[0001] Die Erfindung betrifft eine Kühlvorrichtung für aus einem Ofen ausfallendes, im wesentlichen
körniges Gut, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Kühlvorrichtungen dieser Art sind insbesondere sogenannte Wanderrostkühler, Schubrostkühler
und dergleichen, die verwendet werden, um das zuvor in einem Ofen gebrannte Gut, insbesondere
Zementklinker und andere mineralische Güter, unmittelbar anschließend mit Hilfe von
Kühlluft bzw. Kühlgasen stark abzukühlen. Das aus dem Ofen ausfallende, meist glühend
heiße Gut soll in dem Guteinlaufteil sowohl abgekühlt als auch gut verteilt werden,
damit es anschließend in gleichmäßiger Verteilung auf den Kühlrost geleitet werden
kann, auf dem der überwiegende Teil der Abkühlung - während des Weitertransportes
des Gutes - erfolgt.
[0003] Betrachtet man beispielsweise das Abkühlen von Zementklinker, der zuvor in einem
Drehrohrofen in einem unterschiedlichen Korngrößengemisch erbrannt worden ist, dann
ist zu beachten, daß beim Abwerfen des heißen Zementklinkers aus dem Ofen in die unmittelbar
nachgeschaltete Kühlvorrichtung eine Entmischung des im wesentlichen körnigen Klinkers
derart eintritt, daß ein überwiegender Grobgutanteil auf der einen Kühlerseite und
ein überwiegender Feingutanteil auf der anderen Kühlerseite anfällt.
[0004] Hierdurch ergeben sich über die Breite der Kühlvorrichtung betrachtet Kühlgutschichten
mit unterschiedlicher Luftdurchlässigkeit. Da Luft sich stets den Weg des geringsten
Widerstandes sucht, wird auch der größte Teil der im Kühlereinlaufteil bzw. in dessen
Gutüberleiteinrichtung eingeblasenen Kühlluftmenge durch den Grobgutanteil und nur
der kleinere Teil der eingeblasenen Kühlluftmenge durch den Feingutanteil durchströmen,
so daß letzterer zumindest im Guteinlaufteil der Kühlvorrichtung vollkommen unzureichend
oder stellenweise sogar gar nicht abgekühlt wird. Hierbei ist noch zu beachten, daß
bei Kühlvorrichtungen mit Kühlrosten, insbesondere bei sogenannten Schubrostkühlern,
teilweise aber auch bei sogenannten Wanderrostkühlern, im Einlaufteil die Gefahr einer
sogenannten "Pilzbildung" (pilzartiges Aufbauen bzw. Anwachsen von heißem Gut auf
der Gutüberleitfläche) besteht.
[0005] Zur Verminderung dieser Pilzbildung hat man bereits versucht, die mit Gut in Berührung
kommende Oberseite der Gutüberleiteinrichtung mit wassergekühlten Platten auszuführen,
was jedoch den Nachteil einer Verringerung des erwünschten Rekuperationsgrades besitzt.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, die Gutüberleiteinrichtung des Guteinlaufteiles
mit einem Belüftungsboden zu versehen, dessen Strömungswiderstand für die Kühlluft
größer als der der Kühlgutschüttung ist; aber auch hierdurch lassen sich die genannten
Schwierigkeiten nur etwas vermindern.
[0006] Des weiteren ist es auch bereits bekannt, vor allem größere Gutbrocken durch hin-
und herbewegbare mechanische Austragshilfen möglichst rasch aus dem Aufprallbereich
der Gutüberleiteinrichtung zu entfernen, um die Gefahr der Pilzbildung zu vermindern.
Hierbei hat sich jedoch gezeigt, daß die Kühlluftverteilung immer noch sehr unzureichend
ist und selbst bei pulsierend eingeblasener Kühlluft mit dem Auftreten sogenannter
"red river", d.h. mit im wesentlichen rotglühenden, ungekühlten Gutsträhnen, gerechnet
werden muß.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kühlvorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruches 1 vorausgesetzten Art so weiter zu verbessern, daß auch bei verhältnismäßig
stark entmischt aus dem Ofen ausfallendem heißen Gut eine weitgehend gleichmäßige
Kühlluftströmung durch die Gutabschnitte unterschiedlicher Körnungsgrößen und damit
eine weitgehend vergleichmäßigte Kühlwirkung des gesamten Gutes im Guteinlaufteil
der Vorrichtung sowie eine gleichmäßige Verteilung des vorgekühlten Gutes auf den
Kühlrost ermöglicht ist.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0009] Da bei der erfindungsgemäßen Ausführung der Luftkästen die Luftdurchtrittslöcher
ihrer Belüftungsböden in ihrer lichten öffnungsweite einstellbar sind, kann die Luftdurchlässigkeit
in gewünschter Weise verändert werden, und es läßt sich damit auch der Vorwiderstand
der durch die Gutschichten durchzublasenden Kühlluft unabhängig von der Luftmenge
konstant halten, so daß dadurch das Hindurchblasen von Kühlluft durch das Gut energiemäßig
besser der Ofenleistung, dem Kornband und der Kornverteilung des zu kühlenden Gutes
angepaßt werden kann, d.h. die erforderliche Kühlluftmenge kann mit minimalem Druckverlust
bei verhältnismäßig geringem Konstruktionsaufwand durchgeblasen werden.
[0010] Da ferner alle Luftkästen unabhängig voneinander mit einstellbaren Luftmengen beaufschlagbar
sind, läßt sich die Oberfläche der Gutüberleiteinrichtung im Guteinlaufteil der Vorrichtung
besonders vorteilhaft in mehrere einzelne Belüftungszonen aufteilen, so daß selbst
heißes Gut, das stark entmischt aus dem Ofen auf die Gutüberleiteinrichtung fällt,
äußerst gleichmäßig abgekühlt werden kann. Die unerwünschten Pilzbildungen sowie Ausbildungen
der genannten "red river" können auf diese Weise im Guteinlaufteil der Vorrichtung
ebenfalls vermieden oder zumindest auf ein Minimum herabgesetzt werden.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0012] Die Erfindung sei im folgenden anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. In der weitgehend schematisch gehaltenen Zeichnung zeigen
Fig.1 eine Teil-Längsschnittansicht (Schnittlinie I - I in Fig.2) durch die Kühlvorrichtung
im Bereich ihres Guteinlaufteiles;
Fig.2 eine Grundrißansicht (etwa entlang den Linien II - II Fig.1) mit stark schematisiert
dargestellten Zusatzeinrichtungen;
Fig. 3 eine Teil-Querschnittsansicht durch den Belüftungsboden eines Luftkastens;
Fig. 4 bis 7 Teil-Aufsichten auf den Belüftungsboden gemäß Fig.3, bei verschiedenen
Einstellungen der Luftdurchtrittslöcher;
Fig. 8 ein Diagramm für die verschiedenen Einstellmöglichkeiten der öffnungsweite
von den Luftdurchtrittslöchern.
[0013] Da sich die vorliegende Erfindung in der Hauptsache mit einer Verbesserung des Guteinlaufteiles
der Kühlvorrichtung befaßt, sind in den Fig.1 und 2 von dieser Kühlvorrichtung auch
nur deren Guteinlaufteil 1 sowie das Zulaufende 2a eines beispielsweise als Wanderrost
2 ausgebildeten-Kühlrostes veranschaulicht.
[0014] Der Guteinlaufteil 1, der - in Gutfließrichtung gemäß Pfeil 3 - vor dem Kühlrost-Zulaufende
2a angeordnet ist, enthält eine gegen dieses Kühlrost-Zulaufende 2a geneigte Gutüberleiteinrichtung
4, die sich von der Rückwand 1a des Guteinlaufteiles bis kurz über das obere Trum
des Wanderrostes 2 erstreckt. Diese Gutüberleiteinrichtung nimmt eine schichtweise
Schüttung des zu kühlenden heißen Gutes 5 auf (vergleiche Darstellung in Fig.1), das
etwa gemäß Pfeil 6 aus dem Auslaufende eines hier nicht näher dargestellten, an sich
bekannten Ofens, beispielsweise eines Drehrohrofens, ausfällt und sich auf der Gutüberleiteinrichtung
4 ausbreitet.
[0015] In dem in den Fig.1 und 2 veranschaulichten Ausführungsbeispiel enthält die Gutüberleiteinrichtung
4 in - in Gutfließrichtung (Pfeil 3) betrachtet - zwei mit Abstand hintereinander
liegende Luftkastenreihen 7 und 8. Jede Luftkastenreihe 7 bzw. 8 weist - wie insbesondere
Fig.2 zeigt - zwei quer zum Guteinlaufteil 1 nebeneinanderliegend angeordnete Luftkästen
9, 10 bzw. 11, 12 auf, die an ihren guttragenden Oberseiten als Belüftungsböden, z.B.
9a und 11a in Fig. 1 ausgebildet und - wie später noch im einzelnen erläutert wird
- mit Luftdurchtrittslöchern versehen sind. Es versteht sich von selbst, daß in Abhängigkeit
von der jeweiligen Breite und Länge des Guteinlaufteiles einer Kühlvorrichtung mehr
als zwei solcher Luftkastenreihen bzw. mehr als zwei Luftkästen in einer Reihe angeordnet
sein können.
[0016] In diesem veranschaulichten Ausführungsbeispiel sind die beiden Luftkästen 9 und
10 der - in Gutfließrichtung (Pfeil 3) betrachtet - hinteren Luftkastenreihe 7 an
ein gemeinsames Kühlluftgebläse 13 und die beiden Luftkästen 11, 12 der vorderen Luftkastenreihe
8 an ein gemeinsames ' Kühlluftgebläse 14 über gleichartige Kühlluftzuführleitungen
15 bzw. 16 angeschlossen, in denen in an sich bekannter Weise einstellbare Blenden
17 sowie einstellbare Drosselklappen 18 derart vorgesehen sind, daß jedem Luftkasten
9 bis 12 eine individuell einstellbare Luftmenge bei entsprechendem Vorwiderstand
zugeführt werden kann.
[0017] Von besonderer Bedeutung ist nun zunächst die Ausbildung des Belüftungsbodens jedes
Luftkastens 9 bis 12. Zur Erläuterung der Ausbildung dieser Belüftungsböden sei zusätzlich
auf Fig.3 Bezug genommen. Es sei angenommen, daß in Fig.3 eine Teilschnittansicht
durch den Belüftungsboden 9a des Luftkastens 9 dargestellt ist; es sei aber ausdrücklich
betont, daß die Belüftungsböden aller anderen Luftkästen 10 bis 12 (oder auch weiterer
Luftkästen) gleichartig konstruiert sein können.
[0018] Der Belüftungsboden 9a weist zwei übereinanderliegende Lochbleche, nämlich ein oberes
Lochblech 19 und ein unteres Lochblech 20 sowie ein dazwischen angeordnetes Drahtgewebe
21 auf, das vorzugsweise ein mehrlagiges, gewalztes Drahtgewebe ist. Die beiden Lochbleche
19, 20 und das zwischengeordnete Drahtgewebe 21 sind dicht übereinander geordnet.
Beide Lochbleche 19, 20 besitzen - wie auch beispielsweise in Fig. 4 zu erkennen ist
- ein gleiches Lochmuster mit gleicher Lochgröße und Lochverteilung. Außerdem ist
vorzugsweise das untere Lochblech 20 gegenüber dem oberen Lochblech 21 parallel verlagerbar,
so daß die auf diese Weise gebildeten Luftdurchtrittslöcher 22 des Belüftungsbodens
9a in ihrer lichten öffnungsweite (vergleiche z.B. die in Fig.4 angedeutete öffnungsweite
22a) gewissermaßen blendenartig eingestellt werden kann, wie nacnfolgend noch im einzelnen
erläutert wird.
[0019] Durch die Zwischenlage aus Drahtgewebe 21 wird zum einen der für die gleichmäßige
Kühlluftverteilung erforderliche Vorwiderstand in diesen Belüftungsböden erzeugt und
zum andern wird verhindert, daß ! zu kühlendes Gut in den zugehörigen Luftkasten,
z.B. 9, fällt.
[0020] In den Fig.3 und 4 ist ferner veranschaulicht, daß die Lochteilungen des oberen und
des unteren LochBleches 19 bzw. 20 des Belüftungsbodens 9a um etwa einen halben Lochdurchmesser
gegeneinander versetzt sind (d.h. in der Ausgangslage der beiden Lochbleche 19, 20
zueinander). Durch diese Übereinanderanordnung ergeben sich - wie z.B. Fig.4 zeigt
- etwa mandelförmige Luftdurchtrittsflächen bzw. lichte öffnungsweiten 22a für die
einzelnen Luftdurchtrittslöcher 22. Geht man nun davon aus, daß das obere Lochblech
19 (und vorzugsweise auch das unmittelbar darunterliegende Drahtgewebe 21) starr bzw.
ortsfest am zugehörigen Luftkasten, z.B. 9, befestigt und das untere Lochblech 20
in Richtung des Doppelpfeiles 23 (Fig.4) gegenüber dem oberen Lochblech 19 parallel
verschiebbar ist, dann zeigt Fig.4 den Belüftungsboden 9a mit seiner maximal geöffneten
Luftausströmfläche, d.h. alle Luftdurchtrittslöcher 22 sind in ihrer größten lichten
öffnungsweite (mit größter Luftdurchzugsfläche) 22a eingestellt. Ein allmähliches
Parallelverschieben des unteren Lochbleches 22 vom Belüftungsboden 9a in der einen
Richtung des Pfeiles 23, d.h. parallel zur längeren Mandelachse der öffnungsfläche,
bewirkt, daß die lichte öffnungsweite 22a und damit die Luftdurchtrittsfläche aller
Luftdurchtrittsöffnungen 22 entsprechend den Darstellungen in den Fig.5 und 6 nach
und nach entsprechend verkleinert wird, so daß bei einer Einstellung gemäß Fig.7 die
Luftdurchtrittslöcher 22 vollkommen geschlossen sein können.
[0021] Wie sich die offene Lochfläche A (in %) eines Belüftungsboden 9a in Abhängigkeit
vom Verlagerungsweg s (in %) entsprechend den Darstellungen in den Fig.4 bis 7 verändern
kann, ist anhand des Diagramms in Fig.8 veranschaulicht, wobei der maximale Verschiebeweg
s = 100 % einer maximalen offenen Lochfläche bzw. maximalen lichten öffnungsweite
A
= 0,39 % (gemäß Darstellung in Fig.4) entspricht.
[0022] Für das zuvor erläuterte Parallelverschieben des unteren Lochbleches 20 in Richtung
des Doppelpfeiles 23 im Belüftungsboden (z.B. 9a) jedes Luftkastens 9 bis 12 können
jedem dieser Luftkästen 9 bis 12 an entsprechender Stelle geeignete Verschiebeantriebe
24 zugeordnet sein, die durch Gestänge 25 mit den zugehörigen unteren Lochblechen
20 verbunden sind (vergleiche Fig.2).
[0023] Während bei der vorhergehenden Erläuterung das untere Lochblech 20 jedes Belüftungsbodens
im wesentlichen geradlinig (Pfeil 23) parallelverschiebbar ist, kann die Einstellbarkeit
der lichten öffnungsweiten der Luftdurchtrittslöcher 22 mit gleichem Effekt aber auch
durch eine kreisförmige Verstellung der unteren - beispielsweise kreisscheibenförmig
ausgebildeten - Lochbleche erzielt werden. Eine solche Möglichkeit ist in Fig.2 beim
Luftkasten 10 strichpunktiert angedeutet. Danach können als untere Lochbleche etwa
kreisscheibenförmige Lochbleche 20' vorgesehen sein, die um eine vertikal zur Ebene
des Belüftungsbodens verlaufende, zentral angeordnete Drehachse 20'a in Richtung der
Doppelpfeile 23' verdrehbar und damit ebenfalls parallel verlagerbar sind. Auch für
diese Verstellung können gleichartige Antriebe wie die Verschiebeantriebe 24 vorgesehen
sein, die über Verbindungsgestänge beispielsweise exzentrisch an diesen verstellbaren
Lochplatten angreifen.
[0024] Durch die zuvor beschriebene kreisförmige Verstellmöglichkeit der unteren Lochplatten
kann die Porösität, d.h. die offene Lochfläche für den Durchtritt der Kühlluft örtlich
verändert werden, wobei die einzelnen Luftdurchtrittslöcher in ihren öffnungsweiten
je nach Abstand von der Drehachse und in Abhängigkeit vom Drehwinkel unterschiedlich
groß sein können (bei nur geradliniger Verschiebung, etwa gemäß Pfeil 23 in Fig.2,
ändert sich dagegen die genannte Porösität über die gesamte Belüftungsfläche eines
Belüftungsbodens gleichförmig). Die sich bei dieser kreisförmigen Verstellung ergebenden
Zwickel zwischen benachbarten runden Lochblechen können je nach Bedarf einzeln oder
gar nicht belüftet werden.
[0025] Bei jeder der zuvor erläuterten Ausbildungen des unteren Lochbleches bzw. der unteren
Lochbleche dieser Belüftungsböden ist generell sichergestellt, daß diese verstellbaren
Lochbleche sich im staubfreien Raum befinden.
[0026] In den Fig.1 und 2 sind noch weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
dieser Kühlvorrichtung, insbesondere in der Gutüberleiteinrichtung 4 veranschaulicht.
[0027] Wie insbesondere in Fig.1 zu erkennen ist, sind - in Gutfließrichtung (Pfeil 3) betrachtet
- zumindest hinter den Belüftungsböden, d.h. am hinteren Ende jedes Luftkastens 9
bis 12 Gut aufstauende Schleißschutzkästen 26 bzw. 27 befestigt, die vorzugsweise
über die ganze Breite des Guteinlaufteiles 1 verlaufen und durchgehend oder geteilt
ausgeführt sein können.
[0028] Zwischen je zwei in Gutfließrichtung (Pfeil 3) aufeinanderfolgenden Luftkastenreihen,
also zwischen den Reihen 7 und 8 dieses Beispieles, ist ferner im Bereich zwischen
den Schleißschutzkästen 26 der hinteren Luftkastenreihe und den Belüftungsböden der
vorderen Luftkastenreihe 8 wenigstens eine etwa in Gutfließrichtung (Pfeil 3) hin-
und herbewegbare Schubleiste in Form eines Drehstempels 28 vorgesehen, der sich über
einen Teil der Breite des Guteinlaufteiles 1 oder über dessen ganze Breite (letzteres
wird vorgezogen) erstrecken kann. Dieser Drehstempel 28 ist drehfest an einer Drehachse
29 angebracht und steht durch diese Drehachse 29 mit einem hin- und hergehend betreibbaren
Schwenkantrieb 30 in Verbindung. Dieser Schwenkantrieb 30 ist vorzugsweise außerhalb
des Gehäuses vom Guteinlaufteil 1 angeordnet und kann - wie in Fig.2 angedeutet -
durch eine auf einen Hebel der Drehachse 29 wirkenden, druckmittelbetriebene Zylinder-KolbenEinheit
oder auch durch einen Kurbelantrieb in bekannter Weise ausgeführt sein. Darüber hinaus
kann dieser Schwenkantrieb 30 kontinuierlich hin-und hergehend oder auch nur intermittierend
(im Bedarfsfalle) angetrieben werden, wobei es gegebenenfalls auch von Vorteil ist,
wenn dieser Schwenkantrieb 30 in seiner Hubzahl veränderbar ist.
[0029] Dieser Drehstempel 28 kann in der zuvor geschilderten Weise in Richtung des Doppelpfeiles
31 hin- und her geschwenkt werden, so daß dadurch seine vordere leistenartige Kante
28a derart auf das auf der Gutüberleiteinrichtung 4 liegende heiße Schüttgut einwirken
kann, daß Zusammenbackungen vermieden und eventuelle Verkrustungen aufgelöst werden
können und gleichzeitig insbesondere durch die Gutschüttung gesackte größere Einzelbrocken,
aus denen ansonsten die eingangs erwähnte Pilzbildung entstehen könnte,
[0030] weitertransportiert werden. Auf diese Weise ist eine äußerst gleichmäßige Durchlüftung
der auf der Gutüberleiteinrichtung 4 befindlichen Gutschüttung gewährleistet.
[0031] Wie sich in Fig.1 erkennen läßt, tritt der Drehstempel 28 insbesondere mit dem Bereich
seiner leistenartigen Vorderkante 28a durch einen quer zum Guteinlaufteil 1 in der
Gutüberleiteinrichtung 4 ausgebildeten Schlitz 32 hindurch, der einerseits durch die
Schleißschutzkästen 26 der hinteren Luftkastenreihe 7 und andererseits durch im wesentlichen
feststehende Guß-Abdeckplatten 33 an den Hinterkanten der vorderen Luftkastenreihe
8 begrenzt ist. Dabei bilden die Schleißschutzkästen 26 mit ihren Unterseiten 26a
ebenfalls eine Art Abdeckplatten für die hintere Kante des Schlitzes 32. Vorzugsweise
sind die Schleißschutzkästen 26 der hinteren Luftkastenreihe 7 sowie die Abdeckplatten
33 an den zugehörigen Luftkästen 9, 10 bzw. 11, 12 federnd befestigt, wie es durch
Federn 34 bzw. 35 in Fig.1 angedeutet ist. Auf diese Weise kann ein Festklemmen des
Drehstempels auch unter ungünstigen Bedingungen vermieden werden.
[0032] Zumindest im Bereich unterhalb dieses Drehstempels 28 ist ein weiterer separater
Luftkasten 36 angeordnet, der über ein Gebläse 37 und eine Kühlluftzuführleitung 38
mit darin angeordneter Drosselklappe 39 mit Kühlluft beaufschlagt werden kann. Dieser
separate Luftkasten 36 ist so ausgebildet und angeordnet, daß die zugeführte Kühlluft
gegen den Drehstempel 28 und durch den genannten Schlitz 32 strömen kann. Diesem Luftkasten
36 wird vorzugsweise ständig eine konstante Kühlluftmenge zugeführt, so daß der Durchzugsschlitz
32 für den Drehstempel 28 stets freigehalten werden kann; gleichzeitig kann auch eine
Kühlung des Drehstempels und der Drehachse 29 erzielt werden. Die Kühlluft kann mit
einer Strömungsgeschwindigkeit von etwa 20 bis 80 m/s, vorzugsweise 30 bis 60 m/s,
durch den Schlitz 32 hindurchströmen. Z
[0033] Zusammenfassend kann daher gesagt werden, daß die vorgeschlagene Ausführung der Kühlvorrichtung,
insbesondere der Gutüberleiteinrichtung des Guteinlaufteiles die Möglichkeit bietet,
mit konstruktiv verhältnismäßig einfachen Mitteln den Kühlluftstrom der örtlichen
Klinkerkörnung anzupassen. Die Klinkerkühlung kann somit gleichmäßig erfolgen, wodurch
ein hoher thermischer Wirkungsgrad erzielt wird. Da ferner die erforderliche Kühlluftmenge
genau eingestellt und geregelt werden kann, ergeben sich außerdem Einsparungen an
elektrischer Energie.
1. Kühlvorrichtung für aus einem Ofen ausfallendes, im wesentlichen körniges Gut,
enthaltend einen Kühlrost sowie einen vor dem Zulaufende dieses Kühlrostes angeordneten
Guteinlaufteil mit einer gegen den Rost geneigten Gutüberleiteinrichtung, die wenigstens
zwei in Gutfließrichtung hintereinanderliegende Reihen von quer zum Guteinlaufteil
nebeneinander angeordneten Luftkästen aufweist, die an wenigstens ein Kühlluftgebläse
angeschlossen und an ihren guttragenden Oberseiten mit Luftdurchtrittslöchern versehen
sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die guttragende Oberseite jedes Luftkastens (9 bis 12):durch einen Belüftungsboden (z.B. 9a) gebildet ist, dessen Luftdurchtrittslöcher (22)
in ihrer lichten öffnungsweite (22a) blendenartig einstellbar sind, wobei alle Luftkästen
(9 bis 12) unabhängig voneinander mit einstellbaren Luftmengen beaufschlagbar sind.
2. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Belüftungsboden
(9a) jedes Luftkastens (9 bis 12) zwei übereinanderliegende Lochbleche (19, 20) mit
dazwischen angeordnetem Drahtgewebe (21) aufweist, wobei beide Lochbleche ein gleiches
Lochmuster mit gleicher Lochgröße und Lochteilung besitzen und wenigstens das eine
Lochblech, vorzugsweise das untere Lochblech (20) gegenüber dem anderen Lochblech
(19) parallel ; verlagerbar ist.
3. Kühlvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das zwischengeordnete
Drahtgewebe ein mehrlagiges, gewalztes Drahtgewebe (21) ist.
4. Kühlvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lochteilungen
des oberen und des unteren Lochbleches (19 bzw. 20) jedes Belüftungsbodens (z.B. 9)
um etwa einen halben Lochdurchmesser gegeneinander versetzt sind.
5. Kühlvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Lochblech
(20 bzw. 20') jedes Belüftungsbodens (9a) gegenüber dem oberen Lochblech (19) parallel
verschiebbar oder um eine vertikal zur Ebene des Belüftungsbodens verlaufende Achse
(20'a) verdrehbar ist.
6. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß - in Gutfließrichtung
(3) betrachtet - zumindest hinter den Belüftungsböden der Luftkästen (9 bis 12) Gut
aufnehmende Schleißschutzkästen (26, 27) angeordnet sind.
7. Kühlvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen je zwei in
Gutfließrichtung (3) aufeinanderfolgenden Luftkasten-Reihen (7, 8) im Bereich zwischen
den Schleißschutzkästen (26) der hinteren Luftkastenreihe (7) und den Belüftungsböden
der vorderen Luftkastenreihe (8) wenigstens eine etwa in Gutfließrichtung hin- und
herbewegbare, sich in Querrichtung zum . Guteinlaufteil (1) erstreckende Schubleiste
(28) vorgesehen ist.
8. Kühlvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubleiste in
Form eines Drehstempels (28) ausgeführt ist, der durch eine unterhalb der Gutüberleiteinrichtung
(4) quer verlaufend angeordnete Schwenkachse (29) mit einem hin- und hergehend betreibbaren
Schwenkantrieb (30) in Verbindung steht.
9. Kühlvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkantrieb
(30) in seiner Hubzahl veränderbar ist.
10. Kühlvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der Gutüberleiteinrichtung
(4) - in Gutfließrichtung (3) betrachtet - im Bereich unmittelbar vor und hinter dem
Drehstempel (28) vorzugsweise aus Guß hergestellte Abdeckplatten (26, 33) an den Luftkästen
(9 bis 12) angeordnet sind.
11. Kühlvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatten
(26, 33) federnd an den zugehörigen
Luftkästen (9, 10 bzw. 11, 12) befestigt sind.
12. Kühlvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest im Bereich
unterhalb des Drehstempels (28) ein separater, gesondert mit Kühlluft beaufschlagbarer
Luftkasten (36) mit gegen den Drehstempel (28) gerichteter Luftströmung angeordnet
ist.
13. Kühlvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Luftkasten
(9 bis 12) über eine einstellbare Blende (17) und eine einstellbare Drosselklappe
(18) mit dem zugehörigen Kühlluftgebläse (13, 14) in Verbindung steht.