu diesem Zweck wird der vordere Teil der Foliebahn locker und ohne
Vordehnung um das Verpackungsgut gewickelt (DE-PS 24 13 807). Die Entlastung der Streckfolie
von den Streckkräften in der Anfangsphase des Wickelvorgangs ist bei vorstreckenden
Wickelmaschinen besonders wichtig, bei denen das Folienmaterial zwischen zwei beabstandeten
und über ein Getriebe auf ein festes Umfangsgeschwindigkeitsverhältnis eingestellten
Streckwalzen um 80% und mehr kalt verstreckt.
[0003] Bekannt ist aus dem US-Patent 4 497 159 (Lancaster III) eine Vorrichtung zum Aufbringen
von streckbarer Kunststoffolie auf Lasten unter Verwendung von zwei durch ein Friktionsgetriebe
verbindbaren Walzen, die von der Folienbahn gekuppelt gehalten werden und mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten umlaufen, wodurch die Folienbahn über deren Streckgrenze hinaus
zwischen den beiden Streckwalzen gestreckt wird. Zu Beginn des Wickelzyklus wird
zunächst weitgehend ungestrecktes Folienmaterial mit dementsprechend geringer Zugspannung
auf das Verpackungsgut, im folgenden auch "Last" genannt, aufgewickelt. Zu diesem
Zweck sind die beiden Streckwalzen zu Beginn des Wickelzyklus voneinander entkuppelt.
Eine mechanische Schaltvorrichtung ist an einem auf- und abwärtsbewegbaren Schlitten
montiert und hält die schwenkbare Streckwalze mit zugehörigem Reibrad solange in
der entkuppelten Stellung, bis der Schlitten in der Anfangsphase des neuen Wickelzyklus
einen bestimmten Hub ausgeführt hat. Diese bekannte mechanische Schaltvorrichtung
ist aber nicht ohne Probleme. Sie bedingt den Einsatz einer gesonderten Fußplatte
unterhalb des Schlittens und begrenzt dadurch den Schlittenhub nach unten und die
untere Wickelposition. Bei einem mobilen Palettenwickler, wie er beispielsweise unter
dem Warenzeichen "Robopac" von der Anmelderin angeboten wird, wird die Bodenfreiheit
der die Palette umfahrenden Palettenwickelmaschine durch die Fußplatte beeinträchtigt.
Dies wirkt sich bei unebenem Untergrund besonders störend aus.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, die Wickelmaschine mit einer baulich besonders einfachen
mechanischen Schaltvorrichtung derart auszustatten, daß weder die Bodenfreiheit noch
der Schlittenhub beeinträchtigt sind.
[0005] Die erfindungsgemäße Maschine zum spiralförmigen Umwickeln von Verpackungsgut weist
einen an einem maschinenfesten Rahmen vertikal bewegbaren Schlitten auf, an dem zwei
mit Reibrädern drehfest verbundene Streckwalzen und eine Folienvorratsrolle gehaltert
sind. Die abzugsseitige Streckwalze und das zugehörige Reibrad sind an einer schwenkbaren
Trägervorrichtung gelagert und können durch Schwenken der Trägervorrichtung zum Kuppeln
und Entkuppeln eines Reibradgetriebes verschwenkt werden. Die mechanische Schaltvorrichtung,
die das Reibradgetriebe in der Anfangsphase des Wickelzyklus entkuppelt hält und
danach eine Kupplung bis zum Ende des Wickelvorgangs zuläßt, weist einen maschinenfest
abgestützten, vertikal verschiebbaren und nach oben vorgespannten Schaltnocken mit
einer oberen Auflauffläche und einer seitlichen Nockenfläche sowie ein mit der schwenkbaren
Trägervorrichtung verbundenes Schaltglied auf. Letzteres ist in festem Abstand zur
schwenkbaren Streckwalze angeordnet, drückt den Schaltnocken bei Auflaufen auf die
Auflauffläche nach unten und steht bei Beginn des Wickelzyklus an der seitlichen Nockenfläche
in Anlage, um die schwenkbare Streckwalze entkuppelt und damit inaktiv zu halten.
[0006] Die Erfindung macht eine die Bodenfreiheit und den Schlittenhub einschränkende Fußplatte
überflüssig. Der Schaltnocken ist selbst vertikal federbelastet und kann an einer
den Einbau begünstigenden, leicht zugänglichen Stelle vorzugsweise des maschinenfesten
Ständers oder Masts in weitgehend beliebiger Höhe angeordnet werden. Der Schlitten
trägt nur das Schaltglied, dessen bestimmungsgemäße Funktion nämlich die Ausschaltung
der Streckwirkung der schwenkbaren Walze in der Anfangsphase des Wickelvorgangs mit
optimaler Zuverlässigkeit erfüllt wird, da es mit dem Schwenkarm der schwenkbaren
Walze direkt bewegungsgekoppelt ist. Durch geeignete Gestaltung des mit dem Schwenkarm
der Walze starr verbundenen Trägerarms des Schaltgliedes kann letzteres der Lage
und dem Federhub des maschinenfest abgestützten Schaltnockens angepaßt werden. Die
erfindungsnotwendigen Teile der mechanischen Schaltvorrichtung sind minimiert und
können von einfacher und leicht herstellbarer und montierbaer Bauform sein.
[0007] Vorzugsweise wird die Erfindung bei einer Wickelmaschine der in der DE-PS 30 43 807
beschriebenen Bauart angewendet, bei der das Vorstrecken zwischen in gegenseitigem
Abstand gehaltenen Streckwalzen erfolgt, die über das Reibradgetriebe in einem vorgegebenen
Umfangsgeschwindigkeitsverhältnis gehalten werden. Die Erfindung läßt sich aber auch
bei herkömmlichen Bremssystemen verwenden, wobei die schwenkbar gelagerte Streckwalze
unter dem Zug der Folienbahn über das Reibradgetriebe gebremst werden kann.
[0008] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der
wenigstens eine Schwenkarm als zwei armiger Hebel ausgebildet ist, an dessen einem
Arm die schwenkbare Streckwalze koaxial zu einem Reibrad und an dessen Gegenarm das
Schaltglied gelagert ist. Ein solcher zweiarmiger Hebel ist einerseits besonders leicht
an die baulichen und kinematischen Verhältnisse der Verpackungsmaschine anpaßbar und
ermöglicht außerdem eine direkte Kraftübertragung zwischen Schaltglied und dem zu
schaltenden Reibrad.
[0009] Das Schaltglied ist vorzugsweise eine auf einer horizontalen Drehachse frei drehbar
gelagerte Rolle. Die Erfindung ist dadurch weitergebildet, daß bei gekuppelten Reibrädern
die Auflauffläche des Schaltnockens in der Bewegungsbahn nur eines Umfangssegments
der Rolle angeordnet ist und die Rollendrehachse außerhalb der Auflauffläche des
Schaltnockens liegt, so daß die Rolle nach Entlastung vom Folienzug durch den nach
oben federnd vorgespannten Schaltnocken seitlich ausgerückt wird und die Federkraft
des Schaltnockens zum Entkuppeln der Reibräder über die Schaltrolle ausgenutzt wird.
In alternativer Ausführung oder als zusätzliches Merkmal kann aber auch eine am Schwenkarm
angreifende Feder zum Vorspannen des Schwenkarms in die entkuppelte Stellung vorgesehen
sein.
[0010] Bei der Erfindung ist die Form vor allem der Auflauffläche des Schaltnockens unkritisch.
Die Auflauffläche kann daher geneigt, gekrümmt, eben, mit linienförmigem oder flächigem
Angriff an dem Schaltglied ausgebildet sein. Wesentlich ist nur, daß die Auflaufläche
derart in der Bewegungsbahn des Schaltglieds angeordnet ist, daß das Schaltglied
in der Endphase des Wickelvorgangs eine vertikale Kraftkomponente zum Niederdrücken
des Schaltnockens auf die Auflauffläche wirksammacht. Bei einer besonders einfachen
Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Auflauffläche in einer Horizontalebene
und die Nockenfläche in einer Vertikalebene verläuft. Der Schaltnocken selbst ist
an einer Vertikalführung derart gela gert, daß er nur vertikale Bewegungen ausführen,
auf die seitliche Nockenfläche wirksame Querkräfte jedoch ohne horizontale Ausweichbewegung
aufnehmen kann.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels naher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1A und 1B in Seitenansicht und Draufsicht die Wickelmaschine bei Beginn des Wickelvorgangs,
wobei das Reibradgetriebe durch die an der seitlichen Nockenfläche des Schaltnockens
abgestützte Schaltrolle entkuppelt gehalten ist;
Fig. 2A und 2B Ansichten entsprechend Figur 1 in einer von der Anfangsposition angehobenen
Schlittenstellung, bei der die Schaltrolle vom Schaltnocken abgehoben ist;
Fig. 3 eine Seitenansichten entsprechend den Figuren 1A und 2A in der Endphase des
Wickelvorgangs, wobei die Schaltrolle in gekuppeltem Zustand des Reibradgetriebes
den Schaltnocken entgegen dessen Federbelastung unter Anlage an dessen Auflauffläche
niederdrückt; und
Fig. 4 eine Seitenansicht rechtwinklig zu den Ansichten gemäß Figuren 1A und 2A auf
die beiden Streckwalzen mit koaxialen Reibrädern in entkuppeltem Zustand.
[0012] Die in der Zeichnung dargestellte Spiralwickelmaschine hat einen Schlitten 1, der
an einer maschinenfesten Säule 2 über vertikal verlaufende Führungsschienen 3 und
Laufräder 4 verti kal hin- und herfahren kann.
[0013] Der Schlitten 1 trägt alle wesentlichen Maschinenkomponenten zum Umwickeln des palettierten
Verpackungsguts L (Figur 4) mit einer Kunststoff-Streckfolienbahn 5. Hierzu gehören
eine Folien-Vorratsrolle 6, von der die Folienbahn 5 beim Umwickeln des Verpackungsguts
L durch Relativbewegung des Schlittens 1 und des Verpackungsguts L abgezogen wird,
und eine Vorstreckvorrichtung 7 aus zwei in gegenseitigem Abstand angeordneten parallelen
Streckwalzen 8 und 9 und einem Reibradgetriebe 10 mit Reibrädern 12 und 13. Die Streckwalzen
8 und 9 haben gleiche Durchmesser und sind jeweils über eine vertikal verlaufende
Welle drehfest mit einem Reibrad 12 bzw. 13 verbunden. Der Durchmesser des ablaufseitigen
Reibrades 13 ist wesentlich kleiner als derjenige des zulaufseitigen Reibrades 12,
so daß im gekuppelten Zustand des Reibradgetriebes 7 (Figur 2B) die Umfangsgeschwindigkeit
der ablaufseitigen Streckwalze 9 um ein durch das Umfangsverhältnis der beiden Reibräder
bestimmtes Maß höher ist als die Umfangsgeschwindigkeit der zulaufseitigen Streckwalze
8. Unterschiedliche Walzen-Umfangsgeschwindigkeiten können auch durch unterschiedliche
Durchmesser der beiden Streckwalzen 8 und 9 erreicht werden.
[0014] Die Welle der Streckwalze 8 ist über Arme 14 starr am Schlitten 1 gelagert. Zur
Lagerung der ablaufseitigen Streckwalze 9 und des ihr zugeordneten Reibrades 13 dient
ein Schwenkhebelpaar 15 das auf einer vertikalen Schwenkachse 16 gelagert ist.
[0015] Der untere Schwenkhebel des Schwenkhebelpaars 15 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als Doppelhebel ausgebildet und trägt am Gegenarm 17 eine um eine vertikale Achse
drehbar gelagerte Schaltrolle 18. Die Folienbahn 5 läuft über eine einseitig an einer
Bodenplatte 19 des Schlittens 1 gelagerte Umlenkrolle 20 vom Schlitten ab.
[0016] Mit der Schaltrolle 18 wirkt ein Schaltnocken 21 zusammen, der an einer säulenfesten
Konsole vertikal verschiebbar gelagert und durch Federmittel, hier dargestellt als
Schraubenfeder 23, vertikal nach oben vorgespannt ist. Der Schaltnocken 21 hat in
dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine ebene Auflauffläche 24 und eine seitliche
Nockenfläche 25. Die Auflauffläche 24 liegt in der vertikalen Bewegungsbahn der mit
dem Schlitten 1 mitgeführten Schaltrolle 18. Das Zusammenwirken der die Schaltvorrichtung
bildenden Komponenten 21, 18 und 17 wird nachfolgend anhand der verschiedene Schlittenstellungen
beim Umwickeln des palettierten Verpackungsguts L darstellenden Figuren 1 bis 3 erläutert.
[0017] Der Wickelvorgang beginnt in der in Figuren 1A und B dargestellten unteren Schlitten-Endstellung.
In dieser Stellung ist das schwenkbare Reibrad 13 von dem am Schlitten fest gelagerten
Reibrad 12 beabstandet, d.h. das Reibradgetriebe entkuppelt. Diese entkuppelte Stellung
des Reibrades 13 wird mit Hilfe der an der seitlichen Nockenflächen 25 des Schaltnockens
21 angreifenden Schaltrolle 18 auch dann aufrechterhalten, wenn die in Richtung des
Pfeils Z wirkenden Zugkräfte der Folienbahn 5 bei Beginn des Wickelvorgangs die ablaufseitige
Streckwalze 9 und das zugehörige Reibrad 13 in die gekuppelte Stellung zu drängen
suchen. Die vertikale Nockenfläche 25 sperrt die zum Kuppeln der beiden Reibräder
12 und 13 notwendige Schwenkbewegung des Schwenkhebels 15 über den Hebelarm 17 solange,
bis die Schaltrolle 18 am Ende eines bestimmten Schlittenhubs die Nockenfläche 25
nach oben verläßt und ungehindert einschwenken kann. Während dieser Anfangsphase
des Wickelvorgangs ist die Folienbefestigung am Verpackungsgut L und die Folienbahn
selbst nur mit den vergleichsweise geringen Transportkräften und den Abzugskräften
der Folienbahn von der Vorratsrolle 6 belastet, da die Walzen 8 und 9 als reine Umlenkrollen
ähnlich der Rolle 20 wirken.
[0018] Sobald die Schaltrolle 18 von der Nockenfläche 25 freigekommen ist, werden die Schwenkarme
15 über die Folienbahn 5 soweit verschwenkt, bis sich die beiden Reibräder 12 und
13 im Reibschluß befinden. Dadurch werden die beiden Streckwalzen 8 und 9 mit unterschiedlichen
Umfangsgeschwindigkeiten gedreht, so daß zwischen den beiden Streckwalzen eine definierte
Vorstreckung der Folienbahn (entsprechend dem Umfangsverhältnis der beiden Reibräder
12 und 13) stattfindet. Der Reibschluß zwischen den Reibwalzen 12 und 13 bleibt unter
dem dauernden Zug der Folienbahn 5 sowohl während des restlichen Aufwärtshubs des
Schlittens 1 als auch während des gesamten Rücklaufs des Schlittens von der oberen
Endstellung bis zur unteren Endstellung aufrechterhalten. Figuren 2A und 2B zeigen
eine Relativlage der Schaltrolle 18 und des Schaltnockens 21 in einer Zwischenstellung
des Schlittens bei gekuppeltem Reibradgetriebe.
[0019] In der Endphase des Wickelvorgangs, d.h. kurz vor Absenken des Schlittens 1 in dessen
untere Endposition, läuft die Schaltrolle 18 auf die im dargestellten Ausführungsbeispiel
als Horizontalebene ausgebildete Auflauffläche 24 des Schaltnockens 21 auf. Beim
weiteren Absenken des Schlittens 1 nimmt die Schaltrolle 18 den nach oben federnd
vorgespannten Schaltnocken 21 unter Niederdrücken der Auflauffläche 24 nach unten
mit, da der Schaltnocken 21 seitlich nicht ausweichen kann. Sobald nach Erreichen
der unteren Endposition (Figur 3) die Folienbahn am Verpackungsgut abgeschnitten wird
und die Zugkraft Z, welche das Reibradgetriebe gekuppelt hält, fortfällt, kann der
Schwenkarm 15 in die in Figur 1 dargestellte entkuppelte Stellung ausschwenken. Die
hierfür erforderliche Schwenkkraft kann beispielsweise durch eine in Figur 1 ge strichelt
dargestellte Zugfeder 29 aufgebracht werden. Bei der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsform der Wickelmaschine ist die Ausbildung und Anordnung der in der Endstellung
zusammenwirkenden Komponenten der Schaltvorrichtung so getroffen, daß die Federbelastung
(Feder 23) des Schaltnockens 21 auch zum Ausschwenken des Schwenkarms 15 ausgenutzt
werden kann. Wie in Figur 3 zu sehen ist, stützt sich die Schaltrolle 18 nur mit einem
äußeren Segment auf den Rand des Schaltnockens 21 oberhalb der Nockenfläche 25 ab.
Die Rollendrehachse 28 liegt außerhalb der Bewegungsbahn des von der Feder 23 belasteten
Schaltnockens 21. Dadurch wird beim Zurückstellen des Schaltnockens 21 nach oben
eine horizontale Kraftkomponente auf die Rolle 18 wirksam, die zu einem Ausschwenken
des Schwenkhebels mit dem Reibrad 13 und der Streckwalze 9, verbunden mit einem Entkuppeln
des Reibradgetriebes führt. Die Vertikalführung des Schaltnockens 21, die in der Zeichnung
nur schematisch dargestellt ist, ist so gewählt, daß der Schaltnocken 21 nicht seitlich
(in der Zeichnung nach rechts) ausweichen kann.
[0020] Die den Schaltnocken 21 und dessen Feder 23 abstützende Konsole 22 kann in beliebiger
Höhe an der Säule 2 angeordnet werden, so daß in jedem Falle ausreichend Bodenfreiheit
auch in dem in Figur 3 dargestellten niedergedrückten Zustand des Schaltnockens 21
zur Verfügung steht. Der gekröpfte Hebelarm 17, der der Halterung der Schaltrolle
18 dient, wird in Anpassung an die Lage des Schaltnockens 21 angeordnet und bemessen.
Der Hebelarm 17 mit der Schaltrolle 18 kann auch dem oberen Schwenkarm 15 zugeordnet
werden. Die Funktion der Schaltvorrichtung ändert sich dabei nich, da beide Schwenkarme
15 zu einer bewegungsfesten Einheit verbunden sind.
[0021] Es ist klar, daß die Erfindung auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel
nicht beschränkt ist und demgegenüber zahlreiche Abwandlungen möglich sind. So kann
die in der Zeichnung nur teilweise dargestellte Maschinenbasis Bestandteil eines
mobilen Untersatzes sein, der um die palettierte Last L beim Umwickeln herumfährt.
Die die zulaufseitige Streckwalze 8 mit dem zugehörigen Reibrad 12 tragende Trägervorrichtung
14 kann ebenso wie die Trägevorrichtung 15 oder auch stattdessen schwenkbar angeordnet
sein. Anstelle der dargestellten Rolle 18 kann ein keilförmiges Stellglied am Hebelarm
17 angebracht sein, das beim Auflaufen auf die Auflauffläche 24 unter Einfluß des
zurückweichenden Nockens 21 einer seitlichen Kraftkomponente zum Ausschwenken des
Hebelarms 15 in die entkuppelte Stellung ausgesetzt ist. Ferner kann auch die Auflauffläche
24 und/oder die Nockenfläche 25 geeignet abgeschrägt sein.
1. Maschine zum spiralförmigen Umwickeln von Verpackungsgut mit einer Kunststoff-Streckfolienbahn
(5) durch Relativdrehung von Verpackungsgut und einer Folien-Vorratsrolle (6), wobei
die Folien-Vorratsrolle und eine Vorreckvorrichtung (7) auf einem entlang eines maschinenfesten
Ständers (2) auf- und abwärtsbewegbaren Schlitten (1) montiert sind und die Vorreckvorrichtung
mindestens eine mit einem Reibrad (13) eines Reibradgetriebes (12, 13) drehfest verbundene
Streckwalze (9), die mit zugehörigem Reibrad zum Ein- und Auskuppeln des Reibradgetriebes
an wenigstens einer um eine vertikale Achse (16) schwenkbaren Trägervorrichtung (15,
17) gelagert ist, und eine mechanische Schaltvorrichtung (18, 21) aufweist, die in
der Anfangsphase des Wickelzyklus das Reibradgetriebe entkuppelt hält und danach eine
Kupplung des Reibradgetriebes bis zum Ende des Wickelzyklus zuläßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mechanische Schaltvorrichtung aufweist
einen Schaltnocken (21), der an einem maschinenfesten Bauteil (22, 2) abgestützt,
in Vertikalrichtung begrenzt verschiebbar geführt und in eine obere Endstellung federnd
vorgespannt ist und eine oben gelegene Auflauffläche (24) und eine seitliche Nockenfläche
(25) hat und
ein Schaltglied (18), das in der Anfangsphase des Wickelzyklus (Figuren 1A und
1B) an der Nockenfläche (25) und in der Endphase des Wickelzyklus (Figur 3) an der
Auflaufläche (24) des Schaltnockens (21) angreift, mit definiertem Abstand von der
schwenkbaren Streckwalze (9) an der schwenkbaren Trägervorrichtung (15) gehaltert
ist, den Schaltnocken (21) bei Auflaufen auf dessen Auflauffläche (24) entgegen der
Federvorspannung nach unten drückt (Figur 3) und bei Anlage an der Nockenfläche (25)
des Schaltnockens (21) die schwenkbare Streckwalze (9) über deren Trägervorrichtung
(15) entkuppelt hält.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schwenkbare Trägervorrichtung
einen zweiarmigen Hebel (15) aufweist, an dessen einem Arm die schwenkbare Streckwalze
(9) koaxial zu einem Reibrad (13) und an dessen Gegenarm (17) das Schaltglied (18)
gelagert sind.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltglied eine
auf einer horizontalen Drehachse (28) frei drehbar gelagerte Rolle (18) ist.
4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei gekuppelten Reibrädern
(12, 13) die Auflauffläche (24) des Schaltnockens (21) in der vertikalen Bewegungsbahn
nur eines Umfangssegments der Rolle (18) angeordnet ist und die RollenDrehachse (28)
außerhalb der Auflauffläche (24) liegt, so daß die Rolle (18) nach Entlastung vom
Folienzug (Z) durch den nach oben federnd vorgespannten Schaltnocken (21) seitlich
ausgerückt wird und die Reibräder (12, 13) entkuppelt.
5. Maschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflauffläche
(24) in einer Horizontalebene und die Nockenfläche (25) etwa vertikal verläuft.
6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein die
schwenkbare Streckwalze (9) tragender Arm (15) in eine entkuppelte Schwenkstellung
federnd (29) vorgespannt ist.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Folienbahn
so über die wenigstens eine Streckwalze (9) zum Verpackungsgut geführt ist, daß sie
während des Wickelzyklus über die Streckwalze gespannt gehalten ist und die Streckwalze
mit der Trägervorrichtung (15) in eine solche Schwenkstellung drängt, daß das Reibradgetriebe
(12, 13) aktiviert ist und ein Vorrecken der Folienbahn bewirkt.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorreckvorrichtung
(7) zwei auf parallelen Achsen drehbare Streckwalzen (8, 9) aufweist, die jeweils
mit einem Reibrad eines Reibradgetriebes (12, 13) gekuppelt und an einer Trägervorrichtung
(15, 14) gelagert sind, wobei wenistens eine (15) der beiden Trägervorrichtungen um
eine vertikale Achse (16) schwenkbar ist, daß das Reibradgetriebe in einer ersten
Schwenkstellung der schwenkbaren Trägervorrichtung (15) entaktivert und in einer
zweiten Schwenkstellung dieser Trägervorrichtung dadurch aktiviert ist, daß die beiden
Reibräder (12, 13) in Reibkontakt stehen, wobei die Reibräder (12, 13) und die zugehörigen
Streckwalzen (8, 9) so bemessen sind, daß die Umfangsgeschwindigkeit der ablaufseitigen
Walze (9) höher ist als diejenige der zulaufseitigen Walze (8), um das Folienmaterial
(5) zwischen den parallelen Streckwalzen vorzurecken, daß die mechanische Schaltvorrichtung
(18, 21-25) die Schwenkstellung der schwenkbaren Trägervorrichtung während eines Wickelzyklus
kontrolliert, um die Folienbahn während einer Anfangsphase des Wickelzyklus unter
verminderter Zugspannung auf das Verpackungsgut zu wickeln und danach die Vorreckvorrichtung
automatisch bis zum Ende des Wickelzyklus zu aktivieren.
9. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltnocken
(21) etwa topfförmig ausgebildet ist, wobei die Auflauffläche (24) an der die Topf-Oberseite
bildenden gerichteten Bodenfläche gebildet ist, und daß wenigstens eine Schraubenfeder
(23) als Druckfeder zwischen einer maschinenfesten Konsole (22) und dem Schaltnocken
angeordnet ist und letzteren (21) nach oben vorspannt.
10. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Maschinengestell
einem mit Laufrädern versehenen fahrbaren Untersatz aufgesetzt ist.