(19)
(11) EP 0 245 726 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.11.1987  Patentblatt  1987/47

(21) Anmeldenummer: 87106371.5

(22) Anmeldetag:  30.04.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B24B 9/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 14.05.1986 DE 8613032 U

(71) Anmelder: Wernicke & Co. GmbH
D-40231 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Barwasser, Günter
    D-4040 Neuss 21 (DE)

(74) Vertreter: Wangemann, Horst, Dipl.-Ing. 
Sonsbecker Strasse 5
D-4000 Düsseldorf 11
D-4000 Düsseldorf 11 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Bearbeiten des Randes eines Brillenglases


    (57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten des Randes eines Brillenglases, mit zwei zwischen sich das Brillenglas haltenden Halbwellen (22, 23) und mit einem von einem Motor (2) angetriebenen, rotierenden Randbearbeitungswerkzeug (30), das in einem ortsfesten, mit einem schwenkbaren Deckel (8) versehenen Gehäuse (1) angeordnet ist, demgegenüber das Werkzeug und sein Motor in zwei horizontalen Koordinaten verstellbar sind. Es soll eine Vorrichtung geschaffen werden, bei der bei hoher Leistung ein hohes Maß an Sicherheit der Bedienungsperson gewährleistet ist, das mit konstruktiv einfachen und nicht störenden Mitteln erreicht werden soll. - Hierzu ist vorgesehen, daß das Randbearbeitungswerkzeug ein Fräser (30) ist, der in eine Ausbuchtung (13) des Gehäuses (1) und aus dieser heraus in seine Arbeitsstellung bewegbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Firma Wernicke & Co GmbH, Jägerstraße 58, 4000 Düsseldorf 1 (BR Deutschland)

    [0002] "Vorrichtung zum Bearbeiten des Randes eines Brillenglases"

    [0003] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten des Randes eines Brillenglases mit zwei zwischen sich das Brillenglas haltenden Halbwellen und mit einem von einem Motor angetriebenen, rotierenden Randbearbeitungswerkzeug, das in einem ortsfesten, mit einem schwenkbaren Deckel versehenen Gehäuse angeordnet ist, demgegenüber das Werkzeug und sein Motor in zwei horizontale Koordinaten verstellbar sind.

    [0004] Aus der DE-OS 34 46 943 ist eine Schleifstation für eine Schleifmaschine, insbesondere zum Abfasen oder Furchen einer Brillenlinse bekannt. Hierbei wird die Schleifscheibe und das Brillenglas von einem Gehäuse aufgenommen, wobei die Halbwellen, die das Brillenglas zwischen sich halten, durch die Seitenwände des Gehäuses ragen und eine der Halbwellen dort angetrieben ist. -

    [0005] Diesem Stand der Technik gegenüber besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Randbearbeitungsmaschine für Brillengläser hoher Leistung zu schaffen, bei der vor allem die Sicherheit der Bedienungsperson gewährleistet ist. Dies soll mit konstruktiv einfachen und den Arbeitsablauf nicht störenden Mitteln erreicht werden.

    [0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung eine Vorrich- tung der genannten Art vor, bei der das Randbearbeitungswerkzeug ein Fräser ist und dieser Fräser in seine Ruhe- und Ausgangsstellung sowohl von einer Ausbuchtung des Gehäuses aufgenommen wird, aber auch aus dieser heraus in seine Arbeitsstellung bewegbar ist. - Die Merkmale der Unteransprüche dienen der Verbesserung und Weiterentwicklung dieser Merkmale des kennzeichnenden Teils des Hauptanspruches.

    [0007] Der mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erreichbare Vorteil ist darin zu sehen, daß der Benutzer vor Schäden und Verletzungen des hochtourig laufenden Fräsers geschützt ist. Zwar gibt es eine Vielzahl von Sicherungsmöglichkeiten gegen solche Schäden und Verletzungen, so z. B. könnte die Öffnungsklappe des Gehäuses erst geöffnet werden, wenn der Fräser zum Stillstand gekommen ist. Bekanntermaßen aber wird häufig diese Sicherungsmaßnahme dadurch unterbunden, daß das Gehäuse geöffnet werden kann, wenn der Fräser noch rotiert. Andererseits bedarf es jeweils einer Wartezeit zum Öffnen des Gehäuses und der Entnahme des bearbeiteten Brillenglases aus dem Gehäuse bis der hochtourig laufende Fräser endgültig zum Stillstand gekommen ist. Beide Nachteile werden mit konstruktiv einfachen Mitteln durch die Vorrichtung nach der Erfindung sicher vermieden.

    [0008] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt und zwar zeigt

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der beiden wesentlichen Teile der Vorrichtung, nämlich des Gehäuses einerseits und des Motorteils mit seinem Arm und dem Fräser andererseits,

    Fig. 2 die Vorrichtung im Vertikalschnitt und

    Fig. 3 in der Draufsicht und einen teilweisen Horizontalschnitt.



    [0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist im wesentlichen das Gehäuse 1 und den Motorteil 2 auf. Beide Teile sind gemeinsam auf einer Grundplatte G (Fig. 2) angeordnet. - Das Gehäuse 1 weist im wesentlichen kubische Form auf und zeigt die beiden Seitenwände 3, 4 sowie die dem Benutzer zugekehrte Vorderwand 5 sowie die dem Motorteil 2 benachbarte Rückwand 6 auf. Die Oberwand des Gehäuses 1 wird durch einen bei 7 schwenkbar angeordneten und in Richtung des Pfeiles P (Fig. 2) auf- und zuklappbaren Deckel 8 gebildet.

    [0010] Die dem Motor 23 zugekehrte Rückwand 6 besitzt einen zunächst vertikalen Abschnitt 9, an den sich ein geneigter Abschnitt 10 anschließt, der seine Fortsetzung in einem Abschnitt 11 erfährt. Die Rückwand 6 kann auch jede andere Ausbildung haben. - Zwischen den beiden Rückwandabschnitten 10, 11 ist in der einen Vertikalhälfte des Gehäuses 1 und etwa auf halber Höhe desselben eine Ausbuchtung 13 vorgesehen. Diese besteht aus einer Oberwand 14, einer Unterwand 15 sowie einer Rückwand 16. Diese Ausbuchtung 13 hat eine bestimmte Größe, die im Zusammenhang mit dem unten beschriebenen Fräser als Bearbeitungswerkzeug noch näher erläutert wird und ist an ihrer in der ungefähr in der vertikalen Längsmittelebene des Gehäuses gelegenen Seite offen, auf Höhe der Seitenwand 4 dagegen verschlossen.

    [0011] Die zweite Vertikalhälfte des Gehäuses 1 weist auf Höhe der Ausbuchtung 13 an der Rückwand 6 eine Öffnung 17 auf, die mindestens eine Höhe besitzt, die der vertikalen Breite des nachstehend noch beschriebenen Tragarmes des Fräsers entspricht, so daß dieser Tragarm durch die Öffnung 17 in das Innere des Gehäuses 1 hineinragen kann und dort in horizontaler Richtung verstellbar ist. Die Öffnung 17 wird nach oben und unten durch die Oberkante 18 und die Unterkante 19 begrenzt.

    [0012] Durch die beiden Seitenwände 3, 4 ragen die beiden Halbwellen 21, 22, die zwischen ihren einander benachbarten Enden in bekannter Weise das Brillenglas B (Fig. 2 und 3) halten, dessen Rand es zu bearbeiten gilt.

    [0013] Der Motorteil 2 der Vorrichtung zeigt einen Antriebsmotor 23 auf einem Tragteil 24, der die Ausbildung nach Fig. 1 oder nach Fig. 2 haben kann, der horizontal gelegen ist und rechteckige Form besitzt. An dem Motorgehäuse ist auf Höhe der Öffnung 17 des Gehäuses 1 ein Tragarm 25 fest angeordnet, der einen dem Motor abgekehrten Abschnitt 26 und einen dem Motor zugekehrten Abschnitt 27 aufweist. Der erstgenannte Abschnitt trägt eine Welle 28, die parallel zur Motorwelle 29 gelegen ist, an ihrem freien Ende fliegend den Fräser 30 trägt und über den Riemen oder die Schnur 29a von der Welle 29 angetrieben ist. Diese Teile haben die Größe, die es dem Fräser erlaubt, bei Nichtgebrauch in die Ausbuchtung 13 vollständig eintreten zu können. Auch ist die Ausbildung und Anordnung des Armes 25, des Fräsers 30 und der Ausbuchtung 13 derart getroffen, daß der Fräser in Bezug auf das Brillenglas die notwendigen Bewegungen in zwei Koordinatenrichtungen in horizontaler Ebene auszuführen vermag.

    [0014] Der den Motor 23 tragende Tragteil 24 ist nach Art eines Kreuzschlittens an an sich bekannten Führungen 31, 32 in den beiden genannten Horizontal-Koordinatenrichtungen verstellbar. Derartige Kreuzschlittenanordnungen sind bei Brillenglasrandschleifmaschinen bekannt.

    [0015] Wie aus Fig. 2 erkennbar ist, kann der Motor 23 mit dem Arm 25 und dem daran angeordneten Fräser 30 derart bewegt werden, daß der Fräser aus der Bearbeitungsstellung 30 in die Nichtgebrauchsstellung 30' in der Ausbuchtung 13 und umgekehrt bewegt werden kann (Fig. 2 und 3). Der schwenkbare Deckel 8 steht mit einer nicht dargestellten Einrichtung, die mechanischer oder elektrischer Art sein kann und dem Fachmann bekannt ist, derart in Verbindung, daß der Deckel 8 erst geöffnet werden kann, wenn der Motor 23 in die Ausbuchtung zurückgefahren ist und der Fräser 30 in seine Stellung 30' bewegt wurde. Wesentlich nun ist, daß der Motor 23 und der hochtourige Fräser 30 hierbei noch nachlaufen können, ohne daß die Bedienungsperson dann Schaden erleidet, wenn der Deckel 8 geöffnet wird.

    [0016] Vorzugsweise weist die Ausbuchtung 13 ein Scharnier 33 für eine Klappe 34 vor der Ausbuchtung 13 auf. Diese Klappe kann in Abhängigkeit von der Bewegung des Armes 25 in ihre öffnungs- bzw. Verschlußstellung bewegt werden, d. h. die Klappe kann in die Stellung 34 hochgeschwenkt werden, so daß sie den Bearbeitungsprozeß des Fräsers 30 bei aus der Ausbuchtung ausgefahrenem Fräser 30 nicht behindert, andererseits jedoch bei in die Ausbuchtung 13 zurückgezogenem Fräser 30 (Stellung 30') ihre Stellung 34' einnimmt und damit den Fräser abdeckt, der in der Ausbuchtung nachlaufen kann.

    [0017] Zwischen dem Gehäuse 1 und dem Motor 23 ist eine flexible, balgförmige Abdeckung 36 des Zwischenraumes 35 zwischen diesen beiden Teilen vorhanden, von der der Übersichtlichkeit halber nur der obere Teil dargestellt ist. Die Seitenteile dieses Balges sind heruntergezogen bis auf den Tragteil 24 des Motors 23.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Bearbeiten des Randes eines
    Brillenglases, mit zwei zwischen sich das Brillenglas haltenden Halbwellen (22, 23) und mit einem von einem Motor (2) angetriebenen, rotierenden
    Randbearbeitungswerkzeug (30), das in einem ortsfesten, mit einem schwenkbaren Deckel (8) versehenen Gehäuse (1) angeordnet ist, demgegenüber das Werkzeug (30) und sein Motor (2) in zwei horizontalen Koordinatenrichtungen verstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Randbearbeitungswerkzeug ein Fräser (30) ist, der
    in eine Ausbuchtung (13) des Gehäuses (1) und aus dieser heraus in seine Arbeitsstellung bewegbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (30) an einem mit dem Motor (2) verbundenen Arm (25) fliegend angeordnet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbuchtung (13) sich über oder etwa über die Hälfte der Breite des Gehäuses (1) erstreckt.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbuchtung (13) quadratischen oder rechteckigen Querschnitt aufweist, sich parallel zur Motorwelle erstreckt und auf halber oder etwa halber Höhe des Gehäuses (1) vorgesehen ist.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbuchtung (13) an der den Halbwellen (21, 22) benachbarten Seite durch eine Schwenk- oder Schiebeklappe (34) verschließbar ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe (34) der Ausbuchtung (13) bewegungstechnisch über ein Gestänge, Hebel od. dgl. mit dem Deckel (8) des Gehäuses (1) verbunden ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in axialer Verlängerung der Ausbuchtung (13) die Rückwand (6) des Gehäuses (1) eine Durchtrittsöffnung (17) für den Fräserarm (25) aufweist, in der der Arm (25) nach zwei horizontalen Koordinaten bewegbar ist.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbuchtung (13) nach der der Durchtrittsöffnung hin gelegenen Seite offen, auf Höhe der einen Gehäuseseitenwand (4) geschlossen ist.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor (23) auf einem Kreuzschlitten angeordnet ist und zwischen ihm und dem Gehäuse (1) eine den Arm (25) sowie die Durchtrittsöffnung (17) des Gehäuses (1) für den Arm
     
    (25) angeordnete flexible Abdeckung (36) vorgesehen ist.
     




    Zeichnung