[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Ansteuerung eines Einspritzventils
für eine Brennkraftmaschine, wobei die Magnetspule des Einspritzventils mit Hilfe
eines Halbleiterschalters derart pulsierend an eine Betriebsspannung angelegt wird,
daß während eines ersten Zeitabschnitts ein zum öffnen des Einspritzventils ausreichender
Strom fließt und daß sich daran gegebenenfalls ein von der vorgesehenen Einspritzdauer
abhängiger zweiter Zeitabschnitt mit einem zum Offenhalten des Ventils ausreichenden
Strom anschließt.
[0002] Einspritzventile für Brennkraftmaschinen mit niedrigem Innenwiderstand werden mit
einer sogenannten Stromregelung angesteuert. Um das Ventil zu öffnen, wird zunächst
nach dem Einschalten solange abgewartet bis der Strom durch die Magnetspule des Ventils
einen vorgegebenen Wert erreicht hat. Daraufhin wird der Strom abgeschaltet und in
Abhängigkeit von der vorgesehenen Einspritzdauer eine pulsierende Spannung angelegt.
[0003] Die Anstiegsgeschwindigkeit des Stroms während des ersten Abschnitts ist jedoch von
der Höhe der Betriebsspannung, also insbesondere vom Ladezustand und von der weiteren
Belastung der Fahrzeugbatterie, abhängig. So kann es bei niedriger Betriebsspannung
recht lange dauern, bis der vorgegebene Spitzenwert erreicht ist. Diese Abhängigkeit
tritt bei elektronisch geregelten Kraftstoffeinspritzsystemen störend in Erscheinung.
So kann beispielsweise bei niedrigen Betriebsspannungen der erste Zeitabschnitt derart
lang sein, daß die Einspritzung geringer Kraftstoffmengen nicht genau gesteuert werden
kann.
[0004] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß der erste Zeitabschnitt
durch Abschalten dann beendet wird, wenn der Strom einen nach einer vorgegebenen
Funktion von der Betriebsspannung abhängigen Spitzenwert erreicht hat.
[0005] Es hat sich nämlich herausgestellt, daß bei einem langsamen Stromanstieg, wie er
bei niedrigen Betriebsspannungen vorliegt, das Einspritzventil bereits bei einem
geringeren Strom öffnet, als bei einem schnellen Stromanstieg. Bei bekannten Schaltungen,
bei denen die Spannung bei einem vorgegebenen Spitzenstrom abgeschaltet wird, ist
die Einschaltdauer bei niedrigen Betriebsspannungen größer als es für die Öffnung
des Ventils erforderlich ist.
[0006] Die vorgegebene Funktion kann im einzelnen von der Art des Einspritzventils abhängen.
Grundsätzlich wird die Funktion jedoch derart sein, daß der Spitzenstrom für eine
höhere Betriebsspannung höher als für eine niedrigere Betriebsspannung ist.
[0007] Eine vorteilhafte Schaltungsanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß die Magnetspule des Einspritzventils mit einer Endstufe und einem
Strommeßwiderstand verbunden ist, daß der Strommeßwiderstand mit dem Eingang eines
ersten Analog/Digital-Wandlers und die Betriebsspannungsquelle mit der Endstufe und
dem Eingang eines zweiten Analog/Digital-Wandlers verbunden sind, daß die Ausgänge
der Analog/Digital-Wandler an Eingänge eines Prozessors angeschlossen sind, dessen
Ausgang mit einem Steuereingang der Endstufe verbunden ist, und daß ferner dem Prozessor
ein Speicher für die vorgegebene Funktion zugeordnet ist.
[0008] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Eine davon ist schematisch in
der Zeichnung an Hand mehrerer Figuren dargestellt und nachfolgend beschrieben. Es
zeigt:
Fig. 1 den Verlauf der Spannung und des Stroms an einer Magnetspule eines Einspritzventils
und
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Schaltungsanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
[0009] Fig. 1a stellt den Verlauf der Spannung an einer Magnetspule während eines Einspritzvorganges
dar, während Fig. 1b den Verlauf des Stromes durch die Magnetspule während der gleichen
Zeit zeigt. Zum Zeitpunkt t0 wird eine Spannung Ub an die Magnetspule gelegt, was
einen Anstieg des Stromes I durch die Spule zur Folge hat. Zum Zeitpunkt t1 ist ein
vorgegebener Spitzenwert Is erreicht, worauf die Spannung abgeschaltet wird. Bei
den üblicherweise verwendeten Endstufen wird gleichzeitig über einen weiteren Transistor
die Spule kurzgeschlossen, so daß der Strom zwischen t1 und t2 fällt. Bis zum Zeitpunkt
t3 wird durch eine pulsierende Spannung ein Strom bewirkt, der zum Offenhalten des
Einspritzventils genügt. Danach sinkt der Strom wieder auf 0, so daß das Ventil geschlossen
wird. Die Einspritzmenge wird dadurch geregelt, daß der Zeitabschnitt zwischen t1
und t3 entsprechend verändert wird. Bei einer minimalen Einspritzmenge fällt der
Strom I bereits nach dem Abschalten bei t1 auf 0.
[0010] Fig. 1c zeigt mit geändertem Zeitmaßstab den Stromanstieg nach dem Einschalten bei
t0 für verschieden hohe Betriebsspannungen, und zwar für eine mittlere Betriebsspannung
Um, für eine mimimale Betriebsspannung Umin und für eine maximale Betriebsspannung
Umax. Auf den einzelnen Kurven sind Punkte 1, 2, 3 markiert, bei denen sich das Einspritzventil
öffnet. Bei dem durch die niedrigere Betriebsspannung bedingten langsamen Stromanstieg
öffnet sich das Ventil bereits bei einem geringeren Strom.
[0011] Bei bekannten Schaltungsanordnungen ist nun für das Abschalten der Spannung ein konstanter
Spitzenwert Is vorgesehen, der in Fig. 1c durch die gestrichelte Linie dargestellt
ist. Demzufolge ändert sich der Abschaltzeitpunkt t1 bzw. t1ʹ sehr stark in Abhängigkeit
von der Betriebsspannung. Bei geringen Betriebsspannungen wird das Einspritzventil
viel später abgeschaltet, als es zum Öffnen erforderlich ist.
[0012] Gemäß der Erfindung wird nun die Spannung bei unterschiedlichen Stromwerten abgeschaltet,
welche von der Betriebsspannung abhängig sind. Die sich daraus ergebenden Punkte 4,
5, 6 auf den Kurven haben noch einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu den Punkten
1, 2, 3, welche für das Öffnen des Ventils ermittelt wurden. Bei minimaler Betriebsspannung
ist der Abschaltzeitpunkt von t1ʹ auf t1ʺ vorverlegt.
[0013] Bei der in Fig. 2 dargestellten Schaltungsanordnung ist die Magnetspule 11 eines
Einspritzventils in den Ausgangskreis einer Endstufe 12 in Reihe mit einem Strommeßwiderstand
22 geschaltet. Die Betriebsspannung Ub wird bei 13 zugeführt, während das von der
Magnetspule 11 abgewandte Ende des Strommeßwiderstandes 22 mit Massepotential verbunden
ist. Endstufen für Einspritzventile sind an sich bekannt und brauchen im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung nicht näher erläutert zu werden. Mit Hilfe eines Transistors
kann der Ausgang 21 der Endstufe 12 wahlweise mit der bei 13 zugeführten Betriebsspannung
Ub oder mit Massepotential verbunden werden. Mit einem bei 14 zugeführten Impuls kann
die Magnetspule mit der Betriebsspannung beaufschlagt werden, während ein bei 15 zugeführter
Impuls eine Trennung der Magnetspule 11 von der Betriebsspannung Ub und eine Verbindung
mit Masse bewirkt.
[0014] Zur Ermittlung des Zeitpunktes t1 (Fig. 1) wird sowohl die Betriebsspannung Ub über
einen ersten Analog/Digital-Wandler 16 als auch der Spannungsabfall am Strommeßwiderstand
22 über einen zweiten Analog/-Digital-Wandler 17 einem Prozessor 18 zugeführt.
[0015] Dem Prozessor 18 ist ein nichtflüchtiger Speicher 19 zugeordnet, in welchem die Funktion
abgelegt ist, nach welcher der Spitzenstrom Is in Abhängigkeit von der Betriebsspannung
Ub gesteuert werden soll. Vom Prozessor wird nunmehr für den vom Analog/Digital-Wandler
16 zugeführten Wert der Betriebsspannung Ub ein entsprechender Wert Is aus dem Speicher
19 ausgelesen und mit dem jeweils vom Analog/Digital-Wandler 17 abgebenen Stromwert
verglichen. Ist der Wert Is erreicht, so gibt der Prozessor 18 einen Impuls zum Eingang
15 der Endstufe, worauf diese die Magnetspule 11 von der Betriebsspannung Ub trennt
und gegen Masse schaltet, worauf der Strom wie im Zusammenhang mit Fig. 1 erläutert,
fällt.
1. Verfahren zur Ansteuerung eines Einspritzventils für eine Brennkraftmaschine, wobei
die Magnetspule des Einspritzventils mit Hilfe eines Halbleiterschalters derart pulsierend
an eine Betriebsspannung angelegt wird, daß während eines ersten Zeitabschnitts ein
zum Öffnen des Einspritzventils ausreichender Strom fließt und daß sich daran gegebenenfalls
ein von der vorgesehenen Einspritzdauer abhängiger zweiter Zeitabschnitt mit einem
zum Offenhalten des Ventils ausreichenden Strom anschließt, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Zeitabschnitt durch Abschalten dann beendet wird, wenn der Strom
einen nach einer vorgegebenen Funktion von der Betriebsspannung abhängigen Spitzenwert
erreicht hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spitzenwert für eine höhere Betriebsspannung höher als für eine niedrigere
Betriebsspannung ist.
3. Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetspule (11) des Einspritzventils mit einer Endstufe (12) und einem
Strommeßwiderstand (22) verbunden ist, daß der Strommeßwiderstand (22) mit dem Eingang
eines ersten Analog/Digital-Wandlers (17) und die Betriebsspannungsquelle mit der
Endstufe (12) und dem Eingang eines zweiten Analog/Digital-Wandlers (16) verbunden
sind, daß die Ausgänge der Analog/Digital-Wandler (16, 17) an Eingänge eines Prozessors
(18) angeschlossen sind, dessen Ausgang mit einem Steuereingang (15) der Endstufe
(12) verbunden ist, und daß ferner dem Prozessor (18) ein Speicher (19) für die vorgegebene
Funktion zugeordnet ist.