(19)
(11) EP 0 245 649 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.11.1987  Patentblatt  1987/47

(21) Anmeldenummer: 87105097.7

(22) Anmeldetag:  07.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4H01Q 1/42
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 09.05.1986 DE 3615645

(71) Anmelder: Kunststoffwerk Katzbach GmbH & Co. Kunststoffverarbeitungs-KG
D-8490 Cham-Katzbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Erber, Arnold
    D-8490 Cham (DE)

(74) Vertreter: Matschkur, Götz, Lindner Patent- und Rechtsanwälte 
Postfach 11 91 09
90101 Nürnberg
90101 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Schutz von Parabolantennen


    (57) Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum Schutz von Parabolantennen in Form einer diese umschließenden, im wesentlichen kugelschalenförmigen Haube, wobei die Haube aus einer Anzahl von gleichgroßen sektorförmigen Schalentei­len besteht, die wiederum in einer zu ihrer Achse senkrech­ten Äquatorialebene und ggf. in weiteren zu dieser Ebene parallelen Ebenen unterteilt sind, wobei diese weiteren Tei­lungsebenen in einem gleichen Abstand zu beiden Seiten der Äquatorialebene angeordnet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum Schutz von Parabolantennen in Form einer die Antenne umschließen­den, im wesentlichen kugelschalenförmigen Haube.

    [0002] Zum Abstrahlen und Empfang elektromagnetischer Schwingungen verwendet man neben Linear-Antennen sogenannte Aperturstrah­ler oder Flächenstrahler, bei denen eine Welle in der Öff­nungsebene der schalenförmigen Antenne abgestrahlt wird. Einfachste Form ist die Parabolantenne, die zwar höchst leistungsfähig ist, aber der Gefahr unterliegt, daß sich in der Parabolschale unter entsprechenden Witterungsbedingungen Schnee- und Eiskristalle ablagern, deren Kristalle zu einer Reflektion führen. Dadurch wird der Antennenbetrieb mitunter erheblich gestört. Große Antennenanlagen umschließen solche Parabolantennen mit einem kugelschalenartigen Gehäuse, des­sen Konstruktion allerdings aufwendig ist und nicht auf die Verkleidung einer einfachen, vergleichsweise kleinen Para­bolantenne übertragen werden kann. Weil entsprechende Ver­kleidungen für solche dem Allgemeingebrauch zugänglichen Parabolantennen auf dem Markt praktisch nicht verfügbar sind, sind solche Antennen vergleichsweise wenig gebräuch­lich. Um diesem Mangel abzuhelfen und einen wirksamen Schutz von Parabolantennen gegen Störungen durch Schnee- und Eis­kristallablagerungen auch bei für den Allgemeingebrauch ge­eigneten kleineren Antennen zu gewährleisten, sieht die Er­findung vor, daß die Haube aus einer Anzahl von gleichgroßen sektorförmigen Schalenteilen besteht, die wiederum in einer zu ihrer Achse senkrechtenÄquatorialebene und ggf. in weite­ren zu dieser Ebene parallelen Ebenen unterteilt sind, wobei diese weiteren Teilungsebenen in einem gleichen Abstand zu beiden Seiten der Äquatorialebene angeordnet sind.

    [0003] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme werden die baulichen Voraussetzungen für die Gestaltung einer solchen Verklei­dung von Parabolantennen geschaffen, aufgrund deren die Haube in rationeller Weise gefertigt werden kann. Dies ist aber eine Grundvoraussetzung für eine weitere Ver­breitung solcher Antennen. Zunächst wird die etwa kugel­schalenförmige Gestalt der Haube in sektorförmige Schalen­teile aufgegliedert, die allerdings in der Regel aufgrund ihrer Größe einen übermäßig hohen Fertigungsaufwand er­fordern. Deshalb wird ein jedes Schalenteil in weitere Einzelelemente zergliedert, wobei allerdings die Anord­nung gewährleistet, daß nur wenig unterschiedlich gestaltete Teile anfallen. Im einfachsten Fall ermöglicht es die Er­findung dann, wenn in ihrer weiteren Ausgestaltung jedes Schalenteil durch drei Teilungsebenen in vier Teile, davon je zwei von gleicher Gestalt, unterteilt ist, die gesamte Haube aus zwei verschiedenen Bauteilen zu gestalten. Es liegt auf der Hand, daß dann eine höchst rationelle Ferti­gung gewährleistet ist, die den breiten Einsatz solcher Verkleidungen und damit der sie aufnehmenden Parabolantennen ermöglicht. Ein jedes Schalenteil besteht aus zwei in der Äquatorialebene zusammenstoßenden größeren Teilen mit je vier Ecken und zwei weiteren Teilen, die die Spitzen der sektorförmigen Schalenteile aufweisen und im Grunde Dreieck­gestalt aufweisen. Solche Bauteile können in großer Anzahl gefertigt und/oder auf Lager gehalten werden, bis sie zum Einsatz abgerufen werden.

    [0004] Eine besonders einfache Ausführungsform der Erfindung zeich­net sich dadurch aus, daß jedes Schalenteil nur in einer, seine Achse aufweisenden Ebene gekrümmt ist. In der anderen Ebene, welche die Äquatorialebene aufnimmt, ist die Außen­kontur eine gerade Linie. Werden solche Schalenteile zu­sammengesetzt, erhält die Haube eine, in Draufsicht, viel­eckige Form. Vorteilhaft ist die Ausbildung als Achteck. Bei größeren Hauben sind auch Zwölfeck- oder Sechzehneck-Formen angebracht, ohne daß dies eine Beschränkung darstellen müßte.

    [0005] Eine alternative Ausführungsform hierzu geht davon aus, daß jedes Schalenteil eine einer kugelfäche entsprechende Krüm­mung aufweist. Ein solches Schalenteil bildet dann einen Sektor einer kugelschale, und die Haube ist dann tatsächlich im wesentlichen kugelförmig. WelcherAusführungsform jeweils der Vorzug gegeben wird, richtet sich ganz nach den Umstän­den des Einzelfalls.

    [0006] Die einzelnen Teilelemente eines jeden Schalenteils und die Schalenteile ihrerseits können auf verschiedene Weise zu­sammengefügt werden. Die Erfindung sieht zunächst vor, daß die Schalenteile und deren Teile durch eine Nut-Feder-Ver­bindung zusammengefügt sind. Diese Ausbildung zielt auf den oben erläuterten Gedanken ab, die Haube aus der geringst­möglichen Zahl von Einzelteilen herzustellen. Werden aus­schließlich Nut-Feder-Verbindungen an allen aneinander­stoßenden Kanten der Teile verwendet, sind drei verschie­dene Einzelteile erforderlich, um eine solche Kugel zu ge­stalten, denn eines der beiden Mittelteile eines jeden sektorförmigen Schalenteils enthält dann an der aneinander­grenzenden Kante eine Nut, während am anderen Teil eine Feder ausgebildet ist. Es kann aber auch die Verbindung so ausgeführt sein, daß die Schalenteile und deren Teilelemen­te an ihrem Umfang eine Nut aufweisen, wobei in die gegen­einandergerichteten Nuten zweier aneinander anliegender Teile ein Verbindungsfalz eingesetzt ist. Natürlich können auch Mischformen solcher Verbindungen vorgesehen sein, um es zu ermöglichen, die Mindestzahl von zwei verschiedenar­tigen Teilelementen zum Aufbau einer Haube zu erreichen, wenn jedes Schalenteil aus vier Teilen besteht.

    [0007] Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß die Schalenteile aus einem geschäumten Kunststoff mit einer äußeren Auf­lage aus einem faserverstärkten Kunststoff bestehen. Da­durch kann die Konstruktion äußerst leicht gehalten wer­den, während zugleich ein Höchstmaß an Festigkeit er­reicht wird. Zugleich wird dadurch eine hohe Widerstands­fähigkeit gegen Witterungseinflüsse erzielt. In jedem Fall ist eine solche Haube frei von metallischen Bautei­len, welche den Antennenbetrieb stören könnten. An die Stelle eines geschäumten Kunststoffs kann auch jeder an­dere Kunststoff treten. Ggf. kann die Außenfläche so dicht und die Festigkeit des Kunststoffs so groß sein, daß auf die äußere faserverstärkte Auflage aus Kunstharz ganz ver­zichtet werden kann. Es liegt im Bereich der Erfindung, die Schalenteile aus faserverstärktem Kunststoff zu fer­tigen.

    [0008] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die den Polen anliegenden Schalenteile eine Einheit in Form eines Kugelabschnitts bilden. In diesem Fall ver­mindert sich die Zahl der Einzelteile der kugelschalen­förmigen Haube wesentlich und wird zugleich die Festigkeit dadurch erhöht, daß die polnahen Bereiche der Kugel je eine Einheit bilden. Die Schalenteile und die beiden Ku­gelabschnitte können wiederum durch eine Nut-Feder-Ver­bindung zusammengefügt sein.

    [0009] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einiger be­vorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:

    Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Haube in perspek­tivischer vereinfachter Darstellung;

    Fig. 2 einen Schnitt etwa nach Linie II - II in Fig. 1;

    Fig. 3 einen Schnitt durch die Äquatorialebene nach Linie III - III in Fig. 1;

    Fig. 4 eine andere Ausführungsform der Erfindung in einer der Fig. 1 entsprechenden perspektivischen Dar­stellung;

    Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V - V in Fig. 4;

    Fig. 6 einen Schnitt durch die Äquatorialebene nach Linie VI - VI in Fig. 4 und

    Fig. 7 die in eine Ebene projizierte Draufsicht auf ein dreifach unterteiltes Schalenteil;

    Fig. 8 eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung in einer Seitenansicht.



    [0010] Die Haube 1 besteht aus einer kugelschalenförmigen Wandung, die bei der hier wiedergegebenen Ausführungsform in acht Schalenteile 2 untergliedert ist. Diese sind um die gedachte Achse 3 angeordnet. In der Äquatorialebene dieser Kugel­schale nimmt jeder Schalenteil 2 einen Winkel 4 von 45° ein, wie Fig. 3 erkennen läßt. Jeder der sektorförmigen Schalen­teile 2 ist bei der wiedergegebenen Ausführungsform in mehre­ren Teilungsebenen unterteilt, von denen eine die Äquato­rialebene 5 der angenäherten Kugel ist. In gleichem Ab­stand 6 von dieser Äquatorialebene 5 befinden sich zu bei­den Seiten zwei weitere Teilungsebenen 7. Dadurch wird jeder Schalenteil 2 in vier Einzelteile zerlegt. Hiervon sind die beiden Teile 8 beiderseits der Äquatorialebene 5 von gleicher Größe und gleicher viereckiger Gestalt. Die sich zur Achse 3 der Kugel-hin anschließenden äußeren Teile 9 jedes Schalenteils 2 sind wiederum untereinander gleich groß und von ebenfalls gleicher dreieckiger Gestalt. Eine derartige Kugel setzt sich somit aus nur zwei ver­schiedenen Bauteilen zusammen, nämlich den Teilen 8 und den Teilen 9. Bei der in den Fig. 1 bis 3 wiedergegebenen Aus­führungsform ist jedes Schalenteil 2 nur in einer Ebene ge­krümmt, die senkrecht auf der Äquatorialebene 5 steht. Die­se Krümmungsebene enthält auch die Achse 3 der Kugel. In der Äquatorialebene ist die Außenfläche 10 eines jeden Schalenteils 2 eben, wie dies Fig. 3 erkennen läßt. Deshalb bildet hier die Haube 1 ein Achteck. Die Ausführungsform nach den Fig. 4 bis 6 ist von prinzipiell gleichem Aufbau, doch weist hier ein jedes Schalenteil 2 eine einer Kugel­fläche entsprechend gekrümmte Außenfläche 10 auf, d.h. auch in der Äquatorialebene nach Fig. 6 ist die Außenfläche 10 der Schalenteile 2 gekrümmt.

    [0011] Die mittleren Teilelemente 8 eines jeden sektorförmigen Schalenteils 2 weisen an der axial an das Teil 9 angrenzen­den Kante 12 eine Feder 13 auf, die in eine Nut 14 an der entsprechenden Kante 15 des angrenzenden äußeren Schalen­teils 9 eingreift. An der einen in Umfangsrichtung der Hau­be 1 weisenden Seitenkante 16 ist jedes Teil 8 ebenfalls mit einer Nut 17 versehen, während die gegenüberliegende Seiten­kante 18 eine entsprechende Nut 19 aufweist. In entspre­chender Weise ist die eine Seitenkante 20 der Teile 9 mit einer Nut 21 versehen, wohingegen die gegenüberliegende Seitenkante 22 eine Feder 23 trägt. Bei der in Fig. 7 wie­dergegebenen Ausführungsform weist das obere der Teilele­mente 8 an der in der Äquatorialebene 5 liegenden Kante 25 eine Nut 26 auf, während das untere Teilelement 8ʹ an der entsprechenden Kante 25 eine Feder 27 trägt, die zum Ein­griff in die Nut 26 des Teilelements 8 bestimmt ist. Allein dieses Merkmal unterscheidet die beiden Teilelemente 8 und 8ʹ voneinander.

    [0012] Stattdessen könnten aber an dieser einander zugekehrten Seitenkante 25 beide Teile 8 je eine Nut 26 aufweisen, in die dann ein Verbindungsfalz eingelegt würde. In diesem Fall wären die beiden inneren Teilelemente 8 identisch ge­staltet.

    [0013] Die Schalenteile 2 der beiden Ausführungsformen der Hauben 1 bestehen aus einer Wandung 28 aus geschämtem Kunststoff, auf welchem außenseitig in stoffschlüssiger Verbindung eine Auflageschicht 29 aus einem faserverstärkten Kunstharz auf­liegt.

    [0014] Da sich die Erfindung auf die prinzipielle Gestaltung einer eine Parabolantenne umschließenden Haube richtet, ist auf die Wiedergabe von Befestigungselementen sowie Einführöff­nungen für den Träger der von der Haube 1 aufzunehmenden Parabolantenne verzichtet worden.

    [0015] Die Fig. 8 gibt eine abgewandelte Ausführungsform wieder, deren Grundaufbau den vorbeschriebenen Ausführungsformen entspricht. Jedoch sind bei dieser Ausbildung die äußeren Teile 9 jedes Schalenteils 2 als Einheit in Form einer Kugelschale 30 belassen worden, so daß sich an den beiden Polen der Kugel je eine Kugelschale 30 bzw. Kugelkalotte befinden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Schutz von Parabolantennen in Form einer diese umschließenden, im wesentlichen kugelscha­lenförmigen Haube, dadurch gekennzeichnet, daß die Haube (1) aus einer Anzahl von gleichgroßen sektor­förmigen chalenteilen (2) besteht, die wiederum in einer zu ihrer Achse (3) senkrechten Äquatorialebene (5) und ggf. in weiteren zu dieser Ebene (5) paralle­len Ebenen (7) unterteilt sind, wobei diese weiteren Teilungsebenen (7) in einem gleichen Abstand (6) zu beiden Seiten der Äquatorialebene (5) angeordnet sind.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß jedes Schalenteil (2) durch drei Teilungsebenen (5,7) in vier Teile (8,9), davon je zwei von gleicher Gestalt, unterteilt ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich­net, daß jedes Schalenteil (2) nur in einer seine Achse (3) aufweisenden Ebene gekrümmt ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich­net, daß jedes Schalenteil (2) eine einer Kugelfläche entsprechende Krümmung aufweist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die den Polen anliegenden Schalen­teile (9) eine Einheit in Form eines Kugelabschnitts (30) bilden.
     
    6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalenteile (2) und deren Teile (8,9) durch eine Nut-Feder-Verbindung zu­sammengefügt sind.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalenteile (2) und die beiden Kugelabschnitte (30) durch eine Nut-Feder-Verbindung zu­sammengefügt sind.
     
    8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalenteile (2) und deren Teile (8,9) an ihrem Umfang eine Nut aufweisen und in die gegeneinander gerichteten Nuten zweier aneinander anliegender Teile ein Verbindungsfalz eingesetzt ist.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung (28) der Schalenteile (2) aus einem geschäumten Kunststoff mit einer äußeren Auflage (29) aus einem faserverstärkten Kunststoff besteht.
     




    Zeichnung