(19)
(11) EP 0 245 540 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.11.1987  Patentblatt  1987/47

(21) Anmeldenummer: 86116760.9

(22) Anmeldetag:  02.12.1986
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F02D 41/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 15.05.1986 DE 3616355

(71) Anmelder: VDO Adolf Schindling AG
D-60487 Frankfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • Sausner, Andreas
    D-6000 Frankfurt am Main 70 (DE)
  • Höhne, Heinz
    D-6200 Wiesbaden (DE)

(74) Vertreter: Klein, Thomas, Dipl.-Ing. (FH) 
Sodener Strasse 9
65824 Schwalbach/Ts.
65824 Schwalbach/Ts. (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Ansteuerung eines Einspritzventils


    (57) Bei einem Verfahren zur Ansteuerung eines Einspritz­ventils für eine Brennkraftmaschine, wobei eine Mag­netspule des Einspritzventils mit einem Spannungsim­puls beaufschlagt wird, fließt durch die Magnetspule vor dem Spannungsimpuls ein geringerer Strom, als zum Öffnen des Einspritzventils erforderlich ist. Dazu wird vorzugsweise der Magnetspule vor dem Anle­gen des Spannungsimpulses eine pulsierende Spannung zugeführt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur An­steuerung eines Einspritzventils für eine Brennkraft­maschine, wobei eine Magnetspule des Einspritzven­tils mit einem Spannungsimpuls beaufschlagt wird.

    [0002] Bei elektrisch betätigten Einspritzventilen für Brennkraftmaschinen wird zum Öffnen des Ventils ein Spannungsimpuls an die Magnetspule angelegt. Wegen der induktiven Komponente der Impedanz der Magnet­spule steigt der Strom nicht sprungartig wie die Spannung, sondern allmählich an. Bei hochohmigen Mag­netspulen wird der Strom schließlich durch den Wider­stand der Magnetspule begrenzt. Nach dem Abschalten der Spannung schwingt der Strom in Form einer ge­dämpften Schwingung aus. Dabei bildet sich eine rema­nente Magnetisierung des Magnetkerns des Einspritz­ventils in entgegengesetzter Richtung zur Magnetisie­rung durch den während der Öffnungszeit fließenden Strom.

    [0003] Nach Beginn des folgenden Spannungsimpulses ist da­her erst eine Ummagnetisierung des Magnetkerns erfor­derlich, was zu einer Verzögerung der Öffnung des Einspritzventils führt. Eine derartige Verzögerung ist jedoch störend - insbesondere, wenn innerhalb eines Regelsystems kurze Einspritzzeiten eingestellt werden.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Ver­fahren zur Ansteuerung des Einspritzventils anzuge­ben, bei welchem nach Beginn des zur Öffnung des Ven­tils vorgesehenen Spannungsimpulses möglichst ohne Verzögerung die Öffnung des Ventils erfolgt.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor dem Spannungsimpuls ein geringerer Strom, als zum Öffnen des Einspritzventils erforderlich ist, durch die Magnetspule fließt.

    [0006] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist gewährlei­stet, daß sich nach Beginn des Spannungsimpulses in möglichst kurzer Zeit ein Magnetfeld aufbaut, wel­ches zum Öffnen des Einspritzventils ausreicht.

    [0007] Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Magnetspule vor dem Anlegen des Spannungsimpul­ses eine pulsierende Spannung zugeführt wird. Diese Weiterbildung ermöglicht eine Begrenzung des vor dem Öffnungsvorgang fließenden Stroms, ohne daß eine nennenswerte Verlustleistung auftritt.

    [0008] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Eine davon ist schematisch in der Zeichnung an Hand mehrerer Figuren dargestellt und nachfolgend be­schrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 ein Zeitdiagramm der an der Magnetspule anliegenden Spannung und

    Fig. 2 ein Zeitdiagramm des durch die Magnetspule fließenden Stroms.



    [0009] Jeweils für einen Einspritzvorgang wird die Magnet­spule des Einspritzventils mit einem in Fig. 1 darge­stellten Spannungsimpuls 1 beaufschlagt. Durch die induktive Komponente der Magnetspule steigt der Strom I (Fig. 2) allmählich an, bis ein durch die Spannung und den Widerstand gegebener Wert erreicht ist. Nach dem Abschalten der Spannung klingt der Strom in Form einer gedämpften Schwingung ab, wobei durch die schraffiert hervorgehobene Halbwelle eine remanente Magnetisierung in umgekehrter Richtung ver­bleibt.

    [0010] Bei bekannten Verfahren zur Ansteuerung von Ein­spritzventilen beginnt der Strom I nach dem Einschal­ten der Spannung bei 0 und nimmt den in Fig. 2 ge­strichtelt dargestellten Verlauf. Dabei wird zu­nächst die zugeführte Energie für eine Ummagnetisie­rung des Magnetkerns verbraucht, so daß eine für das Öffnen des Ventils erforderliche Feldstärke erst spä­ter erreicht wird.

    [0011] Dem zum Öffnen des Einspritzventils vorgesehenen Spannungsimpuls 1 werden Spannungsimpulse 2, 3, 4 vorausgeschickt, welche den in Fig. 2 als durchgezo­gene Linie dargestellten Strom bewirken. Dadurch ist bei Beginn des Spannungsimpulses 1 der Magnetkern bereits ummagnetisiert, so daß der Vorgang des Öff­nens wesentlich beschleunigt wird.

    [0012] Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit an sich be­kannten Schaltungsanordnungen durchgeführt werden. So sind beispielsweise Schaltungsanordnungen zur Begrenzung des Stromes auf einen zum Offenhalten des Einspritzventils genügenden Wert fur niederohmige Einspritzventile bekannt. Diese Schaltungsanordnun­gen können - entsprechend angesteuert - auch für die Begrenzung des Stromes I vor dem Öffnen des Ventils verwendet werden.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Ansteuerung eines Einspritzventils für eine Brennkraftmaschine, wobei eine Magnetspule des Einspritzventils mit einem Spannungsimpuls beauf­schlagt wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Spannungsimpuls ein geringerer Strom, als zum Öffnen des Einspritzventils erforderlich ist, durch die Magnetspule fließt.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß der Magnetspule vor dem Anlegen des Span­nungsimpulses eine pulsierende Spannung zugeführt wird.
     




    Zeichnung