[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung der Wärmezufuhr bei der Wärmebehandlung
von laufenden Gewebe-, Gewirkebahnen oder dergl., bei der die Warenbahnen über Führungswalzen
um die Mantelflächen von beheizbaren Walzen oder Zylindern herumgeführt sind.
[0002] Es ist bekannt, Warenbahnen zur Wärmebehandlung, wie z.B zum Trocknen über die zylindrisch
ausgebildeten Mantelflächen von Hohlwalzen oder -zylindern zu führen, in deren Innenraum
erhizter Dampf eingeleitet wird.
[0003] Damit eine gute Ausnutzung der von den Walzen- oder Zylindermänteln abgegebenen
Wärme erreicht wird, sind an den Mantelflächen Führungswalzen angebracht, durch die
die Warenbahn so geführt wird, daß der Umschlingungswinkel der Warenbahn an den Walzen
oder Zylindern möglichst groß ist.
[0004] Diese Vorrichtungen arbeiten sehr gut solange konstante Betriebsverhältnisse gegeben
sind, wie z.B. immer gleich schwere Ware und/oder Durchlauf der Warenbahn mit konstanter
Geschwindigkeit durch die Behandlung. Sie sind jedoch nur schwer an wechselnde Betriebsbedingungen
wie unterschiedlich schwere Waren oder Veränderungen der Durchlaufgeschwindigkeit
aus welchen Gründen auch immer anpaßbar, da in den Walzen- oder Zylindermänteln erhebliche
Wärmemengen gespeichert sind, die nicht so schnell abgebaut werden können und die
Drehzahl der Walzen oder Zylinder wegen der Trägheit der relativ schweren Walzen oder
Zylinder nicht schnell verändert werden kann. Es besteht dann die Gefahr, daß der
Warenbahn zuviel Wärme zugeführt wird, was zu Schädigungen der Warenbahn mit teuren
Materialverlusten führen kann.
[0005] Durch die vorliegende Erfindung sollen diese Nachteile vermieden werden und insbesondere
die Aufgabe gelöst werden, die Wärmezuführung von den Walzen- oder Zylindermänteln
an die Warenbahn schnell unterschiedlichen Erfordernissen anpassen zu können.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art vorgeschlagen, die vor und hinter jeder beheizbaren Walze oder Zylinder
angeordneten Führungswalzen um die Mantelflächen der Walzen bzw. Zylinder herum in
unterschiedliche Stellungen schwenkbar anzuordnen und den schwenkbaren Führungswalzen
Längenausgleicheinrichtungen für die Warenbahn zuzuordnen.
[0007] Es liegt im Rahmen der Erfindung, bei einer Anordnung von mehreren Walzen bzw. Zylindern,
die von der Warenbahn bei der Behandlung nacheinander umlaufen werden, nur an einzelnen
Walzen bzw. Zylindern oder auch nur an einer Walze bzw. einem Zylinder in unterschiedliche
Stellungen schwenkbare Führungswalzen sowie Längenausgleichseinrichtungen für die
Warenbahn vorzusehen.
[0008] Weitere Merkmale der Vorrichtung sind aus den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0009] Zur Regelung der Umschlingung der Warenbahn auf der oder den Walzen bzw. Zylindern
kann die Verstellung der Führungswalzen in Abhängigkeit von den Meßwerten eines am
Ende der Behandlung angeordneten Restfeuchte-Meßgerätes für die Warenbahn erfolgen.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen ,die Regelung der Umschlingung der Warenbahn
auf der oder den Walzen bzw. Zylindern über Microprozessoren zu steuern. Dabei kann
die Regelung so erfolgen, daß bei mehreren Walzen bzw. Zylindern erst nur bei einer
Walze die Umschlingung verändert wird, falls das noch nicht ausreicht bei der folgenden
oder vorhergehenden Walze bzw. Zylinder und so fort. Die Regelung kann auch in Gruppen
von zwei oder mehreren Walzen bzw. Zylindern vorgenommen werden oder in sonstwie
geeigneter oder erforderlicher Weise. In keinem Fall ist dabei eine Änderung der Drehzahl
der Walzen bzw. Zylinder vorgesehen oder erforderlich, welche für eine schnelle Regelung
viel zu schwerfällig wäre.
[0010] Die Microprozessorsteuerung gibt auch die Möglichkeit einer vorwählbaren für die
besonderen Eigenschaften der jeweils zu behandelnden Warenbahn erforderlichen Einstellung
der Führungswalzen sowie der Längenausgleicheinrichtungen.
[0011] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
schematisch dargestellt.
[0012] Die Warenbahn 10 läuft wie die Figur erkennen läßt, über eine Führungswalze 12 auf
die Mantelfläche eines beheizten Zylinders 11 auf, umschlingt diesen über einen wesentlichen
Teil seines Umfanges und wird schließlich über eine weitere Führungswalze 12 von der
Mantelfläche des Zylinders abgenommen. Danach erfolgt die Zuführung der Warenbahn
10 über eine Führungswalze 12 auf einen nachgeschalteten Zylinder 11 und so fort bis
alle für die Behandlung vorgesehenen Zylinder umlaufen sind. Am Ende der Behandlung
ist dann ein Restfeuchte-Meßgerät 14 angeordnet, welches seine Meßwerte an einen Microprozessor
16 gibt, durch den Regler 15 für die Verstellung der Führungswalzen 12 zur Einstellung
eines kleineren oder größeren Umschlingungswinkels der Warenbahn 10 auf den Zylinder
11, wie in der Zeichnung angedeutet ist, gesteuert werden.
[0013] Zum Längenausgleich der Warenbahn 10 durch die unterschiedliche Umschlingung der
Warenbahn auf den Zylindern 11 sind den Führungswalzen 12 Längenausgleicheinrichtungen
13 für die Warenbahn zugeordnet, die als einfache Tänzerwalzen oder in sonstwie geeigneter
an sich bekannter Form ausgeführt sein können.
1. Vorrichtung zur Regelung der Wärmezufuhr bei der Wärmebehandlung von laufenden
Gewebe-, Gewirkebahnen oder dergl., bei der die Warenbahnen über Führungswalzen um
die Mantelflächen von beheizbaren Walzen oder Zylindern herumgeführt sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die vor und hinter jeder beheizbaren Walze bzw. Zylinder (11)
angeordneten Führungswalzen (12) um die Mantelflächen der Walzen bzw. Zylinder herum
in unterschiedliche Stellungen schwenkbar angeordnet sind und den schwenkbaren Führungs
walzen Längenausgleicheinrichtungen (13) für die Warenbahn (10) zugeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Anordnung von
mehreren Walzen bzw. Zylindern (11) in Laufrichtung der Warenbahn (10) durch die
Behandlung hintereinander nur an einzelnen Walzen bzw. Zylindern oder nur an einer
Walze bzw. einem Zylinder in unterschiedliche Stellungen schwenkbare Führungswalzen
(12) sowie Längenausgleicheinrichtungen (13) für die Warenbahn vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach ANspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nur die letzte Walze bzw.
Zylinder (11) der Wärmebehandlung mit schwenkbaren Führungswalzen ( 12) sowie einer
Längenausgleichseinrichtung (13) versehen ist.
4. Vorrichtung nach ANspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung
der Führungswalzen (12) mittels hydraulischer oder pneumatischer Betätigungsvorrichtungen
erfolgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere beheizte
Walzen bzw. Zylinder (11) in horizontaler Richtung nebeneinander angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere beheizte
Walzen bzw. Zylinder (11) überein ander angebracht sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Regelung der
Umschlingung der Warenbahn (10) auf der oder den Walzen bzw. Zylindern (11) die Verstellung
der Führungswalzen (12) in Abhängigkeit von den Meßwerten eines Restfeuchte-Meßgerätes
(14) für die Warenbahn erfolgt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der
Umschlingung der Warenbahn (10) auf der oder den Walzen bzw. Zylindern (11) über Microprozessoren
(16) in der Weise erfolgt, daß die Regelung für eine Walze bzw. einen Zylinder nach
der bzw. dem anderen oder in Gruppen von zwei oder mehr Walzen bzw. Zylindern vorgenommen
wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Längenausgleicheinrichtungen
(13) als Tänzerwalzen ausgebildet sind.