[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitsvorrichtung zum Schutz der Bedienungspersonen
bei einem hydraulisch betätigten Kran, der in herkömmlicher Weise einen Ständer und
einen Ausleger aufweist, wobei der Kran von einem, im Bereich vom Gelenk zwischen
Ständer und Ausleger angeordneten, mit einem Sitz versehenen Bedienungspult aus betätigt
werden kann, und wobei der Sitz mit Hilfe einer Leiter erreicht werden kann. Diese
Art von Kränen werden meistens an Lastkraftwagen angebracht, können aber auch auf
Schiffen und andere Fahrzeuge benützt werden. Bei diesem Typ von Kran liegt jedoch
das Risiko vor, dass die Bedienungshebel unabsichtlich betätigt werden, wenn der
Bedienungsmann mit Hilfe der Leiter zum Sitz hinaufsteigt oder vom Sitz heruntersteigt.
Es sind bis jetzt keine Sicherheitsvorrichtungen bekannt, die ein unabsichtliches
Betätigen der Bedienungshebel in einer zuverlässigen Weise unmöglich macht. Aus der
schwedischen Patentschrift 2ll998, der norwegischen Auslegeschrift l43332 und der
deutschen Auslegeschrift l268545 sind zwar Sicherheitsvorrichtungen für Schaufelladern
und ähnliche Maschinen bekannt, die alle den Zweck haben, das unabsichtliche Betätigen
von Bedienungshebeln zu verhindern. Diese Sicherheitsvorrichtungen sind aber nicht
ohne weiteres bei einem Kran des Eingangs genannten Typs zu verwenden, da sie sämtlich
mit der Konstruktion des betreffenden Schaufelladers nahe verbunden sind.
[0002] Aus der schwedischen Patentschrift 2ll998 ist eine Sicherheitsvorrichtung bekannt
für mit Kabinen versehenen Schaufelladern, deren Schaufel mit Hilfe von zwei beidzeitig
der Kabine angeordnete, vertikal schwenkbare Schaufelarme gehoben werden kann. Bei
dieser Konstruktion liegt ein gewisses Risiko vor, dass der Bedienungsmann beim Betreten
oder Verlassen der Kabine,durch ein unbeabsichtigtes Betätigen der Bedienungshebel,zwischen
Schaufelarm und Maschine eingeklemmt werden kann oder auch nur die Tür beschädigt
werden kann.Diese Sicherheitsvorrichtung besteht aus einem,in der Tür angeordneten,elektrischen
Kontakt, der mit einem, im Hydraulsystem des Schaufelladers angeordneten,Magnetventil
verbunden ist. Der Kontakt und das Magnetventil sind derart angeordnet, dass bei offener
Tür die Zufuhr von hydraulischer Flüssigkeit zu den Hubzylindern unterbrochen wird,
und statt dessen die hydraulische Flüssigkeit in dem zum System dazugehörigen Hydraultank
zurückgeleitet wird. Diese Konstruktion ist nicht ohne weiteres bei einem Kran des
Eingangs genannten Types zu verwenden, da diese normalerweise nicht mit Kabinen versehen
sind. Dazu kommt, dass die Maschine nur bei geschlossener Tür bedient werden kann,
was beispielsweise im Sommer ein grosser Nachteil sein kann.
[0003] Aus der norwegischen Auslegeschrift l43322 ist eine Sicherheitsvorrichtung für Schaufelladern
und ähnliche Maschinen bekannt. Bei dieser Vorrichtung ist ein Teil des Bedienungspultes
als eine seitlich bewegbare Schranke ausgestaltet, die in einer vorgeschobenen Lage
den Zugang zum Bedienungsplatz sperrt,und in einer zurückgezogenen Lage den Weg zum
Bedienungsplatz freigibt. In der zurückgezogenen Lage beinflusst die Schranke direkt
oder indirekt ein Ventil, wodurch der Kraftfluss des Arbeitsmediums blockiert wird.
Es ist somit schwierig dem Bedienungsplatz zu verlassen oder zu betreten ohne dass
das Bedienungspult vorher gesperrt worden ist. Auch diese Vor richtung ist mit Nachteilen
behaftet. Es ist zum Beispiel möglich beim Betreten des Bedienungsplatzes, die Bedienungshebel
unabsichtlich zu betätigen,ehe die Schranke zurückgezogen worden ist. Es ist auch
möglich den Bedienungsplatz zu verlassen oder zu betreten ohne die Schranke vorher
zu verschieben, indem man einfach über die Schranke hinüberklettert. In diesem Falle
ist das Risiko noch grösser, dass ein Bedienungshebel unabsichtlich betätigt wird,
als wenn gar keine Schranke vorhanden ist, da ja auf der Oberseite der Schranke einige
Bedienungshebeln angeordnet sind. Dass einige Bedienungshebel auf der Oberseite der
Schranke plaziert sind, hat auch zur Folge, dass nicht immer die ergonomisch gesehen
beste Plazierung der Bedienungshebel gewählt werden kann. Abgesehen von diesen Nachteilen
kommt noch dazu,dass diese bekannte Vorrichtung nicht sehr für Kräne des Eingangs
genannten Typs geeignet ist, da eine solche Schranke von einer Leiter aus schwer
zu bedienen ist.
[0004] Aus der deutschen Auslegeschrift l268545 ist schliesslich eine Sicherheitsvorrichtung
für Schaufelladern und ähnliche Maschinen bekannt die im Fahrersitz der Maschine untergebracht
worden ist. Zu diesem Zweck sind im Fahrersitz Tasten untergebracht die mit im Hydraulsystem,befindlichen
Sperrorgane verbunden sind mittels denen der Kraftfluss des Arbeitsmediums blockiert
werden kann. Die Tasten sind derart angeordnet, dass wenn der Fahrersitz ganz, teilweise
oder einseitig entlastet wird, das Hydraulsystem blockiert wird. Diese Art von Vorrichtung
mag für Schaufelladern und ähnliche Maschinen ausreichen wo erstens man,vom Bedienungsplatz
aus, meistens ein guten Überblick über den ganzen Arbeitsbereich der Schaufel hat,
zweitens die Schaufel nicht sehr präzise bewegt zu werden braucht. Bei einem Kran
des Eingangs genannten Typs muss der am Ende vom Ausleger vorhandene Haken oder Greifer
sehr präzise bewegt werden können,wenn die Last ergriffen oder abgestellt wird. Da
der Abstand vom Bedienungsplatz zum Haken oder Greifer verhältnismässig gross ist,
gleichzeitig wie der Haken oder Greifer teilweise von dem Ausleger verdeckt ist, muss
sich der Bedienungsmann ziemlich frei bewegen können,um bei der Feineinstellung des
Hakens, Greifers oder der Last, diesen in allen Lagen übersehen zu können. Der Bedienungsmann
darf somit nicht an eine bestimmten Sitzstellung gebunden sein.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist eine Sicherheitsvorrichtung zu schaffen,die besonders
für Kräne der Eingangs genannten Art geeignet ist,und deren Konstruktion angepasst
ist.
[0006] Die Aufgabe wird dadurch gelöst dass die Leiter aus einer heruntergeschwenkten Lage,
worin der Sitz mit Hilfe der Leiter erreicht werden kann, in einer hochgeschwenkten
Lage, worin das Sitz mit Hilfe der Leiter nicht erreicht werden kann, schwenkbar gestaltet
wird, wobei die Leiter, direkt oder indirekt,derart an einem im Hydraulsystem von
Kran angeordneten Ventil angeschlossen ist, dass das Hydraulsystem des Kranes blockiert
ist wenn die Leiter in ihrer hinuntergeschwenkten Lage ist, und freigegeben ist,
wenn die Leiter in ihrer hochgeschwenkten Lage ist.
[0007] Als ein Beispiel des Erfindungsgedankens ergibt sich eine bevorzugte Ausführungsform
aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen.
[0008] Die Figur l zeigt den Bereich von dem Gelenk zwischen Ständer und Ausleger bei einem
Kran des Eingangs genannten Typs, mit einer erfindungsgemässen Leiter versehen, die
mit einer erfindungsgemässen Ventilanordnung im Hydraulsystem verbunden ist. Die
Figur 2 zeigt, in einem vergrösserten Massstab, eine Umgehungsleitung mit einem erfindungsgemässen
Ventil und dessen,an der Leiter angeschlossenen,Betätigungssystem.
[0009] Bei der in Figur l dargestellte Ausführungsform der Erfindung, fördert eine nicht
gezeigte Ölpumpe aus einem nicht gezeigten Behälter Drucköl zu einem Bedienungspult
4. Das Bedienungspult 4 ist mit Bedienungshebeln 5 versehen, und ist am oberen Ende
des Ständers l, nahe dem Gelenk zwischen Ständer l und Ausleger 2, zusammen mit einem
Sitz 3, angebracht. Im Anschluss zum Sitz 3 ist eine Leiter 6 angebracht, die mittels
ein oberes Gelenkstück 8 und ein unteres Gelenkstück 9, die jeweils mit dem Ständer
l und die Leiter 6 gelenkig verbunden sind, zwischen einer oberen Lage, worin der
Sitz nicht mit Hilfe der Leiter erreicht werden kann und einer unterer Lage,worin
der Sitz mit Hilfe der Leiter erreicht werden kann,schwenkbar ist. Unterhalb des
Bedienungspultes ist die von der Ölpumpe kommende Zuleitung l3, die zum Öltank leitende
Rückleitung l4 und die zwischen denen angeordnete Umgehungsleitung l2 angeordnet.
Das Ventil 7 ist in der Umgehungsleitung l2 angeordnet, nahe dem Gelenkpunkt zwischen
Gelenkstück 9 und Ständer l. In der Figur 2 ist, in einem vergrösserten Massstab,
gezeigt, wie die Umgehungsleitung l2 und das Ventil 7 angeordnet sind. Das Ventil
7 ist, nahe dem Gelenkpunkt des Gelenkstückes 9 am Ständer l, mittels einen Halter
fest angebracht. Vom Ventil 7 geht eine Umgehungsleitung l2 teils zur Zuleitung l3
und teils zur Rückleitung l4. Nahe am unteren Ende des Gelenkstückes 9 ist ein schräg
nach oben gerichtetes Gelenkstück l0 angebracht,dass gelenkig mit einem Gelenkstück
ll verbunden ist, dessen anderes Ende starr mit dem Bedienungshebel l5 des Ventils
7 verbunden ist. Die in der Figur gezeigten Lage des Gelenkstückes 9 entspricht der
heruntergeschwenkten Lage der Leiter 6. In dieser Lage ist das Ventil 7 offen und
somit ist, mit Hilfe der Umgehungsleitung l2,eine Verbindung zwischen der Zuleitung
l3 und der Rückleitung l4 hergestellt, was zur Folge hat, dass die Zufuhr von Drucköl
zum Bedienungspult 4 unterbrochen wird, indem die Hydraulflüssigkeit über die Umgehungsleitung
l2 und die Rückleitung l4 zurück zum Hydraultank geleitet wird. Das Bedienungspult
4 ist dadurch gesperrt. Wird jetzt die Leiter in der Figur angedeuteten, hochgeschwenkten
Lage geschwenkt, wird der Bedienungshebel l5 vom Ventil 7 zwangsläufig von dem Gelenksystem
l0,ll gedreht. Die Lage und Längen dieses Gelenksystems sind so gewählt,dass das Ventil
7 vollständig gesperrt ist,wenn die Leiter 6 in ihrer oberen Lage ist. Dadurch ist
die Verbindung zwischen Zu- und Rückleitung vollständig abgebrochen, das Bedienungspult
erhält wieder Zufuhr von Hydraulflüssigkeit und der Kran kann wieder betätigt werden.
[0010] Wenn der Bedienungsmann jetzt zu dem Sitz hinaufklettern will,muss er vorher die
Leiter in ihrer heruntergeschwenkten Lage schwenken,falls sie nicht schon heruntergeschwenkt
ist. Solange die Leiter heruntergeschwenkt ist, ist das Hydraulsystem blockiert. Der
Kran kann somit,weder absichtlich noch unabsichtlich, nicht betätigt werden, ehe der
Bedienungsmann die Leiter verlassen und hochgezogen hat. Dass der Kran nur bei hochgezogener
Leiter betätigt werden kann, hat weiter zur Folge, dass die Leiter sich in ihrer heruntergeschwenkten
Lage nicht in Personen oder Gegenständen in der Nähe vom Ständer verhaken kann, da
ja in dieser Lage der Kran auch gegen Drehung blockiert ist. Der Kran wird auch sofort
blockiert wenn jemand, vom Bedienungsmann bemerkt oder unbemerkt, mittels der Leiter
versucht zum Bedienungspult hochzusteigen. In diesem Zusammenhang ist es besonders
vorteilhaft, wenn die Leiter so gestaltet ist, dass sie bei einer verhältnismässig
kleinen Belastung automatisch aus ihrer oberen Lage in ihrer unteren Lage herunterschwenkt.
[0011] Es ist selbstverständlich, dass die Erfindung nicht nur auf die beschriebenen und
die auf den Zeichnungen gezeigten Ausführungen beschränkt ist, sondern im Rahmen der
nachfolgenden Ansprüche abgeändert werden kann. So kann zum Beispiel das Ventil auch
vom oberen Gelenkstück zwischen Leiter und Ständer beeinflusst werden statt am unteren.
Das Ventil kann auch am Ende der Umgehungsleitung,an deren Anschluss an der Zuleitung,angeordnet
sein und möglicherweise als Dreiwegeventil angeordnet sein. Das Ventil kann auch anders
als rein mechanisch beeinflusst werden, beispieslweise mittels einen elektrischen
Kontakt, der ein Magnetventil beeinflusst.
1. Sicherheitsvorrichtung bei einem hydraulisch betätigten Kran, der in herkömmlicher
Weise einen Ständer(l) und einen Ausleger(2) aufweist, wobei der Kran von einem, im
Bereich vom Gelenk zwischen Ständer(l) und Ausleger(2) angeordneten, mit einem Sitz(3)
versehenen Bedienungspult(4) aus betätigt werden kann, und wobei der Sitz mit Hilfe
einer Leiter(6) erreicht werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiter(6) aus einer heruntergeschwenkten Lage, worin der Sitz mit Hilfe
der Leiter erreicht werden kann, in einer Lage hochgeschwenkt werden kann, worin der
Sitz(3) mit Hilfe der Leiter nicht erreicht werden kann,und umgekehrt, wobei die Leiter,
direkt oder indirekt, derart an ein,im Hydraulsystem vom Kran,angeordnetesVentil(7)
angeschlossen ist, dass das Hydraulsystem des Kranes blockiert ist, wenn die Leiter
in ihrer heruntergeschwenkten Lage ist, und freigegeben ist, wenn die Leiter in ihrer
hochgeschwenkten Lage ist.
2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch l, daduch gekennzeichnet, dass die Leiter(6) mittels ein oberes(8) und ein unteres(9)Gelenkstück gelenkig
mit dem Ständer(l) verbunden ist, wobei eines der beiden Gelenkstücke, direkt oder
indirekt, mechanisch mit dem Ventil(7) verbunden ist.
3. Sicherheitsvorrichtung nach eines der Ansprüche l oder 2, wobei das Hydraulsystem
des Kranes in herkömmlicher Weise eine, von einer Hydraulpumpe kommende und an dem
Bedienungspult(4) angeschlossene,Zuleitung (l3) und eine, vom Bedienungspult kommende,
am Hydraultank des Systems angeschlossene, Rückleitung(l4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil(7) in einer Umgehungsleitung(l2) angeordnet ist,die an die Zuleitung(l3)
und an die Rück leitung(l4) angeschlossen ist, wobei das Ventil(7) in offener Lage
Hydraulflüssigkeit durch die Umgehungsleitung(l2) von der Zuleitung(l3) zur Rückleitung(l4)
strömen lässt, wodurch der Kraftfluss zum Bedienungspult(4) unterbrochen wird, und
wobei, bei geschlossener Lage des Ventils(7) der Kraftfluss zum Bedienungspult unbeeinflusst
ist.
4. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil(7) mittels ein Gelenksystem, bestehend aus zwei gelenkig mit einander
verbundenen, und in einem Winkel zu einander angeordneten, Gelenkstücke(l0,ll), betätigt
werden kann, wobei das eine Gelenkstück(l0) mit einem der Gelenkstücke(8,9) zwischen
Leiter und Ständer gelenkig verbunden ist und das andere Gelenkstück(ll) mit einem
Bedienungshebel(l5) am Ventil(7) verbunden ist, wodurch dass Ventil(7) in geschlossener
Lage gebracht wird, wenn die Leiter(6) hochgeschwenkt wird, und in offener Lage gebracht
wird, wenn die Leiter hinuntergeschwenkt wird.