[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher für unter erhöhtem Druck stehende, insbesondere
bei der Vergasung von Brennstoffen erzeugte Gase, bei dem in einem Druckgefäß vom
Gas nacheinander durchströmte Wärmetauscherzüge angeordnet sind.
[0002] Ein solcher Wärmetauscher ist bekannt aus der DE-PS 29 33 716. Hierbei sind die Wärmetauscherzüge
aus konzentrisch ineinander angeordneten Rohrwänden gebildet, denen die Vergasungseinrichtung
vorgeschaltet ist und wobei Wärmetauscherzüge und Vergasungseinrichtung in einem gemeinsamen
Druckgefäß untergebracht sind. Nachteilig an dieser bekannten Anordnung ist, daß bei
Schäden an den Wärmetauscherzügen diese nur schwer zugänglich sind und Reparaturen
im wesentlichen nur innerhalb des Druckgefäßes durchgeführt werden können. Dies bedingt
neben den Erschwernissen für das mit den Ausbesserungsarbeiten beauftragte Personal
im Reparaturfall einen längeren Stillstand der Gesamtanlage.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Wärmetauscher
so auszubilden, daß bei auftretenden Schäden eine schnelle und unproblematische Instandsetzung
möglich ist, und darüber hinaus auf engstem Raum ein Maximum an Wärmetauscherflächen
unterzubringen.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindugsgemäß vorgeschlagen, daß die Wärmetauscherzüge
als im wesentlichen gleichartig gestaltete Baueinheiten ausgebildet sind, wobei steigend
und fallend oder umgekehrt beaufschlagte Wärmetauscherzüge durch Umlenkkonstruktionen
miteinander verbunden sind und jeder Wärmetauscherzug lösbar und separat aus dem
Druckgefäß herausnehmbar ist.
[0005] Der erfindungsgemäße Wärmetauscher kann zwei oder mehr Wärmetauscherzüge aufweisen,
die in dem Druckgefäß vergleichsweise eng aneinander liegend und damit raumsparend
angeordnet werden können. Wenn nun an einem Wärmetauscherzug Schäden auftreten, so
kann dieser von dem bzw. den mit ihm verbundenen Wärmetauscherzügen getrennt und nach
Lösen der Befestigung im Druckgefäß unabhängig von den anderen Wärmetauscherzügen
entfernt werden. Sodann kann unmittelbar darauf ein intakter Wärmetauscherzug in
das Druckgefäß eingebracht und in seine Arbeitsstellung montiert werden. Der erforderliche
Betriebsstillstand für diesen Wechsel der Wärmetauscherzüge dauert, wie ohne weiteres
ersichtlich, nur kurze Zeit.
[0006] Für eine einfache Durchführung des Wechsels von Wärmetauscherzügen sieht die Erfindung
weiter vor, daß der obere Teil des Druckgefäßes mittels einer Flanschverbindung abnehmbar
ist. Es ist hierzu ferner von Vorteil, wenn die Wärmetauscherzüge gemäß einem weiteren
Merkmal der Erfindung im Druckgefäß aufgehängt sind und sich nach unten dehnen, d.h.
im oberen Teil des Druckgefäßes Festlager vorgesehen sind.
[0007] Es wird ferner vorgeschlagen, daß die zwei benachbarte Wärmetauscherzüge verbindende
Umlenkkonstruktion als lösbare Haube in Rohrkonstruktion ausgebildet ist.
[0008] Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die das Druckgefäß durchsetzenden
Gasein- und -austritte der Wärmetauscherzüge als separate Wärmetauschersysteme in
Rohrkonstruktion ausgebildet sind, die mit den Wärmetauscherzügen über eine Relativbewegung
zulassende Abdichtvorrichtung verbunden sind.
[0009] Es ist weiterhin möglich, im Bereich der unteren Verbindung zweier Wärmetauscherzüge,
von denen der erste fallend und der zweite steigend vom Gas beaufschlagt sind, einen
aus dem Druckgefäß herausführenden Abzug für den bei der Umlenkung des Gases hieraus
abgeschiedenen Staub vorzusehen.
[0010] Schließlich kann zwischen steigend und fallend oder umgekehrt beaufschlagten Wärmetauscherzügen
ein außerhalb des Druckgefäßes angeordneter Staubabscheider zwischengeschaltet sein.
[0011] Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht.
Es zeigen:
Fig. 1 - 3 senkrechte Schnitte durch drei Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Wärmetauschers und
Fig. 4 - 5 waagerechte Schnitte durch zwei Ausführungsformen.
[0012] Gemäß Fig. 1 ist mit 1 das Druckgefäß bezeichnet, dessen oberer Teil 2 mittels der
Flanschverbindung 3 lösbar und abnehmbar ist. 4 ist ein Mannloch am oberen Teil des
Druckgefäßes.
[0013] Innerhalb des Druckgefäßes 1 sind im vorliegenden Fall zwei Wärmetauscherzüge I und
II angeordnet, die als im wesentlichen gleichartige Baueinheiten ausgebildet sind.
Jeder dieser Wärmetauscherzuge weist eine Rohrwand 5 - im vorliegenden Fall in quadratischer
Form - auf, in deren Innerem Rohrbündel 6 angeordnet sind. Mit 7 ist ein Rußbläsersystem
angedeutet, mit 8 und 9 Fall- und Steigeleitungen.
[0014] Die Wärmetauscherzüge I und II sind an Festlagern 1o im Druckgefäß 1 aufgehängt und
können sich so nach unten ausdehnen, wo Führungslager 11 vorgesehen sind. Am oberen
Ende der beiden Wärmetauscherzüge ist eine diese Züge verbindende Haube 12 angeordnet,
die ebenfalls als Rohrkonstruktion mit bei 13 angedeuteter Wasserzuleitung ausgebildet
ist.
[0015] Der Wärmetauscherzug I wird steigend, der Wärmetauscherzug II fallend von den heißen
Gasen beaufschlagt, wobei in der Haube 12 eine Umlenkung der Gasströmung erfolgt.
Für den Gasein- und -austritt sind am unteren Ende des Druckgefäßes 1 Stutzen 14 und
15 angesetzt. Die Stutzen nehmen Rohrkonstruktionen 16 bzw. 17 mit Zu- und Ableitungen
18, 19 im Bereich der Flanschverbindungen 2o bzw. 21 auf. Die von den Gasen durchströmten
Rohrkonstruktionen 16 und 17 sind in die Rohrwände 5 der beiden Wärmetauscherzüge
derart eingesteckt, daß eine durch Wärme dehnung bedingte Relativbewegung möglich
ist. Für eine wirksame Abdichtung an der Verbindungsstelle sorgen die mit 22 angedeuteten
Stopfpackungen.
[0016] Soll ein Wärmetauscherzug bei einem Defekt aus dem Druckgefäß 1 herausgeholt werden,
so ist zunächst der obere Teil 2 des Druckgefäßes nach Lösen der Flanschverbindung
3 abzunehmen. Alsdann wird die Haube 12 von den zugehörigen Wärmetauscherzügen gelöst
und nach oben aus dem Druckgefäß entfernt. Nach Lösen des defekten Wärmetauscherzuges
von den Festlagern 1o und nach Abtrennen der Fall- und Steigleitungen 8 und 9 sowie
der Zuleitung des Rußbläsersystems 7 kann nun der Wärmetauscherzug nach oben aus dem
Druckgefäß herausgezogen werden. Anschließend kann dann ein intakter Wärmetauscherzug
in das Druckgefäß eingesetzt werden, wobei die vorstehend beschriebenen Arbeitsschritte
in sinngemäßer Reihenfolge erfolgen.
[0017] Falls die Rohrbündel 6 eines Wärmetauscherzuges einen Defekt aufweisen, können sie
nach Entfernen von Teil 2 des Druckgefäßes und Haube 12 direkt aus der quadratischen
Rohrwand 5 herausgezogen werden. Die Rohrwand 5 verbleibt in diesem Falle in ihrer
Position im Druckgefäß 1.
[0018] Bei der Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wärmetauschers gemäß Fig. 2 ist die
Anordnung der Wärmetauscherzüge I und II im Druckgefäß 1 die gleiche wie anhand von
Fig. 1 beschrieben. Unterschiedlich ist jedoch die Gasführung. So sind die Stutzen
14 und 15 für den Gasein- und -austritt am oberen Teil 2 des Druckgefäßes 1 ange
ordnet, so daß zunächst der Wärmetauscherzug II fallend und nach Umlenkung der Gase
am unteren Ende dann der Wärmetauscherzug I steigend beaufschlagt wird. Hierbei ist
an die unteren Enden der Wärmetauscherzüge ein aus Rohrkonstruktion gebildeter Trichter
23 angesetzt, der einen vergrößerten Strömungsquerschnitt aufweist und der zum Auffangen
des bei der Umlenkung und der Geschwindigkeitsverringerung des Gases aus dem Gasstrom
abgeschiedenen Staubes dient. Der Auslauf 24 des Trichters, der zum Ausgleich von
Wärmedehnungen unterteilt ist, wird durch den Stutzen 25 unten aus dem Druckgefäß
herausgeführt. Zur Demontage des Trichters 23 ist der untere Teil 33 des Druckgefäßes
1 mittels der Flanschverbindung 34 abnehmbar.
[0019] Der Wärmetauscher gemäß Fig. 3 zeigt im wesentlichen denselben Aufbau wie der gemäß
Fig. 1. Hierbei ist jedoch im oberen Teil 2 des Druckgefäßes 1 ein zusätzlicher Gasein-
und -austritt angeordnet. Dazu sind Stutzen 26 und 27 vorgesehen, an die Zu- und
Ableitungen 28, 29 zu bzw. von einem außerhalb des Druckgefäßes angeordneten Staubabscheider
3o angesetzt sind. Die Gasführung in den Leitungen 28, 29 erfolgt hierbei durch darin
eingesetzte Rohrkonstruktionen 31 und 32. Die Zwischenschaltung des Staubabscheiders
3o, der als Zyklon ausgebildet sein kann, hat den Vorteil, daß der Flugstaub nicht
mehr durch den Wärmetauscherzug II geführt wird.
[0020] Darüber hinaus befindet sich der Flugstaub auf einem vergleichsweise hohen Temperaturniveau,
was sich bei einer Rückführung des Flugstaubes in den Reaktionsraum einer mit dem
Wärmetauscher verbundenen Vergasungsanlage vorteilhaft auswirkt.
[0021] Fig. 4 zeigt einen waagerechten Schnitt durch den Wärmetauscher gemäß den Ausführungsformen
nach Fig. 1 - 3, bei dem in dem Druckgefäß 1 die Wärmetauscherzuge I und II angeordnet
sind.
[0022] Bei der Anordnung gemäß Fig. 5 sind in dem Druckgefäß 1 vier Wärmetauscherzüge I,
II, III und IV vorgesehen. Hierbei ist es möglich, die vier Wärmetauscherzüge nacheinander
von dem Gasstrom passieren zu lassen. Es ist jedoch auch möglich, zwei Paare von Wärmetauscherzügen,
nämlich das Paar I und II sowie das Paar III und IV zu bilden, die unabhängig voneinander
und von getrennten Gasströmen beaufschlagt werden.
[0023] Die Anordnung nach Fig. 5 macht besonders deutlich, wie raumsparend und den Innenraum
des Druckgefäßes in vorteilhafter Weise ausnutzend der erfindungsgemäße Wärmetauscher
konzipiert ist.
1. Wärmetauscher für unter erhöhtem Druck stehende, insbesondere bei der Vergasung
von Brennstoffen erzeugte Gase, bei dem in einem Druckgefäß vom Gas nacheinander durchströmte
Wärmetauscherzüge angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmetauscherzüge
(z.B. I, II) als im wesentlichen gleichartig gestaltete Baueinheiten ausgebildet
sind, wobei steigend und fallend oder umgekehrt beaufschlagte Wärmetauscherzüge durch
Umlenkkonstruktionen miteinander verbunden sind und jeder Wärmetauscherzug lösbar
und separat aus dem Druckgefäß (1) herausnehmbar ist.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Teil (2)
des Druckgefäßes mittels einer Flanschverbindung (3) abnehmbar ist.
3. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmetauscherzüge
(I, II) im Druckgefäß (1) aufgehängt sind und sich nach unten dehnen.
4. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkkonstruktion
als lösbare Haube (12) in Rohrkonstruktion ausgebildet ist.
5. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die das Druckgefäß
(1) durchsetzenden Gasein- und -austritte der Wärmetauscherzüge (I, II) als separate
Wärmetauschersysteme (16, 17) in Rohrkonstruktion ausgebildet sind, die mit den Wärmetauscherzügen
über eine Relativbewegung zulassende Abdichtvorrichtungen (22) verbunden sind.
6. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der unteren
Verbindung zweier Wärmetauscherzüge (I, II), von denen der erste fallend und der zweite
steigend vom Gas beaufschlagt sind, ein aus dem Druckgefäß (1) herausführender Abzug
(23, 24, 25) für den bei der Umlenkung des Gases hieraus abgeschiedenen Staub vorgesehen
ist.
7. Wärmetauscher nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Demontage des die
Wärmetauscherzüge (I, II) verbindenden Trichters (23) des Abzuges der untere Teil
(33) des Druckgefäßes (1) mittels einer Flanschverbindung (34) abnehmbar ist.
8. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen steigend und
fallend oder umgekehrt beaufschlagten Wärmetauscherzügen (I, II) ein außerhalb des
Druckgefäßes (1) angeordneter Staubabscheider (3o) zwischengeschaltet ist.
9. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einem Wärmetauscherzug
(I bzw. II) zugeordneten Rohrbündel (6) bei Verbleib der Rohrwand (5) im Druckgefäß
(1) aus der Rohrwand herausnehmbar sind.