(19)
(11) EP 0 243 928 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.11.1987  Patentblatt  1987/45

(21) Anmeldenummer: 87106112.3

(22) Anmeldetag:  28.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4G08B 26/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 30.04.1986 DE 3614692

(71) Anmelder: Siemens Nixdorf Informationssysteme Aktiengesellschaft
D-33102 Paderborn (DE)

(72) Erfinder:
  • Seidel, Wolfgang
    D-4790 Paderborn (DE)
  • Schultz, Eckhard
    D-4790 Paderborn (DE)

(74) Vertreter: Schaumburg, Thoenes & Thurn 
Mauerkircherstrasse 31
81679 München
81679 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gefahrenmeldeanlage


    (57) Bei einer Gefahrenmeldeanlage, umfassend eine Zentrale (10), mindestens eine zweiadrige Meldelinie (14) mit einer Mehrzahl von Meldern (20) und eine die Meldelinie (14) mit der Zentrale (10) verbindende Liniensteuerschaltung (12), wobei die Meldelinie (14) in jedem Melder (20) unterbrechende Schalter (22) nach dem Anlegen einer Linienspannung an einem Ende der Meldelinie (14) sukzessiv schließbar sind und wobei die Liniensteuerschaltung (12) einen Zähler zum Zählen der durch das Schließen der Schalter mit der Liniensteuerschaltung verbundenen Melder aufweist, ist die Meldelinie (14) wahlweise von ihrem einen und/oder ihrem anderen Ende her betreibbar. Der Melder (20) umfaßt eine Betriebsartenwahlschaltung zum Umschalten zwischen einer Initialisierungsphase und einer Dauerbetriebsphase, eine Linienspannungsabfrageschaltung, die in der Initialisierungsphase bei Änderung der Linienspannung auf ein erstes Spannungsniveau ein Schließen des Schalters (22) bewirkt, und eine Meldererkennungsschaltung zur Speicherung einer von der Liniensteuerschaltung während der Initialisierungsphase vorgebbaren Melderadresse und zur Identifizierung des Melders (20), von dem im Dauerbetrieb der Meldelinie (14) eine Linienstromerhöhung ausgegangen ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Gefahrenmeldeanlage, umfassend eine Zentrale, mindestens eine zweiadrige Meldelinie mit einer Mehrzahl von parallel zwischen die Adern der Melde- linie geschalteten Meldern mit jeweils einem Meßwandler und einer Meldeschaltung und eine die Meldelinie mit der Zentrale verbindende Liniensteuerschaltung zum Steuern der an die Meldelinie anlegbaren Spannung und zur Überwachung und Auswertung des Linienstromes, wobei mindestens eine Ader der Meldelinie in jedem Melder durch einen Schalter unterbrechbar ist und die Schalter nach dem Anlegen einer Linienspannung an einem Ende der Meldelinie sukzessiv schließbar sind und wobei die Liniensteuerschaltung einen Zähler zum Zählen der durch das Schließen der Schalter mit der Liniensteuerschaltung verbundenen Melder aufweist.

    [0002] Bei einer beispielsweise aus der DE-PS 26 41 489 bekannten Brandmelderanlage der vorstehend genannten Art müssen die Melder der Meldelinie in kurzen Zeitabständen abgefragt werden, ob ein Alarmfall vorliegt oder nicht. Dabei wird zunächst eine Betriebsspannung an den ersten Melder der Meldelinie angelegt. Nach einer bestimmten Verzögerungszeit,deren Dauer durch den Meßwandler bzw. die Brandkenngrößen beeinflußt werden kann, schließt der erste Melder den Schalter und gibt einen Zählimpuls an die Zentrale. Damit liegt die Betriebsspannung an dem zweiten Melder an. Durch Mitzählen in der Zentrale kann der Melder identifiziert werden, der einen Alarmfall signalisiert hat.

    [0003] Bei einer großen Anzahl von Meldelinien, die einer Zentrale zugeordnet sind, erfordert das permanente Abfragen der Meldelinien einen erheblichen Aufwand. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß durch das ständige Abfragen der Meldelinien zwar beispielsweise ein Kurzschluß in einem Melder oder eine Leitungsunterbrechung in der Meldelinie rasch erkannt werden kann, daß aber gleichzeitig mindestens alle Melder, die von der Zentrale aus gesehen auf die Störstelle folgen, so lange nicht funktionsfähig sind, bis die Störung behoben ist. In der Regel wird die gesamte Meldelinie so lange außer Betrieb sein. Wenn ein derartiger Schaden am Wochenende oder nachts auftritt, kann es durchaus einige Zeit kosten, bis die Meldelinie wieder voll funktionsfähig ist. Schließlich verliert die gesamte Meldelinie ihre Funktion, wenn in der das Abfragen bewirkenden Liniensteuerschaltung ein Fehler auftritt.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gefahrenmeldeanlage der eingangs genannten Art so auszubilden, daß eine Meldelinie auch dann weitgehend funktionsfähig bleibt, wenn eine Störung in einem der Melder oder eine Leitungsunterbrechung an der Meldelinie vorliegt, und daß mit geringem Aufwand auch eine große Anzahl von Meldern Überwacht werden kann.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß beide Enden der Meldelinie mit der Liniensteuerschaltung derart verbunden sind, daß die Meldelinie wahlweise von ihrem einen und/oder ihrem anderen Ende her betreibbar ist, daß die Melderschaltung eine Betriebsartenwahischaltung zum Umschalten zwischen einer Initialisierungsphase und einer Dauerbetriebsphase und eine Linienspannungsabfrageschaltung aufweist, die in der Initialisierungsphase bei Änderung der Linienspannung auf ein erstes Spannungsniveau ein Schließen des Schalters bewirkt, und daß die Melderschaltung eine Meldererkennungsschaltung zur Speicherung einer von der Liniensteuerschaltung während der Initialisierungsphase vorgebbaren Melderadresse und zur Identifizierung des Melders
    aufweist, von dem im Dauerbetrieb der Melderlinie eine Linienstranerhöhung ausgegangen ist.

    [0006] Die erfindungsgemäße Lösung bietet die Möglichkeit, bei Auftreten einer Störung wie beispielsweise eines Kurzschlusses oder einer Unterbrechung in der Meldelinie diese von ihren beiden Enden her jeweils bis zum letzten funktionsfähigen Melder vor der gestörten Stelle zu initialisieren und in den Dauerbetrieb zu schalten. Handelt es sich bei der Störung nur um eine Leitungsunterbrechung, dann können sämtliche Melder funktionsfähig geschaltet werden. Befindet sich die Störung in einem Melder, so sind sämtliche Melder mit Ausnahme des gestörten funktionsfähig. Im einzelnen wird bei der Initialisierung der erfindungsgemäßen Gefahrenmeldeanlage folgendermaßen vorgegangen. Zunächst wird ähnlich wie bei der bekannten Gefahrenmeldeanlage durch ein erstes Spannungssignal das Öffnen sämtlicher Schalter in den Meldern und ein Umschalten der Betriebsartenwahlschaltungen in den der Initialisierungsphase entsprechenden Zustand bewirkt. Anschließend wird durch eine periodische Spannungsänderung auf das Spannungsniveau, bei dem die Linienspannungsabfrageschaltung anspricht, in den Meldern nachein--ander jeweils der die Ader der Meldelinie unterbrechende Schalter geschlossen. Dabei wird in der Liniensteuerschaltung der Ruhestrom der Leitung überwacht. Sollte ein Kurzschluß in einem der Melder oder auf der Leitung festgestellt werden, so wird der Stand des Zählers, welcher die ordnungsgemäß durchschaltenden Melder zählt, in der Liniensteuerschaltung gespeichert. Anschließend wird die Initialisierungsphase wiederholt, wobei jedoch bei dem dem gespeicherten Wert entsprechenden Melder, d.h. dem letzten funktionsfähigen Melder vor der Störstelle die Spannung nicht auf das zum Betätigen des Schalters erforderliche Spannungsniveau gesetzt wird, so daß das Weiterschalten an diesem Melder unterbleibt. Die Meldelinie ist an diesem Melder beendet und wird auf Dauerbetrieb umgestellt, in dem die Melder ohne Abfragen von sich aus ein Alarmsignal, meist in Form einer Linienstromerhöhung aussenden. Anschließend wird dasselbe Verfahren angewandt, um nun die Meldelinie von dem anderen Ende her wiederum bis zum letzten funktionsfähigen Melder vor der Störstelle zu initialisieren und auf Dauerbetrieb zu schalten. Damit ist die Meldelinie selbst im Fall einer Störung weitgehend funktionsfähig.

    [0007] Erfindungsgemäß wird ferner vorgeschlagen, daß die Schalter in den Meldern jeweils von zwei MOS-Feldeffekttransistoren gebildet sind, die derart in Reihe geschaltet sind, daß ihre parasitären Drain-Source-Dioden einander entgegengesetzt gerichtet sind. In diesem Falle sperrt stets einer der Feldeffekttransistoren unabhängig davon, an welchem Ende der Meldelinie die Linienspannung angelegt wird.

    [0008] Im Dauerbetrieb kann bei der erfindungsgemäßen Gefahrenmeldeanlage ohne großen Aufwand eine große Anzahl von Meldelinien überwacht werden, da die einzelnen Melder nicht zyklisch nacheinander abgefragt werden müssen. Stellt eine der Liniensteuerschaltungen auf einer Meldelinie ein Alarmsignal, beispielsweise eine Linienstromerhöhung fest, so ist damit jedoch noch nicht der Melder bekannt, der das Alarmsignal abgegeben hat. Hierzu ist es erforderlich, die Melder abzufragen und festzustellen, von wem das Alarmsignal stammt.

    [0009] Es sind bereits im Stand der Technik Meldererkennungssysteme bekannt, die jedoch alle darauf basieren, daß den Meldern in der jeweiligen Meldelinie eine feste Kennung zugeordnet wird. Dies erschwert nicht nur das Ersetzen eines Melders sondern vor allem eine Umstrukturierung der Meldelinie, da dann unter Umständen die Kennungen der vorhandenen Melder geändert werden müssen. Diese Schwierigkeit wird bei der erfindungsgemäßen Gefahrenmeldeanlage dadurch behoben, daß den Meldern die jeweilige Kennung oder Adresse erst während der Initialisierungsphase zugeordnet wird. Die Adressenzuteilung berücksichtigt also immer den aktuellen Aufbau der Gefahrenmeldeanlage.

    [0010] Erfindungsgemäß umfaßt die Meldererkennungsschaltung zur Speicherung der Melderadresse und zur Identifizierung des alarmgebenden Melders eine bei Änderung der Linienspannung auf ein zweites Spannungsniveau ansprechende zweite Linienspannungsabfrageschaltung, einen Melderadressenzähler, der durch ein Ausgangssignal der zweiten Linienspannungsabfrageschaltung fortschaltbar und durch ein den Dauerbetrieb kennzeichnendes Signal der Betriebsartenwahlschaltung sperrbar ist, einen aktuellen Zähler, der durch das Dauerbetriebsignal der Betriebsartenwahlschaltung aktivierbar und durch ein Ausgangssignal der zweiten Linienspannungsabfrageschaltung fortschaltbar ist, und einen die Zählerstände von Melderadressenzähler und aktuellem Zähler vergleichenden ersten Komparator, der bei übereinstimmenden Zählerständen ein Freigabesignal an eine Ausgabeschaltung gibt, die mit einem Meßwertspeicher verbunden ist und bei Vorliegen eines Meßwertes und eines Freigabesignales eine Linienstromänderung bewirkt.

    [0011] In der Praxis wird man bei der erfindungsgemäßen Lösung die Linienspannungsabfrageschaltungen so einstellen, daß die zweite Linienspannungsabfrageschaltung auch bei Änderung der Linienspannung auf das erste Spannungsniveau anspricht. Dies hat zur Folge, daß während der Initialisierungsphase, d.h. dem Durchschalten der Meldelinie der Melderadressenzähler bei jeder Änderung der Linienspannung auf das erste Spannungsniveau einen Schritt weiter zählt. Wird nach der Initialisierungsphase auf Dauerbetrieb umgeschaltet, so wird der Melderadressenzähler gesperrt. Damit enthält jeder Melderadressenzähler einen seiner Stellung in der Meldelinie entsprechenden Wert, wobei der der Liniensteuerschaltung nächstgelegene Melder die höchste Adresse hat. Dieses System hat den Vorteil, daß keinem Melder eine Adresse eingegeben werden muß, sondern daß jeder Melder seine Adresse erst während der Initialisierungsphase erhält. Damit ist das Auswechseln von Meldern und das Umstrukturieren, Erweitern oder sonstige Ändern der Meldelinie völlig problemlos. Soll im Dauerbetrieb die Meldelinie abgefragt werden, um den Melder zu ermitteln, von dem ein Alarmsignal ausgegangen ist, so werden durch periodisches Ändern der Spannung die aktuellen Zähler aller Melder jeweils schrittweise fortgeschaltet, wobei nur der Melder jeweils eine Antwort geben kann, bei dem die Zählerstände des Melderadressenzählers und des aktuellen Zählers übereinstimmen und bei dem ein Meßwert im Meßwertspeicher gespeichert ist.

    [0012] Soll die Möglichkeit geschaffen werden, mehrere unterschiedliche Informationen von dem Melder an die Liniensteuerschaltung bzw. die Zentrale zu übermitteln oder auch Steuersignale von der Zentrale an die jeweilige Melderschaltung zu übermitteln, so kann dies bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dadurch geschehen, daß die Melderschaltung einen durch das Dauerbetriebssignal der Betriebsartenwahlschaltung aktivierbaren und durch ein Ausgangssignal der zweiten Linienspannungsabfrageschaltung fortschaltbaren Impulszähler und einen Komparator aufweist, der bei Übereinstimmung des Impulszählerstandes mit einem vorgegebenen Wert ein Freigabesignal an die Ausgabeschaltung gibt, die in Abhängigkeit dieses Freigabesignales, eines Freigabesignales des ersten Komparators und eines dem vorgegebenen Zählwert entsprechenden Melderzustandssignales eine Linienstromänderung bewirkt, wobei der aktuelle Zähler nur bei Erreichen eines vorgegebenen Endstandes des Impulszählers fortschaltbar ist. So kann beispielsweise jeder einem Zählschritt der aktuellen Zähler entsprechende Abfrageimpuls in Einzelimpulse aufgelöst werden, die von dem Impulszähler gezählt werden und die jeweils eine bestimmte Einzelabfrage in dem betreffenden Melder auslösen bzw. die ein Intervall bestimmen, in dem ein Steuersignal an den Melder ausgegeben werden kann.

    [0013] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und der folgenden Beschreibung, welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Gefahrenmeldeanlage,

    Fig. 2 ein schematisches Blockschaltbild eines Melders und

    Fig. 3 schematische Darstellungen der Steuersignale zur bis 5 Steuerung jedes Melders.



    [0014] In Fig. 1 ist mit 10 eine Zentrale einer Gefahrenmeldeanlaqe, beispielsweise einer Brandmeldeanlage bezeichnet. Mit der Zentrale sind mehrere Liniensteuerschaltungen 12 verbunden, von denen in der Fig. 1 zwei angedeutet sind. Jede Liniensteuerschaltung 12 steuert eine Meldelinie 14, die aus zwei Leitungen 16 und 18 besteht, deren beide Enden jeweils mit der Liniensteuerschaltung 12 verbunden sind und zwischen denen jeweils parallel zueinander mehrere Melder 20 geschaltet sind. Die Meldelinie 14 ist also in der Weise zu einer Ringleitung geschaltet, daß sie von beiden Seiten her von der Liniensteuerschaltung 12 angesteuert werden kann. Mindestens eine der Leitungen 16 und 18, im vorliegenden Falle die Leitung 16 ist innerhalb jedes Melders 20 durch einen Schalter 22 unterbrechbar. Während einer Initialisierungsphase werden diese Schalter 22 durch geeignete Steuersignale der Liniensteuerschaltung 12 nacheinander geschlossen. Gleichzeitig wird jedem Melder 20 eine Adresse zugeordnet. Nach der Initialisierungsphase werden die Melder auf eine stationäre Betriebsphase umgeschaltet, in der die Liniensteuerschaltung lediglich den Ruhestrom auf der Meldelinie 14 überwacht. Spricht einer der Melder an, so führt dies zu einer Änderung des Linienstromes. Anschließend wird die Meldelinie 14 durch die Liniensteuerschaltung 12 abgefragt, um festzustellen, welcher der Melder 20 angesprochen hat.

    [0015] Der Aufbau und die Funktionsweise der Melder 20 werden im folgenden anhand der Fig. 2 bis 8 näher erläutert.

    [0016] Der vorstehend erwähnte Schalter 22 besteht aus zwei MOS-Feldeffekttransistoren 24 und 26, die in die Leitung 16 der Meldelinie 14 derart in Reihe geschaltet sind, daß ihre strukturbedingten parasitäten Drain-Source-Dioden 28 bzw. 30 einander entgegengerichtet sind. Dadurch ist sichergestellt, daß stets einer der Transistoren 24 und 26 sperrt, unabhängig davon, ob die Linienspannung am einen Ende oder am anderen Ende der Meldelinie 14, d.h. an den Klemmen 161 und 181 oder den Klemmen 162 und 182 angelegt wird. Beim Anlegen der Linienspannung durch die Liniensteuerschaltung 12 wird über eine Diode 32 zunächst ein Kondensator 34 aufgeladen, der den Meßwandler 36 und die Melderschaltung des Melders 20 versorgt, wenn die Linienspannung zur Übermittlung von Steuersignalen kurzfristig abgesenkt oder ganz abgeschaltet wird.

    [0017] Die Melderschaltung umfaßt eine erste Linienspannungsabfrageschaltung 38, die auf ein von der Betriebsspannung UB verschiedenes erstes Spannungsniveau, im vorliegenden Fall 0V anspricht und beim Abschalten der Linienspannung ein Ausgangssignal über ein UND-Glied 40 an ein Einschaltregister 42 gibt, das seinerseits die beiden Transistoren 24 und 26 leitend schaltet. Der andere Eingang des UND-Gliedes 40 ist mit einer Betriebsartenwahlschaltung 44 verbunden, die zwischen einer Initialisierungsphase und einer Dauerbetriebsphase umschaltbar ist. Das Umschalten von der Initialisierungsphase auf die Dauerbetriebsphase erfolgt, wenn eine durch ein Zeitglied 46 bestimmte Zeit die Betriebsspannung aufrecht erhalten wurde.

    [0018] Die Linienspannung wird ferner durch eine zweite Linienspannungsabfrageschaltung 48 abgefragt, die anspricht, wenn die Linienspannung unter ein zwischen der Betriebsspannung und dem ersten Spannungsniveau liegendes zweites Spannungsniveau abfällt. Das Ausgangssignal der Linienspannungsabfrageschaltung 48 wird über ein UND-Glied 50 einem Melderadressenzähler 52 zugeführt, der jeweils um eins weitergeschaltet wird, wenn neben dem Ausgangssignal der Linienspannungsabfrageschaltung auch ein Freigabesignal der Betriebsartenwahlschaltung 44 am anderen Eingang des UND-Gliedes 50 anliegt. Der Melderadressenzähler 52 ist nur während der Initialisierungsphase fortschaltbar. In der Dauerbetriebsphase wird er durch ein entsprechendes Signal der Betriebsartenwahlschaltung 44 gesperrt.

    [0019] Das Ausgangssignal der Linienspannungsabfrageschaltung 48 wird ferner über ein UND-Glied 54 einem Melderintervall-oder Impulszähler 56 zugeführt, dessen Bedeutung und Funktion weiter unten noch näher erläutert wird und der einen aktuellen Zähler 58 fortschalten kann. Die Ausgänge des Melderadressenzählers 52 und des aktuellen Zählers 58 sind mit einem ersten Komparator 60 verbunden, der bei Gleichstand der beiden Zähler 52 und 58 jeweils über ein Verknüpfungsglied 62 bzw. 64 eine Ausgabeschaltung 66 bzw. 68 ansteuert, die ihrerseits eine Änderung des Linienstromes, im vorliegenden Fall eine Stromerhöhung bewirken können. Die Ausgabeschaltung 66 wird dabei aktiviert, wenn die Betriebsspannung anliegt, während die Ausgabeschaltung 68 beim Absinken der Spannung auf das zweite Spannungsniveau aktiviert wird, wie dies durch die Signaleingänge 70 bzw. 72 der Verknüpfungsglieder 62 und 64 angedeutet werden soll. Wird der Linienstrom durch die Ausgabeschaltung 66 erhöht, so wird gleichzeitig eine Leuchtdiode 74 als optische Anzeige eingeschaltet.

    [0020] Der Ausgang des Meßwandlers 36 ist mit einem Meßwertspeicher 76 verbunden, der seinerseits zum einen direkt mit den Ausgabeschaltungen 66 und 68 in Verbindung steht und andererseits mit einem zweiten Komparator 78 verbunden ist. Dieser steht über einen weiteren Eingang mit dem Impulszähler 56 in Verbindung. Der Komparator 78 verknüpft die einzelnen Impulsintervalle mit Eingangssignalen, die während der Impulsintervalle an seinen Eingängen anliegen. Hierbei kann es sich entweder um ein Alarmsignal von dem Alarmregister oder um eine andere Störgröße handeln, die über den Eingang 80 zugeführt wird.

    [0021] Im folgenden wird die Funktionsweise der vorstehend beschriebenen Anordnung erläutert. Dabei wird zur Erleichterung der Beschreibung eine Betriebsspannung von 12V angenommen, die auf 5V und auf 0V gesenkt werden kann. Es versteht sich, daß auch beliebige andere Spannungswerte verwendet werden können.

    [0022] Um sämtliche Komponenten der Melderschaltung in einen definierten Ausgangszustand zu versetzen, mit dem die Initialisierungsphase beginnen kann, muß die Betriebsspannung für eine Zeit tl von mindestens 100 msek. ausgeschaltet werden. Anschließend wird wieder die Betriebsspannung angelegt und während einer Zeit t2 von ca. 20 msek. bis 30 msek. aufrecht erhalten. Danach wird die Linienspannung abermals für eine Zeit t3 von ca. 1 msek. bis maximal 30 msek. auf 0V abgesenkt (Fig. 3). Dabei spricht die Linienspannungsabfrageschaltung 38 an und aktiviert das Einschaltregister 42, das die beiden Transistoren 24 und 26 leitend schaltet, da es gleichzeitig von der Betriebsartenwahlschaltung 44 noch das der Initialisierungsphase entsprechende Freigabesignal enthält. Gleichzeitig hat aber auch die Linienspannungsabfrageschaltung 48 angesprochen und den Melderadressenzähler 52 um eins fortgeschaltet. Nach Ablauf der Zeit t3 liegt nun die Linienspannung auch am zweiten Melder an, in dem sich der vorstehend beschriebene Vorgang wiederholt, wobei im ersten Melder ebenfalls der Melderadressenzähler 52 wieder um eins fortgeschaltet wird. Sind alle Melder auf diese Weise mit der Liniensteuerschaltung 12 verbunden, so hat der Melderadressenzähler 52 des zuerst angesprochenen Melders den höchsten Wert, während der Melderadressenzähler des zuletzt angesprochenen Melders den Wert 1 speichert. Nach der Initialisierung sämtlicher Melder der Meldelinie wird die Linienspannung für eine Zeit t4 von beispielsweise mindestens 100 msek. auf der Betriebsspannung gehalten. In diesem Falle spricht das Zeitglied 46 an und führt dazu, daß die Betriebsartenwahlschaltung 44 auf Dauerbetrieb umschaltet. Ein entsprechendes Ausgangssignal der Betriebsartenwahlschaltung 44 sperrt das Einschaltregister 42 und den Melderadressenzähler 52, während der Impulszähler 56 freigegeben wird.

    [0023] Liegt in einem der Melder oder zwischen zwei Meldern ein Kurzschluß vor, so wird dies von der Liniensteuerschaltung aufgrund des veränderten Ruhestromes festgestellt. Ferner läßt sich durch eine Abfrage der Spannung am Leitungsende nach einer gewissen Anzahl von Initialisierungsschritten feststellen, ob eine Leitungsunterbrechung vorliegt oder nicht. Wird eine derartige Störung festgestellt, so speichert die Liniensteuerschaltung die Position des letzten Melders vor Auftreten der Störung. Die Position dieses Melders ergibt sich durch den Stand des Zählers in der Liniensteuerschaltung, indem die angesteuerten Melder mitgezählt werden. Anschließend wiederholt die Liniensteuerschaltung den gesamten Initialisierungsvorgang bis zu dem dem gespeicherten Positionswert entsprechenden Melder. Nach dem Anlegen der Betriebsspannung an diesen Melder wird die Spannung nicht auf 0V sondern nur auf 5V abgesenkt. Daher spricht die Linienspannungsabfrageschaltung 38 nicht an, so daß das Durchschalten zum nächsten Melder unterbleibt. Dagegen spricht die Linienspannungsabfrageschaltung 48 an und schaltet den Melderadressenzähler 52 um einen Wert weiter. Anschließend wird die Betriebsspannung für die Zeit t4 angelegt, so daß die Betriebsartenwahlschaltung 44 auf Dauerbetrieb umgeschaltet wird.

    [0024] Nun wird der gesamte Initialisierungsvorgang von dem anderen Ende der Meldelinie her neu begonnen und wiederum bis zum Auftreten der Störung durchgeführt und anschließend in der vorstehend beschriebenen Weise wiederholt. Damit ist die gesamte Meldelinie betriebsbereit mit Ausnahme unter Umständen eines Melders, in dem die Störung aufgetreten ist.

    [0025] Nun wird während des Dauerbetriebes lediglich der Ruhestrom der Meldelinie von der Liniensteuerschaltung 12 überwacht. Sendet einer der Meßwandler 36 ein Alarmsignal aus, so wird dieses über den Meßwertspeicher 76 direkt auf die Ausgabeschaltung 66 gegeben, die unter Einschalten der Leuchtdiode 74 eine Erhöhung des Linienstromes bewirkt. Anschließend beginnt die Liniensteuerschaltung 12 die Meldelinie abzufragen, um den Melder zu ermitteln, von dem das Alarmsignal ausgegangen ist. Hierzu ist jedem Melder ein Impulszug von im vorliegenden Beispiel sechs Einzelimpulsen zugeordnet (Fig.5) .Dabei wird die Betriebsspannung von 12V periodisch auf 5V abgesenkt. Bei jedem Absenken der Linienspannung spricht die Linienspannungsabfrageschaltung 48an undschaltet den Impulszähler 56 um eins weiter. Mit dem ersten Absenken der Spannung wird auch der aktuelle Zähler 58 um eins erhöht. Die folgenden Impulsintervalle bis zum nächsten Fortschalten des aktuellen Zählers 58 bieten nun die Möglichkeit, Steuerbefehle von der Liniensteuerschaltung an den jeweiligen Melder oder Alarm- und Störsignale von dem jeweiligen Melder an die Liniensteuerschaltung zu übertragen, sofern der Zählerstand des aktuellen Zählers 58 mit dem des Melderadressenzählers 52 übereinstimmt. Soll in einem Melderintervall eine Ausgabe an einen Melder erfolgen, wird beispielsweise in diesem Intervall die Linienspannung statt auf 5V auf 0V gesenkt (Fig. 5). Durch diesen Spannungsimpuls wird ein nicht dargestelltes Ausgaberegister im Melder gesetzt. Dieses Register bleibt so lange gesetzt, bis eine erneute Ausgabe an den Melder erfolgt. Durch dieses Ausgaberegister können z. B. bei einer Brandmeldeanlage Türschließ-oder Sprinkleranlagen eingeschaltet werden. Eine solche Ausgabe an den Melder kann auch dazu benutzt werden, einen Alarmfall zu simulieren und auf diese Weise die einzelnen Melder der Meldelinie auf einwandfreie Funktion hin zu testen, ohne daß die gesamte Linie ausgeschaltet werden muß. Das manuelle Prüfen jedes einzelnen Melders kann dadurch entfallen.

    [0026] Zu den vorstehenden Ausführungen ist noch zu ergänzen, daß bei der Abfrage der Melder die Linienstromerhöhung ausgeschaltet werden muß, um dann ein Signal des Melders registrieren zu könen, von dem das Alarmsignal ursprünglich ausgegangen ist. Zu diesem Zweck wird während des Abfragens der einzelnen Melder die Linienstromerhöhung durch die Ausgabeschaltung 66 jeweils bei Absenken der Spannung auf 5V ausgeschaltet. Ist die Abfrage beendet und liegt ein Alarmsignal des Meßwandlers vor, wird nach einer durch ein Zeitglied 82 bestimmten Zeit nach dem Anlegen der Betriebsspannung die Leuchtdiode 74 wieder eingeschaltet.

    [0027] Für den Fall, daß die Liniensteuerschaltung defekt ist, kann die Melderschaltung ein weiteres Zeitglied enthalten, das gewährleistet, daß nach dem Anlegen der Betriebsspannung für die durch das Zeitglied bestimmte Zeitdauer der Melder den Schalter 22 zum nächsten Melder automatisch schließt. Eine Einzelabfrage der Melder ist jedoch in diesem Falle nicht möglich.


    Ansprüche

    1. Gefahrenmeldeanlage, umfassend eine Zentrale, mindestens eine zweiadrige Meldelinie (14) mit einer Mehrzahl von parallel zwischen die Adern (16,18) der Meldelinie (14) geschalteten Meldern (20) mit jeweils einem Meßwandler (36) und einer Melderschaltung und eine die Meldelinie (14) mit der Zentrale (10) verbindende Liniensteuerschaltung (12) zum Steuern der an die Meldelinie (14) anlegbaren Spannung und zur Überwachung und Auswertung des Linienstromes, wobei mindestens eine Ader der Meldelinien (14) in jedem Melder (20) durch einen Schalter (22) unterbrechbar ist und die Schalter (22) nach dem Anlegen einer Linienspannung an einem Ende der Meldelinie (14) sukzessiv schließbar sind und wobei die Liniensteuerschaltung (12) einen Zähler zum Zählen der durch das Schließen der Schalter (22) mit der Liniensteuerschaltung (12) verbundenen Melder (20) aufweist, dadurch gekennzeichnet , daß beide Enden der Meldelinie (14) mit der Liniensteuerschaltung (12) derart verbunden sind, daß die Meldelinie (14) wahlweise von ihrem einen und/oder ihrem anderen Ende her betreibbar ist, daß die Melderschaltung eine Betriebsartenwahlschaltung (44) zum Umschalten zwischen einer Initialisierungsphase und einer Dauerbetriebsphase und eine Linienspannungsabfrageschaltung (38) aufweist, die in der Initialisierungsphase bei Änderung der Linienspannung auf ein erstes Spannungsniveau ein Schließen des Schalters (22) bewirkt, und daß die Melderschaltung eine Meldererkennungsschaltung zur Speicherung einer von der Liniensteuerschaltung während der Initialisierungsphase vorgebbaren Melderadresse und zur Identifizierung des Melders (20) aufweist, von dem im Dauerbetrieb der Meldelinie eine Linienstromerhöhung ausgegangen ist.
     
    2. Gefahrenmeldeanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Schalter (22) jeweils von zwei MOS-Feldeffekttransistoren (24, 26) gebildet sind, die derart in Reihe geschaltet sind, daß ihre parasitären Drain-Source-Dioden (28, 30) einander entgegengesetzt gerichtet sind.
     
    3. Gefahrenmeldeanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Melderschaltung eine Ausgabeschaltung (66) aufweist, die bei Ansprechen des Meßwandlers (36) eine Linienstromänderung bewirkt.
     
    4. Gefahrenmeldeanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Meldererkennungsschaltung folgende Teile umfaßt:

    eine bei Änderung der Linienspannung auf ein zweites Spannungsniveau ansprechende zweite Linienspannungsabfrageschaltung (48),

    einen Melderadressenzähler (52), der durch ein Ausgangssignal der zweiten Linienspannungsabfrageschaltung (48) fortschaltbar und durch ein den Dauerbetrieb kennzeichnendes Signal der Betriebsartenwahlschaltung (44) sperrbar ist,

    einen aktuellen Zähler (58), der durch das Dauerbetriebssignal der Betriebsartenwahlschaltung (44) aktivierbar und durch ein Ausgangssignal der zweiten Linienspannungsabfrageschaltung (48) fortschaltbar ist, und

    einen die Zählerstände von Melderadressenzähler (52) und aktuellem Zähler (58) vergleichenden ersten Komparator (60), der bei übereinstimmenden Zählerständen ein Freigabesignal an die Ausgabeschaltung (66, 68) gibt, die mit einem Meßwertspeicher (76) verbunden ist und bei Vorliegen eines Meßwertes und eines Freigabesignals eine Linienstromänderung bewirkt.


     
    5. Gefahrenmeldeanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Melderschaltung einen durch das Dauerbetriebssignal der Betriebsartenwahlschaltung (44) aktivierbaren und durch ein Ausgangssignal der zweiten Linienspannungsabfrageschaltung (48) fortschaltbaren Impulszähler (56) und einen zweiten Komparator (78) aufweist, der bei Übereinstimmung des Impulszählerstandes mit einem vorgegebenenwert ein Freigabesignal an die Ausgabeschaltung (68) gibt, die in Abhängigkeit dieses Freigabesignales, eines Freigabesignales des ersten Komparators (60) und eines dem vorgegebenen Zählwert entsprechenden Melderzustandssignales eine Linienstromänderung bewirkt, wobei der aktuelle Zähler (58) jeweils zu Beginn einer Zählperiode des Impulszählers (56) fortschaltbar ist.
     
    6. Gefahrenmeldeanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Betriebsartenwahlschaltung (44) mit der Linienspannungsquelle über ein Zeitglied (46) verbunden ist und bei dessen Ansprechen von der Initialisierungsphase auf die Dauerbetriebsphase umschaltet.
     




    Zeichnung