[0001] Die Erfindung betrifft eine Rohrbiegemaschine mit einem um eine Achse schwenkbaren
Biegetisch, der eine Biegeschablone und eine gegenüber dieser verschiebbare Spannbacke
aufweist und mit einem verschiebbaren Vorschubwagen versehen ist, der eine drehbare
Spannhülse aufweist, wobei die Biegeschablone und die Spannbacke geraden und gekrümmten
Abschnitten zum Klemmen des zu biegenden Rohres angepaßte, jeweils einander zugeordnete
Klemmkörper mit Klemmflächen aufweisen, die jeweils räumlich getrennt und in Arbeitsstellung
bringbar sind.
[0002] Die im Jahre 1969 veröffentlichte DE-AS 1 297 064 beschreibt eine vollautomatische
Rohrbiegemaschine zum Biegen von Rohren, bei welchen in verschiedenen Ebenen liegende
Bögen unmittelbar aneinander anschließen, mit einer am Ende einer Biegung von ihrem
Drehantrieb trennbaren Biegeschablone und einer zugeordneten Rohrspannbacke, die
beide mit einer in der Biegeebene liegenden Rohrnut sowie einer dem Verlauf des gekrümmten
Rohres entsprechenden seitlich abzweigenden Nut versehen sind, wobie weiterhin eine
quer an dem ungebogenen Rohr unmittelbar vor der Biegeschablone angreifende, nach
außen hin wirkende Abdruckvorrichtung sowie eine Rückdreheinrichtung für die von
dem Antrieb trennbare Schablone und eine Feststellvorrichtung für die Biegeschablone,
die beim Abdrücken des Rohres von der Schablone wirksam ist, vorhanden sind.
[0003] Da die Biegeschablone und die Spannbacke jeweils einstückig mit diesen neben der
in der Biegeebene liegenden durchgehenden Rohrnut mit einer davon abgehenden Rohrnut
versehen sind, ist an dieser Abzweigung keine umfassende vollflächige Einspannung
des Rohres vorhanden. Eine solcher Knotenpunkt von gerader und davon abgezweigter
Rille bzw. Nut ist in der Praxis noch möglich, sofern nach dem ersten Biegen das Rohr
für die nachfolgende Biegung um etwa 90° in der Biegeebene verschwenkt wird. Sofern
es um davon abweichende Größen oder kleinere Biegewinkel verschwenkt wird, sind die
Klemmflächen der Nuten so gering, daß ein Biegen in der Praxis nicht möglich ist,
weil ein nicht zu kontrollierender Schlupf auftritt, der ein genaues Biegen nicht
zuläßt. Die zu geringen Klemmflächen führen dann auch in vielen Fällen zu einer Beschädigung
des Rohres, so zu einer Eindrückung in Verbindung mit einer Querschnittsminderung
und zu Riefen bei einem Schlupf.
[0004] Mit Hilfe vorbekannten Vorrichtung wird wie folgt gearbeitet: Nach der Formgebung
des ersten Bogens wird zunächst die Biegeschablone in ihrer der Bogenform entsprechenden
Stellung festgestellt. Anschließend wird die lose Spannbacke in ihre Ausgangsstellung
zurückgefahren. Als nächstes wird das gegobene Ende des Rohres unter Krafteinwirkung
radial zur Schablone aus der Rohrnut derselben herausgepreßt und möglichst gleichzeitig
in die neue Biegeebene geschwenkt. Wenn dann die Feststellvorrichtung der Schablone
gelöst wird, kehrt diese sogleich durch die Rückdreheinrichtung in ihre Ausgangsstellung
zurück. Wenn dann noch die Abdrückvorrichtung für das Rohr ausgeschaltet wird, schwenkt
das Rohr entweder selbsttätig oder unter der Einwirkung der sodann vorfahrenden losen
Spannbacke bis zur Anlage an die Schablone zurück, wobei sich der vorher hergestellte
Rohrbogen in die abzweigenden Nuten Schablone und der losen Spannbacke einlegt. Damit
ist das Rohr für die Herstellung des nächsten Bogens eingespannt, was in der üblichen
Weise durch gemeinsame Verdrehung der Schablone und der losen Spannbacke erfolgt.
[0005] Da die in der vorgennanten DE-AS 1 297 064 vorgeschlagenen Maßnahmen sich in der
Praxis nicht bewährt haben, sind in der Folgezeit verschiedene Vorschläge unterbreitet
worden, die beim Biegen von Rohren unterschiedlichen Klemmflächen zu berücksichtigen
sind. Hingewiesen wird auf einen ersten Vorschlag, der aus dem erteilten Patent 26
26 202 des Anmelders und Erfinders hervorgeht mit der Maßgabe, daß die Klemmflächen
jeweils räumlich voneinander getrennt und relativ zum Biegetisch drehbar sind.
[0006] Es kann auch hingewiesen werden auf die DE-AS 27 11 340, die eine Vorrichtung zum
Kaltbiegen von Strangmaterial, wie Rohren, Stangen oder Profilen, mit einem um eine
Achse drehbaren Biegeformstück zeigt, das eine Umfangsnut zur Aufnahme des Strangmaterials
hat, und mit einer mit dem Biegeformstück mitgedrehten Spanneinrichtung, die einen
an dem Biegeformstück angeordneten Klemmbacken und einen Gegenklemmbacken aufweist,
wobei Klemmbacken und Gegenklemmbacken jeweils eine Rille haben, die sich zu einem
Aufnahmekanal für das Strangmaterial ergänzen. Weiterhin ist zu ersehen, daß das Biegeformstück
gegebenenfalls weitere Umfangsnuten hat, daß sowohl der Klemmbacken als auch der Gegenklemmbacken
weitere unterschiedliche, derselben Umfangsnut des Biegeformstückes zugeordnete Rillen
haben, und daß der Klemmbacken sowie der Gegenklemmbacken einerseits und das Biegeformstück
andererseits zum Wechsel des Aufnahmekanals in Richtung der Achse des Biegeformstückes
relativ zueinander verstellbar sind.
[0007] In diesem Zussamenhang kann hingewiesen werden auf die DE-OS 34 07 499 des Anmelders,
daß an der Biegeschablone und/oder Spannbacke eine Anlagefläche, insbesondere Ausnehmung
zur auswechselbaren Aufnahme eines mit der Klemmfläche versehenen Körpers vorhanden
ist und dieser Körper an einer Führung angeordnet und mit einem Antrieb versehen
ist, der den Körper mit einer Vertikalbewegung in die Ausnehmung einfährt oder aus
dieser ausfährt und in die vorbezeichnete Ausnehmung an die Stelle des einen mit Klemmfläche
anderer Ausbildung ein- und ausfahrbar ist.
[0008] Bei den drei letztgenannten Schriften, die die jeweilige Entwicklung darlegen, ist
somit die Maßgabe vorgesehen, daß der jeweils einzuspannende Abschnitt des Rohres
zum Einklemmen vollflächig, d.h. über seinen gesamten Umfang, umgriffen werden soll.
Dies bedarf bei den unterschiedlichen Raumformen, die der einzuspannende Abschnitt
eines Rohres aufweist, beispielsweise im Hinblick darauf, ob ein aufgeweitetes oder
nicht aufgeweitetes Ende eines Rohres einzuspannen ist oder abhängig vont der vorhergehenden
Biegung eines Rohrabschnittes vieler unterschiedlicher Klemmkörper mit einem jeden
Klemmkörper zugeordneten Klemmfläche. Um diese Klemmkörper mit den diesen jeweils
einzeln zugeordneten Klemmflächen unterzubringen, gibt der vorerwähnte Stand der
Technik verschiedene Lösungen an. Nach der erstgenannten DE-PS 26 26 202 sind die
Klemmkörper an der Biegeschablone an deren Umfang verteilt angeordnet, während sie
an der Klemmbacke drehbar und somit auch örtlich konzentriert angeordnet sind. Nach
der DE-AS 27 11 340 sind der an der Klemmbacke angeordnete Klemmkörper und der mit
der Biegeschablone zusammenwirkende Klemmkörper eine bauliche Einheit, die an dem
Klemmbackenträger befestigt ist und entsprechend gemeinsam bewegt ist.
[0009] Die vorliegende Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Biegeschablone mit an dieser
befestigten Spannbacke und einer an einem Spannbackenträger befestigten Gegenspannbacke
zu schaffen, die bei geringem baulichen Aufwand oder wenigen Klemmbacken eine Vielzahl
von Einspannflächen unterschiedlichen Raumformen ermöglichen. Zur Lösung dieser Aufgabe
wird bei einer Rohrbiegemaschine mit einem um eine Achse schwenkbaren Biegstisch,
der eine Biegeschablone und eine gegenüber dieser verschiebbare Spannbacke aufweist
und mit einem verschiebbaren Vorschubwagen versehen ist, der eine drehbare Spannhülse
aufweist, wobei die Biegeschablone und die Spannbacke geraden und gekrümmten Abschnitten
zum Klemmen des zu biegenden Rohres angepaßte, jeweils einander zugeordnete Klemmkörper
mit Klemmflächen aufweisen, die jeweils räumlich getrennt und in Arbeitstellung bringbar
sind, erfundungsgemäß vorgeschlagen, daß der eine Klemmkörper eine Klemmfläche hat,
die mehrere unterschiedliche Konturen des zu klemmenden Rohrabschnittes aufweist,
während die beim Betrieb zugeordnete Klemmfläche des anderen Klemmkörpers lediglich
eine der Kontur des zu klemmenden Rohrabschnittes entsprechende Klemmfläche aufweist
und damit den zu klemmenden Rohrabschnitt vollflächig auf der zugeordneten Seite
über einen Winkelbetrag von 180° erfaßt.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird somit erreicht, daß der eine Klemmbacken eine
Klemmfläche in Gestalt einer Halbschale hat, die über ihre gesamte Länge halbschalenförmig
ausgebildet ist, so daß sie den in ihr anliegende Rohrabschnitt über die Länge der
Einklemmung um einen Winkelbetrag von 180° umgreift, während die gegenüberliegende
Klemmbacke mehrere Klemmflächen unterschiedlicher Raumformen aufweist, die den in
diesen eingelegten Abschnitt des zu klemmenden Rohres in gewissen Bereichen nur teilweise
um 180° umgreifen, so daß in anderen Worten dort keine vollständige Einklemmung vorhanden
ist. Es wurde erkannt, daß es beim Biegen der Rohre genügt, daß die Einklemmung nur
an einer Hälfte des Rohrquerschnittes über die Länge der Einspannung vollflächig zu
sein braucht, während die gegenüberliegende Hälfte nur zonenweise halbschalenförmig
bzw. über 180° eingeklemmt zu sein braucht und damit die Einklemmfläche Lücken aufweist,
die beträchtlich sind bzw. sein können.
[0011] Durch die erfindungsgemäße Lösung wird erreicht, daß der eine Klemmbacken mit den
mehreren unterschiedlichen Klemmflächen ortsfest gelagert ist bzw. in den meisten
Fällen sein kann und somit keinen Antrieb braucht.
[0012] Es wurde weiterhin erkannt, daß es gleichgültig ist, ob die halbschalenförmige vollständige
Einklemmung an dem an der Biegeschablone befestigten Klemmbacken vorhanden ist oder
an dem an dem Spannbackenträger vorhandenen Klemmbacken. Dennoch wird in weiterer
erfindungsgemäßer Ausgestaltung vorgeschlagen, daß der an Spannbacke angeordnete
Klemmkörper drehbar angeordnet ist und über seinen Umfang verteilt angeordnet mehrere
Klemmflächen aufweist, wobei jede einzelne Klemmfläche lediglich eine der Kontur des
zu klemmenden Rohrabschnittes entsprechende Klemmfläche aufweist und die Biegeschablone
einen Klemmkörper mit einer Klemmfläche aufweist, die mehrere unterschiedliche Konturen
der zu klemmenden Rohrabschnitte aufweist.
[0013] Dieser Vorschlag hat den Vorteil, daß die Anordnung von mehreren Klemmflächen unterschiedlicher
Ausbildung in einer Klemmbacke oder auch gegebenenfalls übereinander angeordneten
Klemmbacken, die an der Biegeschablone axial verschiebbar angeordnet ist, zufolge
ihrer örtlichen Konzentration an einer Stelle die ungehinderte Biegung eines Rohres
um einen Betrag bis zu 180° ermöglichen. Besonders vorteilhaft ist der Vorschlag,
an einer an der Biegeschablone angeordneten Klemmbacke zwei mehr als zwei unterschiedliche
Klemmflächen in einer Klemmbacke anzuordnen. Die erfindungsgemäße Lösung macht es
möglich, viele unterschiedliche Klemmflächen an einer Klemmbacke anzuordnen. Dies
gibt dann den weiteren Vorteil, daß diese an der Biegeschablone angeordnete Klemmbacke
mit der Biegeschablone verschraubt werden kann, so daß bewegungsmäßig lediglich die
an dem Klemmbackenträger angeordnete Gegenklemmbacke verstellt zu werden braucht.
[0014] Die erfindungsgemäße Lösung, insbesondere in Verbindung mit der vorbeschrieben Maßgabe,
daß die an der Biegeschablone befestigt Spannbacke mehrere unterschiedliche Klemmflächen
aufweist, wobei unter dem Begriff "befestigte" zu verstehen ist, daß diese Spannbacke
an der Biegeschablone auch axial beweglich sein kann, aber auch ortsfest angeschraubt
sein kann, ermöglicht in weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung ein Verfahren zum
Betrieb der Rohrbiegemaschine mit Klemmkörpern in der Weise, daß nach dem Biegen
des Rohres um den eingestellten Biegewinkel durch Drehen der Biegeschablone mit der
anliegenden Klemmbacke die Klemmbacke von der Biegeschablone gelöst und bei stillstehendem
Rohrvorschub die Biegeschablone um einem solchen Betrag weitergedreht wird, daß der
eingespannte Abschnitt des Rohres der Klemmfläche entfernt ist und das Rohr um seine
ungebogene Längsachse unbehindert von der Klemmfläche der Biegeschablone drehbar ist,
der der Rohrvorschub für die nächste und zugleich das Rückdrehen der Biegeschablone
in die Ausgangsstellung erfolgt.
[0015] Bei bisherigen Anordnungen und Ausbildungen von Klemmbacken und Gegenklemmbacken
wurde nach Beendigung des Biegevorganges und dem Lösen der Gegenklemmbacke bei stillstehender
Biegeschablone das Rohr so weit vorgeschoben, daß das abgebogene Ende aus der Klemmfläche
der Spannbacke der Biegeschablone herausgeführt wurde. Dann wurde die Biegeschablone
in die Ausgangsstellung zurückgeführt.
[0016] Nach der vorliegenden Erfindung wird jedoch nach erfolgter Biegung die Biegeschablone
um einen gewissen Betrag weiter gedreht, um durch diese zusätzliche Drehung zu erreichen,
daß die Klemmfläche von dem gebogenen Rohrende entfernt word. Während bisher das gebogene
Rohrende aus der Biegeschablone durch die Maßgabe entfernt wurde, daß bei bestehender
Biegeschablone das Rohr durch eine besondere eingegebene Maßgabe vorgeschoben ist,
wird nunmehr vorgeschlagen, bei stehendem Rohr die Drehung der Biegeschablone über
das zur Biegung notwendige Maß soweit durchzuführen, daß das gebogene Rohrende nicht
mehr in der Spannfläche ist und somit bei "stehendem Rohr" die Biegeschablone weiterbewegt
wird. Dies hat den Vorteil, daß die Steuerung vereinfacht ist, weil nach dem Biegen
des Rohres dessen Position bleibt und die Biegeschablone über das zur Biegung selbst
notwendige Maß weitergedreht wird. Dieses "Weiterdrehen" erfolgt in einem Arbeitsgang
und bedarf, weil mit diesem "Weiterdrehen" nicht eine weitere Biegung des Rohres erfolgt,
lediglich der Lösung der Gegenklemmbacke.
[0017] Der erfindungsgemäße Vorschlag führt im Endergebnis dazu, daß der Bewegungsablauf
vereinfacht und die Genauigkeit des Biegens erhöht wird. Sofern nämlich nach dem bisherigen
Verfahren zum Loslösen des gebogenen Rohrabschnittes aus der Klemmfläche der an der
Biegeschablone befindlichen Spannbacke das Rohr durch eine zusätzliche Bewegung in
dessen Achsrichtung weiterbewegt wird, dann muß diese zu sätzliche Bewegung zur Loslösung
aus der Spannbacke im Steuerprogram besonders berücksichtigt werden, damit die nächste
Biegung nach einem entsprechenden Rohrvorschub an richtiger Stelle erfolgt. Der Vorschub
zum Herausbewegen des gebogenen Rohrabschnittes aus der Spannbacke muß somit berücksichtigt
werden.
[0018] Es wurde erkannt, daß es für die Ermittlung und Durchführung des Biegeprogramms
bedeutend einfacher ist, die Biegeschablone mit der an dieser befestigten Spannbacke
über das zur Biegung notwendig Maß hinaus zu bewegen.
[0019] Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft erläutert.
[0020] Es zeigen:
Figur 1 eine Rohrbiegemaschine in perspektivischer Darstellung,
Figur 2 ein gebogenes Rohr in perspektivischer Darstellung,
Figur 3 eine Biegeschablone mit Klemmbacken und Gegenklemmbacken in perspektivischer
Darstellung,
Figur 4 eine Biegeschablone mit an ihr angebrachter in axialer Richtung bewegbaren
zweifachen doppelten Klemmbacke in einem vertikalen Schnitt,
Figur 5 eine Biegeschablone mit Klemmbacke, die mehrere unterschiedliche Klemmflächen
aufweist,
Figur 6A - 6C eine Biegeschablone 6B und 6C mit einheitlichem Klemmbacken, dem ein
Gegenklemmbacken 6A zugeordnet ist,
Figur 7 eine Gegenklemmbacke, die an einer Fläche mehrere unterschiedliche Klemmflächen
aufweist.
[0021] Figur 1 zeigt eine herkömmliche Rohrbiegemaschine mit einem Vorschubwagen 10, der
auf einer oder mehreren Führungs schienen 11 auf der Oberseite des Maschinengehäuses
12 hin- und hergleiten kann.
[0022] Der Vorschubwagen 10 hat einen Hohlzylinder 13, in dessen Innern sich eine Spannhülse
14 befindet, in welcher der Endbereich des zu biegenden Rohrstückes bzw. Rohres 15
eingespannt ist. Das Rohrstück 15 ist um eine schwenkbar gelagerte Biegeschablone
16 herumgeführt, welche eine dem Rohrhalbmesser entsprechende Rille 16 für das Rohr
hat. an einem Teil des um die Biegeschablone 16 herumgeführten Rohrstückes 15 ist
mittels einer Spanneinrichtung 18 eine Spannbacke 19 angedrückt, welcher ebenfalls
eine dem Rohrhalbmesser entsprechende Rille 19 als Spannfläche hat und das Rohr 15
an der Biegeschablone 16 festklemmt. Dazu ist die Biegeschablone mit einer an dieser
angeordneten, lösbar befestigten Klemmbacke 25 versehen. Es ist ein Hydraulikzylinder
20 beispielhaft dargestellt, der die Spanneinrichtung 18 der Spannbacke 19 zur Biegeschablone
16 zur Festklemmung des Rohres hin bewegt oder von dieser Schablone entfernt. Die
Biegeschablone 16 ist an dem Biegetisch 21 fest angeordnet, während die Spanneinrichtung
18 über den beispielhaft dargestellten Zylinder 20 in angegebener Pfeilrichtung 22
hin- und herverschiebbar ist. Wird die Biegeschablone 16 über den Biegetisch 21 zusammen
mit der Spannbacke 19 in Richtung des Pfeiles 23 umgeschwenkt, so erhält das Rohrstück
15 eine Krümmung, welche dem Profil der Biegeschablone 16 entspricht. Während dieses
Biegevorganges bleibt der Endteil des Rohrstückes 15 in der Spannhülse 14 des Vorschubwagens
10 eingespannt, um das Rohrstück in allen Lagen sicher zu führen. Damit das zwischen
Spannhülse 14 und Biegeschblone 16 freie Rohrstück 15 seitlich nicht ausknicken kann,
ist an dieses Rohrstückteil eine Gleitschiene 24 angedrückt, die ebenfalls eine Rille
hat, welche dem Rohrhalbmesser entspricht. Die Spannhülse 14 des Vorschubwagens 10
spannt das Rohrstück 15 nicht nur fest ein, sondern wendet es auch um Beträge bis
zu 360°, wenn aufeinanderfolgende Rohrbiegungen nach verschiedenen Richtung gekrümmt
werden sollen. Zur Verdrehung der Spannhülse 14 dreht ein hydraulischer Motor eine
Schnecke, die mit einem nicht dargestellten mit der Spannhülse 14 in Verbindung stehenden
Schneckenrad zusammenwirkt.
[0023] Figur 2 zeigt ein Auspuffrohr, das mit der Biegemaschine herstellbar ist und bei
dem sich gebogene Abschnitte bzw. Rohrbögen S 1 und S 2 sowie S 3 und S 4 unmittelbar
anschließen. Es sind auch geradlinige Zwischenlängen L 1, L 2 und L 3 vorhanden,
die aber bis auf die Länge L 1 nicht vorhanden zu sein brauchen. Das Rohr ist an seinem
vorderen Ende mit einer Aufweitung 26 versehen.
[0024] Figur 3 zeigt, daß Klemmbackenhalter 18 an beiden Seiten mit Auslegern 27 und 27A
versehen ist, die in Richtung zur Biegeschablone 16 vorkragen und an ihrem vorderen
Ende über eine Drehachse 28 die Gegenspannbacke 19 tragen, die nach dem Ausführungsbeispiel
asl Rechteckkörper ausgebildet ist und vier Spannflächen hat, die mit im Querschnitt
halbkreisförmigen Vertiefungen versehen sind, die die Einspannflächen 29, 30, 31 und
32 ergeben. Diese Einspannflächen haben unterschiedliche Raumformen, doch die Gemeinsamkeit,
daß sie den in diesen einzuspannenden Rohrabschnitt über die gesamte Einspannlänge
halbkreisförmig umgreifen.
[0025] Die an der Biegeschablone 16 angeordnete Spannbacke 25 hat nach dem Ausführunsbeispiel
drei unterschiedliche Umfangsnuten 31, 34 und 35, die ebenfalls in Figur 4 dargestellt
sind. Die Spannbacke 25 ist an der Biegeschablone 16 durch in der Zeichnung nicht
dargestellt Schrauben befestigt, d.h. daß diese nicht relativ zur Biegeschablone verschiebbar
angeordnet ist. Diese Lösung ist besonders vorteilhaft, weil sie keinerlei Bewgungsmechanismen
benötigt.
[0026] Figur 3 zeigt, daß der Spannbacke 25 gegenüberliegend an der Biegeschablone 16 eine
weitere Spannbacke 36 angeordnet ist, die eine Spannfläche mit unterschiedlichen
Radien ihrer Halbschalen aufweist. So ist der Teil 37 mit größerem Krümmungsradius
und der Teil 38 mit kleinerem Radius ver sehen. Dies geschieht, um bei einem Rohr
15 nach Figur 2 das aufgeweitete Ende 26 durch den halbschalenförmigen Abschnitt 37
und den anschließenden Teil mit dem Radius kleineren Querschnitt 38 festzuklemmen.
[0027] Figur 4 zeigt, daß die Klemmbacke 25 mit dem in dieser angeordneten Vertiefungen
33, 34 und 35 dem jeweils eingespannten Rohrabschnitt nicht auf halber Kreisfläche
umgreifen kann, sondern in den Bereichen, in denen die Abbiegungen 34 und 35 sich
überschneiden, nur unvollständig umgreifen.
[0028] Dies ist jedoch nach der Erkenntnis der vorliegenden Erfindung unschädlich, sofern
die Gegenklemmbacke das Rohr um den Betrag von 180°, d.h. halbschalenförmig, über
die Länge des einzuklemmenden Rohrabschnittes vollflächig umgreift.
[0029] Figur 5 zeigt, daß an der Biegeschablone 16 zwei Klemmkörper 25 und 25a übereinander
angeordnet sind, wobei der Klemmkörper 25 drei unterschiedliche Klemmflächen, der
Klemmkörper 25a zwei unterschiedliche Klemmflächen aufweist. Die Klemmkörper 25 und
25a sind in Vertikalrichtung verstellbar durch eine hydraulische Kolben-Zylinder-Anordung
in der Weise, daß der Zylinder 36 innerhalb der Biegeschablone 16 angeordnet ist und
die Kolbenstange 37 nach oben herausragt, die einen Querträger 38 hat, der mit den
Klemmbacken 25 und 25a verbunden ist. Durch die Kolben-Zylinder-Anordnung kann somit
wahlweise, wie Figur 5 zeigt, der Klemmbachen 25, aber auch durch Absenken der Klemmbacken
25a wirksam sein.
[0030] Es sei bemerkt, daß die in Figur 5 vorgeschlagene Lösung, dargestellt an der Biegeschablone,
auch an dem Gegenklemmbackenhalter 18 vorhanden sein kann mit der Maßgabe, daß abweichend
von Figur 3 die Klemmflächen nicht an einen um eine horizontale Achse drehbaren Körper
angeordnet sind, sondern an einem in vertikaler Ebene verschiebbaren Körper. An dieser
Stelle sei aber auch bemerkt, daß die übereinander angeordneten Klemmflächen nicht
so günstig sind wie die in verschiedenen Ebenen angeordneten Klemmflächen, die in
Figur 3 dargestellt sine und um die Drehachse 28 drehbar sind. In manchen Fällen drei
Flächen, aber auch fünf oder sechs Flächen Anwendung finden.
[0031] Figur 6 zeigt, daß die Biegeschablone 16, dargestellt in den Zeichnungen Figur 6B
und Figur 6C eine Klemmbacke 25 hat, die eine einheitliche Ausbildung ihrer Klemmfläche
aufweist, die auch in perspektivischer Darstellung aus Figur 6A zu ersehen ist mit
der Maßgabe, daß eine im Durchmesser vergrößerte Halbschale 39 vorhanden ist und
eine im Durchmesser geringere Halbschale 40, um beispielweise das im Durchmesser erweiterte
Rohrende 26 mit dem anschlies senden Teil des Rohres üblichen Durchmessers einzuklemmen.
Die Gegenklemmbacke 19 entsprechend Figur 6A zeigt somit eine Ausbildung, bei der
der einzuklemmende Rohrabschnitt über den Winkelbetrag von 180° über die Länge des
einzuklemmenden Rohrabschnittes vollständig erfaßt wird, während die an der Biegeschablone
16 angeordnete Klemmbacke 25 nach der Ausbildung in Figur 6C ebenfalls eine vollflächige,
über einen Winkelbetrag von 180° sich erstreckende Einklemmung zeigt, aber Figur 6B
diese vollflächige Einklemmung nur an den wahren Rohrdurchmesser zeigt, nicht jedoch
in dem Klemmabschnitt 39.
[0032] Figur 7 zeigt den Gegenklemmbacken 19 mit der Maßgabe, daß an einer Einspannfläche
ebenfalls mehrere, im vorliegenden Fall zwei Klemmflächen vorhanden sind. Diese sind
jedoch bezogen auf ihre Halbschale, einzeln vollflächig ausgebildet, damit sie nach
der Erfindung mit einer Gegenklemmfläche zusammenwirken, die bezüglich der Länge
der Gegenklemmfläche das Rohr nicht vollflächig, d.h. über einen Betrag von 180°
erfaßt, wie das beispielweise aus dem Knotenpunkt der Zeichnung in Figur 4 ersichtlich
ist. Um die eine Klemmfläche 30 oder die andere Klemmfläche 31 mit den unterschiedlichen
Radien 40 und 39 zur Wirkung zu bringen, ist der Gegenklemmbacken 19 in angegebener
Doppelpfeilrichtung 41 verschiebbar gelagert.
1. Rohrbiegemaschine mit einem um eine Achse schwenkbaren Biegetisch, der ein Biegeschablone
und eine gegenüber dieser verschiebbare Spannbacke aufweist und mit einem verschiebbaren
Vorschubwagen versehen ist, der eine drehbare Spannhülse aufweist, wobei die Biegeschablone
und die Spannbacke geraden und gekrümmten Abschnitten zum Klemmen des zu biegenden
Rohres angepaßte, jeweils einander zugeordnete Klemmkörper mit Klemmflächen aufweisen,
die jeweils räumlich getrennt und in Arbeitsstellung bringbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Klemmkörper (25) eine Klemmfläche hat, die mehrere unterschiedliche
Konturen (33, 34, 35) des zu klemmenden Rohrabschnittes aufweist, während die beim
Betrieb zugeordnete Klemmfläche des anderen Klemmkörpers (19) lediglich eine der
Kontur des zu (30) aufweist und damit den zu klemmenden Rohrabschnitt vollflächig
auf der zugeordneten anliegenden Seite über einen Winkelbetrag von 180° umfaßt.
2. Rohrbiegemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der an der Spannbacke (18) angeordnete Klemmkörper (19) drehbar angeordnet
ist und über seinen Umfang verteilt angeordnet mehrere Klemmflächen (29, 30, 31, 32)
aufweist, wobei jede einzelne Klemmfläche lediglich eine der Kontur des zu klemmenden
Rohrabschnittes entsprechende Klemmfläche aufweist und die Biegeschablone (16) einen
Klemmkörper mit einer Klemmfläche aufweist, die mehrere unterschiedliche Konturen
(33, 34, 35) des zu klemmenden Rohrabschnittes aufweist.
3. Verfahren zum Betrieb der Rohrbiegemaschine mit Klemmkörpern nach den Ansprüchen
1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Biegen des Rohres um den eingestellten Biegewinkel durch Drehen der
Biegeschablone mit der anliegenden Klemmbacke die Gegenklemmbacke von der Biegeschablone
gelöst und bei stillstehendem Rohrvorschub die Biegeschablone um einen solchen Betrag
weitergedreht wird, daß der eingespannte Abschnitt des Rohres aus der Klemmfläche
entfernt wird und das Rohr um seine ungebogene Längsachse unbehindert von der Klemmfläche
der Biegeschablone drehbar ist, und dann der Rohrvorschub für die nächste Biegung
und zugleich das Rückdrehen der Biegeschablone in die Ausgangsstellung vorgenommen
wird.