[0001] Die Erfindung betrifft eine an die Fahrbahnoberfläche angrenzende Fugenabdeckung
in Verkehrswegen, insbesondere von Brücken, mit einer die Fuge überbrückenden elastomeren
Platte, deren Längsränder jeweils fest mit dem zugeordneten Fugenrand verbunden sind,
wobei die Platte an ihrer Unterseite wenigstens eine Kerbe aufweist.
[0002] Eine derartige bekannte Fugenabdeckung (US-PS 3 324 774) besitzt eine aus schrägen
Rippen mit dazwischen in mittlerer Höhe der Rippen vorgesehenen, nach unten durchgebogenen
Stegen bestehende elastomere Platte. Die Platte weist an ihrer Unterseite an die Längsränder
angrenzende Randkerben und wegen der schrägen Rippen noch weitere Kerben auf, welche
an die genannten Stege angrenzen. Sowohl die Randkerben als auch die weiteren Kerben
sind in Form von nach unten offenen Nuten ausgebildet, die auch unter Einwirkung horizontaler
Druckkräfte offen bleiben, während sich die Stege nach unten wölben. Bei Druckverformung
der Platte ergibt sich eine Tendenz zur Durchbiegung nach unten, weil die Randkerben
die Druckkraft nach unten auslenken, so daß die Platte kraftschlüssig auf den Fugenrändern
aufliegt. Die Rippen bilden hier den wirksamen Plattenquerschnitt. Eine Beanspruchung
der Platte auf Zug ist nicht vorgesehen.
[0003] In diesem Fall würde die Platte allerdings nach oben wölben, d. h. von der Unterlage
abheben, weil die Randkerben dann umgekehrt die Zugkraft nach oben heben.
[0004] Eine andere bekannte Fugenabdeckung (US-PS 3 316 574) besitzt eine elastomere Platte
mit geschlossener Oberfläche, ohne Kerben an ihrer Unterseite, jedoch mit Hohlräumen
zur Materialverdrängung bei Druckverformung. Unter Einwirkung horizontaler Druckkräfte
ergibt sich eine Tendenz der Platte zur Durchbiegung nach unten, verursacht durch
in der Plattenmitte in der Nähe ihrer Unterseite einvulkanisierte Metallplatten oder
durch Hohlräume in der Plattenmitte, die außermittig angeordnet, nämlich zur Plattenoberseite
hin versetzt sind. Eine Beanspruchung der elastomeren Platte auf Zug ist nicht vorgesehen.
Infolge der erläuterten Ausbildung des Plattenquerschnitts käme es unter der Einwirkung
von Zugkräften zu einer Verwölbung der Platte nach oben, d.h. die Platte würde von
ihrer Unterlage abheben.
[0005] Schließlich sind Fugenabdeckungen bekannt (Französische Patentschrift 2 116 665)
bei denen die Fuge durch ein elastomeres Faltprofil überbrückt ist, welches an den
Längsrändern jeweils fest mit dem zugeordneten Fugenrand verbunden ist. Derartige
Faltprofile, welche abwechselnd von oben und von unten, unter Ausbildung ihres Faltprofils
eingekerbt sind, können nur begrenzten Vertikallasten standhalten. Bei ihrer Verformung
stehen die Formänderungskräfte des Faltmechanismus im Vordergrund, wobei verglichen
mit den oben erläuterten plattenförmigen Fugenabdeckungen andere Kraftmechanismen
vorherrschen.
[0006] Darüber hinaus sind noch andersartige Fugenabdeckungen bekannt (DE-GM 6 609 118)
bei denen eine elastomere Platte mit geschlossener Oberfläche in der Mitte mit einem
Metallstreifen verbunden ist. Der Metallstreifen besitzt nach oben gebogene Ränder,
die in Nuten an der Unterseite der elastomeren Platten eingreifen und unter der Einwirkung
von horizontalen Druckkräften die Platte im unteren Bereich aussteifen. Dadurch ergibt
sich bei Druckverformung eine Durchbiegung der Platte nach unten, so daß diese auf
der Unterlage aufliegt. Eine Beanspruchung auf Zug ist nicht vorgesehen. Im Falle
einer Zugbelastung der Platte würde der Metallstreifen zwar seinem Eingriff in den
Nuten lösen und kein Aufwölben verursachen; keineswegs käme es aber zu einer Tendenz
der Platte, sich nach unten durchzubiegen, mit der Folge eines erwünschten kraftschlüssigen
Aufliegens der Plattenunterseite auf der Unterlage; diese Beobachtung gilt auch für
alle weiter oben erläuterten bekannten Fugenabdeckungen. Auch diese sind bei Zugverformungen
unzureichend, nämlich ohne Kraftschluß mit der Unterlage gelagert, d.h. sie unterliegen
unter der Einwirkung von Verkehrslasten ständigen Schlägen nach unten mit der Folge,
daß sie einem raschen Verschleiß unterworfen sind.
[0007] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einer Fugenabdeckung
der eingangs genannten Art ein kraftschlüssiges Aufliegen der elastomeren Platte
auf einer Unterlage sowohl bei Zugals auch bei Druckverformung der Platte zu erzielen.
d.h. bei Einwirkung sowohl horizontaler Zugkräfte als auch horizontaler Druckkräfte
auf die Plattenränder soll sich eine Durchbiegungstendenz der Platte nach unten einstellen.
[0008] Diese Aufgabe wird nach dem Vorschlag der Erfindung dadurch gelöst, daß die Kerbe
als Schnittkerbe ausgebildet ist, die im spannungslosen Zustand der Platte nahezu
oder vollständig geschlossen ist, so daß bei Druckverformungen der ganze Plattenquerschnitt
wirkt, während sich bei Zugverformungen die Schnittkerbe aufspreizt, wobei im wesentlichen
nur der oberhalb der Schnittkerbe verbleibende Plattenquerschnitt wirkt.
[0009] Mit dem Ausdruck Schnittkerbe soll eine solche Kerbe verstanden werden, die im spannungslosen
Zustand ein Aneinanderliegen der die Kerbe begrenzenden Flächen ermöglicht, ähnlich
einem schmalen Einschnitt in die Unterseite der Platte.
[0010] Dadurch daß die Schnittkerbe im spannungslosen Zustand der Platte praktisch geschlossen
ist, kann sich der Plattenquerschnitt je nach Beanspruchungsart ändern, ähnlich bei
einem in der Technik bekannten "System veränderlicher Gliederung". Bei Druckverformung
wirkt die Platte wie eine geschlossene Platte ohne Schnittkerbe; bei Zugverformung
öffnet sich die Schnittkerbe und es wirkt nur der verbleibende Plattenquerschnitt.
[0011] Durch diesen Lösungsvorschlag gelingt es, die Verhältnisse bei Zugverformung der
Platte derart zu ändern, daß die Platte zwangsläufig einer nach unten gerichteten
Biegespannung unterworfen wird, so daß sie stets satt und kraftschlüssig auf ihrer
Unterlage aufliegt.
[0012] Während also bei horizontalen Druckkräften im wesentlichen der Gesamtquerschnitt
der Platte für die Reaktionskräfte wirksam ist, kommt es bei horizontalen Zugkräften
zu einem Wirksamwerden nur des sich von der Plattenoberfläche nach unten ersteckenden
oberen Teilquerschnitts der Platte, das ist der Teilquerschnitt oberhalb der Schnittkerbe.
Bei unter der Wirkung horizontaler Zugkräfte aufgespreizter Schnittkerbe ergibt sich
in der Platte eine nach unten gerichtete Biegespannung.
[0013] Gemäß dem Erfindungsvorschlag weist die Platte in bekannter Weise an die Längsränder
angrenzende Randkerben und wenigstens eine weitere Kerbe auf. Bei Ausbildung dieser
weiteren Kerbe als Schnittkerbe kommt es dazu, daß infolge der Wirkung der Randkerben
der für die Reaktion auf Druckkräfte wirksame Plattenquerschnitt, von der Fahrbahnoberfläche
aus gemessen, sich weiter nach unten erstreckt als der am Fugenrand angeschlossenen
Randhöhe der Platte entspricht und daß umgekehrt, der für die Reaktion auf Zugkräfte
wirksame Plattenquerschnitt sich demgegenüber weniger weit nach unten erstreckt.
[0014] Im Sinne statischer Überlegungen geht es bei den bekannten Randkerben darum, daß
die Schwerlinie der Plattenmitte bei Druckbeanspruchung der Fugenabdeckung tiefer
liegt als jene am Rand, wobei die erfindungsgemäße Verbesserung darin besteht, daß
demgegenüber bei Zugbeanspruchung die Schwerlinie der Plattenmitte höher liegt als
jene am Rand. Entscheidend ist also die nach je Belastungsart sich ändernde Lage der
Schwerlinie entsprechend dem jeweils wirksamen Querschnitt in Plattenmitte (parallel
zur Fugenlängsrichtung).
[0015] Durch die Randkerben und wenigstens eine Schnittkerbe wird erreicht, daß sowohl bei
horizontalen Zugkräften als auch bei horizontalen Druckkräften in der elastomeren
Platte stets ein Biegemoment erzeugt wird, welches die Tendenz hat, die Platte nach
unten zu drücken. Dadurch gelingt es, ein Aufwölben der Platte unter Druck und ein
Abheben von ihrer Unterlage unter Zug zu vermeiden. Durch ein somit gesichertes flächiges
Aufliegen der Platte auf der Unterlage werden die nachteiligen Schlagwirkungen durch
darüber rollende Fahrzeuge vermieden, was der Fugenabdeckung insgesamt eine längere
Lebensdauer verleiht.
[0016] Zumindest bei breiteren Fugen liegt die elastomere Platte bevorzugt ganz- oder teilflächig
auf einer steifen, plattenförmigen, die Fuge überbrückende Unterlage gleitend auf.
Sie kann aber auch unmittelbar auf den Fugenrändern aufliegen, ohne daß eine derartige
Unterlage vorgesehen ist. Diese Möglichkeit kommt vor allem für schmale Fugenspalte
in Frage.
[0017] Eine wesentliche Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Schnittkerbe
an ihren platteninneren Ende in eine Ausrundung oder in einen Hohlraum übergeht.
Dabei schließt sich bei der Druckverformung die schlitzförmige Öffnung des Hohlraums
und es wirkt der Gesamtquerschnitt der elastomeren Platte, deren Schwerlinie von
Lage und Gestalt des Hohlraum abhängig etwa in der Querschnittsmitte verbleibt und
damit tiefer liegt als die durch die Randkerben nach oben verlagerte Randschwerlinie,
welche dem Ort des Kraftangriffs der Horizontalkräfte entspricht. Das Ergebnis ist
bei Druckverformung der Platte deren Biegung nach unten. Bei der Zugverformung öffnet
sich die an den Hohlraum angeschlossene Schnittkerbe und es wirkt allein der über
dem Hohlraum verbleibende Plattenquerschnitt für die Zugreaktionskräfte , wobei deren
Schwerlinie noch oberhalb der Randschwerlinie liegt. Das Ergebnis bei Zugverformung
ist somit ebenfalls bei eine Biegung nach unten.
[0018] Bei der Druckverformung bieten Hohlraum und Randkerben den notwendigen Raum für
die Materialverdrängung ohne die Plattendicke wesentlich zu vergrößern. Bei der Zugverformung
wird durch den Hohlraum die Querkontraktion infolge des verringerten Zugquerschnitts
stark vermindert. Da außerdem im Bereich zwischen Randkerben und Hohlraum infolge
der Ausdehnung des Hohlraums weniger elastomeres Material verformt wird, bleibt die
Plattendicke auch bei Zugbelastung nahezu unverändert.
Überdies hat der Hohlraum den Vorteil, Kerbrisse bzw. Spannungsrisse im Breich des
platteninneren Endes der Schnittkerbe zu verhindern. Zu diesem Zweck genügt allerdings
schon ein kleiner Hohlraum im Sinne einer Ausrundung des Endes der Schnittkerbe, deren
Tiefe einschließlich dem Hohlraum bevorzugt zwischen einem Drittel und der Hälfte
der Plattendicke beträgt.
[0019] Damit unter der Einwirkung der Zugkräften auf die elastomere Platte bei Anwesenheit
von Randkerben ein nach unten gerichtetes Biegemoment erzeugt wird, ist zu beachten,
daß die Randkerben weniger tief in die Platte eindringen als die Schnittkerbe. Nur
so ist sichergestellt, daß die Schwerlinie des verbleibenden oberen Teilquerschnitts
der Platte höher liegt als die Schwerlinie im Randbereich der Platte.
[0020] Im Rahmen der Erfindung kommen als technische Äquivalente für die Randkerben auch
geschlossene Hohlkammern an der Stelle der Randkerben in Frage. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, unter Verzicht auf Randkerben oder Hohlkammern im Breich der Unterseite
der Platte statt dessen deren darüberliegenden Randbereich durch entsprechende Einlagen
auszusteifen.
[0021] Im Rahmen weiterer Ausgestaltungen der Erfindung besteht die Möglichkeit, die elastomere
Platte mit mehreren Schnittkerben, mit oder ohne Hohlräume zu versehen. Bei breiteren
Fugen wird man zumindest zwei Schnittkerben anordnen. Durch Form der Schnittkerben
- ob gerade, gewellt oder gezackt -, deren Richtung zur Plattenoberfläche sowie deren
Anordnung zu den Hohlräumen kann das Verformungsbild der Platte beeinflußt werden.
[0022] Die Lage des schlitzförmigen Teils der Schnittkerben bezüglich der damit verbundenen
Hohlräume kann auch außermittig sein.
[0023] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung erläutert; es zeigen
Fig. 1 einen vertikalen Querschnitt durch eine Fugenabdeckung in spannungslosem Zustand
der elastomeren Platte,
Fig. 2 einen Querschnitt gem. Fig. 1 in zusammengedrücktem Zustand der elastomeren
Platte,
Fig. 3 einen Querschnitt gem. Fig. 1 in gedehtem Zustand der ealstomeren Platte,
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine Fugenabdeckung für eine schmale Fuge und
Fig. 5 jeweils hälftig zwei Varianten zu Fig. 4.
[0024] Die Fig. 1 bis 3 zeigen in unterschiedlicher Fugenstellungen jeweils einen vertikalen
Querschnitt durch eine Fugenabdeckung, wobei die Schnittebene quer zur Fugenlängsrichtung
verläuft.
Die Fuge 1 ist überbrückt durch eine elastomere Platte 2, wobei als WErkstoff bevorzugt
eine hochelastisches Material mit geringer Kriechneigung, z.B. Chloropren in Frage
kommt. Die elastomere Platte 2 ist mit ihren Seitenflächen 3 jeweils an einen Randwinkel
4 anvulkanisiert. Die Randwinkel 4 sind jeweils mittels Schraubenbolzen, deren Achsen
durch die Linien 5 angegeben sind, im Beton des zugeordneten Fugenrands 6,7 verankert.
Jeweils auf der von der Fuge 1 abgewandten Seite der Randwinkel 4 grenzt der Fahrbahnbelag
8, z.B. einer Asphaltfahrbahn an.
[0025] An der Unterseite ihrer Längsränder 9 besitzt die elastomere Platte 2 jeweils eine
Randkerbe 10. Das ausgerundete platteninnere Ende der Randkerben 10 befindet sich
im Abstand a unterhalb der Fahrbahnoberfläche 11. Somit verläuft die Randschwerlinie
r bei horizontalen Druckkräfte D bzw. Zugkräfte Z in mittlerer Höhe des Abstands
a (zur Vereinfachung wird hier immer vorausgesetzt, daß der dargestellte Fugenquerschnitt
in Fugenlängsrichtung konstant ist).
[0026] Ebenfalls von ihrer Unterseite 12 ausgehend sind zwischen den beiden Randkerben
10 noch zwei Schnittkerben 13 vorgesehen. Zur Vermeidung von Kerbrissen besitzen
die Schnittkerben 13 jeweils Ausrundungen 14 an ihrem platteninneren Ende. Die Schnittkerben
13 sind tiefer in die elastomere Platte 2 eingeschnitten als die Randkerben 10. Entsprechend
ihrer Tiefe t verbleibt bis zur Fahrbahnoberfläche 11 noch ein Abstand h, welcher
der Differnz aus der Plattendicke s und der Tiefe t der Schnittkerben 14 entspricht.
[0027] Der für die Reaktion auf horizontale Druckkräfte D wirksame Querschnitt der elastomeren
Platte 2 entspricht, wie in Fig. 2 dargestellt, ihrer gesamten Dicke s, da sich unter
Druck die Schnittkerben 13 schließen. Demzufolge verläuft die Schwerlinie d bei Druckreaktionskräften
DR in mittlerer Höhe der Plattendicke s. Der wirksame Querschnitt für die Reaktion
der elastomeren Platte 2 auf Zugkräfte Z entspricht gem. Fig. 3 dem Abstand h, da
sich unter Zugbelastung die Schnittkerben 13 öffnen. Somit verläuft die Schwerlinie
z Zugreaktionskräfte ZR in mittlerer Höhe des Abstandes h.
[0028] Gem. Fig. 1 ist deutlich erkennbar, daß die Randschwerlinie r für die von außen
angreifenden Horizontalkräfte D,Z - in vertikaler Richtung gesehen - zwischen der
darüber verlaufenden Schwerlinie z für die Zugreaktionskräfte ZR und der unterhalb
verlaufenden Schwerlinie d für die Druckreaktionskräfte DR verläuft.
[0029] Durch diese Geometrie ist sichergestellt, daß im Falle der in Fig. 2 dargestellten
Druckbelastung der Fugenabdeckung die elastomere Platte 2 in Richtung der Momente
M1 nach unten gedrückt wird und daß auch unter Zugbelastungen gem. Fig. 3 gleichgerichtete
Momente M2 erzeugt werden. Der jeweilige Momentenverlauf ergibt sich zwingend aus
der vertikalen Versetzung zwischen der jeweiligen Aktions- und Reaktionskraft, nämlich
im Falle der Fig. 2 zwischen der die Fungenabdeckung verengenden Druckkraft D und
der Druckreaktionskraft DR sowie im Falle der Fig. 3 zwischen der die Fugenabdeckung
streckenden Zugkraft Z und der zugehörigen Zugreaktionskraft ZR. Dabei ist eine geringfügige
Wölbung der Fahrbahnoberfläche 11 im Bereich der elastomeren Platte 2 entsprechend
dem in Fig. 2 und 3 strichliert eingezeichneten Verlauf unschädlich. Wesentlich bleibt,
daß die elastomere Platte 2 niemals von ihrer Unterlage abhebt.
[0030] Die elastomere Platte 2 kann entweder fabrikmäßig vorgefertigt werden, d.h. zusammen
mit den Randwinkeln 4 im Fugenbereich eingebaut und dann an den Fahrbahnbelag 8 angeschlossen
werden; sie kann auch vor Ort gegossen werden, wobei die Randkerben 10 durch in die
Aussparung für die elastomere Platte 2 eingelegte Schaumstoffstreifen ausgebildet
werden können. Die Schnittkerben 13 mit Ausrundungen 14 können mittels einer verlorenen
Schalung von etwa T-förmigem, entsprechend der Darstellung in Fig. 1 innen ausgerundetem
Querschnitt erzeugt werden.
[0031] Sowohl unter Druckbelastung gem. Fig. 2 als auch unter Zugelastung gem. Fig. 3 liegt
die Unterseite 12 der elastomeren Platte 2 statt auf der die Fuge 1 überbrückenden
Unterlage 15 aus steifem Werkstoff wie Stahl oder hartelastischem Kunststoff gleitend
auf, so daß die Verformung der Schnittkerben 13 bzw. der Randkerben 10 nicht behindert
wird. Während die Randkerben 10 stets offen bleiben - in der engen Fugenstellung gem.
Fig. 2 verkleinert, in der weiten Fugenstellung gem. Fig. 3 entsprechend vergrößert
- sind die Schnittkerben 13 unter Druckbelastung gem. Fig. 2 vollkommen geschlossen
und unter Zugbelastung gem. Fig. 3 entsprechend geöffnet. Im spannungslosen Zustand
gem. Fig. 1 sind die Schnittkerben 13 gerade geschlossen, ohne daß dabei deren Ausrundung
14 verkleinert ist.
[0032] Die Figuren 4 und 5 zeigen jeweils in einem Vertikalschnitt quer zur Fuge 1 eine
Fugenabdeckung mit nur einer Schnittkerbe 13, welche in einen besonders groß ausgebildeten
Hohlraum 16 übergeht. Die elastomere Platte 2 ruht direkt auf den Fugenrändern 6,
7. In dieser Ausgestaltung eignet sich die Fugenabdeckung besonders für schmale Fugen.
In Fig. 4 sind auf der rechten Hälfte die Druckkraft D und die Druckreaktionskraft
DR angegeben, auf der linken Hälfte die Zugkraft Z und die Zugreaktionskraft ZR. Man
erkennt ohne weiteres, daß die Schwerlinien für den Kraftangriff ebenso verlaufen
wie zu dem Ausführungsbeispiel gem. den Figuren 1 bis 3 angeben. Diese Verhältnisse
ergeben sich aufgrund der Anordnung einer Schnittkerbe 13 und der beiden Randkerben
10. Anstelle der beiden Randkerben kann die Schwerlinie für die Zugkraft Z bzw. die
Druckkraft D im Randbereich der Platte 2 auch noch auf andere Weise in den oberen
Plattenbereich verlagert werden. Ähnliche Wirkung wie die Randkerben 10 haben entsprechend
angeordnete Hohlkammern. In der linken Hälfte der Fig. 5 ist eine derartige Hohlkammer
17 eingezeichnet. Anstatt im unteren Bereich der Platte 2 eine Kerbe oder eine Hohlkammer
anzuordnen ergibt sich eine Verlagerung der Schwerlinie in den oberen Plattenbereich
auch dadurch, daß dieser durch zusätzliche Maßnahmen ausgesteift ist, beispielsweise
durch eine in der rechten Hälfte von Fig. 5 im Schnitt dargestellte Metalleinlage
18. In den Figuren 4 und 5 ist aus Gründen der Zeichnungsvereinfachung die Schraffur
der elastomeren Platte 2, welche im Schnitt dargestellt ist, weggelassen. Selbstverständlich
ist auch hier die elastomere Platte 2 mit ihren seitlichen Rändern an den in den
Fugenrändern 6, 7 verankerten Randwinkeln 4 anvulkanisiert.
1. An die Fahrbahnoberfläche angrenzende Fugenabdeckung in Verkehrswegen, insbesondere
von Brücken, mit einer die Fuge (1) überbrückenden elastomeren Platte (2), deren Längsränder
fest mit dem zugeordnetem Fugenrand (6,7) verbunden sind, wobei die Platte (2) an
ihrer Unterseite wenigstens eine Kerbe aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kerbe als Schnittkerbe (13) ausgebildet ist, die in spannungslosem Zustand
der Platte (2) nahezu oder vollständig geschlossen ist, so daß bei Druckverformungen
der ganze Plattenquerschnitt wirkt, während sich bei Zugverformungen die Schnittkerbe
(13) aufspreizt, wobei im wesentlichen nur der oberhalb der Schnittkerbe (13) verbleibende
Plattenquerschnitt wirkt.
2. An die Fahrbahnoberläche angrenzende Fugenabdeckung in Verkehrswegen, insbesondere
von Brücken , mit einer die Fuge (1) überbrückenden elastomeren Platte (2), deren
Längsränder jeweils fest mit dem zugeordnetem Fugenrand (6,7) verbunden sind, wobei
die Platte (2) an die Längsränder angrenzende Randkerben (10) und wenigstens eine
weitere Kerbe aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kerbe als Schnittkerbe (13) ausgebildet ist, die im spannungslosen Zustand
der Platte (2) nahezu oder vollständig geschlossen ist, so daß bei Druckverformungen
der ganze Plattenquerschnitt wirkt, während sich bei Zugverformungen die Schnittkerbe
(13) aufspreizt, wobei im wesentlichen nur der oberhalb der Schnittkerbe (13) verbleibende
Plattenquerschnitt wirkt.
3. Fugenabdeckung nach Anspruch 1 doer 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schnittkerbe (13) an ihrem platteninneren Ende in eine Ausrundung (14) oder
einen Hohlraum (16) übergeht.
4. Fugenabdeckung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Randkerben (10) weniger tief in die Platte (2) eindringen als die Schnittkerbe
(13).
5. Fugenabdeckung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tiefe (t) der Schnittkerbe (13) zwischen einem Drittel und der Hälfte der
Plattendicke beträgt.