[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verbinden von drei oder mehr übereinanderliegenden,
stetig transportierten und zumindest an einem seitlichen Rand mit einer bedarfsweise
abtrennbaren Transportlochung versehenen Bahnen, insbesondere Papierbahnen zur Bildung
von Formularsätzen, mittels kurzer Klebebandstreifen, bei dem die einzelnen Klebebandstreifen
auf der Außenfläche einer äußeren Bahn nahe eines Transportloches angeklebt, durch
das Transportloch hindurchgesteckt und unter bügelartiger Verformung auf der Außenfläche
einer weiteren Bahn durch Klebung befestigt werden.
[0002] Bei der Bildung von Formularsätzen besteht eine Forderung darin, daß die einzelnen
Blätter des Formularsatzes unverrückbar miteinander verbunden sein müssen, damit keine
Verschiebung eines Blattes gegenüber einem anderen Blatt erfolgen kann und somit ein
einwandfreies Bedrucken bzw. Beschriften des Formularsatzes möglich ist. Zu diesem
Zweck ist es bekannt, die einzelnen Bahnen, die zur Bildung von Formularsätzen dienen
und bereits bedruckt sowie mit mindestens einer an einem seitlichen Rand angeordneten
Transportlochung versehen sind, im Bereich mehrerer übereinander befindlicher Transportlöcher
durch Klebebandstreifen miteinander zu verbinden. Die Anzahl der Verbindungsstellen
ist dabei von der Größe der Formularsätze abhängig, wobei es zweckmäßig ist, daß jeder
Formularsatz mindestens zwei Verbindungsstellen aufweist. Im Bereich der ausgewählten
Verbindungsstelle wird dann maschinell ein Klebebandstreifen auf der Außenfläche einer
äußeren Bahn nahe des durchgehenden Transportloches angeklebt. Nach dem Durchstecken
des freien Endes des Klebebandstreifens durch das Transportloch wird der Klebebandstreifen
bügelartig verformt und an der Außenfläche der anderen äußeren bzw. letzten Bahn ebenfalls
durch Klebung befestigt. Diese Klebebandstreifen stellen sicher, daß zumindest die
beiden äußeren Bahnen unverschiebbar miteinander verbunden sind. Auch die dazwischenliegenden
Bahnen nehmen normalerweise eine kaum verschiebbare Lage ein. Durch den Querschnitt
der Transportlochung bedingt, ist es jedoch nicht ausgeschlossen, daß sich die zwischen
den beiden äußeren Bahnen befindliche Bahnen bzw. Blätter des Formularsatzes entsprechend
dem Querschnitt der Transportlochung gegenüber den beiden äußeren Bahnen bzw. Blättern
verschieben können. Dies macht dann den Formularsatz unbrauchbar.
[0003] Um diesen Nachteil zu vermeiden, wäre es nun grundsätzlich möglich, die stetig transportierten
Bahnen, die zur Bildung von Formularsätzen dienen, zusätzlich noch in umgekehrter
Richtung durch eine Vorrichtung zum Aufbringen von Klebebandstreifen laufen zu lassen,
wobei dann die bügelartig verformten Klebebandstreifen an den entgegengesetzten Enden
der Transportlochung anliegen und jegliche Verschiebung der einzelnen Blätter gegeneinander
ausgeschlossen ist. Dies ist jedoch umständlich und zeitraubend.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Verbinden von
drei oder mehr übereinanderliegenden, stetig transportierten und zumindest an einem
seitlichen Rand mit einer bedarfsweise abtrennbaren Transportlochung versehenen Bahnen,
insbesondere Papierbahnen zur Bildung von Formularsätzen, so weiterzubilden, daß auch
bei einem einmaligen Transport der Bahnen durch eine Vorrichtung zum Aufbringen der
Klebebandstreifen die einzelnen Blätter beispielsweise eines Formularsatzes unverrückbar
und damit fest miteinander verbunden sind.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß zumindest die
dritte und jede weitere Bahn im Bereich der Verbindungsstelle mit einer gegenüber
der Transportlochung versetzten, zusätzlichen Lochung versehen wird und daß die durch
die Transportlochung ragenden Enden der Klebebandstreifen unter .Formung einer ösenartigen
Lasche durch diese zusätzliche Lochung gesteckt und mit der Rückseite der zweiten
oder ersten Bahn verklebt werden. Durch die Ausbildung der ösenartigen Lasche, die
jeweils die zweite oder dritte und jede weitere Bahn mit der ersten oder der ersten
und der zweiten Bahn verbindet, ist jede Verschiebung der einzelnen Blätter gegeneinander
ausgeschlossen. Dabei kann diese verschiebungsfreie Verbindung in einem Arbeitsgang
hergestellt werden.
[0006] Weitere Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Patentansprüchen 2
- 7 offenbart.
[0007] Das Verfahren gemäß der Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer, in einer Zeichnung
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch mehrere Blätter eines Formularsatzes,
Fig. 2 einen weiteren Schnitt durch einen Formularsatz,
Fig. 3 einen Schnitt durch mehrere übereinanderliegende Bahnen zur Bildung von Formularsätzen
und
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0008] Der in der Fig. 1 der Zeichnung dargestellte Formularsatz 1 besteht in diesem Ausführungsbeispiel
aus fünf übereinander angeordneten Blättern 3 - 6, die an jedem seitlichen Rand mit
einem abreißbaren Streifen versehen sind. In jedem Streifen ist eine Transportlochung
7 vorhanden, die sich fluchtend durch alle Blätter 3 - 6 erstreckt. Die Blätter 4
- 6 des Formularsatzes 1 weisen eine zusätzliche Lochung 8 auf, die gegenüber der
Lochung 7 beispielsweise um eine halbe Teilung versetzt ist. Dabei ist die Lochung
8 nur zwischen den Löchern der Transportlochung 7 angeordnet, wo eine Verbindung der
einzelnen Blätter 2 - 6 angestrebt wird.
[0009] Seitlich neben einer Lochung 7 ist auf der Außenfläche des äußeren Blattes 2 ein
Klebebandstreifen 9 durch Klebung befestigt, der sich durch die Lochung 7 bis auf
die andere Seite des Formularsatzes 1 bzw. auf die Außenfläche des Blattes 6 erstreckt.
Hier liegt der Klebebandstreifen 9 ebenfalls klebend an der Außenfläche des Blattes
6 an. Zusätzlich erstreckt sich dieser Klebebandstreifen 9 jedoch in die Lochung 8
und ist dort auf der Fläche des Blattes 3 ebenfalls durch Klebung befestigt. Durch
die zusätzliche Lochung 8 bildet hier der Klebebandstreifen 9 eine ösenartige Lasche,
die alle Blätter 2-6 des Formularsatzes 1 unverrückbar miteinander verbindet.
[0010] Der in der Fig. 2 dargestellte Formularsatz 11 stimmt im wesentlichen mit dem Formularsatz
der Fig. 1 überein. Der
Formularsatz 11 besteht ebenfalls aus fünf mit ihrer Transportlochung 7 übereinanderliegenden
Blättern 2 - 6. Die zusätzliche Transportlochung 8 erstreckt sich hier jedoch durch
die Blätter 3-5. Dies bedeutet, daß der Klebestreifen 9 mit seinem in der zusätzlichen
Lochung 8 befindlichen Ende an der Rückseite des Blattes 2 anliegt. Auch diese Verbindung
stellt sicher, daß sich die einzelnen Blätter 2 - 6 des Formularsatzes 11 nicht gegeneinander
verschieben können.
[0011] Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 und 2 wird die zusätzliche Lochung 8 in
einem Arbeitsgang hergestellt, der dem Zusammenführen der einzelnen die Blätter 2-6
bildenden Bahnen vorgeordnet ist. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 werden
alle Blätter bzw. Bahnen 2 - 6 im übereinanderliegenden Zustand mit der zusätzlichen
Lochung 8 versehen. Nach der Herstellung dieser Lochung 8 werden die Blätter bzw.
Bahnen 2,3 von den Blättern bzw. Bahnen 4 - 6 kurzzeitig abgehoben, umgelenkt und
dann wieder den Blättern 4-6 zugeführt. Diese Umlenkung ist maßlich so ausgebildet,
daß sich die Transportlochung 7 der Blätter 2 und 3 gegenüber der Transportlochung
7 der Blätter 4 -6 um eine Teilung verschiebt. Das freie Ende des Klebestreifens 9
wird dann nur noch in die zusätzliche Lochung der Blätter bzw. Bahnen 4 - 6 gesteckt
und liegt an der Rückseite des Blattes bzw. der Bahn 3 an. Die in den Blättern bzw.
Bahnen 2 - 3 befindliche, zusätzliche Lochung 8 wird für eine Verbindung der Blätter
bzw. Bahnen 2 -6 durch den Klebebandstreifen 9 nicht genutzt.
[0012] In der Fig. 4 ist eine aus mehreren Einzelbahnen zusammengesetzte Formularbahn 1
gezeigt, die sich in Richtung eines Pfeiles 12 bewegt. Mittels besonderer Werkzeugrollen
13,14 wird die zusätzliche Lochung 8 in der Bahn 1 gezeigt. Über Umlenkrollen 15 wird
hier zumindest ein Blatt bzw. eine Bahn der Bahn 1 umgelenkt und um eine Teilung bzw.
ein Vielfaches davon gegenüber den anderen Bahnen versetzt. In einem Heftkopf 16 wird
der Klebestreifen 9 auf die obere Fläche der Bahn 1 aufgebracht, während eine nur
angedeutete Stachelwalze 17 den Klebestreifen 9 durch die Transportlochung 7 steckt.
Mittels besonderer Anpreßwerkzeuge 18,19 wird der Klebebandstreifen 9 in seine in
den Fig. 1 - 3 dargestellte Lage gebracht. Damit sind die einzelnen Blätter bzw. Bahnen
der Bahn 1 unverrückbar miteinander verbunden.
[0013] Der Querschnitt der zusätzlichen Lochung 8 kann kreisförmig oder rechteckig bzw.
quadratisch sein.
1. Verfahren zum Verbinden von drei oder mehr übereinanderliegenden, stetig transportierten
und zumindest an einem seitlichen Rand mit einer bedarfsweise abtrennbaren Transportlochung
versehenen Bahnen, insbesondere Papierbahnen zur Bildung von Formularsätzen, mittels
kurzer Klebebandstreifen, bei dem die einzelnen Klebebandstreifen auf der Außenfläche
einer äußeren Bahn nahe eines Transportloches angeklebt, durch das Transportloch hindurchgesteckt
und unter bügelartiger Verformung auf der Außenfläche einer weiteren Bahn durch Klebung
befestigt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die dritte und jede weitere Bahn im Bereich der Verbindungsstelle mit
einer gegenüber der Transportlochung versetzten, zusätzlichen Lochung versehen wird,
und daß die durch die Transportlochung ragenden Enden der Klebebandstreifen unter
Formung einer ösenartigen Lasche durch diese zusätzliche Lochung gesteckt und mit
der Rückseite der zweiten oder ersten Bahn verklebt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzliche Lochung nur in der dritten und jeder weiteren Bahn erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzliche Lochung - mit Ausnahme einer äußeren Bahn - in allen Bahnen erzeugt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzliche Lochung in allen Bahnen erzeugt wird und die dritte und jede weitere
Bahn gegenüber den zwei anderen Bahnen um ein ganzzahliges der Transportlochteilung
versetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzliche Lochung in allen Bahnen erzeugt wird und die zweite und jede weitere
Bahn gegenüber der ersten Bahn und ein ganzzahliges der Transportlochteilung versetzt
werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bahnen um eine Transportlochteilung gegeneinander versetzt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 - 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bahnen kurz vor dem Einführen derselben in einen Klebeheftkopf gegeneinander
versetzt werden.