[0001] Firma Wernicke & Co GmbH, Jägerstraße 58, 4000 Düsseldorf 1 (BR Deutschland)
[0002] "Vorrichtung zum Bearbeiten des Randes eines Brillenglases"
[0003] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten des Randes eines Brillenglases
mit zwei zwischen sich das Brillenglas haltenden Halbwellen und mit einem von einem
Motor angetriebenen, rotierenden Randbearbeitungswerkzeug, das in einem ortsfesten,
mit einem schwenkbaren Deckel versehenen Gehäuse angeordnet ist, demgegenüber das
Werkzeug und sein Motor in zwei horizontale Koordinaten verstellbar sind.
[0004] Aus der DE-OS 34 46 943 ist eine Schleifstation für eine Schleifmaschine, insbesondere
zum Abfasen oder Furchen einer Brillenlinse bekannt. Hierbei wird die Schleifscheibe
und das Brillenglas von einem Gehäuse aufgenommen, wobei die Halbwellen, die das Brillenglas
zwischen sich halten, durch die Seitenwände des Gehäuses ragen und eine der Halbwellen
dort angetrieben ist. -
[0005] Diesem Stand der Technik gegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine
Randbearbeitungsmaschine für Brillengläser hoher Leistung zu schaffen, bei der vor
allem die Sicherheit der Bedienungsperson gewährleistet ist. Dies soll mit konstruktiv
einfachen und den Arbeitsablauf nicht störenden Mitteln erreicht werden.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung eine Vorrich-
tung der genannten Art vor, bei der das Randbearbeitungswerkzeug ein Fräser ist und
dieser Fräser in seine Ruhe- und Ausgangsstellung sowohl von einer Ausbuchtung des
Gehäuses aufgenommen wird, aber auch aus dieser heraus in seine Arbeitsstellung bewegbar
ist. - Die Merkmale der Unteransprüche dienen der Verbesserung und Weiterentwicklung
dieser Merkmale des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruches.
[0007] Der mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erreichbare Vorteil ist darin zu sehen,
daß der Benutzer vor Schäden und Verletzungen des hochtourig laufenden Fräsers geschützt
ist. Zwar gibt es eine Vielzahl von Sicherungsmöglichkeiten gegen solche Schäden und
Verletzungen, so z. B. könnte die Öffnungsklappe des Gehäuses erst geöffnet werden,
wenn der Fräser zum Stillstand gekommen ist. Bekanntermaßen aber wird häufig diese
Sicherungsmaßnahme dadurch unterbunden, daß das Gehäuse geöffnet werden kann, wenn
der Fräser noch rotiert. Andererseits bedarf es jeweils einer Wartezeit zum Öffnen
des Gehäuses und der Entnahme des bearbeiteten Brillenglases aus dem Gehäuse bis der
hochtourig laufende Fräser endgültig zum Stillstand gekommen ist. Beide Nachteile
werden mit konstruktiv einfachen Mitteln durch die Vorrichtung nach der Erfindung
sicher vermieden.
[0008] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt
und zwar zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der beiden wesentlichen Teile der Vorrichtung,
nämlich des Gehäuses einerseits und des Motorteils mit seinem Arm und dem Fräser andererseits,
Fig. 2 die Vorrichtung im Vertikalschnitt und
Fig. 3 in der Draufsicht und einen teilweisen Horizontalschnitt.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist im wesentlichen das Gehäuse 1 und den Motorteil
2 auf. Beide Teile sind gemeinsam auf einer Grundplatte G (Fig. 2) angeordnet. - Das
Gehäuse 1 weist im wesentlichen kubische Form auf und zeigt die beiden Seitenwände
3, 4 sowie die dem Benutzer zugekehrte Vorderwand 5 sowie die dem Motorteil 2 benachbarte
Rückwand 6 auf. Die Oberwand des Gehäuses 1 wird durch einen bei 7 schwenkbar angeordneten
und in Richtung des Pfeiles P (Fig. 2) auf- und zuklappbaren Deckel 8 gebildet.
[0010] Die dem Motor 23 zugekehrte Rückwand 6 besitzt einen zunächst vertikalen Abschnitt
9, an den sich ein geneigter Abschnitt 10 anschließt, der seine Fortsetzung in einem
Abschnitt 11 erfährt. Die Rückwand 6 kann auch jede andere Ausbildung haben. - Zwischen
den beiden Rückwandabschnitten 10, 11 ist in der einen Vertikalhälfte des Gehäuses
1 und etwa auf halber Höhe desselben eine Ausbuchtung 13 vorgesehen. Diese besteht
aus einer Oberwand 14, einer Unterwand 15 sowie einer Rückwand 16. Diese Ausbuchtung
13 hat eine bestimmte Größe, die im Zusammenhang mit dem unten beschriebenen Fräser
als Bearbeitungswerkzeug noch näher erläutert wird und ist an ihrer in der ungefähr
in der vertikalen Längsmittelebene des Gehäuses gelegenen Seite offen, auf Höhe der
Seitenwand 4 dagegen verschlossen.
[0011] Die zweite Vertikalhälfte des Gehäuses 1 weist auf Höhe der Ausbuchtung 13 an der
Rückwand 6 eine Öffnung 17 auf, die mindestens eine Höhe besitzt, die der vertikalen
Breite des nachstehend noch beschriebenen Tragarmes des Fräsers entspricht, so daß
dieser Tragarm durch die Öffnung 17 in das Innere des Gehäuses 1 hineinragen kann
und dort in horizontaler Richtung verstellbar ist. Die Öffnung 17 wird nach oben und
unten durch die Oberkante 18 und die Unterkante 19 begrenzt.
[0012] Durch die beiden Seitenwände 3, 4 ragen die beiden Halbwellen 21, 22, die zwischen
ihren einander benachbarten Enden in bekannter Weise das Brillenglas B (Fig. 2 und
3) halten, dessen Rand es zu bearbeiten gilt.
[0013] Der Motorteil 2 der Vorrichtung zeigt einen Antriebsmotor 23 auf einem Tragteil 24,
der die Ausbildung nach Fig. 1 oder nach Fig. 2 haben kann, der horizontal gelegen
ist und rechteckige Form besitzt. An dem Motorgehäuse ist auf Höhe der Öffnung 17
des Gehäuses 1 ein Tragarm 25 fest angeordnet, der einen dem Motor abgekehrten Abschnitt
26 und einen dem Motor zugekehrten Abschnitt 27 aufweist. Der erstgenannte Abschnitt
trägt eine Welle 28, die parallel zur Motorwelle 29 gelegen ist, an ihrem freien Ende
fliegend den Fräser 30 trägt und über den Riemen oder die Schnur 29a von der Welle
29 angetrieben ist. Diese Teile haben die Größe, die es dem Fräser erlaubt, bei Nichtgebrauch
in die Ausbuchtung 13 vollständig eintreten zu können. Auch ist die Ausbildung und
Anordnung des Armes 25, des Fräsers 30 und der Ausbuchtung 13 derart getroffen, daß
der Fräser in Bezug auf das Brillenglas die notwendigen Bewegungen in zwei Koordinatenrichtungen
in horizontaler Ebene auszuführen vermag.
[0014] Der den Motor 23 tragende Tragteil 24 ist nach Art eines Kreuzschlittens an an sich
bekannten Führungen 31, 32 in den beiden genannten Horizontal-Koordinatenrichtungen
verstellbar. Derartige Kreuzschlittenanordnungen sind bei Brillenglasrandschleifmaschinen
bekannt.
[0015] Wie aus Fig. 2 erkennbar ist, kann der Motor 23 mit dem Arm 25 und dem daran angeordneten
Fräser 30 derart bewegt werden, daß der Fräser aus der Bearbeitungsstellung 30 in
die Nichtgebrauchsstellung 30' in der Ausbuchtung 13 und umgekehrt bewegt werden kann
(Fig. 2 und 3). Der schwenkbare Deckel 8 steht mit einer nicht dargestellten Einrichtung,
die mechanischer oder elektrischer Art sein kann und dem Fachmann bekannt ist, derart
in Verbindung, daß der Deckel 8 erst geöffnet werden kann, wenn der Motor 23 in die
Ausbuchtung zurückgefahren ist und der Fräser 30 in seine Stellung 30' bewegt wurde.
Wesentlich nun ist, daß der Motor 23 und der hochtourige Fräser 30 hierbei noch nachlaufen
können, ohne daß die Bedienungsperson dann Schaden erleidet, wenn der Deckel 8 geöffnet
wird.
[0016] Vorzugsweise weist die Ausbuchtung 13 ein Scharnier 33 für eine Klappe 34 vor der
Ausbuchtung 13 auf. Diese Klappe kann in Abhängigkeit von der Bewegung des Armes 25
in ihre öffnungs- bzw. Verschlußstellung bewegt werden, d. h. die Klappe kann in die
Stellung 34 hochgeschwenkt werden, so daß sie den Bearbeitungsprozeß des Fräsers 30
bei aus der Ausbuchtung ausgefahrenem Fräser 30 nicht behindert, andererseits jedoch
bei in die Ausbuchtung 13 zurückgezogenem Fräser 30 (Stellung 30') ihre Stellung 34'
einnimmt und damit den Fräser abdeckt, der in der Ausbuchtung nachlaufen kann.
[0017] Zwischen dem Gehäuse 1 und dem Motor 23 ist eine flexible, balgförmige Abdeckung
36 des Zwischenraumes 35 zwischen diesen beiden Teilen vorhanden, von der der Übersichtlichkeit
halber nur der obere Teil dargestellt ist. Die Seitenteile dieses Balges sind heruntergezogen
bis auf den Tragteil 24 des Motors 23.
1. Vorrichtung zum Bearbeiten des Randes eines
Brillenglases, mit zwei zwischen sich das Brillenglas haltenden Halbwellen (22, 23)
und mit einem von einem Motor (2) angetriebenen, rotierenden
Randbearbeitungswerkzeug (30), das in einem ortsfesten, mit einem schwenkbaren Deckel
(8) versehenen Gehäuse (1) angeordnet ist, demgegenüber das Werkzeug (30) und sein
Motor (2) in zwei horizontalen Koordinatenrichtungen verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß das Randbearbeitungswerkzeug ein Fräser (30) ist, der
in eine Ausbuchtung (13) des Gehäuses (1) und aus dieser heraus in seine Arbeitsstellung
bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (30) an einem
mit dem Motor (2) verbundenen Arm (25) fliegend angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbuchtung
(13) sich über oder etwa über die Hälfte der Breite des Gehäuses (1) erstreckt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausbuchtung (13) quadratischen oder rechteckigen Querschnitt aufweist, sich
parallel zur Motorwelle erstreckt und auf halber oder etwa halber Höhe des Gehäuses
(1) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausbuchtung (13) an der den Halbwellen (21, 22) benachbarten Seite durch eine
Schwenk- oder Schiebeklappe (34) verschließbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (34) der Ausbuchtung
(13) bewegungstechnisch über ein Gestänge, Hebel od. dgl. mit dem Deckel (8) des Gehäuses
(1) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß in axialer Verlängerung der Ausbuchtung (13) die Rückwand (6) des Gehäuses (1)
eine Durchtrittsöffnung (17) für den Fräserarm (25) aufweist, in der der Arm (25)
nach zwei horizontalen Koordinaten bewegbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausbuchtung (13) nach der der Durchtrittsöffnung hin gelegenen Seite offen,
auf Höhe der einen Gehäuseseitenwand (4) geschlossen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Motor (23) auf einem Kreuzschlitten angeordnet ist und zwischen ihm und dem
Gehäuse (1) eine den Arm (25) sowie die Durchtrittsöffnung (17) des Gehäuses (1) für
den Arm
(25) angeordnete flexible Abdeckung (36) vorgesehen ist.