[0001] Die Erfindung betrifft ein scheibenförmiges Fräswerkzeug mit an der radialen Umfangsfläche
angeordneten Meißeln wie Rundschaftmeißeln od. dgl. zum Fräsen in dem Fahrbahnbelag
aus Asphalt oder Beton einer Fahrbahndecke, das aus einem rotationssymmetrischen Grundkörper
besteht, der in zwei oder mehr Teilflächen unterteilt ist.
[0002] Zur Sanierung von Rissen, die sich längs der Fahrbahndecke gebildet haben und die
bis zum Unterbau hinunter reichen können, ist es bekannt, die die Risse aufweisenden
Fahrbahnschichten durch eine grabenartige Öffnung in der Fahrbahn zu entfernen. Die
so gebildete Nut in der Fahrbahn wird dann wieder mit Asphalt verfüllt. Hierbei besteht
der Nachteil, daß eine einwandfreie Verbindung mit den an die Nut angrenzenden Schichten
der Fahrbahn häufig nicht erzielt werden kann, da an den Stoßflächen des eingebrachten
Asphalts mit der alten Fahrbahn wegen nicht ausreichender mechanischer Verbindung
Verwerfungen auftreten können, die einen ebenen Abschluß der Oberfläche des eingebrachten
Asphalts mit der bestehenden Fahrbahnoberfläche verhindern. Um abgenutzte oder beschädigte
Fahrbahnen aus Asphalt oder Beton zu überholen, ist es ferner erforderlich, vor Einbringen
der neuen Fahrbahnschichten den alten abgenutzten oder beschädigten Fahrbahnbelag
zu entfernen. Die betreffende Straße hierzu z. B. mit einem Hydraulikhammer aufgebrochen
werden. Wenn nur ein halbseitiger Ausbau oder nur eine abschnittsweise Ausbesserung
einer Fahrbahn gewünscht wird, ist es üblich, durch Schneiden od. dgl. den zu entfernenden
Fahrbahnbelag von dem stehengebliebenen Fahrbahnbelag zu entfernen. Bei einem stumpfen
Anschluß des neuen Fahrbahnbelages an den noch vorhandenen Fahrbahnbelag besteht stets
die Gefahr, daß an den Stoßstellen durch Setzungen oder mechanische Einwirkungen Fahrbahnschäden
oder Unregelmäßigkeiten auf der Fahrbahndecke auftreten. Um dies zu verhindern, ist
bereits vorgeschlagen worden, die Fahrbahnstöße abgetreppt auszubilden. Dieses erfordert
jedoch aufwendige Arbeiten zur Herstellung des abgetreppten Stoßabschnitts der Fahrbahn,
da zwischen vertikalen Schnitten od. dgl. unterschiedlicher sich nach den Erfordernissen
der jeweiligen Straßendecke richtender Tiefe befindliche Fahrbahnabschnitte durch
besondere Arbeiten entfernt werden müssen.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Fräswerkzeug zu schaffen, mittels dem
in einem Arbeitsgang eine zu überholende oder zu sanierende Fahrbahn so bearbeitet
werden kann, daß das Material der neu eingebrachten Fahrbahn ohne Verwerfungen oder
Setzungen mit der stehengebliebenen Fahrbahn eine feste Verbindung eingeht.
[0004] Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe dadurch, daß die eine Teilfläche einen
maximalen Durchmesser aufweist und die anderen Teilflächen ein- oder beidseitig zur
ersten Teilfläche derart angeordnet sind, daß die Durchmesser dieser Teilflächen sich
in axialer Richtung zur ersten Teilfläche abgestuft verringern, wobei auf der ersten
Teilfläche sowie den weiteren Teilflächen über den Umfang verteilt die Meißel wie
Rundschaftmeißel od. dgl. angeordnet sind.
[0005] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben
und nachstehend näher anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 und 2 ein Fräswerkzeug in einer Seitenansicht, und Queransicht in Richtung
A-A
Fig. 3 bis 10 weitere Ausbildungen von Fräswerkzeugen in jeweils einer Seitenansicht,
und einer Queransicht.
[0006] In Fig. 1 und 2 ist ein Fräswerkzeug 40 dargestellt, das aus einem Grundkörper 8
besteht, der durch einen Radkranz 43 und eine Radnabe 27 gebildet ist, die mittels
Rippen 26 einstückig miteinander verbunden sind. Die Umfangsfläche des Radkranzes
43 ist in zwei Teilflächen 10, 11 unterteilt, die jeweils einen voneinander unterschiedlichen
Durchmesser 13, 14 aufweisen. Über den Umfang der Teilflächen 10, 11 verteilt sind
als Meißel 18 Rundschaftmeißel 4 angeordnet. Einzelheiten des Fräswerkzeugs 40 werden
nachstehend am Beispiel des Fräswerkzeugs 1 näher erläutert.
[0007] Das in Fig. 3 und 4 dargestellte Fräswerkzeug 1 besteht aus einem Grundkörper 9,
der durch einen Radkranz 25 und eine Radnabe 27 gebildet ist, die mittels Rippen
26 einstückig miteinander verbunden sind. Die Umfangsfläche des Radkranzes 25 ist
in Teilflächen 10, 11, 12 unterschiedlichen Durchmessers 13, 14, 15 unterteilt. Die
Teilflächen 10, 11, 12 sind so angeordnet, daß die Teilfläche 10 mit dem größten Durchmesser
13 an die Seitenkante 16 des Grundkörpers 9 und die Teilfläche 12 mit dem kleinsten
Durchmesser 15 an die Seitenkante 17 des Grundkörpers 9 anschließt. Die Teilfläche
11 mit dem mittleren Durchmesser 14 befindet sich in der Mitte des Grundkörpers 9.
Durch die Teilflächen 10, 11, 12 ist somit die Umfangsfläche des Grundkörpers 9 treppenförmig
ausgebildet. Auf den Teilflächen 10, 11, 12 sind über deren Umfang verteilt als Meißel
18 Rundschaftmeißel 4 angeordnet, die mittels ihrer Haltestücke 5 an dem Grundkörper
9 verschweißt sind. An jedem Haltestück 5 ist eine Metallbuchse 6 angeordnet, in der
ein Hartmetalleinsatz 7 mit einer konischen Spitze drehbar gelagert ist. Zum Betrieb
des Fräswerkzeugs 1 wird die Radnabe 27 auf eine Antriebswelle einer Baumaschine aufgeschoben
und mittels Schraubbolzen 24 mit dieser verbunden. Die Schraubbolzen 24 sind in Fig.
4 ange deutet und können z. B. durch die Radnabe 27 geführt sein. Es ist aber auch
möglich, die Schraubbolzen 24 durch Durchbrechungen in den Rippen 26 zu führen und
mit einem an der Antriebswelle angeordneten Flansch zu verbinden.
[0008] Bei Rotation des Fräswerkzeugs 1 um die Mittelachse 19 auf dem Fahrbahnbelag einer
Fahrbahndecke wird in diesem ein Fahrbahnbelagabschnit derart aufgefräst, daß ein
im Querschnitt abgetrepptes Profil entsteht. Diese Abtreppung ermöglicht eine bessere
Verzahnung der neu einzubringenden Asphalt-oder Betonschicht mit dem noch stehengebliebenen
Fahrbahnbelag.
[0009] Um mit einem Grundwerkzeug Abtreppungen mit weiteren Stufen ausführen zu können,
ist es möglich, das Fräswerkzeug 1 durch ein zusätzliches Scheibenrad 23 oder zwei
zusätzliche Scheibenräder 22, 23 zu verbreitern. Diese Ausführungsform eines Fräswerkzeugs
2 ist in Fig. 5 und 6 schematisch dargestellt. Durch den Grundkörper 9 des Fräswerkzeugs
1 sind parallel zu dessen Mittelachse 19 Durchbrechungen 20 in den Rippen 26 ausgebildet.
Die Durchbrechungen 20 können als Bohrungen ausgebildet sein.Durch diese Durchbrechungen
20 können Schraubbolzen 21 geführt werden, mittels derer das Scheibenrad 22, das Scheibenrad
23 oder aber beide Scheibenräder 22, 23 mit dem Grundkörper 9 verbunden werden können.
In Fig. 5 ist eine Ausführung eines Fräswerkzeugs 2 dargestellt, bei der ein Scheibenrad
22 mit einem gegenüber dem Durchmesser 15 geringeren Durchmesser 29 mit dem Grundkörper
9 mittels Schraubverbindungen 21 verbunden ist, die durch die Durchbrechungen 20 geführt
sind. Eine zusätzliche Verbindung des Grundkörpers 9 mit einem Scheibenrad 23, dessen
Teilfläche 30 einen gegenüber der Teilfläche 10 größeren Durchmesser 28 hat, ist in
Fig. 5 und 6 durch Strichlinien dargestellt. Auch bei dem Fräswerkzeug 2 nach Fig.
3 und 4 befinden sich auf den Umfangsflächen 10, 11, 12, 30, 31 als Meißel 18 Rundschaftmeißel
4.
[0010] In den Fig. 7 bis 10 sind weitere Fräswerkzeuge 32, 33 dargestellt, die zur Sanierung
von Rissen dienen, die sich längs der Fahrbahnmitte gebildet haben. Diese Risse können
sich bis zum Unterbau erstrecken.
[0011] Das in Fig. 7 und 8 dargestellte Fräswerkzeug 32 besteht aus einem Grundkörper 34,
der durch einen Radkranz 25 und eine Radnabe 27 gebildet ist, die mittels Rippen 26
einstückig miteinander verbunden sind. Die Umfangsfläche des Radkranzes 25 ist in
Teilflächen 10, 11 unterschiedlichen Durchmessers 13, 14 unterteilt. Die Teilflächen
10, 11 sind so angeordnet, daß an die Seitenkanten 16 der Teilfläche 10 mit dem größten
Durchmesser 13 die Teilflächen 11 mit den kleineren Durchmessern 14 anschließen.
Es ist auch möglich, eine der Teilflächen 11 mit gegenüber dem Durchmesser 14 kleinerem
Durchmesser auszubilden. Im Regelfall ist es jedoch zweckmäßig, beidseitig der Teilfläche
10 die Teilflächen 11 mit gleichem Durchmesser 14 vorzusehen. Die Teilfläche 10 mit
dem größten Durchmesser 13 befindet sich in der Mitte des Grundkörpers 34. Durch die
Teilflächen 10, 11 ist somit die Umfangsfläche des Grundkörpers 34 zur Mitte des Fräswerkzeugs
32 hin treppenartig ansteigend ausgebildet. Auf den Teilflächen 10, 11 sind über den
Umfang verteilt als Meißel 18 die bereits oben beschriebenen Rundschaftmeißel 4 angeordnet,
die mittels ihrer Haltestücke 5 an dem Grundkörper 34 verschweißt sind. Zum Betrieb
des Fräswerkzeugs 32 wird die Radnabe 27 auf eine Antriebswelle einer Baumaschine
aufgeschoben und mittels der in Fig. 8 angedeuteten Schraubbolzen 24 mit dieser wie
bei dem Fräswerkzeug 1 verbunden.
[0012] Bei Rotation des Fräswerkzeuges 32 um die Mittelachse 19 auf einer Straßendecke wird
in dieser ein Fahrbahnabschnitt derart aufgefräst, daß ein im Querschnitt symmetrisches,
von beiden Seiten zur Fräsmitte hin abfallendes Treppenprofil entsteht. Rissbildungen
werden bis hinunter zum Unterbau völlig ausgemerzt. Mit dem in der Mitte angeordneten
Fräsrad 41 werden die Risse des Unterbaus mittig aufgefräst. Die beidseitig des Risses
darüber liegenden Schichten wie. z. B. Binder- und Tragschicht werden mit den beidseitig
zum Fräsrad 41 angeordneten kleineren Fräsrädern 42 aufgefräst. Nach Entfernen des
Fräsputzes wird mit herkömmlichem Gußasphalt die Ausfräsung geschlossen und, falls
erforderlich, lagenweise verdichtet. Die beim Einsatz des Fräswerkzeugs 32 erzielten
Abtreppungen ermöglichen eine bessere Verzahnung des neu einzubringenden Gußasphalts
mit der stehengebliebenen Fahrbahndecke bzw. dem stehengebliebenen Fahrbahnbelag.
[0013] Um mit einem Grundwerkzeug weitere symmetrische Abtreppungen ausfräsen zu können,
ist es möglich, das Fräswerkzeug 32 durch zusätzliche Scheibenräder 35, 36 symmetrisch
zu verbreitern, die wie die Scheibenräder 22, 23 als Fräsräder ausgebildet sind. Diese
Ausführungsform eines Fräswerkzeugs 33 ist in Fig. 9 und 10 schematisch dargestellt.
Durch den Grundkörper 34 des Fräswerkzeugs 33 sind parallel zu dessen Mittelachse
19 die Durchbrechungen 20 in den Rippen 26 ausgebildet. Durch diese Durchbrechungen
20 können Schraubbolzen 21 geführt werden, mittels derer beide Scheibenräder 35, 36
mit dem Grundkörper 34 verbunden werden können. In Fig. 9 ist eine Ausführung eines
Fräswerkzeugs 33 dargestellt, bei der zwei Scheibenräder 35, 36 mit einem gegenüber
dem Durchmesser 14 der Teilfläche 11 geringeren aber gleichen Durchmesser 37, 38
mit dem Grundkörper 34 mittels Schraubbolzen 21 verbunden sind, die durch die z.
B. als Bohrungen ausgebildeten Durchbrechungen 20 geführt sind. Auch bei dem Fräswerkzeug
33 nach Fig. 9 und 10 befinden sich umfangsseitig auf den Teilflächen 10, 11, 30,
31 als Meißel vorzugsweise Rundschaftmeißel 4.
1. Scheibenförmiges Fräswerkzeug mit an der radialen Umfangsfläche angeordneten Meißeln
wie Rundschaftmeißeln (4) od. dgl. zum Fräsen in dem Fahrbahnbelag aus Asphalt oder
Beton einer Fahrbahndecke, das aus einem rotationssymmetrischen Grundkörper (8) besteht,
der in zwei oder mehr Teilflächen (10, 11, 12, 30, 31) unterteilt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die eine Teilfläche (10) einen maximalen Durchmesser (13) aufweist und die anderen
Teilflächen (11, 12, 30, 31) ein oder beidseitig zur Teilfläche (10) derart angeordnet
sind, daß die Durchmesser (14,15) dieser Teilflächen (11, 12, 30, 31) sich in axialer
Richtung zur Teilfläche (10) abgestuft verringern, wobei auf der Teilfläche (10) sowie
den weiteren Teilflächen (11, 12, 30, 31) über deren Umfang verteilt die Meißel (18)
wie Rundschaftmeißel (4) od. dgl. angeordnet sind.
2. Fräswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesser (14;
14, 15) der neben der Teilfläche (10) angeordneten weiteren Teilfläche (11) oder weiteren
Teilflächen (11, 12; 11, 12, 31; 11, 12, 31, 30) jeweils konstant sind.
3. Fräswerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesser (14;
14, 15) der neben der Teilfläche (10) angeordneten weiteren Teilfläche (11) oder weiteren
Teilfläche (11, 12; 11, 12, 31; 11, 12, 31, 30) sich in axialer Richtung zur Teilfläche
(10) derart verringern, daß die Teilflächen (11, 12, 31, 30) kegelstumpfartig mit
sich in axialer Richtung von der Teilfläche (10) verringerndem Durchmesser ausgebildet
sind.
4. Fräswerkzeug nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper
(8) mit den Teilflächen (10, 11) einstückig oder mehrstückig ausgebildet ist.
5. Fräswerkzeug nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper
(9) mit den Teilflächen (10, 11, 12) einstückig oder mehrstückig ausgebildet ist.
6. Fräswerkzeug nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei dem einstückig
oder mehrstückig ausgebildeten Grundkörper (34) beidseitig zur Teilfläche (10) jeweils
eine Teilfläche (11) bzw. (11, 12) angeordnet ist.
7. Fräswerkzeug nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper
(8, 9, 34) auf einer Antriebswelle gelagert und mittels Schraubbolzen (24) mit dieser
verbunden ist.
8. Fräswerkzeug nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Grundkörper
(8) parallel zu dessen Mittelachse (19) Durchbrechungen (20) ausgebildet sind, durch
die Schraubbolzen (21) geführt sind, mittels derer ein oder beidseitig ein weiteres
Scheibenrad (22, 23) mit umfangsseitigen Meißeln (18) und zu den Durchmessern (13,
14, 15) verschiedenen Durchmessern (28, 29) befestigt ist.
9. Fräswerkzeug nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Grundkörper
(34) parallel zu dessen Mittelachse (19) Durchbrechungen (20) ausgebildet sind, mittels
derer beidseitig zum Grundkörper (34) jeweils ein weiteres Scheibenrad (35, 36) mit
umfangsseitigen Meißeln (18) und zu den Durchmessern (13, 14) verschiedenen Durchmessern
(37, 38) befestigt ist.
10. Fräswerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchmesser (37,
38) gleich groß sind.
11. Fräswerkzeug nach Anspruch 7 bis 9 ,dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen
(20) in den Rippen (26) ausgebildet sind, die die Radnabe (27) mit dem die Teilflächen
(10, 11, 12; 10, 11) aufweisenden Radkranz (25, 39) einstückig verbinden.