[0001] Die Erfindung betrifft ein Schneeräumfahrzeug, insbesondere selbstfahrender Schneeladewagen
mit einem frontseitig abgestützten, hydraulisch anhebbaren Gehäuse mit einer Aufnahmewalze,
an dem beidseitig Zuführschilde vorgesehen sind, und mit einem von der Aufnahmewalze
schräg ansteigenden Förderrohr , durch das der Schnee in einen Ladebehälter gefördert
wird.-.
[0002] Ein derartiges als selbstfahrender Schneeladewagen ausgebildetes Fahrzeug ist beispielweise
aus der US-A-4164820 bekannt. Der Ladewagen nimmt frontseitig Schnee oder Schmutz
mittels einer Walze auf und saugt ihn über ein Förderrohr in den Ladebehälter. Aufnahmewalze
und Förderrohr sind mittels einer Hydraulikeinrichtung höhenverstellbar angeordnet,
und am Gehäuse der Aufnahmewalze sind für die Schneeräumung seitlich abstehende Zuführschilde
starr schräg nach vorne außen abstehend anbringbar.
[0003] Ein Nachteil dieser Ausführung besteht vor allem darin, daß bei einer Räumung der
Fahrbahn aufgrund der meist vorhandenen Randsteine eine eigene Räumung des Gehsteiges
notwendig wird.
[0004] Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, ein Schneeräumfahrzeug der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß bei der Fahrt auf der Fahrbahn eine gleichzeitige
Räumung des Gehsteiges ermöglicht wird.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, daß zumindest ein Zuführschild am Gehäuse
der Aufnahmewalze um eine vertikale Achse hydraulisch verschwenk- und höhenverstellbar
angeordnet ist.
[0006] Dadurch kann der Zuführschild durch die wählbare Höhenverstellung auf die Randsteinhöhe
und durch die wählbare Ausschwenkung auf die Gehsteigbreite eingestellt werden, wobei
auch Hindernissen zum Gehsteigrand, etwa auf Stangen montierten Verkehrszeichen ausgewichen
werden kann.
[0007] Eine bevorzugte Ausführung sieht dabei vor, daß jeder Zuführschild zwei voneinander
beabstandete Lagerösen aufweist, zwischen denen ein mit der Hydraulikeinrichtung verbundene
Gleithülse angeordnet ist, wobei die Hydraulikeinrichtung am Gehäuse der Aufnahmewalze
abgestützt ist, wodurch eine massive Lagerung erzielt wird. Um einen möglichst günstigen
Kräfteangriff bei der Verschwenkung zu erzielen, ist weiters bevorzugt vorgesehen,
daß am oberen Rand jedes Zuführschildes ein Betätigungsarm horizontal abstehend angeordnet
ist, an dessen freiem Ende die Verschwenkhydraulikeinrichtung angelenkt ist, die ihrerseits
an einer Stützschiene an der hinteren Kante des Gehäuses der Aufnahmewalze abgestützt
ist.
[0008] Die Verstellbarkeit der Zuführschilde, die auf Grund des üblicherweise nur an einer
Seite miträumbaren Gehsteiges extremen, einseitigen Seitenkräften ausgesetzt sind,
erfordert eine massive Abstützung des anhebbaren Gehäuses, die bevorzugt dadurch erreicht
werden kann, daß jeder Stützschiene an der hinteren Kante des Gehäuses der Aufnahmewalze
eine Gleitführung zugeordnet ist, und an der Fahrzeugstirnseite pro Gleitführung ein
Stützrahmen befestigt ist, dessen vorderes Ende an der Gleitführung anliegt, und vorzugsweise
längenveränderlich ist.
[0009] In einer weiteren Ausführung bei der das Fahrzeug einen Ladebehälter aufweist, kann
vorgesehen sein, daß das Gehäuse der Aufnahmewalze ein Schwenklager an einer dem oberen
Förderrohrende nahen Stütze, insbesondere an einem an der Stütze angelenkten Arm aufweist.
[0010] Dadurch wird trotz Anheben des Gehäuses der Aufnahmewalze die Eintrittslage des Förderrohrendes
in den bevorzugt vorgesehenen Ladebehälter praktisch nicht geändert.
[0011] Für die Anhebung des Gehäuses sieht eine bevorzugte Ausführung vor, daß ein Rahmen
hydraulisch verschwenkbar an der Fahrzeugstirnseite angelenkt ist, dessen freie Vorderseite
entlang einer Führungseinrichtung bewegbar ist, die an dem mit dem Gehäuse der Aufnahmewalze
verbundenen Förderrohr ausgebildet ist, wobei die Führungseinrichtung beispielweise
aus zwei Führungsschienen bestehen kann, die in beiden Seiten des Förderrohres angeordnet
sind.
[0012] Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Figuren der beiliegenden Zeichnung
näher beschrieben.
[0013] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Schneeräumfahrzeuges in Form eines selbstfahrenden
Schneeladewagens,
Fig. 2 eine vergrößerte Seitenansicht der Schneeaufnahmeeinrichtung von Fig. 1, und
Fig. 3 eine Draufsicht auf die Schneeaufnahmeeinrichtung von Fig. 2.
[0014] Ein Schneeräumfahrzeug mit Schneeaufnahmeeinrichtung ist in Fig. 1 als selbstfahrender
Ladewagen gezeigt. Es wäre jedoch ebenso möglich, die Schneeaufnahmeeinrichtung als
Anbaugerät eines üblichen Lastkraftwagens vorzusehen, wobei das Förderrohr den Schnee
beis
pielweise auf einen Anhänger oder ein nachfolgendes Transportfahrzeug auflädt, bzw.
nach Art bekannter Schneefräsen auswirft.
[0015] Die Schneeaufnahmeeinrichtung weist ein Gehäuse 30 auf, in dem eine Aufnahmewalze
2 von einem Hydraulikmotor 12 antreibbar angeordnet ist. Gemäß Fig. 3 ist die Aufnahmewalze
2 mit zwei zur Mitte hin führenden gegenläufigen Schneckengängen versehen, und führt
den Schnee in ein ansteigendes Förderrohr 3 über, in dem eine ebenfalls mit einem
Hydraulikantrieb 13 ausgestattete Förderschnecke angeordnet ist. Das obere Ende des
Förderrohres 3 mündet lose in einen Anschlußstutzen 10 eines aufgesattelten Ladebehälters
5, der sowohl als fester Aufbau als auch abnehmbar sein kann. Um einen Stau im Eintrittsbereich
des Anschlußstutzens 10 zu vermeiden, ist im Ladebehälter 5 eine dem Anschlußstutzen
10 zugeordnete Verteilerschnecke 4 an zwei Querträgern 16 aufgehängt, die ebenfalls
mit einem Hydraulikantrieb 14 versehen ist.
[0016] Das Förderrohr 2 ist mit dem Gehäuse 30 der Aufnahmewalze 2 direkt verbunden zur
Anpassung an Unebenheiten bzw. zum bloßen Transport hochschwenkbar. Hiefür ist am
Fahrzeug eine Stütze 17 angeordnet, die ein in unmittelbarer Nähe des Anschlußrohres
10 ausgebildetes Schwenklager 7 trägt. Daran ist ein Arm 32 angelenkt, der seinerseits
den oberen Endbereich des Förderrohres 3 lagert. Dadurch kann das Gehäuse 30 angehoben
werden, ohne daß das obere Förderrohrende eine nennenswerte Schwenkbewegung ausführt,
da der Abstand zum Schwenklager 7 bzw. zum Lager 34 des Armes 32 gering ist. Da ein
dichtender Anschluß des Förderrohres 3 im Anschlußstutzen 10 nicht notwendig ist,
ist zwischen den beiden ein Spiel in einem Ausmaß vorgesehen, das die minimale Bewegung
des Förderrohrendes erlaubt.
[0017] Das Gehäuse 30 ist weiters an einer Geräteplatte 18 abgestützt, wobei ein Stützrahmen
8 an den Anlageenden zum Gehäuse 30 mit Hydraulikeinrichtungen 31 versehen ist, sodaß
gemäß dem Pfeil in Fig. 1 die Stützlänge veränderbar ist. Die Anlageenden- de's-Stützrahmens
8
- gleiten in Gleitführungen 9, die an den hinteren Gehäusekanten ausgebildet sind.
Für die Höhenverschwenkung des Gehäuses 30 dient ein mittels weiterer Hydraulikeinrichtungen
33 betätigbarer Rahmen 6, der an der Geräteplatte 18 mittig angelenkt ist. Am Rahmen
6 sind Rollen 19 vorgesehen, die in Führungsschienen 11 zu beiden Seiten des Förderrohres
3 eingreifen. Das Einziehen der Kolben der Hydraulikeinrichtungen 33 hebt den Rahmen
6 an, sodaß auf Grund der Lagerung des Förderrohres 3 im oberen Endbereich die Rollen
19 in
den Führungsschienen abrollen, wodurch das Gehäuse 30 angehoben wird. Dabei findet
gleichzeitig über die Hydraulikeinrichtungen 31 eine Längenanpassung des Stützrahmen
8 statt, wobei auch eine Verschwenkung des Armes 32 im Lager 7 auf Grund des Räumwiderstandes
des Schnees erfolgen und das Förderrohr 3 sich im Anschlußstutzen 10 verschieben kann.
[0018] Sowohl die Anlenkung des Förderrohres 3 am Arm 34 als auch die Hydraulikeinrichtungen
31 des Stützrohres 8 bewirken eine elastische Aufhängung und Dämpfung der gesamten
Aufnahmeeinrichtung.
[0019] Die Führungsschienen 11 begrenzen auch den Schwenkweg des Gehäuses 30 nach unten,
wenn die Rollen 19 an den unteren Enden der Führungsschienen zur Anlage kommen.
[0020] Der zu räumende und aufzunehmende Schnee wird von seitlichen Zuführschilder 1 erfaßt,
die an den Vorderkanten des Gehäuses 30 höhenverstellbar und um vertikale Achsen 20
schwenkbar angeordnet sind. Hiezu ist jeder Zuführschild 1 mit Lagerösen 22 versehen,
die auf einem vertikalen Achsbolzen gleitend angeordnet sind, wobei zwischen den Lagerösen
22 eine Gleithülse 23 vorgesehen ist, an der eine Hydraulikeinrichtung 21 angreift.
(Fig. 2). Wie aus Fig. 3 ersichtlich, steht am oberen Rand jedes Zuführschildes 1
ein Betätigungsarm 27 horizontal nach innen ab, an dessen freien Enden in einem Lager
25 jeweils eine weitere Hydraulikeinrichtung 24 angeordnet ist. Das andere Ende jeder
Hydraulikeinrichtung 24 ist an einer Stützschiene 28 gelagert (Lager 26), die an der
hinteren Kante des Gehäuses 30 angeordnet ist. Durch die Höhenverstellbarkeit der
Zuführschilder 1 können die Gehsteige von der Fahrbahn aus geräumt werden,
da der jeweilige Zuführschild 1 um die Randsteinhöhe angehoben wird, wobei die Verschwenkhydraulikeinrichtungen
24 die Anpassung an die Gehsteigbreite erlauben.
[0021] Das oben erwähnte Spiel zwischen dem Anschlußstutzen 10 und dem oberen Ende des Förderrohres
3 gestattet es auch den Ladebehälter für die Entladung zu kippen, ohne daß eine Verbindung
zur Aufnahmeeinrichtung gelöst bzw. nach dem Entleeren wieder hergestellt werden muß.
[0022] Bei Schneeräumfahrzeugen, die ausschließlich für mehrspurige Straßen vorgesehen sind,
wäre es auch denkbar einen höhenverstellbaren, ausschwenkbaren Zuführschild 1 nur
auf der erreichbaren Gehsteigseite anzuordnen.
1. Schneeräumfahrzeug, insbesondere selbstfahrender Schneeladewagen mit einem frontseitig
abgestützten, hydraulisch anhebbaren Gehäuse (30) mit einer Aufnahmewalze (2), an
dem beidseitig Zuführschilde (1) vorgesehen sind, und mit einem von der Aufnahmewalze
(2) schräg ansteigenden Förderrohr (3), durch das der Schnee in einen Ladebehälter
(5) gefördert wird, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Zuführschild (1) am
Gehäuse (30) der Aufnahmewalze (2) um eine vertikale Achse (20) hydraulisch verschwenk-
und höhenverstellbar angeordnet ist.
2. Schneeräumfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Zuführschild
(1) zwei voneinander beabstandete Lagerösen (22) aufweist, zwischen denen ein mit
der Hydraulikeinrichtung (21) verbundene Gleithülse (23) angeordnet ist, wobei die
Hydraulicheinrichtung (21) am Gehäuse (30) der Aufnahmewalze (2) abgestützt ist.
3. Schneeräumfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am oberen
Rand jedes Zuführschildes (1) ein Betätigungsarm (27) horizontal abstehend angeordnet
ist, an dessen freiem Ende die Verschwenkhydraulikeinrichtung (24) angelenkt ist,
die ihrerseits an einer Stützschiene (28) an der hinteren Kante des Gehäuses (30)
der Aufnahmewalze (2) abgestützt ist.
4. Schneeräumfahrzeug mit einem aufgesattelten Ladebehälter (5) nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede Stützschiene (28) an der hinteren Kante
des Gehäuses (30) der Aufnahmewalze (2) eine Gleitführung (9) zugeordnet ist, und
an der Fahrzeugstirnseite pro Gleitführung (9) ein Stützrahmen (8) befestigt ist,
dessen vorderes Ende an der Gleitführung (9) anliegt.
5. Schneeräumfahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Anlageende
(29) des Stützrahmens (8) an der Gleitführung (9) längenveränderlich ist.
6. Schneeräumfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (30) der Aufnahmewalze (2) ein Schwenklager (7) an einer dem oberen Förderrohrende
nahen Stütze (17) insbesondere an einem an der Stütze (17) angelenkten Arm (32) aufweist.
7. Schneeräumfahrzeug nach einem der Ansprüche 4 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Rahmen (6) hydraulisch verschwenkbar an der Fahrzeugstirnseite angelenkt ist,
dessen freie Vorderseite entlang einer Führungseinrichtung bewegbar ist, die an dem
mit dem Gehäuse (30) der Aufnahmewalze (2) verbundenen Förderrohr (3) ausgebildet
ist.
8. Schneeräumfahrzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung
aus zwei Führungsschienen (11) besteht, die zu beiden Seiten des Förderrohres (3)
angeordnet sind.