[0001] Die Erfindung betrifft einen Zerstäuber gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bekannte Rotationszerstäuber , die z.B. zum elektrostatischen Beschichten von Fahrzeugkarossen
dienen, werden im Betrieb durch das eigene abgesprühte Beschichtungsmaterial verschmutzt.
Gefährdet sind insbesondere der Glockentellermantel, der Bereich der Antriebswelle
zwischen der Sprühglocke und dem die Wellenlagerung enthaltenden vorderen Gehäuseteil
und die Außenflächen dieses Gehäuseteils selbst. Der unerwünschte Niederschlag geht
nicht nur für den zu beschichtenden Gegenstand verloren, sondern kann sich im Betrieb
teilweise von selbst wieder lösen und erst später zu dem Gegenstand wandern, der dann
z.B. bei einem Farbwechsel erheblich verschmutzt wird. Die bekannten Zerstäuber müssen
deshalb häufig und regelmäßig in relativ mühsamer und zeitraubender Weise gereinigt
werden, was lange Betriebszwangspausen und eine entsprechende Beeinträchtigung vor
allem der Großserienbeschichtung bedeutet.
[0003] Diese Eigenverschmutzung ist nicht nur bei den konventionellen Rotationszerstäubern
festzustellen (vgl. EP-PS 0032391), in denen das die Farbpartikel aufladende elektrostatische
Feld zwischen der auf Hochspannung liegenden Sprühglocke und der geerdeten Karosse
od. dgl. erzeugt wird, sondern in noch stärkerem Maße auch bei Vorrichtungen mit geerdetem
Sprühkopf und Außenelektroden zur Erzeugung des elektrischen Feldes, bei denen kein
der Verschmutzungsgefahr entgegenwirkender Potentialgradient zwischen dem Sprühkopf
und dem zu beschichtenden Gegenstand vorhanden ist (vgl. DE-A 34 29075). Die Vorrichtungen
mit Außenelektroden haben den Vorteil, sich für umweltfreundliche Lackmaterialien
mit weniger organischen Bestandteilen zu eignen, die relativ stark leitfähig sind.
Das Eigenverschmutzungsproblem bei Vorrichtungen mit Außenelektroden war aber bisher
ein wesentliches Hindernis für die Verwendung von umweltfreundlichen Lackmaterialien.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zerstäuber zu schaffen, dessen den
Antrieb und/oder die Lagerung des Sprühkopfes enthaltende Außenbereiche weniger zum
Beschlagen durch Beschichtungsmaterial neigen als bisher und, falls erforderlich,
einfacher gereinigt werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird durch den im Anspruch 1 gekennzeichneten Zerstäuber gelöst.
[0006] Die rotierende Abdeckung , bei der es sich zweckmäßig um eine Verlängerung des Glockentellers
od. dgl. über das vordere Gehäuseende handeln kann, könnte an sich wesentlich einfacher
gereinigt werden als feststehende Gehäuseflächen, beispielsweise durch Aufsprühen
eines Lösungsmittels auf die Abdeckung. Überraschend hat sich aber gezeigt, daß fast
überhaupt keine Eigenverschmutzung der rotierenden Teile (Abdeckung und Sprühkopf)
auftritt. Dies liegt möglicherweise an den aufgrund der Rotation erzeugten Luftströmungen.
[0007] Es ist an sich schon ein Rotationszerstäuber bekannt, dessen rotierender Sprühkopf
an seinem dem zu beschichtenden Gegenstand abgewandten Ende einen axial vorspringenden
zylindrischen Ansatz hat, welcher einen ebenfalls zylindrischen Ansatz des die Lagerung
enthaltenden Gehäuseteils eng umschließt und um diesen rotiert (EP-A 0120648). Der
Zweck dieser Konstruktion besteht aber im Unterschied zur Erfindung darin, eine zwischen
dem Gehäuse und dem Sprühkopf gebildete Farbkammer nach außen abzudichten. Die Aufladung
der abgesprühten Farbpartikel erfolgt bei dem bekannten Rotationszerstäuber durch
eine innerhalb des Sprühkopfes befindliche Glockenelektrode und eine mit geringem
radialen Abstand außerhalb angeordnete Zusatzelektrode, die von einer weiteren, zur
Abstoßung der Farbpartikel dienenden Außenelektrode umgeben ist. Bei dieser Anordnung
liegt der von dem Sprühkopfansatz umgebene zylindrische Gehäuseansatz nicht in einem
Bereich, bei dem eine besondere Gefahr der Verschmutzung durch das abgesprühte Beschichtungsmaterial
besteht.
[0008] An dem in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die Erfindung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen mit einer rotierenden Abdeckung versehenen Sprühkopf; und
Fig. 2 eine schematische Gesamtansicht des Zerstäubers mit Außenelektroden.
[0009] Bei diesem Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine insbesondere für die Beschichtung
von Fahrzeugkarossen mit sogenannten Wasserlacken geeignete Zerstäubervorrichtung
mit einem Rotationszerstäuber , dessen mit einem Glockenteller 3 versehener Sprühkopf
2 auf einer eine Farbzuführleitung enthaltenden Hohlwellenkonstruktion 4 montiert
sein kann, die in bekannter Weise im vorderen Teil 5 des Gehäuses des Zerstäubers
gelagert ist. Der Sprühkopf 2 wird im Betrieb geerdet, liegt also auf demselben Potential
wie die zu beschichtende Karosse. Zum Erzeugen des erforderlichen elektrostatischen
Feldes dienen eine Vielzahl von Außenelektroden 6, die an ihrem hinteren Ende in einen
das Zerstäubergehäuse mit Abstand umgebenden Ringkörper 7 aus Isoliermaterial eingesetzt
sind, in welchem ein die Elektroden ringartig miteinander verbindender , an eine Hochspannungsleitung
angeschlossener elektrischer Leiter 8 gegen die der Karosse zugewandte Stirnfläche
des Ringkörpers isoliert angeordnet ist. Die Anordnung und der gegenseitige Abstand
der Elektroden sind so gewählt, daß im Betrieb kein wesentlicher Niederschlag von
Beschichtungsmaterial auf der Stirnfläche des Ringkörpers 7 erfolgt. Die Elektroden
können zweckmässig in fingerartig axial von der Stirnseite des Ringkörpers 7 vorspringenden
Zapfen 9 aus Isoliermaterial angeordnet sein.
[0010] Statt der dargestellten Ringelektrodenanordnung , die genauer in der deutschen Patentanmeldung
P 36 09 240.1 beschrieben ist, könnten auch radial um den Sprühkopf verteilte Außen
elektroden vorgesehen sein, die jeweils an eigenen radial vom Gehäuse abstehenden
Haltern angeordnet sind, wie dies aus der DE-A 34 29 075 bekannt ist. Die Erfindung
eignet sich aber auch für Sprühvorrichtungen, bei denen der Sprühkopf selbst auf
Hochspannungspotential gelegt wird.
[0011] Gemäß der Erfindung ist eine rotierende Abdeckung 10 für den vorderen Teil 5 des
Zerstäubergehäuses vorgesehen, dessen Außenflächen einschließlich der Stirnfläche
in einem Bereich der Gefahr der Verschmutzung durch das vom Glockenteller 3 abgesprühte
Beschichtungsmaterial liegt. Die darstellungsgemäß allgemein becherförmige Abdeckung
10 kann aus Metall bestehen, sitzt mit einer Mittelöffnung ihres Bodenteils 11 koaxial
auf der Wellenkonstruktion 4 und ist mit dieser durch z.B. zwei axiale Mitnehmerstifte
12 verdrehungsgesichert verbunden. Die Stifte 12 der Abdeckung 10 können ohne Werkzeug
einfach in axiale Bohrungen in einer entsprechenden Stirnfläche der Wellenkonstruktion
4 eingesetzt werden. Durch den als gesondertes Bauteil z.B. mutterartig mittels eines
Gewindes auf die Wellenkonstruktion 4 geschraubten Glockenteller 3 wird die Abdeckung
10 dann befestigt.
[0012] Stattdessen könnte die Abdeckung auch dem Glockenteller einstückig angeformt sein.
Durch die beschriebene Konstruktion der Abdeckung 10 und des Glockentellers 3 als
zwei getrennte Bauteile sind diese aber u.U. wesentlich einfacher an der Antriebswelle
montierbar als ein einstückiges Bauteil (weil man beim Aufschrauben des Glockentellers
die Welle mit der Abdeckung festhalten kann).
[0013] Der allgemein hülsenförmige Teil 14 der Abdeckung 10 umschließt mit einem gewissen
Spiel konzentrisch die zylindri sche Außenfläche des Gehäuseteils 5 und reicht bis
zu einem radial weiter vorspringenden Gehäuseteil 20, dessen dem Sprühkopf zugewandte
Stirnfläche einen ringförmigen Schlitz 21 enthält, in den der ringförmige hintere
Rand des hülsenförmigen Abdeckungsteils 14 umlaufend eingreift. Durch diese eine Art
von Labyrinthdichtung bildende Anordnung wird das Eindringen von Beschichtungsmaterial
in den Zwischenraum zwischen der Abdeckung 10 und dem Gehäuseteil 5 vermieden, vor
allem, wenn man Druckluft in den Schlitz 21 leitet.
[0014] Der Glockenteller 3 des Sprühkopfes 2 hat darstellungsgemäß eine hülsenförmige Außenwand
15, deren Außenfläche lückenlos mit der Außenfläche der Abdeckung 10 fluchten soll.
Noch besser als durch eine zylindrische Abdeckung mit radial gleichbleibendem Außendurchmesser
wird die Ablagerung von Beschichtungsmaterial auf der Abdeckung vermieden, wenn ihr
Außendurchmesser darstellungsgemäß nach hinten stetig kleiner wird, was vermutlich
an den sich entsprechend ändernden Umfangsgeschwindigkeiten liegt. Die konische Erweiterung
des Außendurchmessers setzt sich nach vorne auf der Außenwand 15 des Glockentellers
3 bis in die Nähe der Absprühkante 16 fort.
[0015] Radial außerhalb, aber in der Nähe der Außenfläche der Abdeckung 10 münden Austrittsöffnungen
22 des Gehäuseteils 20. Durch diese Öffnungen kann Luft austreten, die einerseits
als Lenkluft zur Unterstützung und Formung der Sprühstrahlen in Richtung zum zu beschichtenden
Gegenstand dienen kann. Andererseits kann die an dieser Stelle austretende Luft aber
auch zur Unterstützung und Stabilisierung der die Verschmutzung verhindernden Luftströmungen
an und um die rotierende Abdeckung 10 beitragen oder sogar erforderlich sein.
[0016] Es kann auch zweckmässig sein, daß am hinteren Ende der Abdeckung 10 mindestens eine
Austrittsöffnung für ein flüssiges oder gasförmiges Reinigungsmittel für die Abdeckung
mündet. Hierbei kann es sich um die erwähnten Luftaustrittsöffnungen 22 oder um gesonderte
Öffnungen 23 handeln. Ferner kann zum Reinigen der Abdeckung 10 eine längs ihrer Außenfläche
bewegbare gesonderte Reinigungsvorrichtung (nicht dargestellt) angeordnet werden.
[0017] U.U. ist es nicht notwendig, daß die Abdeckung 10 mit derselben relativ hohen Drehzahl
rotiert wie die Sprühglocke. Statt der oben beschriebenen Ausführungsform könnte man
in solchen Fällen die Abdeckung auch getrennt von der Sprühglocke drehbar lagern
und antreiben. Eine Möglichkeit zum Antrieb der den Gehäuseteil 5 umschließenden Abdeckung
wären beispielsweise an ihrem hinteren Ende angeordnete Luftdüsen.
[0018] Da durch die ggf. mit dem Sprühkopf verbundene Abdeckung 10 die Lager der Wellenkonstruktion
4 etwas stärker belastet werden als bisher, kann eine besondere Kühlung der Lager,
vorzugsweise durch Druckluft erforderlich sein.
[0019] Gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem von der rotierenden
Abdeckung 10 umschlossenen Gehäuseteil um den die Lager des Sprühkopfes 2 enthaltenden
Teil. Es kann aber in anderen Fällen auch zweckmäßig sein, andere Gehäuseteile erfindungsgemäß
abzudecken, die in einem Bereich der Gefahr einer Verschmutzung durch das abgesprühte
Beschichtungsmaterial liegen. In der Regel ist die axiale Länge der Abdeckung, d.h.
die Länge des abgedeckten Teils des Gehäuses mindestens so groß wie der halbe (maximale)
Außendurchmesser des Sprühkopfes 2.
1.) Zerstäuber zum elektrostatischen Beschichten von Gegenständen, mit einem Sprühkopf
(2), der drehbar an oder in einem Gehäuseteil (5) gelagert ist, dessen Außenfläche
in einem Bereich der Gefahr einer Verschmutzung durch das abgesprühte Beschichtungsmaterial
liegt, insbesondere mit einem Sprühkopf (2), der im Betrieb auf demselben niedrigen
Potential liegt wie der zu beschichtende Gegenstand, und radial außerhalb des Sprühkopfes
(2) angeordneten Elektroden (6) zum Aufladen der abgesprühten Partikel,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine rotierende Abdeckung (10) für den in dem Verschmutzungsbereich liegenden
Gehäuseteil (5) vorgesehen ist.
2.) Zerstäuber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die rotierende Abdeckung (10) den die Lager des Sprühkopfes (2) enthaltenden
Gehäuseteil (5) umschließt.
3.) Zerstäuber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (10) fest mit dem Sprühkopf (2) verbunden ist.
4.) Zerstäuber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (10) ein von dem Glockenteller (3) des Sprühkopfes (2) gesondertes
Bauteil ist.
5.) Zerstäuber nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (10) durch Mitnehmerstifte (12) oder auf andere Weise verdrehungsgesichert
auf die Antriebswellenkonstruktion (4) des Sprühkopfes (2) aufgesetzt und durch den
aufgeschraubten Glockenteller (3) befestigt ist.
6.) Zerstäuber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser der Abdeckung (10) in der vom zu beschichtenden Gegenstand
abgewandten Richtung stetig kleiner wird.
7.) Zerstäuber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen der Abdeckung (10) und des Sprühkopfes (2) miteinander stetig
verlaufen.
8.) Zerstäuber nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Glockenteller (3) des Sprühkopfes (2) eine hülsenförmige Außenwand (15) hat,
deren Außenfläche einen in Richtung zum zu beschichtenden Gegenstand konisch zunehmenden
Durchmesser hat und lückenlos an die Außenfläche der Abdeckung (10) anschließt.
9.) Zerstäuber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung relativ zu dem Sprühkopf drehbar ist.
10.) Zerstäuber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am vom zu beschichtenden Gegenstand abgewandten Ende der Abdeckung (10) mindestens
eine Luftaustrittsöffnung (22) mündet.
11.) Zerstäuber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am vom zu beschichtenden Gegenstand abgewandten Ende der Abdeckung (10) mindestens
eine Austrittsöffnung (23) für ein flüssiges oder gasförmiges Reinigungsmittel mündet.
12.) Zerstäuber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (10) mit dem vom zu beschichtenden Gegenstand abgewandten ringförmigen
Ende ihres den Gehäuseteil (5) umschließenden hülsenförmigen Teils (14) in einer
ringförmigen Ausnehmung (21) des Gehäuses umläuft.
13.) Zerstäuber nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß in die ringförmige Ausnehmung (21) Druckluft geleitet wird.
14.) Zerstäuber nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager der rotierenden Abdeckung (10) bzw. des Sprühkopfes durch Druckluft
gekühlt werden.
15.) Zerstäber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Länge der Abdeckung (10) mindestens so groß ist wie der halbe Durchmesser
des Sprühkopfes (2).
16.) Zerstäuber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Länge der Anordnung aus Abdeckung (10) und Sprühkopf (2) mindestens
so groß ist wie der Durchmesser des Sprühkopfes (2).