[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einspritzdüse für Brennkraftmaschinen, insbesondere
Dieselmotoren, mit einem durch den Kraftstoffdruck in Strömungsrichtung mit sehr geringem
Hub öffnenden, aus Ventilteller und Ventilschaft bestehendem Tellerventil, wobei
der Hub des Tellerventils durch einen Anschlag begrenzt ist, der in der Nähe des
Ventiltellers vorgesehen ist.
[0002] Eine solche Einspritzdüse dient zur gleichmäßigen Verteilung des Kraftstoffes längs
des Umfanges eines wenigstens annähernd rotationsförmigen Brennraumes, wobei die
Einspritzdüse etwa in der Achse des Brennraumes angeordnet ist.
[0003] Der Kraftstoff tritt dabei aus der Einspritzdüse in Form eines Kegelmantels mit sehr
kleiner Wandstärke aus; er bietet der wenig bewegten Verbrennungsluft im Brennraum
eine sehr große Angriffsfläche. Da er sich mit großer Geschwindigkeit beim Einspritzen
gegen den Umfang des Brennraumes bewegt,entsteht eine starke Reibung zwischen dem
Kraftstoff und der Luft, die den Kraftstoff in kleinste Tröpfchen zerteilt. Die Luft
wird durch den Impuls des mit hoher Geschwindigkeit bewegten Kraftstoffes in der Richtung
zum Umfang des Brennraumes nach den Stoßgesetzen beschleunigt, wodurch Strömungen
im Brennraum entstehen, die von der Einspritzdüse an den Umfang gerichtet sind und
sodann vom Umfang gegen die Einspritzdüse führen. Der Winkel des Kraftstoffmantels
im Brennraum und dieser selbst sind so aufeinander abzustimmen, daß eine gleich mäßige
Mischung von Kraftstoff und Luft eintritt. Der Öffnungswinkel des eingespritzten Kraftstoff-Kegelmantels
beträgt hierbei mindestens 90°, vorzugsweise 120 bis 160°. Der Hub des Ventiltellers
ist dementsprechend sehr klein, etwa in der Größenordnung von einem oder mehreren
hunderstel Millimeter.
[0004] Eine Düse der eingangs erwähnten Art, bei welcher aber eine schwingende Düsennadel
eine absatzweise vor sich gehende Brennstoffeinspritzung steuert, wurde durch die
DE-PS 475 116 bekannt. Bei dieser weist der Ventilschaft im Anschluß an den Ventilteller
einen Bereich mit geringerem Querschnitt als der übrige Ventilschaft auf. Dieser
Bereich ist relativ kurz und die diesen Bereich abschließende Schulter dient als
zweites Ventil und gleichzeitig als Begrenzung für den Öffnungsweg des Ventiltellers.
Dabei ist es allerdings erforderlich, entweder den Ventilschaft oder aber die zur
Führung der Düsennadel dienende Büchse geteilt auszuführen. In jedem Falle ist ein
Zerlegen der Düse mit einem erheblichen Aufwand verbunden.
[0005] Weiters wurde durch die DE-OS 31 39 948 eine Einspritzdüse bekannt, bei der allerdings
der den Hub des Ventiltellers begrenzende Anschlag einen sehr erheblichen Abstand
vom Ventilteller aufweist. Bei dieser Düse weist der Ventilteller einen größeren Durchmesser
als der Ventilschaft auf, der unmittelbar oberhalb des Ventiltellers eine Ringnut
aufweist, in der Querbohrungen enden, die eine Verbindung zu einer zentralen Sackbohrungen
herstellen, über die der Kraftstoff zuführbar ist. Der Anschlag ist dabei durch eine
im oberen Bereich des Ventilschaftes gehaltene Hülse gebildet, die von einer Feder
beaufschlagt ist und sich über Zwischenelemente an einem am Ventilschaft gehaltenen
O-Ring abstützt. Bei dieser Einspritzdüse ergibt sich aber ebenfalls der Nachteil,
daß das Ventil nur bei praktisch vollständiger Zerlegung der Einspritzdüse zugänglich
ist, woraus ein entsprechend hoher Wartungsaufwand resultiert. Außerdem ergibt sich
aufgrund des relativ großen Abstandes zwischen dem Anschlag und dem Ventilsitz eine
unerwünschte beträchtliche thermische Beeinflussung des größten Öffnungsspaltes des
Ventiles.
[0006] Ziel der Erfindung ist es, eine Einspritzdüse der eingangs erwähnten Art vorzuschlagen,
die sich unter Sicherstellung des größten Öffnungsspaltes durch einen einfachen Aufbau
und durch ein hohes Maß an Wartungsfreundlichkeit auszeichnet.
[0007] Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß in der Nähe des Ventiltellers
Vorsprünge im Ventilgehäuse nach innen und Vorsprünge außen am Ventilschaft vorgesehen
sind und deren zugewandten Kontakflächen bei geschlossenem Ventil um den gewünschten
maximalen Ventilhub voneinander abstehen. Auf diese Weise kann der Anschlag mit der
nötigen Genauigkeit auf einfache Weise hergestellt werden. Verschiedene Wärmedehnungen
vom Ventilschaft und Ventilgehäuse können sich auf den maximalen Ventilhub nur geringfügig
auswirken.
[0008] Vorteilhaft ist dabei eine Ausführung, bei welcher die Vorsprünge je diametral gegenüberliegend
sich über weniger als 90 Winkelgrade erstrecken und die axiale Deckung dieser Vorsprünge
durch Verdrehung des Ventilschaftes erreicht wird. Dies ergibt eine einfache Ausführung
und einfache Montagemöglichkeit.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann an dem den Ventilteller gegenüberliegenden
Ende des Ventilschaftes eine koaxial zum Ventilschaft angeordnete Tellerfeder vorgesehen
sein, die sich einerseits am Ventilgehäuse und andererseits an auf dem Ventilschaft
aufgeschraubten Muttern abstützt. Diese Ausführung gibt eine baulich sehr einfache
und zweckmäßige Lösung, weil die Tellerfeder für den sehr geringen Maximalhub des
Ventils ausreichend ist und in axialer Richtung eine sehr geringe Bauhöhe aufweisen
kann.
[0010] Die Tellerfeder kann gleichzeitig auch zur Drehsicherung des Ventilschaftes herangezogen
werden indem, nach einem weiteren Merkmal der Erfindung, einerseits der Ventilschaft
mit einer Abflachung und die Tellerfeder mit einer dementsprechenden Ausnehmung versehen
und andererseits ein Stift zur Drehsicherung der Tellerfeder gegenüber dem Ventilgehäuse
vorgesehen ist.
[0011] In Ausgestaltung der Erfindung kann zwischen dem Zutritt des Kraftstoffes zum Ventil
und dem Austritt aus dem Ventil ein Filter für den Kraftstoff vorgesehen sein, das
mindestens Schmutzteilchen zurückhält, die größer sind als der maximale Ventilhub.
Dadurch wird ein Verstopfen des sehr kleinen Ventilspaltes vermieden. Im Rahmen der
Erfindung kann das Kraftstoffilter durch abwechselnd von einer oberen und einer unteren
Ringnut ausgehenden und jeweils vor der anderen Ringnut endenden axialen Nuten am
Ventilschaft und ein Spiel des Ventilschaftes im Ventilgehäuse gebildet sein, das
kleiner ist als der maximale Ventilhub. Dadurch wird auf einfache und zuverlässige
Weise die angestrebte Filterwirkung erzielt.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine erfindungsgemäße Einspritzdüse im Axialschnitt,
Figur 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II in Figur 1,
Figur 3 einen Schnitt gemäß der Linie III-III in Figur 1,
Figur 4 einen Detail einer anderen Ausführungsform in vergrößerter Darstellung und
Figur 5 den Ventilschaft einer weiteren Ausführungsform mit weggeschnittenem Mittelteil.
Gleiche Teile sind mit den selben Bezugszeichen versehen.
[0013] Die in Figur 1 bis 3 dargestellte erfindungsgemäß Einspritzdüse besteht aus dem
Ventilgehäuse 1, in welchem der Ventilschaft 2 mit Spiel axial gleitbar gelagert ist.
An seinem unteren Ende weist der Ventilschaft 2 einen Ventilteller 3 mit einer konischen
Sitzfläche 4 auf, deren Konuswinkel mit 5 bezeichnet ist und beim vorliegenden Beispiel
etwa 140° beträgt. Die Einspritzdüse ist so gestaltet, daß sie durch den Druck des
zugeführten Kraftstoffes in Strömungsrichtung öffnet.
[0014] Am anderen Ende des Ventilschaftes 2 greift eine aus zwei gleichartigen Teilen 6
und 7 bestehende Tellerfeder an, die im allgemeinen sehr steif sein soll. Zum Anspannen
der Tellerfeder 6, 7 ist der obere Teil 8 des Ventilschaftes 2 mit einem Gewinde,
vorzugsweise Feingewinde, und zwei Muttern 9 versehen. Der maximale Hub des Ventiles
ist sehr klein, etwa in der Größenordnung von ein bis mehreren hundertstel Millimeter
zu bemessen. Er ist in der Zeichnung schematisch durch das Maß 10 veranschaulicht.
[0015] Der Anschlag, der den maximalen Hub 10 begrenzt, wird durch die nach außen liegenden
Vorsprünge 11 am Schaft 2 einerseits und die im Ventilgehäuse 1 nach innen gerichteten
Vorsprünge 12 anderseits, gebildet. Den Ventilschaft 2 kann man in das Ventilgehäuse
1 durch entsprechende Ausnehmungen 13, die etwas größer als die Vorsprünge 11 bemessen
sein müssen, einstecken, so daß die Vorsprünge 11 auf der dem Ventilteller 3 abgekehrten
Seite der Vorsprünge 12 zu liegen kommen. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
dreht man nun den Ventilschaft 2 und 90°, sodaß sich die Vorsprünge 11 am Ventilschaft
2 und die Vorsprünge 12 im Ventilgehäuse 1 in axialer Richtung decken und auf diese
Weise die Hubbegrenzung ergeben.
[0016] Zur Sicherung gegen Verdrehung des Ventilschaftes 2 aus dieser Lage dient die Tellerfeder
7, welche eine Durchbrechung 14 für den mit Abflachungen 15 versehenen oberen Teil
des Ventilschaftes 2 aufweist und außerdem durch den Stift 16 am Verdrehen gegenüber
dem Ventilgehäuse 1 verhindert wird.
[0017] Das von der nicht dargestellte Einspritzpumpe kommende Druckrohr ist in der Bohrung
17 angeschlossen, von dort wird der Kraftstoff über die Bohrung 18 der Ringut 19 zugeführt,
die im Ventilschaft 2 angeordnet ist. Durch die Nuten 20, die am Umfang des Ventilschaftes
2 in axialer Richtung angebracht sind, wird der Kraftstoff der Ringnut 21 über dem
Ventilteller 3 zugeführt. Die Anzahl der axial auszuführenden Nuten 20 ist so zu wählen,
daß die Verteilung am Umfang genügen gleichmäßig wird. Durch die Ringnut 22 wird der
Leckkraftstoff über die Bohrung 23 dem Leckkraftstoffabfluß 24 zugeführt.
[0018] Der Kegelwinkel 5 des Kraftstoffmantels im Brennraum und dieser selbst sind so aufeinander
abzustimmen, daß eine gleichmäßige Mischung von Kraftstoff und Luft eintritt. In Figur
4 ist eine Ausführung gemäß der Erfindung dargestellt, bei der die obere Kontur des
Einlaufes in den Ventilspalt im Gegensatz zur Ausführung gemäß Figur 1 abgerundet
ist. Auf diese Weise wird die Stelle höchster Kraftstoffgeschwindigkeit in die Nähe
des Austrittes des Strahles verlegt, wodurch ein größerer Teil der Druckenergie in
kinetische Energie des Strahles umgesetzt wird.
[0019] Die Ausführung des Ventilschaftes 2 gemäß Figur 5 unterscheidet sich von jener nach
Figur 1 dadurch, daß die axial verlaufenden Nuten zwischen den Ringnuten 19 und 25
nicht durchgehend sind, sondern daß axiale Nuten 26 und 27 vorgesehen sind, die abwechselnd
von der oberen Ringnut 19 und der unteren Ringnut 25 ausgehen und jeweils vor der
anderen Ringnut enden. Dadurch wird der Kraftstoff gezungen, den Weg über den Spielraum
zwischen dem Ventilschaft 2 und dem Ventilgehäuse 1 zu nehmen. Dieses Spiel ist kleiner
bemessen als der maximale Ventilhub 10, sodaß Schmutzteilchen zurückgehalten werden,
welche den Ventilspalt verstopfen könnten.
1. Einspritzdüse für Brennkraftmaschinen, insbesondere Dieselmotoren, mit einem durch
den Kraftstoffdruck in Strömungsrichtung mit sehr geringem Hub öffnenden, aus Ventilteller
und Ventilschaft bestehendem Tellerventil, wobei der Hub des Tellerventiles durch
einen Anschlag begrenzt ist, der in der Nähe des Ventiltellers vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe des Ventilteller (3) Vorsprünge (12) im Ventilgehäuse (1) nach innen
und Vorsprünge (11) außen am Ventilschaft (2) vorgesehen sind und deren zugewandten
Kontakflächen bei geschlossenem Ventil um den gewünschten maximalen Ventilhub (10)
voneinander abstehen.
2. Einspritzdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (11,
12) je diametral gegenüberliegend sich über weniger als 90 Winkelgrade erstrekken
und daß die axiale Deckung dieser Vorsprünge (11, 12) durch Verdrehung des Ventilschaftes
erreicht wird.
3. Einspritzdüse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Ventilteller
(3) gegenüberliegenden Ende des Ventilschaftes (2) koaxial zum Ventilschaft (2)
angeordnete Tellerfedern (6, 7) vorgesehen sind, die sich einerseits am Ventilgehäuse
(1) und andererseits an auf dem Ventilschaft (2) aufgeschraubten Muttern (9) abstützt.
4. Einspritzdüse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Drehsicherung des
Ventilschaftes (2) durch das Zusammenwirken einer Abflachung (15) des Ventilschaftes
(2) und einer dementsprechenden Ausnehmung (14) der Tellerfeder (7) einerseits und
durch einen Stift (16) zur Drehsicherung der Tellerfeder (7) gegenüber dem Ventilgehäuse
(1) andererseits gebildet ist.
5. Einspritzdüse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Zutritt des Kraftstoffes zum Ventil und dem Austritt aus dem Ventil ein Filter
für den Kraftstoff vorgesehen ist, das mindestens Schmutzteilchen zurückhält, die
größer sind als der maximale Ventilhub (10).
6. Einspritzdüse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kraftstoffilter
durch abwechselnd von einer oberen (19) und einer unteren Ringnut (15) ausgehenden
und jeweils vor der anderen Ringnut endenden axialen Nuten (26, 27) am Ventilschaft
(2) und ein Spiel des Ventilschaftes (2) im Ventilgehäuse (1) gebildet ist, das kleiner
ist als der maximale Ventilhub (10).