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EP 0 245 638 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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19.11.1987 Patentblatt 1987/47 |
(22) |
Anmeldetag: 31.03.1987 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)4: B24B 23/03 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE FR GB IT |
(30) |
Priorität: |
10.05.1986 DE 3615799
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Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH |
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70442 Stuttgart (DE) |
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Erfinder: |
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- Schneider, Helmut
D-7022 Leinfelden-Echterdingen (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Exzenterschleifer mit Vorkehrungen zum Verändern der Schleifbewegung |
(57) Es wird ein Exzenterschleifer (1) vorgeschlagen, der einen exzentrisch auf einer
Antriebswelle (7) drehbar gelagerten Schleifteller (12) besitzt. Am Schleifteller
(12) und am Gehäuse (2) des Exzenterschleifers (1) sind Reib- oder Zahnkränze (18,
19, 20) angebracht. Die Zahnkränze (18, 19) am Gehäuse (2) sind konzentrisch zur Antriebswelle
(7), die Zahnkränze (20) am Schleifteller (12) exzentrisch zu dieser Antriebswelle
(7) gelagert. Es gibt drei verschiedene Schleifteller (12) von denen einer (12) einen
Zahnkranz (20) hat, der mit einem der Zahnkränze (18, 19) am Gehäuse (2) zusammenwirken
und damit beim Antrieb durch die Antriebswelle (7) eine bestimmte Schleifbewegung
ausführen kann. Ein zweiter Schleifteller hat einen Zahnkranz zum Zusammenwirken mit
dem anderen Zahnkranz (18, 19) am Gehäuse (2), woraus sich eine andere Schleifbewegung
ergibt. Ein dritter Schleifteller hat keinen Zahnkranz. Er wird deshalb in seiner
Schleifbewegung vom Exzenterantrieb und von der Andruckkraft beim Schleifen bestimmt.
Die drei Schleifbewegungen sind geeignet für Fein-, Mittel- und Grobschliff. Jedem
dieser Schleifteller (12) kann der Belag (16) mit der günstigsten Härte und das Schleifblatt
(17) mit der günstigsten Korngröße zugeordnet werden.
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Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Exzenterschleifer nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Ein solcher Exzenterschleifer ist auf dem Markt erhältlich und druckschriftlich veröffentlicht
in "Fachberichte für Metallbearbeitung" am 3.4.1983 unter dem Titel "Rotex, die neue
Dimension des Schleifens". Trotz der hiermit gegebenen Vorteile ist eine optimale
Anpassung eines solchen Exzenterschleifers an die Erfordernisse der Praxis noch nicht
möglich. Einmal ist der Sprung zwischen echtem Grobschliff und Feinschliff zu groß.
Zur Beseitigung dieses Mangels liegt zwar nahe, eine weitere Getriebestufe mit veränderten
Durchmessern der Reib- oder Zahnräder vorzusehen, dies ist aber in der bekannten Weise
nur mit einer erheblichen Vergrößerung des Getriebeteils des Exzenterschleifers denkbar.
Zum anderen bringt das Schalten von einer Antriebsart zur anderen einen relativ großen
Aufward an Stellmitteln mit sich. Diese müssen für den Baustellenbetrieb robust und
damit entsprechend groß ausgelegt werden und bleiben dennoch störanfällig. Bei der
Verwendung von Zahnkränzen können deren Zähne bei unvorsichtigem Umgang beim Umschalten
beschädigt werden.
Vorteile der Erfindung
[0002] Der erfindungsgemäße Exzenterschleifer mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat demgegenüber den Vorteil optimaler Schleifleistung bei einfachstem, raumsparendem
Aufbau. Dabei ist auf einfachste Weise auch dafür gesorgt, daß der gewählten Schleifart
stets die richtige Schleiftellerhärte und die richtige Schleifblattkörnung zugeordnet
ist. Durch die Zuordnung je eines Schleiftellers zur Schleifart mittels der Gestaltung
dieses Schleiftellers mit dem oder jenem Reib- oder Zahnkranz oder ohne einen solchen
Reib- oder Zahnkranz, braucht nur der Schleifteller ausgewechselt zu werden. Damit
wird die gewünschte Antriebsart, die erforderliche Schleiftellerhärte und die Schleifblattkörnung
durch einen einzigen Wechselvorgang eingestellt. Schon die Körnung des Schleiblattes
mit dem der Schleifteller belegt ist, gibt dem Fachmann Auskunft über die mit der
Verwendung dieses Schleiftellers gewählte Schleifart (grob, mittel, fein). Zusätzlich
und für die Neuausstattung des Schleiftellers mit einem Schleifblatt kann es in weiterer
Ausbildung des Anmeldungsgegenstandes nach den Unteransprüchen auch zweckmäßig sein,
die Schleifteller mit Hinweisen auf die Schleifart zu kennzeichnen, die mit ihnen
erzielbar ist.
Zeichnung
[0003] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 eine Ansicht
eines erfindungsgemäß ausgestatteten Exzenterchleifers im Getriebe- und Schleiftellerbereich
geschnitten und Figur 2 eine Ansicht und einen Teilschnitt wie Figur 1, mit einem
anderen Zahnkranz für den Zwangsantrieb des Schleiftellers.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0004] Ein Exzenterschleifer 1 hat ein Gehäuse 2 für einen Schleiftellerantrieb. Außerdem
ein Motorgehäuse 3. Das Gehäuse 2 ist mit einem Stutzen 4 zum Anbringen einer Absaugvorrichtung
5 versehen. Das Gehäuse 2 ist angeflanscht an das Motorgehäuse 3 und dort mittels
Schrauben 6 befestigt. Aus dem Motorgehäuse 3 ragt eine Antriebswelle 7 heraus. Auf
diese ist ein Zwischenstück 8 aufgeschraubt. Das Zwischenstück 8 ist als Kurbel ausgebildet
und hat eine exzentrisch zur Antriebswelle 7 gelagerte, zylindrische Ausnehmung 9.
Die Exzentrizität, d.h. der Abstand zwischen der Längsachse der Antriebswelle 7
und der Längsachse der Ausnehmung 9 ist mit e bezeichnet. In die Ausnehmung 9 sind
zwei Kugellager 10 eingesetzt, die einen Tragzapfen 11 für einen Schleifteller 12
aufnehmen. Der Tragzapfen 11 besitzt ein Sechskant 13 und eine Gewindebohrung, in
die eine Inbusschraube 14 eingeschraubt werden kann. Das Sechskant 13 und eine Sicherungsscheibe
15 sichern den Tragzapfen 11 gegen axiales Verschieben in den Kugellagern 10. Der
Schleifteller 12 ist mittels der Inbusschraube (Schraube mit Innensechskant) mit dem
Tragzapfen 11 verbunden. Er trägt einen aufgeklebten, weichelastischen Belag 16, der
der Aufnahme eines Schleifblattes 17 dient. Das Gehäuse 2 ist mit einem Innenzahnkranz
18 und einem Außenzahnkranz 19 versehen. Diese Zahnkränze 18 und 19 sind konzentrisch
zur Antriebswelle 7 angeordnet. An seiner inneren Stirnfläche trägt der in Figur
1 gezeigte Schleifteller 12 einen Außenzahnkranz 20, der konzentrisch zur Längsachse
des Tragzapfens 11 und damit exzentrisch zur Antriebswelle 7 ausgerichtet ist.
[0005] Bei auf dem Tragzapfen 11 befestigtem Schleifteller 12 greift dessen Außenzahnkranz
20 in der Nähe der Berührungsstelle der Teilkreise der Zahnkränze 18 und 20 in den
Innenzahnkranz 18 des Gehäuses 2 ein.
[0006] Da beim Schleifen der Innenzahnkranz 18 feststeht, rollt der Außenzahnkranz 20 auf
ihm ab und bestimmt so die Schleifbewegung des Schleiftellers 12. Jedes Schleifkorn
auf dem Schleifblatt 17 beschreibt eine verlängerte Hypozykloide, wobei es sich gegen
die Drehrichtung des Exzenters bewegt. Dies ergibt einen größeren Abtrag als beim
Schleifen ohne erzwungene Abrollbewegung. Das Schliffbild liegt etwa in der Mitte
zwischen Grobschliff und Feinschliff.
[0007] Den Feinschliff bringt das Schleifen ohne erzwungene Abrollbewegung, d.h. mit einem
nicht dargestellten Schleifteller ohne Zahnkranz. Der Antrieb dieses Schleiftellers
erfolgt allein über das Zwischenstück 8 mit seiner exzentrischen Ausnehmung 9. Durch
die Lagerung des Tragzapfens 11 in den Kugellagern 10 ist dieser Schleifteller frei
drehbar auf diesem Tragzapfen 11. Dieser Schleifteller führt demzufolge beim Schleifen
eine Bewegung aus, die einer Zykloide mit überlagerter Drehbewegung folgt. Die Überlagerung
der Drehbewegung ist dabei abhängig vom Andruck beim Schleifen. Der Weg jedes einzelnen
Schleifkornes pro Exzenterumdrehung ist sehr klein, woraus sich ein sehr feines Schliffbild
ergbit. Entsprechend gering ist der Abtrag. Diese Schleifbewegung ist besonders gut
geeignet zum Schleifen allmählicher Übergänge.
[0008] Ein in Figur 2 gezeigter Schleifteller 21 hat einen Innenzahnkranz 22, der zum Zusammenwirken
mit dem Außenzahnkranz 19 am Gehäuse 2 bestimmt ist. Im übrigen sind die Schleifteller
21 und 12 gleich.
[0009] Bei auf dem Tragezapfen 11 befestigtem Schleifteller 21 greift dessen Innenzahnkranz
22 dort in den Außenzahnkranz 19 ein wo die Teilkreise dieser beiden Zahnkränze 19
und 22 sich berühren. Da beim Schleifen der Außenzahnkranz 19 feststeht, rollt der
Innenzahnkranz 22 auf diesem ab und bestimmt so die Schleifbewegung des Schleiftellers
21. Jedes Schleifkorn auf dem Schleifblatt 17 beschreibt eine Perizykloide, wobei
die Drehbewegung mit der Drehrichtung des Exzenters übereinstimmt. Dadurch ist der
Weg der Schleifkörper pro Umdrehung des Exzenters hier am größten. Diese Schleifbewegung
bewirkt den größten Abtrag und eignet sich deshalb gut zum Grobschleifen aber nicht
zum Schleifen feiner Übergänge.
[0010] Nachdem für jeden Schleifteller (12, 21 und den nicht Gezeigten ohne Zahnkranz) durch
die für ihn typische Schleifbewegung die Schliffqualität festgelegt ist, kann zweckmäßig
jeder dieser Schleifteller mit einem entsprechend gekörnten Schleifblatt 17 ausgestattet
werden. Da aber auch die Härte des Belages 16 schliffbildabhängig verschieden sein
sollte, kann hier dem jeweiligen Schleifteller auch der entsprechend härtere bzw.
weichere Belag zugeordnet werden.
[0011] Im ganzen ergibt sich durch die erfindungsgemäße Lösung, daß für jeden beabsichtigten
Schliff mit dem Schleifteller die beste Schleifbewegung, die beste Belaghärte und
die beste Korngröße auf dem Schleifblatt gewählt werden kann. Das ist optimal.
1. Exzenterschleifer mit Vorkehrungen zum Verändern der Schleifbewegung durch Wechsel
zwischen reinem Exzenterantrieb seines Schleiftellers und einem Antrieb mit einer
erzwungenen Abrollbewegung eines mit dem Schleifteller exzentrisch und drehbar auf
einer Antriebswelle gelagerten Reib- oder Zahnkranzes an einem Reib- oder Zahnkranz,
der konzentrisch zu dieser Antriebswelle am Gehäuse angebracht ist, dadurch gekennzeichnet,
daß er mehrere gehäusefeste Reib- oder Zahnkränze (18, 19) hat, und daß mehrere Schleifteller
(12, 21) mit unterschiedlicher Ausstattung, mit einem Reib- oder Zahnkranz (20, 22),
passend zu einem der gehäusefesten Zahnkränze (18, 19), oder ohne Reib- oder Zahnkranz
vorhanden sind, die wahlweise auf der Antriebswelle (7) gelagert werden können.
2. Exzenterschleifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er einen gehäusefesten
Innenreib- oder -Zahnkranz (18) und einen gehäusefesten Außenreib- oder -Zahnkranz
(19) hat, und daß die Schleifteller (12, 21) mit einem entsprechenden, zu diesen Reib-
oder Zahnkränzen (18, 19) passenden Außenreib- oder Zahnkranz (20) bzw. Innenreib-
oder Zahnkranz (22) ausgestattet oder ohne einen solchen Reib- oder Zahnkranz sind.
3. Exzenterschleifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifteller
(12, 21) bzw. deren Belag (16) in ihrer (seiner) Härte der sich aus ihrer Antriebsausstattung
(mit dem oder jenem oder ohne Reib- oder Zahnkranz) ergebenden Schleifart "grob -
mittel - fein" angepaßt sind.
4. Exzenterschleifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifteller
(12, 21) Kennzeichen tragen, die die Art des mit Ihnen erzielbaren Schliffs angeben.

