[0001] Die Erfindung betrifft eine Benetzungsdüse für im untertägigen Berg- und Tunnelbau
eingesetzte Dammbaustoffe, die in die Dammbaustoffversorgungsleitung eingebaut und
mit einem Wasseranschluß versehen ist, mit einem beidseitig Flansche und tangential
angesetzte düsenförmige Bohrungen für das Bedüsungswasser aufweisenden Rohr.
[0002] Derartige Benetzungsdüsen werden insbesondere im untertägigen Berg- und Tunnelbau
eingesetzt, um das trocken, pneumatisch bis an den Einsatzort herangebrachte Material
vor dem Einbringen in den Damm zu benetzen und ausreichend mit Wasser zu durchmischen,
um auf diese Art und Weise ein Verfestigen des Dammbaustoffes zu erreichen. Derartige
Benetzungsdüsen sollen daßei dem Dammbaustoff so viel Wasser zuführen, daß beim Austragen
möglichst wenig Stauß freigesetzt wird. Auch bei körnigen Dammbaustoffen wie Anhydrit
ist zur Reduzierung der Staubbelastung eine ausreichend intensive Benetzung mit Wasser
erforderlich. Bekannt sind Benetzungsdüsen, bei denen in das Rohr Düseneinsätze hineinreichen,
um so Benetzungswasser über die Düsen meist in Förderrichtung auszutragen. Nachteilig
dabei ist der an den Düsen und den Düsenhalterungen auftretende Verschleiß und das
zu geringe Benetzen des Dammbaumaterials. Um den Verschleiß zu reduzieren und die
Benetzung des Dammbaustoffes mit Wasser zu verbessern, sind sogenannte Tangentialbenetzungsdüsen
im Einsatz. Bei diesen Düsen wird das Wasser aus zwei tangential angeordneten Bohrungen
eingeleitet. Um auch das im Rohrtiefsten fließende Fördergut ausreichend anzufeuchten,
ist es erforderlich, zusätzlich eine Flachstrahldüse im oberen Rohrquerschnitt anzuordnen.
Nachteilig dabei ist, daß für jede der Düsen ein gesonderter Wasseranschluß notwendig
ist und daß trotz der tangentialen Anordnung der Düsen ein ausreichender Mischeffekt
mit dem Benetzungswasser nicht immer gewährleistet ist. Darüber hinaus sind die Kosten
für die speziellen Düsen, insbesondere die Flachstrahldüse von Nachteil.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Benetzung des Dammbaustoffes in der
Benetzungsdüse weiter zu verbessern und vor allem auch zu vergleichmäßigen.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Rohr einen Ringraum ergebend
ausgebildet und die Bohrungen den Ringraum mit dem Förderraum verbindend und in mehreren
Ebenen hintereinander jeweils gegeneinander gerichtet angeordnet sind.
[0005] Eine derartige Benetzungsdüse baut überraschend kurz und erbringt eine wesentlich
verringerte Staubbelastung. Aufgrund der geringen Baumaße ist eine gute Handlichkeit
und einfache Handhabung möglich. Insbesondere erfordert auch bei mehreren Düsen bzw.
Bohrungen die gesamte Benetzungsdüse jeweils nur einen Wasseranschluß, weil alle gleichmäßig
über den Ringraum mit dem nötigen Wasser versorgt sind. Vorteilhaft ist weiter, daß
im Querschnitt keinerlei Einbauten vorhanden sind, so daß das abrasive Fördergut einwandfrei
auch durch diesen Bereich hindurchgeführt wird, ohne daß es zu einer Stopfenbildung
kommen kann. Vorteilhaft ist weiter, daß auf spezielle Düsen ganz verzichtet werden
kann und daß durch den verringerten Verschleiß hohe Standzeiten bei geringer Wartung
gegeben sind. Dadurch, daß die Düsen gegeneinander gerichtet je Ebene angeordnet sind,
treffen sich die ausgehenden Wasserstrahlen und zerteilen sich so gleichmäßig, daß
eine intensive Durchmischung des Fördergutes erreicht ist. Dadurch wird die erwähnte
Verringerung der Staubbelastung erzielt. Außerdem wirkt sich der gebildete Wassermantel
an der Rohrwandung positiv aus.
[0006] Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Rohr als
ein Außen- und Innenrohr aufweisendes Doppelrohr ausgebildet ist. Auf diese Art und
Weise kann der notwendige Ringraum auch in der jeweils notwendigen Abmessung einfach
und ohne großen konstruktiven Aufwand erzielt werden.
[0007] Zweckmäßigerweise sind die Bohrungen in halber Höhe in der Wandung des Innenrohres
ausgebildet und angeordnet, um so zu erreichen, daß sich die von den gegeneinander
angesetzten Bohrungen ausgehenden Wasserstrahlen jeweils im Düsenhöchsten bzw. -tiefsten
treffen, von wo die einzelnen Wassertröpfchen in das Fördergut hineinkatapultiert
werden.
[0008] Um eine Art Führung des die Bohrungen verlassenden Wasserstrahls an der Wandung des
Innenrohres zu gewährleisten, ist vorgesehen, daß die Bohrungen den Wasserstrahl unter
einem Winkel vorzugsweise 6o° aussendend ausgebildet sind. Die tangential angesetzten
Bohrungen senden dabei den Wasserstrahl etwa über ein Viertel des Rohrumfangs aus,
bevor sich die beiden entgegengerichteten Wasserstrahlen genau mittig, d.h. im Düsenhöchsten
bzw. -tiefsten treffen.
[0009] Ein ausreichender Durchmischungs- und Benetzungserfolg ist gegeben, wenn vier Bohrungen
in zwei Ebenen hintereinander angeordnet sind. Für den Fall, daß die damit erzielte
Benetzung nicht ausreicht, ist es entweder möglich, Benetzungsdüsen mit weiteren,
in weiteren Ebenen angeordneten Bohrungen zu verwenden oder aber eine weitere derart
ausgebildete Benetzungsdüse an die erste anzuschließen. Dabei wird die zweite Benetzungsdüse
zweckmäßigerweise versetzt zur ersten angeordnet, so daß die entsprechenden Bohrungen
der zweiten Düse auch versetzt zu der ersten Düse bzw. den dortigen Bohrungen ihren
Wasserstrahl aussenden. Die jeweils vier einer Benetzungsdüse zugeordneten Bohrungen
sind jeweils in entgegengesetzte Richtung austragend je Ebene angeordnet. Das bedeutet,
daß beispielsweise die erste in Förderrichtung angeordnete Düsenkombination so austrägt,
daß sich die beiden Wasserstrahlen im Düsenhöchsten treffen, während die zweite Bohrungsgruppe
so angeordnet ist, daß sich die Wasserstrahlen im Düsentiefsten treffen und von dort
aus ihre Wassertröpfchen in Richtung des Fördergutes und in dieses hineinkatapultieren.
[0010] Als zweckmäßig hat es sich herausgestellt, die Bohrungen in vorzugsweise einem ein
Viertel der Gesamtlänge der Düse aufweisenden Abstand anzuordnen. Bei einem derartigen
Abstand der Bohrungen ist eine gleichmäßige und intensive Verteilung der aufeinandertreffenden
Wasserstrahlen und der Wassertröpfchen gegeben. Bei einer üblichen Düse bedeutet dies,
daß die Bohrungen der beiden Ebenen etwa einen Abstand von 3 bis 4 cm aufweisen.
[0011] Eine zweckmäßige Ausbildung der Erfindung sieht vor, daß das Rohr zwei Wasseranschlüsse
in Form von Stecko DN-2o-Anschlüssen aufweist, die versetzt zu den Bohrungen in den
Ringraum mündend angeordnet sind. Die versetzte Anordnung der Wasseranschlüsse zu
den Bohrungen sichert eine gleichmäßige Versorgung der Bohrungen mit Wasser, wobei
zwei Wasseranschlüsse diese Versorgung optimieren. In der Regel reicht aber ein derartiger
Wasseranschluß aus, wobei der zweite in der Regel verschlossen ist. Hierzu sieht die
Erfindung vor, daß der jeweils untere Wasseranschluß über einen Stopfen verschließbar
ist. Der untere Wasseranschluß dient nach Beendigung des Blasvorganges dazu, die gesamte
Düse zu spülen und zu entleeren. So ist eine lange Standzeit derartiger Benetzungsdüsen
gesichert.
[0012] Eine zweckmäßige und einfache Ausbildung des Doppelrohres ist die, bei der das Außenrohr
auf das die Flansche aufweisende Innenrohr aufgesetzt ist. Dadurch wird zwischen den
beiden Rohren der Ringraum ausschließlich in der Breite gebildet, wie er für die im
Abstand anzuordnenden Bohrungen notwendig ist. Dabei sind entweder die Enden des Außenrohres
abgekantet oder aber der notwendige Ringraum ist aus der Wandung des Außenrohres ausgenommen,
so daß sich die notwendige Abdichtung am Ende des Außenrohres gegenüber dem Innenrohr
einfach herstellen läßt.
[0013] Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß eine zahlreiche Vorteile
aufweisende Benetzungsdüse geschaffen ist, die insbesondere zu einer wesentlich verringerten
Staubbelastung führt, weil der Dammbaustoff intensiv durchmischt wird und mehrere
solcher Durchmischungszonen vorzugsweise zwei durchfliegt, bevor er die Benetzungsdüse
wieder verläßt. Das Wasser tritt mit hoher Geschwindigkeit in die Benetzungsdüse ein,
bestreicht nach Verlassen der Bohrung zunächst etwa ein Viertel des Umfangs und trifft
im Düsenhöchsten oder -tiefsten den ihm entgegengerichteten Wasserstrahl der zugeordneten
Bohrung. Durch den Zusammenprall sprüht das Wasser düsenförmig in die Mitte des Förderraums,
wodurch die Intensivdurchmischung eintritt. Vorteilhaft sind außerdem die geringen
Abmessungen derartiger Benetzungsdüsen und die Möglichkeit, sie schnell und intensiv
zu reinigen, wenn der jeweilige Fördervorgang abgeschlossen ist. Da durch den Ringraum
eine gleichmäßige Versorgung der Bohrungen mit Wasser erreicht ist, ist auch gesichert,
daß dië beiden entgegengerichteten Wasserstrahlen sich am vorgesehenen Punkt und mit
der gleichen Intensität treffen, so daß die gleichmäßige Aufteilung der beiden Wasserstrahlen
für die intensive Benetzung sorgen kann.
[0014] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. l eine Gesamtseitenansicht der Benetzungsdüse
Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Benetzungsdüse
Fig. 3 einen Querschnitt im Bereich der ersten Düsenanordnung und
Fig. 4 einen Querschnitt im Bereich der zweiten Düsenänordnung.
[0015] Die in Fig. l wiedergegebene Düse (l) besteht aus einem Rohr (2), das an beiden Enden
Flansche (3, 4) hat, über die eine Verbindung mit der Dammbaustoffversorgungsleitung
schnell und ohne großen Aufwand herstellbar ist. Über einen Wasseranschluß (5), der
in das Außenrohr (6) einmündet, werden die hier im einzelnen nicht sichtbaren Düsen
bzw. Bohrungen gleichmäßig mit Wasser versorgt.
[0016] Aus Fig. l ist zu entnehmen, daß das Außenrohr (6) auf das die Flansche (3, 4) aufweisende
Innenrohr (7) aufgesetzt ist, wobei zwischen beiden der aus Fig. 2 ersichtliche Ringraum
(ll) gebildet wird. In der Wandung (8) sind Bohrungen (9, lo) vorgesehen, über die
das unter hohem Druck in den Ringraum geleitete Wasser mit hoher Geschwindigkeit austritt.
[0017] Das düsenförmige Ende der Bohrungen (9, lo) ist in Fig. 2 angedeutet, wobei die Fig.
3 und 4 den gesamten düsenförmigen Verlauf der Bohrungen (9, lo bzw. l5, l6) wiedergibt.
Die jeweils eine Gruppe bildenden Bohrungen (9, l5 und lo, l6) sind jeweils einen
Abstand aufweisenden Ebenen zugeordnet, wodurch eine entsprechend intensive Benetzung
des Fördergutes, das den Förderraum (l2) in Förderrichtung (l3) durchströmt, gesichert
ist.
[0018] Am unteren Umfang des Außenrohres (6) ist ein weiterer Wasseranschluß (l4) vorgesehen,
der in der Regel aber nicht zur Zufuhr des Wassers benötigt wird, sondern vielmehr
für Spül- und Reinigungsvorgänge vorgesehen ist und in der Regel durch einen Stopfen
verschlossen ist.
[0019] Die die Düsen (9, l5) in Richtung Wasseranschluß (5) verlassenden Wasserstrahlen
treffen etwa in Höhe des Wasseranschlusses aber in Förderrichtung (l3) versetzt dazu
aufeinander, wobei das Wasser durch den Zusammenprall düsenförmig auseinanderspritzt.
Das gleiche gilt für die die Düsen (lo, l6) in Richtung Wasseranschluß (l4) verlassenden
Wasserstrahlen, die hier im Düsentiefsten aufeinandertreffen und auseinandergedrückt
werden. Durch beide Wasserstrahlen bildet sich ein insgesamt wirksamer Wasserfilm
auf der Rohrwandung, der sich zusätzlich positiv bemerkbar macht. Der Wasserfilm legt
sich um das Fördergut und führt so zu einer weiteren Verringerung der Staubbelastung.
1. Benetzungsdüse für im untertägigen Berg- und Tunnelbau eingesetzte Dammbaustoffe,
die in die Dammbaustoffversorgungsleitung eingebaut und mit einem Wasseranschluß versehen
ist, mit einem beidseitig Flansche und tangential angesetzte, düsenförmige Bohrungen
für das Bedüsungswasser aufweisenden Rohr,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (2) einen Ringraum (ll) ergebend ausgebildet und die Bohrungen (9, lo,
l5, l6) den Ringraum mit dem Förderraum (l2) verbindend und in mehreren Ebenen jeweils
gegeneinander gerichtet angeordnet sind.
2. Benetzungsdüse nach Anspruch l,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (2) als ein Außen- und ein Innenrohr (6, 7) aufweisendes Doppelrohr ausgebildet
ist.
3. Benetzungsdüse nach Anspruch l und Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrungen (9, lo, l5, l6) in halber Höhe in der Wandung (8) des Innenrohres
(7) ausgebildet und angeordnet sind.
4. Benetzungsdüse nach Anspruch l,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrungen (9, lo, l5, l6) den Wasserstrahl unter einem Winkel von vorzugsweise
6o° aussendend ausgebildet sind.
5. Benetzungsdüse nach Anspruch l,
dadurch gekennzeichnet,
daß vier Bohrungen (9, lo, l5, l6) in zwei Ebenen hintereinander angeordnet sind.
6. Benetzungsdüse nach Anspruch l und Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrungen (9, lo, l5, l6) der beiden Ebenen jeweils in entgegengesetzte Richtung
austragend angeordnet sind.
7. Benetzungsdüse nach Anspruch l und Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrungen (9, lo, l5, l6) in vorzugsweise einem ein Viertel der Gesamtlänge
der Düse (l) aufweisenden Abstand zueinander angeordnet sind.
8. Benetzungsdüse nach Anspruch l,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (29) zwei Wasseranscnlüsse (5, l4) in Form von Stecko DN 2o-Anschlüssen
aufweist, die versetzt zu den Bohrungen (9, lo, l5, l6) in den Ringraum (ll) mündend
angeordnet sind.
9. Benetzungsdüse nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der jeweils untere Wasseranschluß (l4) über einen Stopfen verschließbar ist.
lo. Benetzungsdüse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Außenrohr (6) auf das die Flansche (3, 4) aufweisende Innenrohr (7) aufgesetzt
ist.