(19)
(11) EP 0 245 704 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.11.1987  Patentblatt  1987/47

(21) Anmeldenummer: 87106229.5

(22) Anmeldetag:  29.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04G 25/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 13.05.1986 DE 3615997

(71) Anmelder: Klein, Gottlob
D-7300 Esslingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Klein, Gottlob
    D-7300 Esslingen (DE)

(74) Vertreter: Rüger, Rudolf, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Rüger, Barthelt & Abel Postfach 348
73704 Esslingen
73704 Esslingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Höhenverstellbare Stahlstütze für Deckenschalungen und dergl.


    (57) ine höhenverstellbare Stahlstütze für Deckenschalungen und dergl. weist ein eine Fußplatte (2) tragendes unteres Rohrstück (1) auf, in dem ein oberes Schaftteil (6) teleskopartig ausschiebbar gelagert ist, in welchem eine in seiner Längsrichtung angeordnete Lochreihe gleichmäßiger Lochteilung vorgesehen ist. Durch einen durch ein Loch (10) der Lochreihe durchgesteckten Steckerbolzen (11) ist das obere Schaftteil gegen die Stirnfläche des unteren Rohrstückes oder gegen eine auf dieses aufgeschraubte Gewindemuffe (4) abgestützt.
    Um das Absenken einer mit einer solchen Stahlstutze abgestützten Deckenschalung zu erreichen, trägt die Stahist- ütze eine Vorrichtung zum stufenweisen Absenken des Schaftteiles (6) bezüglich des unteren Rohrstückes (1).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine höhenverstellbare Stahlstütze für Deckenschalungen und dergl., mit einem eine Fußplatte tragenden unteren Rohrstück, in dem ein oberes Schaftteil teleskopartig ausschiebbar gelagert ist, das eine in seiner Längsrichtung angeordnete Lochreihe gleichmäßiger Lochteilung aufweist und durch einen durch ein Loch der Lochreihe durchgesteckten Steckerbolzen gegen die Stirnfläche des unteren Rohrstückes oder einer auf dieser aufgeschraubten Gewindemuffe abgestützt ist.

    [0002] Beim Herstellen von vorort betonierten Decken im Hoch- und Wohnungsbau werden in der Regel höhenverstellbare Stahlstützen (Deckensprieße) in erforderlicher Anzahl dazu verwendet, die Last von Schalplatten, Bewehrung und Beton aufzunehmen. Dabei werden zur Uberbrückung der durch die Abmessungen der verwendeten Schalplatten und die statischen Erfordernisse gegebenen Abstände zwischen den Stahlstützen Kanthölzer, Fachwerkträger oder Stahlträger auf die Köpfe der Stahlstützen aufgelegt, auf denen dann die eigentliche Schalhaut befestigt wird, die in der Regel aus genormten Schaltafeln oder, abhängig von der zu erzielenden Oberflächenqualität der Decke, auch aus großflächigen Schalplatten besteht.

    [0003] Das Ausschalen und Abbauen dieser Deckenschalung nach dem Abbinden des Betons geschieht in der Weise, daß die zur Höhenverstellung an den Stahlstützen angebrachten Gewindemuffen soweit wie möglich zurückgedreht werden, so daß der das obere Schaftteil tragende Steckerbolzen auf dem das Stützenunterteil bildenden unteren Rohrstück aufsitzt. Damit hat sich die Schalung maximal um einen Lochabstand der Loch- reihen der Stahlstützen von der fertigen Decke gelöst und abgesenkt. Dies erlaubt es, die für das Absenken der nun losen Schalung nicht mehr erforderlichen Zwischenstützen zu entfernen, doch ist ein weiteres Absenken der Schalung nach dem Aufsitzen der Steckerbolzen auf dem jeweiligen Stützenünterteil nicht mehr möglich. Es müssen deshalb zum weiteren Abbau die an den Kreuzungs- und Endpunkten des Schalungs- unterbaus stehenden Stahlstützen umgestürzt werden, so daß die ganze Schalung herunterfällt und dann abgebaut und zerlegt werden kann.

    [0004] Schäden an dem Schalüngsmaterial und gelegentlich auch an den Stahlstützen sind bei dieser Vorgangsweise kaum zu vermeiden. Auch ist das Umstürzen der letzten Stahlstützen haüfig mit einem erheblichen Unfalirisiko verbunden.

    [0005] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, hier abzuhelfen und eine höhenverstellbare Stahlstütze zu schaffen, die ein gleichmäßiges Absenken des gesamten Schalungsaufbaus bis auf eine bequeme Arbeitshöhe und damit einen gefahrlosen und materialschonenden Schalungsabbau ermöglicht.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte Stahlstütze erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Vorrichtung zum stufenweisen Absenken des Schaftteiles bezüglich des unteren Rohrstückes trägt, die einen im Bereich des Schaftteiles angeordneten, um eine rechtwinklig zu der Stützenlängsachse verlaufende Schwenkachse begrenzt verschwenkbaren Sperriegel aufweist, an dem ein einen durch ein Loch der Lochreihe durchgesteckten ersten Steckerbolzen untergreifendes Hakenteil und ein wenigstens eine Auffang- und Auflagefläche für einen durch das nach oben zunächst folgende Loch der Lochreihe durchgesteckten zweiten Steckerbolzen tragendes Auffangteil ausgebildet sind, daß bei in einer ersten stabilen Schwenkstellung stehendem Sperriegel der erste Steckerbolzen unter Verriegelung des Schaftteiles gegen das untere Rohrstück in dem Hakenteil gehalten und bei in einer zweiten Schwenkstellung stehendem Sperriegel das Schaftteil,bei außer Eingriff mit dem ersten Steckerbolzen stehendem Hakenteil,lediglich über den zweiten Steckerbolzen auf der Auffang- und Auflagefläche des Auffangteiles abgestützt ist und daß die Auffang- und Auflagefläche derart gekrümmt und bezüglich des Hakenteiles derart angeordnet ist, daß bei einer Verschwenkung des Sperrriegels aus seiner zweiten in seine erste Schwenkstellung der von der Auffang- und Auflagefläche freigegebene zweite Steckerbolzen selbsttätig mit dem Hakenteil in Eingriff kommt.

    [0007] Mit den neuen Stahlstützen kann nunmehr das Absenken einer Deckenschalung in der folgenden Weise geschehen:

    Wenn die Stahlstütze mit einer Gewindemuffe versehen ist, wird diese in der gewohnten Weise soweit wie möglich zurückgedreht, wobei sich die Schalhaut von der fertigen Decke löst. Sodann wird ein zweiter Steckerbolzen durch das nächstobere Loch der Lochreihe in dem Schaftteil durchgesteckt.



    [0008] Der Sperriegel steht in seiner ersten Schwenkstellung, in der sein Hakenteil den untersten Steckerstift untergreift und damit das Schaftteil gegen das das Unterteil der Stahlstütze bildende untere Rohrstück höhenfest verriegelt.

    [0009] Nunmehr wird der Sperriegel in seine zweite Schwenkstellung verschwenkt, was bspw. mittels einiger Hammerschläge oder in noch zu beschreibender Weise über ein Betätigungselement oder -werkzeug erfolgt. Dabei bewegt sich die nach oben weisende Auffano- und Auflaqefläche des Auffangteiles des Sperriegels unter den zweiten ober Steckerbolzen, während gleichzeitig das Hakenteil außer Eingriff mit dem unteren ersten Steckerbolzen kommt und . diesen freigibt.

    [0010] Die gesamte Schalung senkt sich dabei soweit, bis der zweite obere Steckerbolzen von der unter ihn eingeschwenkten Auffang- und Auflagefläche des Auffangteiles des Sperriegels aufgefangen wird. Der von dem Hakenteil freigegebene untere Steckerbolzen ist entlastet; er kann herausgezogen und in das nächstobere freie Loch der Lochreihe des Schaftteiles eingesteckt werden.

    [0011] Nunmehr wird der Sperriegel wieder in seine erste Schwenkstellung zurückgeschwenkt. Dabei gibt die Auffang- und Auflagefläche des Auffangteiles den mit ihr bisher in Eingriff stehenden Steckerbolzen frei, womit die ganze Schalung soweit nach unten fallen kann, bis dieser Steckerbolzen von dem zwangsläufig gleichzeitig wieder in Eingriffsstellung eingeschwenkten Hakenteil des Sperriegels aufgefangen wird.

    [0012] Bei der nächsten Schwenkung des Sperriegels in seine zweite Schwenkstellung wiederholt sich dieser Vorgang: Im Verlaufe der Schwenkbewegung schiebt sich die obere Auffang- und Auflagefläche unter den jeweils oberen Steckerbolzen; der jeweils untere Steckerbolzen wird entlastet; die Schalung senkt sich bis der obere Steckerbolzen auf der Auffang- und Auflagefläche aufliegt, der untere Steckerbolzen frei wird und umgesteckt werden kann. Durch einfaches Hin- und Herschwenken des Sperriegels zwischen den beiden Schwenkstellungen kann somit das Schaftteil bezüglich des von dem unteren Rohrstück gebildeten Unterteiles der Stütze über die gesamte Länge der Lochreihe des Schaftteiles gefahrlos abgesenkt werden.

    [0013] Die Verwendung der neuen höhenverstellbaren Stahlstützen gestattet somit ein gleichmäßiges Absenken der gesamten Schalung durch wechselndes Absenken aller vorhandenen Stahlstützen. Eine Fehlbedienung ist ausgeschlossen, weil bei jeder Stahlstütze immer ein Steckerbolzen belastet ist und nur der freie unbelastete Steckerbolzen umgesteckt werden kann.

    [0014] Da das die Schalung tragende Schaftteil stets über einen Steckerbolzen entweder auf dem Hakenteil oder der Auffahg- und Auflagefläche des Sperriegels abgestützt ist, kann das Schaftteil nie von dem Sperriegel freikommen und unter der Last der Schalung etwa vollständig in das Unterteil eingeschoben werden. Damit wird die Stahlstütze allen Sicherheitsanforderungen gerecht.

    [0015] Vorteilhaft ist es, wenn an dem nach Art eines doppelarmigen Hebels ausgebildeten Sperriegel das Hakenteil an dem unteren Ende und das Auffangteil mit nach oben weisender Aufläge- und Auffangfläche an dem oberen Ende angeordnet sind und die Auffang- und Auflagefläche einen endseitig angeordneten, konvex gekrümmten Bereich aufweist, der derart gestaltet ist, daß beim Verschwenken des Sperriegels aus der zweiten in die erste Schwenkstellung das Schaftteil über den zweiten Steckerstift zunächst vorübergehend anhebbar ist. Durch dieses geringfügige Anheben des Schaftteiles und damit der Last beim Verschwenken des Sperriegels aus der zweiten in die erste Stellung wird gewährleistet, daß ein selbständiges, unerwünschtes Verschwenken oder Drehen des Sperriegels beim Aufprall des Steckerbolzens auf die Auffang-und Auflagefläche auch unter ungünstigen Ver- hältnissen ausgeschlossen ist.

    [0016] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Sperrriegel gabelförmig mit zwei das Schaftteil beidseitig umfassenden Armen ausgebildet, von denen jeder einenends ein Hakenteil und andernends ein Auffangteil aufweist. Die beiden Arme können durch einen Quersteg miteinander verbunden sein, der wenigstens eine der beiden Schwenkstellungen definierende Anschlagmittel aufweist.

    [0017] Um die Betätigung des Sperriegels und-djämit der stufenweise wirkenden Absenkvorrichtung zu erleichtern, ist es zweckmäßig, daß der Sperriegel mit seine Verschwenkung gestattenden Betätigungsmitteln versehen ist. Diese Betätigungsmittel können mit Vorzug einen an dem Quersteg angeordneten Betätigungszapfen aufweisen, der es gestattet, eine Verlängerungsstange oder ein anderes entsprechendes Werkzeug anzusetzen.

    [0018] Grundsätzlich ist es denkbar, die Vorrichtung zum stufenweisen Absenken des Schaftteiles an der Stahlstütze, d.h. deren unterem Rohrstück, fest anzuordnen, d.h. zum stufenweisen Absenken von vornherein eingerichtete Stahlstützen herzustellen. In der Regel ist es aber vorzuziehen, wenn die Vorrichtung zum stufenweisen Absenken des Schaftteiles an der Stahlstütze lösbar befestigt ist, so daß auch vorhandene Stahlstützen in einfacher Weise mit dieser Vorrichtung ausgerüstet werden können.

    [0019] Die Vorrichtung selbst kann zweckmäßigerweise derart ausgebildet sein, daß der Sperriegel an einem Unterteil schwenkbar gelagert ist, das durch das untere Rohrstück - gegebenenfalls über die Gewindemuffe - unterstützt ist. Dafür kann das Unterteil ein das Schaftteil mit Spiel umfassendes schellenförmiges Halteteil aufweisen, das axial, gegebenenfalls über die Gewindemuffe, gegen das untere Rohrstück abgestützt ist. Um die erwähnte lösbare Verbindung der Vorrichtung mit der Stahlstütze zu erreichen, ist die Anordnung zweckmäßigerweise derart getroffen, daß das Halteteil wenigstens einenends lösbar miteinander verbundene Halbschalen aufweist.

    [0020] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargesllt. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Stahlstütze gemäß der Erfindung, in einer Seitenansicht,

    Fig. 2 die Stahlstütze nach Fig. 1, in einer Seitenansicht, im Ausschnitt, unter Veranschaulichung der Vorrichtung zum stufenweisen Absenken des Schaftteilesy in einem anderen Maßstab,

    Fig. 3 - 6 die Stahlstütze nach Fig. 1,im Ausschnitt, unter Veranschaulichung von vier verschiedenen Phasen bei der Verschwenkung der Sperriegels der vorrichtung zum stufenweisen Absenken des Schaftteiles, jeweils in einer Seitenansicht,

    Fig. 7 die Stahlstütze nach Fig. 8, in einer Draufsicht,

    Fig. 8 die Stahlstütze mit der Vorrichtung zum stufenweisen Absenken des Schaftteiles nach Fig. 2, im Ausschnitt, in einer um 90° gedrehten Seitenansicht, und

    Fig. 9 die Anordnung nach Fig. 8, geschnitten längs der Linie IX-IX der Fig. 8, in einer Draufsicht.



    [0021] Die Stahlstütze weist ein das Unterteil bildendes unteres Rohrstück 1 auf, das eine Fußplatte 2 trägt und andernends mit einem Außengewinde 3 versehen ist, auf das eine Gewindemuffe 4 aufgeschraubt ist, die seitlich zwei ihre Verdrehung gestattende Betätigungsbügel 5 trägt.

    [0022] In dem urteren Rohrstück 1 ist ein ebenfalls aus einem Rohrstück bestehendes zylindrisches Schaftteil 6 teleskopartig ausschiebbar gelagert, an dem stirnseitig eine Kopfplatte 7 befestigt ist, über die die Stahlstütze eine Deckenschalung oder dergl. abstützt, von der in Fig. 1 ein Kantholz 8 und eine Schalplatte 9 der Schalhaut angedeutet sind.

    [0023] In dem Schaftteil 6 ist eine sich über dessen Länge erstreckende Lochreihe ausgebildet, deren mit ihren Achsen in einer gemeinsamen, die Längsachse 110 des Schaftteiles enthaltenen Ebene liegende Löcher 10 jeweils gleichen Abstand voneinander haben, was bedeutet, daß die Lochreihe mit gleichmäßiger Lochteilung ausgebildet ist. Jedes Loch 10 ist seinerseits durch zwei koaxiale, zylindrische Bohrungen . der gegenüberliegenden Wandungen des das Schaftteil 6 bildenden Rohrstückes gebildet. Durch die einzelnen Löcher 10 können zylindrische Steckerbolzen 11 durchgesteckt werden, von denen jeder einen etwa rechtwinklig abgehenden Handgriff 12 trägt.

    [0024] Die insoweit beschriebene Stahlstütze ist herkömmlicher Bauart. Beim Einschalen wird die Stützenlänge grob dadurch eingestellt, daß ein Steckerstift 11 in ein entsprechendes Loch 10 des Schaftteiles 6 eingesteckt wird, wobei sich das Schaftteil 6 über diesen Steckerstift 10 auf der Gewindemuffe 4 abstützt, die ihrerseits eine Feineinstellung der Stützenlänge ermöglicht.

    [0025] Die Stahlstütze ist nun erfindungsgemäß mit einer lösbar angebrachten Vorrichtung versehen, die ein stufenweises Absenken des Schaftteiles 6 und damit der Schalung 8,9 gegenüber dem unteren Rohrstück 1 gestattet.

    [0026] Diese Vorrichtung weist einen Sperriegel 13 auf, der um eine bei140 angedeutete,rechtwinklig zu der Längsachse 11 verlaufende Schwenkachse begrenzt schwenkbar gelagert ist. Der Sperriegel 13 ist im wesentlichen gabelförmig (Fig. 7) mit zwei durch einen Quersteg 14 miteinander verbundenen Armen 15 ausgebildet, die das Schaftteil 6 beidseitig umgreifen und von denen jeder nach Art eines doppelarmigen Hebels ausgebildet ist. An seinem einen, unteren Ende ist jeder der Arme 15 mit einem Hakenteil 16 versehen, das in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise dazu eingerichtet ist, einen in ein Loch 10 der Lochreihe eingesteckten unteren oder ersten ' Steckerstift zu untergreifen und damit das Schaftteil 6 ortsfest gegenüber der Gewindemuffe 4 und dem unteren Rohrstück 1 zu verriegeln.

    [0027] An dem anderen oberen Ende ist jeder der Arme 15 mit einem Auffangteil 17 ausgebildet, das eine nach oben weisende Auffang- und Auflagefläche 18 für einen durch das nach oben zunächstfolgende Loch 10a (Fig.8) der Lochreihe durchgesteckten zweiten Steckerbolzen 11a trägt. Die Auffang-und Auflagefläche 18 weist endseitig einen nach oben zu oben zu leicht ansteigenden, bezüglich der Schwenkachse 14 konvexen Bereich 19 auf der derart gestaltet ist, daß bei einer Verschwenkung des Sperriegels 13 aus der in Fig. 4 dargestellten, noch zu erläuternden zweiten Schwenkstellung in die in Fig. 2 dargestellte erste Schwenkstellung das Schaftteil 6 zunächst etwas angehoben wird, bevor die Auffang- und Auflagefläche 18 den Steckerbolzen 10a und damit das Schaftteil 6 freigibt.

    [0028] Der Quersteg 14 ist auf seiner Innenseite mit zwei durch entsprechende Anschrägungen 20, 21 gebildeten Ahschlägen versehen, die an dem Schaftteil 6 zur Anlage kommen können und die zwei Schwenkstellungen des Sperriegels 13 definieren: nämlich eine in den Fig. 1,2 und 5 dargestellte "erste" Schwenkstellung und eine in den Fig. 4 und 6 veranschaulichte "zweite" Schwenkstellung. Schwenkstellung.

    [0029] Auf der den Anschlägen 20, 21 gegenüberliegenden Außenseite ist an dem Quersteg 14 ein Betätigungszapfen 22 angeschweißt, der es gestattet, ein Verlängerungsrohr öder ein anderes geeignetes Werkzeug aufzuschieben, um damit den Sperriegel zwischen der erwähnten ersten und zweiten Schwenkstellung hin-und herzubewegen.

    [0030] Der Sperriegel 13 ist mittels zweier zu der Schwenk- achse 140 koaxialer Schwenkzapfen 23 an zwei parallelen Lagerarmen 24 eines Unterteiles 25 schwenkbar gelagert, das seinerseits ein mit den Lägerarmen 24 starr ver- bundenes, schellepförmiges Halteteil 26 aufweist, welches aus zwei,einenends bei 27 (Fig. 9) durch einen Gelenkzapfen gelenkig miteinander verbundenen Halbschalen 28 besteht, die anderenends durch eine eine Flügelmutter 29 tragende Klemmschraube 30 lösbar miteinander verbunden sind. Die beiden Halbschalen 28 umschließen das Schaftteil 6 mit Spiel und sind über die Gewindemuffe 4 auf dem unteren Rohrstück 1 axial abgestützt.

    [0031] Ausgehend von der in Fig. 1 dargestellten Stellung, in der die Stahlstütze die Deckenschalung 8,9 in ihrer oberen Stellung hält, der Sperriegel 13 in seiner ersten Schwenkstellung steht und das Schaftteil 6 gegen das untere Rohrstück 1 dadurch verriegelt ist, daß der untere Steckerbolzen 11 in dem Hakenteil 16 des Sperriegels 13 aufgenommen und über das Unterteil 25 gegen die Gewindemuffe 4 und das untere Rohrstück 1 abgestützt ist, geschieht das Absenken der Deckenschalung 8,9 in der folgenden Weise:

    Zunächst wird die Gewindemuffe 4 soweit zurückgeschraubt, bis das Unterteil 25 mit den Halbschalen 28 unmittelbar auf der Stirnfläche des unteren Rohrstückes 1 aufsitzt, Dabei löst sich die Schalhaut 9 um einen entsprechenden Betrag von der fertigen Decke. In das nach oben zunächstfolgende Loch 10a (Fig. 1) der Lochreihe des Schaftteiles 6 ist der zweite Steckerbolzen 11a eingesteckt worden.



    [0032] Nunmehr wird der Sperriegel 13 durch Hammerschläge oder ein auf den Betätigungszapfen 22 aufgestecktes Verlängerungsrohr im Gegenuhrzeigersinn aus seiner ersten Schwenkstellung nach Fig. 1 herausgeschwenkt, wie dies in den Fig. 3,4 veranschaulicht ist. Dabei wird zwangsläufig die obenliegende Auffang- und Auflagefläche 18 unter den zweiten Steckerbolzen 11a eingeschwenkt, während gleichzeitig das Hakenteil 16 den unteren Steckerbolzen 11 freizugeben beginnt. Fig. 3 veranschaulicht etwa den Augenblick, in dem das Hakenteil 16 den unteren Stedkerbolzen 11 gerade freigibt; ersichtlich ragt dabei die Auffang-und Auflagefläche 18 mit ihrem Flächenbereich 19 bereits unter den zweiten Steckerbolzen 11a. Wenn nunmehr im weiteren Verlauf der Schwenkbewegung des Sperriegels 13 der unteren Steckerbolzen 11 ganz freikommt, senkt sich das Schaftteil 6 mit der Schalung 8,9 soweit ab, bis der zweite SteckerBolzen 11a auf der Auffang- und Auflagefläche 18 aufliegt, wobei der Sperriegel 13 in seiner zweiten stabilen Schwenkstellung nach Fig. 4 steht.

    [0033] Der freigegebene untere Steckerbolzen 11 ist entlastet; er wird aus seinem Loch 10 herausgenommen und in das nach oben zunächstfolgende Loch 10b (Fig. 4) der Lochreihe des Schaftteiles 6 eingesteckt.

    [0034] Ausgehend von der Stellung nach Fig. 4, wird nunmehr der Sperriegel 13 im Uhrzeigersinn verschwenkt. Dabei läuft der Steckerbolzen 11a zunächst auf den konvexen Flächenbereich 19 auf, der derart gestaltet ist, daß der Schaftteil 6 zunächst geringfügig angehoben wird. Durch diese Gestaltung der Auffang- und Auflagefläche 18 ist gewährleistet, daß ein selbständiges Verschwenken oder Verdrehen des Sperrriegels 13 beim Aufprall des Steckerbolzens beim Übergang aus der ersten Schwenkstellung nach Fig.1 in die zweite Schwenkstellung nach Fig. 4 ausgeschlossen ist.

    [0035] Im weiteren Verlauf der Schwenkbewegung des Sperrriegels 13 wird das Hakenteil 16 zwischen die beiden Steckerbolzen 11, 1a in der grundsätzlich aus Fig.6 ersichtlichen Weise eingeschwenkt, während gleichzeitig der Flächenbereich 19 unter dem Steckerbolzen 11a in zunehmendem Maße herausgeschwenkt wird. Dies ist deshalb möglich, weil der Abstand zwischen dem Flächenbereich 19 der Auflage- und Auffangfläche 18 und der Unterkante des Hakenteiles 16 kleiner ist als der kleinste Abstand zwischen zwei benachbarten Steckerbolzen 11, 11a.

    [0036] Sowie der Steckerbolzen 11a von dem Flächenbereich 19 freigegeben ist, fällt das Schaftteil 6 mit der Schalung 8,9 nach unten, bis der Steckerbolzen 11a von dem eingeschwenkten Hakenteil 16 aufgefangen und damit von dem in seiner stabilen ersten Schwenkstellung stehenden Sperriegel 13 gehalten wird (Fig. 5).

    [0037] Anschließend wird nunmehr in der anhand der Fig. 1,2 bereits beschriebenen Weise der Sperriegel 13 wiederum im Gegenuhrzeigersinn nach oben in die zweite Schwenkstellung überführt, womit das Schaftteil 6 wiederum entsprechend nach unten fällt, bis der nächste Steckerbolzen auf die Auffang- und Auflagefläche 18 auftrifft.

    [0038] Durch einfaches Hin- und Herschwenken des Sperriegels 13 zwischen dessen erster und zweiter Sperrstellung kann somit das Schaftteil 6 mit der daraufliegenden Schalung 8,9 in kleinen Stufen gefahrlos abgesenkt werden. Bei diesem Absenken schiebt sich das Schaftteil 6 in das untere Röhrstuck 1 unbehindert von dem Halteteil 26 ein, weil die beiden Halbschalen 28 das Schaftteil 6 mit entsprechendem raqialen Abstand umschließen und nicht fest- halten.

    [0039] Eine Fehlbedienung ist ausgeschlossen, weil immer ein Steckerbolzen 11,11a belastet ist und nur der freie unbelastete Steckerbolzen 11a bzw. 11 in der erläuterten Weise umgesteckt werden kann. Eine weitere Sicherheit ist durch die ebenfalls schon erläuterte Gestaltung der oberen Auffang- und Auflagefläche 18 mit dem konvexen, nach oben zu gewölbten Flächenbereich 19 sowie dadurch gegeben, daß das Hakenmaul 31 des Häkenteils 16 nach außen zu durch eine schräg nach oben zu verlaufende (Fig. 2) Rampenfläche 32 begrenzt ist, so daß die das Hakenmaül definierenden Randflächen einen Winkel von weniger als 90°, d.h. etwa 60°, miteinander einschließen.

    [0040] Bei der beschriebenen Ausführungsform ist das Unterteil 25 mittels des Halteteils 26 auf die Gewindemuffe 4 und damit das untere Rohrstück 1 lösbar aufgesetzt. Grundsätzlich sind auch Ausführungsformen denkbar, bei denen das Unterteil 25 unterhalb der Gewindemuffe 4 mit dem unteren Rohrstück 1 starr verbunden ist. Selbstverständlich ist es auch möglich, Stahlstützen, die keine Gewindemuffe 4 aufweisen, lösbar oder unlösbar mit der beschriebenen Vorrichtung zum stufenweisen Absenken des Schaftteiles 6 und damit der Schalung 8,9 zu versehen.


    Ansprüche

    1. Höhenverstellbare Stahlstütze für Deckenschalungen und dergl. mit einem.eine Fußplatte tragenden unteren Rohrstück, in dem ein oberes Schaftteil teleskopartig ausschiebbar gelagert ist, das eine in seiner Längsrichtung angeordnete Lochreihe gleichmäßiger Lochteilung aufweist und durch einen durch ein Loch der Lochreihe durchgesteckten Steckerbolzen gegen die Stirnfläche des unteren Rohrstückes oder einer auf dieses aufgeschraubten Gewindemuffe abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Vorrichtung zum stufenweisen Absenken des Schaftteiles (6) bezüglich des unteren Rohrstückes (1) trägt, die einen im Bereiche des Schaftteiles (6), um eine rechtwinklig zu der Stützenlängsachse (110) verlaufende Schwenkachse (140) begrenzt verschwenkbaren Sperriegel (13) aufweist, an dem ein einen durch ein Loch (10) der Lochreihe durchgesteckten ersten Steckerbolzen (11) untergreifendes Hakenteil (16) und ein wenigstens eine Auffang- und Auflagefläche (18) für einen durch das nach oben zunächstfolgende Loch (10a) der Lochreihe durchgesteckten zweiten Steckerbolzen (11a) tragendes Auffangteil (17) ausgebildet sind und daß bei in einer ersten stabilen Schwenkstellung stehendem Sperriegel (13) der erste Steckerbolzen (11) unter Verriegelung des Schaftteiles (6) gegen das untere Rohrstück (1) in dem Hakenteil (16) gehalten und bei in einer zweiten Schwenkstellung stehendem Sperriegel (13) das Schaftteil (6) bei außer Eingriff mit dem ersten Steckerbolzen (11) stehendem Hakenteil (16) lediglich über den zweiten Steckerbolzen (11a) auf der Auffang- und Auflagefläche (18) des Auffangteiles (17) abgestützt ist und daß die Auffang- und Auflagefläche (18) derart gekrümmt und bezüglich des Hakenteiles (16) derart angeordnet ist, daß bei einer Verschwenkung des Sperriegels (13) aus seiher zweiten in seine erste Schwenkstellung der von der Auffang-und Auflagefläche (18) freigegebene zweite Steckerbolzen (11a) selbsttätig mit dem Hakenteil (16) in Eingriff kommt.
     
    2. Stahlstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem nach Art eines doppelarmigen Hebels ausgebildeten Sperriegel (13) das Hakenteil (16) an dem unteren Ende und das Auffangteil (17) mit nach oben weisender Auffang- und Auflagefläche (18) an dem oberen Ende angeordnet sind.
     
    3. Stahlstütze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperriegel (13) gabelförmig mit zwei das Schaftteil (6) beidseitig umfassenden Armen (15) ausgebildet ist, von denen jeder einenends ein Hakenteil (16) und andernends ein Auffangteil (17) aufweist.
     
    4, Stahlstütze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperriegel (13) seine Verschwenkung erleichternde Betätigungsmittel (22) aufweist.
     
    5. Stahlstütze nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsmittel einen an dem Quersteg (14) angeordneten Betätigungszapfen (22) aufweisen.
     
    6. Stahlstütze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum stufenweisen Absenken des Schaftteiles (6) an der Stahlstütze lösbar befestigt ist.
     
    7. Stahlstütze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperriegel (13) an einem Unterteil (25) schwenkbar gelagert ist, das durch das untere Rohrstück (1) unterstützt ist.
     
    8. Stahlstütze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil (25) ein das Schaftteil (6) mit Spiel umfassendes,schellenförmiges Halteteil (26) aufweist, das axiale gegebenenfalls über die Gewindemuffe (4), gegen das untere Rohrstück (1) abgestützt ist.
     
    9. Stahlstütze nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (26) zwei wenigstens einenends lösbar miteinander verbundene Halbschalen (28) aufweist.
     
    10. Stahlstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem nach Art eines doppelarmigen Hebels ausgebildeten Sperriegel das Holmteil an dem unteren Ende und das Auffangteil mit nach oben weisender Auffang-und Auflagefläche an dem oberen Ende angeordnet sind.
     




    Zeichnung